Titel: Visuelle Verarbeitung beim Ketamin-anästhesierten Affen –Reaktionen der Augenbewegungen und Reaktionen in Abhängigkeit vom Blutsauerstoffaufnahmespiegel
Hintergrund: Einfluss eines Narkosemittels auf Augenbewegungen und visuelle Verarbeitung
Tiere: 2 Affen
Jahr: 2002
Autoren: David A. Leopold*, Holger K. Plettenberg, Nikos K. Logothetis
Versuchsbeschreibung: Den beiden Affen (A und B) wird zunächst unter Narkose ein Kopfhalter auf den Schädel gepflanzt. Er besteht aus einem zylindrischen Kunststoffaufsatz und fünf "Beinen". Mit dieser Vorrichtung kann später der Kopf des Affen unbeweglich fixiert werden. Bei Affe B werden außerdem zwei Drahtspulen in ein Auge operiert. Eine Spule wird um die Iris positioniert, die andere seitlich am Übergang von der Lederhaut zur Bindehaut. Von beiden Spulen führen Drähte durch ein Bohrloch in der Augenhöhle zur Außenseite des Schädels und zum Kopfhalter. Nach der Operation müssen die Tiere 10 Tage lang in einem Stuhl ausharren, in dem sie sitzen und aufstehen, nicht aber mit den Händen den Kopf berühren können. Bei den Experimenten sitzen die Tiere in einem Primatenstuhl mit am Kopfhalter fixiertem Kopf. Direkt vor der Nase eines Affen sind zwei Spiegel angebracht, die die Bilder von zwei seitlich aufgebauten Bildschirmen reflektieren. Es werden Streifenmuster, Gesichter, Fotos und geometrische Figuren gezeigt. Nach einem gezeigten Bild leuchtet ein farbiger Lichtpunkt auf. Je nach Farbe muss der Affe einen von zwei Hebeln betätigen. Dafür erhält er einen Tropfen Apfelsaft. Vor dem Experiment erhalten die Tiere eine Zeit lang kein Wasser, damit sie für die Aufgaben am Bildschirm genügend "motiviert" sind. Bei Affe A werden die Augenbewegungen mit einer Kamera verfolgt, bei Affe B mithilfe der Spulen in seinem Auge.
Affe A erhält eine Injektion eines niedrig dosierten Anästhetikums in einen Muskel injiziert. Bei Affe B wird ein Venenkatheter (dünner Kunststoffschlauch) in eine Hinterbeinvene gelegt. Über diesen wird ebenfalls ein niedrig dosiertes Narkosemittel langsam infundiert. Die Tiere müssen weiter die Aufgaben erledigen, während sie schläfrig werden. Bei einem weiteren Experiment werden Aufnahmen mit bildgebenden Verfahren (Magnetresonanz-Tomographie) gemacht, während vor den Augen der voll narkotisierten Tiere Muster auf einem Bildschirm ablaufen. Das weitere Schicksal der Tiere wird nicht beschrieben.
Diese Arbeit wurde durch die Max-Planck-Gesellschaft finanziell unterstützt.
Titel: Visual processing in the ketamine-anesthetized monkey – Optokinetic and blood oxygenation level-dependent responses (Visuelle Verarbeitung beim Ketamin-anästhesierten Affen –Reaktionen der Augenbewegungen und Reaktionen in Abhängigkeit vom Blutsauerstoffaufnahmespiegel)
Bereich: Hirnforschung
Hintergrund: Einfluss eines Narkosemittels auf Augenbewegungen und visuelle Verarbeitung
Tiere: 2 Affen
Jahr: 2002
Autoren: David A. Leopold (1)*, Holger K. Plettenberg (1), Nikos K. Logothetis (1)
Institute: (1) Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, 72076 Tübingen
Land: Deutschland
Art der Veröffentlichung: Fachzeitschrift
Zeitschrift: Experimental Brain Research 2002: 143, 359-372
Dokumenten-Id: 3006
Lesezeichen