Bis zum Ende war der Fokus auf der Malerei, bei der sehr detailliert informiert wurde. Nicht nur durch harte Fakten, sondern auch die Atmosphäre wurde sehr gut vermittelt, wie es an Kunstschulen abgeht. Das Setting war nicht der bloße Aufhänger für die Romantik, sondern man kann fast schon sagen, dass genau das Gegenteil der Fall ist: Die Romantik lockt die Jugend an und plötzlich hat man was über Malerei gelernt. Das heißt natürlich nicht, dass die Romantik vollkommen unwichtig ist, nur wird sie immer in Verbindung zum Hauptthema eingesetzt. Jeder Monolog von Chitose bezieht ihr Innenleben, die Kunst und Itsuki mit ein. Ihre Beziehung weist nicht die typische Form der Verfolgung von klaren Beziehungszielen auf (Zusammen einziehen, der erste Kuss, das erste Date... Manche davon treten auf, aber ihnen wird nicht viel Bedeutung zugemessen) sondern eher interne, charakterliche Veränderungen auf, die sich darin äußern, wie sich die Art des Dialogs oder der Mimik/Gestik zwischen beiden im Laufe der Reihe ändert, was schwerer zu vermitteln ist, aber hier gelungen ist. Itsuki selbst wird uns auch im Laufe der Reihe näher gebracht, indem wir schrittweise auch unabhängig von Chitose mehr über ihn erfahren. Und obwohl Itsuki Bruder die Rolle des unausweichlichen romantischen Rivalen einnehmen muss, gibt es durchaus schlimmere Vertreter von der Sorte.
Das Ende ist auch zufriedenstellend. Als realistische Geschichte fühlt es sich natürlich keineswegs entgültig an, sondern nur wie der Beginn eines neuen Abschnitts. Da bei realistischen Geschichten das Ende fast arbiträr gesetzt wird, wäre natürlich eine zweite Teilreihe, die auf der Universität spielt, möglich, (Wie es auf einer Kunstuni abgeht, wäre zumindest interessant) aber ich bin doch froh, dass sie hier endet. Neun Bände haben gereicht, um die Themen wie Zukunfts- und Selbstfindung genügend auszukundschaften.
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