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Thema: Die leisen Mädchen und die Lauten

  1. #1
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    Die leisen Mädchen und die Lauten

    Hallo Leute, vor einiger Zeit präsentierte ich hier einige Arbeiten unter dem Titel "Punk In New York". Nachdem ich den Titel geändert habe, habe ich beschlossen noch etwas zu experimentieren und euch meine Experimente zu präsentieren. Hier drei Versuche die gleiche Szene mit unterschiedlichen Mitteln darzustellen, es geht um den Auftritt einer Band namens "The Virulents". Die Frontfrau ist der im "Punk In New York" eingangs erwähnte weibliche Iggy Pop.


  2. #2
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    Also, schreibt mir mal was ihr meint...

  3. #3
    Mitglied Avatar von Hyperink
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    Hallo Joey!

    Solche Vergleichsvarianten finde ich ja immer spannend. In diesem Fall wäre mein Favorit auf jeden Fall das erste (mit dem größten Schwarzanteil), das für mich erstens von der Lesbarkeit am Besten ist und zweitens auch am ehesten eine Art „Punk-Ästhetik“ einfängt. Wenn ich jetzt einmal so schön dabei wäre, würde ich auch noch eine komplett schwarzweiße Variante (ohne Graustufen) daneben legen, die diesen Ansatz auf die Spitze treibt… und wenn Du dann noch Lust hast, ruhig auch noch eine Variante, die eine reine Linienzeichnung mit Ausfüllung in Grauschattierungen zeigt. Also quasi die beiden Teilaspekte der ersten Variante jeweils einmal in Reinform zum Vergleich. Und wenn Du dann immer noch Lust haben solltest, könntest Du (zur Vervollständigung in Gegenrichtung quasi) auch noch einmal mit einer reinen Linienzeichnung „ohne alles“ versuchen…

    Dass es die Schraffuren in Deinem Fall nicht sein werden, erscheint mir offensichtlich. Bei sehr viel Zeiteinsatz (auch hinsichtlich vorangegangener Übung) lässt sich mit diesem Stilmittel zwar viel an Plastizität und Schattenspiel erreichen… aber von solch einer Wirkung trennen Dich m. E. einige Jahre. In der momentanen Form (mit komplett gleichgerichteten, allerdings sehr unregelmäßigen Linien) ist das Ergebnis eigentlich nicht mehr als eine willkürliche und völlig unnötige Verunklarung der Ursprungszeichnung.

    Der zweite Überlegungspunkt wäre vielleicht das Bild an sich. Grundsätzlich ist diese Seite ja ein Beispiel für die mMn stärksten Momente des bisherigen Comics – wo irgendwelche Metaphern bildlich in Szene gesetzt werden… hier beispielsweise der „Strom des Exzesses“ als Gewässer, in dem die Bühne wie ein Boot schwimmt. Hat was für mein Gefühl.

    Weniger überzeugend wirkt auf mich der Stilbruch zwischen den Menschendarstellungen des Publikums und der Musikerinnen, die für mich wie von verschiedenen Zeichnern aussehen. Schade finde ich auch, dass die Textbox (durch den riesigen Zeilenabstand auch noch völlig unnötig aufgeblasen) einen großen Teil der Hauptidee (besagten „See“) verdeckt.

    Gut gefällt mir vom Prinzip her die expressive Beleuchtung, die sich im Hintergrund andeutet… aber besser wäre sie vielleicht, wenn sie weniger „zufällig“ aussähe. Am besten mit inhaltlichem Grund (wie z. B. Scheinwerfer/Lichtkegel oder irgendeine Art von visueller Lärmdarstellung).

    Ansonsten finde ich es etwas schade, dass sich der verbal behauptete „Exzess“ als solcher nicht so richtig lesen lässt. Wenn man mit der Nasenspitze bis ans Blatt heranzoomt, sieht man zwar, dass die Sängerin auf ihren direkten Fan herabkotzt - aber das geht im Gesamtbild ziemlich unter… während in der ganzen oberen Bildhälfte streng genommen überhaupt nichts passiert.

    Ich weiss jetzt selbst nicht, ob das in Deinem Sinne wäre… aber ein Gedanke könnte sein, die Seite in zwei Panels zu teilen, ungefähr im Verhältnis 1/3 (oben) zu 2/3 (unten). Oben könntest Du in einem Zoom auf die Band deren Bühnenexzesse plastisch machen… und unten aus „Publikumsperspektive“ deren Schwimmen im Strom incl. Enterung der Bühne. Die stark horizontale Textbox wäre dann die natürlich Trennung der beiden Bereiche in der Mitte…

    Das wäre jetzt das, was mir spontan zu den „lauten Mädchen“ einfällt…

  4. #4
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    Klingt schon mal gut was du schreibst, Hyperink. Werde mir mal Gedanken machen (und bei Gelegenheit auch mal Experimente mit dem Layout - also Panel ja/nein, wenn ja wieviele...)

  5. #5
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    Mal einige Experimente mit Layout, das Szenario ist das Roberta Caroline "ihr" Detroit zeigt (nach "Caroline? Ich muss dir was zeigen!")

    Geändert von Joey Segafredo (30.01.2021 um 11:56 Uhr)

  6. #6
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  7. #7
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  8. #8
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  9. #9
    Mitglied Avatar von Federkiel
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    Ich tue mir mit deinem Zeichenstil zwar etwas schwer, aber die letzte Variante gefällt mir am besten.
    Besucht mich doch einmal auf meiner Website, Instagram und Twitter

  10. #10
    Mitglied Avatar von Hyperink
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    Hallo Joey!

    Zunächst etwas, was mit den Seiten selbst gar nichts zu tun hat… aber wenn Du mit dem Gedanken an Vollfarbigkeit spielst, würde eine entsprechende Variante m. E. auch noch in Deine letzte Serie zu den „Look“-Varianten gehören…

    Für die Varianten zum Storytelling hast Du Dir eine ziemlich interessante Seite herausgesucht, wie ich finde. Die Herausforderung ist halt, hier sowohl (oder „zunächst“) das Trostlose, als auch (oder „danach“) das Coole greifbar zu machen, wovon Roberta redet. Ob dann noch auf der gleichen Seite der nächste Schwenk zu ihrer eigenen Band folgt, kann man sich dann noch einmal überlegen.

    Variante 1
    Die beiden gegensätzlichen Aspekte (der Trostlosigkeit und des Coolen) in einem einzigen Bild zeigen zu wollen, ist natürlich extrem schwer… und wird hier m. E. auch nicht gelöst. Um ganz ehrlich zu sein, erkenne ich noch nicht einmal, dass Du es überhaupt versuchst. Ich erkenne hier noch nicht einmal eine Stadt… sondern nur eine Reihe von *irgendwelchen* frei im Raum verteilten Objekten: Einen Hubschrauber(?), ein Ufo(?), einen fliegenden Wal(?)… im Hintergrund links ein paar Nägel auf der Wiese(?) und daneben ein Zelt oder eine Krone?!?

    Nichts davon hätte ich für Detroit auf dem Schirm gehabt. Für mich ist Detroit die „Motorcity“, die Stadt der Autos… plus der Schwerindustrie im Allgemeinen.

    Die Farbflächen unter den Objekten wirken auf mich nicht städtisch, sondern landwirtschaftlich… wie eine Luftaufnahme von riesigen Feldern. Also ganz weit weg von harter und/oder cooler Großstadt. Damit geht für mich dann auch der Text komplett ins Leere.

    Trotzdem bliebe die vollflächige Seite eine Variante für mich. Man müsste sich nur überlegen, wie man sie so füllt, dass sich zum Text passende Assoziationen einstellen…


    Variante 2

    Würde mit in der „Drehbuch-Version“ (also nur als Text (> Panel1: „Das mein Mädchen…“)) gar nicht schlecht gefallen… speziell die Pause vor dem „etwas trostlos“ der Gesprächspartnerin hat was.

    Schade ist hier nur, dass die Unterschiede zwischen den Bildern kaum zu erkennen sind. Wenn das so wäre, müsste man sich überlegen, ob man sie wirklich braucht… zumindest in dieser Form. Gedanke: Man bliebe bei einem grossen Bild für das „Stadtpanorama“ (in welcher Form auch immer)… und würde da unten kleine Bilder einsetzen, die dann nur die Personen im Dialog zeigen.

    Für den Hintergrund gilt das Gleiche wie zuvor.


    Variante 3

    Ich verstehe erst jetzt, dass das keine weitere Variante wäre, sondern zusammen mit Seite 2 eine Variante wäre, bei dem sich der Inhalt auf zwei Seiten verteilen soll?!?

    Dann habe ich hier schon alles gesagt. Nur eine Frage noch: Was heissen die letzten beiden Worte („Meine Band!“)? Mit einem „Wie“ davor würde ich es verstehen…


    Variante 4

    Die Idee, in einzelnen Panels verschiedene Aspekte der Stadt herauszugreifen, finde ich verfolgenswert. Das grosse Panorama im ersten Bild käme noch?

    Die Dreierserie darunter wie gesagt gut vom Layout… aber die inhaltliche Abfolge (vor allem mit dem Fazit der „Trostlosigkeit“) verstehe ich noch nicht so richtig. Starten würde ich auf jeden Fall mit der Industrie, weil die der Ursprung der Stadt und ihres Charakters ist.

    Der Fisch soll „Umweltzerstörung“ symbolisieren? Gibt/gab es in Chicago ein explizites Wasserproblem? Durchaus möglich… aber als „Thema“ habe ich das bislang noch nie gehört. Wenn, wäre der für mich aber auch eher eine indirekte Folge, die einem bei einem ersten Blick „über alles“ eigentlich fast unmöglich ins Auge fallen kann.

    Das gewellte Haus in der Mitte ist die „Motown“-Zentrale, oder? In eine Trilogie der Trostlosigkeit kommt mir die ziemlich deplatziert vor. Die wäre für mich eher das Gegenteil – die „Sterne über dem Rauhen“ bzw. die „Blume im Asphalt“, um mal an Deine alternativen Projekttitel anzuschließen. Vom inhaltlichen Ablauf wäre das für mich ein Detail, was nach der Aussage „aber cool!“ käme. Warum ist das Haus btw so gewellt? Motown war doch keine Drogenmusik, oder?

    Trotzdem fände ich es interessant, auf ein Distanz-Panorama der Stadt eine Dreierfolge von trostlosen Details folgen zu lassen. Spannend ist dann wieder die Frage, was sich im letzten Bild dann ändern könnte, um die behauptete „Coolness“ plausibel erscheinen zu lassen. Vielleicht laufen da einfach ein paar coole Typen durch die trostlose Szenerie?

    Das wäre das, was mir so zum Wochenende dazu einfällt…

  11. #11
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    Vielen Dank für deine Betrachtungen, lieber Hyperink!

    Mir ist klar dass es hier nicht gerne gesehen ist zu viele Seiten auf einmal hochzuladen, aber ich mute euch jetzt einfach mal 5 Seiten zu...Könnt ja mal schreiben was ihr dazu meint...

    Hier erstmal "Roberta zeigt Caroline Detroit" in zwei Variationen.


  12. #12
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    ...zum anderen der Auftritt der Virulents in drei Versionen...



  13. #13
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    Hallo Joey!

    Die erste Variante von "Roberta zeigt Caroline Detroit" gefällt mir von Seitenaufbau und Erzählfluss richtig gut so… und die schwarzgraue Farbgebung finde ich auch genau richtig zum Thema. Dass zeichnerischer Realismus nicht Deine Zielsetzung ist, ist mir schon klar… aber möglicherweise würde es Dir trotzdem helfen, Dir sowohl Industrieanlagen, als auch großstädtische Strassenschluchten auf Fotos einmal genauer anzusehen. Ich könnte mir vorstellen, dass dies auch dann zu einer weiteren atmosphärischen Präzisierung führen würde, wenn die Umsetzung plakativ bleibt. Das ist aber natürlich Deine Sache.

    Bei der zweiten Variante habe ich den Eindruck, dass die extreme Buntheit der textlich behaupteten „Trostlosigkeit“ ein bisschen entgegenläuft. Speziell die Autos und die Häuser haben mit ihrer Farbenfreude etwas geradezu Fröhliches für mich. Das Motown-Haus kommt für mich hier eigentlich immer noch etwas zu früh. Das ist jetzt eher eine Gefühlssache… aber für mich wäre der erste Schritt, das latent Coole des Abbruchcharakters wahrzunehmen, bevor explizite Schönheit auftaucht. In dieser Hinsicht finde ich das letzte Bild der ersten Fassung als Abschluss bzw. Wendepunkt eigentlich perfekt.

    Was die Konzert-Varianten angeht, finde ich die neue Seitenteilung eigentlich ganz gut… gleichzeitig aber schade, dass man im ersten Bild nur die Sängerin (und nicht die ganze Band nebeneinander) sieht. Dass die das leicht ekelhafte Highlight des Exzesses darstellt, ist schon klar… aber eigentlich soll ja auch das wilde Zusammenspiel dargestellt werden, oder?

    Generell würde ich mir zwischen erstem und zweitem Bild noch eine stärkere „Aufgabenteilung“ wünschen: Also oben in erster Linie die Band… und unten in erster Linie das Publikum und dessen Sturm auf die Bühne. Versuch doch mal, den Perspektiven-Standpunkt stärker in den exzessiven See zu legen… also die zu enternde Bühne quasi in Untersicht. Das könnte als Nebeneffekt auch die Lightshow über dem Bühnengeschehen noch etwas dramatischer machen.

    Die richtig schwarzweisse Variante finde ich bei dieser Szene auf jeden Fall stärker als die Graustufen-Version. Hierzu noch zwei Anmerkungen:

    1) Warum machst Du die alle Linien dieser Zeichnung mit diesem fetten Stift? Versuch doch mal die schwarzen Flächen in Verbindung mit den dünneren Linien innerhalb der hellen Bereiche.

    2) Du versiehst die hellen Figuren vor dem schwarzen Hintergrund oft ebenfalls mit schwarzen Linien... und um diese herum dann wieder eine weisse Linie, um die Trennung zum Hintergrund herzustellen. Das macht die Figuren teilweise etwas klobig... vor allem im Falle der exzessiven Sängerin im ersten Bild. Versuch doch mal, eine der Linien los zu werden: Einfach nur die hellen Flächen aus dem Hintergrund herausstanzen...
    Geändert von Hyperink (07.02.2021 um 21:26 Uhr)

  14. #14
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    Vielen, vielen Dank für deine - wie immer - interessanten Betrachtungen! Ja, das wilde Zusammenspile sollte auch betrachtet werden! Werde mir mal meine Gedanknen machen, und dann eventuelle neue Werke hochladen! (Habe mir bislang noch keine Gedanken gemacht bei schwarzen Filzstiften - genauer sind es ja PITT Artist Pens von Faber Castell - gezielt unterschiedliche Pinselstärken einzusetzen...aber auch dazu werde ich mir mal Gedanken machen!)

    Wollte eigentlich auch mal dass was du mir in der PN geschrieben hattest angehen - bezüglich der Unterscheidbarkeit der Figuren! Aber weiss noch nicht genau wie ich das angehen könnte - und ob ich das dann hier hochlade, oder nur für mich privat mache! Aber das können wir auch alles noch per PN klären!

  15. #15
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    Also bei der Stadtszene finde ich die graue Version gut, die farbige verfehlt meiner Meinung nach das Thema. Allerdings könntest du das letzte Panel, in dem sie als "cool wie ..." bezeichnet wird, farbig gestalten. Das würde diesem doch recht wichtigem Panel mehr Aussagekraft geben.

    Bei dem Konzert würde ich zu Variante zwei tendieren. Allerdings täte es (wie Hyperink schon angeregt hat) der Lesbarkeit wirklich gut, hier mit verschiedenen Strichstärken zu arbeiten. Auch fehlt mir hier etwas der "Sturm", die Idee mit der wogenden Masse finde ich gut, aber sie wogt eben nur. Mehr "Wellen, Gischt und Dramatik" würden ihr gut tun.
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  16. #16
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    Vielen Dank auch dir, Federkiel! (Dass ihr mein Layout mit unterschiedlichen Panels - weg von der öden Viereraufteilung - gutzufinden scheint gibt mir übrigens Selbvertrauen mich endlich als Comic-Zeichner zu bezeichnen...)

  17. #17
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  18. #18
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  19. #19
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    Mit den folgenden Zeichnungen plante ich euch zu zeigen wie ich einmal mit stummen Erzählen experimentiert habe, dass heisst ganz ohne Sprechblasen...Bin mir noch sehr unsicher ob mir dieses gelungen ist, ihr könnt ja mal sagen wie ihr das findet...Es geht um einen Auftritt der "Virulents", der Band von Barf dem "weiblichen Iggy Pop", die wie oben schon bei ihrem Auftritt sehen, die drei Seiten die ihr jetzt seht zeigen was vor dem Erstürmen der Bühne passiert. Überarbeitet würde ich jetzt den Schwarz-Weiss-Stil bevorzugen den ich auch schon für die erwähnte Seite weiter oben benutzt habe. Also, wäre sehr nett wenn ihr mal eure Eindrücke schildern würdet!


  20. #20
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  21. #21
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  22. #22
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    Hallo Joey!

    Der „See des Exzesses“ wogt jetzt wirklich schön exzessiv… und die generelle Seitenteilung finde ich so auch in Ordnung. Trotzdem finde ich, dass die Figuren der Band im ersten Panel noch etwas grösser sein könnten, um den Zoom-Effekt deutlicher zu machen. Zweitens würde es da sicher helfen, wenn Du Dir mal etwas genauer ansehen würdest, wie ein Schlagzeug aussieht… und bei der Sängerin etwas mehr auf die Proportionen achten würdest. Oberhalb der Schultern läuft es wirklich etwas aus dem Ruder.

    Die „wilde See“ beim zweiten Bild geht wie gesagt schon in die richtige Richtung. Was mich nur wundert, ist die Verteilung der unterschiedlichen Linienstärken… die hier für mich ziemlich zufällig aussieht. Solange das der Fall ist, wird sie weit weniger zur Lesbarkeit beitragen, als sie könnte. Ein einfaches und gängiges Prinzip wäre hier, jeweils die Außenkonturen eines Teilmotivs (z. B. eine Welle oder eine der „badenden“ Figuren) stärker auszuführen als deren weitere Detaillierung innerhalb der Großform.

    Günstig wäre m. E. auch, wenn sich öfter das direkte Aufeinandertreffen von weissen und schwarzen Flächen ergeben würde. Das sind die Stellen, an denen die Lesbarkeit am Besten ist. In den Bereichen, wo es nur von lauter mehr oder minder gleichwertigen Linien wimmelt, ist es deutlich schwieriger…

    Ganz komisch (weil offensichtlich völlig zufällig und für den Zeichner selbst am meisten überraschend entstanden) finde ich die Form der Textbox. Die leicht wellige Kontur könnte schon irgendwie Teil des Stils sein… aber dieser „herausgewurstelte“ Annex am Ende ist echt fies. Was man machen kann, ist das Zerlegen eines Erläuterungstextes auf mehrere Boxen. Die sollten dann allerdings jeweils für sich eine „vernünftige“ Form haben… und vor allem auch einer inhaltlichen Gliederung entsprechen. In diesem Fall wäre für mich klar, dass es nur einen simplen „Textstreifen“ zwischen oberem und unterem Bild gibt. Die Form des Streifens und Länge+Grösse des Textes darin müsstest Du dann vor dem richtigen Zeichnen soweit vorabstimmen, dass es passt.

    Bei der „Detroit“-Seite finde ich die Schwarzweiss-Verteilung in den nichtfarbigen Panels schon ganz gut. Was Architektur und Industrieanlagen angeht, fände ich es ja künstlerisch nicht ehrenrührig, die begonnene Recherche noch etwas fortzusetzen… ??

    Hinsichtlich des Farbeinsatzes beim letzten Bild bin ich mir noch nicht sicher. Den Gedanken verstehe ich eigentlich gut; was jetzt aber genau bunt sein sollte und warum, weiss ich tatsächlich nicht so richtig. Inhaltlich kommt die Farbe ja mit dem Freak, der sich hier aus dem Hintergrund löst. Erstmal logisch… aber vielleicht ein bisschen wenig. Vielleicht den Freak, und ein paar blaue Wellen, die von ihm ausgehen? Oder vielleicht den kompletten Himmel, während alles andere Schwarzweiss bleibt? Seltsam finde ich die Farbe bei den Häusern auf der linken Seite… und bei Caroline und Roberta (als eigentlich unbeteiligten Betrachterinnen) verstehe ich es auch nicht so richtig…

    Die „Iggy“-Seiten… hmmmm. Ganz grundsätzlich weiss ich ja nicht, ob Du Dir mit dem textlosen „Schwelgen“ in Bildern zum jetzigen Zeitpunkt einen Gefallen tust. Auf absehbare Zeit wirst Du ja der Tatsache ins Auge sehen müssen, dass der Text Deine (sehr deutlich!) stärkere Seite bleiben wird. Solange das so ist, würde ich an Deiner Stelle vor allem mit diesem Pfund wuchern. Bei den Zeichnungen wiederum würde ich auch weiterhin vor allem stark auf das Seitenlayout achten, weil Du dort m. E. am schnellsten (durch reines Nachdenken, ohne substanzielle Zeichnungsverbesserungen) zu auffälligen Fortschritten kommen kannst.

    Vielleicht kommst Du das Wesentliche von „Iggys“ Bühnenshow auch schon mit einer Seite herüber. Hier kannst Du dabei auch wieder mit unterschiedlichen Bildgrössen und Perspektiven experimentieren, um die „Action“ einzufangen. Guck Dir doch mal Live-Videos von Bands an (nicht die mit dem Handy selbstgefilmten, sondern die offiziellen). Ein bisschen leichte Abwechslung bekommst Du vielleicht auch in ihre Show, wenn hier und da (evtl. nur angeschnitten und/oder als Schattenriss) die ein oder andere ihrer Mitmusikerinnen im Bild wäre… oder wenn Scheinwerfer aus verschiedenen Richtungen ins Bild strahlen…

    Die dritte Seite (mit dem Publikum) erscheint mir eigentlich überflüssig. Vom Ablauf her fände ich es konsequenter, mich zuerst auf die Bühnenshow zu konzentrieren… und dann die „Kaperung“ wie bisher komplett im unteren Teil des „exzessiven See-Panoramas“ stattfinden zu lassen…

  23. #23
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    Vielen Dank für deine - wie immer - klugen Betrachtungen, lieber Hyperink! Werde eventuell die Seiten mal überarbeiten, und dann hier reinstellen! Aber ich hab ja noch mehrere Eisen im Feuer, so habe ich ich vor einiger Zeit mal mit ganz anderen Erzählformen experimentiert, weg vom Panelraster (wäre auf Kommentare von euch gespannt):


  24. #24
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    Hmmmmm… interessant. Das ist der umgekehrte Weg: Alles, was man nicht kann und/oder will… einfach lassen. Das ist m. E. tatsächlich so mit der wichtigste und beste Trick für beinahe jede Lebenslage… und u. a. auch beim Zeichnen sehr entspannend.

    Deine Figuren, die in der bisherigen (ungefähr 10-fachen Größe) mit exakt gleicher Detaillierung ganz schön "hingehauen" wirkten, haben im neuen Lupenformat etwas ziemlich Niedliches an sich. Und mit dem Verzicht auf das nicht sinntragende Hintergrund-Gestrichel verbessert sich auch die Lesbarkeit schlagartig!

    Der These von der „Erzählweise“ kann ich mich allerdings noch nicht so richtig anschließen, solange ich nicht verstehe, was hier genau passiert. Tony lässt sich von ihrem kleinen Bruder(?) in die Geisterbahn(?) mitschleppen… und wo kommt Patty dann her? Irgendwie (warum und wie?) scheinen sich die beiden Frauen wortlos näher zu kommen… und lassen dann den kleinen Bruder (der eigentlich dringend auf’s Klo müsste?) zugunsten eines spontanen Museums-Ausflugs zurück? Strange…

    Auch ansonsten ist die „Erzählweise“ m. E. eher unverändert: Ob die Panels jetzt einen Rahmen haben oder nicht… es ist immer noch das (gedachte) Raster stets gleich großer und gleich aufgebauter Bilder mit kaum merklicher Veränderung vom einen zum nächsten.

    Trotzdem scheint mir die Idee den „Weglassens“ interessant für Dich zu bleiben… was allerdings kein Vorwand für Stagnation sein sollte! Du könntest auch mit diesen Mini-Figürchen durch eine abwechslungsreiche Körpersprache aller Beteiligten viel mehr Verständnishilfe geben.

    Wenn Du die starre Panel-Struktur aufbrechen willst, kannst Du die Erzählschritte in einer Zeile ja auch freier verteilen: Manchmal zwei, manchmal drei, manchmal vielleicht nur einen. Vielleicht könnte diese Basislinie im Seitenverlauf auch ein bisschen mäandrieren, um unterschiedlich große „Bilder“ zu ermöglichen. Dazu könntest Du überlegen, wie sich mit einigen wenigen Linien im Hintergrund eine Einordnung geben lässt. Das MoMa z. B. wäre für mich eine spitzenmässige Szenerie dafür.

    Und nicht vergessen: Text!

  25. #25
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    Haha, sehr lustig was teilweise in meine Bilder reininterpretiert wird...Die Seite ist ja teil einer Reihe von vier Seiten, wenn du die alle sehen würdest, wäre dir die Handlung auch klarer...Aber um das Rätsel mal zu lösen: Bei Tony handelt es sich - wie du dir sicher gedacht hast - um Tony Vilzoni, die Modeschöpferin die du schon aus dem "PUnk in New York"-Thread kennst. Ihr "kleiner Bruder" ist Norma, ebenfalls aus dem anderen Thread bekannt. Die beiden sind ja unterschiedlich groß, aber eventuell habe ich den Größenunterschied zu sehr ausgearbeitet. Zur Handlung: Norma hatte gerade ihren ersten Auftritt im "New", der ja nicht sehr auf Anklang traf...Nach ihr trat eine Sängerin namens Patti Platt auf, die in einer Art "Cut Up"-Verfahren Texte zerlegt, und daraus ihre Songs macht. Tony - die etwas ähnliches mit Mode macht - findet das spannend und möchte Patti unbedingt kennenlernen. Die "Geisterbahn" ist der Club New in meinem speziellen Stil - indem ich ja auch schon das Motown-Gebäude dargestellt habe - dargestellt. Darunter sind wir halt schon im New, die beiden Frauen verstehen sich halt gut, später wird Patti noch weitere romantische Gefühle für Tony entwickeln, doch die wird sie abweisen, da sie mehr auf kernigere, weniger verkopfte Frauen wie die "Catholic Girls"-Sängerin Palma de Burgos steht. Norma hingegen ist - dies kam allerdings bislang nirgendwo in meinem Comic richtig zur Geltung - heimlich in Tony verliebt, und ist natürlich gefrustet dass diese sich zu gut mit einer anderen Frau versteht - zumal diese auch musikalisch eine Konkurrentin für sie ist! Muss wohl noch etwas an meiner Körpersprache arbeiten, damit es zu weniger Missverständnissen kommt - "müsste dringend aufs Klo" fand ich dann aber doch sehr lustig. Ob Norma jetzt mit ins Moma genommen wurde, oder tatsächlich zurückgelassen wurde, weiss ich jetzt allerdings auch nicht mehr, müsst ich mal nachgucken...

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