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Thema: APPARAT (Warren Ellis)

  1. #26
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Keine Müdigkeit vorschützen und gleich weiter zum nächsten Set. Genau wie bei Morrison war auch Warren Ellis Teil eines dieser Autoren-Threads. Jetzt habe ich den Transmetropolitan zwar komplett ungelesen hier stehen, aber auf die Schnelle wollte ich den natürlich nicht dazwischenschieben. Zum Glück hat einer meiner aktuellen Lieblingsverlage da gleich einen ganzen Schwung im Angebot und da ich ein großer Verehrer der klassischen Universal-Monster, und von Frankenstein im Besonderen bin, hatte ich da rein zufällig auch was auf dem Lese-K2:


    Frankensteins Schoß



    Der Band gehört zu Warren Ellis‘ Gedankenexperiment „Apparat“, in dem er versucht Comics bzw. Graphic Novels in einem Abenteuer- oder auch Gruselstil zu schreiben, wie sich die Neunte Kunst seiner Meinung nach entwickelt hätte, wenn die Erfindung von Superhelden niemals stattgefunden hätte. Eine äußerst faszinierende Ausgangsprämisse wie ich finde.

    Ich fand das 52 Seiten starke Heft im Prestige-Format echt toll, bin ich doch bekennender Fan des Original-Werkes von Mary Wollstonecraft Shelley und hier in wundervoll stimmungsvollen Bildern erleben zu dürfen, wie sie von Ihrer späteren Schöpfung als „Tourguide“ eine Führung ganz besonderer Art bekommt hat echt was. Ich kann das Werk bedenkenlos empfehlen und nur nochmal auf das wunderschöne Artwork von Marek Oleksicki hinweisen.

    Ellis‘ Versuch den Mythos um das Monster in eine von Mrs. Shelleys realen Reisen einzubinden, hat sie doch zu Lebzeiten mehrere recht erfolgreiche Reiseberichte verfasst, hätte für mich astrein funktioniert und eine perfekte Symbiose zwischen Schauermär und Wirklichkeit geknüpft – tja, wenn da nicht der (wie immer) äußerst versierte und scharfsinnige Übersetzer dazwischen gegrätscht wäre um Ellis Konglomerat an Zusammenhängen im wieder mal äußerst informativen und sauber recherchierten Glossar zu zerpflücken. Aber hey, Spaß gemacht hat’s dennoch.
    8/10

    Die weiteren „Apparat“-Bände werde ich mir wohl auch noch holen, Captain Swing und die elektrischen Piraten von Cindery Island habe ich mir ebenso auf den Wunschzettel gepackt (verdammt schade, dass das Hardcover hier nicht mehr verfügbar ist) und sollte ich diese Sachen von Ellis allesamt als gut befinden werde ich mir, als Liebhaber der VÖs des Dantes-Verlages, auch sicher noch Narben holen und, wenn mein Lese-K2 wirklich mal signifikant kleiner werden sollte, auch mal in Gravel reinschnuppern.

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  2. #27
    Mitglied Avatar von JRN
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    @God_W. :

    Du hast das Bändchen endlich gelesen!
    Und obendrein Zeit gefunden, ein paar nette Zeilen darüber zu schreiben ...



    Auch dafür, dass Du in den letzten Tagen in Nachbarthreads und -foren wieder fleißig die Werbetrommel gerührt hast.

    Ich habe dabei gelernt, dass Deine Frau lieber Filme guckt als Comics zu lesen?
    Falls dem tatsächlich so sein sollte ... Du weißt, dass es zwei durchaus sehenswerte Verfilmungen des Lady-Snowblood-Stoffs gibt, oder?
    Nur OmU zwar, und die "U" vermutlich in Englisch, aber das sollte für Whisky-Freunde ja eigentlich kein Problem sein ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

    P.S.: Solltest Du eines Tages doch Deine Abneigung gegenüber Softcovern überwinden, müsste ich Dir solche Nachrichten wie die über Lady Snowblood hier nicht nachreichen ... dazu hat sich nämlich @Kai Schwarz in der Reddition # 66 geäußert. Aber, wie gesagt: zwischen Softcover-Deckeln ...


  3. #28
    Moderator Carlsen Manga
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    Ups: Was habe ich da wieder erzählt?
    Geändert von Kai Schwarz (16.09.2020 um 20:17 Uhr)

  4. #29
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Na, als alter Fan asiatischen Kinos kenne ich die Verfilmungen zur Lady natürlich schon länger (wusste damals nicht, dass die auf Comics basieren) und ich bin mir sehr sicher, dass zumindest eine davon vor Jahren schon auf arte auch mit deutschen Untertiteln lief. Meine Frau liest unheimlich viele Romane, schaut gerne Filme und auch Serien (auch Sci-Fi oder Superhelden), aber mit asiatischem Kino kann sie, bis auf wenige Ausnahmen, kaum was anfangen. In Sachen Comics gibt es da auch nicht viel. Sie liebt von jeher Yoko Tsuno sowie Calvin & Hobbes und vor Kurzem konnte ich sie für die Fables begeistern. Das war allerdings nicht schwer, liebt sie doch seit frühester Kindheit Märchen aus aller Herren Länder und das hat sich sowohl filmisch als auch in Buchform bis heute fortgesetzt.

    Was Softcover angeht gehe ich ja schon ab und an Kompromisse ein. Sowohl die Lady, als auch Frankensteins Schoß waren ja nicht zwischen zwei festen Deckeln untergebracht.

    Ach ja, es gibt übrigens gaaaanz viele Sachen, die schon erheblich länger auf dem Lese-K2 verweilen als Euer Frankie-Band.
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  5. #30
    Mitglied Avatar von JRN
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    @God_W. :




    @Kai Schwarz :

    Ich darf Dich [und mich] zur Erleuchtung gewisser wohlmeinender Kreise hier mal zitieren:


    Gehen wir nochmal ein paar Jahre zurück: Nach der Einstellung von Banzai! musstet ihr euer Programm neu ausrichten, was sich dann vor allem in einem Anstieg von Boys-Love-Titeln bemerkbar gemacht hat.

    Ja. Ab 2005, 2006 waren drei Titel pro Monat von fünfzehn Boys Love. Boys Love hat uns also einerseits lizenzgebertechnisch, andererseits inhaltlich neue Spielräume eröffnet.
    Und dann kam ein für mich ungemein wichtiger Moment, als ich in einer Ankündigung in einer Dark-Horse-Preview Lady Snowblood entdeckt habe. Ich mein’, heute gucke ich mir Previews gar nicht mehr an, weil du das Meiste einfach vorher schon im Netz oder in einem Newsletter gesehen hast, aber damals, das weiß ich noch, lag ich da, schlag diese Preview auf und denke: „Lady Snowblood? – Alter! Was ist das denn? Das sieht ja total geil aus! Wie? Was? ‚Klassiker’? ‚Kazuo Koike’? Wie bitte?“ Und in dem Fall bin ich mal sofort ins Netz und habe über ein Kontaktformular auf der Website des Verlages den Zuständigen direkt angeschrieben. Das war einer der seltenen Fälle, wo ich mir mal nicht die existenten Agenturen geschnappt habe, sondern wo ich in dem Moment wusste, in einem Gefühl wie aus dem Nichts, das ich einen Klassiker ausgebuddelt habe.



    Schön übrigens, Dich hier im ersten Höllenkreis des Dantes Verlags anzutreffen.

    Mit 1000 infernalischen Grüßen,
    JRN

  6. #31
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    Frankensteins Schoß von Ellis und Oleksicki (Dantes Verlag)

    Hmm, soll ich gleich schreiben das mir das Ding nicht so zusagte oder erstmal die Vorzüge aufzählen?

    Wie schon öfter hier gelesen geht es um die Konstellation Byron, Shelley, Wollstonecraft und das daraus resultierende "Der moderne Prometheus". Dieses Szenario ist allerdings mindestens so oft erzählt worden, in unterschiedlichen Medien, wie Frankenstein selbst. Da braucht es dann schon was Originelles oder Neues um mich mitzunehmen. Ellis bringt uns diese Story diesmal durch das Monster, das hier als Erzähler und Führer durch die Geschichte leitet, näher. Dabei gibt es eine durchaus interessante Diskussion zwischen Mary und dem Monster welche entfernt an eine Art Christmas Carol erinnert.
    So und das wars dann auch, irgendwie so ungefähr. Wirkt wie ein kleines nettes Kammerspiel, hinterläßt aber bei mir nicht die dichte die ich von so was erwarte.
    Zeichnerisch ist das schön düster von Oleksicki, der mir bis dato noch nichts sagte, umgesetzt, allerdings wirkt der komplett Band als spiele er in der Nacht, was er aber offensichtlich nicht tut. Eine Stilistische Nähe zu den üblichen Verdächtigen wie Caceres würde ich mal sagen.

    Das Glossar am Ende ist schon sehr informativ, die Anmerkungen des Daueremsigen Übersetzers sind spannend recherchiert, bringen einen aber manchmal doch aus der, nicht gerade langen, Story raus. Klar kann man das alles auch erst am Ende lesen, aber sind wir ehrlich, wer macht das so?

    Kurz, sehr kurz, kurzweilig ja das lass ich auch noch gelten, aber doch etwas inhaltsleer kommt das Ding daher. Verschmerzbar.
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  7. #32
    Mitglied Avatar von JRN
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    @joe ker :



    Eine inhaltliche Halbkorrektur von mir:
    Die Story spielt im "Jahr ohne Sommer" [sagt Ellis gleich auf der ersten Seite] ... und das ist tatsächlich genau so zu verstehen, wie Oleksicki es gezeichnet hat: in einer Welt im dämmrigen Zwielicht. Das ist vielleicht noch nicht ganz "Nacht", aber fast.
    Ich fasse Deine leise "Kritik" an der von Oleksicki gewählten Lichtstimmung demnach als Kompliment "über Bande" auf.



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  8. #33
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen
    Klar kann man das alles auch erst am Ende lesen, aber sind wir ehrlich, wer macht das so?
    ICH

    Warum? Eben weil ich das gleiche Problem hatte wie du. Sooo viele Anmerkungen, alle interessant und auch lesbar.
    Und ich hab mir eben genau das bei diesen Bänden angewöhnt. Und finde das viel besser. Vor allem viel besser lesbar.

  9. #34
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    Ich auch, aus demselben Grund.

  10. #35
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Dann bin ich doch der Sonderfall, was das Glossar betrifft
    Wenn ich nicht während dem lesen nachsehe dann schau ich meist gar nicht rein.
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  11. #36
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    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen
    Dann bin ich doch der Sonderfall, was das Glossar betrifft
    Wenn ich nicht während dem lesen nachsehe dann schau ich meist gar nicht rein.
    Mensch, Grinseprinz!
    Wir kennen uns nun schon so lange aus dem alten PaFo! Lass dir gesagt sein: Die Geschichten aus diesem Kleinod von deutschem Comicverlag darf man ruhig 2x lesen: 1x einfach die Geschichte und DANACH die Anmerkungen, dann nochmal die Geschichte mit dem Hintergrundwissen aus den Anmerkungen.
    Ich weiß, dein Lesestapel ist riesig und eigentlich fehlt dir die Zeit dazu. Mir geht es genau so. Dennoch habe ich für mich festgestellt, dass es den Lesegenuss ungemein fördert. Außerdem dürften die Apparat-Sachen die letzten von Josch sein, bei denen die Anmerkungen noch auf den Comicseiten "untergebracht" sind. Bei den neueren VÖs wirst du nicht so einfach in Versuchung geführt, da du bis zum Ende blättern musst.

    @JRN: Ja, Lesegenuss! Sogar wenn der erste Lesedurchgang der des Korrekturlesens ist. Vor allem dann ist der 2. Durchgang aber eine Wohltat.

  12. #37
    Mitglied Avatar von JRN
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    @Dex_McCroul :



    Und richtig: Als ich den fertigen Frankensteins Schoß auf dem Tisch hatte, hab' ich sofort gedacht: "Das mit den Anmerkungen, das geht so ja gar nicht!"
    Beim nächsten Telefonat mit Josch meinte er: "Ich hab' mich nicht getraut, dich zu fragen ... aber ich hatte ein ungutes Gefühl dabei."
    Daraufhin haben wir uns darauf geeinigt, die Sternchen und die Fußnoten zukünftig wegzulassen und nur noch mit Endnoten zu arbeiten ...
    ... außer bei Sláine [wo wir den einmal begonnenen Weg nun auch zu Ende gehen werden] und bei Usagi [wo ja eh fast alle Fußnoten von Stan stammen und auch schon im Original vorhanden waren].

    Ihr könnt es euch denken: Die Zusatzseiten hinten dran machen die Bände ein paar Euro teurer. Josch wollte, denke ich, erst einmal abwarten, wie die Anmerkungen ganz allgemein so ankommen.
    Aber wer ohne sie auskommen würde, der oder die versteht offensichtlich so viel von englischer oder US-amerikanischer Kultur und Sprache, dass er oder sie wahrscheinlich auch die Originalveröffentlichungen lesen könnte.
    Und denen, die die deutschsprachige Ausgabe brauchen, sind ein, zwei Euro zusätzlich für ein besseres Verständnis dessen, was sie da eigentlich gerade lesen, offensichtlich nicht zu viel.
    Das jedenfalls schließen wir aus dem bisherigen Feedback.

    In Frankensteins Schoß ist Ellis jedenfalls unerwartet tief in die Diskussion um die Inspirationsquellen des Byron-Shelley-Kreises eingetaucht, die in der Anglistik nun schon seit Jahrzehnten, ach was: seit Jahrhunderten tobt!
    Die von @joe ker festgestellte Vielzahl an auch künstlerischen Auseinandersetzungen mit jener Personenkonstellation und ihrer Zeit ist ja nun wahrlich kein Zufall.
    Für mich in dieser Form neu [und nicht uninteressant] war Ellis' These, Mary Shelley stünde nicht nur in einer Tradition der Aufklärung, sondern auch in einer Tradition der Alchemie [als Wissenschaft verstanden].
    Das ist so wahrscheinlich nicht haltbar [und ich frage mich, was Ennis oder Gaiman daraus gemacht hätten], liest sich aber durchaus anregend, wie ich finde.

    Und: Ich hoffe auf eine Neuauflage, in der dann aus allen Fußnoten Endnoten geworden sein werden ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (18.11.2020 um 21:42 Uhr)

  13. #38
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    Zitat Zitat von JRN Beitrag anzeigen
    ...

    Und: Ich hoffe auf eine Neuauflage, in der dann aus allen Fußnoten Endnoten geworden sein werden ...



    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Nicht nur du, wie du ja schon seit Erfurt weißt.

  14. #39
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Zitat Zitat von Dex_McCroul Beitrag anzeigen
    Mensch, Grinseprinz!
    Wir kennen uns nun schon so lange aus dem alten PaFo! Lass dir gesagt sein: Die Geschichten aus diesem Kleinod von deutschem Comicverlag darf man ruhig 2x lesen: 1x einfach die Geschichte und DANACH die Anmerkungen, dann nochmal die Geschichte mit dem Hintergrundwissen aus den Anmerkungen.
    Ich weiß, dein Lesestapel ist riesig und eigentlich fehlt dir die Zeit dazu. Mir geht es genau so. Dennoch habe ich für mich festgestellt, dass es den Lesegenuss ungemein fördert. Außerdem dürften die Apparat-Sachen die letzten von Josch sein, bei denen die Anmerkungen noch auf den Comicseiten "untergebracht" sind. Bei den neueren VÖs wirst du nicht so einfach in Versuchung geführt, da du bis zum Ende blättern musst.

    @JRN: Ja, Lesegenuss! Sogar wenn der erste Lesedurchgang der des Korrekturlesens ist. Vor allem dann ist der 2. Durchgang aber eine Wohltat.
    Ein freundliches Hallo von mir, man liest dich ja hier kaum. Warst allerdings zuletzt im PF auch schon nicht mehr so schreibefreudig. Gern wieder mehr von dir!

    Ja, der Lesestapel macht mir zu schaffen, aber aktuell nehm ich mir alles an Einzelbänden was da so ungelesen bei mir rumfliegt, vor und komm dadurch zumindest mit dem Vorsatz "mindestens einmal lesen" gut nach. Danach muss ich endlich mal From hell anfangen, da hab ich schon ein schlechtes gewissen das die Bände hier noch ungelesen rumliegen.

    Zur Shelly-Byron-Frankenstein Konstellation empfehle ich gern Gothic von Ken Russel. Sollte man mal gesehen haben!
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  15. #40
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    @joe ker :

    Unbedingt!
    [Allerdings ist es auch schon wieder dreißig Jahre her, seit ich den Film gesehen habe ... vielleicht sollte ich mal eine Anschaffung auf DVD ins Auge fassen ...]

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  16. #41
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    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen
    Frankensteins Schoß von Ellis und Oleksicki (Dantes Verlag)

    Hmm, soll ich gleich schreiben das mir das Ding nicht so zusagte oder erstmal die Vorzüge aufzählen? ...

    Ach komm, jetzt hab dich mal nicht so.

    Mit nem ganzen Punkt mehr, als bspw. Burns „Black Hole“, kann dat Dingends so schlecht schließlich net sein.!!


    :D :D :D

  17. #42
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    So. Hier noch als kleiner Fanservice für alle Langbogenfreunde unter unseren Crécy-Lesern der Vorabdruck einer Anmerkung aus Disenchanted #2 zur Geste, die das Titelbild der regulären Ausgabe des "Apparat"-Titels ziert:

    zu Seite 140:

    Was Agger hier zeigt, ist der sogenannte „longbowman’s salute“, der in Großbritannien, Australien und einigen anderen zum Commonwealth gehörigen Gegenden das Äquivalent zum „Stinkefinger“ ist. Erstmals dokumentiert ist die Geste in einer Aufnahme der Dokumentarfilmpioniere Sagar Mitchell (1866-1952) und James Kenyon (1850-1925) aus dem Jahr 1901 (zu sehen in dem Zusammenschnitt "Parkgate Iron and Steel Co., Rotherham").

    Laut einer urbanen Legende soll die Geste aus dem Mittelalter stammen und wahlweise von walisischen oder englischen Langbogenschützen erfunden worden sein, die damit zum Ausdruck bringen wollten, dass sie noch im Besitz all ihrer Finger (und also kampffähig) seien. Warren Ellis (*1968) behauptet (in seinem "Crécy" von 2007), die Geste sei bereits 1346 in Gebrauch gewesen, bei Pat Mills (*1949) soll sie (in "Sláine – Der Narrenprinz" von 1996) sogar schon 1140 bekannt gewesen sein. (Beide Titel liegen auf Deutsch im Dantes Verlag vor.) Laut einer Quelle aus dem 14. Jahrhundert wurden zum Spannen eines Eibenbogens nicht zwei, sondern drei Finger benötigt. Wahrscheinlicher ist, dass der „longbowman’s salute“ tatsächlich „Mach die Beine breit und lass dich f***en!“ bedeutet (was aber natürlich weniger romantisch klingt).

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN
    Geändert von JRN (27.01.2021 um 23:06 Uhr)

  18. #43
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    Eine kleine und durchaus positive Besprechung von Frankensteins Schoß findet sich im von Thomas Hofmann verfassten Nachwort zur von Uwe Siebert 2020 im Pandämonium Verlag besorgten Neuedition der Frankenstein-Übersetzung von Heinz Widtmann aus dem Jahr 1912 [und zwar auf Seite 208].

    220215 Scan.JPG

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

  19. #44
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    Crécy



    Erst neulich hab ich mir den Band in zweiter Auflage auf den Comic Salon geholt, vor allem weil es von Raulo Cáceres gestaltet wurde, den ich spätestens seit Arn sehr zu schätzen weiß (und weshalb ich auch Arn nochmals als limitiertes Variant gekauft habe)

    Aber bevor wie abschweifen und das Artwork in den Himmel loben, kommen wir zur Handlung, die erzählt eine Schlacht in Crécy im August 1346 nach, alles aus der Sicht von William von Stonham. Der hier als Erzähler/Geschichtslehrer der etwas anderen Art fungiert und immer den Leser persönlich anspricht.

    Mit dem Wissen eines heutigen Menschen erklärt er das Leben auf dem Schlachtfeld, was er für schmutzige Kriegsführung hält. Und natürlich ist es eine Geschichte über „Franzosen und Engländer und warum sie sich hassen, also nicht nur weil sie Frösche fressen sondern auch nach Scheiße stinken" Aber im Grunde hasst der Erzähler alle Menschen und Beleidigungen sind an der Tagesordnung.

    Das lockert das ganze Gemetzel am Ende auch auf, und lässt es einen mehr aus einer geschichtlichen Perspektive betrachten.

    Und auch hier ist das Glossar von JRN sehr hilfreich bei der Einordnung. Und insgesamt hat das Spaß gemacht zu lesen und zeichnerisch ist es wunderbar anzusehen, wobei ein größeres Format wie andere hier geschrieben haben noch besser gewesen wäre.

  20. #45
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    @Kal-L :



    Ein Extraschild für das Überraschungsmoment dieser Besprechung.



    Im Ernst:
    Nach den Berichten über russische Soldaten, die sich erlaubt haben, in die Computer der Forscher in Tschernobyl zu kacken, scheint mir Ellis dann doch eine recht zutreffende Beschreibung der Mentalität kriegsführender Nationalisten gelungen zu sein.

    Mit 1000 Grüßen,
    JRN

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