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Ergebnis 1.451 bis 1.475 von 1483

Thema: Just my 2 cents - (nicht ganz so kurze) Reviews von God_W.

  1. #1451
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Die Serie nach Stephen King? Da habe ich leider nur eine Staffel gesehen, hatte mir aber sehr gut gefallen.

    Je nachdem, ob es passt, gefallen mir solche Artworks, aber wie Du schon sagst, es muss halt zur Grundstimmung der Story passen. Bei "I, Vampire" ist Sorrentinos Stil zwar klar erkennbar, da hat er aber einen etwas anderen Ansatz gewählt, weshalb es da auch sehr gut passt, wie ich finde. Departement of Truth habe ich den ersten Band zum Antesten auch schon länger auf dem K2, werde ich in nächster Zeit aber nicht zu kommen.
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  2. #1452
    Mitglied Avatar von God_W.
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    All-Star Superman (Relief-Hardcover) (Panini)

    Puh, also das war mal deutlich der am anstrengendsten zu lesende Superman-Band meines bisherigen Runs. Zugutehalten muss man Autor Grant Morrison, dass er mal einen etwas anderen Ansatz wählt, wie er es ja oft tut, wenn er altbekannte Dinge anpackt. Sein Batman-Run hatte für mich Höhen und Tiefen, war insgesamt aber ganz gut, wie ich finde. Deutlich besser gefällt mir der schottische Chaosmagier aber, wenn er freier arbeiten kann und seine abgedrehten Ideen und Ansichten ohne die Berücksichtigung einer voll bepackten Mythologie erzählen kann. Klar, da es sich hier quasi um eine „Elseworld“-Story handelt hatte er schon einen größeren Spielraum, aber lange nicht so wie bei seiner grandiosen Doom Patrol, dem Animal Man oder komplett selbst erdachten Werken wie We3 oder gar dem herausragenden Nameless.




    Ich finde auch nicht, dass Morrisons Erzählstil, wie er ihn hier betreibt, sonderlich gut zu Superman passt. Einerseits wollen da epische und tragische Erzählstränge entwickelt werden, andererseits entstehen solche Situation aus trashigen Blödeleien wie einem Wettkampf um die Gunst einer Frau. Auch die Passage auf dem Bizarroplaneten mit den ins Gegenteil verkehrten, dümmlichen Texten fand ich eher peinlich denn innovativ.




    Es gab allerdings auch ganz gute Abschnitte, einige coole Ideen und vor allem reichlich Eastereggs. Sei es nur der Penny aus der Bathöhle, der jetzt in der Festung der Einsamkeit verweilt. Auch hat Morrison natürlich wieder ganz tief in der Sups-Mottenkiste gegraben und Dinge aus früheren Epochen ausgegraben, sei es nur Jimmy Olson als Transvestit, der wohl in den 60ern schonmal in Damenkleidern unterwegs war. Sicherlich gehören auch einige der Personen, Monster und Ideen, die ich doof fand in diese Kategorie, kann also durchaus sein, dass sich für wahre Fans des Stählernen hier ein freudiges Fest des Wiedererkennens abspielt, für mich halt nicht.




    Dass Clark sich hier einer Reihe augenscheinlich unlösbarer Aufgaben stellen muss, wie einst Herkules, ist eine schöne Grundidee für so eine Mini-Serie und wie gesagt, so manche davon ist auch unterhaltsam, gelungen und es gibt auch reichlich Momente zum Schmunzeln. Allgemein habe ich das Gefühl, dass Morrison hier vieles nicht so ernst genommen hat. Ständig frage ich mich, ob er hinter seinen Storybestandteilen einen tieferen Sinn verborgen hat, den es zu entschlüsseln gilt, oder ob er sich mit einem breiten Grinsen gedacht hat: „Ich hau einfach mal den wahnwitzigsten Nonsens raus, der mir zu Superman einfällt und schaue mal, was die Leute da alles Hochtrabendes hineininterpretieren.“ Bin gespannt, wie er das bei seinem regulären Run an Superman gemacht hat, der steht bei mir ja auch in Bälde an.


    Hier das Backcover, ebenfalls in Softtouch Reliefoptik:



    Das Artwork von Frank Quietly fand ich gewöhnungsbedürftig, Krümelchen findet es furchtbar. Ich finde zu We3 hat sein Stil besser gepasst und bin auch der Meinung, dass Sups hier nicht sonderlich ansehnlich geraten ist. Gut finde ich es allerdings wie es ihm gelungen ist Superman und den schusseligen Clark so deutlich zu unterscheiden, ohne für den Leser den Wiedererkennungswert einzubüßen. In Sachen Statur, Körperhaltung, Körpersprache usw. hat er das schon großartig hinbekommen. Wie gesagt, der Mann ist echt gut, ich finde halt nur nicht, dass er gut zu Superman passt. Insgesamt für mich ein sehr durchwachsener Band, kann aber verstehen, dass er unter den Superman-Geschichten stets als besonders wahrgenommen wird.



    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (06.03.2025 um 21:53 Uhr)
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  3. #1453
    Junior Mitglied Avatar von Brentor
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    Naja, klingt interessant, aber sicher auch entsprechend schlecht übersetzt, vermute ich mal,.!?
    Der Humor befindet sich auch manchmal zwischen den Zeilen, und "Deutsche" und Humor, naja, ..?

  4. #1454
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Naja, deutsche Übersetzungen sind i.d.R. nicht wirklich schlecht und Humor liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Auch bei Deutschen ist der sehr unterschiedlich, das merke ich schon im Freundeskreis. Schwerer tue ich mir mit französischem Humor, gerade was Filme angeht. Habe kürzlich mit Krümelchen den Marsupilami Realfilm gesehen, da ging der Humor in die Richtung der Asterix Realfilme, das finde ich äußerst schwierig. Hier, also bei All Star Superman, wurde mir das Ganze zuweilen einfach auch zu lächerlich statt witzig, aber wie gesagt, sowas ist immer sehr individuell.
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  5. #1455
    Mitglied Avatar von Kabalix
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    @God_W.
    Ja, das ist die Serie die auf einen Roman von King basiert.
    Die Idee mit der Scheune erinnert mich frappierend an diese Serie. Weiß aber nicht ob das Scheunen-Thema schon in der ersten Staffel aufgegriffen wurde.

    Hab mir gerade die Leseprobe zu "I, Vampire" angeschaut. Der Stil ist klar erkennbar und da ich mich mittlerweile ja schon daran gewöhnt habe: Gefällt mir nicht schlecht!

  6. #1456
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Im GF Thread haben wir ja schon mal darüber geschrieben, ja hatte auch immer die Haven Serie im Kopf während dem Lesen.
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  7. #1457
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    Die Serie basiert ja wohl nicht auf einem einzelnen King-Buch, sondern spielt in Neuengland und vereint Einflüsse aus allerlei King-Romanen und Geschichten, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Ist schon komisch, dass ich ausgerechnet die nicht habe und auch nicht komplett gesehen habe, wo ich sonst fast alles nach King auf Scheibe hier habe. Muss ich wohl echt mal nachholen, gerade weil und Staffel 1 eigentlich gut gefallen hatte, wir dann aber im TV (damals) den Anschluss an die zweite Staffel verpasst haben (ich meine die hatten den Sendetermin auch verlegt oder sowas).

    PS: Ich seh gerade, es gibt nicht alle Staffeln auf Scheibe, deshalb hatte ich es damals dann ganz gelassen nachdem es im TV nicht geklappt hatte. Buche ich mir demnächst wohl mal auf Prime dazu.
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  8. #1458
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    Flash Gordon #7 (Zauberstern)

    Nach den “Defenders” im letzten Heft sind wir jetzt wieder zurück bei Flash Gordon. Nicht nur das, schon das erste Reinblättern sorgt für Staunen, macht die Optik im Vergleich zu vielen vorhergehenden Geschichten einen deutlichen Qualitäts-Sprung nach vorne. Das mag daran liegen, dass wir uns im Hause Marvel (Select) befinden und Al Williamson am Zeichenbrett saß. Da sieht Flash Gordon doch gleich so gut und detailliert aus wie lange nicht!




    Die beiden Hefte vom Juni und Juli 1995 versammeln alle vier Kapitel der Story, in der Führungsriege von Mongo eine Art Olympische Spiele, also einen friedlichen, sportlichen Wettkampf aller Völker etablieren wollen. Der Versuch mündet allerdings in Verrat und so beginnt für Flash Gordon und seine Freunde ein Abenteuer von Gefangenschaft, Flucht und dem Kampf darum die Kontrolle zurückzugewinnen. Dabei geht es nicht nur spannend und actiongeladen zu, es gibt auch massenweise zeichnerische Verbeugungen vor Großmeister und Schöpfer Alex Raymond.




    Danach geht es mit „Flash Gordon #13 und #14 “ zurück ans Ende der 60er Jahre. Das Artwork wird etwas gröber, wenn auch nicht hässlich oder einfallslos – liegt vielleicht auch nur an den Druckvorlagen -, und die Geschichten werden herrlich trashig. Von Horror-Anklängen mit gruseligen, in Höhlen lebenden Lehm-Menschen über reihenweise Doppelgänger unseres Helden bis hin zu verführerischen Hexen wird so einiges aufgeboten. Superunterhaltsamer Band mal wieder.

    VG, God_W.
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  9. #1459
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Gideon Falls wurde ja praktisch überall überschwenglich gelobt. (Richtig toll fand ich auch die Vorschau beim Comictalk, mit dieser wunderbar geheimnisvollen Musik im Hintergrund!) Musste daher dann auch irgendwann mal reinschauen. Obwohl ich nun überhaupt kein Fan von Sorrentinos "fotografierten Gesichtern" bin, hat mir der Comic dann auch durchaus richtig gut gefallen - alles sehr schön düster-atmosphärisch. Verloren hat der Comic mich allerdings genau an dem Punkt, als dann endlich auch die Scheune betreten wurde. Vorher ist es noch schöner Grusel-Horror und dann auf einmal kippt das Ganze vielmehr in Richtung reichlich esoterische Mystik. Da war ich dann komplett raus, und hatte auch überhaupt kein Interesse mehr an den Folgebänden.


    All Star Superman hatte ich mir ebenfalls zugelegt. Weil mir der darauf basierende Animationsfilm richtig gut gefallen hatte - was bei den DC-Animationsfilmen (leider!) auch nicht allzu oft passiert.

    Im Gegensatz zum Comic hatte der Animationsfilm dann auch ein ganz leicht geändertes Ende. Es war nur ein kleines Detail, gefiel mir aber extrem gut. Beim Comic jedoch fehlt dieses Detail leider völlig.

    Das Heft mit Lois fand ich dann auch richtig gut, der große Rest fiel hingegen leider deutlich ab - meiner Meinung nach. Richtig schlimm fand ich vor allem den Bizarro-Part. Und mit dem Zeichen-Stil konnte ich generell ebenfalls nicht viel anfangen. Kann also auch nicht so ganz verstehen, wieso dieser Comic überhaupt so einen hohen Bekanntheitsgrad geniesst. Wobei, naja, vielleicht bilde ich mir das mit dem Bekanntheitsgrad aber auch nur ein. Gut möglich. Generell bin ich aber auch überhaupt kein Freund von Morrison. Seit seinem unsäglichen Batman halte ich ihn für einen furchtbaren Autor!

  10. #1460
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    Ich denke Du täuschst Dich da nicht, die Story ist schon sehr bekannt und offensichtlich auch beliebt. Sieht man auch an den Nachdrucken, gerade in meiner Edition hier. Diese hochwertigen Relief-Hardcover hat Panini ja nur bei einer Handvoll Sachen gemacht, wie z.B. Batman - Das erste Jahr oder Das lange Halloween, was ja auch absolute Klassiker sind. Das Artwork mit den verkniffenen Gesichtern hat mich auch nicht wirklich abgeholt, kann das schon nachvollziehen. Morrisons Batman fand ich ja nicht so schlecht wie Du, seine anderen Sachen teilweise echt genial (Doom Patrol, Nameless, Animal Man...), von daher mag ich ihn als Autor eigentlich. Ja, dieses ganze "Gegenteil-Gebabbel" im Bizarro-Teil war schon echt dümmlich und in sich auch nicht immer schlüssig, fand ich auch eher nervig.

    Ach ja, Morrisons Final Crisis hat mir auch nicht sonderlich gefallen.

    Bin gespannt, wie mir Gideon Falls weiter gefällt, gestern Abend gab es Band zwei, fand ich klasse. Dazu später ein paar Worte.
    Geändert von God_W. (08.03.2025 um 11:28 Uhr)
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  11. #1461
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    Gideon Falls – Band 2: Erbsünden (Splitter)

    Die junge Polizistin Clara, die unserem Pater zur Seite stand, erholt sich langsam von ihrer Schusswunde. Die Erinnerungen an die dramatischen Ereignisse zum Finale des ersten Bandes verblassen bei allen Beteiligten bereits sehr deutlich, doch Clara ist weiterhin felsenfest davon überzeugt, dass es ihr gelingen kann das Verschwinden ihres kleinen Bruders vor vielen Jahren aufzuklären. Ihr Vater jedoch ist nicht nur Arzt, sondern auch ein „Ackermann“, der daran glaubt, dass dieses Ereignis, ebenso wie die furchtbare Mordserie seinerzeit, mit der Schwarzen Scheune zusammenhängt.




    Norton Sinclair offenbaren sich nicht nur nach und nach immer mehr Bruchstücke aus seiner Vergangenheit und Herkunft, es gelingt ihm auch seine Psychiaterin davon zu überzeugen, dass er nicht nur Wahnvorstellungen hat, sondern etwas dran ist an seinen Träumen und Visionen. Allerdings scheinen größere Mächte das Vorankommen der beiden verhindern zu wollen. Es gelingt Norton mit Hilfe von Angie aus der Psychiatrie zu entkommen, doch ist der Plan das Tor zur Scheune wieder aufzubauen wirklich eine gute Idee?...

    Es kommen ein paar Lichtstrahlen ins Rätselhafte Dunkel der Story und einige Zusammenhänge sind im Halbdunkel bereits zu erahnen. Im Gegenzug treten weitere große Mysterien hervor und es bilden sich Fragezeichen an anderen Stellen. Man hat jedoch stets das Gefühl ganz kurz vor einem weiteren Durchbruch zu stehen und kann über die verschiedensten Dinge und Charaktere Vermutungen anstellen. Das zeugt von großartig geschriebenem Storytelling.




    Mindestens ebenso famos ist das frisch und innovativ wirkende Artwork mit finstersten Horrorelementen, wunderschönen Bildern, starker Atmosphäre und grandios variablen Panelaufteilungen. Die erinnern mich in Sachen Experimentierfreude und durchschlagender Wirkung zuweilen entfernt an Andreas Martens (Rork, Capricorn, Cyrrus – Mil…). Band drei wird in Bälde folgen.

    VG, God_W.
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  12. #1462
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    Superman – Kryptons letzter Sohn (DC Comics Graphic Novel Collection / Eaglemoss)

    Inhalt: Action Comics #844-846 & 851; Teile von Action Comics Annual 11 & Superman Annual 13 (2006-2008); Superman #1 (1939)

    Na da haben mich Name und Titelbild doch aufs Glatteis geführt, denn ich dachte, dass Superman, der letzte Sohn Kryptons, hier im Mittelpunkt steht – doch weit gefehlt, denn der letzte Sohn Kryptons ist wohl doch nicht Kal-El.

    Zur Story insgesamt muss ich sagen, dass es sich für mich deutlich so anfühlte, als würden wir uns im ‘78er Filmuniversum bewegen, nur eben einige Jahre nach den Ereignissen der Filme, was bei diesem Autorenteam nicht weiter verwunderlich scheint. Kein Geringerer als Autor und Regisseur Richard Donner, der für die beiden ersten Superman-Streifen mit Christopher Reeve verantwortlich zeichnete, schrieb diese Story für den Mann aus Stahl. Zur Seite stand ihm sein früherer Praktikant und mittlerweile eine absolute Größe im Comic-Geschäft, Geoff Johns. Dessen dreiteilige „Batman – Erde Eins“-Saga fand ich schon großartig, jetzt durfte ich ihn an Superman erleben.




    Inwieweit die Arbeit hier Teamwork war, oder wer den Löwenanteil zur Story beigetragen hat vermag ich nicht zu beurteilen, ich weiß nur, dass ich sehr begeistert vom Ergebnis bin. Optisch hat das Ganze Adam Kubert in Szene gesetzt, der das geschehen zumeist innovativ und beeindruckend auf die Seiten zaubert. Hat mir in Sachen Action ebenso gut gefallen, wie die starken Passagen, in denen er seine Figuren Gefühle transportieren lässt.

    Wie gesagt befinden wir uns irgendwann in einer Zeit nach der Reeve-Filmreihe, Clark Kent ist mittlerweile ebenso wie Superman vollends in Metropolis angekommen und steht mitten im Leben. Er ist erfolgreich in seinem Job beim Daily Planet, rettet wenn nötig als Superman den Tag oder die Welt und ist glücklich mit der Frau seines Herzens, Lois Lane, verheiratet, die sein Geheimnis natürlich kennt und ihm stets so gut sie kann zur Seite steht. Leider mussten die beiden feststellen, dass sie genetisch nicht ausreichend kompatibel zueinander sind, um sich den innigen Kinderwunsch zu erfüllen, doch damit haben sich die beiden mittlerweile abgefunden – bis eine Raumkapsel mitten in der Stadt herunterkracht, der ein Kind mit Superkräften entsteigt.




    Die Story entfaltet sich großartig und bietet zu Beginn eine Art „Was wäre wenn“-Szenario. Ähnlich wie bei „Genosse Superman“, in dem eruiert wird, wie es wohl abgelaufen wäre, wenn Supermans Kapsel auf dem Gebiet der Sowjetunion statt in Kansas gelandet wäre, erleben wir hier wie es vonstattengeht, wenn ein Superjunge im Einflussbereich der US-Regierung und des Militärs auf unserem Planeten landet, statt bei liebevollen Eltern auf dem Lande. Ohne Supermans Eingreifen wäre das wohl auch nicht großartig anders verlaufen, als bei „Genosse Superman“. Eine starke Erkenntnis für ein amerikanisches Autorenteam, das fand ich ehrlich und mutig.

    Den weiteren Verlauf will ich gar nicht groß spoilern, aber es sei gesagt, dass da ganz viel passiert und reichlich wichtige Charaktere aus dem Sups-Kosmos einbezogen werden. Allen voran natürlich Lois Lane und General Zod mit seinen Schergen aus der Phantomzone, aber auch Bizarro – hier schöner eingesetzt als bei Morrisons „All-Star Superman“ wie ich finde, Lex Luthor, Jimmy Olson, Parasite, Supergirl, Metallo, die Eltern Kent usw. All diese Zutaten werden derart schlüssig und unterhaltsam vermengt, dass der Comic trotz allem nicht überfrachtet wirkt, sondern „character-driven“ wie man so schön sagt, zu fesseln weiß und zum Mitfiebern einlädt. Bei kleineren Szenen, wie zum Beispiel als der kleine Super-Neuankömmling seinen Namen bekommt, habe ich sogar feuchte Äuglein bekommen. Ja, mit Nostalgie bekommt man mich, da stehe ich total drauf.




    Anschließend warten noch sechs Seiten Bonusmaterial aus „Action Comics Annual #1 1“ mit Portfolios zur Superman-Familie, den Schergen und dem Daily Planet Team bevor nach einer Covergalerie mit „Superman #1 “ der Klassiker vom Juli 1939 in der Supermans Kräfte erklärt werden. Das war ganz witzig und es ist immer interessant zu sehen, wie sich seine Fähigkeiten über die Jahrzehnte verändert haben. Fazit: Ein rundum großartiger und lesenswerter Band.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (09.03.2025 um 19:31 Uhr)
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  13. #1463
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    Die Bestie – Teil 2 (Carlsen)

    Heute nur ganz kurz. Erstens bin ich nicht so fit, zweitens soll man ja gerade bei Finalbänden nicht so spoilern. Auf alle Fälle kann ich dem überschwänglichen Lob, welches der Band allerorts erhält nur fleißig beipflichten. Das Artwork bleibt durchweg auf Augenschmaus-Niveau und sowohl in den Bildern als auch bei der Story wird die immense Düsternis des Erstlings ein Stück weit zurückgedrängt.




    Nicht falsch verstehen, es bleibt hochspannend und äußerst dramatisch, auch tragisch hier und da, doch fröhliche und lustige Passagen bekommen deutlich mehr Raum als im streckenweise echt niederschmetternden Erstling. Gerade was die Mutter des jungen Francois‘ und seinen hochengagierten Lehrer angeht gibt es Einiges zum Schmunzeln, aber auch Wendungen, die ich trotz der „Vorliebe für Uniformen“ so nicht erwartet habe. Da hält dann doch mehr und mehr Leichtigkeit in die von Schwermut und Entbehrungen durchzogene Nachkriegszeit und damit auch in den Abschluss unserer Geschichte Einzug, bevor sich alles – mehr oder minder – in Wohlgefallen auflöst.




    Ein zweiteiliges Meisterstück von Zidrou und Frank Pé, welches jeder Freund des Marsupilami gelesen haben sollte, aber auch für jeden, der einfach Freude an großartig bebilderten Geschichten hat eine ganz klare Empfehlung, egal ob man das Marsu kennt, oder nicht. Für Freunde Franko-Belgischer Comics hält der Band freilich noch ein paar schöne Easter-Eggs und Cameos bereit, die ich vermutlich nur teilweise entdeckt habe, aber selbst diese wenigen haben mir schon sehr viel Spaß gemacht.




    Bei dem Format und dem Umfang des Buches (24,2 x 28,5 cm) muss ich sagen, dass ich die 30€ für den Abschlussband absolut als gerechtfertigt empfinde, auch wenn ich mir natürlich ein klein wenig Bonusmaterial gewünscht hätte, dahingehend war „Das Humboldt-Tier“ deutlich besser bestückt. Das war also mein fünfteiliger Einstand in die Marsupilami-Welt mit den ersten beiden Marsupilami-Alben, dem Humboldt-Tier und der Bestie und ich muss sagen, das hat mir außerordentlich gut gefallen, weshalb die nächsten Bände in Kürze folgen werden.

    VG, God_W.
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  14. #1464
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    Gideon Falls – Band 3: Der Kreuzweg (Splitter)

    Schon das Finale des zweiten Bandes hielt Schockmomente bereit, denn es ging endlich ins Innere der Scheune. Das dritte Buch der Reihe beginnt nicht minder blutig, denn erneut geht es in die Finsternis des unheimlichen, schwarzen Gebäudes aus welchem uns ein diabolisches Grinsen entgegenscheint. Diesmal sind es allerdings die Ackermänner des Jahres 1886, die in die Scheune eindringen, wo sie einen bestialischen Mörder vermuten. Was der daran beteiligte Pater im Inneren der übernatürlichen Behausung vorfindet übertrifft seine schrecklichsten Vorahnungen – und wirkt nicht ausschließlich wie das Jahr 1886.




    Ab hier wird es nicht nur blutiger und gruseliger, es wird auch deutlich rätselhafter. Denn nach einer Hetzjagd durch das Monument Valley durchbricht der Priester nicht nur die Wand der Scheune, sondern offensichtlich auch die durch Zeit (und Raum?). Wir landen in einer Art futuristischem Gideon Falls, über dem Zeppeline vor Anker liegen und Menschen mit mechanischen Körperteilen ausgestattet sind. Daraufhin geht es weiter in eine orwellsche Gideon-Falls-Dystopie, bevor wir in einer kleinen, in grüner Idylle lebenden religiösen Gemeinschaft landen. Der Priester scheint dort bekannt zu sein, erhält in jeder Variante von Gideon Falls Informationen und Hinweise, die weder er noch ich bislang zusammen zu puzzeln in der Lage sind. Allerdings machen wir mit der „Maschine“ eine offensichtlich enorm wichtige Entdeckung.




    Ha! Es wird abgedrehter, es wird rätselhafter, durch die vielen Bruchstücke von Informationen habe ich beim Lesen aber stets das Gefühl kurz vor einer wichtigen Erkenntnis zu stehen, was dafür sorgt, dass ständig Hochspannung anliegt und sich der Band zu einem absoluten Pageturner entwickelt. Horrorelemente verschiedener Gusto werden häufiger und intensiver, gerade mit Krabbelgetier und körperlicher Besessenheit rennt man bei mir dahingehend offene Türen ein, das Horror-Genre zählte früher zu meinen liebsten Filmgenres und die ein oder andere Inspirationsquelle für das hier gezeigte kommt mir beim Lesen dann immer wieder in den Kopf, was mächtig Spaß macht. Hier bleibe ich weiter zügig am Ball, vor allem wegen dem Cliffhanger am Ende.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (11.03.2025 um 19:22 Uhr)
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  15. #1465
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    Flash Gordon #8 (Zauberstern)

    Inhalt: Flash Gordon #31-33 März bis Mai 1981 & Flash Gordon #31-33 März 1982

    Die ersten 64 Seiten dieses Flash-Gordon-Magazins sind ein wahres Fest für Freunde trashiger Sci-Fi-Unterhaltung, haben wir hier doch die Comicadaption des Flash Gordon Kinofilms von 1980 vor uns. Unsterblich durch einen legendären Cast, quietschbunte Kostüme, lächerliche Effekte und vor allem durch den galaktischen Soundtrack von Queen.




    In meinem Player landet dieser illustre Streifen immer mal wieder, zuletzt vor wenigen Monaten mit unserem damals noch neun Jahre alten Krümelchen, der das optische Feuerwerk insgesamt sehr gut gefallen hat. Der Comic dazu ist ein typischer Vertreter seiner Gattung, optisch sogar etwas besser als der dahingehende Durchschnitt würde ich sagen, denn die Comicfiguren sind ihren realen Vorbildern zumeist wie aus dem Gesicht geschnitten. Die Story weicht an wenigen Stellen leicht vom Film ab, was aber normal ist, da solche Comicadaptionen fast immer nach dem Drehbuch und den Designvorlagen schon während der Dreharbeiten entstehen, weshalb kleinere Änderungen während dem Dreh und im Schneideraum dann nicht mehr einfließen.




    Bei den Adaptionen zur „Planet der Affen“-Reihe gab es da beispielsweise deutlich größere Unterschiede als hier, weshalb die Comics dazu sehr lohnen. Da fielen den Filmen wegen Dauer oder Budgetkürzungen oft wichtige Szenen zum Opfer, die in den Comics enthalten sind, und die ich auf der Leinwand gerne gesehen hätte. Hier ist das wie gesagt kaum der Fall, also los, Queen-Platte auflegen und eine spaßige Stunde im Lesesessel verbringen!




    Im Anschluss gönnt uns Zauberstern sogar noch eine redaktionelle Seite zum Film, bevor es Flash in zwei optisch einfacher gestrickten Abenteuern erstmal mit seinem vermeintlichen Freund Barin UND gefährlichen Schlangenpflanzen zu tun bekommt, sowie abschließend mit Zarkov und Vultan ein weiteres mal Kaiser Ming entgegentritt. Kunterbunt und unterhaltsam mal wieder, wenn auch keine „große Kunst“.

    VG, God_W.
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  16. #1466
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    Gideon Falls ist eine Serie, da kann man ab einem gewissen Punkt nichts mehr zu schreiben, ohne groß zu spoilern. Die folgende Rezi ist für Leser, welche die Lektüre noch vor sich haben also mit Vorsicht zu genießen.




    Gideon Falls – Band 4: Das Pentoculus (Splitter)

    Wow, da werden diesmal ja so einige Rätsel aufgelöst. Die Polizisten Clara scheint nach etlichen Jahren tatsächlich ihren Bruder wiedergefunden zu haben, auch wenn er sich da nicht so sicher ist und sich um dessen Person noch weitere undurchsichtige Geheimnisse ranken. Dafür geschehen dem Vater der beiden, dem alten Doc, furchtbare, bluttriefende Dinge.

    Die Ermittlungen von Pater Fred und der Psychiaterin Angie kommen ebenfalls deutlich voran, vermutlich sogar mehr als den beiden lieb ist, denn meine Zeitreisetheorie würde ich jetzt zugunsten von irgendwie verbundenen Parallelwelten über Bord werfen. Was die beiden beim Sturz von einer in die Nächste hier alles erleben, ist alles andere als erfreulich, doch zuweilen immerhin sehr aufschlussreich.




    Währenddessen scheint das krabbelnde Grauen immer näher zu kommen und durch die „Norton & Clara“-Variante (psychotischer Bruder und Polizistin) der Stadt Gideon Falls zieht sich eine blutige Spur des Mordens.

    Ich kann verstehen, wenn es so manchem Leser hier zu übernatürlich wurde, ich liebe es. Als Leser von Superheldenkram hat man mit Parallelwelten eh weniger Probleme und alles Übrige gab es in ähnlicher oder abgewandelter Form schon mal bei meinem Lieblingsautor Stephen King aufs Tableau. Da allerdings nie in der hier dargereichten Kombination und schon gar nicht auf so außerordentlich virtuose Art und Weise visualisiert. Wie Andrea Sorrentino hier neben dem starken „Standard-Artwork“ die Weltenübergänge, zerbröselnde Gedanken und Visionen illustriert ist einfach herausragend. Beim Nähern der „krabbelnden Masse“ konnte ich die Geräusche förmlich hören, wurde unwillkürlich an das Nähern der Langoliers (King) erinnert und ein wohliger Schauer lief mir den Nacken hinunter. Großartig! Hoffentlich geht es weiter so.




    Hatte ich eigentlich schonmal erwähnt, dass ich die Cover liebe? Gerade die der Standard-Ausgaben muss ich sagen, war neben dem Preis diesmal wirklich einer der Hauptgründe, weshalb ich nicht die Vorzugsausgaben gekauft habe. Im Inneren liefert Splitter ja in jedem Band noch Cover-Galerien mit und ja, die sehen fast alle klasse aus, aber die für die sechs Standard-Ausgaben wurden wirklich hervorragend ausgewählt, wie ich finde. Dickes Lob!

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (13.03.2025 um 22:59 Uhr)
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  17. #1467
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    Superman – Brainiac (DC Comics Graphic Novel Collection / Eaglemoss)

    Inhalt: Action Comics #866-870 & Superman: New Krypton Special #1 (Aug.-Dez. 2008); Action Comics #242 (Jul. 1958)

    Autor Geoff Johns und Zeichner Gary Frank sind einfach ein Dreamteam. „Batman – Erde Eins“ von dem Kreativteam hat mir ganz hervorragend gefallen, dass Geoff Johns Superman schreiben kann wie er mir gefällt hat der Mann bereits bei „Kryptons letzter Sohn“ bewiesen, jetzt stößt Gary Frank dazu, was soll also schiefgehen? Ganz klar: Nichts!




    Nein, ein kleines Meisterstück wie „Batman – Erde Eins“ haben wir hier nicht, aber eine enorm treibend, wie unter Dauerfeuer erzählte Superman-Story mit vielen klassischen Elementen in neuer Interpretation und reichlich Schauwerten. Braniac selbst gab es schon verschiedenen Arten, Inkarnationen und mit wechselnden Motivationen zu sehen, sei es in Comics, Origin-Versionen des Stählernen oder der Zeichentrickserie. Hier ist er mal wieder beim Untergang Kryptons mitten im Getümmel, als Sammler einzigartiger Artefakte und „Retter von Zivilisationen und Arten“ in Form von seltenen Proben, zum Beispiel der Stadt Kandor.

    Doch auch Superman selbst rückt in den Fokus des intergalaktischen Sammlers. Die Beziehung des Stählernen zu seinen Erdeneltern wird ebenfalls stark thematisiert und ebenso großartig dargestellt wie kollegialen Verflechtungen beim Daily Planet. Insbesondere wird Clark Kent so liebenswert tollpatschig dargestellt wie seit Christopher Reeve nicht mehr, was ich einfach nur feiere. Allgemein trifft der Humor absolut meinen Geschmack, auch was beispielsweise die Szenen mit Supergirl angeht. Deutlich häufiger gibt es allerdings bildgewaltige Action und starke Dramatik zu bewundern, bis hin zu hochemotional traurigen Momenten.




    Immer wieder muss ich die fulminante Arbeit von Gary Frank herausstellen, denn was der hier auf die Seiten zaubert sieht einfach nur unfassbar gut aus. Ich fühle mich direkt in eine ultrateure, mit großartigen Effekten versehene Fortsetzung der Reeve-Filme versetzt. Der Stählerne ist Christopher Reeve hier wie aus dem Gesicht geschnitten und auch die Körpersprache passt perfekt, sowohl als Clark, als auch im Cape. Warum zur Hölle sah „Superman ‘78“ nicht so aus? Was kann ich kritisieren? Man ist zu schnell durch und es gibt so manchen trashigen Moment, würde ich noch Punkte verteilen wäre ich trotzdem bei einer 9/10.




    Dass es schon bei Braniacs erstem Comicauftritt um geschrumpfte Städte in Flaschen ging, erfahren wir in Action Comics #242 , der Bonus-Story in diesem Band, die – wie eigentlich immer – hervorragend ausgewählt wurde. Auch optisch ist diese, für die Entstehungszeit, sehr gut gelungen und liest sich äußerst kurzweilig. Schönes Ding und insgesamt einer der Superman-Bände, die vorerst in meiner Sammlung verbleiben.

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  18. #1468
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    Schönes Ding und insgesamt einer der Superman-Bände, die vorerst in meiner Sammlung verbleiben.
    Schade. Du hattest mir gerade den Mund wässerig gemacht - hätte ihn dir gern abgekauft

  19. #1469
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    Den findet man aber günstig, ich habe meinen ja auch gebraucht gekauft, entweder aus der Bucht oder von Kleinanzeigen für kleines Geld, weiß nicht mehr genau. War aber ein Paket mit sechs Bänden oder so.
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  20. #1470
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    Flash Gordon #9
    (Zauberstern)

    Nach der spaßigen Filmadaption im vorherigen Magazin steht jetzt wieder ganz viel frischer Wind auf dem Programm. Das Heft startet nämlich mit einem Mehrteiler, der „Flash Gordon“ nicht nur einen frischen, modernen Reboot verpasst, sondern auch vergleichsweise ernsthaft daherkommt. In den beiden Ausgaben „Flash Gordon: Kapitel 1 – Der Mann von der Erde und Kapitel 2 – Flash in den Wäldern“ (2014) wird unser Held nicht nur nochmal neu vorgestellt, seine Origin wurde auch etwas modernisiert.




    So ist Flash diesmal kein Polo-Spieler wie im Original von Alex Raymond und auch kein Football-Spieler wie im Film, sondern eine Art Triple-X-mäßiger Extremsportler. Den etwas von sich selbst eingenommenen Schönling verschlägt es in dieser Neuinterpretation natürlich dennoch zusammen mit Dale und Dr. Zarkov auf Mongo, wo nicht nur der Kampf gegen Ming ansteht, sondern auch die Treffen mit „alten“ neuen Bekannten wie Prinz Barin auf dem Programm stehen. Das war durchaus mal erfrischend neu, erzählerisch enorm kurzweilig und auch optisch hat das Ganze viel Spaß gemacht.




    In Sachen Kunst haben mir auch die deutlich klassischer gestalteten Sundays von Jim Keefe aus dem Jahr 1966 sehr gut gefallen, in denen Flash und Barin bereits Freunde sind. Die sind beim Zauberstern-Verlag sehr cool zerlegt und neu arrangiert worden. Das schafft mit dem Sternenhimmel-Hintergrund, wie er bei „Zeitenwende“ an der Tagesordnung war, eine schöne Atmosphäre für die klassischen Geschichten aus Zeitungsausgaben. Insgesamt wieder ein sehr schickes und kurzweiliges Magazin.

    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (16.03.2025 um 20:17 Uhr)
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  21. #1471
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    Gideon Falls – Band 5: Welten des Bösen (Splitter)

    Der Name dieses vorletzten Bandes von Gideon Falls ist absolut Programm. Wie stürzen zusammen mit unseren Protagonisten von einer Welt in die Nächste und in nahezu allen davon geschehen grausige und furchtbare Dinge. Dabei steht aber nicht ausschließlich der Horror oder die Mystery-Elemente im Fokus, die Story wird ebenso vorangetrieben wie es mehr und mehr Hinweise über die Hintergründe unserer „Helden“ gibt. Dahingehend verfestigen sich einige Theorien, die ich schon länger hege, was beim Lesen natürlich enorm viel Spaß macht.




    Ebenso ergeht es mir mit den ganzen Anspielungen an Genre-Werke, die von Autor und Künstler mehr und mehr eingestreut werden, auch wenn es dabei immer abgedrehter zugeht. In der orwellschen 1984-Version von Gideon Falls sind Überwachungsdrohnen ebenso unterwegs wie berittene Ritter in Rüstung und mit Schwert. Im Wildwest-Gideon-Falls stapeln sich nicht nur die blutigen Leichen unterm Galgen, auch die Schaben breiten sich in Windeseile aus. Besonders cool fand ich die Blade Runner Hommage im Sci-Fi-Gideon-Falls, wo unser Pater auf der Suche nach einer Kirche zu allem Übel auch noch im Cyber-Bordell landet. Diese humoristischen Augenblicke lockern das ganze Geschehen etwas auf, bevor der nächste Horror-Moment auf den Leser einstürmt.




    Insgesamt wird das Tempo des Erzählflusses erhöht, die Sprünge zwischen den Welten gehen schneller und schneller vonstatten und sind dabei stets virtuos inszeniert. Auch die Horrorelemente werden häufiger, direkter, weniger subtil und „lauter“ eingesetzt, das geht jetzt schon fast in Richtung Action-Horror wie beispielsweise bei Resident Evil. Der „sie wurde nicht zerstört, sie wurde befreit“-Moment hat mich direkt an „The Ring“ denken lassen und der stetige Wechsel zwischen Gegenwart, Wildwest, Cyberpunk und Dystopie und so weiter bringt optisch einfach enorm viel Abwechslung.




    Ein fetziger fünfter Band, der die Stellschrauben an fast allen Fronten enorm anzieht, abgesehen von schaurigem Grusel vielleicht, denn der weicht direkteren Horrorelementen. Man spürt förmlich, dass hier auf ein Finale mit Knalleffekt zugesteuert wird. Ich bin schon sehr gespannt, ob alle losen Enden zusammengeführt werden und, welche Überraschungen das Team Lemire/Sorrentino noch für mich bereithält.

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  22. #1472
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    Batman - 16. Superband (Ehapa)

    Heute mal nur ein cooler Kurzausflug. Vor einiger Zeit ist ein Buddy von mir beim Flohmarkt-Stöbern über die diesen Band gestolpert, von meiner Batman-Vorliebe wusste er durch die Spieleabende im Nerd-Room und da er mit mir in der Grundschule in der gleichen Klasse war, weiß er mein Geburtsjahr. Als er entdeckte, dass dieser 16. Batman Superband in just diesem Jahr erschienen ist dachte sich, der sei doch eine ideale Ergänzung zu dem coolen Geschenk, für das die Kollegen schon zusammengelegt hatten. Was soll ich sagen? Alles richtig gemacht!




    Die erste Story, „Ein Grab so groß wie die Welt“ stellte mir in einem James Bond mäßigen Team-Up nicht nur die mir bis dato unbekannte „Rose die Rächerin“ vor, sondern wurde auch noch von Meister und Batman-Legende Jim Aparo in Szene gesetzt. Das passt perfekt, denn in meinen Aparo-Bänden von Eaglemoss und Panini (Aparo-Collection) war diese Geschichte nicht enthalten.

    Dann übernehmen Trevor von Eden und & Pablo Mancos die Zeichnungen für Texter Roger Slifer, der seine Story „Im Schatten von Batman“ erfrischenderweise mal wieder nicht aus der Sicht der Fledermaus erzählt, sondern die schaurige Legendenbildung aufgreift, die sich unter den abergläubischen Gangstern breitmacht. So wird Batman zu einer furchteinflößenden Schreckensgestalt mit übernatürlichen Kräften, ohne dass er dafür allzu viel tun muss. Hervorragend!




    In der folgenden Geschichte „…etwas Böses naht sich hier!“ wird mal wieder „das Stück“ bemüht, (pssst, ganz leise! Für Unwissende, es ist „Macbeth“, aber nicht so laut sagen! Pssss!), um Mord am Theater zu thematisieren, bevor zum Abschluss „Ein Ungeheuer im Landhaus der Waynes“ nochmal für schaurige Gruselatmo sorgen darf. Bei letzterer Geschichte meine ich sogar die schonmal irgendwo gelesen zu haben, bin mir aber unsicher wann und in welchem Band. Auf alle Fälle war das ein äußerst gelungenes Geburtstagsgeschenk!

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    Geändert von God_W. (17.03.2025 um 22:35 Uhr)
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  23. #1473
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    Kitaro vom Friedhof 6 – Die Hüter des Hutes (Reprodukt)

    Ich versuche in letzter Zeit wieder regelmäßiger morgens schwimmen zu gehen, was dazu führt, dass ich nach jedem Besuch im Bad noch ein oder zwei Kitaro-Kapitel lese, bevor ich mich anziehe und in die Firma düse. So komme ich da endlich wieder vorwärts und es macht auch gleich wieder ungemein viel Spaß.




    Nach der doch etwas längeren Pause wusste ich gar nicht mehr so recht, was am Ende von Band fünf passiert ist, doch zum Glück wurde da wohl kein Mehrteiler begonnen, weshalb ich keine Probleme hatte in diesen ungewöhnlichen Kitaro-Band reinzukommen. Ungewöhnlich, weil die komplette Ausgabe nur aus One-Shots besteht, es gibt diesmal keinen Mehrteiler mit größerem Storybogen. Das macht die Sache sehr knackig und kurzweilig, trotzdem mag ich es sehr gerne, wenn nach drei oder vier Shorties mal wieder eine größere Geschichte erzählt wird, hoffe also, dass es sowas in Band sieben wieder zu entdecken gibt.

    In diesem sechsten Band bekommt es Kitaro wieder mit allerhand illustren Geisterwesen zu tun, mal eigentlich ganz nett, mal missverstanden, oft böse, manchmal ganz böse. Beim Diamanten-Yokai geht es auf Feuerrädern in tiefste Höhlen zu funkelndem Edelgestein, die Geisterfuchs-Legende hatte einen ganz eigenen Drive und der blinde Meeresmönch tolle Unterwasserszenen. Beim tellerjungen wurde es mal wieder richtig gruselig, bevor die namensgebenden Hüter des Hutes für eine wohlig gefühlvolle Abwechslung sorgten.




    Anschließend gibt es Monster-Horror satt in mannigfaltigen Variationen, stets mit einem kleinen oder größeren Kniff, der Kitaro am Ende den Sieg über die insgesamt sechs verschiedenen Yokai beschert. Insgesamt wieder ein spaßiger Band, der aber sicherlich besser in Häppchen genossen wird, so wie ich es ein bis zweimal pro Woche beim Schwimmen mache.

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    Geändert von God_W. (19.03.2025 um 21:02 Uhr)
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  24. #1474
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    Superman – Die Männer aus Stahl (Panini)

    Nachdem mich Grant Morrisons „All-Star Superman“ nicht wirklich überzeugen konnte, ich den mann als Autor aber im Grunde sehr gerne lese, ging ich gespannt an seine Strecke der monatlichen „Action Comics“-Hauptreihe, welcher er Ende 2011 einen Neustart verpassen durfte. Dankenswerterweise ersann der Schotte nicht eine weitere ausufernde Origin-Variante, sondern wirft uns mitten ins actionreiche Geschehen.




    Dass dabei dennoch viel frischer Wind wehen darf, wird auf den ersten Blick klar. Ein noch junger Superman ist nicht in seiner typischen Montur, egal ob mit oder ohne Schlüpfer über der Buchse unterwegs, sondern trägt ein blaues T-Shirt mit dem bekannten Familienwappen als Aufdruck, dazu unten umgeschlagene Worker-Jeans nebst Boots, was schon irgendwie cool aussieht, wenn da dieses enorm kleine, fast wie ein umgebundenes Handtuch aussehende rote Cape nicht wäre. Das macht es dann doch wieder so ein wenig lächerlich. Leider ist das nicht mal mein einziger Kritikpunkt an der Optik, denn die Arbeit von Künstler Rags Morales finde ich stellenweise zum Davonlaufen. Auf den ersten Blick sieht das zwar alles okay aus, aber wenn man beim Lesen dann auf Details achtet, vor allem auf Gesichter und deren Augenstellungen, dann kommt einem das Grausen. Zum Glück wechseln die Zeichner und Tuscher recht häufig, für meinen Geschmack sogar zu häufig, doch wenigstens machen die meisten ihren Job dann (meistens) besser.


    Hier mal ein Schwung von den “Fails”, die ich meine. Zumeist der enorme Silberblick bei den Augen, aber auch Kopfformen (gerade bei Lex Luthor) wechseln von Panel zu Panel, eine plötzlich im Vergleich zu vorher enorm übergewichtig wirkende Lois habe ich raus gelassen:














    Storymäßig bringt Morrison einige coole Ideen und frische Denkansätze rein, variiert bekannte Superman-Themen und Charaktere auf unterhaltsame Art, macht es sich aber auch ein wenig einfach, indem er Clarks Kräfte deutlich runterfährt, und zu den frühen Ursprüngen des Charakters zurückführt. Dadurch ist es selbstredend deutlich weniger schwierig Spannung zu Erzeugen und ein Mitfiebern des Lesers zu erreichen. Ein ganz altes Superman-Problem, welches nach meiner kurzen Erfahrung dahingehend fast alle Autoren haben. Ohne einen Gamechanger zur Regeländerung (Schwächere Kräfte, Außerkraftsetzen ebendieser durch Magie, Kryptonit etc.) bleibt eigentlich nur noch die Bedrohung von Menschen, die Sups lieb und teuer sind, um irgendwie Spannung zu erzeugen, zumindest in 90% aller Fälle. Für den Rest bleibt noch die Klärung moralischer Dilemmata, weshalb ich weiterhin der Meinung bin, dass Zack Snyder die Grundzüge des Charakters, zumindest was die bierernste Seite angeht, vollumfänglich bearbeitet hat – und das sogar sehr gut.


    Künstler Kubert sorgt später mal wieder für verbogene Gliedmaßen




    Nach einigen starken Heften mit interessanten Charakteren, wie Supermans Vermieterin, und vielen neu interpretierten alten Bekannten, wie Lex Luthor, Braniac usw, während denen mich lediglich gestört hat, dass der Stählerne etwas zu großspurig und schnodderschnäuzig auftrat, konnte es Morrison dann aber doch nicht lassen wieder mächtig abzudrehen. Neben der teilweisen Verhunzung der Origin war mir vor allem dieses ganze Gedöns mit den Dinos, der Anti-Superman-Armee und dergleichen einfach too much, zu trashig und – was das Schlimmste ist – irgendwann nur noch ermüdend zu lesen. Insgesamt also mal wieder mindestens ebenso viel Licht wie Schatten, ich hoffe Band zwei geht nicht durchgehend so weiter wie die zweite Hälfte dieses Erstlings.

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  25. #1475
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    Gideon Falls – Band 6: Das Ende (Splitter)

    Es hat sich ja fast schon eingebürgert, so also auch hier, zu Finalbänden von Serien schriebe ich nicht allzu viel, vor allem nicht zur Story. Ich kann sagen, dass im Grunde alle Rätsel aufgelöst werden, dass es durchweg spannend und kurzweilig bleibt und, dass auch der Grusel- und Horrorfaktor wieder ordentlich bedient wird. Auch optisch bleibt es außergewöhnlich und sehr kreativ, also im Grunde an nahezu allen Fronten nur Positives zu berichten.

    Weshalb nur positiv und kein überschwänglicher Jubel? Dafür kommt mir die Geschichte in ihrem Finale dann nicht ganz konsequent genug daher. Ich hätte es lieber gesehen, wenn wir eine eindeutigere und einzigartigere Erklärung für das Geschehen erhalten hätten, hier läuft es am Ende aber mal wieder auf eine Art gesamtheitliche Weltbetrachtung von Gut und Böse heraus, wie sie nicht wirklich einzigartig ist.




    Ein weiterer Kritikpunkt ist zugleich ein Bonuspunkt. Klingt seltsam? Ist aber so. Der Band bietet eine Fülle von hochinteressantem Bonusmaterial. Zum Beispiel das komplette Skript zum letzten Heft, bei dem ich während des Lesens schon Fragezeichen im Kopf hatte wie „Hä? So war das doch gar nicht!?!?!“, die sich am Ende dann aufklärten, als der Autor nach Beendigung des Skripts für den Künstler weitere Abschnitte mit Änderungen bereithielt. Außerdem gibt es, wie in den vorigen Bänden auch, Variant-Cover zu bewundern, diesmal auch vom Autor selbst.

    Das Highlight des Bonusmaterials ist jedoch auch der Grund für den kleinen Minuspunkt. Ein zwölfseitiges Essay über die „inneren Zusammenhänge von Gideon Falls“ hat mir so manches Erklärt und erst richtig klarwerden lassen, was ich beim Lesen der Reihe so nicht verstanden hatte. Das ist hervorragend aufgebaut, erläutert sehr gut die Gedankengänge hinter verschiedenen Motiven, die sich innerhalb der Story wiederholen und auch Details von Zeichnungen, die mir zuvor nicht aufgefallen waren. Hand aufs Herz, wer hatte vorher schon erkannt, dass die winzig gezeichneten Wale keine Augen haben? Die sieht man ja so schon kaum bei einem Wal, wegen dem Verhältnis zur Körpergröße, aber auf drei Zentimeter großen Zeichnungen? Ist klar.


    Unten besagte Wale:



    Was bleibt also? Eine hervorragend geschriebene und außergewöhnlich bebilderte Reihe für Horror- und Mystery-Fans, die Stephen King, Twin Peaks, Bad Mojo oder Ähnlichem etwas abgewinnen können und vielleicht auch Western und Sci-Fi mögen. Das Abschließende Finale erinnert dann wieder ein wenig an King, ist aber nicht der hypergeniale Abschluss, sondern halt „nur“ gut bis sehr gut, der Weg dorthin ist allerdings schon außergewöhnlich und enorm lesenswert. Mal schauen, was ich mir von Jeff Lemire als nächstes vornehme.

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