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Ergebnis 176 bis 200 von 369

Thema: Hannes Hegen-Thema

  1. #176
    Mitglied Avatar von gbg
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    Privat, eher der nette Onkel von Nebenan. Sehr ehrlich, was ihn in seinen urheberrechtlichen "Rechtsstreitigkeiten" meist einen Nachteil einbrachte.
    Ich bin z.Z am durchforschen der ganzen alten Akten über die beiden oder sollte man sagen drei Streitigkeiten (2), die von ihm ausgingen und gegen ihn gingen (1). Jedesmal hat er irgendwie einen Vergleich schließen müssen. Im Letzten konnte Lothar Dräger seine Tantiemen verbessern. Schmälert damit das Dauererbe des Erben.

  2. #177
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    Sehr schön. Optisch sind die drei Digedags sehr unterschiedlich. Vom Charakter her ist Digedag der Draufgänger. Die immer währende Betonung und die absichtlich bis zum Äußersten getrieben Spezialcharakterisierung der Abrafaxe war damals und ist bis heute das wichtigste Kriterium um vom dumpfen Plagiat an den Digedags abzulenken und der Versuch um überhaupt ein eigenschöpferischen Wert darlegen zu können.

  3. #178
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    Das ist übrigens die übereinstimmende Meinung bekannter Künstler und unabhängiger Gutachter im Plagiazsprozess der 70er und 90er Jahre.

  4. #179
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    Nun, beide haben wahrscheinlich nicht die entsprechenden Quellen die meine Aussagen belegen, sondern nur ihre subjektiven Wahrnehmungen diesbezüglich. Wie gesagt, die verlagsinternen Gutachten und Dokumente beider Seiten sprechen da eine andere Sprache. Hier werden dann die Fakten eben mal nicht mit den Augen von Fans gesehen sondern objektiv dargelegt. Das kann dann natürlich auch mal anderer Leute Heiligtum stark destruieren. Vielleicht versuchst du es also einfach nicht auf die persönliche Ebene zu ziehen, sondern beschäftigst dich etwas mehr mit den Hintergründen. Ich bin da völlig offen für Neuigkeiten und stichhaltige Gegenargumente aus mir noch unbekannten Archivquellen. Ich gönne dir natürlich weiterhin deinen Glauben an die primär unverwechselbare und eigenschöpferische Leistung der Abrafaxekonzeption, würde aber darum bitten, faktenbasiert gegenläufige Auffassungen dann auch zu widerlegen.
    Geändert von kathleen (18.04.2023 um 21:31 Uhr)

  5. #180
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    Zitat Zitat von thowiLEIPZIG Beitrag anzeigen
    "Von Ida Blum bis zum Digedag-Schöpfer – Vier Leipziger Schulen wollen neue Namen

    ...Ehrung für Vater der Digedags

    Die 31. Grundschule in Probstheida will sich den Namen Johannes-Hegenbarth-Grundschule geben.
    's wörd abor auch Zeit! Nur, ob die Lernanfänger was mit ihrem Namenspatron und sei'm Werk anfangen können?

    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Das ist übrigens die übereinstimmende Meinung bekannter Künstler und unabhängiger Gutachter im Plagiazsprozess der 70er und 90er Jahre.
    Ich dachte ja immer, die Künstler und Gutachter hätten nur die grafische Gestaltung beurteilt?
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  6. #181
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    's wörd abor auch Zeit! Nur, ob die Lernanfänger was mit ihrem Namenspatron und sei'm Werk anfangen können?
    Da wird natürlich mit dem MvHH lesen gelernt! A wie Adelaide, B wie Bhur Yam und C wie Cäsar Celsius...

  7. #182
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    Ich dachte ja immer, die Künstler und Gutachter hätten nur die grafische Gestaltung beurteilt?[/QUOTE]
    Für die Künstler und Grafiker ist das so auch zutreffend. Die juristischen Gutachter beleuchten auch darüber hinaus. Eigentlich braucht man sich bzgl. der grafischen Umsetzung nur mal fragen warum die Abrafaxe nicht blaue oder grüne Haare oder eine Glatze haben. Die Antwort gibt der damalige Verlagsleiter Sommerfeld mit dem Auftrag: die Leser sollen möglichst keinen Unterschied merken.

  8. #183
    Mitglied Avatar von Nante
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Eigentlich braucht man sich bzgl. der grafischen Umsetzung nur mal fragen warum die Abrafaxe nicht blaue oder grüne Haare oder eine Glatze haben.
    Anime und Manga waren damals halt noch nicht so verbreitet und "Glatze" empfand/ empfindet wohl nicht nur die junge "Zielgruppe" erst mal als häßlich.

    ...und ist bis heute das wichtigste Kriterium um vom dumpfen Plagiat an den Digedags abzulenken
    Nicht wirklich dumpfer, als immer auf den Haarfarben und der "heiligen" Zahl DREI herumzureiten.
    Eine Krise kann jeder Idiot meistern. Was uns zu schaffen macht, ist der Alltag.
    (angeblich) Anton Tschechow

  9. #184
    Mitglied Avatar von komnenos
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    In seinem Buch ,,Stets erlebe ich das Falsche'' von Harald Kretzschmar aus dem Jahre 2017 gibt es auch ein Kapitel zu Hannes Hegen. Darin heißt es einleitend:

    ,,Die Digedags: Sein Stein der Weißen. Anstoß perfekt. Die Abrafaxe: Der Stein rollt weiter.''


    Das ist kurz und knapp die Sache auf den Punkt gebracht. Etwas ausführlicher wird es dann im weiteren, wenn er schreibt:

    ,,Wieso stutze ich ausgerechnet Ende Oktober 2016 in einer Ausstellung des Museums Wilhelm Busch in Hannover über das, was da mit den ,,Abrafaxen unterwegs mit Gottfried Wilhelm Leibniz'' an der Wand hing und mich selbst in der Schwarzweißvariante faszinierte? Weil ich IHN darin sofort wiedererkannte. Ja, weil ich mich vor Bewunderung gar nicht fassen konnte, wie ein originärer Personalstil offensichtlich inzwischen klassisch verfremdet weiterlebt.''

    Nun der klassische Verfremdungseffekt war 1976 sicher noch weniger ausgeprägt, aber dass man etwas verfremden wollte, ist klar. Zu offensichtlich war, dass man den Stein der Weisen nicht neu erfunden hat.

    Harald Kretzschmar war seit Mitte der 70-iger Leiter der Sektion Kariakturisten im Verband bildender Künstler, der auch Hegen angehörte. Kretzschmar hatte sich als 6 Jahre Jüngerer mit Hegen sowohl bei der HGB in Leipzig als auch später beim Eulenspiegel in Berlin die Klinke in die Hand gegeben. In Jahr 1990 hat er ihn besucht und über die Jahre ein Dossier zu Hegen angelegt (auch mit Porträtzeichnungen), welches ich aber noch weiter auswerten muss.

  10. #185
    Mitglied Avatar von gbg
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    Na da sind wir mal gespannt. Und Hegen hat das Dossier zugelassen? Oder hat er es einfach für sich selbst gemacht?

  11. #186
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    @Nante: Und das die Zeitschrift weiter Mosaik heißt ist für dich auch nicht ungewöhnlich und grenzt sich durch Kleinschreibung deutlich vom Vorgänger ab? Es reicht dir nicht, wenn verlagsintern offen von " die Leser sollen keinen Unterschied merken" geschrieben wird? Ok, die Brille die man braucht um dann keinen Plagiatsansatz zu erkennen hab ich leider auch nicht.

  12. #187
    Mitglied Avatar von Nafi Dhu Asrar
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    Dass die Abrafaxe den Digedags ähneln wird kaum jemand bestreiten. Dass die Auseinandersetzung für Hegen bitter und enttäuschend war, auch nicht. Dass Hegen mit dem Mosaik aufhörte (den Vertrag kündigte) und dass die Digedags, wie sie in den 60ern erschienen, auch zu einem hohen Maße Leistung der Zeichner war, die ja weiter machten, gehört auch ins Bild. Da stellt sich auch die (sozialistische) Frage, ob ein (genialer) Mann den Ertrag der Arbeitsleistung seiner Mitarbeiter finanziell abschöpfen sollte, ohne sie entsprechend zu beteiligen.
    Die für mich entscheidende Frage ist aber, ob wir als Leser uns diese Auseinandersetzung zu eigen machen müssen, Position beziehen oder eine Seite ergreifen. Es sind jetzt 50 Jahre vergangen, die unmittelbar beteiligten sind alle verschieden. Sie können das im Jenseits unter sich ausmachen. Indem man die Nachahmungen Abrafaxe als "dumpfe Plagiate" bezeichnet, hat man sich die Bitterkeit Hegens zu eigen gemacht. Gut, ich bin auch ein Spätgeborener. Ich habe immer beide geliebt.

  13. #188
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Zitat Zitat von Nafi Dhu Asrar Beitrag anzeigen
    Dass die Abrafaxe den Digedags ähneln wird kaum jemand bestreiten. Dass die Auseinandersetzung für Hegen bitter und enttäuschend war, auch nicht. Dass Hegen mit dem Mosaik aufhörte (den Vertrag kündigte) und dass die Digedags, wie sie in den 60ern erschienen, auch zu einem hohen Maße Leistung der Zeichner war, die ja weiter machten, gehört auch ins Bild. Da stellt sich auch die (sozialistische) Frage, ob ein (genialer) Mann den Ertrag der Arbeitsleistung seiner Mitarbeiter finanziell abschöpfen sollte, ohne sie entsprechend zu beteiligen.
    Die für mich entscheidende Frage ist aber, ob wir als Leser uns diese Auseinandersetzung zu eigen machen müssen, Position beziehen oder eine Seite ergreifen. Es sind jetzt 50 Jahre vergangen, die unmittelbar beteiligten sind alle verschieden. Sie können das im Jenseits unter sich ausmachen. Indem man die Nachahmungen Abrafaxe als "dumpfe Plagiate" bezeichnet, hat man sich die Bitterkeit Hegens zu eigen gemacht. Gut, ich bin auch ein Spätgeborener. Ich habe immer beide geliebt.
    Vielen Dank. Besser hätte man es nicht formulieren können.

  14. #189
    Mitglied Avatar von komnenos
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    Zitat Zitat von Nafi Dhu Asrar Beitrag anzeigen
    ....Da stellt sich auch die (sozialistische) Frage, ob ein (genialer) Mann den Ertrag der Arbeitsleistung seiner Mitarbeiter finanziell abschöpfen sollte, ohne sie entsprechend zu beteiligen. ...
    Da die meisten Mitarbeiter des Mosaikkollektivs Angestellte des Verlages und nicht direkt von Hegen waren, müsste man eigentlich fragen, warum der Verlag sie nicht mehr an seinem Gewinn mit dem Produkt beteiligt hat, statt damit defizitäre andere Produkte zu finanzieren. Jetzt kann man sagen, aber der Verlag war ja Volkseigentum, und insofern gehörte ja auch ein Fitzelchen davon jedem Mitarbeiter. Nur ist das Volkseigentum mit der Wende eingezogen worden und es gab nicht Auszahlungen von Volksaktien wie mal ursprünglich von der Bürgerrechtsbewegung angestossen (und in anderen ehemals soz. Ländern auch umgesetzt).

    Hier mal ein kurzer Beitrag aus der SZ dazu:

    https://www.sueddeutsche.de/wirtscha...etzt-1.2648737

    Und so wurde auch das Mosaik als erfolgreiches Verlagsprodukt privatisiert und die Mitarbeiter, die es zu einem erfolgreichen Produkt gemacht hatten, konnten am Ende noch froh sein, Ihren Job zu behalten.

    Aber auch schon 1976 mit dem Ausscheiden Hegens wurde dessen Salär nicht etwa gleichmäßig aufgeteilt. Drägers Honorar stieg gewaltig und der Rest konnte sich im wesentlichen über die Nennung im Impressum freuen.

    Mit Hegen hat das Alles nichts zu tun. Die Mitarbeiter, die kreativ im Sinne von Story und Figurinen waren, wurden auch finanziell von Hegen beteiligt. Das waren halt Dräger und Edith.

    Dass die Mitarbeiter von Hegen nicht wenigstens im Impressum genannt wurden, kann man kritisieren, war aber bei westlichen Produkten bspw. aus dem Kauka-Verlag oder dem Disney-Imperium auch nicht anders. So ist das durchaus auch in anderen Branchen. Bei einem tollen neuen Gebäude kennt man in der Regel auch den Namen des Architekten und nicht den des Maurers, obwohl der in die Tat umgesetzt hat, was sonst nur eine Projektion war.

    Aber zu Deinem anderen Punkt, Nafi, dass wir uns als Fans nicht auf eine Seite schlagen sollten, da kann ich Dir bedingt folgen. Es ging aber bei kathleen nicht darum, ob er Digedags oder Abrafaxe lieber mag. Es geht um eine nachträgliche Bewertung einer rechtlichen Auseinandersetzung, die so ja nie wirklich real ausgefochten wurde. Hegen hatte schon vor dem möglichen Prozess in den 70-igern einem Vergleich zugestimmt und damit dann auch den Prozess in den 90-igern verloren. Nicht weil das Plagiat nicht anerkannt werden konnte, sondern weil es durch den geschlossenen Vergleich keinen Anlass mehr gab, darüber überhaupt zu befinden.
    Und so hat sich hier und da die Meinung eingebürgert, Hegen hat den Plagiatsprozess verloren, weil es kein Plagiat ist. Und das stimmt so nicht. Und das immer mal wieder klar zu machen, hat nichts damit zu tun, ob man das Plagiat nicht trotzdem toll finden kann.

    Kurzer Nachtrag: Der Verlag Junge Welt war natürlich kein VEB, aber von dem Vermögen von FDJ und SED hat man ja auch nichts mehr gesehen. Ich wollte nur bebildern, dass man als Angestellter in der DDR eigentlich auch Aktionär war, nur halt ohne Aktien und damit nach der Wende auch ohne verbrieften Anspruch. Damit war man dann doppelt beschnitten, das Gehalt war niedrig und der Anteil war weg und in vielen Fällen nach der Wende dann der Job auch noch.
    Hegen hat alles richtig gemacht, dass er von diesem Pfad ab 1955 abgeschwenkt ist.
    Geändert von komnenos (19.04.2023 um 19:52 Uhr)

  15. #190
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    Ging's hier nicht eigentlich darum, dass Hannes endlich (s)eine späte Würdigung erhält, weil eine Schule nach ihm benamst wird?
    Vielleicht können wir die Plagiatsfrage an geeigneterer Stelle besprechen.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
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  16. #191
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von komnenos Beitrag anzeigen
    Aber zu Deinem anderen Punkt, Nafi, dass wir uns als Fans nicht auf eine Seite schlagen sollten, da kann ich Dir bedingt folgen. Es ging aber bei kathleen nicht darum, ob er Digedags oder Abrafaxe lieber mag. Es geht um eine nachträgliche Bewertung einer rechtlichen Auseinandersetzung, die so ja nie wirklich real ausgefochten wurde. Hegen hatte schon vor dem möglichen Prozess in den 70-igern einem Vergleich zugestimmt und damit dann auch den Prozess in den 90-igern verloren. Nicht weil das Plagiat nicht anerkannt werden konnte, sondern weil es durch den geschlossenen Vergleich keinen Anlass mehr gab, darüber überhaupt zu befinden.
    Und so hat sich hier und da die Meinung eingebürgert, Hegen hat den Plagiatsprozess verloren, weil es kein Plagiat ist. Und das stimmt so nicht. Und das immer mal wieder klar zu machen, hat nichts damit zu tun, ob man das Plagiat nicht trotzdem toll finden kann.
    Ein Vergleich ist in einem Zivilprozess ja nun nichts ungewöhnliches.

    "Landet ein Rechtsstreit vor Gericht, zwingt das Gesetz das Gericht und die Parteien zu versuchen, den Prozess einvernehmlich durch einen Vergleich zu beenden. Vom Gericht auf die Möglichkeit eines Vergleichs angesprochen, fragt sich der Mandant dann oftmals, weshalb er einen Vergleich eingehen und damit auf einen Teil seiner Forderung verzichten soll, wenn er sich doch "komplett im Recht sieht". " https://www.anwalt.de/rechtstipps/de...ch-194884.html

    Der Verlag wollte seinen Titel "MOSAIK" natürlich ohne besonders große Änderungen weiterführen. Ist doch verständlich. Ob drei Figuren mit den Haarfarben rot, blond und schwarz die nun anders heißen und aussehen ein Plagiat sind oder nicht, darüber kann man offensichtlich streiten. Ob ein Gericht sie so bezeichnet hätte, da wäre ich mir jedenfalls nicht sicher. Hegen hatte potentielle Gutachter, der Verlag hätte im Prozessfall sicherlich Gegengutachter gehabt. Hegen hat also das gemacht, was man eben in solchen Fällen macht und schloss einen relativ gut bezahlten Vergleich. Die Rechtssituation in der DDR war sicherlich speziell, aber ein kompletter Unrechtsstaat wird in ihr wohl nur von einer Minderheit gesehen. Es gab ohne Zweifel Unrecht, aber nicht alles in der DDR gesprochene Recht war Unrecht. Deswegen hatte der Vergleich aus DDR-Zeiten auch später noch Bestand.

  17. #192
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    @komnenos: Vielen Dank, besser hätte man es nicht formulieren können.

  18. #193
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Ob drei Figuren mit den Haarfarben rot, blond und schwarz die nun anders heißen und aussehen ein Plagiat sind oder nicht, darüber kann man offensichtlich streiten.Ob ein Gericht sie so bezeichnet hätte, da wäre ich mir jedenfalls nicht sicher
    In heutiger Zeit wird doch noch eher von einem Plagiat ausgegangen, als damals.

    Stell dir vor, einen Monat nach der Veröffentlichung des aktuellen Mosaik, würde ein begabter Zeichner oder Gruppe ein nachgezeichnetes Mosaik. veröffentlichen und verkaufen wollen???

    ...ist dann obige Meinung auch noch so lapidar?

    Fast alle die bewußt den Wechsel zu den Abrafaxen mitgemacht haben, sprachen von einem "Abklatsch" der Digedags (das Wort Plagiat wurde öffentlich nie genannt) und waren zweimal traurig. Einmal das "plötzlich" das unerwartete Ende kam, welches ein halbes Jahr vorher, dem Fan der Digedags nicht in den Sinn gekommen wäre. Und dann das Ergebnis, welches bei den meisten mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde.

    Und in den vorherigen Ankündigungen wurde sogar bewusst auf die Ähnlichkeit hingewiesen.

    Wieder zurück zum heutigen Mosaik:
    "Ich kündige für Januar 2024 ein neues Mosaik mit neuen Figuren und 1/4 jährige Herausgabe eines Magazins an. Das sind die Neuen: Luka, Lukas und Lukrine, die drei Gefährten:innen, die in unterschiedlichen Länder aufwuchsen und den jugendlichen Lesern:innen spannende, aufklärende und unterhaltsame Lektüre liefern, bevorzugt als eBook und auf jedem mobilen Endgerät zu erkennen. Die Printausgabe kann gegen einen geringfügig höheren Preis natürlich ebenfalls im Abo bezogen werden.
    Die ersten Abenteuer erleben die drei Gefährten:innen auf der Straße, wo sie sich unter echte Klimaarktivisten:innen mischen und sich auf der Seite der Beseelten und Tapferen für die Rettung des Weltklimas einsetzen...."
    Geändert von gbg (20.04.2023 um 00:00 Uhr)

  19. #194
    Mitglied Avatar von gbg
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    meine Frage nun: ist das dann ein Plagiat oder was völlig Neues, Eigenständiges?

  20. #195
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Kreuzspinne und Kreuzschnabel!

    Nicht nur blond-, schwarz- und rotbemützt, auch mehr als nur eine Alliteration! VON WEGEN die Wanduhr...!

    Ab auf die Barrikaden, Hegenianer!



    Bruder Anselmus Glücksmann, GREIFEN SIE SOFORT EIN!


  21. #196
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    Oder die drei Musketiere, aber das hatten wir ja schon, oder die drei aus dem Morgenlande oder die Olsenbande...

  22. #197
    Moderator Leipziger Comicgarten Forum Avatar von thowiLEIPZIG
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Oder die drei Musketiere, aber das hatten wir ja schon, oder die drei aus dem Morgenlande oder die Olsenbande...
    Die Olsenbande ist zu wenig singulär und schon vergeben. Sorry.


  23. #198
    Mitglied Avatar von Remory
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    meine Frage nun: ist das dann ein Plagiat oder was völlig Neues, Eigenständiges?
    Das kommt auf den Inhalt und die Umsetzung an. Bei den Superhelden ist auch jede Geschichte nach demselben Strickmuster gemacht, und doch ist es jedes Mal ein anderer Held.
    Nach deiner Definition wäre Remory auch ein Mosaik-Plagiat. Das würde mich persönlich traurig stimmen, wenn du das so sehen würdest.

  24. #199
    Mitglied Avatar von Remory
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    Noch mal allgemein etwas zu dieser unsäglichen Plagiatsdiskussion. Auch Hannes Hegen hat sein Konzept nicht ohne jeglichen Einfluss aus der Taufe gehoben. Zeitreisegeschichten sind ja nicht wirklich etwas Neues gewesen und ob die Namensgebung der drei Haupthelden wirklich von dem Ticken seiner Uhr inspiriert sind, sei mal dahingestellt.
    Wenn wir schon bei Plagiaten sind, könnte man sämtliche Inspiriationsquellen des MOSAIKs aufzählen und daraufhin abklopfen. Inspiration ist aber ein ganz normales Mittel, wenn man künstlerisch tätig ist. In der klassischen Musik war es früher üblich musikalische Themen von Komponistenkollegen aufzugreifen und diese zu variieren. Wenn man heute Samples aus bekannten Popsongs verwendet, wird dies schon als Plagiat angesehen, bzw. man muss die Urheber fragen. Dabei gibt es in der Kunst nur begrenzte Möglichkeiten, um sich auszudrücken. Nichts ist von Grund auf neu, sondern basiert immer auch auf schon Dagewesenem.

  25. #200
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    In heutiger Zeit wird doch noch eher von einem Plagiat ausgegangen, als damals.
    Von wem? Warum? Wieso? Bisschen dürre die Aussage …

    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Stell dir vor, einen Monat nach der Veröffentlichung des aktuellen Mosaik, würde ein begabter Zeichner oder Gruppe ein nachgezeichnetes Mosaik. veröffentlichen und verkaufen wollen???

    ...ist dann obige Meinung auch noch so lapidar?
    Im praktischen Fall würde dem Verlag der Titel "MOSAIK" gehören. Er könnte dann unter dem Titel jeden Comic veröffentlichen, den er wollte. Rein hypothetisch z.B. einen mit drei Mädchen, die blond, rothaarig und schwarzhaarig sind. Wie könnte der MOSAIK-Verlag die drei nennen? Sagen wir mal Anna, Bella und Caramella – wegen ABC und so …

    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Fast alle die bewußt den Wechsel zu den Abrafaxen mitgemacht haben, sprachen von einem "Abklatsch" der Digedags (das Wort Plagiat wurde öffentlich nie genannt) und waren zweimal traurig. Einmal das "plötzlich" das unerwartete Ende kam, welches ein halbes Jahr vorher, dem Fan der Digedags nicht in den Sinn gekommen wäre. Und dann das Ergebnis, welches bei den meisten mit gemischten Gefühlen aufgenommen wurde.
    Das solche Gefühle im Spiel waren, kann ich nicht bestreiten. Wäre mir wahrscheinlich auch so gegangen. Aber daran sind bei Licht betrachtet eigentlich nicht die Abrafaxe Schuld, sondern Hannes Hegen. Gefühle sind vor Gericht aber keine guten Ratgeber …

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