Ah vielen dank fürs verlinken und für die Mühe beim Erstellen! Dass Seinen Shoujo knapp schlägt hätt ich nicht gedacht.
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Wobei man ehrlicherweise auch ohne die Übersicht nur etwas aufmerksamer beobachten braucht was jeden Monat wo alles kommt und so selbst eigentlich lange grob sehen kann, dass manche Dinge längst im Nachteil sind....(zumindest auf das reine männlich-weiblich bezogen, wenn man so nicht bei allen wüsste was was genau ist...) Teils kommt ja eh noch der Punkt hinzu dass manche Titel auch falsch gelabelt werden, oder man sie selbst wegen irgendwelchen Gründen für anderes hält.
Der entscheidene Punkt ist halt die wenigsten machen sich da Mühe und gehen nur nachdem was sie meinen oder so in Läden sehen (dabei steht in Läden ja nie nur neues...), oder nur den neuen Titeln die angekündigt werden. (Und da natürlich die von der weiblichen deutlich mehr kürzer sind kommen da halt teils auch mal mehr -in den Ankündigungen-...wobei das selbst längst nicht mehr hinhaut, sonst wäre es ja nicht so unausgeglichen....)
Manche wollen es aber eh schlicht garnicht wissen, weil ja eh nur mehr nach ihren eigenen Fanwünschen gehen...
Natürlich ist die Übersicht trotzdem nochmal mehr praktischer da mans ja so klarer schwarz auf weiß auch immer noch besser belegen kann - und natürlich auch toll weiterhin dass Aya-tan sich da so lange schon die Arbeit macht. :)
- Schade nur dass den trotzdem immer noch so wenig oft mitkriegen (selbst im Forum), vielleicht wäre da festpinnen mal besser. ;)
Ich würde mal stark davon ausgehen dass das wohl noch mehr als knapp weitergehen wird, dem momentanten Trend nach...
Bis auf zwei Verlage steht ja schon vieles an Monaten fürs nächste Jahr und da war nur sehr wenig oder garnichts dabei.
Das die anderen Verlage das noch irgendwie ausgleichen oder aufholen ist eher sehr unwahrscheinlich...zumal ja eh bisher nur Tokyopop davon überhaupt (als einziger) mehr für die weiblichen Leser im Programm hat...(leider aber eben nur wenige besondere und mehr eintöniges übliches...)
Wobei die Statistik sicher auch alleine durch den Nachholbedarf von Yona monatlich etwas geschönt werden könnte (oder den anderen kürzeren abgeschlossenen der im Moment monatlich kommt)...allerdings haben sie ja auch für die männlichen Fans welche laufen die im selben Abstand kommen bzw kommen sollen. Demnach doch wohl nicht so wahrscheinlich...
Gibt es jetzt für Deutschland denn noch relevante (normale Genre, kein Hentai u.ä ) Japanischen Verlage oder Magazine , aus denen bislang noch gar nichts oder kaum etwas lizensiert wurde ?
Also noch echtes zukünftiges Brachland zum beackern und entdecken
Da es in Japan jede Menge kleinere und mittelgroße Verlage gibt, lässt sich sicherlich noch die eine oder andere Perle entdecken.
EfWe
Ich habe hier noch eine 16 Jahre alte Diskussionszoff u.a auch mit efwe und Joe Kaps anlässlich des damaligen Wechsel von Jo Kaps von Carlsen zu Tokyopop gefunden
Für die "Nostalgiker" und der Geschichtsschreinber der deutschen Manga Verlagsgeschichte evtl. interessant da hier auch über einige Insiderinformationen berichtet wurden
Interessant waen auch die Prognosen von damals , wo man Fastfoodketten zum Vergleich heranzog und meinte das EMA Marktführer MC Donalds wäre, Carlsen Burger King , Panini Subway und Carlsen nach dem weggang aufpassen müsste , nicht zu Wiener Wald zu werden (die Kette gab es mal für die jüngeren) :)
Nunja, es kam wie so oft vieles anders im Nachhinein und weder Kaps noch Tempel sind jetzt bei Ihren damaligen Arbeitgebern
https://www.comicforum.de/showthread...m-Kaps-Wechsel
Danke @Huckybear
Also, gewisse Parallelen sind schon vorhanden. Kaps verlässt ein Verlag und nimmt paar Mitarbeiter mit und baut ein neues Verlag auf. Paar Jahre später. Kaps verlässt ein Verlag und nimmt paar Mitarbeiter mit. Hm.. Und irgendwie reagiert Kaps in der Diskussion a bisserl dünnhäutig.
Carlsen. Ich kann nicht beurteilen was damals war, aber was Kai Schwarz gemacht hat und was er immer noch macht, ist einfach Hammer. Ich finde er macht einen sehr guten Job und Carlsen hat echt Glück mit ihm gehabt. Wenn Kai die Branche verlässt, dann höre ich auf Manga zu lesen ;) also Kai nicht abhauen oder ähnliches. Schön hier bleiben, ich möchte meinem Hobby noch ein bisschen länger treu bleiben :)
Vielen Dank auch von mir - zu der Zeit war ich nicht mal 6 Jahre alt, aber in gewisser Weise schön zu sehen, dass die Atmosphäre des Forums sich nicht gewandelt hat... Im Guten wie im Schlechten.
Die Wiederholung in der Vergangenheit ist mir auch aufgefallen - ich kann mir aber vorstellen, dass das durch einen Interessenkonflikt mit dem amerikanischen Zweig zustandekam. Ich hoffe, dass das nicht allzu sehr nach einer Verschwörungstheorie kling oder so, (Aber wenn man schon fragen muss... :D) aber dass TP US sich wieder neu aufbauen möchte und Kaps' Weggang ungefähr zusammenfällt, kommt zumindest mir plausibel vor. Allerdings hat Altraverse eine ganz andere Struktur: Ganz unabhängig ist der Verlag nicht - immerhin ist er seinen Investoren was schuldig, aber ich denke, seine Position jetzt bietet ihm auch langzeitlich mehr Freiheit als bei TP. Ich denke deswegen nicht, dass das jetzt ein reguläres Schauspiel wird. :lol:
Dass Herr Schwarz die Lücke mehr als nur gut gefüllt hat, ist natürlich selbst für mich klar!
Aber mir gefallen nicht nur die Prognosen, sondern auch die Wortgefechte nach dem Motto:
"Oh, Miss Summers, ihr Kleid steht Ihnen vorzüglich. Wie überaus überraschend, wenn man Ihre *Kunstpause* Figur bedenkt."
"Sie sind zu freundlich, Miss Elliott, und ich muss Ihr Lob erwidern. Violett ist sonst gar nicht Ihre Farbe, aber irgendwie haben Sie es geschafft, Ihr Ensemble dennoch ansprechend wirken zu lassen, hoho~"
Man kann debattieren, ob das für Verlagschefs angemessen ist, aber ich bin ein Fan von cleveren "low blows".
Solche grossen offenen Elefantendiskussionen sind heute wohl total unvorstellbarer geworden, ähnlich wie in der Politik oder woanders zwischen zwei direkten Konkurrenten in der Wirtschaft ( Mc Donalds vrs. Burger King, Coca Cola vrs. Pepsi sticheln mit ihren Produkten in den Spots ab und zu) Früher war das viel häufiger der Fall, hart aber herzlich mit offenen Visier und nicht so clean und mehr im Hinterzimmer oder gleich über Anwälte.
Oder könnte sich heute das sich jemand ernsthaft mit der neuen Generation um Herrn Schwarz, Herrn Peltsch oder Herrn Blaumann ( oops der ist ja schon nicht mehr bei Egmont) vorstellen.
Die nahezu "Gesichtslosen" Panini und TP erwähne ich schon gar nicht erst .
Witzig, ich bin vor ein paar Tagen auch über den alten Thread gestolpert. Ist echt lange her. :)
Vielen Dank für dein Lob, habe die Ehre - aber Hand aufs Herz, es arbeiten viele Leute (bei uns und den anderen Verlagen) dafür, dass schöne Bücher veröffentlicht werden, die wenig(er) oder gar nicht in der Foren-/Branchen-"Öffentlichkeit" auftauchen - ob in den Redaktionen, Vertrieben, PR- und Marketing-Abteilungen und auch anderswo hinter den Kulissen, bis hin zu freien Mitarbeitern. (Guck gerne mal ins jeweilige Impressum deiner Lieblingsbände und merk dir die darin auftauchenden Namen: Übersetzer/innen, Textbearbeiter/innen, Redakteurinnen & Redakteure, die und einige andere hängen sich rein für die deutschen Ausgaben. :) )
Die, wenn man so will, Zuspitzung auf einzelne Personen war schon vor knapp zwei Jahrzehnten "incomplete", auch z.B. Joachim Kaps hat damals immer auf sein Team verwiesen. Die selbe Fahne würde ich genauso hochhalten. Ich kann dir also absolut nicht empfehlen, deinen Medienkonsum danach zu richten, ob ich in der Branche bin (auf dass es noch lange anhält) oder nicht. ;)
Passt thematisch eigentlich auch noch ganz gut in den Thread und evtl. hat ja der eine oder andere es ja auch noch nicht gelesen :)
Wie findet ein Manga eigentlich seinen Weg nach Deutschland ?
https://www.manga-passion.de/article...ch-deutschland
Talk mit Altraverse Verlagsleiter Joachim Kaps und Produktmanager Johannes Marschallek mit den Bohnen wohl unentbehrlich sein.
Dort plaudert Joachim besonders über die Banzai und seine Anfangszeiten in der Manga-Branche und wie es zu den ersten Manga-Titeln in Deutschland kam. Aber als ob das noch nicht alles wäre, plaudert er auch noch ein wenig über seinen Werdegang bis zu seinem heutigen, eigenen Verlag altraverse.
https://www.manga-passion.de/news/43...nd-vieles-mehr
Was ich interessant finde am Lizenzgeschäft mit den Japanischen Verlagen , dass ein großer Flop nicht unbedingt Gesamtbetrachtet immer ein großer Flop sein muss ...siehe aktuell Manga Cult und Golden Kamuy was Manga Cult Chef Michael Schuster bereits in mehreren Interviews aktuell egrade bei Ohrtaku wieder andeutete
Dadurch das Manga Cult an Golden Kamuy von Shueisha einst aus Deutschland als junger kleiner Verlag Interesse gezeigt hat (so wie einst auch das abgebrochene und in D verbrannte Gantz Universum) und ihn auch jetzt weiter trotz unendlich langer Serie herausbringt, obwohl er alle Minusrekorde bricht, zeigt das dem Japanischen Verlag etwas und bedeutete die wahre Eintrittspforte bei Shueisha
Ohne Golden Kamuy im Endeffekt evtl. kein Demon Slayer vom gleichen Orignal Verlag in Japan bei Manga Cult möglich gewesen , ohne Demon Slayer anderes Standing von Manga Cult bis jetzt
So wird aus dem einen anfangs häßlichen Entlein auf der anderen Seite der goldene Schwan und wenn man beide Serien oder die Verbindung langfristiges zusammenrechnet ein beidseitiges tolles Geschäft daraus
Das eine bedingt das andere und nur über ein Vertrauen zu rechtfertigen gelangt man an später dem Punkt wo man hin will oder davon geträumt hat.
Das zeigt doch das auf was efwe meinte mit kurzfristigen austesten , anlocken und langfristigen vertrauensvollen Geschäft
Nicht die ersten werden die Gewinner sein , sondern die mit der besten langzeit Strategie , die die bereits mehrere Züge im vorraus planen und bestimmen wie beim Schach.
Wobei ich immer wieder erstaunt bin , wie doch die Japanischen Mangaverlager es in der Hand haben mit der Lizenzvergabe zu mehreren Partnern den deutschen Marktanteil aktiv mitzubestimmen und einzugreifen bzw. ihn mit zu gestalten und zu verändern.
Meistens bekommt zwar der gleiche gute alte große Geschaftspartner den Zuschlag einer neuen Bomben Gelddruck Shónenreihe (hier meist Carlsen ) aber eben nicht immer
Weil die Japaner keine Monopole wollen, weil das ihnen langfristig in einziger Abhängigkeit das Geschäft verdirbt und sie so auch mal der Nr.2 , Nr.3 oder Nr. 4 in plötzlich einen Bombastverkaufstitel geben (Jiu Jitsu Kaisen bei Kaze, Chainsaw man zu Egmont und Demon Slayer zu Manga Cult)
So kommt Spannung und Wettbewerb auf und das Rennen in Deutschland wird imer mal wieder zwischen den Konkurrenten aus Japan überraschend neu angeheizt undangekurbelt was wiederum auf den ersten Blick zwar verwundert aber langfristig als Wettbewerb mit jeweils gestärkten konkurrenten für die Japaner total Sinn macht
Trotzdem irre welchen Einfluss diese Entscheidung im fernen Japan hier in Deutschland hat und den deutschen Manga Markt durcheinander wirft.
ich frage mich ob die in Japan Ahnung und Kenntnisse vom deutschen Manga Markt und seinen Prozentanteilen und Verlagen haben.
Schliesslich lizensieren sie noch in viele andere Europäische und Außereuropäische Länder
Da kann ich mir gar nicht vorstellen das die da überall immer soviel aktuellen Durchblick haben, aber anscheind haben sie das bei den großen verlagen zum Teil tatsächlich voll im Blick, anders als bzw. US Verlage
Im Sport wäre so etwas undenkbar das der beste Spieler nicht zum größten Verein geht der erst mal am meisten zahlt.
Das hier wiederum erinnert schon etwas an ein ungewolltes oder absichtliches Draftingsystem wie in der NBA der Lizenzen aus Japan :D
Lass nur keinen zu stark werden...fazinierend diese Vorrauschau auf Langfristigkeit und nicht nur auf das erste und evtl. einzige schnelle Geld
Es ist genau so wie efwe es damals hier weiter vorne beschrieben hatte
Wobei man da anmerken muss, dass die Verpflichtung zum kompletten Veröffentlichen über die bereits eingekauften Bände hinaus größtenteils 1:1 wortwörtlich so in den Verträgen drinsteht (und wenn's nicht konkret drinsteht, wird man zumindest darauf hingewiesen, dass das erwartet wird). Setzt man eine Reihe nicht fort, kann der Lizenzgeber alle bisherigen Verträge zu dieser Reihe mit sofortiger Wirkung aufheben, wenn er möchte. (Und die Chance, dann künftig noch großartig andere Titel zu bekommen, dürfte nicht allzu riesig sein.) Das wird wohl auch der Grund sein, warum z. B. Egmont einige Reihen in letzter Zeit mit so kleinen Auflagen durchboxt, dass man da teilweise schon zum Verkaufsstart kein Exemplar mehr bekommt.
Ob das mit dem "kein Monopol wollen" so zutrifft, kann ich nicht beurteilen, es kommt mir bislang aber nicht so vor, als ob Titel gezielt für potenzielle andere Interessenten aufgehoben würden. Natürlich kann es sein, dass man bei mehreren Interessenten nicht automatisch demjenigen mit der höchsten Auflage/Vorauszahlung das gibt, aber z. B. bei Demon Slayer wird es wohl so gewesen sein, dass zu dem Zeitpunkt schlicht niemand anders dran interessiert gewesen ist. (Zumindest wird in MC-Interviews gern mal erwähnt, dass das ein glücklicher Zufall war, wenn ich das richtig mitbekommen habe.) Das hätte man sicher nicht "aus strategischen Gründen" an MC gegeben, wenn man gleichzeitig auch noch Angebote von z. B. Carlsen oder Egmont gehabt hätte.
Mag sein, dass das nur Zufall war , weil zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort oder eben im nachhinein inzwischen doch mehr dahintersteckt seitens der Japaner...
Aber Manga Cult hat jetzt einen Fuß in der Tür die ihnen wohl vorher verschlossen blieb und auch noch erst einmal geblieben wäre
Tokyopop musste einst ja auch erleben wie schnell man zu Serien und einem guten Verhältnis über Kontakte und Strategie kommt oder wie sie dann wieder weg sind und man zusätzlich noch den Lizenzgeber verärgert
Bei Altraverse erlebt man wie sie aktiv angefragt werden ob sie nicht etwas machen wollen (Fullmetal Alchemist ) was efwe's Feststellung und Erfahrung von damals das Japanische Verlage nie aktiv auf einen zukommen inzwischen überholt hat
Aktiv zugehen laut Joachim Kaps von Square Enix mit denen du jetzt auch erste Erfahrungen machst
Bei Egmont Interviews hörte man zuletzt , dass man alle Hoffnungen und Einsatz auf Chainsaw man beim bieten setzte, weil man wusste oder ahnte das alle anderen sich vornehmlich auf Spy x Family konzentrieren würden was ja wohl auch so war und wusste das Shueisha niemals alle Lizenzen einem Verlag geben würde
Bei Blue Look gab es ja auch wiederum ein Hauen und Stechen von mindestens 3 ( Kaze, Altraverse und TP)
Aber davon ab , du machst ja jetzt auch deine ersten Erfahrungen mit den Japanischen Verlagen über Agenten und Agenturen , wenn auch nicht in den Größenordnungen und auch nicht bei Verlagen wie Shueisha sondern bei Kleinverlagen.
Wenn du später mal nach Japan eingeladen wirst dann bitte unbedingt darüber hier ebenfalls berichten
Kannst ja hier gerne mal berichten, ob das was efwe einst berichtete , heute noch so Grundsätzlich zutrifft in den Lizensierungspozessen samt Vertrauen, Respekt, Strategie und Langfristigkeit
Du hast ja auch ebenfalls den ausreichenden Vergleich zu den US ( IDW, Image Agenturen bzw.) oder Europäischen Comicverlagen / Dupuis, Glenat usw.) wo das eher nicht so undganz anders ist auch vom denken und vom Interesse her
:)
Bei den japanischen Verlagen und Agenturen ist es im Verhältnis zu anderen Ländern relativ oft so, dass die erst mal einen Kennenlern-Videocall machen wollen. Das kenn ich sonst aus z. B. den USA oder Frankreich komplett gar nicht. Dann muss man meistens auch noch ein Company Profile einreichen, einschließlich Umsatz- und Vermögensauflistung und so Kram. Das gibt's in Europa und den USA auch eher nicht. Das klingt nicht nur sehr bürokratisch, sondern das ist es auch, wodurch auch alles immer ewig und drei Tage dauert. :D Es gibt natürlich positive Ausnahmen wie Futabasha, wo ich z. B. den Dragon-Maid-Vertrag innerhalb von zwei Tagen fertig vorliegen hatte, aber grundsätzlich kann man eher mit zwei bis drei Monaten (oder mehr) rechnen, die zwischen Anfrage und letztlichem Erhalt des Materials vergehen. Futabasha hat eine eigene Lizenzfrau, die auch gut Englisch kann, wodurch das sehr zügig geht. Gerade bei den kleineren Verlagen ist das aber oft nicht der Fall, weshalb man da über Agenturen geht. Manche Verlage wollen das auch grundsätzlich nur über Agenturen machen lassen (bei Cradle of the Sea war es z. B. so, dass die zwar einen eigenen Lizenzmenschen haben, aber Titel für Europa über die Agentur laufen lassen).
Das mit den Agenturen ist dort allerdings anders, als man es z. B. in Europa oder den USA kennt. Also nicht so, dass eine bestimmte Literaturagentur das komplette Portfolio eines Verlags betreut. Vielmehr sind die Agenturen nur Vermittler zwischen Lizenznehmer und Lizenzgeber und weder der eine noch der andere ist exklusiv an sie gebunden. Heißt, die meisten Verlage kann man über alle Agenturen erreichen, wobei manche aber auch nur mit der einen oder anderen zusammenarbeiten.
Durch die Agenturen wird alles recht einfach und bequem, weil man somit zentrale Ansprechpartner hat und nicht erst bei zig Verlagen Ansprechpartner herauskriegen muss, allerdings ist das natürlich eine zusätzliche Station, die den gesamten Prozess nicht unbedingt schneller macht. Man schickt ein Angebot an die Agentur, die leitet das dann an den Verlag weiter. Dann dauert es recht lange, bis man eine Rückmeldung bekommt, danach dauert es erneut recht lange, bis man einen Vertragsentwurf bekommt. Wenn man dem zugestimmt hat, wird das nicht etwa digital signiert (wie das bei allen westlichen Comics, die ich je veröffentlicht habe, der Fall war), sondern das wird erst von der Agentur ausgedruckt und an den Lizenzgeber zum Unterschreiben geschickt. Das dauert auch noch mal ein paar Wochen. Dann schickt der das zurück an die Agentur und die leitet die Verträge nach Deutschland weiter, was schnell gehen, aber auch mal 'nen Monat im Zoll hängen bleiben kann ... Jedenfalls schickt man die Unterlagen nach dem Unterschreiben dann zurück und bekommt sein Material, wenn man die beiliegenden Rechnungen für Lizenzvorauszahlung und Materialgebühr überwiesen hat.
Von daher ist das jetzt nicht unbedingt schwieriger als bei westlichen Comics, aber halt alles sehr viel zäher, bis man alles zusammen hat. Die Leute dort sind allerdings alle immer sehr nett und hilfsbereit, unabhängig davon, dass alles recht lange dauert.
Videocall mit mehreren Personen ( bei Square Enix hattest du von bis zu sechs geschrieben) plus Company Profile einschließlich Umsatz- und Vermögensauflistung
Die wollen dich ja mal so richtig Kennenlernen bzw. unter die Lupe nehmen , da muss man sich ja richtig "nackig" vor Unbekannten machen ;)
Naja, allerdings würde ich meine "wertvollen" Lizenzen ja auch niemanden geben dem nach 3 bis 6 Monaten ohne Plan und Geld bereits die Luft ausgeht
Bin mal gespannt ob du dann auf lange Sicht , wenn du dich in deren Augen bewährst als herumgesprochen "neuer deutscher Comedy Verlag" ;), dann von den japanischen Agenturen evtl. auch mal passende Mangatipps proaktiv empfohlen bekommst die gut in dein Verlagsportfolio bzw. passen würden
Aber scheint doch inzwischen alles grundsätzlich einfacher als gedacht und wie noch vor 10-20 Jahren zu laufen.
Inzwischen scheinen die sich weltweit ja selbst spezialisert zu haben und versuchen es den Lizenzkäufern über die Vermittler so einfach wie möglich zu machen indem sie sie auf diese einstellen und nicht bzw. wie US Verlage mit ihren Comics das als lästigen Lizenz -Klecker Peanutskram von Kleinverlagen abtun der sich eigentlich gar nicht lohnt und nervt.
Auch scheinen die eher den Markt, das Risiko und ie nach Auflagen von Kleinverlegern auf eigenes Risiko zu akzeptieren als US Verlage und deren Agenturen (Brubaker & Co , hüstel) bzw. macht dieses realistische Ehrlichkeit und Einschätzung dich wohl sogar eher langfristig Vertrauenswürdiger.
Das mit der Bürokratie ist zwar ärgerlich aber dürfte uns Deutschen doch gewohnt vorkommen :D
Die US-Verlage sind eigentlich nie ein Problem, man hat da sogar in der Regel eher freie Hand als sonst wo, aber das kommt immer darauf an, ob der zuständige Mensch für die Lizenzen selbst Comicfan und -leser ist und sich mit dem internationalen Markt in dem Bereich auskennt. Probleme tauchen immer dann auf, wenn auf einmal Leute aus völlig anderen, themenfremden Verlagen zuständig sind, die mit Comics nichts am Hut haben, oder manchmal - wie in dem von dir genannten Beispiel - wenn die Rechte über die Autoren selbst laufen. Denn die gehen dann eher mal davon aus, dass es sich überall auf der Welt ja genauso toll verkaufen muss, wenn es in den USA nicht ganz unerfolgreich war.
In den USA ist es (wenn da Leute mit Ahnung zuständig sind) in der Regel schon eher so, dass man lieber kleine Verträge macht, als dass man einen Titel gar nicht verkauft. Das gibt es in Japan in der Form nicht, zumindest nicht bei den großen Verlagen wie Kodansha oder Shueisha. Die würden nie einen Titel bei der erstbesten Anfrage rausgeben, selbst wenn den seit zehn Jahren sonst niemand veröffentlicht hat und den auch in den nächsten zehn Jahren sonst niemand veröffentlichen wird.
Aktuell bei Pyramond und Radiant sieht man ein Beispiel aus Frankreich ohne dies jetzt moralisch zu verurteilen , ist halt knallhartes Business was ja auch viele als ganz Normal in einer Geschäftsbeziehung ansehen und nicht wie in einer Ehe in guten wie an schlechten Tagen erst einmal zusammen zu stehen
Aber ich glaube efwe meinte dabei eher Zahlenverständnis und Wort halten
Ich kenne einen Fall das bzw. Comics eines französischen Klasssichen Autors nahezu komplett als wunderschöne Werkausgabe wie im Orignal bei einem deutschen Verlag erscheinen sollten
Der Verlag verliess sich auf die Abmachung und bekam kurze Zeit später verwundert mit das ein Rosinen Teil dieser Comics dieses Autors schon zwischendurch an einen anderen Verlag und damit an einen anderen Interessenten verkauft worden waren (schnelles sicheres Geld lockt anscheinend immer mehr als langfristig dauerhaft evtl. mehr Geld )
Der Verlag hat nun kein Interesse mehr das restliche Frühwerk dieses Autors zu veröffentlichen sondern beschränkt sich nur noch auf ebenfalls die großen interessanten Reste dieses Autors.
So das die Fans hier wieder wegen einer gebrochenen französsichen Abmachung in die Röhre schauen und das finanziell unattraktivere Liebhaberfrühwerk das man neben den Zugkräftigeren Rosinen als wunderschöne Gesamtausgabe herausgeben wollte nun nie in deutscher Sprache veröffentlicht wird.
Auch spielen die französischen Verlage die deutschen unter anderen sehr gerne gegeneinander aus wenn die sich nicht selbst vorher rechtzeitig kurzschliessen
Hmm ja, bei dem zweiten von dir beschrieben Fall war das anscheinend echt kein feiner Zug von dem Verlag.