Was ich jetzt entdeckt habe, es gibt ja auch Manga vom Autor:
Die sehen doch ganz interessant aus. Der Frosch könnte Potenzial haben.
wow!
Die Romane von Murakami lassen sich ja grob in zwei Kategorien unterteilen, in Realistisch und Fantastisch. Mit den Realistischen habe ich aber so meine
Probleme. Da fehlt der Mystery-/Weird Fiction-Unfug, der mir so gefällt.
Durch die Pilgerjahre des farblosen Herrn Tazaki musste ich mich regelrecht durchkämpfen, und das obwohl der nur so um die 300 Seiten hat. Und bei dem
einfallslosen Ende hab ich den Kopf gegen die Tischkante geschlagen.
Naokos Lächeln steht bei mir schon eine Weile rum, aber bis jetzt habe ich noch keine Muße gefunden.
Mister Aufziehvogel fand ich am Anfang noch gut; das Mädchen das die Glatzen zählt oder der Veteran, der von seiner Zeit in der Mongolei erzählt... aber
spätestens bei der Geschichte von der Frau, die zuerst Schmerzpatientin war, dann plötzlich gar nichts mehr gespürt hat und schließlich Prostituierte wurde,
war mir das zu blöd und hab abgebrochen.
Wie schon in einem vorherigen Post geschrieben sind Harboiled Wonderland/Kafka am Strand/1Q84 meine Favoriten. Und auch der neue Roman gefällt mir jetzt
nach 100 Seiten schon ziemlich gut.
Frühwerke wie Murakamis Wilde Schafsjagd haben schon die Versatzstücke, die seine Werke so gut machen, sind jedoch noch nicht so ausgereift.
Was ich jetzt entdeckt habe, es gibt ja auch Manga vom Autor:
Die sehen doch ganz interessant aus. Der Frosch könnte Potenzial haben.
Danke für die Tipps!
(bestimmte Richtung wüsste ich eh nicht bzw. wollte ich es nicht explizit einschränken)
Um den Ball wieder zurückzuspielen: Das Haus Nire wird mit Buddenbrooks in Beziehung gesetzt,wohl zumindest aus Marketinggründen.(edit: siehe Antworten)
Mit diesem Gesamtüberblick, was sind deine Murakami Favoriten?
Zum Thema Buchformat habe ich auch noch einen OT-Einwurf: ich finde ja das "Kleintaschenbuchformat" genial. Von den Maßen ca. 9x15 cm, halb so breit wie ein Taschenbuch hoch und etwas höher als ein TB breit. Zumindest von Fischer (firmiert unter "TaschenBibliothek") und btb habe ich solche Bücher zuhause.
Geändert von Chcgtcgh (17.01.2024 um 18:48 Uhr)
Das ist nicht nur Marketing. Der Autor war ja ne Zeit lang in Deutschland und hat Die Buddenbrooks auch gelesen. Gemeinsamkeiten sind u.a.:
- autobiographische Familiengeschichte über mehrere Generationen
- detaillierte Beschreibung des Zeitgeschehens (Mitte 19Jh. bis Ende 2. WK)
- einzelne Charaktere haben ähnliche Persönlichkeiten (z.B. Momoko = Tony)
Stimmt! Da steckt schon was dahinter:
(siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/Morio_Kita)Zitat von wikipedia.de über den Autor
Die Stadt und ihre ungewisse Mauer
Wegen dem Sauwetter hab ich den Roman jetzt in (für meine Verhältnisse) Rekordzeit durch.
Um was geht es? Ein namenloser Erzähler lernt im Alter von 17 Jahren die Liebe seines Lebens kennen.
Und sie lebten glücklich ... jetzt könnte die Geschichte zu Ende sein. Nur spielt die Dame seines Herzens leider
nicht mit und verschwindet spurlos. Der 17-jährige lebt sein Leben weiter, wird Verlagsleiter und ist mittelmäßig
erfolgreich. Nur das Mädchen von einst geht ihm nicht aus dem Kopf. Parallel gibt es in bester "weird fiction"-Manier
eine Stadt, die titelgebende ummauerte Stadt, in der man nur Einlass bekommt wenn man seinen Schatten ablegt und
sich die Augen anritzen lässt. Dort gibt es eine Bibliothek, in der jedoch keine Bücher, sondern Träume gelesen werden (Sandman lässt grüßen).
Es gibt dort einen Torwächter, der gut aufpasst, dass niemand dort unbefugt hineingelangt und auch niemand mehr raus kommt, Einhörner
und Zeit spielt dort keine Rolle. .... das reicht mal zum Inhalt. Nur noch soviel: Der namenlose Erzähler lässt sein Leben in der Großstadt und
seinen Beruf als Verlagsleiter hinter sich und zieht aufs Land, wo er nun als Leiter einer Bibliothek arbeitet. Hier begegnen ihm herrlich schräge Figuren.
Sein Vorgänger, der Röcke trägt und eine düstere Vergangenheit mit sich rumschleppt. Oder ein autistischer Junge mit Yellow-Submarine-Pullover, der jeden Tag viele Stunden in der
Bibliothek mit Lesen verbringt und nahezu unfähig ist, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Oder eine 35-jährige Dame, die im Ort ein Bistro führt, und stark an die aus Mister Aufziehvogel erinnert.
Übersinnliche Elemente wie Geister oder traumhafte Welten werden hierbei gekonnt in eine glaubwürdige realistische Umgebung eingebunden
Bis dahin ist es eine guter bis sehr guter Roman
Das Ende, die letzten 50 Seiten, ist mir dann zu kryptisch. Es lässt einen ratlos zurück. Was ist die Beudeutung. Der Wandel zwischen zwei Welten? Tod und Wiedergeburt?
Auch liest sich der ganze Roman wie eine aufkommende Midlife Crisis, wie das Bedauern von verpassten Chancen.
PS ich wurde an einem Mittwoch geboren (wer den Roman liest weiss Bescheid)
Geändert von frnck1960 (20.01.2024 um 10:15 Uhr)
Das Splash-Netzwerk: Splashp@ges
- Splashbooks
- Splashcomics
- Splashgames
Unsere Kooperationspartner: Sammlerecke - Chinabooks - Salleck Publications - Splitter - Cross Cult - Paninicomics - Die Neunte Comicsalon Erlangen Lustige Taschenbücher |
Lesezeichen