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Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #451
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Oh klasse, hast mit Niemandsland angefangen.

    Ich bin dann mal so frei und verlinke die Rezi-Threads aus dem alten Panini-Forum. Ich hatte dort zu jedem Band auch ein wenig geschrieben:
    Das Beben 1
    Das Beben 2
    Auf dem Weg ins Niemandsland 1
    Auf dem Weg ins Niemandsland 2
    Niemandsland 1
    Niemandsland 2
    Niemandsland 3
    Niemandsland 4
    Niemandsland 5
    Niemandsland 6
    Niemandsland 7
    Niemandsland 8

  2. #452
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Also Fotos vom Inhalt mache ich meistens, wenn ich etwas mehr zum Inhalt schreibe, da war der Alix jetzt eine kleine Ausnahme, weil sich da die Titel der Geschichten angeboten haben. Allerdings ist bei dem Band (und auch beim Kommenden) noch komplett Jaques Martin am Zeichenstift gewesen, da sollten die Fotos in diesen Rezis ja ggf. ausreichen, auch wenn der Meister der klaren Linie hinten Raus nochmal ne Schippe draufgepackt hat:

    Alix Gesamtausgabe 1 – Band 1: Alix der Kühne
    Alix Gesamtausgabe 1 – Band 2: Die Goldene Sphinx
    Alix Gesamtausgabe 1 – Band 3: Die Verfluchte Insel
    Alix Gesamtausgabe 2 – Band 4: Die Tiara des Oribal
    Alix Gesamtausgabe 2 – Band 5: Die Schwarze Kralle
    Alix Gesamtausgabe 2 – Band 6: Die verlorenen Legionen

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  3. #453
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Klasse. Danke!
    Damit ich kann ich doch gleich viel mehr anfangen - und erhalte einen schönen Eindruck, was mich da inhaltlich so erwarten würde.

  4. #454
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Gerne!

    Wegen Niemandsland: Da will ich gleich im Bat-Forum einen Thread zu aufmachen, vielleicht verlinkst Du Deine Rezis dann da, oder zitierst sie gleich lesbar mit rüber? Das wär doch super!

    Korrektur, da gibt es bereits einen, da werde ich mich dranhängen:
    https://www.comicforum.de/showthread...t=Niemandsland
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  5. #455
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Wie gewünscht, hab ich gleich mal erledigt.
    Das was ich da geschrieben bzw. jetzt herüber-kopiert habe, bezieht sich zwar ab und an auch mal auf Inhalte der alten Threads, aber es sollte wohl trotzdem lesbar sein.

  6. #456
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Super.
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  7. #457
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    Der Rote Falke als Ergänzung zu den 7 Leben des Falken, Garth Ennis mit seinen Kriegsgeschichten und Gotham City im katastrophalen Ausnahmezustand. Das hat mich alles dermaßen gepackt, dass es damit auch erstmal weiter geht…



    Der Rote Falke – 4. Die Verschwörer



    Hier erfolgt der erste richtig große Wandel in der Erzählstruktur der Reihe. Das ganze wird deutlich erwachsener, brutaler und ein Stück weit komplexer. Der Grundton bleibt der eines groß angelegten Mantel und Degen Abenteuers, aber Arianes Kampf gegen die verschwörerische Bruderschaft der Spinne erstreckt sich jetzt über das komplette Album, ist gespickt mit Intrigen, enthält Verweise auf „Die 7 Leben des Falken“ und klärt so manches Rätsel auf, welches Leser der „7 Leben“ bereits bekannt war. Diese Verflechtungen vermitteln so langsam das Gefühl einer groß angelegten Saga, was einfach ungeheuer viel Spaß beim Lesen bringt. Das Finale räumt dann auch die letzten Zweifel aus, für Kinder ist die Reihe jetzt nicht mehr gedacht, allenthalben für Jugendliche und derer, die diesen Tagen bereits entwachsen sind.


    Ach ja, der Zeichnerwechsel ist natürlich spürbar, ist aber keinesfalls negativ zu bewerten. Julliard hat beim Roten Falken noch nicht ganz so detailliert gearbeitet wie später bei den 7 Leben und Venanzis Stil ist zwar etwas anders, eher geschwungener, aber sehr elegant und passt auch ideal zur Geschichte und in die erzählte Epoche. Die Papierauswahl hat mir bei Finix allerdings besser gefallen als jetzt bei den Kult Editionen.

    8/10




    War Story – D-Day Dodgers



    Ich kannte die Ballade über die D-Day Drückeberger bislang nicht, ein Schmäh-Song, der von alliierten Truppen handelt, die eben nicht bei der verheerenden Landung in der Normandie dabei waren, sondern – wenn man dem Liedchen glauben darf – im sonnigen Italien hockten, und sich möglichst viel Zeit dabei ließen ganz gemächlich weiter gen Norden vorzurücken, während dort die „harten Jungs“ durch Frankreich und Westeuropa gen Deutschland zogen und die Russen den Feind an der Ostfront zurückdrängten. Wie es zu der Zeit unter der angenehmen Sonne bella Italias wirklich zuging, davon erzählt uns Garth Ennis in seiner Version der Ballade. Stark.


    8/10




    Batman: Auf dem Weg ins Niemandsland – Band 1



    Nach dem „Beben“ bin ich was das „Niemandsland“ angeht auf Panini umgestiegen, denn in den drei Eaglemoss-Ausgaben zum Haupt-Event sind nur ein Bruchteil der Hefte untergebracht, die Panini in ganzen 10 Bänden versammelt hat, und die sind teilweise mächtig dick, so wie dieser erste Teil des zweibändigen Vorgeschmacks zur Hauptstory.


    In einer Handvoll Zeilen zusammenzufassen was für ein Feuerwerk Autoren wie Chuck Dixon, Alan Grant, Doug Moench und Greg Rucka hier abfeuern ist nahezu unmöglich, aber auf alle Fälle ist das gesamtheitlich gesehen ganz großes Kino. Da muss es Batman gleichzeitig mit Mr. Freeze und mit Clayface aufnehmen, während er ganz am Rande noch in einer rührenden Szene einen verzweifelten Ehemann und Vater davon „überzeugt“, dass Suizid nicht die Lösung sein kann. Da werden im Zuge der „Nachbeben“ hammerharte persönliche Schicksale gezeichnet, die nicht immer in einem happy End gipfeln. Die Story mit den in der U-Bahn eingeschlossenen Menschen trifft genau meinen Geschmack, nur ein wenig schade, dass es ausgerechnet da das Artwork von John Beatty nicht so tut, da hat mir Mark Buckingham (Fables) zuvor besser gefallen.

    Chuck Dixon macht dann mal wieder was er am besten kann, er konzentriert sich neben Bats und Robin eher auf die Cops wie Montoya und Bullock und zeichnet realistische und packende Einzelschicksale. Alan Grant begibt sich in die Abgründe der menschlichen Seele, die sich auftun kann, wenn das Überleben auf dem Spiel steht. Derweil versucht Robin eine liebgewonnene Freundin vor den Gefahren in der eigenen Familie zu bewahren, seien diese auch eher seelisch denn körperlich. In der Bathöhle steht auch einiges An Arbeit an, ach, wenn ich gerade dabei bin, der getreue Alfred hat gleich mehrere grandiose Auftritte in dem prächtigen Band spendiert bekommen, und das nicht nur als hilfreicher Anzugträger.


    Natürlich besteht der Band nicht ausschließlich auch tiefgreifenden Meisterstücken. Da gibt es auch geradlinige Actionfolgen, Episoden die einen ordentlichen Horroreinschlag abbekommen haben und viel „typischen“ Superheldenstoff. Aber da gibt es eben auch besondere Schmankerl, wie zum Beispiel die illustrierte Prosa-Geschichte von Autor Greg Rucka oder die Geschichte um das von Plünderern belagerte Krankenhaus. Außerdem wird so langsam die drohende, gesamtheitliche Gefahr für die Stadt greifbar, wenn die verzweifelte Bürgermeisterin versucht Geld für den Wiederaufbau zusammenzukratzen, von allen Seiten aber offensichtlich nichts als Ablehnung erfährt. Gespickt mit all den privaten Beziehungen und Problemen, mit denen sich Bats (nebst neuer Freundin Vesper), Commissioner Gordon (nebst zweiter Ehefrau), seine Tochter im Rollstuhl, Robin mit Spoiler usw. alle rumschlagen müssen ergibt das ein dermaßen dicht gestaltetes Gesamtbild einer Gesellschaft im Katastrophenfall, dass sich eine zum Schneiden dicke Atmosphäre entwickelt, in die ich nur allzu gerne eintauche. Dass dabei solche Über-Charaktere wie der Joker vorerst nur am Rande platziert werden empfinde ich als geschickten Schachzug, denn so verteilt sich die Aufmerksamkeit in die Breite und das gesamte Ausmaß der Ereignisse kommt viel deutlicher zum Tragen. So kann es weiter gehen!

    8,5-9/10

    VG, God_W.
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  8. #458
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    Der Rote Falke – 5. Der König der Narren



    Die erwachsenere und auch blutigere Erzählweise wird beibehalten und auch sonst hat der Band enorm viel zu bieten! Die Bruderschaft der Spinne streckt ihre Beinchen weiter in alle Richtungen aus und schreckt auch nicht davor zurück einen Doppelgänger des Roten Falken für ihre Zwecke einzusetzen. Währenddessen bekommt es Ariane de Troïl in der High Society zu Hofe nicht nur mit Mitgliedern der Spinne zu tun, sondern auch mit Kardinal Richelieu, dessen Macht stetig zunimmt. Wunderbar auch, wie es Cothias gelingt einige der Kurzgeschichten aus den ersten Alben mit den jetzigen, größer angelegten Ereignissen zu verbinden, gerade wenn der Rote Falke zum König der Narren gebracht wird, zu einer Art Hof der Wunder wie einst in Victor Hugos Glöckner von Notre Dame.


    8,5/10




    War Story – Screaming Eagles



    Der zweite Weltkrieg ist schon weit fortgeschritten als ein junger, schnöseliger Lieutenant einen altgedienten Sergeant zusammen mit den drei letzten Verbliebenen Überlebenden der Easy Kompanie auf eine gefährliche Mission schickt, nur um einem bald anrückenden General ein lauschiges Plätzchen als Hauptquartier offerieren zu können. Da gehen die alten Haudegen die Sache auf ihre weise an, während uns Garth Ennis in Flashbacks wichtige Stationen aus dem Feldzug der Easy Kompanie nach der Landung in der Normandie am D-Day miterleben lässt. Fans von Band of Brothers sind begeistert, alle anderen bekommen ebenso eine starke Story geboten.


    8/10




    Batman: Auf dem Weg ins Niemandsland – Band 2



    Im Grunde geht es in diesem zweiten und letzten Brecher, bevor wir in die achtbändige Hauptreihe starten, genauso weiter wie zuvor. Starke Einzelgeschichten, welche die Schicksale verschiedenster Charaktere und ihren Umgang mit der Katastrophe beleuchten. Dabei wird der rote Faden im Hintergrund aber stets weitergesponnen, nämlich der verzweifelte Versuch den Rest des Landes davon zu überzeugen Gotham wieder aufzubauen, also die notwendigen Mittel dafür bereitzustellen. Zu diesem Zweck muss sogar Batman seinen Job vorübergehend an den Nagel hängen, denn wer wäre besser dazu geeignet vor dem Kongress für seine Stadt zu Kämpfen als der weltberühmte und geachtete Geschäftsmann Bruce Wayne.


    Während der Abwesenheit der Fledermaus haben die übrigen Helden in der Stadt natürlich alle Hände voll zu tun, wenn Monster wie Man-Bat und Killer Croc durch die Straßen streifen, sich ein aufstrebender Rock-Superstar als absoluter Psycho erweist und der Joker eine ganze Truppe gefährlicher Subjekte um sich schart.


    Größter Unterschied zu den bisherigen Niemandsland-Bänden ist allerdings die umfangreiche Screentime, die Azrael zugestanden wird und das ist wirklich gut so, denn der noch stark an sich selbst zweifelnde Jung-Held sollte sich mehr und mehr zu einem meiner Lieblingscharaktere im Niemandsland entwickeln. Ich konnte den Band kaum aus der Hand legen und bin noch immer schwer begeistert von der Konstruktion der Gesamtsituation und ihrer Umsetzung.

    8,5-9/10




    Der Rote Falke – 6. Das Starennest



    Der König höchstselbst findet mehr und mehr Gefallen an Ariane Troïl, wo er doch sonst nicht allzu viel mit dem weiblichen Geschlecht anfangen kann. Doch im Starennest, einer abgelegenen Festung, sammelt die Spinnensekte eine Armee aus Verlorenen, die durch massiven Drogeneinsatz gefügig gemacht werden und zum Sturz des Herrschers beitragen sollen. Arianes Vertrauter Germain Grandpin ist ebenfalls in die Fänge der Bruderschaft geraten, was geradezu nach einer groß angelegten Rettungsaktion schreit.


    Dichtes Storytelling, viel Action, aber auch Spannung und nackte Haut. Mit seiner nahezu perfekten Mischung aus all diesen Zutaten sowie einem Venanzi, der zeichnerisch noch einmal zugelegt hat, mutet das Album beinahe wie ein Finale an, werden doch einige Erzählstränge zu Ende geführt. Andererseits stellt das Finale für so manchen auch einen Aufbruch dar, da geht es wohl in die Richtung anderer Zyklen.

    8,5/10




    War Story – Nightingale



    Diesmal widmet sich Autor Garth Ennis dem Krieg zu Wasser, viel mehr einem Kanonenboot, welches als Geleitschutz für einen Versorgungs-Convoy abgestellt wurde. Die hatten es damals tatsächlich alles andere als leicht, wie Hollywoodstar Tom Hanks in seinem Streifen Greyhound – Schlacht im Atlantik, für den er selbst das Drehbuch schrieb, eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. An Action und Dramatik kann Garth Ennis hier locker mithalten, wenn der Convoy von deutschen U-Booten und der Luftwaffe beharkt wird, und schon auf der ersten Seite wird klar, dass man nicht immer gewinnt. Ein wehmütiger Abgesang auf harte Helden, der von David Lloyd in markanten Bildern in Szene gesetzt wird, die wirklich klassisch und alt anmuten, fast wie aus einem Zeitungsstrip der 40er, was hervorragend zur Geschichte passt.


    8-8,5/10




    Batman: Niemandsland – Band 1



    Die Sache ist durch, Gotham ist abgeschrieben. Der Rest der westlichen Welt hat sich dagegen entschieden die Metropole zu unterstützen, alle Zugänge wurden gesperrt, Hilfsgelder gestrichen, ja sogar die weitere Zugehörigkeit zu den vereinigten Staaten von Amerika wurde der Stadt verwehrt. Vollkommen auf sich allein gestellt müssen die restlichen verbliebenen Menschen innerhalb der Trümmer zusehen, wie sie jetzt klarkommen, während die Verbrecher und psychisch gestörten Individuen die Stadt unter sich aufteilen, sich Straßenschlachten mit den letzten Idealisten der Polizei und Batmans getreuen Helfern liefern. Hier haben wir sie also endlich, die Situation wie in John Carpenters Die Klapperschlange oder in Flucht aus L.A. oder auch in Neil Marshalls Doomsday – Tag der Rache in dem gleich ganz Schottland abgeschottet wurde. So sieht es jetzt also auch für Gotham aus, ein Niemandsland in den Klauen gesetzloser Psychopathen.


    Düster, brutal und hoffnungslos geht es die Meiste zu im Niemandsland und bei der Masse an Fraktionen und Alleinherrschern, die sich einzelne Gebiete geschnappt haben ist es eine gute Sache, dass wir schon recht früh einen Stadtplan mit der groben Aufteilung der einzelnen Parzellen präsentiert bekommen. In diesem Band hat unter Anderen der Bauchredner wieder einen größeren Auftritt und Azrael, der versucht seine übermäßige Brutalität in den Griff zu bekommen, hat es mit den Teufelsfratzen von Nicolas Scratch zu tun. Scarecrow im Rampenlicht hat ebenfalls mal wieder viel zu bieten, der manipulative Mistkerl.


    Insgesamt ein toller Start in die Hauptstrecke, der über weite Strecken von starken Zeichnern in Szene gesetzt wurde und nie wirklich schlecht aussieht. Allerdings sticht es mir storymäßig wie ein Dorn ins Auge, dass Commissioner Gordon sich derart schnell von Batman abwendet, sich von ihm verraten und verlassen fühlt. Nach all den Jahren müsste er sich denken können, dass es dafür gute Gründe gibt. Da wird mit Gewalt ein zusätzlicher, innerer Konflikt herbeigeschrieben, der im Grunde nicht zum Charakter passt. Ärgerlich.

    8/10




    Der Rote Falke – 7. Verwandte Seelen



    Jetzt weiß ich auch, weshalb sich Band sechs ein wenig nach Finale angefühlt hat, denn hier folgt der nächste starke Bruch im Erzählrhythmus und scheinbar wird auch Einiges geredconned, oder vielmehr wird versucht Zwischenräume in der Gesamterzählung auszukleiden, wobei einige Ereignisse in ein neues Licht gerückt werden, um vor allem die Beziehung zwischen Ariane und König Ludwig XIII in ein neues, intimeres Licht zu rücken. Dazu werden die Verflechtungen mit den 7 Leben des Falken enger und expliziter herausgestellt, frühere Ereignisse nochmal in Erinnerung gerufen und Ariane de Troïl eine Zwiespältigkeit ob der Aussicht die Rolle des Roten Falken auszufüllen angedichtet, die so bislang noch nicht zum Tragen kam. Insgesamt interessant geschrieben und schick gezeichnet, doch so ganz ohne stutzige Momente und kleinere Ungereimtheiten zu den Vorgängerbänden kommt das für mich nicht aus. Für sich genommen also eigentlich ein schöner Band, in direkter Verbindung zum Rest allerdings etwas holprig und unharmonisch, wie ich finde.


    7/10




    War Story – The Reivers



    Eine kleine Spezialtruppe knallharter Typen im Afrika-Korps, die sich nicht immer an die gängigen Konventionen hält, begeht einen folgenschweren Fehler. Nachdem sie aus Versehen die Frau eines Generals ausgeschaltet haben ist die Einheit zum Abschuss freigegeben, und dafür kommt massiv Material zum Einsatz. Actiongeladene Hatz vor Wüstenkulisse, erzählerisch vielleicht etwas schwächer als die Vorgänger.


    7/10




    Batman: Niemandsland – Band 2



    Band zwei beginnt mit dem grandiosen Zweiteiler „Mosaik“ aus der Feder von Greg Rucka, der von Frank Teran, den ich bislang nicht kannte, maximal düster und charakterstark in Szene gesetzt wurde, ein 10/10-Einstieg. Dann stehen die Cops wieder mehr im Mittelpunkt, was mir immer sehr gut gefällt. Muss mich irgendwann mal über Gotham Central hermachen. Azrael bekommt es mit der Joker-Truppe zu tun und Alfred tut in kleinem Rahmen viel Gutes, was manchmal wichtiger ist als die großen Kämpfe zu inszenieren. Das neue, geheimnisvolle und wortkarge Batgirl gefällt mir super und zum Abschluss darf Azrael, mein aktueller Liebling des Runs, gleich nochmal ran.


    Zuvor steht aber eines der wohl meistdiskutierten Hefte der ganzen Strecke auf dem Programm. In Batman #566 , „Der Besucher“ trifft der Mann aus Stahl in Gotham City ein und meint helfen zu müssen, um die Dinge schnellstmöglich wieder geradezurücken. Das ist quasi das Heft für all jene, die sich bei solchen Krisen immer fragen, weshalb Superman nicht einfach auftaucht und die Situation rettet, oder weshalb nicht gleich die ganze Justice League sich der Misere annimmt. Die Story soll zeigen, dass Gotham seine eigenen Gesetze hat und so nicht funktioniert, es erklärt am Beispiel von Supes Hilfseinsatz weshalb es sich um ein „internes“ Problem handelt, bei dem ein Eingriff von außen eher negative statt positive Folgen hat. Ob das jetzt so schlüssig funktioniert muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich schlucke das mal so, denn nur wenn man sich drauf einlässt kann es wirklich Sinn ergeben. Ich persönlich sehe Gotham immer gerne als eigenen Kosmos und wenn man die übrigen DC-Helden einfach außen vorgelassen und ignoriert hätte wäre das für mich prima gewesen, aber dann hätten vermutlich mindestens genauso viele Fans gemotzt wie über dieses Heft, da konnten DC und die Autoren eigentlich nur verlieren. Ich sehe es nicht als Beinbruch, akzeptiere das einfach als gegeben und verpasse dem hervorragenden Band keinen Abzug dafür.


    8,5-9/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (31.01.2022 um 13:19 Uhr)
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  9. #459
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Der Rote Falke – 8. Hass und Neid



    Die Geschichte aus dem Vorgängerband, welche die Reihe ein wenig neu geordnet hat, wird jetzt stringent fortgesetzt. Die romantische Beziehung zwischen Ariane und dem König wird deutlich vertieft, was zu speziellen Begebenheiten führt, die bereist auf dem Albumcover ersichtlich sind. Das schürt natürlich von verschiedensten Seiten Hass und Neid, während der König von alldem nichts mitbekommt, ist er doch auf einem Feldzug zur Befriedung des Landes.


    Spannende Entwicklungen und aufwändige Zeichnungen ergeben einen tollen Band, in dem der Rote Falke selbst zwar eher durch Abwesenheit glänzt, was aber nichts daran ändert, dass ich äußerst gut unterhalten wurde und unbedingt wissen will, wie es weiter geht.

    7,5-8/10




    War Story – J for Jenny



    Der Luftkampf gehörte zweifellos zu den faszinierendsten, aber auch kontroversesten Bereichen des zweiten Weltkriegs. Klar, beim Kampf im Jäger, quasi Mann gegen Mann spielte Ehre eine große Rolle, dass man als Bomberpilot bei den Unmengen an Angriffsflügen und abgeworfenem Sprengstoff allerdings unweigerlich auch zivile Einrichtungen erwischt war sicherlich jedem klar. Diesmal setzt Garth Ennis zwei Männer zusammen in so ein Cockpit, deren Ansichten über ihren Job ungleicher nicht sein könnten. Da ist Ärger über den Wolken selbstredend vorprogrammiert, gerade wo man als träger Bomber auf dem Präsentierteller für die Jäger sitzt.


    Spannend und brutal geschrieben, von David Lloyd wie bei „Nightingale“ herrlich oldschool in Szene gesetzt weiß die starke Geschichte vor allem durch die Moralfrage zu gefallen.

    8,5-9/10




    Batman: Niemandsland – Band 3



    In Gotham verschieben sich die Grenzen, zumindest versucht Two-Face genau das zu erreichen. Commissioner Gordon verfolgt eine geheime Strategie und „silent Batgirl“ bekommt eine faszinierende Backstory verpasst. Den Joung Justice-Einschub hätte ich jetzt nicht gebraucht, kann aber verstehen, dass der irgendwie dazugehört. An manchen Stellen in der Bat-Family brodelt es ein wenig, aber insgesamt gefällt mir die Truppe mit Batgirl, Nightwing, Babs Gordon, Azrael usw… immer besser und besser. Apropos Gordon, wie Barbaras’ Dad, der Commissioner, weiterhin mit Bats umgeht, hier auch bei direkter Konfrontation, statt einfach mal das Gespräch zu suchen, empfinde ich persönlich als maximal bescheuert und komplett out of Charakter. Das passt einfach nicht, weder zur Person, noch zum jahrelangen Background, der die beiden verbindet. Da wird mit Gewalt ein Konflikt reingeschrieben, um alles brenzliger und aufreibender zu gestalten – funktioniert nicht, wirkt nur blöd.


    Dafür gefällt mir der Band hinten raus dann wieder besser, gerade wenn Azrael und der Rockstar wieder ins Rampenlicht gerückt werden. Killer Croc kommt auch wieder zum Einsatz und die Man-Bat-Familiengeschichte ist ein absolutes Highlight in eher leisen Tönen, wie ich finde. Dennoch, die Batman/Gordon-Situation löst maximale Unzufriedenheit bei mir aus und zieht den Gesamteindruck des Bandes für mich stark runter.


    6,5/10




    Der Rote Falke – 9. Die Schwarze Witwe



    Die Königin und ihre Schergen, allen voran die „Schwarze Witwe“ haben es auf Ariane und ihren frisch entbundenen Sprössling abgesehen. Einzig der König könnte Schutz bieten, doch der, unerfahren und engstirnig, ist nicht bereit die verzweifelte Mutter anzuhören. Selbst der treue Germain vermag das Schlimmste nicht zu verhindern. Auch von polizeilicher Stelle ist keine Hilfe zu erwarten und so muss ich die junge Ariane in ihr Schicksal ergeben, um das entführte Neugeborene vor weiterem Schaden zu bewahren.


    Muss sie das wirklich? Eine besondere Verbindung zu einem Schauspieler und Illusionisten eröffnet vielleicht ganz neue Möglichkeiten, und knüpft neue Kontakte. Kontakte zu einflussreichen Persönlichkeiten, aber nicht solchen, an die man vielleicht zuerst denken mag.

    Fesselnd und dramatisch, voller Wendungen und Ärgernisse, aber auch angereichert mit faszinierenden Persönlichkeiten und spannenden, möglichen Chancen, die sich eröffnen. Ich bin äußerst gespannt, was der Abschlussband zu bieten hat!

    8-8,5/10




    War Story – CONDORS



    Der spanische Bürgerkrieg, sozusagen am Vorabend des zweiten Weltkriegs. Irgendwo im Niemandsland tobt eine sinnlose Schlacht um einen nutzlosen Hügel, wie so oft. Granaten schlagen ein, Panzer überrollen gefallene Soldaten, Jagdflieger stürzen aufs Schlachtfeld, aus denen sich zuvor manchmal noch ein vom Glück geküsster Pilot per Fallschirm retten kann. So kommt es, dass sich plötzlich vier gänzlich unterschiedliche Individuen in ein und demselben Bombenkrater verschanzen, um Schutz zu suchen.


    Ein spanischer Freiheitskämpfer, ein Ire, der für Franco und seine Faschisten kämpft, hauptsächlich weil die gegen die Engländer kämpfen, ein Brite, der sich selbstredend für die Republik einsetzt, und ein deutscher Kampfpilot. Allen ist klar, dass aus dieser Schlacht niemand als Sieger hervorgehet, und dass Überleben das einzige Ziel ist, so lehnen sie sich zurück und erzählen ihre Geschichten.

    Klar, Dinge in der Art hat man schon öfter gesehen und natürlich wirkt das auch etwas konstruiert, das tut der Spannung und der fesselnden Art der Erzählung aber keinen Abbruch, das Prestige-Heft vergeht wie im Fluge und wurde von Carlos Ezquerra auch noch stark gezeichnet.

    8/10




    Batman: Niemandsland – Band 4



    Halbzeit im Hauptevent, aber natürlich sind wir insgesamt, mit der ganzen Einleitung und dem Vorgeplänkel schon deutlich weiter in der Niemandsland-Saga. Los geht es mit einem heftigen, mehrteiligen Fight um den Blackgate Knast, in dem Lock-Up aktuell die Vorherrschaft hat. Die Zeichnungen von Scott McDaniel sagen mir leider gar nicht zu, aber die Geschichte mit Nightwing in der Hauptrolle dafür umso mehr.


    Bei den schön düster gehaltenen „Früchten des Zorns“, dem nächsten Dreiteiler, sieht das schon anders aus. Die stimmungsvollen, feingliedrig gezeichneten Bilder wissen mir zu gefallen, dass Poison Ivy mit ihrem Teilstück von Gotham, natürlich dem Park, im Zentrum des Geschehens steht gefällt mir umso mehr. Aber auch drumherum tut sich viel, wenn ein Teil der Cops sich vollends mit Commissioner Gordon entzweien, weil sie der Ansicht sind radikaler vorgehen zu müssen, wenn Clayface und Bats aufeinandertreffen, und wenn Catwoman einen ganz besonderen Auftrag durchzieht. Ich liebe die Katzenlady ja, und in ihren Heften geht es mal wieder heiß her.


    Abkühlung verschafft dann der tragisch/böse Mr. Freeze zum Finale des Bandes, welches von Rick Burchett eigenwillig, aber stimmig bebildert wurde. Insgesamt ein bärenstarker Band, der bei mir lediglich Punktabzug bekommt, weil mir das Artwork in größeren Abschnitten nicht gefällt.

    8,5/10




    Der Rote Falke – 10. Auf ein Glas, Kamerad



    Ich lasse mich ja immer gerne auf ein Gläschen einladen, von Patrick Cothias und Ariane de Troïl mittlerweile sogar besonders gerne. Immerhin handelt es sich hierbei um den Abschluss des zehnbändigen Zyklus um den Roten Falken, da darf man sich zur Feier des Tages schon mal was feines Eingießen.


    Es ist schon äußerst geschickt aufgebaut, wie Ariane über die Schauspielersippe in das Tal der Tränen eingeführt wird, ihr die Missstände der Gesellschaft begreiflich gemacht werden, der starke Kontrast zwischen dem Leid der Verarmten, der Elenden und dem reichen Luxus des Adels vor Augen geführt wird. Das Ganze gipfelt in einer heftigen und eindringlichen Szene voll bedrohlicher Spannung. Ob es hier tatsächlich nötig war ständig so intensiv mit der Drohung sexueller Gewalt zu arbeiten sei mal dahingestellt, aber die geschaffene Atmosphäre sucht schon ihresgleichen.


    Wie Ariane dann schlussendlich ihr Innerstes überwindet, in die ihr vom Schicksal zugedachte Rolle schlüpft, und dem König erstmals vor den Augen aller gegenübertritt, ja, das verbreitet eine Aufbruchstimmung und ein Flair, man möchte direkt einen weiteren Zyklus lesen, oder „Die 7 Leben des Falken“ erneut zur Hand nehmen. Ich für meinen Teil begnüge mich vorerst damit die wundervollen Bilder Marco Venanzi noch eine Weile zu betrachten und meinem liebgewonnenen Freund Germain zuzuprosten, wie er es mir auf der letzten Seite des Bandes gleichtut.

    9/10




    War Story – Archangel



    Auch zum Abschluss der Strecke liefert Autor Garth Ennis wieder eine starke Vorstellung. Sein Hauptdarsteller, ein schottischer Jägerpilot mit einem ein wenig eigenartigen Charakter, und recht negativer Grundeinstellung, geht sogar seiner Frau schon mit seiner ständigen Schwarzseherei auf den Zeiger. Als er dann noch zum Begleitschutz für einen Schiffskonvoi auf ein Camship versetzt wird fällt der Flieger aus allen Wolken, denn als ihm klar wird um was es sich dabei tatsächlich handelt weiß er, das kann nur ein Himmelfahrtskommando sein.


    Ein krönender Abschluss, mit dem Ennis die achte Kriegsgeschichte abliefert, die sich erneut gänzlich von den übrigen sieben unterscheidet. Es werden verschiedenste Bereiche des Kriegsgeschehens beleuchtet, mal realistischer, mal eher Hollywood-like, aber immer äußerst unterhaltsam und gewürzt mit ein wenig Brutalität, Zynismus und schwarzem Humor, wie es Mister Ennis nunmal zu eigen ist. Ich hatte mächtig Spaß und frage mich echt, weshalb die Teile noch kein Verlag in ein Hardcover zusammengepackt hat, würde sich ja anbieten.

    8/10




    Batman: Niemandsland – Band 5



    In fünften Band wird mal wieder deutlich an wie vielen Fronten im Niemandsland gekämpft wird, wie viele Charaktere involviert sind und wie viele lose Storyenden noch verknüpft werden wollen. Die Einstiegsgeschichte über den „König“ mit Killer Croc als Bedrohung ist mal wieder ein kleiner Knüller, wenn auch optisch nicht ganz mein Fall. Bat Girl ist einfach Kiste cool, wenn sie Bandenstreitigkeiten „beilegt“ gleich noch mehr, Robins Kampf in Kanalisation und U-Bahn-Tunneln gegen Horden von Ratten nebst deren Anführer und den eiskalten Cryoanzugträger ist mit seinen neuen Gehilfen zwar etwas naiv geschrieben, unterhält aber ehrlich gesagt durchgehend prächtig. Bane ist auch wieder in Stadt, aber da kommt noch nicht so viel. Dann darf endlich auch Azrael mal wieder ran und wenn Dr. Leslie Thompkins mit am Start ist bin ich sowieso immer glücklich.


    Die in Chinatown ansässige Lynx kannte ich vorher noch nicht, Bats offensichtlich schon. Ein typischer Fall von „zwei ehemalige Rivalen bilden eine Zweckgemeinschaft, um in ein paar Ärsche zu treten“. Nix besonderes, aber auch nicht schlecht. Hinten raus sorgt der Joker in leidenschaftlicher Einträchtigkeit mit Harley Quinn für ein Finale mit Knalleffekt. Man darf gespannt sein, wie es weiter geht.


    Insgesamt ein etwas fahriger Band ohne roten Faden. Einige sehr gute Geschichten, viel Mittelmaß, bei den Zeichnungen sieht es nicht anders aus. Nur im ersten Heft sehe ich da etwas drüber weg, denn Killer Croc scheint für viele Zeichner ein harter Brocken zu sein, den gut aussehen zu lassen ist offensichtlich nicht so easy.

    7/10

    VG, God_W.
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  10. #460
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    Valerian & Veronique Gesamtausgabe 6



    Mit Jean Claude Mézières ist kürzlich, am 23. Januar 2022, ein ganz Großer der Altherrengarde unter den Franko-Belgischen Comiczeichnern von uns gegangen. Grund genug für mich einen Band aus dem Lese-K2 zu fischen und meinen Run an seiner wohl berühmtesten Schöpfung fortzusetzen. Band sechs der Gesamtausgabe um die beiden Raum-Zeit-Agenten Valerian und Veronique ist der vorletzte reguläre Band der Gesamtausgaben und enthält erneut drei Alben der vor Fantasie und Ideenreichtum sprühenden Science-Fiction-Reihe.


    Los geht der Band, nach der wie immer gelungenen Einleitung mit redaktionellem Part und Sekundärmaterial, gleich mit einem Doppelschlag, denn Im Bann von Ultralum und Die Sternenwaise erzählen einen großen Handlungsbogen. In der ersten Hälfte darf Mézières gleich zu Beginn wieder seine überbordende Fantasie in exotischen und prächtigen Bildern unter Beweis stellen, befinden sich Valerian und Veronique doch auf einer großen Luxus-Kreuzfahrt. Diese Erholungsreise wird allerdings jäh unterbrochen, als der verzogene Sohn eines ultrareichen Kalifen von einem Quartett bedrohlicher Gestalten, die einen gefährlichen Schnarf mit sich führen, entführt wird. Dumm nur, dass sich der vorlaute Bengel zuvor mit seinen Tentakeln in Veroniques Beinen verheddert hat, so nimmt das Unheil seinen Lauf…

    Eine äußerst kurzweilige und optisch mal wieder fein abwechslungsreiche Geschichte, die das altbekannte Dilemma der Ultrareichen, die die armen ausbeuten in den Mittelpunkt rückt. Das ist vom Grundsatz her vielleicht nicht sehr innovativ, funktioniert aber prächtig und ja auch noch immer aktuell. Veronique darf dabei gerne als Special Effect oder Eyecandy angesehen werden, selten durfte sie so oft das Outfit wechseln und nackte Haut zeigen wie hier.


    Der zweite Teil der Story handelt von der gemeinsamen Flucht von Valerian, Veronique und dem kleinen Kalifen, der sich ein wenig zu sehr an Veronique gewöhnt hat. Verschiedene Parteien wollen sich das Kopfgeld für den kleinen Bengel sichern, was zu einer atemlosen Hatz durch verschiedene Welten führt, in der neben verschiedenen anderen Themen vor allem die Traumfabrik Hollywoods aufs Korn genommen wird.


    In unsicheren Zeiten ist das Letzte Album in diesem sechsten Band der Gesamtausgabe und man merkt es schon, Einiges wird sich ändern. Der Grundton ändert sich, wird irgendwie ernster, auch wenn das Album voll von überspitzen und absurden Momenten ist. Genial, wie Christin hier die Balance hält. Valerian hat seltsame Träume, macht sich Vorwürfe und düstere Gedanken über das Schicksal der Erde der Zukunft und den Verlust von Central City. Derweil beanspruchen die größten Mächte des Kapitalismus, Großkonzerne, die ihre Macht über alles stellen, die Kraft der Schöpfung für sich. Da hat allerdings auch Gott nebst seinem Sohn noch ein Wörtchen mitzureden, was selbstredend auch Satan auf den Plan ruft, denn auch der will ein Stück vom Kuchen. Eine aberwitzige „Aktionärsversammlung“, führt zu neuen Verträgen und spannenden Möglichkeiten, die die Erde selbst betreffen.


    Okay, diesem Sammelsurium aus Handlungssträngen muss man erstmal folgen können, denn neben der offensichtlichen Leitlinie passiert da allerlei im Hintergrund und auf Nebenstraßen, viele alte Bekannte werden wieder in die Geschichte eingeflochten und spürt irgendwie, dass da zukünftige, wichtige Ereignisse vorbereitet werden. Ich bin ja so gespannt, auf Band sieben der Gesamtausgabe!

    8,5/10

    R. I. P. Jean Claude.




    Bloody Mary (1 von 2)



    In “Unknown Soldier” hat Garth Ennis einen „ultimativen Soldaten“ durch einen kleinen Abriss über die Kriege vom zweiten Weltkrieg bis in die 90er Jahre geschickt, seine War Stories spielten dann zum größten Teil während des zweiten Weltkriegs und einmal im spanischen Bürgerkrieg, der diesem vorgelagert war. Jetzt geht es in die Zukunft, also nach 2012, was zum Zeitpunkt des Erscheinens des Comics noch Zukunft war und ja, jetzt wird es mächtig abgedreht und massiv blutig. Der dritte Weltkrieg ist in vollem Gange, Deutschland und Frankreich haben Europa erobert und einen Superstaat gegründet, der französische Cheffe hat den Papst rausgeschmissen und sitzt jetzt im Vatikan, seinem Hauptamtssitz, die Engländer haben sich mit Amerika zusammengetan, weshalb Birmingham von einer A-Bombe dem Erdboden gleichgemacht wurde.


    Jetzt schießt sich eine als Nonne getarnte Agentin durch die Kathedrale von Notre Dame, um einem Gefangenen einen Zahn zu ziehen, in dem ein Mikrofilm über eine neue, ultimative Waffe versteckt ist. Was auf diesem Film an Brutalität zu sehen ist verschlägt den Machthabern den Atem, jeder will die Formel zur Schaffung solcher Supersoldaten haben, also werden die härtesten Söldner und Agenten der verschiedenen Fraktionen losgeschickt, um das Geheimnis für sich zu sichern.

    Ultrabrutal, absolut over the top, massiv respektlos und mit Abziehbild-Charakteren, die allesamt als Karikaturen durchgehen können. Hier darf man nichts ernst nehmen, dann hat man einen enorm trashigen Sci-Fi-Kriegs-Slasher, der viel Spaß macht und prima unterhält.

    7/10




    Batman: Niemandsland – Band 6



    Rein äußerlich ist der Band etwas schwach auf der Brust, scheint es doch deutlich der Dünnste in der ganzen Reihe zu sein, aber es kommt ja bekanntlich auf den Inhalt an, und der weiß von Beginn an zu überzeugen.


    Der Zweiteiler „Underground Railroad“ zeigt sehr schön die aktuell etablierten Lebensverhältnisse im Niemandsland an mit Gladiatorenkämpfen und allem drum und dran. Außerdem steht der Pinguin, der als „Halbbösewicht“ ein Geschäftsimperium aufgebaut, und auch mit Bats schon vor einiger Zeit einen kleinen Deal ausgehandelt hat. Allgemein gefällt mir der Langnasige mit dem Watschelgang schon seit Beginn der Niemandsland-Strecke außerordentlich gut, hätte ich schon früher mal erwähnen sollen!

    Bei der folgenden Bane-Strecke mischt neben Two-Face ebenfalls der Pinguin wieder mit, allerdings ist mir da das Artwork von Matt Broom zu glatt im Vergleich zu Paul Ryan zuvor. Allgemein gibt es in dem Band aber wieder kürzere, toll geschriebene Stories zu erleben, die sich um einen kleinen Bereich im Niemandsland oder um Einzelschicksale drehen. Das sind häufig kleine Schmuckstücke, die absolut zu überzeugen wissen. Da wird vor allem eine enorme Vielfalt geboten, zwischen Zombieartigem Horror, brutalen Milizen, einer Stippvisite von Kal-L und einem zeichnerisch wieder eher schwachen Finale mit Killer Croc und den Cops gibt es mit „Die Botschaft“ von Alisa Kwitney noch eine herausragende, melancholische Story, die von Künstler Michael Zulli kongenial umgesetzt wurde. Das Heft feiere ich total.


    Auf der letzten Seite weiß der insgesamt tolle Band noch mit einer überraschenden Vermisstenmeldung aufzuwarten, die und wohl auch in den kommenden Bänden noch beschäftigen wird.

    8-8,5/10

    VG, God_W.
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  11. #461
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    Valerian & Veronique Gesamtausgabe 7



    Plötzlich ist es schon so weit, ich bin am Finale der Albenreihe um die beiden Raum-Zeit-Agenten Valerian und Veronique angelangt. Nach annähernd 40 Jahren gemeinsamer Arbeit an ihrer Schöpfung haben Autor Pierre Christin und Zeichner Jean-Claude Mézières beschlossen die Abenteuer unseres heldenhaften Pärchens gemeinsam zu einem Abschluss zu bringen. Das ist schon eine recht einzigartige Geschichte, dass eine derart langlebige Reihe über die gesamte Laufzeit von ein und demselben Duo begleitet, und dann zu einem runden Abschluss gebracht wurde.


    Bevor wir aber zum, wie ich finde, wundervollen Finale gelangen, gilt es noch einige Abenteuer bestehen, die in den letzten drei Alben auf uns warten. Der Weg dazu wurde bereits im letzten Album der sechsten Gesamtausgabe bereitet, jetzt gehen wir gemeinsam mit Valerian und Veronique in die Vollen, denn die drei letzten Geschichten verschmelzen im Grunde zu einer und lassen sich am Stück als großartiges Gesamtwerk und Best-Of der gesamten Reihe lesen.


    Vollgepackt mit allerlei beliebten Figuren der vorangegangenen Abenteuer, überbordend bestückt mit schönen Schauplätzen und angereichert mit Reminiszenzen an große Kollegen und Vorbilder, sei es Kubricks 2001, Pratts Corto Maltese, oder Verhoevens Total Recall, in diesen drei Bänden gibt es nichts, was es nicht gibt. Da werden allerlei skurrile „Gegenstände“ wieder hervorgeholt, ein Universum angefüllt mit Leben verschiedenster Art dargestellt und sogar zu so später Stunde, was den Fortgang der Reihe angeht, nochmal neue Wege beim Artwork eingeschlagen und ausprobiert.


    Man spürt mit jeder Faser, dass etwas Besonderes zu einem Abschluss gebracht wird, dass Kreativität offensichtlich jung und den Geist offen hält, denn sonst könnte das Duo Mézières/Christin nicht nach all der Zeit noch mit so erfrischender Leichtigkeit teils ernste, oft aber humorvolle und hier vor allem erzählerisch packende Themen auf die Seiten zaubern. Was da alles am Rande des großen Nichts geschieht, was das Gesetz der Steine besagt und, wozu der Zeitöffner verwendet wird, dazu habe ich jetzt mal nichts geschrieben, denn wer die Reihe, und vor allem deren Finale noch nicht kennt, dem will ich keinesfalls die Freude beim Entdecken dieser wunderbaren Beschließung eines Lebenswerkes vorwegnehmen, diese Entdeckung soll jeder gerne selbst machen dürfen.


    Ich liebe es und durch ein paar kleine Hintertürchen gibt es ja doch noch etwas Material aus der Welt von Valerian und Veronique zu entdecken, worauf ich mich ungemein freue, doch diese siebenbändige Gesamtausgabe wird immer einen Ehrenplatz in meiner noch jungen Comic-Sammlung behalten.

    9,5/10




    Bloody Mary (2 von 2)



    Okay, jetzt legt Autor Garth Ennis nochmal eine gehörige Schippe drauf und die Reihe mutiert zur maximal absurden Splatter-Platte. Von Carlos Ezquerra stark gezeichnet kann man mit dem deftig blutigen Splatter-Spektakel viel Spaß haben, wenn man denn drauf steht. Dass es Ennis mit dem unter Gedächtnisverlust leidenden Major gelingt einem Nebencharakter immerhin noch eine schöne Side-Story zu verpassen spricht für ihn, dennoch, ernst nehmen sollte man das vor Blut und Fleischbrocken triefende Spektakel zu keiner Sekunde.


    6,5/10




    Batman: Niemandsland – Band 7



    Uh, Mr. Zsasz als neuster Patient bei Leslie Thompkins! Das kann ja nur spannend werden, und so ist es auch. Kann man wirklich jede Seele retten? In Greg Ruckas Zweiteiler „Der Prozess“ ist es Harvey Dent, der Commissioner Gordon vor Gericht stellt. Wie immer stark geschrieben, von Damion Scott aber leider zu glatt und austauschbar gezeichnet. In „Vertrauensfragen raufen sich Bats und Gordon dann ENDLICH wieder zusammen, von Rucka elegant gelöst, von Rick Burchett schön minimalistisch gezeichnet, was durch die eigenwillige und ausdrucksstarke Farbgebung von Klaus Janson (bin ja ein kleiner Fanboy was ihn betrifft) & Wildstorm FX super zur Geltung kommt.


    Wie bereits mehrfach erwähnt gefällt mir ja Azrael im Niemandsland sehr gut, in den folgenden Heften wird mit Catwoman zusätzlich eine meiner absoluten DC-Lieblinge ins Zentrum des Geschehens gerückt. Perfect Match würde ich mal sagen. „Wendepunkte“ ist dann ein starkes Heft mit Bane und Jokers Truppe, bevor ein paar im Grunde solide Nightwing-Hefte durch Scott McDaniels „Kinderartwork“ für mich nahezu unlesbar werden. Das macht Greg Land im abschließenden Heft #0 des Niemandslands „Ground Zero“ aber wieder wett.


    Bis auf wenige Ausrutscher wieder ein starker Band einer sehr starken Strecke, aber ich muss auch sagen, dass es durchaus okay ist, wenn der Run im nächsten Band zu einem Ende kommt. Ewig muss es wirklich nicht so weiter gehen, aber die Grundsteine dafür wurden ja scheinbar von Catwoman und dem Dunklen Ritter bereits gelegt.

    7,5-8/10

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  12. #462
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    Valerian & Veronique: Jenseits von Raum und Zeit – Die Kurzgeschichten



    Ein äußerst unterhaltsamer und gelungener Nachschlag für alle Liebhaber der beiden franko-belgischen Science-Fiction-Helden. In sieben enorm kurzweiligen Geschichten, die irgendwann zwischen den bekannten Alben spielen, werden massenweise abwechslungsreiche Ideen aufgegriffen. Insgesamt nochmal deutlich humorvoller als die Hauptreihe kommt mir der Band wie ein kleiner, unbeschwerter Spielplatz für die Macher vor. Da wird zwar am Rande auch, aber doch insgesamt deutlich weniger Gesellschaftskritik geübt, als es normalerweise bei Valerian & Veronique üblich war, dafür kommt der Spaß niemals zu kurz. Die Abenteuer erinnern teilweise an große literarische Vorbilder, aber auch ein wenig Star Trek Feeling kommt auf, wenn schlag auf schlag neue Episoden mit interessanten Ideen auf den Tisch kommen. Ein schöner Band, in Sachen erzählerischer mit den großen Alben aber genauso wenig mithalten kann, wie in Sachen Artwork, denn auch das ist weniger aufwändig gehalten.


    7/10




    Rip in Time – Die phantastische Welt des Richard Corben 13



    Nach all den Ausflügen durch die Zeit mit Valerian und Veronique habe ich mir gedacht, ich könnte doch auch mit Altmeister Richard Corben mal wieder einen Trip durch die vierte Dimension antreten. Geht es bei den franko-belgischen Raum-Zeit-Agenten jedoch zumeist in die Zukunft, beschert mir Mister Corben im letzten Band seiner „Phantastische Welt“-Reihe eine Reise in die Welt vor einigen Millionen Jahren, und die gerät Corben-Typisch maximal trashig.


    Die üppig ausgestattete Colonel Nelson hat die Aufsicht über ein streng geheimes Multi-Milliarden-Dollar-Projekt, sieht sich währenddessen aber ständigen sexuellen Übergriffen ausgesetzt. Der junge Rip, ein Normalo aus normalen bis ärmlichen Verhältnissen, hat mit der Akzeptanz seiner Person bei der Familie und den Freunden seiner Freundin zu kämpfen, die ist nämlich stinkreich. Auf dem Weg zu einer Party geraten die beiden in einem Schnapsladen in einen Überfall. Rips Herzdame wird entführt und während der wilden Flucht gerät der Entführer mit seiner Geisel per Zufall in eben dieses Multi-Millionen-Dollar Experiment. Klar, dass Rip alles daran setzt die Liebe seines Lebens zu retten, und so kommt es irgendwann zwischen Jura- und Kreide-Zeit zu einer abenteuerlichen Hatz voller Dinos, Blut und immensen Oberweiten.


    Ein echter Corben mit witziger Story, der unter den Offensichtlichen Schauwerten nicht mit reichlich Gesellschaftskritik Geizt, werden doch allgemein bekannte, häufig jedoch ignorierte Probleme wunderbar überspitzt aufs Tableau gebracht. Leider nur in Schwarz/Weiss, dennoch äußerst gelungen, erzählerisch wie optisch.

    7,5/10




    Batman: Niemandsland – Band 8



    Die Autorenschaft, angeführt von Chuck Dixon und Greg Rucka setzt zum Finale des Niemandslands an. Ein Heilsbringer mit prall gefüllten Taschen hat sich auf den weiten Weg nach Gotham City gemacht, um die Stadt zu retten und wieder aufzubauen, einer der größten Wohltäter, den man sich denken greift selbstlos ganz tief in die eigene Tasche um zu helfen wo er kann, ein Mann wie ein Engel – Lex Luthor.


    What? Klar, die Nummer kauft ihm keiner ab, der Leser schon gar nicht, doch der Rest der Welt muss erstmal vom Gegenteil überzeugt werden, denn die wissen ja nicht, dass er auch noch Bane für sich eingespannt hat. Der Joker mit Harley an seiner Seite und einem Trupp Doppelgänger als Armee findet das auch nicht so witzig, nimmt sich aber lieber erstmal Ex-Cop Pettit zur Brust, der mittlerweile dermaßen in Richtung Wahnsinn abgedriftet ist, dass es selbst Huntress zu heftig wird.

    Aber auch wenn sich an all diesen Fronten die Lage massiv zuspitzt, hat Batman es doch mittlerweile geschafft einen großen Teil von Gotham unter seinen Schutz zu stellen, Gordon und seine Blue Boys waren auch nicht untätig und die Bat-Family mit Babs Gordon, Azrael, Nightwing etc… trägt auch ihren Teil bei. Die zwei wichtigsten Akteure, die für Batman bzw. Bruce Wayne auf geheimer Mission sind halten sich allerdings eher auf leisen Sohlen im Hintergrund. Hierbei ist Catwoman die Frau für die Einsätze, die besonderes Fingerspitzengefühl erfordern und Lucius Fox ist mit seinem klugen Geist ein perfekter Verhandlungsführer.


    Ja, es passiert sehr viel in diesem Band. Von Drama und Schicksalsschlägen über freudige Erfolge und brachiale Action ist alles vertreten. Der ein oder andere Gaststar darf mal vorbeischauen und die Auflösung gefällt mir insgesamt sehr gut. Natürlich muss man einfach schlucken, dass dem Rest Amerikas vor etwa einem Jahr das Schicksal von vielen Millionen Menschen nahezu am Allerwertesten vorbei ging und jetzt die drohende Tragödie für einen Jungen das Zünglein an der Wage gewesen sein soll, um eine Nation zum Umdenken zu bewegen. Andererseits wissen Einzelschicksale uns oftmals mehr zu berühren, als die einer anonymen Menge, das macht es dann doch wieder glaubwürdig.

    8/10

    Lohnt sich also ein Ausflug ins „Niemandsland“ mit allem drum und dran? Ich finde unbedingt! Alleine die Grundstimmung und Atmosphäre, die auf den über 3.400 Seiten heraufbeschworen wird hält mich immer bei der Stange, selbst wenn mal ein schwächeres Heft an der Reihe war. Dass so viele Autoren und Zeichner über so viele Heftserien verteilt an einem einzigen Event arbeiten, und das auch noch dermaßen schlüssig zusammenbringen, das ist schon eine besondere Leistung und der legendäre Ruf, den der Run aus der Jahrtausendwende genießt, ist meines Erachtens absolut verdient. Ich finde zwar auch, dass die Vorgeschichte mit dem „Beben“ und dem „Weg ins Niemandsland“ insgesamt etwas stärker war als die mittleren und späteren Bände der Hauptreihe, aber insgesamt gesehen spielt sich das alles auf einem sehr hohen Niveau ab. Für mich eines der Glanzstücke, die ich bislang in der „Standard-Superhelden-Sparte“ entdecken durfte.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (19.02.2022 um 17:48 Uhr)
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  13. #463
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    Valerian & Veronique: Hinter der Zeit - Die gesammelten Souvenirs der Zukunft



    Das Album enthält die „Souvenirs der Zukunft“ und ist im Grunde kein „richtiges“ Valerian & Veronique Album. Vielmehr erleben wir eine Art Mischung aus einem Best-Of, in dem sowohl Valerian und Veronique als auch all die besonderen Figuren, die wir im Laufe ihrer Abenteuer kennenlernen durften, zu Wort kommen. Da werden Träume, Erinnerungen und Interviews geteilt, was zu schönen Kurzgeschichten führt, die wirklich wunderschön bebildert wurden. In Sachen Artwork hat sich Mézières hier nochmal richtig ins Zeug gelegt, die Bilder laden zum Schwelgen ein, sind deutlich aufwändiger, als beispielsweise in den Kurzgeschichten zuvor und die kurzen Stories sind zumeist herzerwärmend und witzig. Ein Loblied auf unsere Helden und ihre Freunde in dem viele alte Handlungsstränge nochmal aufgegriffen werden, ungefähr wie bei einem „was wurde eigentlich aus…“. Für Fans ein Muss, für alle Anderen eher Überflüssig, denn ohne die Reihe zu Kennen macht die Lektüre des Bandes einfach keinen Sinn.


    Notiz an mich: Ich muss dringend mal Hugo Pratts „Südseeballade“ lesen, der Corto Maltese-Verschnitt war hier schon wieder am Start, das fixt mich ungemein an!


    7,5/10




    Bloodstar



    Nachdem ich gerade mit „Rip in Time“ die 13-Bändige Carlsen-Reihe mit Werken des mittlerweile verstorbenen Altmeisters Richard Corben beendet hatte, will ich mich mit „Bloodstar“ einem seiner berühmtesten Werke widmen, immerhin wird der Bearbeitung einer Vorlage von Conan-Autor Robert E. Howard nachgesagt den Begriff „Graphic Novel“ geprägt zu haben. Ob das wirklich stimmt, also „Bloodstar“ der erste Titel war, der diesen Begriff definierte weiß ich nicht, aber die Symbiose zwischen Corbens entfesselten, plastischen Zeichnungen, gepaart mit der typisch mutigen Farbgebung und Howards unbändiger Fantasie und archaischer Kraft, das macht schon enorm was her.


    In der rund 30-Seitigen Vorlage „Das Tal des Wurmes“ vereint Howard mal wieder auf treffliche Weise Versatzstücke der menschlichen Historie, um das Ganze schließlich doch in ein episches Fantasy-Fest mit Horrorelementen fließen zu lassen, im Zentrum einen überlebensgroßen Helden, der es mit allerlei Widrigkeiten zu tun bekommt. Für die Adaption zur Graphic Novel wurden dann einige Änderungen vorgenommen, angefangen bei der Rolle des Erzählers der Story, die etwas vereinfacht wurde. Ebenso wurde eine stringentere Herkunftsstory der beteiligten Völker ausgearbeitet und selbstverständlich wurde eine Frau hinzugefügt. Das bringt nicht nur optische Schauwerte, sondern fügt der kraftvollen Erzählung mit einem Reigen aus Eifersucht und Neid weitere Aspekte hinzu, die sich nahtlos einfügen und die Sache insgesamt umfassender und runder erscheinen lassen.


    Der Druck in den Sprechblasen und die Rechtschreibung (vor allem im Fließtext zu den Kapitelstarts) ist nicht immer astrein.


    Ja, doch, kann man durchaus als Graphic Novel bezeichnen, und das nicht nur, weil zu beginn jedes Kapitels zwei Seiten Text vorangestellt sind, bevor es mit bildhafter Erzählung weitergeht, sondern weil die, wie gesagt nur etwa 30 Seiten starke, Vorlage sehr gut adaptiert und dabei sogar sinnvoll ergänzt wurde. Howard meets Corben oder Corben meets Howard, auf alle Fälle ein Gewinn für den Leser!

    Hier könnt Ihr Euch die Originalgeschichte von Robert E. Howard zu Gemüte führen:


    8,5/10




    Die Don Rosa Library 5: Onkel Dagobert und Donald Duck – „Der König des Klondike“



    Auch mit Krümelchen zusammen gab es wieder einen schönen Schwung allabendlicher Lektüre, und das war es für mich endlich, das Meisterwerk, welches ich mir bereits bei Band vier und der ersten Hälfte von „Dagobert Duck – Sein Leben seine Milliarden“ erhofft hatte. Alle meine klitzekleinen Kritikpunkte, die ich bei einigen wenigen der ersten sieben Teile noch hatte wurden von Rosa hier ausgemerzt bzw. umschifft. Erzählerisch ist das nochmal runder geworden und wirkt nicht so gehetzt, die Schauplätze sind, wie immer bei Rosa, wunderbar detailliert gezeichnet und auch der Humor sitzt für mich etwas treffender. Besonders gut hat mir aber auch der äußerst ernste Ton gefallen, der zwischendurch massiv für Tragik gesorgt hat. Das ist in einem Disney-Enten-Comic vielleicht nicht jedermanns Sache, aber nur so macht der Lebensweg des alten Knausers für mich wirklich Sinn, und nur auf diese Weise kann im Finale das fulminante Comeback des reichen Schotten mit der Vereinigung zwischen ihm und den Überbleibseln seiner Familie erfolgen. Ganz großes Comic-Kino, wirklich meisterhaft.


    Dazwischen gab es in dem Band allerdings noch zwei Geschichten, die Don Rosa auf speziellen Wunsch europäischer Verleger anfertigte. „Auf der Suche nach der verlorenen Bibliothek“ ist ein fulminant recherchiertes und aufgebautes Wettrennen um die Welt, gespickt mit historischem Fachwissen (und einigen Ungenauigkeiten, wie Rosa selbst zugibt), welches neben absoluten Augenöffner-Schauplätzen vor allem mit einem großartigen Kniff zum Finale aufwarten kann, der wiederum eine herrliche Verbindung zu den Ducks und auch zu „Sein Leben seine Milliarden“ herstellt. Für die Kleinen, wie Krümelchen, etwas zu viel Historik und zu verschwurbelt, dafür für Erwachsene und Heranwachsende umso besser.


    „Dabei sein ist alles“ ist ein leider äußerst durchschnittlicher Funny-Beitrag, der zwar durchaus zu unterhalten weiß und viel Slapstick zu bieten hat, aber erzählerisch doch sehr einfach gestrickt wurde. Allerdings passt der aktuell super zu meiner Stimmung, denn ich als Sportbegeisterter verfolge voller Freude die olympischen Winterspiele, und um selbige geht es in dem Comic ja auch, wenn auch ein paar Jährchen zuvor. Insgesamt also ein großartiger Band mit minimalem Abzug für die Auffüller-Geschichte.


    9,5/10

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  14. #464
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    Valerian & Veronique Spezial – Die Rüstung des Jakolass



    René ist ein kleiner, etwas seltsam aussehender, schnurrbärtiger Franzose. Er wettert gerne gegen die politische Führung, schreibt Gedichte, träumt von fernen Welten und ist hemmungsloser Alkoholiker. So ist es kein Wunder, dass er sich abends mit seinem besten Kumpel auf dem Heimweg von der in der Lieblingskneipe befindet, als ihm in einer finsteren Gasse plötzlich vier seltsame Gestalten auflauern – Monsieur Albert und die drei Shinguz. Letztere ziehen los, um neue Geschäftspartner zu requirieren, während alte Herr Albert René offenbart, dass er gar nicht René sei, sondern ein geradezu legendärer Held, ein Raum-Zeit-Agent, der im Laufe seiner Karriere bereits zahllose Welten gerettet hat, sich währenddessen aber auch mindestens ebenso viel Feinde geschaffen hat. Einer dieser Feinde, der Jakolass Jesperiank, hat Valerian, so der Name des berühmten Agenten, vor über 10 Erdenjahren in den Körper Renés versetzt und sein Gedächtnis eliminiert. Um all dies rückgängig zu machen, und ganz nebenbei die katastrophalen Folgen eines Religionskrieges zwischen zwei Völkern zu verhindern, stürzt sich die Truppe in ein haarsträubendes Abenteuer…


    Ja Wahnsinn! Autor und Zeichner Manu Larcenet kannte ich bislang lediglich von seinem herausragenden Werk BLAST, welches ich vergangenes Jahr, während der Umbauarbeiten zum Nerdroom/Büro/Gästezimmer-Dingens gelesen habe. Eines der Werke, bei dem es mich mit am meisten ärgert, dass ich keine Zeit hatte ein paar Zeilen drüber zu schreiben. Wie hatte es ein Foren-Kollege ganz treffend beschrieben? „Du hast es ja auch geschafft während der Renovierung BLAST zu lesen, ohne jemanden einzumauern.“ Das trifft die Stimmung der vierbändigen Reihe (übrigens tolle, große Hardcover von Reprodukt) sehr gut. Dass eben dieser Manu Larcenet hier dann ein derartiges, humoristisches Feuerwerk abliefert war für mich die Überraschung schlechthin. Klar, sein langnasiges Artwork, egal ob Rüben oder Knollen, erkennt man sofort, und mit der Suchtproblematik wird ein Thema fokussiert, welches bei BLAST schon absolut zentral platziert war, da ist also sowohl optisch als auch erzählerisch unweigerlich ein eigener Stil erkennbar. Mit welcher Fantasie und welchem Ideenreichtum Larcenet hier in die Welt von Valerian und Veronique eintaucht, wunderbares Artwork auf die Seiten zaubert, mich ständig zum Glucksen und Schmunzeln bringt und trotz seinem deutlich erkennbaren Stil die große Vorlage ehrt, das ist schon großes Kino! Für mich ein absolut überraschender Band im positivsten Sinne.

    8,5/10




    Conan der Cimmerier: Der rote Priester



    Ein Barbar scheut sich auch nicht einen Priester zu meucheln, zumindest nicht, wenn sich der nicht nur als diebischer Gierschlund, sondern auch noch als Verräter entpuppt. Wenn man als Dieb und Mörder entlarvt wurde hat man aber auch in der Stadt der Diebe keinen leichten Stand und so landet der Cimmerier kurz darauf in den Kellergewölben des Kerkers.


    Wie es sich für eine Stadt der Diebe gehört sind dort verschiedenerlei Intrigen im Gange. So kommt es, dass sich einer der hohen Herren die besonderen Fähigkeiten unseres Kriegers aus dem Norden zunutze machen möchte. Er verspricht Conan die Freiheit, wenn dieser nach seinem Gefängnisausbruch den Roten Priester des Königs aus dem Weg räumt. Ganz so glatt wie gedacht läuft das natürlich nicht…


    Ich mag die zugrundeliegende Originalgeschichte von Robert E. Howard wirklich sehr gerne, denn die Story bietet auf ihren gut 50 Seiten reichlich Abwechslung. Da passiert echt viel, von Diebesgeschichten über Kneipenschlägereine, von Gefängnisausbrüchen über Verschwörungen und Meuchelmorde bis zu fantastischen Wesen, Gebäuden voller Fallen und einem Hauch Magie ist wirklich alles vertreten. Überfrachtet? Ich würde sagen kraftvoll und brachial, auch was den Gewaltgrad angeht.

    Im zweiten Band der Conan-Reihe des Festa-Verlags könnt Ihr die Originalstory genießen:


    Patrice Louinet erzählt die Geschichte geschickt mit kleinen Änderungen nach, richtiggehend fulminant gelungen ist jedoch das Artwork von Paolo Martinello. Überaus detailliert, stimmungsvoll, berstend vor Dynamik und beseelt von archaischer Kraft bringt er das Abenteuer des Cimmeriers auf die 66 entfesselten Comic-Seiten, und scheut auch blutige Gewaltausbrüche nicht, bevor uns Splitter noch mit vier gelungenen Seiten Bonusmaterial bereichert. Erzählerisch starkes Album, zeichnerisch ein Knüller.

    8,5/10




    Micky in der alten Welt



    Stand für Micky und seine Freunde im geistigen Vorgänger noch die Suche nach dem „Verlorenen Ozean“ auf dem Programm, ist das Objekt der Begehrlichkeiten diesmal ein verlorener Kontinent. Land ist in der Welt, in der Micky und Konsorten leben nämlich ein seltenes Gut. Wie auf James Camerons Pandora gibt es schwebende Felsen und Landstücke, doch die sind hier auch das Einzige Land, auf dem sich die Bewohner eine Existenz aufbauen können. Gefährliche Wirbel reißen immer wieder einzelne Landstücke mit sich und werden nie wieder gesehen, so schrumpft die zur Verfügung stehende Landmasse Stück für Stück. Das macht den Seiler Micky für das Phantom, welches unter Schreckensherrschaft alles Land für sich vereinnahmt, sehr wertvoll, denn Land mit gutem Seil festzurren zu können ist außerordentlich wichtig. Doch Micky ist eine gebrochene Maus, seit sein bester Freund Goofy verschollen ging…


    Eine gar nicht mal so schlechte Geschichte. Gut und Böse, Tyrannen und Rebellen, spannendes Setting. Erzählerisch leider etwas holprig und vor allem am Ende viel zu schnell abgefrühstückt, aber insgesamt äußerst unterhaltsam. Absolut herausragend ist allerdings das fulminante Artwork, welches sich im 12/10 Punkten Bereich bewegt. Ein Knüller mit erzählerischen Schwächen, den man aber dennoch auf alle Fälle mal gelesen haben sollte. Für mich vom Storytelling her etwas besser als der verlorene Ozean.

    8/10

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    Valerian & Veronique Spezial – Shinguzlooz Inc.



    Die Shinguz haben die Erde verzockt! Wie es dazu kommen konnte, wie die kleinen Langnasen überhaupt in den Besitz unseres blauen Planeten gekommen sind und, was Valerian und Veronique dagegen unternehmen, das dürfen wir bei dieser abgefahrenen Tour de Force selbst erleben…


    Die zweite, und bislang letzte Spezialausgabe von Valerian und Veronique wurde von Autor Wilfried Lupano und Zeichner Mathieu Lauffray inszeniert. Beide kannte ich zuvor nicht. Lauffrays Zeichenstil würde ich als äußerst modern, detailverliebt, und ein wenig cartoonig bezeichnen. Gefällt mir insgesamt ganz gut, passt aber für meinen Geschmack nicht so 100%ig zu der klassischen Serie, aber das ist wohl einfach den eigenen Vorlieben geschuldet, denn aufwändig und ansehnlich sind die Zeichnungen schon.


    Autor Lupano bringt sehr viel Witz in die an sich schön verquere Geschichte, jedoch ist das alles für meine Begriffe etwas zu sehr „straight forward“, also mit so einer Art „voll auf die Fresse“-Humor, wo die Reihe bislang eher durch subtiler anklingenden Witz bestach. Mit Steuerparadiesen für Superreiche, den Gefahren der Automatisierung, dem auf die Spitze treiben von Cyber-Prostitution usw. werden ganz typisch für Valerian und Veronique wieder Missstände des aktuellen Zeitgeschehens angeprangert. Irgendwie zünden davon aber nur etwa 50% bei mir und, dass Veronique jetzt als Sexbombe und Objekt der Begierde für die halbe Galaxis ausstaffiert wird ist zwar witzig, aber irgendwie auch ein bisschen… naja. Auf alle Fälle bekommt man sie wieder in mannigfaltigen Outfits zu sehen, da ist für fast jedes Fetisch was dabei. Also ja, schön anzusehen, ja, auch lustig, aber irgendwie ein klein wenig am Thema vorbei, finde ich zumindest.

    6,5/10




    Savage Sword of Conan – Classic Collection Band 2



    Nach langer Zeit wurde es mal wieder Zeit zum Cimmerier zurückzukehren, Gerade seit dem ersten Savage Sword Omnibus habe ich schon viel Zeit verstreichen lassen, der Dritte steht ja diesen Monat schon in den Startlöchern! Also Leseknochen raus und ab in die Leseecke. Einen Teil von Roys Einleitung lese ich immer gleich und dann immer Stück für Stück weiter, wenn ich eine Story beendet habe, weil der gute Mister Thomas da doch manchmal auch spoilert und ich ja Erstleser bin.


    Ich muss sagen, dass der Band leider gleich mit einer Enttäuschung startet. Das liegt nicht daran, dass die Adaption der Robert E. Howard-Story „Die Menschenfresser von Zamboula“ etwas geschoben werden musste und auch nicht an der (Reprint-)Ersatzstory „Die Bestie von Bal Sagoth“, denn die ist im Grunde sehr gelungen, bietet mit dem rotbärtigen Fafnir einen sympathischen Sidekick und ansonsten sind von gefährlichen Bestien, mystischen Zivilisationen, leichtbekleideten Schönheiten und blutigen Kämpfen alle Zutaten vorhanden, die eine starke Conan-Story braucht. Das Artwork von Gil Kane finde ich allerdings grausig, gehört sicher zu den Schlechtesten, die es bislang bei Savage Sword gab. Das hat mir so missfallen, dass es mich manchmal richtig aus der Story rausgerissen hat.

    Das hervorragende Artwork von Meister Neal Adams, der im Folgeheft dann endlich „Die Menschenfresser von Zamboula“ in Szene setzt, ist eine Wohltat für meine Augen. Auch die Geschichte, die zu meinen liebsten Conan-Stories gehört, wurde astrein übertragen, wenn mir nur nicht diese geradezu lächerlich, stets über die Brüste der halbnackten „Zabibi“ fallenden Haare auf den Zeiger gehen würden. Das sieht ja dermaßen bescheuert aus, wie die Büschel jeglicher physikalischen Gesetze trotzen, nur um immer das Nötigste zu verbergen. Das wurde beim Franko-Belgischen, recht aktuellen Pendant deutlich besser gelöst. Wenn Nacktheit damals nicht möglich war (war das nicht ein Nachdruck aus der Farbvariante, die unter dem Comics Code stand?), hätte man einfach ein enges Oberteil hinzeichnen sollen, statt so einen Blödsinn zu veranstaltet. Das ist aber auch wirklich mein einziger Kritikpunkt an der Geschichte.


    Ab hier wird in Sachen Artwork eigentlich nahezu durchgehend hohe Kunst geboten. Zumeist ist „Big“ John Buscema am Bleistift und wird von verschiedenen Koryphäen getuscht. Roy Thomas gefiel wohl Alfredo Alcala am besten, was ich durchaus nachvollziehen kann. Seine kräftige, charakterstarke Tusche hat schon was und passt super zum Cimmerier, mir persönlich hat aber die feine, äußerst detaillierte Art von Sonny Trinidad noch ein wenig besser gefallen. Tony DeZuniga, der mehr mit Rasterfolie arbeitete, verpasste dem Barbaren dann nochmal einen etwas anderen Look, Alcala hat später, zum Ende des Bandes, dann auch mehr und mehr auf Rasterfolie zurückgegriffen. Hat einen erfrischend anderen Look reingebracht, wie ich finde.


    Die weiteren Stories kann man eigentlich auch durch die Bank als gelungen bezeichnen. Klar, da gibt es auch einen Schwung recht einfach gestrickte „Monster“ oder „Zauberer“ of the Month Ausgaben, die aber dennoch prächtig unterhalten. Immer wieder gibt es aber auch große, fantastisch in Szene gesetzte und ausgearbeitete Highlights, die sich über mehrere Hefte erstrecken, wie die Adaption von Robert E. Howards „Der schwarze Kreis“, einer der längsten Conan-Geschichten, die hier von Roy eine stimmig ausgearbeitete Vorgeschichte verpasst bekam, um schöner in den Kanon zu passen. Auch die hervorragende Umsetzung von „Jenseits des schwarzen Flusses“ mit ihrem bitteren Finale darf nicht unerwähnt bleiben, und zuvor hat auch der „Turm des Elefanten“ eine neue, in prächtigen Bildern erstrahlende Bearbeitung erhalten.


    Die Farbausgabe „Conan: Die Rache des Barbaren“ aus Marvel Comics Super Special #2 bringt neben einer klassisch anmutenden Abenteuergeschichte, in der sich zwei eingangs verfeindete Raubeine gegen einen weitaus gefährlicheren Gegner zusammenraufen müssen, mit ihrer Kolorierung schon ganz besonderen Style in den Band. Weshalb da manche Seiten besser aussehen als Andere wird ganz am Ende des Bandes im Bonusmaterial erklärt. Mir hat es prima gefallen, sowohl die Bilder, als auch die Farbe und die Geschichte. Apropos Bonusmaterial, das hat Höhen und Tiefen wie ich finde, was wohl auch daran liegt, dass die Jungs bei Marvel oftmals nicht fertig wurden mit ihrem Pensum und dann mit Artikeln oder auch mal einem Re-Print auffüllen mussten. Da geht es um mittelalterliche Rüstungen, eine Rollenspiel- bzw. LARP-Gruppe, es werden Rezensionen zu Büchern über Robert E. Howard, oder Neuauflagen (also in den 70ern) von Conan-Romanen abgedruckt. Da ist schon viel dabei, was heute nicht mehr so wirklich interessant ist, gerade weil es die dort besprochenen Bücher und Schallplatten ja nirgends mehr zu kaufen gibt. Interessant und stellenweise witzig finde ich dagegen die Leserbriefe teilweise wieder, die auch mal kritisch sein dürfen (ob der Verspätungen), das Essay über das Hyborische Zeitalter von Roy und Zeichner Walt Simonson weiß zu gefallen und bringt mal einen ganz anderen Zeichenstil mit sich. Dann werden die Zeitungs-Strips angekündigt, die ich mir bald besorgen möchte (danke an Panini für die Veröffentlichung!) und der erste Conan-Streifen mit Arnie ist in der Mache.

    Hier zur Verdeutlichung der Qualitätsunterschied bei der farbigen Story, links etwas unscharf, rechst astrein:


    Alles in allem also wieder ein Barbarenstarkes Paket, besser noch als Band eins, und auch Band drei wird den Weg auf den Lese-K2 finden. Ist ja nicht so, als würde dort noch reichlich Cimmerier-Material der Sichtung harren. Aber hey, lieber haben und noch nicht brauchen, als irgendwann brauchen und dann nicht haben.

    8,5/10




    Corto Maltese 1 – Südseeballade



    Das ist er also, DER Klassiker von Hugo Pratt. Wenn man bedenkt wie groß meine Liebe für Seemannsgarn ist, ist es schon verwunderlich, dass es so lange gedauert hat, bis ich mir den mal zur Brust genommen habe, aber besser spät als nie.


    Wir befinden uns in den sonnigen Gefilden des südlichen Pazifiks, Glasklares Wasser, exotische Inseln und Segelbespannte Nussschalen werden von Eingeborenen zwischen den Inseln umher gesteuert. Doch am Horizont brauen sich die Wolken des ersten Weltkrieges zusammen. Die Großmächte belauern sich gegenseitig, haben Schiffe, Transporter und U-Boote in die Welt entsandt. Dazwischen versuchen Piraten ihr Glück zu machen, bringen Schiffe verschiedener Nationen auf, nehmen Geiseln für Lösegelder und versuchen die unterschiedlichen Parteien gegeneinander auszuspielen. In bester Agentenfilm-Manier zieht ein mysteriöser Superbösewicht, genannt der Mönch, im Hintergrund die Strippen. Für ihn arbeitet auch der skrupellose Rasputin und ein gewisser Corto Maltese. Was von Letzterem zu halten ist, ist zu Beginn weder dem Leser noch den übrigen Charakteren, ganz gleich ob Opfer oder Mitglied einer der vielen Fraktionen, wirklich klar. Doch wir werden es vielleicht noch herausfinden, in diesem Abenteuer, oder in einem der vielen, die noch folgen sollten…


    Nach Ann & Dan mein zweiter Pratt und ja, jetzt bin ich gehooked. Was für eine famose Stimmung, was für ein grandioses Abenteuerfeeling, was für tolle Charaktere, die auch mal ambivalente Gefühle hervorrufen, was für ein wunderbares Setting. Ich liebe ja Seemannsgarn per se, aber gerade diese Epoche der zwei großen Kriege fasziniert mich, vor allem auch, wenn man nicht mitten im Kriegsgeschehen unterwegs ist, sondern Schicksale und „Abenteuer“ am Rande, also abseits der berühmten Schlachtfelder miterleben darf, wie es zum Beispiel bei C. S. Foresters „African Queen“ der Fall war. Der Einbezug eines geheimnisvollen Oberbösewichtes gibt dann noch einen filmischen Drive, der klar macht, hier steht Abenteuer, nicht unbedingt Realismus im Vordergrund, was die Sache zu einer wunderschönen Fabel macht, in der man nicht durchgehend unter Hochspannung steht, sondern auch einfach mal in Gefühl, Stimmung und Bildern schwelgen kann.


    Apropos Bilder, mir hatte Ann & Dan recht gut gefallen, vor allem auch erzählerisch, aber zeichnerisch fand ich das nur solide. Diese Meinung zu Pratts Zeichenkunst hat sich mit diesem Band massiv geändert. Ja, sein Stil wirkt irgendwie wild und etwas ungeschlacht, vielleicht auch strohig und wenig detailliert, aber irgendwie wirkt das als Gesamtkunstwerk dann dermaßen Stimmig, verbreitet eine intensive, oft wohlige Stimmung und vor allem werden Gefühle transportiert! Schon durch kleinste Änderung einiger Striche werden Gesichtsausdrücke zu emotionalen Ankerpunkten, Männer wirken verschlagen oder entschlossen, Frauen werden sanft, wunderschön oder in Gedanken verloren. Hach, ich komme richtiggehend ins Schwärmen. Wie Pratt teilweise mit wenigen Strichen sehr viel erreicht und vor allem Emotionen transportiert, kann ich vielleicht am Ehesten mit Jeff Lemire vergleichen, auch wenn mir Pratts Zeichnungen deutlich besser gefallen, aber ich hoffe Ihr wisst, was ich meine.


    Ihr merkt, ich bin begeistert und natürlich macht sich jetzt Verzweiflung breit, denn von Hugo Pratt wartet aktuell NICHTS auf meinem Lese-K2! Dahingehend muss sich also baldigst was ändern. Zum Glück machen es einem Verlage wie Avant und natürlich allen voran Schreiber & Leser dahingehend aktuell recht einfach. Die deutsche Comiclandschaft ist momentan wirklich außerordentlich gut bestückt, wie ich finde.

    9/10 mit Tendenz nach oben bei einer weiteren Sichtung, die es sicher geben wird.




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  16. #466
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    Valerian & Veronique: Die Bewohner des Himmels – Der Kosmos von Valerian und Veronique



    Das war er jetzt also, mein vorerst letzter Ausflug in den Kosmos von Valerian und Veronique, zumindest bis dieser ominöse Hommage-Band erscheint, der seit mehreren Jahren stetig weiter verschoben wird, sollte es denn überhaupt jemals dazu kommen. Aber das ist eine andere Geschichte, hier geht es um „Die Bewohner des Himmels“ und ich bin ehrlich gesagt ein bisschen traurig, dass ausgerechnet dieser Band der vorerst Letzte ist, den ich in Sachen Raum-Zeit-Agenten aus dem Regal gezogen habe.


    Meines Erachtens nach hätte es das nämlich nicht gebraucht. Für alle denen es nicht klar ist, es handelt sich hierbei nicht wirklich um einen Comic, sondern eher um eine Art fiktiven Sekundärband, der sich, wie der Titel schon sagt, mit all den Wesen beschäftigt, welche die Welt von Valerian & Veronique bevölkern. Da werden alle erdenklichen Lebenszyklen Lebenszyklen von Glapum’tianern erläutert und die biologischen Eigenschaften von Shinguz ausgebreitet. Es werden verschiedene Orte und Planeten näher erläutert und deren Eigenschaften von „Wissenschaftlern“ verdeutlicht.

    Das aktuell erhältliche Valerian & Veronique Gesamtwerk vom Carlsen Verlag:

    Ein Stück Comicgeschichte, das sich unbedingt lohnt! (Für mich bis auf diesen letzten Band leider)


    Sorry, aber für mich war das alles viel zu trocken und wenig unterhaltsam. Klar wird versucht hie und da etwas Humor mit reinzubringen und auch mit dem ein oder anderen Comic-Zweiseiter wird das zwischendurch aufgelockert, das kann den im Grunde staubigen Grundcharakter des Buches nicht verhüllen. Ich glaube dazu muss man schon beinharter Über-Fan der Reihe sein, für die ist das sicher auch gemacht. Das kann ich im Romansektor vielleicht mit der zweibändigen Enzyklopädie zu Frank Herberts Wüstenplanet-Zyklus vergleichen, die finde ich gut, aber 99% der Menschheit würden diese Meinung vermutlich nicht teilen. Also jedem der mit dem Band Freude hat sei diese gegönnt, für mich war’s nix, umso ärgerlicher, dass es jetzt mein vorerst letzter Eindruck aus dem V&V-Universum war.

    3,5/10




    Conan – Geschichten aus Cimmeria



    Offensichtlich hat sich Panini gedacht, dass sie zwischen all den fetten Omnibus-Ausgaben rund um den barbarischen Cimmerier auch mal wieder einen etwas dünneren und moderneren Band, vielleicht zum Anfixen neuer Conan-Fans, unters Volk bringen sollten. Etwa 90 Jahre nach dem ersten Auftritt des hünenhaften Schwertschwingers haben sich ein paar illustre Namen versammelt und eine gute Handvoll Kurzgeschichten aus den nemedischen Chroniken zusammengetragen.

    Los geht es mit dem „Aufbruch“ eines jungen Conan aus seinem eisigen Heimatland. Hier lässt Esad Ribi? den Jüngling in (zumeist) schönen Bildern und komplett ohne Text gefühlt gegen die gesamte Fauna der Umgebung antreten, bevor wir noch Zeuge werden dürfen, wie der Junge zum Krieger reift. Tolle Bilderzählung, auch wenn nicht jedes Panel gelungen ist. „Nachspiel und ein Neuanfang“ hat mit Roy Thomas eine Conan-Legende am Autorenstift zu bieten, aber bis auf den großen Namen ist hier leider nicht viel gewesen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass der halt was machen sollte, damit der Name auf dem Cover prangt. Die Vorgeschichte zu seinem allerersten Conan-Heft aus den 70ern hat nicht wirklich viel zu bieten, auch wenn Steve McNivens Artwork schon klar geht.


    „In der Stadt der Diebe“ darf ein diebischer Conan seine skrupellose und auch etwas humorvolle Seite zeigen. Außerdem kommt endlich auch ein wenig Sorcery in die Sword & Sorcery Welt des Cimmeriers. Joa, das ist ganz brauchbar, was Conan-Veteran Busiek hier abliefert, muss mir mal seine früheren Arbeiten geben. Dafür gefällt mir Pete Woods‘ aalglattes Artwork leider nicht wirklich. In meiner Lieblingsstory des Bandes bringt Conan, wie sollte es anders sein, den „Tod durch das Schwert“. Hier wird es archaisch, kraftvoll, dramatisch und der Ehrenkodes und die Lebenseinstellung des stolzen Barbaren werden zu 100% transportiert, unterstützt wird das von ideal dazu passendem Artwork von Roberto de La Torre.

    Als nächstes das Turtles-Schöpfer Kevin Eastman in Personalunion als Zeichner und Autor ran. Letzteres macht er prima, Ersteres im Grunde auch, aber zum einen finde ich, dass sein Conan ein etwas zu kindliches Gesicht abbekommen hat und andererseits finde ich, dass seinem Artwork ein etwas kleineres Format besser getan hätte. „Schiff der Verdammten“ bietet eine brauchbare, mit übernatürlichen Elementen angereicherte Piratenstory mit Conan an Belits Seite, aber Jesús Saiz‘ Computer-Artwork erinnert mich extrem an Ariel Olivetti und verursacht bei mir Augenkrebs erster Güte, sorry. Das wirkt alles total leblos, kalt und frei von jeglichen Emotionen.

    Furchtbar:


    Das war’s. Also insgesamt gesehen bietet der Band breit gefächerte Conan-Kost mit einigen durchschnittlichen Stories, wenigen Highlights und ebenso wenigen Ausfällen. Das Bonusmaterial ist Okay, wertet den Band aber nicht wirklich auf, denn das sehe ich eher als Ausgleich dafür, dass man in gut 20 Minuten durch ist.

    5-5,5/10




    Ann und Dan



    Mangels Pratt-Material habe ich mir einfach nochmal Ann und Dan gegriffen, nachdem mich die Südseeballade so angefixt hat. Den Band habe ich vergangenes Jahr gelesen, bevor wir nach Ostafrika geflogen sind, quasi als Einstimmung. Die vier Geschichten haben mir schon damals ziemlich gut gefallen, einfach wegen der Verbindung aus dem Setting „irgendwo in Afrika“, dem Abenteuerfeeling und der Zeit, in der die Stories angesiedelt wurden, also zur Zeit des ersten Weltkrieges. Irgendwie wirken „Abenteuer“ in dieser für mich doch fernen Zeit noch greifbarer als heutzutage.


    Wenn ich das richtig verstanden Habe ist „Ann und Dan“ ja die erste Reihe gewesen, die Hugo Pratt in Personalunion als Autor und Zeichner betreuen durfte. Umso spannender war es für mich jetzt bei der nochmaligen Sichtung die vielen Parallelen zu entdecken, die zwischen den Ende der 50er Jahre entstandenen Geschichten, und Pratts Karrierewendepunkt Corto Maltese 1967 bestehen. Da sind wirklich ganz viele Figuren am Start, die später in recht vertrauter Form wieder vorzufinden sind. Die kluge Ann und der inkognito reisende Adelige Dan haben schon viele Gemeinsamkeiten mit den beiden jungen Geiseln aus der Südseeballade und auch, wenn Captain Tipparary O’Hara gleich vom Start weg deutlich heldenhafter und weniger ambivalent als Pratts spätere Hauptfigur Maltese daherkommt, so sind die vielen Ähnlichkeiten doch kaum zu verleugnen.


    Wer mit Hugo Pratt etwas anfangen kann, Corto Maltese mag, Ann und Dan noch nicht kennengelernt hat, mit dem Schauplatz Ostafrika und den frühen Kriegsjahren des zwanzigsten Jahrhunderts an Zeitraum von abenteuerlichen Erzählungen etwas anfangen kann, der muss eigentlich zugreifen, denn zumindest gebraucht sind die Geschichten recht einfach zu finden. Dann stehen Begegnungen mit wilden Eingeborenen, deutlich ungehobelteren „zivilisierten“ Besatzern und kernigen Helden nichts mehr im Wege. Da wird gegen die Sklaverei gekämpft, es werden Schlachten auf verlorenem Posten geschlagen und mystische Tempel erkundet (Abu Simbel lässt grüßen), animalische Dschungelbewohner und gefährliche Krankheiten sind in Ostafrika ebenso an der Tagesordnung wie Hab- und Machtgier, aber auch Mut und Tapferkeit sind zu finden. Im Grunde also ein rundum gelungenes Abenteuerpaket, wenn auch noch nicht ganz so stimmig und ausgefeilt wie ein paar Jährchen später.

    7/10

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  17. #467
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    Conan der Barbar – Classic Collection 5



    Tag 1 nach Roy Thomas. Wird es besser? Wird es schlechter? Er wird vor allem – anders. Mit „Crawler in the Mist“ kommt zuerst eine von Len Wein geschriebene und von Buscema und Neal Adams gezeichnete Lückenfüller-Story, die bei den Fans wohl falsche Erwartungen weckte, denn die glaubten dieses Dream-Team würde die Reihe jetzt übernehmen. Tja, war wohl nix, dafür kam der noch etwas unerfahrene J. M. DeMatteis als Autor an Bord. Unter seiner Führung wurde Conan deutlich stärker von Fantasy behaftet, was zwar eine erfrischende Abwechslung bietet, war mir Thomas während seines zu langen Belit-Runs und auch danach doch oft etwas zu eintönig unterwegs, was nach so einer langen Zeit an einer Reihe wohl ganz normal ist, dennoch wurde ich kein großer Fan von DeMatteis Art zu schreiben. Er hat den Cimmerier irgendwie nicht so getroffen, wie ich ihn mir vorstelle. Dafür fand ich die Nebencharaktere aus früheren Heften, die er erneut aufgegriffen, und teilweise auch eine gute Strecke lang beibehalten hat, sehr unterhaltsam, allen voran die überaus selbstsüchtige Jenna.


    Wie dem auch sei, John Buscema war wohl auch nicht so begeistert von DeMatteis‘ Interpretation Conans und verließ die Serie. Den Zuschlag als neuer Zeichner bekam Gil Kane, der im Vorwort und auch den Leserbriefen überbordendes Lob erhält. Sorry, entweder haben die da unter 1.000 Briefen drei ausgesucht, die den Mann als guten Zeichner erachten, oder ich leide an Geschmacksverirrung, das „Artwork“ geht meiner Meinung mal gar nicht und hat mich sehr häufig aus den Stories herausgerissen. Ab und an hat er mal einen meisterlichen Tuscher zur Seite, der da ein bisschen was rettet, aber insgesamt ist das grauenhaft anzusehen (meine Meinung).


    Dafür werden die Stories wieder etwas „barbarenmäßiger“ als Bruce Jones das Zepter übernimmt. Zumeist gibt es da auch einen Anteil von Fantasy-Elementen, aber das ist bei Sword und Sorcery ja an der Tagesordnung, die Geschichten selbst wirken aber wieder etwas erwachsener und roher, als es bei DeMatteis der Fall war, auch wenn es hier ebenso zumeist keine Vorlagen R. E. Howard sind, die adaptiert werden. Doch der Junge hat mir echt Spaß gemacht. Als dann noch Big John Buscema zurückgekehrt ist war ich eine Zeitlang wieder ein rundum glücklicher Conan-Leser.

    Gil Kane, für mich zum Davonlaufen:


    Mit „König des vergessenen Volkes“ bekommen wir dann zum Ende des Bandes doch nochmal eine Howard-Adaption zu lesen, die noch Roy Thomas geschrieben hatte. Riesenspinnen und Zauberer, die sich für Götter halten sorgen für reichlich Kurzweil, Gil Kanes Artwork wirkt dem bei mir wieder stark entgegen. Das große Finale bietet dann die umfangreiche Graphic Novel Adaption zu „Conan of the Isles“. Die Comic-Variante schrieb auch hier noch Roy Thomas, die Vorlage stammt jedoch nicht mehr von Robert E. Howard selbst, sondern von L. Sprague de Camp und Lin Carter, die eine ganze Reihe Conan-Romane verfasst haben. Im Mittelpunkt steht hier ein gealterter Conan als König von Aquilonia, der sich jedoch nach mehreren Entführungen aus seinem Königreich, die offensichtlich mit magischen Kräften verübt wurden, und nach einer Unheil verheißenden Vision auf macht zu einem letzten(?) großen Abenteuer. Ein im Grunde schönes Abenteuer, mit Conans altem Freund Sigurd an seiner Seite, welches aber insgesamt ein klein wenig zu langatmig geraten ist, sich nicht so „richtig“ nach dem REH-Conan anfühlt und ein oder zwei lose Enden, bzw. nicht schlüssig geklärte Storyinhalte aufzuweisen hat. Da handelt es sich aber nur um Nebensächlichkeiten, also nicht wirklich schlimm. Dazu John Buscema am Bleistift, was den Band zu einem versöhnlichen Ende bringt.

    John Buscema, ganz andere Liga:


    Ende? Ach was! Hätte ich doch glatt vergessen das Team-Up zwischen Conan dem Barbaren und Thor, dem Hammerschwinger zu erwähnen, denn das bietet typische, nette Cross-Over-Unterhaltung bevor noch ein Schwung Bonusmaterial und einige Nachworte versammelt sind. Insgesamt ein unterhaltsamer Band, der je nach Besetzung, einige Schwächen an der Schreibmaschine sowie am Zeichenstift zu verzeichnen hat. Für mich hat es sich so ähnlich angefühlt, wie bei Band 1, wo sich auch alles erstmal noch ordentlich einspielen musste. Mal schauen, wie es weiter geht. Apropos Band 1, da hatte ich teilweise diese Knicke oben in den Seiten zur Mitte hin, die waren in diesem Band jetzt wieder vorhanden, und zwar deutlich schlimmer als bei allen anderen Omnibus-Ausgaben, die ich von Panini gesichtet habe. Das ist schon unschön und wird beim Nächsten hoffentlich wieder besser.

    Hier einige Beispiele für die Knicke, die über den Band verteilt bei mehreren 100 Seiten leider mal stärker mal schwächer vorhanden sind:






    6,5-7/10




    Wonder Woman Anthologie



    Ich habe vor demnächst mal wieder mit meinem John Constantine Run weiterzumachen. In der zeitlichen Abfolge der Erscheinungstermine steht als nächstes die vierbändige Justice League Dark von 2019-2021 (deutsche Erscheinungsdaten) auf dem Programm. Offensichtlich kommt Wonder Woman dabei eine gewichtige Rolle zu, und da ich die Amazonenprinzessin abgesehen von kleineren Auftritten in größeren Events (Invasion!, Neue Horizonte) noch nicht kenne, habe ich mir gedacht, ich belege vorab zumindest mal so einen kleinen Grundkurs, um mir einen groben Überblick zu verschaffen. Die neuen Kinofilme und auch ein paar Folgen der alten TV-Serie kenne ich natürlich, aber in Comicform bietet die Wonder Woman Anthologie sicher einen guten Überblick über Dianas Werdegang.


    Was soll ich sagen? Genau so war es dann auch! Der Band bietet von Wonder Womans erstem Auftritt in Wonder Woman #1 von 1942 bis zu Sensation Comics Featuring Wonder Woman 7 von 2015 ein breit gefächertes Programm. Ich will jetzt nicht zu jeder Story ins Detail gehen, das haben schon Andere getan, aber ich kann sagen, dass ich absolut positiv überrascht war! Zuerst einmal mag ich Dianas Verankerung in der griechischen Mythologie total gerne, das bringt nicht nur ein historisches Feeling rein, sondern verleiht dem Ganzen auch irgendwie mehr Substanz und Tiefe.


    Zweiter wichtiger Aspekt, der sich wie ein roter Faden durch ganz viele Wonder-Woman-Abenteuer zieht ist die Verbindung zu Kriegen. Klar, bei einer Kriegerprinzessin macht das schon auch Sinn, aber hauptsächlich liegt das sicherlich daran, dass der Comic zur Zeit des zweiten Weltkrieges entstanden ist und auch ihr Schöpfer William Moulton Marston nicht ganz unbeteiligt war. So hat der Mann, seines Zeichens Professor der Psychologie, doch tatsächlich den ersten Lügendetektor der Welt erfunden, was die besondere Eigenschaft von Wonder Womans Lasso nochmal in ein ganz anderes Licht rückt. Ja, ich muss sagen auch die Sekundärartikel in dem Band sind hochinteressant und ich muss mir beizeiten mal das Biopic „Professor Marston & The Wonder Women“ mit Luke Evans in der Hauptrolle anschauen.

    Wonder Woman erst in den 40ern und dann in den 70ern:


    Im Laufe der Jahre veränderten sich die Erzählstrukturen der Comics, die Optik natürlich ebenso und vor allem auch die Kriege, in denen die Superheldin gegen die Bösewichte der Welt antritt. Ja, auch Wonder Woman hat es ab und an „nur“ mit einem der vielen Superschurken zu tun, aber sehr häufig ist sie doch an Kriegsschauplätzen, anderweitig für die US Army tätig, oder die Geschichten stehen in Verbindung mit der griechischen Mythologie. Diese Grundthemen sind meistens präsent und treffen meinen Geschmack, sicher einer der vielen Gründe weshalb ich mit dem Band so viel Freude hatte. Ein weiterer Hauptgrund ist, dass es gerade in den ersten Jahrzehnten von Wonder Womans Bestehen sicher eine Seltenheit war, mit welcher körperlichen, vor allem aber auch geistigen Stärke eine Frau dargestellt, und ins Zentrum des Geschehens gerückt wurde. Regelmäßig ist die Amazone ihren, häufig männlichen, Widersachern nicht nur in Stärke, sondern auch in Sachen Intelligenz haushoch überlegen. Herr Marston war also überzeugter Feminist, mit dieser Einstellung seiner Zeit ein gutes Stück voraus und trifft auch damit bei mir, als Freund starker Frauenfiguren, absolut einen Nerv.

    Wonder Woman Ende der 90er und dann im neuen Millennium:


    Damit komme ich dann auch zu meinem einzigen größeren Kritikpunkt an Wonder Womans Entwicklung. Ja, die Frau ist noch immer stark, noch immer intelligent und ihren Feinden zumeist über. Es scheint auch so, als sei die reihe über die Jahrzehnte zumeist gut gelaufen, denn für ihre Zeit sehen nahezu alle Comics in dem Band sehr gut aus, es scheinen also doch oft die talentierteren Zeichner an Diana gesetzt worden zu sein, aber warum zur Hölle müssen die die Muskelpartien und vor allem die Körbchengröße von Jahrzehnt zu Jahrzehnt massiv vergrößern? Das hat die Lady wahrlich nicht nötig! Zum Glück hat man sich da bei der Kinoauswertung besonnen und mit Gal Gadot eine wunderschöne Frau, aber eben kein Busenwunder gecastet, sondern jemanden der vor allem den Stolz und die Intelligenz von Wonder Woman zu transportieren weiß. Wurde das durch den Film in den neueren Comics eigentlich wieder besser? Auf alle Fälle schmälert das nicht meinen hervorragenden Gesamteindruck zu dem Band, meine bislang liebste Anthologie-Ausgabe und für jeden der Wonder Woman mal ein klein wenig kennenlernen möchte eine absolute Kaufempfehlung.

    8,5-9/10




    Micky Maltese – Eine Mäuseballade



    Traurig, weil man Pratt für sich entdeckt hat, aber gerade nichts von ihm zur Hand ist? Man muss sich nur zu helfen wissen, so hat Disney vor einigen Jahren diesen Hommage Band „Micky Maltese“ auf die Käuferschaft losgelassen. Wie so oft bei den Hommage Bänden war auch dieser schnell vergriffen, doch wo Egmont ein Geschäft wittert, da wird dann auch ein, von der Qualität deutlich abgespeckter, Nachdruck auf den Weg gebracht.


    Was soll ich zu der Geschichte sagen? Die ist wirklich super adaptiert! Da wurden natürlich hie und da Personen weggelassen und allgemein wurde etwas gestrafft, was die Erzählung angeht, aber der Kern ist absolut erhalten geblieben, die Atmosphäre passt, die großen, ikonischen Szenen, die sich bei der Lektüre von Pratts „Südseeballade“ sofort ins Gedächtnis brennen, wurden alle hervorragend umgestaltet und einfließen lassen. Insgesamt ist der Band nicht nur äußerst unterhaltsam, sondern auch richtig witzig, mehrfach habe ich laut gelacht, vor allem dank Goofy als Goofytarao. Zeichnerisch ist der Band insgesamt auch äußerst gelungen, nur die seltsam hellblauen Augen, die Kater Karlo als Rasputin verpasst wurden wirken sehr befremdlich irgendwie.

    Kater Blue-Eyes:


    Verarbeitung des Bandes? Naja, ein ganz normales Comic-Album in Asterix-Größe hätte ich gesagt, mit dem dünnsten Papier, das mir je untergekommen ist. Okay, das ist nicht ganz richtig, die aktuellen Eaglemoss-Bände der Batman Collection haben ähnlich dünnes Papier, sind aber gestrichen, will heißen das Papier ist glatt, glänzend und weniger durchsichtig. Ich glaube zwar schon, dass das hier verwendete matte Papier einen schöneren Druck mit gedeckteren Farben ergibt, in der Dünnwandigkeit ist bei hellen Panels aber leider auch oft das Gegenstück auf der Rückseite durchzusehen. Viel billiger kann man das glaube ich nicht produzieren, sehr schade und gibt einen Punkt Abzug.

    Hier ist das Durchscheinen der Rückseite zum Beispiel gut zu erkennen:


    7,5/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (02.03.2022 um 20:31 Uhr)
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    Vaterland (Robert Harris)





    Ein spannender Thriller mit einem eigensinnigem Ermittler und einer taffen Reporterin in den Hauptrollen. Nach anfänglicher Morduntersuchung wird eine große Verschwörung und noch Schlimmeres aufgedeckt, sodass der Ermittler selbst irgendwann ins Fadenkreuz der Obrigkeit rückt.


    Echt gut geschrieben geht es gleich sehr spannend und interessant los, das Finale ist dann ebenfalls ein Pageturner, aber im Mittelteil wird das Tempo irgendwie zu weit runtergefahren, um mich ständig bei der Stange zu halten. Das passiert ja vielen Thrillern und da ist dieser leider keine Ausnahme. So lebt der Roman letztlich doch zu großen Teilen von seinem außergewöhnlichen Setting und den realen Bezügen. Wer es noch nicht weiß, das Buch spielt in einem von Nazideutschland beherrschten Europa, weil wir den zweiten Weltkrieg gewonnen haben. Auch viele reale Personen spielen eine Rolle, was den Stoff schon sehr faszinierend macht. Besonders gut finde ich, dass das Setting nicht wirklich Effektheischend ausgeschlachtet wird, sondern vom Autor einfach als "normale Gegebenheit" eingeflochten wird. Die Welt und ihr Dasein nach einem gewandelten Kriegsausgang zu erleben macht also einen großen Teil der Spannung aus, wenn der Fall selbst gerade etwas auf der Stelle tritt.


    Ein gutes Buch, aber kein Meisterwerk, so wird das Setting wohl eher im Gedächtnis bleiben als die Geschichte selbst. Den Film habe ich vor sehr vielen Jahren zuletzt gesehen, werde ich demnächst mal wieder sichten, die Scheibe steht im Keller. In den Hauptrollen gibt es Rutger Hauer und Miranda Richardson zu bewundern.


    6,5-7/10


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  19. #469
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    Ach, fast vergessen! Vor "Vaterland" gab es mal wieder eine Doppeldosis King (klassisches Material):




    In einer kleinen Stadt


    Wow, was für ein Meisterklasse-King! Schon mit den ersten Zeilen, in denen mich Mister Gaunt quasi persönlich begrüßt, hat mich der Meister schon wieder vollends vereinnahmt. Als er das Netz aus all den faszinierenden Kleinstadtbewohnern mit ihren Problemen, Geschichten und Hintergründen spinnt kann King seine großen Stärken erneut vollends ausspielen und so wie sich der frisch zugezogene Mr. Gaunt mit seinen kleinen, nützlichen, und für den ein oder anderen "notwendigen" Dingen, nach und nach in die Seelen der Einwohner von Castle Rock eingräbt, so breitet sich schleichend das Unheil in dem über die Jahre immer wieder vom Schicksal gebeutelten Städtchen in Neuengland aus.


    Psychologisches Sittengemälde und trügerische Vorstadtidylle trifft auf uraltes Böses mit einem Hauch des Übernatürlichen. Fulminant und kaum aus der Hand zu legen.


    10/10


    Im Nachgang gab es natürlich mal wieder die zugehörige Verfilmung, die hatte ich schon mehrfach gesehen, das Buch jetzt tatsächlich zum ersten mal gelesen. Letzteres steht den bekannten Größen wie ES oder The Stand in nichts nach (höchstens ein wenig in der Seitenzahl ).








    Cujo


    Nach In einer kleinen Stadt direkt Lust gehabt noch einen Ausflug nach Castle Rock zu machen. Ein geschickt konstruierter Tierhorror, den der Meister des Horrors hier zusammengebastelt hat. Insgesamt zwar weit entfernt von einem Meisterwerk wie In einer kleinen Stadt, aber dennoch sehr unterhaltsam. Interessant wie King es mal wieder schafft, dass ich sogar Interesse für Kornflakes-Werbespots entwickle! Insgesamt wirklich ein gelungenes Buch, welches mir aber dann doch ein bisschen zu wenig Tierhorror (was will man da auch noch groß rausholen?) und ein bisschen zu viel drumherum zu bieten hat. Muss demnächst mal mit dem Film gegenchecken, in meiner Erinnerung (schon viele Jahre her) hat man sich da eher auf den Horror-Kern der Handlung konzentriert und das Ende beträchtlich abgemildert, da war King eher schonungslos unterwegs, was ich sehr gut fand.


    7/10


    VG, God_W.
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  20. #470
    Mitglied Avatar von berlepsch
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    Mit Deiner Meinung zu Vaterland kann ich mitgehen. Ich habe das Buch vor ca 15 Jahren gelesen. An das Setting kann ich mich noch gut erinnern, an die eigentliche Handlung nur bruchstückhaft.

  21. #471
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Na da fühle ich mich ja gleich bestätigt. Ist ein bisschen schade, denn bei der genial konstruierten Ausgangslage wäre da echt mehr drin gewesen. Dass der schlaue Ermittler gegen Ende dann auch noch einen massiv blöden Fehler begeht konnte ich dem Autoren auch nicht verzeihen, dazu war der Charakter eigentlich viel zu intelligent aufgebaut, um dann so einen Mist zu bauen.
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  22. #472
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    Ich drohe mal wieder ins Hintertreffen zu geraten, es wird also mal wieder Zeit für ein paar Meinungen in Kurzform…



    Wonder Woman / Conan



    Wo ich gerade mitten in einem Conan-Run stecke und auch just die Wonder Woman Anthologie beendet habe dachte ich mir, einen besseren Zeitpunkt für dieses Crossover kann ich kaum treffen. Na wenn das mal keine gute Entscheidung war! Das nenne ich doch wirklich mal ein gelungenes und sinniges Team-Up, das Autorin Gail Simone hier geschrieben hat! Keines von diesen vielen 08/15-Aufeinantertreffen von verschiedenen Helden, die sich erst kloppen, dann vertragen und zusammen was reißen, deren Zusammentreffen aber per se schon total an den Haaren herbeigezogen war. Nein, Mrs. Simone hat eine schlüssige und spannende Geschichte mit Tiefgang zu erzählen, der es auch an Action nicht mangelt und die mach, nicht zuletzt dank des augenzwinkernden Schlusses, mit einem äußerst positiven Gefühl zurücklässt. SO müssen Cross-Over aussehen, abgesehen von Frank Millers und Walt Simonsons „RoboCop versus The Terminator“ vielleicht das Beste seiner Art, zumindest ist mir noch kein Weiteres in dieser Liga untergekommen.


    8,5/10




    Geschichten aus dem Hellboy-Universum 8



    Puh, einen 600-Seiten Band in nur ein paar Worten zu beschreiben? Ich geb mir Mühe. Der Band ist wieder in vier größere Abschnitte unterteilt…

    Abe Sapien: Heilige Orte
    Ein melancholisches Horror-Märchen über falsche Propheten und unfreiwillige Götter. Bietet ordentlich Tiefe und Charakterentwicklung, ist gespickt mit reihenweise schockierenden Szenen und von Max und Sebatián Fiumara in beeindruckenden Bildern umgesetzt. Knüller-Einstieg!


    B.U.A.P. – Hölle auf Erden: Die Teufelsflügel
    Während es Johann in Japan mit einem Schwung Riesenmonster zu tun bekommt, die sich auch noch gegenseitig an die Gurgel gehen (hat jemand das Augenzwinkern mitbekommen? ) versinkt das B.U.A.P. Hauptquartier unter einem Aktenberg, die müssen nämlich ausgemistet werden, um Platz für einen Schutzbunker zu basteln. Dabei sticht die Akte von Captain August Breccan ins Auge, und ein Außeneinsatz der den jungen Hellboy ein Stück Unschuld kosten wird… Starke zweite Runde.


    Witchfinder: Die Rätsel von Unland
    1881 – Sir Edward Grey, der Witchfinder soll einen vermeintlich gewöhnlichen Mord untersuchen. Schnell findet er sich in einer im besten Sinne klassischen Horrorstory mit gehörigem Pulp-Anteil, ein wenig Gore und ganz viel Lovecraft wieder. Ich liebe es! Der kurze Nachklapp, der ein Jahr zuvor spielt und NOCH cthuloider wird bringt noch einen Spritzer Tierhorror mit rein – und ein dickes Augenzwinkern. Fulminant! Und von Tyler Crook äußerst stark und stimmungsvoll gezeichnet.


    Abe Sapien: Eine große Finsternis
    Während wir mit Abe und seiner Begleittruppe durch die Apokalypse ziehen wird jeder seiner Gefährten genauer beleuchtet. Ganze nebenbei erleben wir dabei einen wilden Ritt durch einen ganzen Schwung von Horror-Genres. Da wird von Riesenmonstern über Besessene, von Flugwesen bis zu Zombies allerhand geboten, während die Charaktere mehr und mehr an Tiefe gewinnen. Ich stelle fest, dass es der Abe Sapien Reihe extrem guttut, wenn man zwischen den einzelnen Bänden nicht allzu viel Zeit vergehen lässt! Starkes Finale mit noch stärkerem Artwork, erneut von den Fiumaras, ich feiere deren Stil gewaltig!


    Insgesamt ein bärenstarker achter Band der sowieso durchgehend starken Reihe. Ich stelle fest, dass ich viel zu viel Zeit habe verstreichen lassen und, dass ich wieder deutlich mehr Hellboy-Material lesen muss. Zum Glück besteht daran kein Mangel, denn bis ich damit aktuell bin habe ich noch ein paar tausend Seiten vor mir.

    8,5-9/10




    Riff Reb’s Der Seewolf



    Was wurde es bei mir mal wieder Zeit für Seemannsgarn! Sooo lange nichts mehr in der Richtung gelesen, dann kam die Südseeballade, die mich in der Richtung mal wieder anfixte, und anschließend gleich wieder so einen tollen Band gegriffen! Der Seewolf! Schon als Kind und Jugendlicher war ich von Seefahrergeschichten fasziniert und somit auch gleich hellauf begeistert, als einer meiner Deutschlehrer Jack Londons Roman als Lektüre für uns auswählte. Ein Buch, das man geradezu verschlingen konnte war das. In filmischer Hinsicht war zu der Zeit natürlich noch immer Raimund Harmsdorf aus dem berühmten Vierteiler DER Seewolf schlechthin. Als Teenie hat mir damals die zu der Zeit recht aktuelle TV-Verfilmung mit Charles Bronson als Wolf und „Superman“ Christopher Reeve als Humphrey sehr gut gefallen, im Nachhinein betrachtet war Bronson aber alles andere als die Idealbesetzung für die Rolle.


    Ein Vierteiler gegen einen 90-Minuten Streifen ist unfair? Nicht so wirklich, denn im ZDF-Mehrteiler wurden im Mittelteil mehrere andere Abenteuer von Jack London mit eingeflochten, um dann zum Ende hin wieder zur Handlung des Seewolfs zurückzukehren. Man braucht also sicher keine vier Filme, um die Geschichte adäquat umzusetzen, weshalb auch die 136 Seiten, die sich Riff Reb’s in dieser Graphic Novel vornahm, durchaus ausreichen, um die Geschichte packend und schlüssig umzusetzen. Klar, es ist schon ewig her, dass ich die Vorlage gelesen habe, von daher würde es mir wohl nicht auffallen, wenn da hie und da etwas weggelassen wurde, aber insgesamt wirkt das alles wie aus einem Guss, ist stringent erzählt und sieht vor allem brachial super aus! Die charakterstarken Zeichnungen wurden zumeist pro Szene oder Kapitel nur in einem Farbton eingefärbt, was den bewundernswerten Strich von Riff Reb’s perfekt zur Geltung bringt. Ich bin sehr begeistert von dem Band! Ja, es ist „nur“ Bookformat, kein Album, dennoch weiß das Artwork seine volle Wucht zu entfalten, denn nach wenigen Seiten versinke ich dermaßen darin, dass mir das Format gar nicht mehr auffällt.

    8,5-9/10

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (03.03.2022 um 21:04 Uhr)
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  23. #473
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    Conan der Cimmerier: Der Gott in der Schale



    Der letzte Band meines aktuellen Conan-Runs, waren ja immerhin wieder sechs Bände, ist natürlich nochmal eine Adaption einer originalen Robert E. Howard Geschichte. Der Gott in der Schale ist im Grunde ein klassischer Whodunit-Krimi, angereichert mit Fantasy- und Horror-Elementen. Wie so oft in dem Genre werden wir mitten in die Geschichte geworfen, alles was zuvor geschehen ist, und zu der jetzigen vertrackten Situation geführt hat, erfahren wir während der Fallrekonstruktion in Rückblenden. Alles weitere dürfen wir quasi „live“ miterleben.


    Es ist also so, dass Conan bei einer seiner Diebestouren in einem geheimnisvollen Tempel überraschend auf eine Leiche stößt, dann auch noch erwischt wird, was dazu führt, dass ihm der Mord an der hohen Persönlichkeit angehängt werden soll. Doch der leitende Ermittler ist in seiner Untersuchung außerordentlich gründlich…

    Storymäßig ist das mal eine echte Abwechslung, umso trauriger finde ich, dass es für mich nicht wirklich gut funktioniert. Dieses ganze hin und her zwischen den Wachen und dem Chefermittler, die viel zu faire Art und Weise wie der glasklar Hauptverdächtige Conan behandelt wird und die Offerte Einbruch und Diebstahl einfach unter den Tisch fallen zu lassen, sorry, das wirkt mir zu sehr konstruiert und an den Haaren herbeigezogen. Das war natürlich in der Vorlage von Howard nicht anders, was den Band als vorlagentreue Adaption schon wieder etwas aufwertet, feiern muss ich es aber dennoch nicht.


    Das Artwork hat zwar was, sieht auch aufwändig aus, wirkt aber manchmal auch irgendwie komisch, vor allem bei den Gesichtern, weiß gar nicht recht, wie ich das beschreiben soll. Dazu funktioniert ein viel zu jugendlich aussehender Conan mit Dreadlocks und Nasenring für mich einfach nicht, sorry. Also sicher nicht schlecht gezeichnet, aber über weite Strecken stark an meinem Geschmack vorbei. Für mich also ein schwacher Vertreter der Reihe, allenfalls ein Durchschnittlicher Comic mit einer leichten Aufwertung für Bonusmaterial und Treue zur Originalgeschichte. Wer die Originalstory von Howard toll findet und dann noch das Artwork von Emmanuel Civiello feiert, für den dürfte der Band ein Prachtstück sein.

    6/10




    Marvel-Superhelden Superband 39



    Es hat ein Weilchen gedauert, nicht weil ich mich selten wasche, sondern weil ich zumeist dusche und nur selten bade, aber kürzlich war es so weit, ich habe meinen nächsten Band „Badewannenlektüre“ beendet. Erneut handelte es sich um einen Marvel-Superband, diesmal die Nummer 39, mit folgendem Inhalt:

    In Ausgabe 99 bekommt es „Die erstaunlicher Spinne“ mit „Des Kobolds letztem Streich“ zu tun. Zum einen habe ich mich gefreut den berühmten Green Goblin mal in Aktion zu sehen, aber auch die Story selbst, in der Peter zwischen den Ladies Mary Jane und Gwen in der Gefühlsmühle steckt, Letztere ist ins gute alte London abgereist, was den Netzschwinger bei seinem Kampf gegen den fliegenden Grünling ganz schön ablenkt. Hat mich direkt abgeholt und positiv überrascht. Die nachfolgende Thor-Ausgabe in der seltsame Außerirdische die Erde erobern wollen, der Held aus Asgard aber eigentlich nochmal bei Papa darum betteln will, dass er doch Jane heiraten darf war dann nicht so der knüller.


    „Die ruhmreichen Rächer“ #70 bietet „Die Schlacht der Entscheidung“ in der Superwesen ein Duell um die Erde ausfechten, welches von Teams, die für sie kämpfen ausgetragen wird. Quer durch die Zeiten und Schauplätze wird hier ein wildes Dauerfeuer an Action geboten. In der Zweitstory versucht „Der Eiserne“ herauszufinden wer ständig seine Waffenfabriken sabotiert. Deutlich weniger Action, deutlich spannendere Story.

    Zurück bei der „Spinne“, diesmal Nr. 96, geht Spidey Gwendy nicht aus dem Kopf, als er die Chance bekommt Ihr endlich nach London nachzureisen überschlägt er sich fast vor Freude, doch auch dort gibt es Schwierigkeiten…
    Anschließend kämpft der allseits beliebte Hammerschwinger Thor gegen Plutos Schergen und Herkules zu befreien, den er eigentlich gar nicht leiden kann. Beide Geschichten waren ziemlich unterhaltsam, Letztere allerdings eher seicht.


    Den Abschluss bildet #97 der Fantastischen Vier, wo die Heldentruppe eine Penthouse-Party im Baxter Building schmeißt die, wenn man dem Cover glauben mag, mit dem Tod der vier außergewöhnlichen Helden enden wird! Man darf gespannt sein. Ebenso wie bei „Der Dämon“ (Dare Devil), welcher von Dr. Doom in ein angeblich ausbruchssicheres Gebäude verfrachtet wurde, wo die physikalischen Gesetze auf dem Kopf stehen. Für einen Helden, dem eh ein Sinn fehlt eine harte Nuss. Starker Abschluss, da hätte ich gerne gelesen wie es weiter geht!

    Alles in allem durchaus unterhaltsam, mit Höhen und Tiefen sowie gespickt mit Einheitsbrei. Bei manchen Sachen war ich froh als ich durch war, an anderen wäre ich gerne noch etwas dabeigeblieben. Insgesamt eine bunte Mischung und ziemlich genau das, was ich erwartet hatte. Perfekte „leichte“ Lektüre während entspannender Zeit für sich.

    6/10




    Der Schatz der Black Swan



    Also ehrlich gesagt war mein erster Eindruck beim Aufschlagen des Bandes nicht so positiv. Der Sturm auf hoher See ging noch klar und hat auch gleich eine spannungsgeladene Atmosphäre erzeugt, doch schon wenige Seiten weiter wirkte das Artwork auf mich erstmal ganz schön bieder und schlicht. Erneut wenige Seiten später war ich dermaßen gepackt von dieser hervorragend aufgebauten Geschichte, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte. Die moderne Schatzjäger-Geschichte, die auf wahren Begebenheiten beruht beleuchtet die Ereignisse, die mit so einem Fund zusammenhängen mal von ganz verschiedenen, für den „Normalo“ (also mich) weitgehend unbekannten Seiten, mit Aspekten über die ich mir noch nie Gedanken gemacht habe. Das Ganze wird dermaßen detailliert und fachlich glaubhaft beschrieben, dass es beinahe ein Wunder ist, wie absolut packend die Geschichte daherkommt.


    Mich hat das Thema ganz schön angefixt, sodass ich mich im Netz noch ein wenig über den Fall und ähnliche Vorgänge ein klein wenig eingelesen habe. Ein schöner, wenn auch nicht allzu hoch budgetierter Film mit ähnlicher Thematik wurde erst 2021 veröffentlicht. „Crime Game“ mit „Zwiebelritter“ Liam Cunningham und Famke Janssen variiert das Thema schließlich zu einem stimmigen Heist-Movie während der Fußball-Weltmeisterschaft, bei dem sogar Axel Stein eine kleine Nebenrolle als der Mann am Computer ergattern konnte. Sollte man sich wirklich mal ansehen, wenn man in der Thematik Blut geleckt hat, aber an dieses meisterliche Buch kommt der Streifen keinesfalls ran. Was Guillermo Corral und Paco Roca hier abgeliefert haben ist schon ein kleines Meisterstück würde ich behaupten wollen. Wobei, sooo klein vielleicht auch nicht, immerhin über 200 Seiten.

    9/10

    So, sechsmal Conan, viermal Seemannsgarn. Das war schon ein schöner Ritt, ob mit dem Cimmerier zu Pferd oder auf den Wellen der See, aber jetzt widme ich mich mal wieder anderen, märchenhaften Gefilden, statte Gotham einen Besuch ab und will die staubige Prärie des wilden Westens weiter erkunden.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (05.03.2022 um 22:37 Uhr)
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  24. #474
    Mitglied Avatar von Psiclops
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    Du ziehst es wirklich knallhart durch, oder God_W.?

    *zündet Streichholz an eigenen Bartstoppeln an*

    Aber weißt du was? ...

    *gibt der Fluppe Feuer und nimmt kräftigen Zug*

    Du bist nicht alleine, Muchacho. Da gibt es noch jemanden ...

    *pustet unheilvolle Qualmwolke in den Thread*

    Jemanden, der darauf brennt, ein paar Comicseiten abzufackeln; nen Typen, dessen Flamme zwei Jahre lang nur Luft gezüngelt hat.
    Er ist heiß wie Malebolgias Höllenreich.

    *lässt einen warmem Furz in die Hose gleiten*

    Nein ... stopp! Nicht jetzt!

    *Furz wird zu kleinem Gewitter - er stottert und wird bei jedem Schub lauter*

    Verf... NICHT JETZT!

    *PFFFFFFFFFFFBRBRBRBRBR*


    Das war's wohl mit dem epischen Auftritt.

    Respekt, dass du noch so aktiv bist, alter Kollege! Freut mich sehr. Die Panini-Zeit war für mich sehr kurz, aber prägend. Das beste Forum, in dem ich bisher unterwegs war. Die Freundlichkeit der User und die Atmosphäre waren einmalig; deine Rezensionen eine krasse Inspiration! Es gab eine Phase im Review-Bereich ... da haben wir uns alle gegenseitig gepushed ... glaube, jeder wollte noch etwas an Qualität draufpacken und wir haben uns im Kollektiv ordentlich befruchtet - haha! Hab letztens nochmal den Thread überflogen --- was für eine geile Zeit!

    Gruß und Dank an God_W. und all die anderen Freaks. Ihr wart (und seid) einsame Spitze.



    Werde die paar Monate nie vergessen!

  25. #475
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ach was, DU, HIER?



    Ja das stimmt, da gab es die Monate der "Edelrezis", als die Forenkollegen mit dem Lesen von Rezis länger beschäftigt waren als mit der aktuellen Panini-Vorschau, so haben wir uns gegenseitig gepushed.

    Meine Rezis versuche ich mittlerweile zumeist etwas kürzer zu halten, was auch daran liegt, dass der Lese-K2 immer mehr wächst und wächst. Wer schreibt kann nicht lesen...

    Schön, dass Du hier reinschneist! Wo hast Du denn die ganze Zeit gesteckt? Bist Du jetzt wieder regelmäßig mit am Start?
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

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