Interessant... Tom King's "Rorschach" Maxi Serie funktioniert wohl als Sequel zur HBO Serie...
https://www.ign.com/articles/dc-rors...doomsday-clock
(Spoiler zur HBO Mini und Doomsday Clock)
Watchmen TV-Serie Resümee
ja, ich hab da irgendwie nicht mehr die Zeit gefunden etwas über die letzten 2 Folgen zu schreiben. Deshalb gibt jetzt so ne Art Zusammenfassung, weils halt doch a wenig her ist. Aber so unvollendet ist auch nicht meins, bin ja nicht Beethoven.
Lindelof bringt die Serie sehr rund zu ende, es werden fast alle Fragen gelöst. Nein eigentlich werden alle Fragen gelöst, auch wenn es in der vorletzten noch so gar nicht danach aussieht, aber das Finale geht ja auch fast 70min. Davor bekommt Manhatten noch einen enorm großen Auftritt, wobei sich Lindelof das schon einige Freiheiten nimmt. Denn, ohne groß zu spoilern, warum sollte Manhatten das tun? Moore hat damals eine, für mich, glaubwürdige Richtung eingeschlagen. Aber allein von der Dramaturgie ist die Idee schon genial und deshalb verzeih ich Lindelof das alles.![]()
Anders sieht es mit den Easter Eggs ala DC aus, war wohl echt nur Fanservice, aber der hatte es schon in sich.
Rundum eine gelungene Sache die Serie und selbst die härtesten Puristen müssen zugeben, das Lindelofs Version überlegt, stellenweise sehr glaubwürdig und auch niveauvoll daherkommt. Solange jetzt keiner mit ner Fortsetzung ankommt, bin ich voll auf zufrieden.
Kurz zur Musik, bei Spotify gibt es die Filmmusik von Ross und Reznor in drei Volumes. Fantastischer Soundtrack, der aber, afaik keinen Emmy gewann. Dafür zog ja Watchmen in den meisten Kategorien ordentlich ab und war auch irgendwie der Gewinner der diesjährigen Emmys, auch wenn HBO noch andere geile Eisen im Feuer hatte (schaut Succession, das ist so witzig)
Eine großartige Serie, die dem Watchmen Vorbild mehr gerecht wird, als alles was bisher so rundherum erschienen ist, selbst das sehr gute Doomsday Clock muss sich hinten anstellen. Wer es noch nicht getan, ansehen ist schon irgendwie Pflicht.
Wäre ja schon gern mal ne Maus in Northhampton, denn mich würde Moore's Einschätzung der Serie schon interessieren.....
"If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields
Interessant... Tom King's "Rorschach" Maxi Serie funktioniert wohl als Sequel zur HBO Serie...
https://www.ign.com/articles/dc-rors...doomsday-clock
(Spoiler zur HBO Mini und Doomsday Clock)
Nicht OT aber expanded topic:
Zu Alan Moore gibt es auf dem Radiosender Ö1 morgen Samstag 20. Februar 2021, 17:05 eine 2-stündige Sendung.
Siehe https://oe1.orf.at/programm/20210220...son-Alan-Moore
Sollte nach Ausstrahlung 7 Tage nach zu hören sein.
Who watches the watchmen watching the men watching watchmen? The women? The woodchuck.
Standard HC-Ausgabe von DC, schwarzer Einband mit gelber Doomsday Clock und den Watchmen auf dem Buchumschlag.
Schon die ersten Panels sind genial gestaltet, mit dem Herauszoomen bis zur oberen Etage des Tatorts, Rorschach stapft durch das verwaschene Blut des Comedians und wird von dem Tatortreiniger beschimpft. Als Begleittext der erste Eintrag aus Rorschachs Tagebuch, wie er die Welt sieht.
Generell die Texte von Alan Moore haben mich sehr beeindruckt, zu jedem Charakter passend und auch extrem komplexen Figuren wie Dr. Manhattan mit seiner Wahrnehmung von Zeit die richtigen Worte in die Sprechblasen gelegt. Ob das physikalisch alles nachvollziehbar wäre kann ich allerdings nicht beurteilen. Aber es klang cool und vorstellbar. Jemand der die Fäden sieht, sie aber trotzdem nicht durchschneiden kann.
Auch wie das Comic im Comic um den den Black Freighter in die Geschichte eingewoben wurde und die tristen Worte parallel zur Hauptstory und den Dialogen dort passen.
Einzelne Wörter musste ich nachschlagen, da Moore anscheinend, für nicht-Muttersprachler gerne ungeläufigere Synonyme verwendet. Aber kein Problem, ich lerne gerne. From Hell habe ich gerade angefangen.
Das Artwork von Dave Gibbons ist auch sehr gut und passend. Am Anfang waren mir die Gesichtszüge mancher Frauen irgendwie etwas zu männlich, aber das war nur kurz so.
Insgesamt genial, sollte man gelesen haben.
Bisher habe ich die Verfilmung im Ultimate Cut geschaut, Kinoversion schaue ich vielleicht auch noch irgendwann an, zum Vergleich, da ich vorab verschiedene Meinungen gelesen habe und sich die Geister scheiden, welche Version zu bevorzugen wäre.
Der UC ist schon sehr nahe am Comic und hat sogar die Black Freighter-Ministory mit dabei, hätte man nicht gebraucht, aber mich persönlich hat es auch nicht gestört, da ich die Unterbrechung auch von der Vorlage gewohnt war.
Viel mehr haben mich Änderungen in den Dialogen in verschiedenen Szenen und das Umwälzen derer auf andere Charaktere als im Comic gestört. Wenn die Vorlage so genial ist und die Textvorlage so hervorragend bereits existiert, warum sie dann im Film verändern? Ein Film muss bzw. sollte sich nicht strikt an die Vorlage halten, da manches durch das andere Medium besser ausgedrückt werden kann, wenn richtig angewendet. Aber geniale Dialoge dürfen in der Regel gerne Wort für Wort übernommen werden. Außer man schafft es, sie in der Situation durch Film sogar noch zu verbessern. Das ist hier aber nicht gelungen.
Ansonsten ist es schon eine gelungene Verfilmung, prima Casting, tolle Effekte, das andere Ende ist auch in Ordnung, den Soundtrack hätte man individueller erstellen können, mit speziell komponierter Musik anstatt Bob Dylan und Co., aber okay. Die Comic-Vorlage ist halt immer noch besser.
A Woodchuck Has Style And Substance, Lives With Intention, Takes Risks And Enjoys The Simple Things
Das Finale ist im Film tatsächlich besser als im Comic.
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MMn ist das aber Ära abhängig, in den spätern 80ern hätte bei einer damaligen Verfilmung das Comicende schon gepasst, da hatte man ja Angst vor Allem obwohl die wahren Bösen noch gar nicht da waren![]()
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Alle Jahre wieder kommt das Chris.... nein diesmal nicht, aber Watchmen wird in regelmäßigem Rhythmus mit neuem Material bedacht und so gab es zuletzt die 12teilige Comicserie von Tom King und Jorge Fornes von DC.
Rorschach von Tom King und Jorge Fornes
Tom King ist zwar sehr beliebt aber Kritik, vor allem an seinem Batman Run, führten sogar zu einem frühzeitgen Abbruch dieser Storyline. Mir gefiel sein Batman Run aber Kings stärken waren eher eigene Sachen bei denen er nicht zu starr in ein Konzept gepresst wurde.
Ins Watchmen Universum passt er deshalb mit seinem 12teiligem Auswurf hervorragend rein. Waren die ersten Versuche das Universum etwas auszuwalzen noch mittelmäßig bis überflüssig, wurde die Benchmark dann mit Doomsday Clock etwas gehoben und erfuhr mit der TV-Serie endlich eine in meinen Augen gelungene Würdigung.
Und King nimmt einfach das beste aus diesen Welten, geht ein Stück in die Zukunft und präsentiert uns gleich zu Beginn den ewigen Präsident Redford, Vietnam als US Bundesstaat, immer noch beliebte Piraten-Comics und die stetige Paranoia bezüglich der Tintenfische. Das sind doch schon mal gute Voraussetzungen. Dazu begibt King sich nicht zu sehr in die Superheldenwelt, die ist im WU (Watchmen Universum) schon lange vorbei. In der Watchmen Welt waren ja schon immer Piraten das Äquivalent zu den Superhelden. Die Vorgänge in Doomsday Clock sind in dieser Welt nicht präsent.
Wenn der Comic schon Rorschach heißt dann muss ja einer Vorkommen. Und so geht es auch gleich los mit einem Rorschach der erschossen wird.
Diese Erschießung von Rorschach und einer jungen Frau namens The Kid, passiert während diese beiden ein Attentat auf den Präsidentschaftskandidaten Turley, der wohl tatsächlich eine Chance Redfords Dauerregentschaft zu beenden hat, verüben.
Damit beginnt ein waschechter Whodunnit Krimi, der im Verlauf sich immer tiefer in die Watchmen Welt reinfrisst. Falsche Fährten, Maulwürfe, erzwungene Aussagen, ach einfach fast alles was man von einem spannenden und mysteriösem Krimi erwarten kann, wird irgendwann aufgefahren. Dabei wird auch nach und nach auf die Psyche des neuen Rorschach und seines Sidekicks The Kid eingegangen. Dies wird auch thematisiert in einer Art Gegenüberstellung von Rorschach und dem Comedian. Der "Ermittler" welcher beauftragt wurde diese Fall aufzuklären, wird selbst immer mehr in eine Art von Komplott reingezogen...oder war das etwa von Beginn an so geplant?
Nach und nach entblättert sich die Wahrheit und nimmt gegen Ende immer bizarrere Züge an, bleibt aber und das ist eine große Stärke, immer etwas distanziert zum Werk von Alan Moore und Dave Gibbons. Das hat den Vorteil das man Watchmen gar nicht gelesen haben muss um mit Rorschach zu verstehen.
Zeichnerisch ist das ebenfalls gelungen, Forness hält sich stark an Gibbons und so sieht die Welt eben auch wie in Watchmen aus, das stärkt die Nähe zum Original, aber Forness bleibt sich selbst genug treu um schon einen Unterschied auszumachen und seine eigene Handschrift ist erkennbar.
Irgendwie ist Rorschach dann auch dezent so aufgebaut wie Watchmen, bzw man fühlt sich recht schnell wohl einer irgendwie bekannten Welt. Dazu enorm viel Text und teilweise komplette Kapitel wo nur auf Rückblenden aufbauen. Gegen Ende gibt es dann eine schon fast Agatha Christie mäßige Auflösung, natürlich nicht ohne massenhaft falscher Fährten.
ich habe mich enorm unterhalten gefühlt aber man muss schon etwas achtsam lesen um sämtliche Finessen der Geschichte zu entdecken. Gerade für Kenner des Urwerks gibt es immer wieder einiges zu entdecken. Eine großartige Fortführung der Welt der Watchmen und das ganz ohne das Meisterwerk zu beschädigen oder beschmutzen. Sowas darf meinetwegen gern nochmal kommen.
Mal kucken wann es hier dann weitergeht!
Geändert von joe ker (12.05.2025 um 11:28 Uhr)
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Ein schöner Thread. Warum war ich hier noch nicht?
Watchmen gehört seit immer schon zu meinen liebsten Comics, aber der ganze Schwung an Nachfolgern kam ziemlich genau zu der Zeit, als ich US-Comics für völlig auf dem falschen Weg befunden habe und eine solche Flut an Miniserien kam genau richtig, um sie als eine Ausgeburt des Niedergangs zu begreifen. Und bis heute bin ich da ziemlich stur geblieben und fühle mich ehrlich gesagt auch durch nichts motiviert. Die Ur-Serie hat überhaupt gar keine Fragen offengelassen zu den einzelnen Charakteren. Mir fehlt da nix. Die durchweg positive Stimmung hier im Thread bringt mich natürlich zum Nachdenken. Aber womöglich nicht zum Umdenken. Ich finde Watchmen großartig, wie es ist. Mein Bedarf nach mehr ist da nicht vorhanden.
Den Film habe ich gesehen und fand ihn im Ultimate Cut sehr gut, obwohl ich inzwischen kein Freund mehr von Zack Schneider bin. Besser als den Ultimate Cut hätte es meiner Ansicht nach niemand machen können und obwohl ich das Filmende sehr schade finde, mache ich da kein Fass auf. Der Comic hat insgesamt sehr viel mehr stille Höhepunkte, die man als Film wohl einfach nicht umsetzen konnte. In meine Ultimate 4-Disc-Box Collector's Edition habe ich die deutsche Ultimate Single Disc reingetan. Deshalb habe ich den Motion Comic da, wo er hingehört.
Die Serie habe ich gesehen und fand sie erst sehr beeindruckend, aber am Ende hatte man sich meiner Ansicht nach in der Darstellung des Doctor Manhattan zu viele Freiheiten erlaubt und die letzten 2 Folgen habe ich unter "Geht gar nicht" abgespeichert. Irgendwo habe ich da einen Punkt entdeckt, der mit dem Ur-Comic nicht übereinkam. Und mir deshalb auch nie die Bluray gekauft. Da bin ich aber jetzt doch an dem Punkt, wo ich das mal überprüfen möchte. Denn eigentlich fand ich die Serie super. Vielleicht muss man sich da doch von der Vorlage lösen und sie für sich betrachten? Hm, schwierig. Ich guck mal.
Dazu aber meine Frage: meine Tendenz bezüglich der Nachfolgecomics ist eher weiterhin die Ignoranz. Wie steht denn die TV-Serie zu denen? Gibt es da Querverweise oder kann man beruhigt davon ausgehen, dass die TV-Serie ausschließlich in Beziehung zur Ur-Serie steht? Wenn überhaupt?
Ach ja: ich habe übrigens auch noch die Carlsen-Version in Übergröße (wie auch von V wie Vendetta) und das ist meine allerliebste Edition der Watchmen. Warum da seinerzeit so viel Kritik zur Vergrößerung kam, ist mir völlig unbegreiflich. Gerade die schöne Ästhetik der Bilder kommt in groß einfach super. Bei Vendetta ist es so, dass die Düsterkeit durch die Größe aufgewertet wird. Man hat das Gefühl, mehr Details zu sehen. Natürlich hab ich von den Watchmen auch eine US-Fassung in Hardcover mit Schutzumschlag. War die bei der Ultimate Edition Bluray-Box dabei? Ich glaube ja. Und eine für meine Verhältnisse ziemlich zerlesene Softcover-Komplett-TPB-Ausgabe aus den 80ern, meine allererste Watchmen-Ausgabe. Die hab ich auch ganz doll lieb.Muss eins der ersten TPBs gewesen sein, die ich mir gekauft hab. Meine ersten waren Watchmen, Ronin, Born Again, Elektra Assassin, Nick Fury vs. SHIELD und Dark Knight Returns. Dazu noch Killing Joke und Love and War. Was man eben so braucht, wenn man gerade festgestellt hat, dass in USA die Post abgeht.
Diese TPBs habe ich noch immer aus jener Zeit dort stehen, also scheint es für mich auch keinen Grund gegeben zu haben, mir eine Neuedition zuzulegen. Was wiederum für die 80er TPBs spricht. Die waren noch nicht ganz so uniformiert wie heute und waren individuell in Größe und Design, aber speziell Elektra und Nick Fury hat es später nie wieder so schön gegeben. Imo.
Geändert von Exphilosoph (13.05.2025 um 09:43 Uhr)
"Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen." (Wittgenstein)
Danke!
Afair geht die TV-Serie nur nach dem Orginal, muss die allerdings ebenfalls nochmal kucken, hab da nach Rorschach irgendwie große Lust drauf. Aber wie so oft hat anderes noch Vorrang.
Lindeloff führt die Geschichte von Watchmen fort, setzt sie weit in die Zukunft aber nimmt einige Motive des Comics auf, wie zb die Regentschaft von Präsident Redfort. Und es gab Calamari!
Für mich hat die Welt der TV-Serie gut ins Universum gepasst.
Lese ich mir mein Fazit der letzten Folgen nochmal durch, bin ich scheinbar durchaus mit dir auf einer Welle, verzeih aber Lindeloff auch so einiges, einfach weil die Serie eine wunderschöne Reminiszenz an Watchmen betreibt und nicht sich nicht irgendwas aus den Fingern saugt. Das Original bleibt unangetastet. Auch finde ich das Gesamtwerk der Serie so hochwertig das ich da auch mal ein Auge zudrücken kann.
Und Rorschach von Tom King ist ein ebenso gelungenes Werk wie ich finde.
Die alten Carlsen Bände waren auch mein erster Berührungspunkt mit Watchmen aber da ich damals eher Heftchen gesammelt hatte, passten die nirgendwo so richtig hin und ich war froh als es eine US-Formatige Ausgabe gab.
"If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields
Ich habe heute mit dem Motion Comic von Watchmen angefangen und ich finde das Prinzip echt großartig. Wenn bei der Ermordung vom Comedian der Mann fast tot die Augen hebt und in die "Kamera" guckt, dann ist das ein echter Gänsehautmoment, der den Comic sogar aufwertet. Das kann man bestimmt auch schlecht machen, aber der Watchmen Motion Comic ist super. Auch die Idee mit den Sprechblasen, die im Bild zu sehen sind statt UTs... Der zuerst irritierende Faktor, dass alle Personen von einer einzigen und männlichen Stimme gesprochen werden, fällt nach einer Weile gar nicht mehr auf, aber zuerst war das schon weird. Betont aber den künstlerischen Aspekt des Ganzen. Unterm Strich finde ich diese Umsetzung doch einiges besser als eine herkömmliche Verfilmung mit Schauspielern.
Ein ganz klarer Nachteil ist es - den haben aber alle Comicverfilmungen - dass man sich das Tempo nicht aussuchen kann. Das wird den Comic für alle Zeiten als eigentümlich auszeichnen. Das man sich in der Mordszene und noch mehr während der Beerdigung in Kapitel 2, die Gesichter der Leute, die sich erinnern, ganz lange angucken kann, um zu erfassen, wie es ihnen geht, in diesem faszinierend gezeichneten Epos, das ist nur dem Comic wesentlich zu eigen. Das ist, was den Comic als Medium so unverwechselbar macht. Man gestaltet sich bei jedem Lesen seine eigenen dramaturgischen Höhepunkte. Kann man beim Film auch machen, per Pausentaste, aber da verlässt man dadurch die Struktur des Mediums Film. Man verrät die Schöpfung Film. Beim Comic ist diese Art von Mitarbeit Teil des Wesens von Comic.
Damals hätte ich gerne mehr solche Sachen gehabt. Leider gab es von Buffy Season 8 nur das erste Heft und bei Joss Whedon's X-Men-Run habe ich irgendwie nicht zugegriffen.
"Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen." (Wittgenstein)
Die beiden Reihen habe ich auch behalten und finde sie immer noch sehr gut! Liegt vielleicht daran dass der Druck/die Farbe nicht so perfekt ist wie in neueren Ausgaben (es waren halt in den USA ganz normale Hefte mit den typischen Schwächen). Was haben wir seinerzeit als die ersten Alben von Watchmen bei Carlsen kamen auf der Kölner Börse darüber diskutiert was das für eine geniale Story ist und wie die wohl ausgeht (Die Carlsen Alben kamen glaube ich alle 2 Monate raus).
Geändert von Manfred G (22.05.2025 um 10:19 Uhr)
Ja, die Carlsen Ausgaben find ich auch immer noch toll.
Aber lange Zeit haben ganz viele Leute geschimpft. Über das "aufgeblasene" Format, in dem die Bilder schlechter aussehen als vorher. Das fand ich noch nie. Gerade beim ersten Panel mit dem übergroßen Doc Manhattan fand ich das Großformat überragend. Im wahrsten Sinne.
"Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen." (Wittgenstein)
Bei Panini gibt es auch keine Zeugen Jehovas (Watchtower Heftchen)
Weils passt... die Tage mal die Animated Version von Watchmen (Chapter I&II) angeschaut und war dann doch positiv überrascht. Gut... ging auch vom Schlimmsten aus,
aber die Atmosphäre wird ordentlich transportiert. Bei der Optik hat man auch ganz gut den Look von Gibbons eingefangen, das Cel-Shading kommt bei den Gesichtern am
besten rüber, wenn es 3D Animationen durch Städte, Special Effects o.Ä. gibt wirkt es leider eher wie ein Computerspiel.
Und mein größter Kritikpunkt an Snyders Version wird hier perfekt umgesetzt. Die Watchmen sind (abgesehen vom blauem Schwengelschwinger) KEINE Überwesen, sondern
stinknormale Menschen die nicht meterhoch durch die Luft springen können und ihre Schwächen haben. Moore setzt auf "Realismus" und so geerdet gehört das auch umgesetzt...
Sicher nicht perfekt, aber kann man sich schon mal geben![]()
Hier wäre Platz für noch mehr Unsinn.
Ich habe damals die Carlsen-Übersetzung fast Wort für Wort mit dem Original verglichen und fand die auch extrem gut. Zwischendurch waren da mal einige hier ganz anderer Meinung, aber ich glaube, das war eine sehr intuitiv geführte Streitkultur. Ich kenne allerdings auch NUR diese eine Übersetzung, weil ich neben der Carlsen-Fassung keine andere deutsche Version brauche. Ich lese sehr gerne die US-Fassung, weil die einige poetische Qualitäten aufweist, die ich wahnsinnig gut finde, sich aber in deutsch einfach nicht mehr so gut anhören. Ich habe in Erinnerung, dass auch die deutsche Fassung der Panini-Ausgabe von Born Again mir ausgezeichnet gefallen hat. Und die war nicht von Uwe Anton, aber eben auch sehr stilgerecht. Ich finde schon, dass Panini zumindest in den ersten 10 Jahren sehr gute Arbeit geleistet hat, gerade auch, weil sie ja dem Condor-Erbe etwas entgegen setzen wollten. Siehe auch Kravens letzte Jagd. Da wurde, wenn ich mich recht erinnere, die Übersetzung auch sehr minutiös im alten Paniniforum dokumentiert, um zu belgen, wie gut die Panini-Übersetzungen sind.
Ich wollte auch immer mal Elektra Assassin in deutscher Fassung lesen, weil ich das für eine harte Aufgabe betrachtete. Und hab's dann letztlich doch immer nur wieder in die US-Fassung geschafft, was bestimmt auch die bessere Wahl ist.
Geändert von Exphilosoph (23.05.2025 um 12:37 Uhr)
"Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen." (Wittgenstein)
Panini hat, wie ich finde, Anfangs nur mittelmäßig übersetzt. In den letzten Jahren ist Panini immer besser geworden. Bei Born Again gibt es allerdings einen schweren Übersetzungsfehler (dachte gleich beim ersten Lesen da fehlt was)... In der Übersetzung steht auf Seite 3 von Heft 227 nachdem Kingpin den Zettel mit der Identität von Daredevil gelesen hat: Finde raus, wer den Umschlag hatte...oder wer mit jemandem gesprochen hat, der ihn hatte...und warte... Im Original steht da (ich habe mir die Artisan Edition gekauft): Locate everyone who has touched this envelope..or spoken to anyone who has... and await the kill order. Alexander Rösch hat ansonsten sehr gut übersetzt aber hier soll ja wohl klar ausgedrückt werden wie gewissenlos und brutal Kingpin ist (Jugendschutz??).
Elektra Assasin kam zum ersten Mal komplett 1996 von modern graphics auf den deutschen Markt und ich finde die ist gut gelungen (leider wird der Übersetzer nicht genannt).
Geändert von Manfred G (23.05.2025 um 16:47 Uhr)
Der Motion Comic ist einfach super! Bin jetzt mit Folge 8 durch, wo mir allerdings auffiel, dass der Sweet Talk beim Sex zwischen Dreiberg und Juspeczyk etwas bizarr wirkt dadurch, dass beide von derselben Männerstimme gesprochen werden. Das klingt irgendwie pervers. Aber visuell und auch von den Ideen her, das Geschehen mit den vom Original-Comic her bekannten Bildern in Bewegung zu setzen, das wurde hier fantastisch umgesetzt.
Eine Sache fiel mir auf in dem Kapitel, wo Rorschach seinem Therapeuten seine Geschichte erzählt. Das war ja lange Zeit eine meiner Lieblingscomicsequenzen - und ist es eigentlich immer noch - aber es zeigt sich jetzt doch, wie sehr die Welt und die Kunst sich verändert haben. Die Story ist einfach nicht mehr ganz so shocking! Ein Mann entführt zwei Kinder, tötet sie, verfüttert sie an seine Hunde und das macht den Underdog Kovacs zu Rorschach und deprimiert den Psycho-Doc so sehr, dass seine Frau ihn nicht mehr liebt weil er eine negative Aura bekommen hat? Ja, das Prinzip leuchtet immer noch ein, aber die Kunst kennt aus dem 20 Jahre später in Mode gekommenem Genre Torture-Porn deutlich Schlimmeres und die Realität doch ehrlich gesagt auch. Und mehr noch: einige mindestens so drastische Geschichten aus unserer Wirklichkeit sind VOR Watchmen geschehen. Es ist also auch nicht Neuzeit. Es war immer schon so. Das, worum es eigentlich gehen müsste, ist nicht, dass es passiert, sondern ob es vereinzelt passiert oder ob so eben die Welt ist.
Wenn das ein Einzelfall ist, macht Rorschach den Täter platt und zieht seiner Wege. Das ist eigentlich althergebrachte Vigilantenphilosophie. Wenn es ein Sittenbild der Gesellschaft ist, wofür uns Alan Moore keine Hinweise gibt(!), dann fällt die Verantwortung - wie immer schon - auf die Gesellschaft zurück. Wie geht die Gesellschaft damit um und wie bewirkt sie solche Perversion? Man könnte Rorschach in seiner psychisch schlechten Verfassung verstehen, wenn er da vom Glauben abfällt. Aber der Psycho-Doc muss diese Sache abkönnen. Das ist sein Beruf und wenn DAS das Gesellschaftsbild wiederspiegelt, sollte ihm diese Art der Unmenschlichkeit bereits bekannt sein. Rorschach auch, nur der ist als Opfer seiner Kindheit entschuldigt.
Diese Geschichte ist nach wie vor eindringlich, aber nicht mehr ganz rund! Und war sie auch 1985 nicht. Es fällt nur jetzt plötzlich ins Auge, weil wir alltäglich viel schlimmere Sachen hören.
Auch interessant: in Daredevil Staffel 2, Folge 8 wirft die Gerichtsverhandlung um Frank Castle exakt dieselbe Frage auf, aber Foggy und Karen kriegen die Sache nicht auf den Punkt gebracht. Die gesamte Folge aber dreht sich genau darum, wie man den Punkt fixieren könnte. Das ist irgendwie lustig, weil es zeigt, dass das Problem immer noch da ist, immer noch ein gesellschaftlicher Wiederspruch existiert, wo sich Vertreter von Recht und Ordnung UND Normalbürger was in die Tasche lügen, weil sie nicht bereit sind, Verantwortung für die Art von Gesellschaft zu übernehmen, in der sie leben und in der gesamten Folge nicht der geringste Ansatz gelingt, das Thema überhaupt nur verbal auszudrücken! Nicht mal der Versuch einer utopischen Vision gelingt hier. Man fragt sich ja, man MUSS sich fragen, warum man diese Folge überhaupt gedreht hat, wenn man als Drehbuchautor gar nicht fähig ist, sich in diesem Thema verbal zu bewegen. Wahrscheinlich ist das einfach Netflix. "Wir fangen was an und brechen's dann ab." Hauptsache, wir haben mal drüber gesprochen. Es bleibt trotzdem seltsam. Als sich die Beziehung zwischen Castle und der Anwaltskanzlei entwickelte, tat man dramaturgisch über 3 Folgen hinweg so, als sei man hier einem Clou über Schuld, Sühne und Verantwortung auf der Spur. Dann eine ganze Folge zu drehen, deren einziger Zweck es ist, diesen Clou darzustellen und es dann nicht hinzubekommen...
Geändert von Exphilosoph (02.06.2025 um 12:55 Uhr)
"Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen." (Wittgenstein)
Wie habt ihr das eigentlich gemacht? Ich habe die Anhänge zu den einzelnen Kapiteln immer mitgelesen. Und ich ging immer davon aus, dass man zum Beispiel für die Story um die Wissenschaftler und EC-Comiczeichner, die das außerdimensionale Wesen erschaffen und die im Comicteil immer mal vorkommen, den entsprechenden Anhang dringend braucht. Jetzt, nachdem ich den Motion Comic zu Ende geguckt habe, bin ich mir da gar nicht mehr so sicher. Es wird ja im Comicteil die Entführung von Menschen in News und Zeitungen erwähnt und die Abschlussfeier der Arbeiten mit dem dann explodierenden Schiff gezeigt und Ozymandias erklärt dann ja am Ende noch was dazu. Kann man das einfach so verstehen? Wie war das bei euch?
Natürlich macht es trotzdem Sinn, die Anhänge zu lesen, aber sowas ist ja noch nie sonderlich in Mode gewesen. Leute betrachten Vor- und Nachworte immer als lästig.
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Bei Moore sind Comicanhänge immer so ne Sache
Die bei Watchmen hab ich beim ersten lesen bestimmt ausgelassen aber hab sie bei einem späteren Leserun mitgenommen. Die hatten ja auch einen gewissen Mehrwert. Ganz furchtbar fand ich damals die Anhänge zu LoeG, da lamentiert Moore ja nur rum und liefert eher einen Reisebericht mit ausufernden Landschaftsbeschreibungen. Da hab ich hemmungslos weitergeblättert.Ob man jetzt die Anhänge gebündelt nach dem Lesen der Story angehen kann, weiß ich nimmer, aber Watchmen kann man ja auch selektiv lesen, zb mal nur den Black Frighter.
Bin an sich auch ein Freund von Vor- und Nachwort, es sollte halt nicht länger zu lesen sein als der komplette Comic.
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Ich fand From Hell damals wirklich sehr schwer mit Anhängen zu lesen. Das war ja fast wie Name der Rose. Darum ist From Hell auch für mich kein Toptitel und ich habe ihn auch nicht mehr zu Hause. Allerdings einige Sequenzen habe ich doch als Meilensteine im Kopf behalten. Zum Beispiel wenn der Ripper eine Vision eines Bürohauses sieht und dieses Dasein als Hölle erlebt. Das war super.
"Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen." (Wittgenstein)
By the way, ihr wisst, dass Dave Gibbons nach München kommt?
https://comicfestival-muenchen.de/ausstellung-watchmen/
Erstmals überhaupt auf einem deutschen Comic-Festivals.
Nach dem Motion Comic habe ich gestern die Watchmen Serie angefangen (Zweitsichtung!) und finde diese ersten zwei Folgen ziemlich gut. Es ist eine ziemlich düstere Fortsetzung, die gar nicht so Recht an das auf einer grausamen Lüge aufgebaute Utopia anknüpft, welches Ozymandias glaubt erschaffen zu haben. Es sind viele ziemlich neue Handlungsaspekte, die die politischen Themen der Vorlage weiterführen. Aber dennoch wirkt alles sehr anders. Und doch gibt es haufenweise Anknüpfungen und Zitate aus dem Original. Teilweise offensichtlich (der Eigelbsmilie), teilweise aggressiv deutlich (die Entdeckung des KKK-Umhangs des ermordeten Don Johnson spielt auf Rorschachs Entdeckung der Kampfmontur des Comedian an), teilweise nebenher (die TV-Sendung mit den Heldenbiographien, die Verweise auf Doc Manhattan). Und doch ist hier das Rassismus-Thema überraschend im Vordergrund.
Dramaturgisch und visuell ist das ziemlich geil. Ich habe noch in Erinnerung, dass die Serie schlechter wird, je mehr sie wie eine Fortsetzung der Vorlage daherkommt und am Ende (die letzten 2 Folgen) dann doch unglücklich abschmiert, speziell wegen Doc Manhattan. Richtig gut ist sie eben jetzt, wo sie ihre ganz eigene Welt aufbaut. Aber das gucke ich mir in Ruhe nochmal an und melde mich dann.
Genau: der Squid-Regen zeigt an, dass hier der Comic und nicht der Film fortgesetzt wird und das halte ich für die allerbeste Entscheidung überhaupt. Daumen hoch dafür. Wissen wir, was Alan Moore von der Serie hielt? Der ist ja gewöhnlich nicht so enthusiastisch.
Ach ja: die Frau, die Dienerin von Ozymandias, wird gespielt von der großen Liebe des jungen Inspektor Morse, in die ich mich dann auch etwas verguckt hatte. Das ist ein schönes und überraschendes Wiedersehen gewesen.
Geändert von Exphilosoph (16.06.2025 um 09:57 Uhr)
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