Töte Django! (Bluray. 116 Minuten Film mit Tomas Milian)
Könnte gut sein, dass von allen Nicht-Django-Filmen mit Django im Titel keiner besser ist als dieser. Denn dieser hier ist echt verdammt gut. Knallhart, vom Grad der Wertelosigkeit, Perversion, sadistischer Gewalt durchaus angelehnt an den Ur-Django, aber im Grunde setzt er noch einen drauf und ist sogar am Ende aussagestärker als dieser! El Topo drängt sich zum Vergleich geradezu auf, doch der kam erst 3 Jahre später in die Kinos. Die Soldaten des Rinderbarons sind umständehalber schwul, was mir hier zum allerersten Mal gezeigt wurde, später aber ja öfter mal Thema war, dass Cowboys eben geguckt haben, wo sie was wegstecken können. Und peinlicherweise bin ich ja im Grunde gegen Gewalt, wenn sie ein gewisses Maß an Barbarei überschreitet, konnte anfangs sogar nicht auf Tarantino, aber "Töte Django" macht mir echt Spaß anzusehen. Da ist irgendwie eine satirische Grundhaltung noch mit drin, die mich amüsiert. Für mich ein Film, der es überaschenderweise schafft, ziemlich nah an meine Western Top 10 heranzukommen.
Tomas Milian ist einer, von dem man nie weiß, ob er was dafür kann, wenn er in einem guten Film mitspielt. Das sagt man ja Fabio Testi und Keanu Reeves nach, dass sie fotogen sind, aber keine Ahnung haben, was sie tun. Von Milian weiß ich es nicht, womöglich unterschätze ich ihn, aber er kommt mir so vor, als würde er mit den beiden anderen das Kleeblatt vervollständigen.![]()
Egal. Sauguter Western. Ganz viele Kultszenen, die das Genre Italowestern für mich mit definieren. Darunter das Ausweiden des Erschossenen, wenn die Bürger merken, dass er mit Goldkugeln gespickt ist. Natürlich die Szene mit dem armen Jungen, der unter die schwulen Cowboys fällt und was er tut als er morgens wieder wach wird. Das heiße Gold und wer es am Ende zwangsweise behalten muss.
Ein Kultwestern.
Zum ersten Mal gesehen habe ich ihn in einer Filmnacht unseres ansässigen Programmkinos, zusammen mit Django 1 und Texas Addio (der seinerzeit als Django 2 vermarktet wurde). Diese Kinos waren Gold wert und ihr Verschwinden ist desaströs. Der Vorteil war nicht nur der, dass ältere Filme zugänglich wurden, die niemals eine Chance hatten, im Ersten/Zweiten/Dritten gesendet zu werden. Diese Kinos wurden in der Regel von recht intelligenten Leuten geführt, auf deren Vorauswahl man sich im Grunde sehr gut verlassen konnte, egal ob Western oder Horror. Eine Filmnacht gab's da mit "Am Anfang war das Feuer", dann "Apocalypse Now" und zum Schluss "Soylent Green"! Das war nicht ganz einfach abzusitzen, machte aber auf eine faszinierende Weise Sinn.![]()
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