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  1. #1
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Insiderinformationen hinter den Verlagskulissen

    efwe , der frühere Chefredakteur und Programmleiter von Ehapa / Egmont Comics und Manga hat einiges an interessanten Anekdoten und Wissenswertes aus seiner damaligen Zeit im Mangabereich zu berichten.
    Die Diskussion ist am Rande von Gründen zu Einstellungen und Fortführungen eines Comic (Jullie Wood) im Comicbereich entstanden und sollte weil dort OT im Comicbereich , hier im Mangaforum passenderweise weitergeführt werden
    https://www.comicforum.de/showthread...lie-Wood/page8 ab # 194 ff

    hier die Manga relevanten Post :


    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Bei den Manga Verlagen hat das aber nichts mit Image zu tun, sondern mit der Angst vor der Strafe der Japaner. Die sind da ziemlich rigoros, wenn man Serien einstellen will. Das geht sogar soweit, dass man von dem betroffenen japanischen Verlag erst einmal keine neuen Lizenzen erhält. Im Falle des Verlags mit dem "T" wurden sogar die laufenden Serien - darunter Bestseller - anderen Verlagen angeboten. Aber auch für die Japaner hat das nichts mit Image zu tun. Hier geht es um Gesichtsverlust. In Japan entscheidet der Mangaka mit, welcher Lizenznehmer eine Serie erhält. Natürlich kann der japanische Verlag Empfehlungen abgeben bzw. einen Lizenznehmer protegieren. Aber sollte dann gerade dieser Lizenznehmer eine Serie einstellen wollen, hätte der japanische Verlag mit einem massiven Gesichtsverlust zu kämpfen und hätte seine Position bei dem Manga-Zeichner geschwächt. Deshalb drängen die Japaner massiv darauf, dass lizenzierte Serien beendet werden. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das finanziell sehr schmerzhaft sein kann.

    EfWe

    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    @efwe
    Ist jetzt etwas OT aber trotzdem
    Bei Shamo und Monster warst u.a du ja auch damals heilfroh Schluss war und Ihr mit kleinster Auflage jährlich nur noch einen Band herausbringen musstet.
    Monster war dann ja mit Band 18 absehbar zu Ende und bei Shamo kam euch der Japanische Verlagswechsel entgegen.
    Meinst du der Zeichner und Autor von Shamo hat jetzt quasi auch sein Gesicht verloren oder fiel das Weg wegen des Verlagswechsel ?
    Ein Abbruch von Vagabond hätte man euch sicher auch sehr übel genommen , bei dem Aufwand den man bei der Lizensierung erfüllen musstet (rückwärts Übersetzung zurück ins Japanische , Soundwörter bis sie endlich passend waren )
    Leider wird sich auch hier nie wieder ein deutscher Verlag heranwagen anders als bei Monster, Blame oder vermutlich in absehbarer Zeit Blade of the Immortel, Naru Taru oder Homunculus (danke nochmal dafür, Manga Cult würde den wohl gerne bringen hat aber leiden keinen Kontakt und Ansprechpartner aktuell für den ) .
    Du überlegst ja demnächst eine Rubrik von Hintergrundinfos zu starten aus deiner Zeit bei Feest und Ehapa über die Comics in ZACK.
    Über deine Zeit bei EMA und Mangas besteht bei der "nur" Manga Leserschaft übrigens auch ein größeres Interesse. Falls du das also das bsw. gesondert planst , wäre dass für diese Leser sicher auch sehr interessant zu erfahren wo und wann das zu lesen wäre.
    Vielleicht hast du ja Lust dies im allgemeinen Manga Forum zu veröffentlichen ,ansonsten müssten die Manga Leser sich halt das ZACK kaufen ?
    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    @Huckybear
    Der Gesichtsverlust liegt nicht beim Zeichner sondern beim Verlag, der einen bestimmten Lizenzgeber empfiehlt. Von daher hat es bei "Shamo" keinerlei Probleme gegeben. Problematisch war am Ende vor allem "Naru Tara". Da hatten wir das Glück, dass Kodansha sich auf die Kleinstauflage von 300 Ex. bei den letzten beiden (?) Bänden eingelassen hat.
    "Vagabond" wäre gar nicht gegangen, da diese Serie in Japan zu den Bestsellern zählte und kein Japaner verstanden hätte, wieso das in Deutschland nicht funktioniert (verstehen die Franzosen aber oft auch nicht).
    "Blade of the Immortal" hatte ganz andere Probleme. Hier mussten wir auf Anraten unseres Anwalts die "Hakenkreuze" abändern lassen, was zu einem riesigen Aufwand führte.
    Die Einstellung von "Manga Twister" war da schon eine andere Sache. Ich durfte dafür ganz schön in Tokio vortanzen und das Blaue vom Himmel versprechen. Außerdem hat geholfen, dass ich zu dem damaligen Lizenzmanager, Shindoh-san, ein freundschaftliches Verhältnis hatte (und habe). Andernfalls hätten wir Probleme mit "Conan" und den Takahashi-Serien gehabt.
    Um mal klar zu machen, wie die Japaner ticken, folgende Episode: Auf der Kinderbuchmesse in Bologna hatten wir 1995 oder 1996 konzernweite Verhandlungen mit Shueisha wegen "Dragonball", die die Serie gerne an den Egmont Konzern verkauft hätten. Als es darum ging, dass die Serie in japanischer Leserichtung veröffentlicht werden müsste, hieß es von Egmontseite, dass man das auf keinen Fall tun würde, da die Serie sonst floppen würde. Daraufhin hat Shueisha die Verhandlungen eingestellt, und ich bin danach für EMA jahrelang zu Terminen mit Shueisha, um immer wieder gesagt zu bekommen, dass man mit Carlsen bei "Dragonball" äußerst zufrieden wäre und man im Moment keinen Sinn sähe, mit Egmont Geschäfte zu machen. Es hat dann bis 2001 gedauert, bis wir die ersten drei Serien von Shueisha bekommen haben.

    EfWe
    Zitat Zitat von Dekaranger Beitrag anzeigen
    Naru Taru hatte am Ende nur 300 Exemplare? Habe meine Bände jetzt in den Panzerschrank verfrachtet. Bei Amazon gibt es den letzten Band für 9000€. Viel zu billig...
    https://www.amazon.de/Naru-Taru-Mohi...SIN=3770461916
    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Gut, dass ich noch 10 davon im Schrank habe ...

    EfWe
    Zitat Zitat von Dekaranger Beitrag anzeigen
    Oh behutsam in den Markt geben. Sonst crashen die Preise.
    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    @efwe

    Das ist ja unglaublich , du hast noch 10 Exemplare und 300 Stk. gab es zum Schluss, da haben ja kaum Leser die ganze Serie tatsächlich auf deutsch gelesen udn vermutlich nur ausländische Ausgaben oder Scanlation getan.
    Vermute bei Monster, Shamo und Homunculus war die Auflage auch nur geringfügig zum Schluss höher .
    Ich denke heute würde sich die Serien besser verkaufen,wenn auch nicht gut, ähnlich wie bei Monster .
    Blame läuft wohl bei Manga Cult dagegen wieder gut . Ihr wart der Zeit einfach viel zu weit vorraus (es gab nicht genügend ältere Leser die damit aufgewachsen waren und heute wollen die Leser und Nichtleser von damals eine Hardvoverluxusausgabe wie bei den Comic GA's.
    Heute wäre die richtige Zeit für dich gewesen.

    Darfst du sagen welche Serien ihr damals gerne eingestellt hättet oder wolltet, wenn Ihr keine Angst vor den nachtragenden Japanischen Lizenzgebern gehabt hättet ?
    Hast Du heute noch Kontakte nach Japan oder einen Überblick ?
    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Die 10 Ex. waren natürlich ein Witz. Ich weiß nicht einmal, ob ich überhaupt eins habe.
    Was wir gerne eingestellt hätten? ... Monster, Vagabond, Get Backers, Gestalt, Maer, Conan Short Stories, Basara, Gunslinger Girl, Rave, um nur einige zu nennen.
    Klar, habe ich noch Kontakte nach Japan, und ich war gerade im Frühjahr wieder einmal für 14 Tage dort.

    EfWe
    Zitat Zitat von Dekaranger Beitrag anzeigen
    Get Backers wurde sicher unter Schmerzen durchgezogen. Ich mochte es aber sehr.

    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    @efwe

    Planst du noch mal was in Richtung Manga generell oder sogar eigenen Verlag ala J.Kaps ?
    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Das Clamp Magazin hat viel mehr Schmerzen bereitet. Das Ding war leider ein völliger Flop. Da es aber eine japanisch/spanisch/deutsche Koproduktion war, musste man sich im Vorfeld auf Mengen einigen, die dann bis zum bitteren Ende durchgezogen wurden. Das ging dann wirklich an die Substanz.

    EfWe
    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    @Huckybear
    Ganz sicher plane ich keinen Manga Verlag, Joachim hat ja auch keinen eigenen Verlag im engeren Sinne. Da sitzen einige potente Investoren im Hintergrund.
    Aber wahrscheinlich sollten wir dieses Thema nicht im Julie Wood-Thread weiter verfolgen ...

    EfWe
    Geändert von Huckybear (20.10.2019 um 18:38 Uhr)
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  2. #2
    Mitglied Avatar von Ninelpienel
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Problematisch war am Ende vor allem "Naru Tara". Da hatten wir das Glück, dass Kodansha sich auf die Kleinstauflage von 300 Ex. bei den letzten beiden (?) Bänden eingelassen hat.
    Da habe ich Glück gehabt, dass ich letztes Jahr alle Bände für 50 € ergattert habe. 300 Exemplare ist echt wenig, da hauen manche Verlage größere Auflagen von limitierten Mangas auf Messen raus. Verstehen kann ich auf jeden Fall, weshalb der so bescheiden lief.

    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    "Vagabond" wäre gar nicht gegangen, da diese Serie in Japan zu den Bestsellern zählte und kein Japaner verstanden hätte, wieso das in Deutschland nicht funktioniert (verstehen die Franzosen aber oft auch nicht).
    Das kann ich ehrlich gesagt auch nicht verstehen. In Amerika läuft der Titel ganz gut. Dazu kommt noch, dass er eine ähnliche Zielgruppe wie Berserk hat. Ich denke, der ist einfach nur etwas unglücklich beworben worden, heute könnte die Serie vermutlich deutlich besser laufen. Vielleicht läuft die Lizenz bei Egmont irgendwann aus und ein anderer Verlag traut sich ran.

    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    "Blade of the Immortal" hatte ganz andere Probleme. Hier mussten wir auf Anraten unseres Anwalts die "Hakenkreuze" abändern lassen, was zu einem riesigen Aufwand führte.
    Das ist eine Sache, die ich noch nie begriffen habe. Das ist doch eher kulturelle Beschneidung als Zensur. Damit gibt man dem eigentlich unproblematischen Manji das Gesicht eines bösen, bösen Hakenkreues, anstatt sachlich per Randnotiz zu erklären, um was es sich eigentlich dabei handelt. Hat mich beim Lesen nicht sehr gestört, da die Retusche immer sehr sauber war, aber einen miesen Beigeschmack hatte das ganze trotzdem. Besonders da die letzten 2-3 Bände dann urplötzlich keine Zensur mehr hatten. Gut, das war dann nach 2010 wo die Leute deutlich aufgeklärter und offener waren.

    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Um mal klar zu machen, wie die Japaner ticken, folgende Episode: Auf der Kinderbuchmesse in Bologna hatten wir 1995 oder 1996 konzernweite Verhandlungen mit Shueisha wegen "Dragonball", die die Serie gerne an den Egmont Konzern verkauft hätten. Als es darum ging, dass die Serie in japanischer Leserichtung veröffentlicht werden müsste, hieß es von Egmontseite, dass man das auf keinen Fall tun würde, da die Serie sonst floppen würde. Daraufhin hat Shueisha die Verhandlungen eingestellt, und ich bin danach für EMA jahrelang zu Terminen mit Shueisha, um immer wieder gesagt zu bekommen, dass man mit Carlsen bei "Dragonball" äußerst zufrieden wäre und man im Moment keinen Sinn sähe, mit Egmont Geschäfte zu machen. Es hat dann bis 2001 gedauert, bis wir die ersten drei Serien von Shueisha bekommen haben.
    Da klappt einen fast die Kinnlade runter, wenn man solche Insider hört. Man kann noch richtig das Nachhallen des Zähneknirschens der damaligen Mitarbeiter hören, als die Serie bei Carlsen dann so reingehauen hat. Oh je, eine Entscheidung hätte vermutlich den gesamten Markt umgekrempelt.
    Geändert von Ninelpienel (17.10.2019 um 08:29 Uhr)
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  3. #3
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    Ich denke, "Naru Tara" und "Vagabond" waren einfach zu früh dran. Da wollte die Mehrheit lieber "Sailer Moon", "Dragonball" oder "Card Captor Sakura" haben.

    Ich wollte das damals nicht retuschieren, aber die Geschäftsführung hatte Angst, dass der "Micky Maus Verlag" wegen Hakenkreuzen ins Gerede kommt, nachdem unser Anwalt zum Retuschieren geraten hatte. Meines Wissens nach hat man die letzten Bände nicht mehr "zensiert", weil die Auflage so runter gegangen ist, dass sich die Kosten für die Retusche nicht mehr gerechnet hätten. Da ist man dann lieber das Risiko eingegangen.

    In der Tat haben wir uns mehrfach an den Kopf gefasst und ihn geschüttelt. Aber die Asienspezialisten, die primär die Verhandlungen geführt hatten, hatten Angst vor der japanischen Leserichtung. Und die Meetings mit Shueisha später könnte man fast demütigend nennen. Es waren in Tokio immer große Treffen. Wir waren zu zweit und saßen dann etwa sechs Japanern gegenüber, die sich alles anhörten, was wir gerne machen würden, nickten und erzählten, wie toll "Dragonball" laufen würde. Danach große Dinner, aber keine Deals. Erst mit "Kamikaze Kaito Jeanne" und "Kenshin" kamen wir dann ins Geschäft, mussten - quasi als Kröte - aber auch "City Hunter" lizenzieren, der von Anfang fürs Einstellen prädestiniert war. Zum Glück hatten die Japaner dann Probleme mit dem Autor, und sie durften die Serie nicht mehr weiter vertreiben. Mit "Jeanne" und "Kenshin" wendete sich dann das Blatt, weil beide Serien unglaublich gut liefen. Da wurde ich dann sogar zum Sumo Ringen eingeladen. Sicher eine der besseren Veranstaltungen, die ich in Tokio erlebt habe.

    EfWe

    P.S. Nur der guten Ordnung halber: Ich war nicht Chefredakteur bzw. Programmleiter von EMA, sondern Mitbegründer und Verlagsleiter des Verlags, also nicht nur für das Programm, sondern auch fürs Marketing, Personal etc verantwortlich. Und ab 2003 hatte ich diese Funktionen auch für die Egmont Comic Collection inne. Später dann auch in der Geschäftsführung der Egmont Verlagsgesellschaften insgesamt, was mir die Verantwortung für Schneiderbuch, vgs und lyx einbrachte. Und eine Zeitlang sogar Interimsgeschäftsführer, nachdem man die beiden alten Geschäftsführer gefeuert hatte.
    Geändert von efwe (17.10.2019 um 10:53 Uhr)

  4. #4
    Mitglied Avatar von Ninelpienel
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Ich denke, "Naru Tara" und "Vagabond" waren einfach zu früh dran. Da wollte die Mehrheit lieber "Sailer Moon", "Dragonball" oder "Card Captor Sakura" haben.
    Da kann man ja nur hoffen, dass die aktuellen Verantwortlichen vielleicht ihren ganzen Mut zusammennehmen und eine neue, hübsche Ausgabe von Vagabond herausbringen. Oder alternativ läuft die Lizenz irgenwann aus und ein anderer Verlag traut sich heran. In Zeiten in denen Blame!, Monster, 20th Century Boys und Banana Fish neu aufgelegt werden und sogar akzeptable Verkaufszahlen abliefern, könnte das sogar funktionieren. Jedenfalls ist es mehr als teuer die Bände aktuell nachzukaufen. :/
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  5. #5
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    Mich würde mal interessieren, was heutzutage "akzeptable Verkaufszahlen" sind. "Monster" hat damals gerade mal etwa 2.500 Ex. verkauft.

    EfWe

  6. #6
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Mich würde mal interessieren, was heutzutage "akzeptable Verkaufszahlen" sind. "Monster" hat damals gerade mal etwa 2.500 Ex. verkauft.

    EfWe
    Für Monster ist vermutlich eine genaue Angabe aktuell noch nicht machbar, da zur Zeit nur ein Band draußen ist, aber Blame! verkauft sich laut Manga Cult wirklich gut! Vielleicht kann @Kai Schwarz aber dennoch was zu den Verkaufszahlen sagen.
    Geändert von Ninelpienel (17.10.2019 um 11:02 Uhr)
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  7. #7
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Naru Taru
    Glaube nicht das die Serie selbst in Hardcover extrem besser laufen würde. besser schon , aber nicht besonders gut
    Deswegen wagt sich da wohl auch niemand ran, gleiches gilt für Mohiro Kitoh andere Serie Bokurano die ja auch oft gewünscht wird

    Gehe mal davon aus , das auch viele Panini Seinen und Manhawa Serien (bsw.Dragon Head, 20 Th Century Boys usw. ) damals ähnlich schlecht gelaufen sind , mit denen sie damals den Markt auf einmal geflutet hatten der noch gar nicht ausreichend bereit und Sozialisiert war.


    Vagabond
    Glaube aber nicht das man diese Serie allen Berserk Fans gefällt.
    Es mag Schnittmengen geben, aber ob die so groß sind ?.
    Würde wenn aber her einem Berserkleser Blade of the Immortel empfehlen, da diese eher genauso Actionorientierte "Schlachtplatte" ist während Vagabond doch Autobiografisch neben Kämpfe auch viele Slice of live , philosophische und ruhige meditative Elemente aufweist

    Blade of the Immortel
    Inzwischen haben die Japaner selbst Rücksicht auf den gewinnbringenden Export Ihrer Lizenzen genommen und bei der neuen Animeserie (evtl. auch schon beim Realfilm ?) vorab schon eine Veränderung des Symbols auf seinen Umhang von sich aus mitgegeben.


    Dragonball
    ich denke mal es ist im nachhinein doch ganz gut für den deutschen Mangamarkt wie es so Schicksalhaft damals gekommen ist, Egmont ist doch anders als Carlsen
    Ehapa hätten zwar einen Megaerfolg gehabt, aber wie die heutige Geschichte zeigt mit den vielen späteren Umstrukturierungen, Mitarbeiterwechseln, Einsparungen, Strategischen Veränderungen , Programmänderungen, Ortswechseln, Mini Auflagen, keinen Nachdrucken bis hin zum Ausstieg aus diesem Forum
    Carlsen scheint mir da auf lange Sicht die bessere stabilere Wahl gewesen zu sein, mit etwas mehr Durchhaltevermögen und sanfteren Ausschlägen und mehr Weitsicht (siehe bsw. Billy Bat wo man als Service noch mal vergriffene Bände in Miniauflage nachdruckt oder andere Serien die man durchzieht und möglichst die Backlist auch bei schlecht laufenden Serien lange bereithält, Serien wo man Schuber für die Erstkäufer bereithält und sie nicht bestraft und diese nur für Neukunden anbietet usw.)
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  8. #8
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Mich würde mal interessieren, was heutzutage "akzeptable Verkaufszahlen" sind. "Monster" hat damals gerade mal etwa 2.500 Ex. verkauft.

    EfWe
    Vielleicht wie bei den Comics, die Auflage geht runter und die Ausstattung samt hohen Preis geht in die Höhe und man kommt so wieder in die Safe Zone und hat einen reinen Imagetitel ala Graphik Novel für Buchpreise und Präsentationen wie Carlsen ja Ihre Urasawa (Pluto, Monster) ,Osamu Tezuka , Taniguchi , Unlucky Young Man, Chiisakobee, Wet Moon oder ähnliche Titel sehen

    Siehst du den heutigen Weg von Manga Cult (Basilisk, Gantz, Blame!) aber auch Carlsen (Akira, Battle Angel Alita, Buddha, Monster) und Panini (Berserk, 20 Th Century Boys, Banana Fish) mit so hochpreisigen Luxusausgaben von alten Klassikern bzw. Serien heute als genau richtig an ?
    Ehapa versucht es ja auch (Another, Biomega)
    Bei den Comics funktionierte es ja prächtig
    Geändert von Huckybear (17.10.2019 um 11:37 Uhr)
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  9. #9
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    Ich glaube, das Problem mit Egmont ist - im Gegensatz zu Carlsen -, dass die (damals) Stuttgarter sich immer als Zeitschriftenverlag gesehen haben und die Bücher/Comics/Manga nicht wirklich in dieses Umfeld passten, während Carlsen schon immer nur ein Buchverlag war. Die gewachsene Logistik dort musste Ehapa sich erst einmal zukaufen. Außerdem hatten wir im Buchbereich einerseits mit zeitschriftentechnisch bedingten anderen Kostenermittlungen und Abschreibungen zu kämpfen. Andererseits wurden wir alle nach Zeitschriftentarif bezahlt (lucky us), der wesentlich höher war/ist als die Gehälter im Buchbereich. Allein hier ging es monatlich schon um Tausende von D-Mark/Euro, die erst einmal zu erwirtschaften waren. Ein Redakteur bei Ehapa mit 3-jähriger Berufserfahrung bekam in den 90er Jahren bereits über 5.000 Mark. Im Buchbereich waren das gut 1.000 - 1.500 Mark/Monat weniger. Diese Diskrepanz war zwar für den eigenen Geldbeutel super, führte aber dazu, dass man schon mal ein paar Comics mehr verkaufen musste als die anderen, um in den grünen Bereich zu kommen.

    EfWe

  10. #10
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Gab es eigentlich schon konkrete Pläne und Vorstellungen von dir , welche Mangas Serien oder Pläne du verfolgt hättest wenn du damals nicht Egmont verlassen musstest ?
    Hätte es etwas anders ausgesehen ?

    Wenn du heute noch für ein Mangaprogramm bei einem Verlag zuständig wärst , hättest du da ganz konkrete Vorstellungen was Ausrichtung, Ausstattung oder Genres angeht ?
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  11. #11
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Das Problem bei Egmont scheint sich ja bis heute so fortzusetzen
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  12. #12
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    Ja, es ist sehr schade, dass es da irgendwie immer noch Probleme gibt.
    Vielleicht haben wir Glück und durch die neue Führung bessert sich das bald. Marco hat zumindest gemeint, dass sie noch an dem Nachdruck-Problem arbeiten.
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  13. #13
    Mitglied Avatar von DasKame
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    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    Naru Taru
    Glaube nicht das die Serie selbst in Hardcover extrem besser laufen würde. besser schon , aber nicht besonders gut
    Deswegen wagt sich da wohl auch niemand ran, gleiches gilt für Mohiro Kitoh andere Serie Bokurano die ja auch oft gewünscht wird
    Ja uhhh das der mangaka hier kein Bein mehr in die Tür bekommt macht einen schon depressiv.

    Kommt ein Film oder ein neuer Anime davon raus stehen die chancen wieder besser, sie Banana Fish, Parasyte oder König der Dornen
    kameskram.jimdo.com
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  14. #14
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    @Huckybear
    Da ich meine alten Listen noch habe, hier die Titel, die ich bis 2010 vorgesehen hatte. Ich weiß allerdings nicht, was meine Ex-Kollegen dann tatsächlich noch umgesetzt haben:
    Asa mo, hiru mo, yoru mo (2), Koi Cha no Osahou (4), BLAME NSG (?), Tenki yoho no koibito (1+), Blue Sky Pop (4+), GSC Burst (3+), Kimi ni shika kikoenai (1), Aoi Hitsuji No Yume / Steel Moon Prequel (2), Koko ni iru yo! (2), Kashinfu (1), Sailor Moon Edition (12), Steel Moon (2), Toaru soragoto, Boku no himitsu (2), A Lollypop or A Bullet (2), Kobato (AT) (3+), Voiceful (1), Darren Shan (12), Ai Ore! (?), Kuchibiru No Yukue (1), ABARA (2+), Close your last door (2)

    Außerdem hätten wir Pluto gemacht. Dazu hatte ich von Shogakukan bereits eine feste Zusage.

    EfWe

  15. #15
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Danke, efwe...ja das mit Pluto kam mir damals arg seltsam vor, die offizielle Ankündigung und Previewseiten waren ja schon damals bereits im kostenlos Ehapa Magazin und dann kam ein fadenscheiniges lapidares superkurzes Rechteproblem, ohne je wieder darauf einzugehen von Ehapa.Ich war damals superenttäuscht und es hiess nach den Erfahrungen mit Urasawaserien in Deutschland ( 20Th Century Boys bei Panini ) danach das diese nun nie wieder nach Deutschland kommen würden.
    Gottseidank hat sich Carlsen erbarmt und bringt die Serien trotz schlechter Verkaufszahlen auch weil sie die Langfristigkeit des Marktes im Blick haben und Herr Schwarz es genauso sieht und selbst grösster Fan davon ist. Bei Carlsen scheint aufgrund der Struktur nicht dieses sofortige Hire und Fire Mentalität von Mitarbeitern durch Zahlen wie du ja schon geschrieben hast zu gelten und das gilt auch für bsw. Urasawa Serien , die sich so dort besser langsam trotzdem noch irgendwie entwickeln und gedeihen können.
    Warum hast du nach den schlechten Erfahrungen mit seinem finanziellen Flopp Monster es trotzdem noch mal versucht Pluto zu lizenzieren.
    Haben dir die Controller bzw. das Controlling bei Ehapa nicht den Vogel gezeigt einen weiteren programmierten Flopp zu veröffentlichen ?
    Gleiches gilt für Homunculus der ganz zum Schluss kam.
    Das dürfte die Zahlendreher nicht gerade erfreut haben , mich dagegen um so mehr.
    Das war dir doch sicher bewusst oder hättest du eine vage Hofnung das der Markt sich bereits langsam in Richtung Erwachsene Leserschaft veränderte ?
    Die Erwachsenen Comicleser von damals sind ja grösstenteils nicht mitgezogen , da hatten sich leider alle verspekuliert ( vor allem Ehapa und Panini, Carlsen eher weniger) Erwachsenere Shonen statt Seinen wäre wohl der richtige Übergang gewesen bzw. Fantasy wie Battle Angel Alita, Berserk usw.
    Ging es dir dabei mehr um künstlerisches Prestige bzw. ein erwachseneres Voranbringen des deutschen Mangamarktes als ganzes und dafür die Inkaufnahme mal einen weiteren schlechtlaufenden Titel dafür kurzfristig mit durchzuschleppen ?

    Seine Judoserie Yawara wolltet ihr ja im Manga Twister bringen, was angeblich Urasawa selbst abgelehnt hatte, war das wirklich so oder hätte eher das mit den Problemen des Magazins das zur Einstellung führte zu tun?
    Ist ein Canceln einer Serie nur für die Magazinveröffentlichung wenn dieses eingestellt wird für die Japaner grundsätzlich leichter hinzunehmen als das canceln einer Tradeserie ?


    Hast du eigentlich damals den ode die ersten Boy Love Manga nach Deutschland gebracht und etabliert oder waren das doch die Kollegen von Carlsen ?
    Gab es damals bei den Japanexperten von Egmont auch so ein langes Überlegen und darin ein Problem sehen wie mit der Japanischen Leserichtung bei Dragonball.?
    Geändert von Huckybear (17.10.2019 um 14:52 Uhr)
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  16. #16
    Mitglied Avatar von Ninelpienel
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    Wäre wirklich interessant zu wissen warum man dann so was wie Homunculus lizenziert hat, obwohl man wusste, dass diese Art von Serien einfach nicht ankommt. Ich bin dennoch froh, dass ihr den damals lizenziert habt. Ich musste den Manga zwar schmerzhaft nachkaufen, aber er ist dennoch zu einen meiner absoluten Lieblingsmangas geworden.
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  17. #17
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    "Pluto" war so ein "eine-Hand-wäscht-die andere"-Ding. Zum einen gefällt mir die Serie, zum anderen wurde sie mir von Shogakukan wärmstens ans Herz gelegt, und da Shogakukan (Conan, Inu Yasha, Ranma etc) neben Kodansha unser wichtigster Lizenzgeber war, konnte man das nicht einfach vom Tisch wischen. Also haben wir die Serie ins Programm genommen. Und dann kam hinzu, dass die Leser, die mit Sailor Moon und Dragonball zu den Manga gekommen waren, ja nun auch fast 10 Jahre älter waren. Also hoffte ich auf erwachsenere Leser. Und Homunculus liebten wir alle in der Redaktion. Die Controller konnte ich dann damit überzeugen, dass wir für Clamps Kobato in den Homunculus-Apfel beißen müssten.
    Aber leider hast du Recht, die erwachsenen Leser wollten in der Mehrzahl weiterhin kindisches Zeugs lesen. Dabei war es mir/uns wichtig, den Erwachsenenmarkt zu vergrößern, da man dort entsprechende Serien zu einem höheren Preis verkaufen konnte. Damit konnte man entweder mehr Geld verdienen oder aber die Auflagen mussten nicht ganz so hoch sein, um deckend zu arbeiten.
    Yawara wollte tatsächlich Urasawa selbst nicht. Aber frag nicht nicht warum. Das weiß ich nicht mehr. Und 2003 hatte der Manga Twister noch keine Probleme.

    Auch das Einstellen des Manga Twister war für mich eine Aufforderung zum Schautanzen bei Shogakukan, denn das war genauso problematisch. Deshalb mussten wir einige der Serien ja auch als Bücher bringen. Tatsächlich hatte ich bei Shogakukan allerdings einen großen Stein im Brett, da ich das Pokémon Magazin Anfang der 2000er durchgezogen hatte, obwohl der Zug damals schon ziemlich abgefahren war. Wir hatten jahrelang verhandelt und als dann endlich das Okay kam, wollte keiner der anderen Egmont Verlage mehr. Wenn ich mich recht entsinne, waren wir Deutschen die einzigen, die es noch veröffentlichten. Und auch dasd Wedding Beach Magazin hat uns große Achtung gebracht.

    Den ersten Boy Love Manga haben die Kollegen von Carlsen gebracht. Auch hier war wieder der "Micky Maus-Verlag der anrüchige Comics veröffentlicht" das Killer-Argument. Diese Diskussion hatte ich eigentlich ständig: Shamo, Ghost in the Shell, Gunsmith Cats etc

    EfWe

  18. #18
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Heftig , dieses arg konservative Micky Maus Disney Verlags Dings hat Egmont ja richtig Nachteile bereitet.
    Wussten die Japaner um das konservativere saubere Weltbild wenn man Disney gleichzeitig als wichtigsten Baustein neben Asterix verlegt ?
    Könnten die das verstehen oder irgendwie nachvollziehen ?
    Oder haben die am Ende noch gedacht was bloss mit dem efwe jetzt immer persönlich los wäre und das bei dir hängengeblieben ist als ewiger Überbringer von schlechten seltsamen Nachrichten aus der Dänischen Zentrale ?
    Dieses saubere Disneywelt zieht ja jetzt auch ins Filmgeschäft immer weitere Kreise durch aufkaufen von Marvel oder Star Wars und weiteren ...
    Egmont Manga hätte sich als entferntes Unterlabel von Egmont Disney entfernen, umbenennen und als freie radikales schwarzes Schaaf Tochter emanzipieren müssen.
    Mann , was für ein Eiertanz , aber wenigstens durftest du Sachen erleben die andere so nicht sehen und erleben wie eine Einladung zum Sumo Ringen und wurdest dafür gut bezahlt.
    Inhaltlich wärst du bei Carlsen Manga sicher glücklicher gewesen oder ihr wolltet einfach wie so oft menschlich nachvolziehbar einfach viel zu schnell , viel zu viel.
    Geändert von Huckybear (17.10.2019 um 15:36 Uhr)
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  19. #19
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    Nun ja, die verkaufte Auflage der Micky Maus damals hat auch die Japaner beeindruckt. Und Disney ist in Japan ja auch sehr groß. Das war nicht nur ein Nachteil. Und natürlich wurde nie kommuniziert, dass es das Saubermannimage war, das manchmal Probleme bereitete. Die fanden es schon toll, bei dem Disney- und Asterix-Verlag zu sein. Außerdem fand die Schere bereits in Stuttgart/Berlin statt. Da musste keiner aus Kopenhagen etwas sagen. Im Gegenteil: Eine Zeitlang war ich sogar dazu auserkoren, das skandinavische und polnische Manga-Geschäft mit dem unseren zu koordinieren. Die Meetings in Kopenhagen oder Warschau waren schon lustig.
    Ursprünglich war EMA ja auch eine eigenständige GmbH, aber Umstrukturierungen und Absatzprobleme bei den Magazinen führten schließlich dazu, dass wir "heim ins Reich" geholt wurden und "nur noch" ein Verlagsbereich von Ehapa waren.
    Im Großen und Ganzen kann ich nicht klagen. Wie du sagst: zwei bis drei Mal im Jahr in Japan, dort tolle Sachen erlebt und tolle Menschen getroffen, und ein Gehalt bekommen, das ich sogar beim Umzug nach Berlin selbst bestimmen konnte (!). Es gibt schlimmeres ...

    Mit ein Grund für Egmont Fleetway, das ich ja ebenfalls mitbegründet und geleitet habe, war auch Disney ...

    EfWe

  20. #20
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    Wäre auch interessant zu wissen, weshalb Panini damals keine Angst hatte, Serien abzubrechen. Shuueisha müsste doch stinksauer sein, dass sie Slam Dunk schon zweimal abgebrochen haben. Dasselbe bei Fist of the North Star, wobei ich da nicht weiß, bei welchem Verlag zur Zeit der Lizenzierung die Rechte lagen.
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  21. #21
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Was mir auffällt , Endscheider in Verlagen wie du efwe, Herr Kaps oder Herr Schwarz und auch vorher Herr Knigge kamen alle anfangs aus dem Fanbereich teils über Comicläde in Ihren Comicbereich der Verlage auf einflussreiche Posten.
    Viele wie insbesonders Herr Kaps und wohl auch Herr Schwarz waren irgednwann von den Mangas daanch dann aber so oder noch mehr fasziniert , dass sie eher ganz rüber in den Mangabereich wechselten.
    Gerade bei Herrn Kaps merkt man das immer wieder , wenn er sagt das er dachte er kannte und verstand die Comicwelt , bis er dann bei Carlsen beid en ersten Mangas feststellen musste, das er nur 50 % der Welt kannte.
    Seitdem ist er nach Carlsen erst bei Tokyopop und nun bei Altraverse viel fester ausschliesslich bei den Mangas verankert als bei den Comics.
    Bei Herrn Schwarz scheint es ähnlich wenn wohl auch nicht ganz so stark zu sein.
    Wie ist es bei dir ?
    War das nur ein interessanter neuer Zwischenschritt der dem Verlag Geld brachte , weil inzwischen bist du ja wieder beruflich und evtl. privat wieder zurück ausschliesslich bei den westlichen Comics.
    warum ist das Thema Manga für dich privat oder beruflich anders als bei Herrn Kaps nicht das neue Lebenselixier, wo es noch so viel neues zu entdecken gibt geworden ?

    Was mir noch auffällt gerade hier im Forum :
    Es fehlt bei vielen Verlagsmitarbeitern der Verlage einfach die "echte" private Leidenschaft
    Bei oben genannten wusste man , dass sie wenn sie nicht im Verlag arbeiten würden , sich auch ansonsten privat mit dem was sie verkaufen extrem beschäftigen oder beschäftigt hatten u8nd dies auch wir wir Kunden auch sonst weiter tun würden.
    Gerade bei dir und vor allem dem unermüdlichen Herrn Schwarz hat man das ja gesehen, dass Ihr euch nicht an die üblichen Forenbetreuung von 8-17 Uhr Mo-Fr gehalten habt, sondern da wie Fans und Kuinden verhaltet
    Viele der heutigen Mitarbeiter melden sich bsw. hier oder bei Facebook oder sonst wo an , promoten das allerneuste Produkt , aber man merkt Ihnen stark an ,dass es Ihr Job und Ihre reine Aufgabe ist, mehr so ein Lebensabschnitt .
    Sie kommen oft nicht aus den Fanbereich Ihres Hobbys oder als Nerd in die Verlage , sondern verkaufen heute Mangas, vorher Lebensmitel oder Medizinprodukte und morgen vielleicht EDV Sachen und verschwinden dann überall genauso schnell irgendwann wieder .
    Wo ist da die bedingungslose Leidenschaft die oft die Fans und Kunden haben , verstehen die Mitarbeiter dann so noch die nervigen Nerdkunden wenn sie selbst keine sind oder jemals waren ?
    Geändert von Huckybear (17.10.2019 um 18:48 Uhr)
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  22. #22
    Moderator Mangaforen Avatar von Shima
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    Schon spannend das alles zu erfahren, hoffe es fühlt sich niemand auf den Schlips getreten bei diesen Insiderinfos.

    Ich hatte mir zwar schon immer gedacht das Basara nicht wahnsinnig prickelnd lief aber schon enttäuschend das die Serie hier nicht Fuss fassen konnte, ich habe die Serie geliebt und hätte gerne eine schicke Neuauflage...

    Aber ich denke das Blade of Immortal mit die größte Chance dafür hätte, Vagabond wäre an sich auch interessant aber die Serie ist ja leider nicht abgeschlossen.
    An das Clamp Magazin erinnere ich mich noch, das war mir damals schlichtweg zu teuer, wollte dann immer irgendwann später nachkaufen aber schließlich habe ich es ganz aufgegeben.

    Die späteren Werke von Clamp empfand ich größtenteils bescheiden, Kobato war niedlich aber eben kein CCS 2 (das scheint ohnehin der Lieblingstitel von Clamp zu sein wobei sie meiner Meinung nach deutlich bessere Werke hatten), kann mir gar nicht vorstellen das der sich gelohnt hat, ähnlich Cause I Love you.

    Naru Taru habe ich nie zu Ende gelesen, dafür Gun Smith Cats verschlungen - an sich hat/te EMA schon gute und auch vielseitige Titel aber irgendwie haben sie es bisher nicht geschafft verschiedene Probleme in den Griff zu kriegen im Grunde ist das einfach schade.
    wünscht sich die Light Novel - Reihe: Haikyu!! Shosetsu Ban!!

  23. #23
    Moderator Zack-Forum Avatar von efwe
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    @Huckybear
    Meinen ersten Manga habe ich Anfang der 1990er gelesen. Da kamen die Sachen aus den USA. Das hat mich damals schon fasziniert. So richtig gepackt haben mich dann „Ghost in the Shell“ und „Appleseed“. Das wollte ich unbedingt bei Ehapa veröffentlichen und Klaus M. Mrositzki davon überzeugen, dass wir das machen sollten. Seitdem schlägt mein Herz für die Manga. Ich habe damals auch ganz viele Serien aus dem Englischen übersetzt, was mich noch tiefer in diese Welt gezogen hat. Für mich waren die Manga nie nur ein Zwischenschritt, ich war da mit vollem Herzen dabei. Nicht umsonst hat man mir die Verlagsleitung bei EMA angeboten. Das war ein Riesending für mich. Wir sind im Sommer 2000 durch alle großen japanischen Verlage getingelt und haben den neuen Verlag präsentiert. Spaß am Rande: Wir kamen mit einer supercoolen Power Point Präsentation auf dem Laptop, um festzustellen, dass nur einer der japanischen Verlage das Equipment hatte, um die zu zeigen. Wir haben im Business Center unseres Hotels dann Stapel von Papier mit der Präsentation ausgedruckt und schön im Mappen abheftet ...
    Also Manga war ganz mein Ding. Ich habe das EMA-Programm immer selbst gemacht, während das ECC-Programm, nachdem ich das von Michael Walz übernommen hatte, eine Teamsache war.
    Ich glaube, dass Comics für die Generation Knigge/Walz/Tempel noch mehr Abenteuer war, als es heute der Fall ist. Wir sind in einer Zeit aufgewachsen, in der Comics noch ganz stark den „Bäh“-Faktor besaßen. Die meisten Eltern fanden das verblödend - Schund. Heute sieht das anders aus. Comics sind im Feuilleton angekommen. Ich habe auch zu meiner aktiven Zeit bereits bemerkt, dass den meisten jungen Redakteurendas Gefühl für die Comic-Historie abgeht. Ich denke, dass man davon aber eine gewisse Ahnung haben sollte, um Comics zu verstehen. Zudem sind Redakteure in den großen Verlagen ganz stark zu Verwalter verkommen, die Abläufe koordinieren, aber wenig mit dem Inhalt zu tun haben. Da fehlt dann die Bindung, und der Comic wird zum Produkt. Ist mir selbst auch so gegangen. Irgendwann habe ich keine Texte mehr redigiert oder Backcovertexte geschrieben, da ich qua Amt für Zahlen zuständig war. Ich habe mir dann das Recht rausgenommen, zumindest den einen oder anderen Comic weiterhin (in meiner Freizeit) zu übersetzen, um nicht das Gefühl und die Begeisterung zu verlieren.
    Das ist auch ein Grund, warum ich „ZACK“ mache. Eigentlich verdiene ich mein Geld im „seriösen“ Zeitschriftenbereich (wen‘s interessiert: www.blattgold.tv), aber ich wollte den Kontakt zu den Comics nicht verlieren. Hätte ich die Möglichkeit gehabt, etwas mit Manga zu machen, wäre mir das natürlich fast noch lieber gewesen.

    @Shima
    Meines Erachtens liegt EMAs Problem darin, dass der Verlag - zumindest zu meiner Zeit - immer dazu da war, andere Zahlen schön zu schreiben. Das durfte man damals so nicht sagen, aber ohne EMA hätte es einige Jahre lang keine ECC gegeben, außer es gab einen neuen Asterix. Auch das vgs-Buchprogramm wurde eine Zeitlang von EMA mitfinanziert. Wir hatten zwar Geld verdient, konnten es aber nicht wirklich investieren (sprich Abschreibungen auf Backlistbestände schlechter laufender Serien vornehmen), da es benötigt wurde, andere Löcher zu stopfen. Als dann die Geldbringer nicht mehr im Zwei-Monats-Takt veröffentlicht werden konnten, weil der Nachschub aus Japan fehlte, hatte EMA plötzlich Probleme. Die waren zwar originär nicht von EMA verursacht worden, aber das scherte keinen mehr. Plötzlich mischte man sich von oben ein, und es ging nur noch um Zahlen. Damit war der Mut für Versuche weg, der lange Atem fehlte etc. Planungen wurden nur noch kurzfristig vorgenommen.
    Ich hatte Fünf-Jahres-Pläne und Programmplanungen, die in der Basis für die kommenden zwei Jahre ausgelegt waren. Keine Ahnung, wie das heute aussieht.

    EfWe

  24. #24
    Mitglied Avatar von Ninelpienel
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    Apropos Probleme bei Egmont: Der Verlag wird aktuell stark kritisiert, weil Serien die schlecht laufen im Releaserhythmus sehr stark gestreckt werden. Diverse Serien die teilweise in Japan schon abgeschlossen sind kommen jährlich oder in noch größeren Abständen. Es gibt Leute, die behaupten, dass Egmont dadurch noch mehr Verluste macht, weil immer mehr Leute abspringen. Was würdest du erfahrungsgemäß dazu sagen? Stimmt das? Schießt sich Egmont damit selber ins Knie?
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  25. #25
    Mitglied Avatar von DasKame
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    Zitat Zitat von efwe Beitrag anzeigen
    Und Homunculus liebten wir alle in der Redaktion. Die Controller konnte ich dann damit überzeugen, dass wir für Clamps Kobato in den Homunculus-Apfel beißen müssten.
    Würde mich mal interessieren wieviele Titel schlicht "Redaktionslieblinge" waren obwohl sie kommerziell absehbar erfolglos sein würden, ob sowas oft vorkommt oder doch nur alle 100 Jahre?


    Aber leider hast du Recht, die erwachsenen Leser wollten in der Mehrzahl weiterhin kindisches Zeugs lesen. Dabei war es mir/uns wichtig, den Erwachsenenmarkt zu vergrößern, da man dort entsprechende Serien zu einem höheren Preis verkaufen konnte. Damit konnte man entweder mehr Geld verdienen oder aber die Auflagen mussten nicht ganz so hoch sein, um deckend zu arbeiten.
    Macht mich heute noch traurig das bestimmte Manga kaum Chancen haben weil sie z.B. optisch zu eigen sind, man denke an Ichabod, Shin Chan oder The Big O, tolle Reihen, aber ohne Chance da nicht "Manga"-Optisch genug
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