Das hört sich für mich alles ein wenig nach Ausreden an.
Ich denke schon, dass Egmont die Qualität des Drucks hätte beeinflussen können.
Es gibt Schriftarten ohne Serifen. Man hätte den Text größer und / oder fetter machen können, etc.
Ist das das erste Mal, dass der größte deutsche Comic Verleger auf Leinen druckt? Und kann man selbst beim fast doppelten Preis und halben Wert keine Qualitätskontrolle erwarten?
Ich glaube nicht, dass die französische Gestaltung hier einen Unterschied macht. Hätten die sich auch für einen Druck entschieden, wäre der nicht automatisch identisch mit der deutschen Version gewesen. Die Buchrücken sind nämlich häufig nicht gleich gestaltet. Der Aspekt ist eher dahin gehend interessant, dass hier regelmäßig gepredigt wird, man könne ja nichts Eigenes / Anderes machen, weil der Lizenzgeber alles so vorgibt "bla, bla, bla"... Sieht man mal, dass es wohl doch geht.
Den letzten Punkt habe ich, erhlich gesagt, nicht ganz verstanden.
Wer gestaltet jetzt deiner Meinung nach den Buchrücken? Und warum hat Egmont damit nichts zu tun? (Machen die keine Vorgaben? Und können die Fehler im Druck nicht reklamieren?)
Meine Theorie ist, der Fehler könnte daher rühren, dass sich der Grafiker nur den letzten vorherigen Band angeschaut hat.
Zufällig ist dort der Titel ("Die Tochter des Vercingetorix") nämlich gerade so lang, dass die Abstände zu den Elementen links und rechts davon in etwa gleich sind. Das heißt, obwohl der Titel zwar eigentlich "linksbündig" ist, sieht er aufgrund seiner Länge gleichzeitig "zentriert" aus. Eventuell hat der Grafiker deshalb fälschlicher Weise angenommen, dass der Titel zentriert muss.
Jo, ich habe auch noch einige weitere Beispiele gefunden.
Zum Beispiel die Erste Ausgabe von "Der grosse Tote". Hier wird nach Band 4 die Gestaltung der Buchrücken abenteuerlich. Allerdings bei der verkleinerten Neuausgabe, die komplett im letzten Jahr erschien, scheint alles gut gegangen zu sein.
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Wenn ich einen Umschlag gestalte, dann gibt es eine sog. "seitenglatte" Datei (da ist alles drinnen, was auf Papier gedruckt wird). Von dieser wird auf das Papier komplett gedruckt. SC oder HC ist egal. Ich habe die Oberhoheit. Alles ist aus einer Hand. Wenn aber nicht alles auf einem Papier/einem Karton gedruckt wird, sondern eine Hybrid-Fertigung erfolgt, dann kann ich nur meine Druckdaten für den Druck in der (Offset-)Druckmaschine übermitteln.
Für eine Sache mit einem Leinenrücken kann dann nur ein sog. "Stellungsmuster" übersandt werden, Fotos von bisherigen Bänden, einen Musterband bisheriger Produktion. Ich muss mich dann darauf verlassen, dass das von den Fachkräften verstanden wird. Aber es ruft mich innerhalb dieses Workflows keiner an und frägt nach ... die Leute machen das dann einfach. Und da hier viele Stationen drinnen hängen, kann viel passieren.
Was durch Dateien übermittelt wurde, das passt. Aber nach der Druckerei kommt die Buchbinderei, die ist vielleicht eine eigenständige Firma. Hier können die Fehler massig passieren.
Und: Das sind meine eigenen Erfahrungswerte. Ich war's nicht - ich arbeite nicht für Egmont.
Das ist natürlich alles richtig. Buchbinderische Arbeiten gehen praktisch immer außer Haus, da kontrolliert niemand, schon gar keiner aus dem Verlag. Die wissen oft gar nicht, wer die Weiterverarbeitung übernimmt, das ist i.d.R. Sache der Druckerei.
Fehler sind trotzdem ärgerlich. ;-)
Für den Verlag offenbar nur, wenn sie den Gewinn schmälern... warum sonst sparen sich so viele Verlage inzwischen ein Lektorat (oder ein so qualifiziertes, dass es den Namen verdient)? Ich finde in den letzten Jahren vermehrt (weniger in Comics, sondern in Romanen/Sachbüchern) Fehler, die derart offensichtlich nach automatisierter Rechtschreibprüfung aussehen, dass wohl kein Mensch mehr gegengelesen haben kann...
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Manchmal habe ich das Gefühl, dass sogar bewusst Rechtschreib- und Grammatikfehler eingebaut werden...
Jeder Verlag möchte schliesslich auch „hipp“ sein.![]()
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Mann muss ja nur Mal zu den Küchentischverlegern schauen. Die schaffen dass - nebst Splitter - zumeist immer, dass die Probleme mit den unterschiedlich gedruckten, gepressten, geschnittenen Buchrücken auch über Jahre hinweg nicht passieren.
Nicht immer - aber meistens (und bei Splitter eigentlich sogar zu 99,99 %).
Wenn dann einem Großverlag wie Egmont - der sich ja zudem im allgemeinen Preisgefüge auf dem Comicmarkt im oberen Drittel (eher Zehntel) befindet - solche fundamentalen Fehler (und diese immer und immer wieder) passieren, dann ist diese Kritik aus meinen Augen durchaus gerechtfertigt. Denn schaut man mal z.B. in anderen Branchen - z.B. zur Automobilbranche - da werden Spaltmaße im mm Bereich diskutiert und zu Recht kritisiert.
Das Glück was Egmont schlicht hat ist, dass eine Vielzahl Ihrer Produkte (die sie noch verkaufen), absolute Big Evergreens auf dem Comicmarkt sind, die zudem auch noch von der breiten Masse der normalerweise Nicht-Käufer gekauft, gelesen und gourmiert werden.
LG
Geändert von TheDuck (21.05.2022 um 18:42 Uhr)
Die gibt es sicher, sogar hier im Forum. Schau zum Beispiel mal bei Dantes. Kleinstverlag mit tollen VÖs in hervorragender Qualität.
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dani-books und Salleck-Verlag gehört wahrscheinlich auch in diese Kategorie. Ein-Mann-Betriebe. Und ja, in meiner Vorstellung arbeiten diese Herausgeber wohl eher zuhause als in einem noblen Hochhaus.
Selbst der All-Verlag und Cross Kult dürften ganz kleine Unternehmen sein. Nehme ich an. (Wissen oder persönliche Erfahrung oder gar jemand wichtigen kennen tu ich nicht.)
Der All-Verlag ist fast noch ein Hobby-Verlag; soweit ich weiß, hat Ansgar Lüttgenau immer noch eine Festanstellung neben der Verlegerei.
Dasselbe trifft auch auf Dantes zu, @JRN erwähnt ja desöfteren Josch's hauptberufliche Tätigkeit als Krankenpfleger.
Cross Cult spielt (spätestens seit es die Mangasparte gibt) schon in einer anderen Liga, immerhin gibt es da festangestellte Redakteure und Marketing-Menschen.
Bitte beachtet meinen Verkaufsthread.
Wick mit seinem Silberpfeil fällt mir da ein. Oder auch Ilovecomics?
Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
Mit Bastei-Gruß,
Euer Frank
Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!
Dieser Beitrag wird sich in wenigen Sekunden selbst löschen.
…und Weissblech, jaja, Rotopol, Reprodukt, avant, stainlessArt (= Jommeke).
Wir haben viele Klein- und Kleinstverlage, die Lichtjahre von "mittelständischen Unternehmen" entfernt sind.
Epsilon? *hüstl*
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Sehe ich genauso.
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Es geht nicht um Klein- vs. Kleinstverlage, sondern um den von Bob Cramer verwendeten Begriff "Mittelständische Unternehmen". Letztere lassen sich nicht ihr komplettes nächstes Programm durch Crowdfunding vorfinanzieren.
Es gibt genug Mittelständler die Crowdfunding nutzen. Schau Dir mal die Brett- oder Computerspiel-Branche an.
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Da fällt mir die Geschichte aus dem Arabischen Raum ein, wonach beim Teppichknüpfen "bewusst" Fehler eingeplant werden, damit die einzige Perfektion alleine dem überirdischen Gott zugestanden wird. Ein Teppich OHNE Fehler darf eben nicht sein. Devotheit - oder Geschäftspraktik, um Mängelbeschwerden hintan zu halten ...
Geändert von scarpino (23.05.2022 um 18:01 Uhr)
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