Programm(mit)gestaltung

[Jovis]

Das machen aber alle Verlage so, dass sie bei Vorschlägen evtl. mit "Nein" beantwortbare Fragen beantworten und mit Ja oder Vielleicht sehr vorsichtig sind. Dazu sind ja dann auch die Halbjahresvorschauen da. Da seht ihr, ob eure Vorschläge kommen oder nicht. Alles andere führt nur zu unnützen Diskussionen. Oder Beschwerden, aber die gibt's ja eh.

[andrax]

Wird es nach dem Abschluss des Lederstrumpf-Zyklus weitere Abum-Reihen von Georges Ramaïoli geben, bspw. Zululand?

Nachtrag 09.12.23:
Was muss man eigentlich tun, um auf eine ganz normale Frage hier wenigstens eine einfache Antwort (ja/nein/vielleicht) zu bekommen?

Vielleicht, aber nicht Zululand.

[Sillage]

Der weisse Indianer ?

[andrax]

Wäre schön, möchte der Künstler aber nicht.

[komnenos]

Vielleicht, aber nicht Zululand.

Was spricht gegen Zululand?
Zu umfangreich, zu komplex, zu politisch?

Nachtrag 02.01.2024:
Dieser Thread ist für mich inzwischen bedeutungslos, zeitnahe Antworten, wenn überhaupt geantwortet wird, sind nicht zu erwarten.

[scarpino]

Wäre schön, möchte der Künstler aber nicht.

Und COLORADO oder/und OREGON?

[andrax]

Hier kommen 25 Gründe, warum ich seit einigen Jahren nicht mehr zur Preisverleihung in Erlangen gehe. Obwohl ich mich wirklich viel mit Comics beschäftige, habe ich von 2 Verlagen deren Bücher nominiert sind noch nie etwas gehört. Und ich muss zu meiner Schande eingestehen, dass ich kein Einziges dieser herausragenden Werke mein Eigen nenne.

Max und Moritz-Preis 2024
Die 25 nominierten Titel
in alphabetischer Reihenfolge


Aaron vonBen Gijsemans (Übersetzung: Rolf Erdorf). Edition Moderne
Boris, Babette und lauter Skelette von Tanja Esch. Kibitz
Columbusstraße von Tobi Dahmen. Carlsen
Der große Reset von Ika Sperling. Reprodukt
Der Letzte löscht das Licht von Tobias Aeschbacher. Helvetiq
Die große Leere von Léa Murawiec (Übersetzung: Christoph Schuler). Edition Moderne
Drei oder vier Bagatellen von Franz Suess. avant-verlag
Fungirl von Elizabeth Pich (Übersetzung: Christoph Schuler). Edition Moderne
Fürchten lernen von Nando von Arb. Edition Moderne
Genossin Kuckuck von Anke Feuchtenberger. Reprodukt
Heroes von Inio Asano. (Übersetzung: Jan-Christoph Müller). Tokyopop
Hör nur, schöne Márcia von Marcello Quintanilha. (Übersetzung: Lea Hübner). Reprodukt
Juliette. Gespenster kehren im Frühling zurück von Camille Jourdy. (Übersetzung: Lilian Pithan). Reprodukt
Merel von Clara Lodewick. (Übersetzung: Christiane Bartelsen). Carlsen
Nika, Lotte, Mangold! Immer was los! von Thomas Wellmann. Rotopol
Oblomowa von Tina Brenneisen. Parallelallee
Paper Girls. Die komplette Geschichte von Brian K. Vaughan, Cliff Chiang, Matt Wilson und Jared Fletcher. (Übersetzung: Sarah Weissbeck). Cross Cult
Saturn Return von Akane Torikai. (Übersetzung: Antje Bockel). Carlsen
Scheiblettenkind von Eva Müller. Suhrkamp
Seek You. Eine Reise in die Einsamkeit von Kristen Radtke. (Übersetzung: Boris Kenov). Helvetiq
Seid befreit von Sandra Rummler. avant-verlag
Snapdragon von Kat Leyh. (Übersetzung: Matthias Wieland). Reprodukt
Tsai Kun-lin von Pei-yun Yu, Jian-xin Zhou. (Übersetzung: Johannes Fiederling). Baobab Books
United Queerdom von Kate Charlesworth. (Übersetzung: Hanna Reininger). Carlsen
Weltraumpolizistin Oma Gurke von Patrick Wirbeleit und Stephan Lomp. Kibitz

[Tsungam]

Tja, es geht wohl mehr um Botschaft als um Unterhaltung.

[Simulacrum]

Wüsste nichts, was großartig gegen Paper Girls spricht. Aber Preisverleihungen sind immer öde, da würde ich auch für Lieblingscomics nicht hingehen.

[Lola65]

ich kenne null komma null davon der name anke feuchtenberger sagt mir was das ist aber auch schon alles.

[andrax]

Wüsste nichts, was großartig gegen Paper Girls spricht. Aber Preisverleihungen sind immer öde, da würde ich auch für Lieblingscomics nicht hingehen.

Es gibt sicher Ausnahmen. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

[efwe]

Wie hat schon Ewald (Gespenstergeschichten-) Fehlau vor nunmehr über 30 Jahren gesagt: "Eine Selbstbefriedigungsveranstaltung."
Fast 40% der Titel stammen von Verlagen, die sich ihr Programm im letzten Jahr durch Crowdfunding haben finanzieren lassen. Das sollte einem zu denken geben ...

EfWe

[Raro]

Der war gut.

[Stefan]

Wie hat schon Ewald (Gespenstergeschichten-) Fehlau vor nunmehr über 30 Jahren gesagt: "Eine Selbstbefriedigungsveranstaltung."
Fast 40% der Titel stammen von Verlagen, die sich ihr Programm im letzten Jahr durch Crowdfunding haben finanzieren lassen. Das sollte einem zu denken geben ...

EfWe

Nunja. Die Nominierungsliste ausschließlich mit Manga, Disney und Asterix zu bestücken, weil das die Sachen sind, die gekauft werden, läuft der Idee eines solchen Kritikerpreises auch etwas zuwider. Es wäre aber wohl wieder mal an der Zeit, über die Zusammensetzung des Preiskomitees zu schimpfen. Unterhaltungscomics scheinen ja tatsächlich zu kurz zu kommen. Also geht es um die Frage, was künsterlisch wertvoll ist und was nicht. Man diskutiere.

[efwe]

Außer Manga, Disney und Asterix gibt es schon noch jede Menge anderer Titel, die jenseits vom Spartendasein existieren.

EfWe

[andrax]

Ich muss mich korrigieren: Obwohl ich mich wirklich viel mit Comics beschäftige, habe ich von 3 Verlagen deren Bücher nominiert sind noch nie etwas gehört. (Helvetiq, Parallelallee und Baobab Books)

[FilthyAssistant]

Parallelallee habe ich zumindest schon mal irgendwo gehört.
Wahrscheinlich stehen sie auf irgendwelchen Messe-Ausstellerlisten.

Von allen nominierten Bänden würde ich den Preis am ehesten PAPER GIRLS gönnen, sehe aber gleichzeitig ein, dass es der unwahrscheinlichste Kandidat ist.

[Simulacrum]

Was ist eigentlich aus dem Rudolph-Dirks-Award geworden, ist der wieder eingeschlafen? Die Short-Lists dort entsprachen ja mehr dem allgemeinen Lesergeschmack.

[OK Boomer]

Warum sollte man ausgerechnet Brian Vaughan einen weiteren Award wünschen? Er ist ein klasse Autor, aber auch längst einer der meistausgezeichneten modernen Comickünstler. Der Mann hat allein 14 Eisners und Harveys, insg. mehr als 30 Awards und es würde mich nicht wundern, wenn es sogar international mehr als 50 sind. Seine bisher 5(!) Rudolf-Dirks-Awards (u.a. 2017 für Paper Girls) sind auf seiner engl. Webseite z.B. nicht gelistet.

Letztere wurden wohl 2020 letztmals vergeben: https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolph-Dirks-Award
Was schade ist, da diese Auszeichnung im Gegensatz zu den Nominierten des M&M-Preises den gesamten Markt abdeckt. War eigentlich ein toller Preis. Auffallend ist, dass der All Verlag noch nie gewonnen hat, was nicht unbedingt gerecht ist. Ein oder mehrere Klassiker-Awards hätten schon drin sein können.

Ich habe von den meisten der M&M-Nominierten schon gehört bzw. gelesen und besitze 3 davon (Paper Girls digital im Original, Fungirl und Merel). 4 weitere hätte ich gekauft, wenn ich nicht aufgrund von Platzmangel deutlich stärker selektieren würde als früher.

Ich vermute (und hoffe) Fungirl wird gewinnen, einer der witzigsten und originellsten Comics des Jahres, Elizabeth Pich ist dank Edition Moderne eine der Neuentdeckungen des Jahres (Edit: auch wenn sie manch anderen schon seit einigen Jahren durch War and Peas bekannt war, ich kannte sie vor der deutschsprachigen VÖ von Fungirl noch nicht).

[Simulacrum]

Ich wünsche Paper Girls nicht den M&M-Preis, ich meinte nur, dass der Comic an sich nicht schlecht und preiswürdig ist. Für mich ist das allerdings ein (zu) alter Titel - und nur, weil noch eine Omnibus-Ausgabe wegen der Prime-Serie bei CC erschienen ist, muss er nun nicht nachtäglich gewinnen, wenn er es vorher schon nicht bei Erscheinen der Trades hatte.

Mir ist der Preis eigentlich auch egal und bildet kein Kaufanreiz, wenn ich auch einige der Gewinner-Titel aus den letzten Jahrzenten gelesen habe und sie mir gefallen haben, meistens ohne beim Lesen zu wissen, dass sie mal ausgezeichnet wurden.

[Jovis]

Es macht einerseits Sinn sich Möglichkeiten zu überlegen, die Aufmerksamkeit auf Comics zu legen, die von sich aus womöglich keine Aufmerksamkeit erregen, sie aber verdienen. Es ist aber die Frage, ob dieser Effekt so erreicht wird. Siehe unten.

Es vergrößert andererseits die Kluft zwischen regelmäßigen Comickäufern und den Leuten, die in solchen Ausschüssen sitzen. was ein irgendwie unschöner Nebeneffekt ist.

Es erhebt sich die Frage, ob es eine Symbiose gibt zwischen Awardveranstaltungen und Comics, die so überfrachtet mit intellektuellem Anspruch oder abstrakten Themen sind, dass sie zwar anfällig für Preise sind, dadurch aber gar nicht mehr Aufmerksamkeit bekommen, sondern nur ungläubiges Kopfschütteln. Gibt es denn bei diesen Verleihungen ein interessiertes oder gar ein Publikum, das sich von den Titeln angesprochen fühlt?

Die Stefan Raab-Methode wäre, eine Alternativ-Veranstaltung anzubieten, die beim Publikum auch ankommt. Was für Titel würdet ihr denn da zum Beispiel gerne sehen? Den Lucky Luke von Ralf König? Spirou oder. Die Hoffnung? Elise von Tardi? Die andere Seite der Mauer bei Blattgold?

So etwas ließe sich ja womöglich sogar hier online durchführen und könnte damit dem Comicforum Aufmerksamkeit einbringen und mit dem richtigen Begleittext den richtigen Leuten auf die Zehen treten bzw. demonstrieren, wo Leser/Käufer und Klasse wirklich zusammenfinden. Eine Konkurrenzveranstaltung in Erlangen könnte ärgerlich werden, weil es das gesamte Wochenende mit dreckiger Wäsche schmückt. Aber eine alternative und in Erlangen lauthals beworbene Award-Veranstaltung zum exakt selben Zeitpunkt... DAS wäre doch möglich.

[Simulacrum]

Es gibt (gab?) deshalb ja seit 2010 den Publikumspreis für den Max- und Moritzpreis, für den u.a. auch im CF votiert werden konnte. Auf den hatte hier im Forum in den letzten Jahren aber auch kaum noch jemand Lust, weil immer deutsche Künstler o. Künstlerinnen gewonnen hatten, für die hier keiner gestimmt hatte.

[Jovis]

Klingt wie dasselbe Problem wie oben. Kann man das Problem eigentlich beim Namen nennen? Woran liegt's?

[Simulacrum]

Die letzte Diskussion dazu war hier hier: https://www.comicforum.de/showthread...19#post5643919

Letztlich dominierte immer Social Media mit besserer Mobilisierung.

Und die meisten Verleger reichen ihre Comics wohl für die Jury-Preise gar nicht mehr ein, weil es ihnen den Aufwand und das Porto nicht mehr wert ist. Ex-Juror Jo Kaps hatte letztes Jahr im Tele-Stammtisch erzählt, wie er sich nur aus Trotz hartnäckig für Zoo von Frank Pé stark gemacht hatte, der keine Chance hatte, (nur) weil Splitter alt nicht ins Konzept passte.

ab Min. 38: https://tele-stammtisch.de/2023/03/1...artin-jurgeit/

PS: Was dann offenbar zu dem Ergebnis geführt hatte, dass es 1996 in der Kategorie: Beste deutschsprachige Comic-Publikation, Lizenzproduktion 2 Gewinner gab: Saint Exupéry – Sein letzter Flug von Hugo Pratt, Ehapa und Zoo von Frank und Bonifay, Splitter

https://www.comic-salon.de/de/max-un...reis-seit-1984