Die Sprechblase 248

Dez. 2023
€ 11,90
48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


Bestellungen und Abonnements:
Stefan Schlüter
die.sprechblase@t-online.de

Neue Abo-Preise:
€ 33.- (3 Ausgaben) für Deutschland
€ 43,- (3 Ausgaben) für Österreich

Web-Site:
www.cch-bsv.de/Die-Sprechblase
Die Sprechblase - Das offizielle Diskussionsforum

User Tag List

Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte
Ergebnis 26 bis 50 von 91
  1. #26
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Nothing Gulch
    Beiträge
    22.819
    Mentioned
    116 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    11
    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    Es ist einfach eine Frage des Respekts und der Sensibilität gegenüber Angehörigen von Gruppen, denen man selbst nicht angehört. (...)
    Wenn man Menschen nicht in Gruppen einteilt, kommt man auch nicht in die Verlegenheit, selbst nicht zu den definierten Gruppen dazu zu gehören. Ich versuche 'Respekt und Sensibilität' jedem Menschen gegenüber zu bringen, einfach weil er der Gruppe Mensch angehört, zu der ich auch gehöre.
    Wenn ich Menschen in Gruppen einteile, zu denen ich mich selbst nicht rechne, hab ich doch schon den ersten Schritt zur Ausgrenzung vollzogen und da macht es dann auch wenig Unterschied, welchen 'respektvoll-sensiblen'(?) Namen ich dieser abgegrenzten Gruppe gebe.
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
    - Bitte beachten Sie auch den Hinweis zu Rechtsthemen -
    Support your local dealer.
    -Unterstütz Deinen örtlichen Kleingewerbetreibenden-
    - © 2000-2024 by: Oliver Manstein [Disclaimer] -

  2. #27
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    6.457
    Mentioned
    15 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat von Herrn Hase:
    Es hilft ja nichts, eine Eigenbezeichnung krampfhaft ins Deutsche übersetzen zu wollen und dann festzustellen, dass es das Gleiche heißen müsste wie ein als diskriminierend empfundener Begriff.
    Entschuldigung, aber das ist nun wirklich falsch.
    Dass das Wort Farbige als diskriminierend empfunden wird, kann doch nur in seiner Bedeutung liegen oder glaubst du, dass das was mit seinem Klang zu tun hat?
    Da kannst du doch nicht einfach sagen, dass es - simsalabim - o.k. ist, wenn es nur ins Englische übersetzt wird.
    Und meinst du allen Ernstes, dass es dort unbelasteter wäre?
    Sagt dir der Satz "For Colored only" gar nichts?
    Dann lies mal hier. Für das Wort musste sich Sherlock Holmen 2015 noch entschuldigen.

    People of Color ist umgestellt nichts anderes als Colored People. Weil das so schlimm war, wurde es - zumindest was die Schwarzen betrifft - vor ein paar Jahren durch Afro-Amerikaner ersetzt.
    Gilt denn nun Colored People in Rekordzeit als rehabilitiert oder ist das doch was ganz anderes als People of Color?

    Alle Nase lang denkt sich irgendjemand eine neue Bezeichnung aus, in der Hoffnung, dadurch würde sich auch nur eine Einstellung ändern.
    Hass wie Zuneigung sind Gefühle, die nicht durch Namen ab- oder anschalten lassen können.
    Wenn's so wäre, müsste man Juden nur Hebräer nennen und der Antisemitismus wäre besiegt. Glaubt das jemand? Würde es mit einem anderen Namen klappen?

    Aber hier geht es auch um was ganz anderes, der Begriff soll absichtlich spalten. Musst nur zwischen den Zeilen lesen.

    Schwarzer ist ein relativ eindeutiger Begriff. Er repräsentiert eine Gruppe unter vielen. Warum ihn ersetzen? Er ist nicht diskriminierend und wird auch nicht so empfunden.
    Mit People of Color sind offensichtlich ALLE Nichtweißen gemeint. Das reduziert die Gruppen auf zwei, denn es gibt so nur noch People of no color.
    Anstatt Vielfalt markiert der Begriff zwei Pole, stellt sie als Antagonisten gegenüber (whites und non-whites wie in der heftigsten Apartheid).
    Das passt ideal (und wurde deshalb auch nicht zufällig gewählt) zu den Identity Politics, wonach nur der Weiße Rassist ist und die die Welt in Unterdrücker und Unterdrückte teilt, sonst nichts. Der einzige Unterschied: hier wird "color" positiv konnotiert.
    MLK hatte mal gesagt, dass er von einer Welt träumt, in der nur der Charakter zählt. Der hat in diesen Identity Politics keine Bedeutung mehr. Nur noch die Hautfarbe. People of color sind durch ihren Opferstatus für vieles exkulpiert.
    Frage: wie kann man Frieden in einer Gesellschaft bringen, wenn man eine Ungerechtigkeit durch die andere austauscht?

    Die zweite Spaltung ist ein wahrscheinlich ungeplantes, aber willkommenes Abfallprodukt der ersten.
    Jede Gruppe kann sofort Freund und Feind unterscheiden.
    Diejenigen, die People of Color sagen, sind die Aufgeklärten, die Guten, die Progressiven.
    Diejenigen, die den Begriff nicht benutzen, sind die, sagen wir's kurz: Reaktionäre. Mindestens. Ich übertreibe nicht. Ich erinnere an den Frontalangriff weiter oben (Breivik) und ich fürchte, das lernt man in einer Bubble.

    Leute, lasst euch nicht von Ideologen instrumentalisieren!

    Ich bin öfter auf Twitter unterwegs. Bei den Gemäßigten. Aber selbst, wenn von denen mal einer eine Meldung bringt, die jemandem nicht ganz ins politische Konzept passt, wird gegen die Accountinhaber rumgekeift, meine Fresse! Sofort versammelt sich ein richtiges Wolfsrudel!
    Seitdem habe ich ne ungefähre Vorstellung, wo sich die ganzen Leute radikalisieren.

    Das Spalterische liegt auch in der Gendersprache und vielen anderen ähnlich fantastischen Dingen (wer wendet sie an, wer nicht? wer ist Freund, wer Feind?).
    Mag ja praktisch sein, schon nach dem ersten Satz zu erkennen, ob ich meinem Gegenüber noch einen zweiten gestatte (weil er ideologisch mit mir auf einer Linie liegt) oder ich ihm sofort ins Wort falle, aber diese Entwicklung ist einfach nur grauenhaft.
    Mich fröstelt.

    Zitat von Herr Hase:
    Wenn Herr Reinhardt das anders sieht, ist das natürlich sein gutes Recht. Deshalb würde ich jetzt aber nicht alle anderen Roma als Zigeuner bezeichnen. Sein Argument, dass er von Deutschen nicht mit einem Wort aus seiner eigenen Sprache bezeichnet werden will, verstehe ich nicht. Das wäre ungefähr so, als wenn Angehörige der Sioux oder Navajo von Nichtangehörigen lieber Indianer genannt werden wollten, weil Sioux und Navajo ursprünglich Wörter aus ihren eigenen Sprachen sind. Roma ist eben ein inzwischen auch im Deutschen absolut übliches Wort.
    Nö.
    Die Indianer haben sich nie Indianer genannt. Die Zigeuner haben sich hingegen schon auch Zigeuner genannt.

    Und vorsichtig bei den Sioux! Kolonialbegriff:
    Die Bezeichnung Sioux ist eine kolonialfranzösische Kurzform des Ojibwa-Worts „Nadouessioux“ (kleine Schlangen)
    Und bei den Navaja bitte auch umdenken:
    Diné ist ihr Eigenname und bedeutet „Menschenvolk“ oder wörtlich, basierend auf ihren Mythen, „unter der Erde hervorkommendes Volk“. Sie nannten sich daher auch Nihookáá? Dine?é (natürliches Volk, Erd-Volk).
    Geändert von felix da cat (07.02.2021 um 01:43 Uhr)

  3. #28
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Ort
    D 51503 Rösrath
    Beiträge
    7.475
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Ich möchte hier nicht auf alles haarklein eingehen, vielleicht auf drei Sachen.

    Gf: Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft nach links driftet, es driften größere Teile der Mitte nach rechts. Mein Standpunkt hat sich im Prinzip nie geändert. Er ist (teilweise mehr als mir lieb ist) geprägt vom christlich-jüdischem Weltbild und allgemein versuche ich mich an die Goldene Regel zu halten. Ich spüre aber, dass ich häufiger etwas sagen muss, weil die von mir wahrgenommenen Tabubrüche (Antisemitismus, Rassismus) in Alltagsgesprächen häufiger werden. Und da kommt auch meine sicher harsch formulierte Linie bis zu den Attentaten hin.
    Die Sprache macht was mit uns:
    Ein vermeintlich harmloser Begriff --> Entwürdigung des Gegenübers --> Aberkennung der Daseinsberechnung --> uswusf. Deswegen muss man da vorsichtig sein. Und sollte den Betroffenen zubilligen, dass sie Antennen dafür haben.
    Das Beispiel mit F. Becker zeigt, wie schmal der Grat ist: Zwischen berechtigter Islamkritik und einer, sagen wir mal AFD-Variante, die das Gegenüber praktisch zum Abschuss frei gibt muss man erst mal seinen Weg finden. Ich würde z.B. jede Kopftuchträgerin sofort gegen unflätige oder sonstige angriffe verteidigen. Und bezweifle trotzdem die Freiwilligkeit des Tragens in fast jedem Fall. Meine Beobachtung ist, das ein muslimisches Mädel sich in den Ballungsräumen im Ruhrgebiet z.B. nur schwer gegen den Gruppenzwang wehren kann, wenn es nicht dumm angemacht werden will. Und über das grundsätzliche Ziel des Islam die Gesellschaft nicht nur zu prägen, sondern die Regeln zu diktieren darf man sich Gedanken machen. Allerdings vielleicht in der Form, dass es diese Tendenzen auch im Christentum (vor allem in den Freikirchen!) gibt.

    @Felix: Pol Pot, Stalin usw. sehen wir als links, weil sie Kommunisten waren. Aber erinnere dich an die Erkenntnis Kurz Schuhmachers, der die Kommunisten in der DDR als rotlackierte Faschisten bezeichnet hat. (Die Nazis hatten den Sozialismus auch im Namen, aber ihre wirklich sehr eigene Vorstellung von der Bedeutung, angefangen damit für wen der gilt).
    Bader Meinhof und RAF waren links, keine Frage. Die Unterschiede zum Rechtsterror sind aber klar - wenn auch für die Opfer egal. Gemeinsam ist Beidem die Anmaßung über das Leben eines anderen Menschen entscheiden zu dürfen.

  4. #29
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
    Registriert seit
    08.2003
    Beiträge
    3.602
    Mentioned
    86 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    @Felix: Ich weiß nicht, warum Nichtweiße den Begriff People of Color im Gegensatz zum Begriff Farbige (oder Colored) als nicht diskriminierend empfinden. Das Einfachste wäre, du fragst einfach mal jemanden, der sich selbst so bezeichnet. Rein semantisch sehe ich auch keinen Unterschied, er scheint mir einfach darin zu liegen, dass das eine eben eine Selbstbezeichung und das andere eine (historisch meist oder zumindest oft diskriminierend verwendete) Fremdzuschreibung ist.

    Ich sehe weder das Spalterische noch die "Ideologie", die du bei diesen Begriffen oder dem Gendern im Hintergrund vermutest. Welche Ideologie soll das sein, die der "Gutmenschen"? Mir kommt es eher so vor, als würdest du dich irgendwie in deinen Freiheitsrechten bedroht fühlen, sagen zu können, was du willst, weil "plötzlich" bestimmte gesellschaftliche Gruppen ihr Recht einfordern, so genannt zu werden, wie sie selbst genannt werden wollen. Welcher Zacken bricht dir aus der Krone, wenn du einen Rom als Rom oder einen Inder als Person of Color ansprichst? Mit Herrn Reinhardt kannst du ja gerne über Zigeuner sprechen, wenn du ihn persönlich triffst, da er das ja bevorzugt. So what?
    @zaktuell: Deine Argumentation, man bräuchte gar keine Gruppenbezeichnungen, ist mir zu wohlfeil. So lange Menschen in Gruppen eingeteilt werden und anhand dieser Zuschreibungen unterschiedlich behandelt werden, muss man diese Gruppen ja auch irgendwie benennen können. Sonst sind wir bei dieser absurden Diskussion über Frau Rowling angekommen, ob es überhaupt verschiedene Geschlechter gibt und man den Begriff Frauen noch verwenden darf. In der Logik wären Feminismus und der Kampf für mehr Frauenrechte dann unmöglich geworden, da man die Existenz der Gruppe, für die diese Rechte gefordert werden, ja abstreitet.

  5. #30
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    6.457
    Mentioned
    15 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Borusse:
    Ich will den an Gerhard gerichteten Teil jetzt nicht übernehmen, aber zu einem Satz juckt's mir in den Fingern.
    Zitat von Borusse:
    Ich glaube nicht, dass die Gesellschaft nach links driftet, es driften größere Teile der Mitte nach rechts.
    Warum meinst Du, fühlen sich Konservative derzeit politisch heimatlos?
    Habe gestern erst gelesen, dass der Gottseibeiuns der Linken, Horst Seehofer, für einen Gesetzentwurf mitverantwortlich ist, demnach man sich in Zukunft sein Geschlecht selbst aussuchen kann.

    Wenn schon ein hoher CSU-Vertreter an so etwas mitarbeitet, verschiebt sich natürlich die gesamte Wahrnehmung von links und rechts.
    Dass man sich sein Geschlecht nicht einfach aussuchen kann (also ohne entsprechende, seeeehr belastende Operationen hinter sich zu bringen) war noch vor wenigen Jahren common sense.
    Bald steht jeder, der seine Meinung in dieser Frage nicht geändert hat, rechts von Seehofer. So verschiebt sich das Koordinatensystem Stück für Stück. Und nicht nach rechts.

    Und was früher als konservativer Sozialdemokrat galt, ist jetzt rechtsradikal.
    Zitat von Borusse:
    Pol Pot, Stalin usw. sehen wir als links, weil sie Kommunisten waren. Aber erinnere dich an die Erkenntnis Kurz Schuhmachers, der die Kommunisten in der DDR als rotlackierte Faschisten bezeichnet hat. (Die Nazis hatten den Sozialismus auch im Namen, aber ihre wirklich sehr eigene Vorstellung von der Bedeutung, angefangen damit für wen der gilt).
    Das erinnert mich an eine philosophische Diskussion, die ich vor einiger Zeit auf Youtube verfolgt habe. Es ging um Glaube und Atheismus.
    Der Atheist führte gegen die Religion an, diese habe zu vielen Kriegen geführt. Im Gegensatz dazu, sei die Weste des Atheismus blütenrein.
    Der Vertreter der Religion führte natürlich sofort Stalin und andere Kommunisten ins Feld. Worauf der Atheist erwiderte, das würde nicht gelten, weil die ihre Ideologie ja mit religiöser Inbrunst vertreten hatten, im Prinzip also auch religiös motiviert waren (Gelächter im Publikum).

    Das ist das Problem:
    Menschen, die politische Überzeugungen haben, sind im Prinzip gleich gestrickt, wie Menschen, die religiöse Überzeugungen haben. Beide brauchen eine Erzählung, die ihrem Leben Sinn gibt.
    Wenn die Realität nun zeigt, dass die Erzählung so nicht richtig sein kann, wird nicht über die Wertigkeit der Erzählung nachgedacht, sondern sofort nach einem Rettungsanker gesucht, diese aufrecht zu erhalten: DER war doch gar keiner von uns.

    Funktioniert sowohl in der Politik als auch in der Religion: "Das ist nicht der wahre Sozialismus." und "Das ist nicht der wahre Islam."

    Das Problem mit dem Sozialismus ist, dass er nicht funktionieren kann. Jedenfalls nicht so, wie Marx und andere Größen der Bewegung sich das vorstellen.
    Weil z.B. Marx den Menschen auf das Ökonomische reduziert hat.
    Enteignet die Reichen, gibt den Armen das Geld und alles ist gut.
    Läuft so aber nicht. Ist zu mechanisch.

    Menschen haben eine Psyche. Der Arme mit dem Alkoholproblem, der seine Ehefrau schlägt und die Kinder missbraucht, wird nicht zum guten Menschen, weil du ihm Geld gibst.
    Und der Mensch neigt zum Wettbewerb. Schon als Kind misst man sich mit anderen Kindern. Als Teenie protzt man mit der attraktivst-möglichen Partnerin. Und jemand, der Energie hat, will im Beruf beweisen, dass er's drauf hat. Und er will dafür auch entsprechend belohnt werden. Wenn man ihm sagt: dafür bekommst du das Gleiche wie der Faulenzer dort drüben, legt er sofort seine Hände in den Schoss.

    Wie Marx auf die Idee kommen konnte, man müsse die Machtverhältnisse nur umkehren, eine Diktatur des Proletariats errichten, und alles ist gut, ist mir schleierhaft. Hat er angenommen, die Proletarier seien - weil sie Opfer waren - bessere Menschen (hier haben wir eine Parallele zu den Identity Politics: Zwei-Klassengesellschaft hier wie dort: Eigentümer und Proletariat, weiße Unterdrücker und unterdrückte People of Color)?
    Wie hat Lord Acton so schön gesagt: Macht korrumpiert und absolute Macht korrumpiert absolut.
    Was also kann aus einer Diktatur der Proletariats erwachsen als absolut korrumpierte Macht?

    Und weil der Sozialismus an der Realität scheitert, führt das halt zur Gewaltanwendung. Was ihr wollt nicht? Ihr sabotiert doch nur unsere geniale Idee! An unserer Idee kann es nicht liegen!

    Nur mal eine Beobachtung am Rande: wenn ich so manche linken (gilt natürlich auch für die rechten) Twitterandos sehe und mir vorstelle, die könnten in ihrem geliebten Sozialismus Innenminister werden, dann Gnade uns Gott!
    So wie die radikalsten Köppe ganze Twittermobs anführen, werden dann auch in der Realität die Rücksichtslosesten oben schwimmen.

    Der Wurm war schon im Apfel, als wir reingebissen haben.

    Kennst du den ewigen Kreislauf?
    Sozialismus wird umgesetzt - Sozialismus scheitert - "Das war kein echter Sozialismus" - Sozialismus wird umgesetzt - Sozialismus scheitert - "Das war kein echter Sozialismus" - Sozialismus wird umgesetzt - Sozialismus scheitert - "Das war kein echter Sozialismus" etcpp.

  6. #31
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    6.457
    Mentioned
    15 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat von Herrn Hase:
    Ich weiß nicht, warum Nichtweiße den Begriff People of Color im Gegensatz zum Begriff Farbige (oder Colored) als nicht diskriminierend empfinden. Das Einfachste wäre, du fragst einfach mal jemanden, der sich selbst so bezeichnet.
    Das heißt, du übernimmst den Begriff, ohne zu wissen, warum?
    Einfach nur, weil er aus deiner Bubble kommt?

    Oooh well ...

    Zitat von Herr Hase:
    Ich sehe weder das Spalterische noch die "Ideologie", die du bei diesen Begriffen oder dem Gendern im Hintergrund vermutest.
    Du siehst keine Ideologie im Gendern?
    Puuuh ... dann solltest du mal ein bisschen Judith Butler lesen.

    Ich meine das wirklich nicht despektierlich, aber möglicherweise hast du einen Erkenntnisrückstand.

    Zitat von Herr Hase:
    Mir kommt es eher so vor, als würdest du dich irgendwie in deinen Freiheitsrechten bedroht fühlen, sagen zu können, was du willst, weil "plötzlich" bestimmte gesellschaftliche Gruppen ihr Recht einfordern, so genannt zu werden, wie sie selbst genannt werden wollen. Welcher Zacken bricht dir aus der Krone, wenn du einen Rom als Rom oder einen Inder als Person of Color ansprichst?
    Mit dem Zacken in der Krone hat das nix zu tun. Nein, ich mache nur nichts, was ich als Blödsinn erkenne.
    Als ich vor Jahren las, dass Eskimo Rohfleischesser heißen soll, fand ich einleuchtend, dass es besser ist, Inuit zu sagen.
    Ich bin keine Kartoffel und ein Italiener ist kein Spaghetti.
    Mittlerweile hat sich da der Erkenntnisstand aber wieder verändert.
    Wiki:
    Die frühere linguistische Herleitung aus der Sprache der Anishinabe ashkipok, „Rohfleischesser“ (englisch: eaters of raw meat) und aus ähnlichen Wörtern verwandter Indianersprachen gilt heute als widerlegt. Diese frühere Worterklärung führte bei den Inuit zur Ablehnung des Wortes „Eskimo“, weil sie „Rohfleischesser“ als abwertend empfanden.
    Und oh jaaa, ich würde gerne mit jemanden, der People of color genannt werden will, darüber reden, wieso.
    Und ich würde ihn genau das Gleiche fragen wie Dich: "Dann ist doch Colored People/Person für Dich sicher auch o.k.?" Und wenn er mir sagen würde "Nein", dann würde ich fragen, warum? Und dann käme er genauso ins Schwimmen wie du.

    Denn Logik funktioniert bei Schwarzen genauso wie hier im Forum.

  7. #32
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
    Registriert seit
    08.2003
    Beiträge
    3.602
    Mentioned
    86 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Felix, es hat keinen Zweck weiterzudiskutieren, weil du offensichtlich nicht bereit bist, an deiner Weltsicht irgendwas zu ändern. Es läuft immer darauf hinaus, dass die Menschen, deren Einstellung du nicht teilst, Ideologen seien, und du Ideologien ablehnst. Dann braucht man ja nicht weiter zu diskutieren, sondern kann gemütlich in seinen Gewohnheiten verharren. So wie Gottschalk es sich auch nicht nehmen lässt, weiter sein Zigeunerschnitzel zu bestellen, weil es ja immer schon so und früher doch auch immer in Ordnung war. Warum redest du nicht einfach mal mit einem Schwarzen oder Rom über diese Fragen statt immerzu zu unterstellen, wie diese selbst bezeichnet werden wollen?

    Und um zu dem Schluss zu kommen, die Gesellschaft rücke immer mehr nach links, muss man ja schon mal die Wahlergebnisse der letzten Jahre ignorieren. Bei uns, aber natürlich auch "im Westen" allgemein. Solche Gestalten wie Trump wären noch vor 15 Jahren wahrscheinlich nach ein paar Monaten aus der Partei geschmissen statt zum Präsidentschaftskandidaten gemacht zu werden. In Frankreich ist Le Pen mittlerweile fast gleichauf mit Macron in den Umfragen, der Kandidat der Sozialisten spielt da schon gar keine Rolle mehr. Der Abbau des Sozialstaats, den wir mit und seit Schröder erlebt haben, wäre noch unter Kohl unvorstellbar gewesen, ebenso wie die wachsende Ungleichheit bei Einkommen und Vermögen. Nur, weil auch die Union sich inzwischen gezwungen sieht, gesellschaftliche Realitäten anzuerkennen, um nicht völlig die Akzeptanz bei jüngeren Wählern zu verlieren, driftet doch nicht die Gesellschaft als Ganzes nach links.

  8. #33
    Mitglied
    Registriert seit
    10.2000
    Ort
    Ohne Worte
    Beiträge
    12.280
    Mentioned
    10 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Sind wir hier im Off-Topic-Bereich des Comicforums?

  9. #34
    Mitglied Avatar von LaLe
    Registriert seit
    03.2016
    Beiträge
    2.324
    Mentioned
    95 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Wir sind auf Seite 66-68 der Sprechblase.

    Die Gesellschaft driftet nicht nach links noch rechts sondern an die Ränder zwischen denen es nichts mehr gibt/geben darf.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  10. #35
    Mitglied Avatar von LaLe
    Registriert seit
    03.2016
    Beiträge
    2.324
    Mentioned
    95 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Von alten weißen (vermute ich mal) Männern zu reden ist in etwa das Niveau von denen, die "Gutmenschen" und "Linksgrünversiffte" in den Mund nehmen.

    Gehört alles in einen Sack mit einem Knüppel oben drauf. Es trifft immer den Richtigen.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  11. #36
    Mitglied
    Registriert seit
    11.2015
    Ort
    Familienberatung Wien
    Beiträge
    345
    Mentioned
    6 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    War wohl ein zeitlich begrenzter Beitrag von Mr.Hyde, auf den du geantwortet hast. Kann nicht mehr lang dauern, bis einer über die ständige Polizeigewalt gegen Weiße in den USA berichtet.

  12. #37
    Mitglied Avatar von LaLe
    Registriert seit
    03.2016
    Beiträge
    2.324
    Mentioned
    95 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Passt als ergänzendes Statement zu meinem Beitrag davor aber noch ganz gut. Mit solchen Bezeichnungen erreicht man nichts anderes als einen Diskurs zu beenden und Fronten zu verhärten.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  13. #38
    Mitglied
    Registriert seit
    11.2015
    Ort
    Familienberatung Wien
    Beiträge
    345
    Mentioned
    6 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Exakt.

  14. #39
    Mitglied
    Registriert seit
    11.2015
    Ort
    Familienberatung Wien
    Beiträge
    345
    Mentioned
    6 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)

  15. #40
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    6.457
    Mentioned
    15 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat von Herrn Hase:
    Felix, es hat keinen Zweck weiterzudiskutieren, weil du offensichtlich nicht bereit bist, an deiner Weltsicht irgendwas zu ändern.
    Der Klassiker ...
    "Du bist nicht bereit von deiner Weltsicht abzurücken" schreibt der, der nicht bereit ist von seiner Weltsicht abzurücken.
    Mir ist schon klar, dass solche Diskussionen nur in Promille-Fällen mit der Überzeugung eines Anderen enden. Könnten wir uns solche Floskeln also nicht ersparen?
    Möglicherweise ... nur möglicherweise könntest du ja auch mal überlegen, ob du nicht ein bisschen viel von mir verlangst. Vielleicht warst du einfach nicht überzeugend ... kann ja vorkommen.

    Hm ... die letzten Beiträge lassen mich darauf schließen, dass hier bald moderiert werden sollte. Ich denke, dass prollfreie Diskutieren ist bald vorbei.
    bär1:
    Zitat von felix da cat:
    Aus dem Manifest des frisch gegründeten Netzwerks Wissenschaftsfreiheit:
    Ja, klar.

    https://www.deutschlandfunkkultur.de...icle_id=492019
    Klar, die Cancel Culture an den Unis gibt's nicht.
    Zitat: es kursiert der Hashtag #schroeter_raus
    Geändert von felix da cat (07.02.2021 um 18:13 Uhr)

  16. #41
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    6.457
    Mentioned
    15 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Hier. Auch nicht schlecht.

    Zitat:
    Eine Studie belegt überraschend große Bereitschaft von Studenten der Sozialwissenschaft, die Meinungsfreiheit einzuschränken. Wie kommt es dazu?
    ...
    Der aus dem angloamerikanischen Raum kommende Trend, Redner unter dem Mikroskop auf ihre Gesinnung zu prüfen, führte auch an deutschen Universitäten zu Auftrittsverboten, Rücktrittsforderungen und Veranstaltungen, die im Tumult endeten. In Zweifel gezogen wurde, dass die Eskalationen repräsentativ für die Hochschullandschaft seien.
    ...
    Doch es gab sie. Die Befragung von knapp tausend Studenten überwiegend aus dem linken Spektrum brachte den alarmierenden Befund, dass ein beträchtlicher Anteil von Studenten mit anderen Meinungen nicht konfrontiert werden will. Ein Drittel bis die Hälfte der Befragten sind dagegen, Redner mit abweichenden Meinungen zu den am meisten umstrittenen Themen Islam, Geschlecht und Zuwanderung an der Hochschule zu dulden. Noch höher ist der Anteil derer, die solchen Personen keine Lehrbefugnis geben würden, wiederum ein Drittel will ihre Bücher aus den Bibliotheken verbannen. Nun kann man über Aussagen wie die, dass es zwischen Männern und Frauen biologisch begründete Begabungsunterschiede gebe oder dass der Islam mit europäischen Werten nicht kompatibel sei, unterschiedlicher Meinung sein, aber dafür muss man zum Streit bereit sein.
    Geändert von felix da cat (07.02.2021 um 18:20 Uhr)

  17. #42
    Mitglied Avatar von Huckybear
    Registriert seit
    02.2001
    Ort
    Höhle Plomb du Chanta
    Beiträge
    10.778
    Mentioned
    27 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Fehlt da auf der neusten internen "Schwarzen Liste" (noch erlaubt ?) von berühmten Walt Disney Zeichentrickfilmklassikern nicht mindestens auf alle Fälle noch Der Glöckner von Notre Dame (wg. Figur Esmeralda) und der Schatzplanet (wg. Vorlage von R.L. Stevenson) ?
    Also wenn man eine "Siamkatze" von Aristocats jetzt als Massstab nimmt ?
    https://www.tagesspiegel.de/kultur/d.../26876612.html
    Ein
    Herz
    für Hardcover

  18. #43
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    6.457
    Mentioned
    15 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Allen, die wissen wollen, wie weit der Wahnsinn auf dem Campus in den Staaten bereits gediehen ist, empfehle ich, sich mal mit dem Bret Weinstein-Fall zu beschäftigen (direkt aus dem Irrenhaus der political correctness, wirklich völlig gaga).
    Hier ein aktuelles Interview, leider hinter einer Bezahlschranke, aber der zu lesende Teil ist schon mal ein spannender Teaser.


    Ich schlage vor, den Film Die Welle auf deutschen Unis zwangsvorführen zu lassen. Vielleicht begreifen bestimmte Studenten dann, welcher Dynamik sie unterliegen.

  19. #44
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Ort
    D 51503 Rösrath
    Beiträge
    7.475
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    [B]Borusse:

    Und was früher als konservativer Sozialdemokrat galt, ist jetzt rechtsradikal.
    Es gibt heute medizinische Erkenntnisse, die es früher nicht gab. Und es wird immer Leute geben, die da nicht mitkommen. Das sind eher Leute, die konservativ denken. Was noch nichts über ihre Parteipräferenz aussagt. Krassestes Beispiel sind für mich gewisse christliche Kreise, die Homosexualität als behandelbare Krankheit sehen.

    Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, man kann die Meinung Helmut Schmidts in de SPD äußern. Viele wissen, dass der typische SPD Wähler sogar in vielem konservativ ist. Nur einige (wichtige) Leute haben da was übersehen. Die werden das wieder lernen.

  20. #45
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2001
    Ort
    D 51503 Rösrath
    Beiträge
    7.475
    Mentioned
    3 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    Fehlt da auf der neusten internen "Schwarzen Liste" (noch erlaubt ?) von berühmten Walt Disney Zeichentrickfilmklassikern nicht mindestens auf alle Fälle noch Der Glöckner von Notre Dame (wg. Figur Esmeralda) und der Schatzplanet (wg. Vorlage von R.L. Stevenson) ?
    Also wenn man eine "Siamkatze" von Aristocats jetzt als Massstab nimmt ?
    https://www.tagesspiegel.de/kultur/d.../26876612.html
    Bei den Disney Klassikern gab es immer die einleitenden Worte zu den Inhalten, Motto: Damals hat man sich nichts dabei gedacht, heute würde man das so nicht mehr tun. Das ist völlig i.O. Macht man im Comic übrigens bei den Tezuka-Sachen.

    Interessant: Bis vor ca. 1,5 Jahren gab es das hier https://www.youtube.com/watch?v=7VvzmF5Uk0I nicht auf DVD. Habe mal davor über das Internet eine gebrannte DVD aus den USA bekommen, da hatte jemand seine Normal 8 Filme digitalisiert...
    Grund für die lange Sperre war die klischeehafte Darstellung der Piraten (Grieche, Franzose, Italiener, Chinese), die man so nicht mehr bringen wollte.

    Die USA haben allen Grund sehr vorsichtig zu sein. Die sind ein einziges Pulverfass. Und haben ein kaputtes Rechtssystem.

  21. #46
    Mitglied
    Registriert seit
    05.2004
    Beiträge
    6.457
    Mentioned
    15 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Zitat von Borusse:
    Es gibt heute medizinische Erkenntnisse, die es früher nicht gab. Und es wird immer Leute geben, die da nicht mitkommen. Das sind eher Leute, die konservativ denken. Was noch nichts über ihre Parteipräferenz aussagt. Krassestes Beispiel sind für mich gewisse christliche Kreise, die Homosexualität als behandelbare Krankheit sehen.
    Diesen Teil deines Statements nennt man neudeutsch Whataboutism.
    Hat nichts mit meinem Link zu Helmut Schmidt zu tun. Hat eigentlich überhaupt nichts mit dem Thema zu tun und hätte völlig aus der Diskussion herausgehalten werden können, weil hier niemand behauptet hat, dass Homosexualität eine Krankheit ist und niemand bestreitet, dass es Leute gibt, die das glauben.

    Zitat von Borusse:
    Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, man kann die Meinung Helmut Schmidts in de SPD äußern. Viele wissen, dass der typische SPD Wähler sogar in vielem konservativ ist. Nur einige (wichtige) Leute haben da was übersehen. Die werden das wieder lernen.
    Dann wird dir die eigene Erfahrung sicher auch sagen, dass man diese Meinung in der SPD besser leise vertritt und noch besser gar nicht, wenn man noch was werden will.
    Oder gibt es einen in den oberen Rängen, der so etwas mal von sich gegeben hätte? Sicher nicht unter Saskia.
    Ob sie das lernen werden?
    Mag sein, aber wissen tun wir's nicht.

  22. #47
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Nothing Gulch
    Beiträge
    22.819
    Mentioned
    116 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    11
    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    (...)
    @zaktuell: Deine Argumentation, man bräuchte gar keine Gruppenbezeichnungen, ist mir zu wohlfeil. (...)
    Aufpassen! Ich habe nicht gesagt 'man' bräuchte nicht, sondern, dass es in meiner Lebenswirklichkeit keine Notwendigkeit dafür gibt. In dser Tat komme ich wirklich nur in Diskussionen wie diesen in die Verlegenheit, überlegen zu müssen, wie ich bestimmte Gruppen benennen soll/kann/darf. Und das, obwohl (oder grade weil?) ich in meiner Lebenswirklichkeit allein schon beruflich jede Menge Kontakt zu Menschen habe, die nicht, wie ich, alt, männlich und/oder 'weiß' sind. Die haben eben alle einen Namen.

    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    (...) So lange Menschen in Gruppen eingeteilt werden und anhand dieser Zuschreibungen unterschiedlich behandelt werden, muss man diese Gruppen ja auch irgendwie benennen können. (...)
    Eben. 'So lange'. Also warum nicht einfach mal bei sich selbst damit anfangen, nicht in Gruppen einzuteilen? Und erst recht nicht aufgrund dessen 'unterschiedlich behandeln'.

    Ansonsten scheint mir die bisher wirksamste Bekämpfung von 'Schimpfnamen' zu sein, wenn die betreffende Gruppe den Namen als Eigenbezeichnung übernimmt und mit Stolz trägt. 'schwul' war ja zB früher auch eher abwertend gemeint - und von manchen wird es auch immer noch als Beleidung (oft genug für Leute, die gar nicht schwul sind) benutzt. Aber Leute wie Wowereit, die sich hinstellen und sagen: "Ich bin schwul und das ist gut so!", tragen dazu bei, dass die negative Konotation in der Gessellschaft immer weiter abnimmt, bzw. inzwischen schon weiter abgenommen hat.

    Und 'Nigger' wandelt sich ja auch -wie zB in Pulp Fiction zu sehen/hören- zum (hautfarbenunabhängigen!) Synonym für 'Sklave'/'Bediensteter'/'Diener' o.ä.

    Begriffswandlungen funktionieren meiner Beobachtung nach dann, wenn sie 'aus dem Volk' kommen. Das 'Verordnung von 'oben'' (oder irgendwelchen Ideologen) wirksam wäre, dafür fällt mir zumindest kein Beispiel ein.
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
    - Bitte beachten Sie auch den Hinweis zu Rechtsthemen -
    Support your local dealer.
    -Unterstütz Deinen örtlichen Kleingewerbetreibenden-
    - © 2000-2024 by: Oliver Manstein [Disclaimer] -

  23. #48
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
    Registriert seit
    05.2000
    Ort
    Nothing Gulch
    Beiträge
    22.819
    Mentioned
    116 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    11
    Zitat Zitat von HerrHase Beitrag anzeigen
    (...) Nur, weil auch die Union sich inzwischen gezwungen sieht, gesellschaftliche Realitäten anzuerkennen, um nicht völlig die Akzeptanz bei jüngeren Wählern zu verlieren, driftet doch nicht die Gesellschaft als Ganzes nach links.
    Vielleicht hab ichs überlesen, aber dass die Gessellschaft insgesamt nach links driftet, hab ich hier nicht gelesen und stimmt ja auch nicht. Fakt ist, dass die Extreme -rechts wie links- immer mehr Zulauf bekommen, die 'Mitte' immer dünner wird und die Leute in ihren Extrem-Positionen (nicht zuletzt aufgrund der Algorithmen in den asozialen Netzwerken) immer mehr im eigenen Saft schmoren und immer weniger Kontakt zu Andersdenkenden hat. Weswegen es, wenn, dann auch umso unversöhnlicher knallt.

    Diese Spaltung der Gesellschaft ist mMn eine immer noch unterschätzte Gefahr, der entgegen gewirkt werden müsste. Diskussionen darüber, was 'man' sagen darf oder nicht, tragen dabei auch eher zur Spaltung bei, statt Gräben zuzuschütten.
    Gruss!,liver - Du bist von mir genervt? Kotz Dich hier aus!
    - Bitte beachten Sie auch den Hinweis zu Rechtsthemen -
    Support your local dealer.
    -Unterstütz Deinen örtlichen Kleingewerbetreibenden-
    - © 2000-2024 by: Oliver Manstein [Disclaimer] -

  24. #49
    Premium-Benutzer Avatar von HerrHase
    Registriert seit
    08.2003
    Beiträge
    3.602
    Mentioned
    86 Post(s)
    Tagged
    0 Thread(s)
    Blog-Einträge
    1
    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Aufpassen! Ich habe nicht gesagt 'man' bräuchte nicht, sondern, dass es in meiner Lebenswirklichkeit keine Notwendigkeit dafür gibt. In dser Tat komme ich wirklich nur in Diskussionen wie diesen in die Verlegenheit, überlegen zu müssen, wie ich bestimmte Gruppen benennen soll/kann/darf. Und das, obwohl (oder grade weil?) ich in meiner Lebenswirklichkeit allein schon beruflich jede Menge Kontakt zu Menschen habe, die nicht, wie ich, alt, männlich und/oder 'weiß' sind. Die haben eben alle einen Namen.


    Eben. 'So lange'. Also warum nicht einfach mal bei sich selbst damit anfangen, nicht in Gruppen einzuteilen? Und erst recht nicht aufgrund dessen 'unterschiedlich behandeln'.
    Zufällig äußerte Serdar Somuncu gestern in der Blauen Stunde auf Radio Eins ungefähr den gleichen Gedanken. Er würde sich selbst gar nicht erst als Mensch mit Migrationshintergrund einordnen, weil er sich gar nicht erst von anderen Gruppen abgrenzen wolle. Darauf antwortete der Gast, ein Mann mit Behinderung, dass er diesen Vorschlag meistens von Menschen höre, die keiner benachteiligten Gruppe angehören. Ich glaube, Letzteres ist das Problem.

  25. #50
    Mitglied Avatar von LaLe
    Registriert seit
    03.2016
    Beiträge
    2.324
    Mentioned
    95 Post(s)
    Tagged
    1 Thread(s)
    Ein grundsätzliches Problem ist, dass es nicht wichtig ist was gesagt wird sondern von wem. Da fängt Ausgrenzung an bzw. setzt sich fort.

    Und wo ich immer wieder stutze, ist, wenn auf der einen Seite das Individuum und Diversität gefeiert und deren Sichtbarmachung gefordert wird, auf der anderen Seite aber alle Unterschiede scheinbar nur als Merkmal zur Diskriminierung und Ausgrenzung taugen. Ja was denn nun?

    Achso, den Unterschied zwischen Abgrenzung und Ausgrenzung kennen scheinbar auch nur noch wenige.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

Seite 2 von 4 ErsteErste 1234 LetzteLetzte

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •