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Ergebnis 1 bis 9 von 9
  1. #1
    Mitglied Avatar von Zardoz
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    Shanghai dream

    Ein Double. Die tragische Geschichte eines jüdischen Paares. Beide in der Filmbranche. Er Regieassistent, sie Autorin. Judenverfolgung in Berlin, Ausreise nach Shanghai. Japanische Besatzung. Massaker an Chinesen. Die Forderung der Nazis, die "Judenfrage" auch dort im Sinne einer Endlösung anzugehen, und die Juden nach Polen zu bringen. Verfolgung auch in Shanghai. Gleichzeitig die Geschichte eines Filmmanuskriptes. Eine Geschichte über unsägliches Leid, Trauer und den Versuch, alles zu verarbeiten.

    Mein erster Gedanke, nachdem ich den Comic gelesen hatte: hätte auch Shanghai Dreams heißen können. India Dreams und Africa Dreams sind gar nicht so weit weg. Was ich damit meine? Die Story tendiert etwas zum Kitsch. Insbesondere der zweite Teil. Vielleicht aber war meine Erwartungshaltung eine andere. Mehr historische Fakten. Mehr Hintergründe. Weniger Dr. Schiwago oder Pater Ralph. Ich bin unschlüssig, wie ich die Story bewerten soll. Mal sehen, was @Kohlenwolle dazu sagt.

    Das Artwork ist sehr schöner, detailreicher FB-Stil, bei dem die Landschafts- und Städtezeichnungen nochmals hervorstechen.

  2. #2
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    Natürlich werde ich meine Meinung kundtun sobald ich das Buch gelesen habe.
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  3. #3
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    So ich habe es nun auch gelesen und sehe es im Prinzip genau so wie @Zardoz.
    Die Auswanderung von Juden nach Shanghai war mir gar nicht bekannt, oder habe es aufgrund der Altersvergesslichkeit aus der Erinnerung verloren, aber die Rahmenhandlung war eigentlich schon recht interessant.
    Aber die Liebesgeschichte drängte sich immer mehr in den Vordergrund. Auch meiner Meinung nach etwas zu viel Rosamunde Pilcher. Zudem kamen mir die letzten 15 , 20 Seiten ziehmlich überhastet vor.

    Da sollten dann Gefangenschaft, Beendigung des Filmes und Befreiung von dem Trauma durch dem Verlust der Ehefrau, ruck zuck in wenigen Seiten abgehandelt werden.


    Auch wenn sich dass jetzt alles recht negativ anhört, soll das auf keinen Fall ein Verriss sein. Das Buch hat sicher auch seine starken Momente. Mag sei das es als Dreiteiler etwas runder geworden wäre.
    Geändert von Kohlenwolle (17.06.2020 um 18:34 Uhr)
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  4. #4
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Danke für die Einschätzung Euch beiden!
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  5. #5
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    So, ich habe es jetzt auch gelesen. Die positiven Eindrücke von Zardoz und Kohlenwolle teile ich, hatte aber nach deren Statements eine rührselige Schmonzette befürchtet. Das ist es ganz und gar nicht. Ein Happy End muss ja nichts Schlechtes sein.

  6. #6
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    Bei der Inhaltsangabe fallen mir sofort die Regisseure Luise und Jakob Fleck ein. Da ist der Comic wohl nah dran an der Realität.

  7. #7
    Mitglied Avatar von amicus
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    Ein sehr guter Comic. Erzählt wird die Geschichte eines jüdischen Paares, welche das Unglück hat in der Zeit der Nazibarbarei im Dritten Reich zu leben. Die Geschichte beginnt am 09.November 1938 und unser Held, Regisseur vom Beruf, hat gerade, vergeblich, versucht ein Drehbuch seiner Frau bei der UFA zu verkaufen. Natürlich wurde es abgelehnt in dieser widerlichen Zeit. Auf dem Heimweg beginnt die "Reichsprogromnacht", in der die Nazikreaturen das erstmal vor den Augen der ganzen Welt ihre ekelhaften Fratzen zeigen. Der Hauptprotagonist mischt sich ein und kassiert Prügel.

    In der Folge werden die Schwierigkeiten des jüdischen Ehepaares erzählt Nazideutschland zu verlassen. Eine Reihe fieser Charakter wird hierbei vorgestellt. Schließlich schafft man es auf ein Kreuzfahrtsdampfer, der nach Shanghai fährt. Die Ehefrau verläßt in letzten Moment den Dampfer, das sie nicht ihren behinderten Vater allein lassen möchte, der eben gerade von SA Schergen ermordet wird.

    Am Ende wird schließlich alles gut.

    Das Artwork ist einwandfrei und der Comic sollte von den rechten Rattenfängern gelesen werden müssen.

    Klare Empfehlung.

  8. #8
    Mitglied Avatar von Donovan
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    Shanghai Dreams: Die wahre und wenig bekannte Geschichte des Exodus der Juden nach Asien zu Beginn des zweiten Weltkriegs

    Die bewegende Geschichte eines jüdischen Berliner Paares umfasst den Zeitraum 1938 bis 1946 - sie beginnt in Berlin und endet im fernen Shanghai. Es ist die Geschichte von Bernhard und seine Frau Illo. In Folge der Repressionen des Nazi-Regimes verlieren beide ihren Job im Filmgeschäft. Bernhard war Regieassistent bei der UFA, Illo vielversprechende Drehbuchautorin. Und es ist die turbulente Geschichte eines Filmdrehbuchs.

    Das Splitter Double „Shanghai Dreams“ beschreibt in der zweiteiligen Handlung zwei Welten. Alles beginnt in Band 1 in Berlin und findet sein Finale in Band 2 in Shanghai.

    Geschockt von den Ereignissen der Reichspogromnacht beschließen Bernhard und seine Frau Illo, Deutschland zu verlassen und wie Tausende andere Juden ins Exil zu gehen. Doch sie haben es bereits verpasst, rechtzeitig in die USA zu immigrieren und neue Dokumente sind nicht so schnell zu bekommen. Also entscheiden sie sich, nach Shanghai auszuwandern. Dank alter Verbindungen und finanzieller „Überredung“ erhalten sie Plätze für eine Schiffspassage nach Asien. Mit viel Glück übersteht das junge Paar diverse Überprüfungen und geht in Genua an Bord des Schiffes nach Shanghai. Zur großen Überraschung von Bernhard ist Illo wenig später verschwunden. Sie kann ihren alten Vater, der in Berlin zurückgeblieben war, nicht allein lassen und will mit ihm nachreisen. Ein fataler Fehler, wie sich wenig später herausstellen sollte. Vater und Tochter finden den Tod.

    Im zweiten Teil der Geschichte versucht Bernhard in Shanghai ohne seine geliebte Illo zu überleben, das von den Truppen des kaiserlichen Japans besetzt ist und unbarmherzig dominiert wird. Viele Chinesen finden den Tod. Und der lange Arm der Nazis reicht bis nach Asien.

    Bernhard hat nur ein Ziel: das Versprechen an seine verstorbene Frau einzuhalten und jenen Film, den sie sich vorgestellt hatte, um jeden Preis zu drehen. Er steckt seine ganze Energie in das Projekt und mit der Hilfe einer Chinesin namens Lin Lin und eines amerikanischen Produzenten, der entschlossen ist, das Kino in der Hafenstadt wiederzubeleben, schafft er das Unmögliche.

    „Shanghai Dream“ ist eine Geschichte, die zwischen Erinnerungen und Realität, Träume und Alltag wechselt. Die Protagonisten, allen voran Bernhard und Illo, erleben unsägliches Leid. Die Trauerbewältigung bringt den jungen Mann beinahe um den Verstand.

    Das Kreativteam aus Thirault und Miguel haben eine gefühlvolle und berührende Geschichte kreiert und schildern in eindrücklichen Bildern, dass der Schrecken des Nationalsozialismus auch bis in den Fernen Osten reichte.

  9. #9
    Mitglied Avatar von Largo Beutlin
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    Naja, gerade fertig gelesen.
    Interessantes Thema, das sich aber mehr verdient hätte. So wie Kohlenwolle schon zutreffend schreibt, wirkt die Story gehetzt. Es hätte wohl eines grösseren Umfanges bedurft, um dem Thema gerecht zu werden.

    Falls wer Interesse hat, das Comic von mir zu erwerben, bitte PN

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