Nimona - Comic des Jahres oder des Jahrzehnts?

[jellyman71]

Ich finde das Problem über den Preis bei Nimona zu suchen funktioniert überhaupt nicht.
270 Seiten im grösseren Format für 19,95 Euro, im Vergleich zum kleinformatigeren "Im Schatten des Krieges" das mit nur 30 Seiten mehr 29,- Euro kostet, ist ein super Einstiegspreis.
Bei Nimona gibt es nur den einen Kampf und zwar gegen die festgefahrenen Sehgewohnheiten und den aussergewöhnlichen Stil, der richtig Spass macht wenn man sich auf Ihn eingelassen hat, aber von vielen als Kindergekrakel abgetan wird. Schade :-(
Und das wichtigste bei Nimona, es gibt kein zähes durchkämpfen von Seite zu Seite, sondern Nimona steigert sich von Anfang bis zum fulminanten Ende und präsentiert eine intelligentere Wendung, kuriosere sowie lustige Ereignisse am laufenden Band.

Was für eine tolle neue Autorin und Zeichnerin für das Genre Comic. Solche Künstler wie Noelle Stevenson sorgen dafür, das unser geliebtes Hobby neue Impulse bekommt, neue Fans und eine wunderbar abwechslungs und Ideenreiche Zukunft hat.

[jellyman71]

Habe Nimona heute bestellt, bin gespannt drauf.

Super! Bin gespannt wie es Du und Franco findet...
:-)

[TheDuck]

@jelly

Ich bezweifle nicht, dass der Preis zu anderen Comicprintprodukten sagenhaft günstig ist - nein, ich sehe das sogar genauso - aber 19,95 € ist einfach kein Mitnahmepreis mehr. Klar 12 € für ein Carlsen SC auch nicht mehr, aber ich seh einfach eine gewisse Barriere bei 10 € für den Otto-Normal-Leser. Und daher kam auch mein Vorschlag, gerade dieses Buch lieber in zwei Hälften auf den Markt zu bringen, aber vermutlich hätte das auch nicht geklappt.
Naja mal guggen - eventuell sind wir ja alle bald ganz freudig überrascht, wenn Nimona in die 5. Auflage, so wie damals Blau ist eine warme Farbe geht ^^

[robert 3000]

@theduck

Ich beobachte bei uns in den Einkaufstempeln immer öfter das die Eltern den Kindern das LTB nicht mehr kaufen. Weils zu teuer ist. Und das kostet weniger als 10 Euro. Splitter hat hier als Verlag günstig kalkuliert und wird jetzt als Verlag gespannt drauf schauen ob ein Konzept funktioniert oder nicht.

[idur14]

Stimme the duck zu 100 Prozent zu. 2 Bände (oder sogar 3) zu 9,95 sind auch im Buchhandel eine Schwelle die immer noch gilt,
Ob man jetzt 15€ oder 20€ nimmt macht dann keinen Unterschied mehr. 20€ ist auch wieder so eine Schwelle.
Auch wenn viele Bargeld abschaffen wollen, so ist es immer noch ein beliebtes zahlungsmittel. Und da ist alles, was man mit einem Schein bezahlen kann, besser als wenn man was zusammenstoppeln muss.

Nochmals: Nimona ist super gepreist und im Buchhandel als klassisches Produkt auch kaufbar, als Mitnahmeprodukt funktioniert es aber imho nicht. Das ist eine ganz andere Zielgruppe, die zahlt keine 20€ für einen Funny Stil, egal wie dick.
Eine Ausnahme gibt es: Das Weihnachtsgeschäft. Deshalb ist der Erscheinungszeitpunkt auch sehr gut gewählt.

Überlegt euch auch mal, dass es ein Geschenk sein könnte. Auch da könnte der Preis eine gewisse Rolle spielen, da würde aber die Zerlegung nicht funktionieren, das müsste man auf mehr Zahlungswilligkeit hoffen oder das bei einem anderen schmäleren Titel machen.

Bin deshalb sehr gespannt wie es ausgeht und wünsche wie im anderen Thread viel Glück dabei!

[Schreibfaul]

Ich finde das Problem über den Preis bei Nimona zu suchen funktioniert überhaupt nicht.

Doch. Schließlich kommt der Comicerwerb einer Investition gleich, wie ein Häusle bauen oder eine Familienkutsche anschaffen. Bei einem durchschnittlichen Einkommen von 400 EUR muss natürlich jeder EUR dreimal umgedreht werden. So mancher hat sich für Comics Geld bei russischen Mafiosis geliehen und konnte dann die horrenden Summen nicht zurückzahlen….

[FilthyAssistant]

Und daher kam auch mein Vorschlag, gerade dieses Buch lieber in zwei Hälften auf den Markt zu bringen, aber vermutlich hätte das auch nicht geklappt.

Vermutlich nicht, denn Serien verlieren im Normalfall mit jedem neu erscheinenden Band ein paar Leser/Käufer.

[TheDuck]

@theduck

Ich beobachte bei uns in den Einkaufstempeln immer öfter das die Eltern den Kindern das LTB nicht mehr kaufen. Weils zu teuer ist. Und das kostet weniger als 10 Euro.

Ja, das kann ich verstehen - als großer LTB-Komplettsammler ^^ schmerzt mich auch jede neue Preiserhöhungsrunde und neue LTB Nebenserie *seufz* ;-), aber wenn man sich mal die Verkaufszahlen anschaut, dann ist das LTB aktuell das bestverkaufste Jungendmagazin/Zeitschrift/Comic welches es auf dem Markt gibt -weit vor dem ehemaligen Platzhirsch Micky Maus Magazin und anderen Konsorten. Es spricht aber auch zwei Sorten von Menschen an: Den Sammler und den Gelegenheitskäufer und dabei auch noch jung und alt. Aber ob das mit Nimona auch geklappt hätte? Ich glaubs nicht, aber jetzt warten wir mal ab wie sich der Titel langfristig an den Kassen schlägt. :-)

[TheDuck]

Vermutlich nicht, denn Serien verlieren im Normalfall mit jedem neu erscheinenden Band ein paar Leser/Käufer.

Ja, das seh ich auch so - und ein Comic rein von den Seitenzahlen zu halbieren bedeutet nicht, dass man ihn auch zur Hälfte des Preises anbieten kann, da die reinen Druckkosten in der Gesamtkalkulation eines Comics heutzutage nur noch einen geringen Anteil haben. Dann hätte man die beiden Nimona Comics für 12,99 € oder noch höher anbieten müssen. Daher hätte sich, wenn überhaupt, ne Dreiteilung des Comics angeboten - und das wäre in der Tat sehr unhandlich geworden. Schwieriger Titel in einem schwierigen Marktumfeld ^^

[PhoneBone]

Gelegenheitskäufer kaufen um zu lesen. Braucht es da eine hochwertige Verarbeitung wirklich?

[jellyman71]

Vielleicht kann man es auch so stehen lassen das Splitter Nimonia bestmöglich gebracht hat, weil die Macher nicht gerade auf der Nudelsupp daher geschwommen kommen und das msl richtig gut durchdacht haben?!

Die Qualität und der gute Preis für 270 Seiten wird schlussendlich erfolgreich sein, wenn der Film dann noch kommt, gehts noch mal richtig nsch vorne :-)

[moriturus]

Gelegenheitskäufer werden sicher nicht so schnell zu Nimona greifen, da oft der erste Eindruck entscheidet. Die Qualität des Comics erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Gerade in Kombination mit dem Preis schreckt es wohl eher ab, auch wenn die Verarbeitung sehr gut ist und knallhart kalkuliert wurde. Das ist eher was für Leute, die wissen was sie kaufen, weniger für Leute die blind zugreifen. Für die Masse der falsche und zuviel Inhalt, preislich gesehen.

[idur14]

Dann macht doch mal ein paar Gegenvorschläge was sich

1)im kleineren Format (nicht Alben) darstellen lässt
2)preislich günstiger(optimal) produzierbar ist
3)sich auch an den Gelegenheitskäufer richten könnte.

Bin da voll dabei, dass es entweder nach was aussehen muss oder was immer geht sind quasi Zeitungsstrips.

Als erstes wäre mir Das Wolkenvolk (in Drittverwertung) eingefallen, danach natürlich Die Schlümpfe, wobei das wiederum lizenztechnisch einiges kosten könnte.
Und man sollte auch die vielen Splitterfans nutzen um die Werbetrommel zu rühren, dass sie dieses Produkt auch verschenken und eher in den Buchhandlungen kaufen. Das könnte dazu führen, dass Buchhandlungen mehr auf das Programm aufmerksam werden usw...
Ist ja nichts anderes als der Türöffner zum Crooss Selling für andere Käuferschichten.

[robert 3000]

Aus vollem Eigennutz schlag ich jetzt mal

Amulet und
Usagi Yojimbo

vor.

[horst]

Gelegenheitskäufer werden sicher nicht so schnell zu Nimona greifen, da oft der erste Eindruck entscheidet. Die Qualität des Comics erschließt sich nicht auf den ersten Blick. Gerade in Kombination mit dem Preis schreckt es wohl eher ab, auch wenn die Verarbeitung sehr gut ist und knallhart kalkuliert wurde. Das ist eher was für Leute, die wissen was sie kaufen, weniger für Leute die blind zugreifen. Für die Masse der falsche und zuviel Inhalt, preislich gesehen.

Hier unsere Gedanken zu MINISPLITT:

NIMONA ist erst einmal nur der erste Kandidat
einer "vielleicht" kommenden neuen Produktgruppe.
Diese ist konsequent auf den Buchhandel geplant
und die Verarbeitungs (und vor allem Haltbarkeits-
qualität) ist auf Jahrzehnte ausgelegt (Fadenbindung).

Sie wird von uns nirgdenwo für den Kioskmarkt
eingeplant. Somit sehen wir hier die Grenze. Der
Taschenbuchmarkt ist also außen vor. Es ist fachlich
ausgedrückt eine Broschur (und somit auch
aufbindbar zu individuellen handwerklichen
Hardcovern).

Gerne könnt ihr auch mal die Unterscheidung von
Taschenbuch und Broschur ergooglen!


Dabei sind die 272 Seiten sicher die Ausnahme
und Bücher mit z. B. 120-136 Seiten werden dann
im Idealfall bei 9,80 Euro liegen. Und Nimona ist
knallhart kalkuliert - als Broschur geht es einfach
nicht mehr tiefer.

Warum haben wir aber trotzdem NIMONA so gemacht?
Nun, der Titel hat sehr viel Potential nach oben -
die Aufmerksamiet die er in der Original-Veröffentlichung
erregt ist immens .. und im Weihnachtsgeschäft ist
ein solches Präsent mit 272 Seiten und 19,80 sicher
kein Nachteil gegenüber einem "Lappen" mit 64 Seiten
für 5,80!

Kurzresumée:
es ist also schon durchdacht, es ist kein Taschenbuch*...
... und die 272 Seiten sind nicht das Konzept der gesamten
MiniSplitt-Reihe!









* das würde dann vielleicht SPLITTER-Pocket heißen -
den Kiosk-, Supermarkt- und Kaufhaus-Markt streben
wir aber aktuell nicht an!

[PhoneBone]

dass es kein Taschenbuch ist, wisst aber auch nur ihr

[horst]

Dann wird es Zeit, dass so langsam alle um die existierenden
Leseformate wissen!

Ansonsten bleibt es auch weiterhin, bei einem
"Manga-ist-am-billigsten-SW-Lumbeck-Lese-Seiten-
formatignorierenden-Preisvergleich"!





*nach immerhin fast 100 Jahren massenpopulärer Lesekultur

[Comic_Republic]

Was heißt denn Lumbeck?

C_R

[Raro]

Bücher werden gelumbeckt, ist eine Klebebindung, eine Alternative zur Fadenheftung.

[uwe]

dass es kein Taschenbuch ist, wisst aber auch nur ihr

Und alle, die ein Minisplitt mal in der Hand hatten. Wer dazu Taschenbuch sagt...

[Comic_Republic]

Bücher werden gelumbeckt, ist eine Klebebindung, eine Alternative zur Fadenheftung.

Ah OK.
Wenn ich "gelumbeckt" laut ausspreche, kommt es mir tatsächlich bekannt vor...

C_R

[Mick Baxter]

Bücher werden gelumbeckt, ist eine Klebebindung, eine Alternative zur Fadenheftung.

Richtig, es ist eine Klebebindung. Aber ob man die heute noch vorfindet? Der Wikipedia-Artikel beschreibt das Lumbeck-Verfahren als ein händisches Verfahren. Das klingt nicht so, als würde es bei maschineller Verarbeitung eingesetzt. Ich vermute, dort ist die Heißklebebindung gebräuchlicher (zumal das Ergebnis dieses Vorgang mir selten ungekommen ist: "Danach wird auf dem beleimten Teil ein zuvor hergerichtete Gaze aufgelegt, nochmalig überleimt").

Allerdings hat sich der Begriff, unabhängig vom tatsächlicher Verfahren, als Überbegriff für Klebebindungen eingebürgert.

[Borusse]

Allerdings hat sich der Begriff, unabhängig vom tatsächlicher Verfahren, als Überbegriff für Klebebindungen eingebürgert.

Eben.

[schlampischlumpf]

Eben.

Ich dachte zunächst, Lumbecken wär etwas sexuelles :-).

[Mick Baxter]

Die Frage bleibt allerdings, was der Mehrwert der Fadenbindung ist. Ist irgendjemand in den letzten Jahren ein broschiertes Album auseinandergefallen? Die Kleber sind heute doch um Welten besser als der Leim, den Carlsen in den 80er Jahren verwendet hat.