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    Mitglied Avatar von Sujen
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    Only Words (Tina Anderson)

    Only Words
    Comic in s/w
    Autorin: Tina Anderson
    Sprache: Deutsch
    Seitenzahl: 144
    Verlag: Cursed Side (vormals The Wild Side)
    Status: erhältlich



    Inhalt:

    Polen, Swinemünd, im Jahr 1941. Die deutschen Truppen haben den Ort besetzt und die Einheimischen größtenteils vertrieben. Unter den Zurückgebliebenen ist Koby, ein junger Priesterschüler. Gezwungen, sein Priesterstudium abzubrechen, besucht er mit anderen Jugendlichen, darunter auch einige Mitglieder der Hitlerjugend, die lokale Schule. Da Koby sich für seine Landsleute einsetzt, gerät er immer wieder mit den jungen Männern, besonders mit dem dominanten, narbengesichtigen Oskar, aneinander. Doch das ist Koby gar nicht so unangenehm. Ganz im Gegenteil, denn tief in Koby lauert das Verlangen nach einer starken Hand. Einem Mann, der ihn ganz dominiert. Jemand wie Oskar... (Klappentext)

    Meine Meinung:

    Only Words ist ein ziemlich ungewöhnlicher Comic. Die Autorin ist eine Amerikanerin polnischer Abstammung. Inwieweit in die Geschichte wahre Begebenheiten eingeflossen sind, vermag ich nicht zu sagen. Doch die bedrückende Atmosphäre in einer von deutschen Truppen im dritten Reich besetzten polnischen Stadt wurde - soweit ich es beurteilen kann - ziemlich gut eingefangen.

    Wieso die Geschichte in dieser Zeit und mit diesem Setting angesiedelt wurde, ist für mich zwar nicht unbedingt nachvollziehbar, aber es wurde so gewählt und passt meines Erachtens auch sehr gut.

    Die Autorin hat mit einer Zeichnerin zusammengearbeit, die Bilder geschaffen hat, die auf den ersten Blick eher grob wirken und weit entfernt von einem eleganten Stil sind, wie wir ihn aus den meisten BL-Manga kennen. Dies ist eindeutig ein westlicher Comic. Dennoch erinnert die Art der Erzählweise mich sehr an einen Manga, was dadurch unterstrichen wird, dass die Innenzeichnungen schwarz-weiß sind. Nachdem ich mich erst einmal an den recht kantigen Zeichenstil gewöhnt hatte, muss ich sagen, dass er wirklich exzellent zu der Geschichte passt. Weiches, Verspieltes wäre hier wirklich fehl am Platz gewesen.

    Text gibt es relativ wenig, dafür wirken die Bilder umso stärker. Es passiert nicht allzu viel. Im Grunde ist es lediglich eine Episode aus Kobys Leben. Dennoch hat mich dieser Comic fasziniert und insbesondere das Ende hat mich überrascht, da ich da so nicht erwartet hatte. Anderen mag es anders ergehen, aber für mich war das so nicht vorhersehbar.

    Die Yaoi Szenen sind explizit ohne zu viel zu zeigen und eher sparsam vorhanden. Dabei steht das Thema Dominanz im Zentrum, es ist jedoch kein hartes SM. Koby will sich unterwerfen und tut es, aber auf eine Weise, die für SM absolut soft ist - sozusagen Einstiegs-SM unterste Stufe. Ansonsten wäre der Band für mich ja eh auch ein No-Go gewesen, da ich hartes SM absolut nicht mag.

    Im Nachwort erfährt der Leser, dass weitere Bände geplant waren, unter anderem einer, der zeigt wie Koby mit und dank seiner Neigungen in einem KZ überlebt. Dazu kam es leider nicht mehr, da die Zeichnerin sich entschlossen hat kein Yaoi mehr zu machen. Möglicherweise war ja auch für den nächsten band eine Steigerung in Sachen SM geplant, und die Zeichnerin ist deshalb ausgestiegen - aber das sind selbstredend nur Vermutungen.

    Ich finde es schade, denn mich hätten Folgebände sehr interessiert.

    Da dieser Band in sich abgeschlossen ist, kann man ihn jedoch auch ohne weiteres als Einzelband lesen.

    Über amazon bekommt man ihn direkt beim Verlag für einen erstaunlich günstigen Preis:

    http://www.amazon.de/gp/offer-listin...&condition=new

    Das Rad wurde hier sicher nicht neu erfunden, aber ich fand diesen Comic interessant und lesenswert.
    Geändert von Sujen (15.05.2012 um 19:35 Uhr)

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