Rezension von: Marcus Koppers

Der dritte Teil von The Siege endete in einem gnadenlosen Cliffhanger, als der Sentry seine dunkle und unkontrollierbare Seite offenbarte. Die Handlung von Teil 4 setzt genau hier wieder ein. Sollte man zumindest meinen, aber die Schlacht mit Sentry geht irgendwie unter und schnell entsteht der Eindruck, man hätte etwas verpasst. Als dann auch noch von unerwarteter Seite Hilfe naht, ist die Verwirrung perfekt und für den Leser wirkt das Ganze sehr gehetzt. The Siege zeichnete sich von Anfang an durch eine rasante Erzählung aus und verschwendete kaum Zeit auf ausgefeilte Charaktere. Doch im Finale wird der Bogen überspannt. Zurückschauend wäre ein weiteres Heft ratsam gewesen, um etwas mehr Tiefgang zu erhalten und die durchaus spannende actionreiche und wegweisende Handlung abzurunden.
Abgesehen davon bringt Brian Michael Bendis das Event glaubhaft zu Ende. Die neue Ordnung verspricht interessante Entwicklungen und die lang anhaltene Depression im Marvel Universum scheint zu Ende. Hier wird der Grundstein für viele folgende Abenteuer gelegt, die sich unter dem Label "Helden-Ära” auf die Grundfeste des Superheldencomics berufen wollen. Wie facettenreich sich das Ganze gestaltet bleibt abzuwarten. Der Grundtenor, den Bendis hier anschlägt ist jedoch vielversprechend und macht Lust auf mehr.
Olivier Coipel hat ein Gespür für epische Schlachten. Seine Darstellung in The Siege sind wirklich beeindruckend. Hier zeigt er, was in den Helden steckt und lässt das Marvel Urgestein in den vertrauten Posen gegen das Böse kämpfen. Das wirkt vollkommen authentisch und nicht aufgesetzt. Bemerkenswert ist auch seine lose Seitenkomposition, in der häufig ein Held in den Vordergrund geholt wird, während sich seine Taten im Hintergrund abspielen. Hier wird einmal mehr deutlich, dass die lange Zeit der Zwietracht innerhalb der Heldengesellschaft bald ein Ende haben soll. In schillernden Rüstungen ziehen die Hel [ Weiter geht es in der Rezension selbst... ]

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