Über der Geschichte schwebt die nahende Auslöschung der Menschheit durch eine Alienflotte, was unsere Hauptfigur ständig in Träumen und Visionen vorhersieht. Durch einen obskuren und unkonkreten Hinweis des Alienandroiden „Einstein“ (am Ende des ersten Zyklus) fliegt ein irdisches Raumschiff zu einem fremden Planeten, weil dort angeblich die Lösung der menschlichen Probleme verborgen sein soll. Soweit so spannend. Die Erkundung des Planeten zeigt, dass im Inneren unter einer dicken Eiskruste eine „Ursuppe“ vor sich hinschwimmt, die das Gedächtnis raubt, aber dafür annähernd unsterblich macht. Weil die Aliens, die irgendwie auch da sind, das Geheimnis schützen wollen (weil es ihren Biowaffen gefährlich werden könnte? Seltsamer Grund), sprengen sie einfach den Planeten (!) nachdem die Menschen eine Probe mitgenommen haben. Zeit also fürs Finale.
Im letzten Band dann stürzt die Story brutal ab. Die Menschen spritzen sich die „Ursuppe“ in ihre Blutbahn, die Aliens kommen (ganz kurz auf 4 Seiten) mit einer Flotte vorbei und drehen dann wieder ab – weil die Menschen ja gegen die Biowaffen geimpft seien. Gefahr gebannt. Das ist schon ziemlich doof, aber dann zeigt sich der apokalyptische Nebeneffekt der „Ursuppenimpfung“: Die Menschen haben keine Erinnerung mehr, außerdem kommen keine lebenden Nachfahren mehr zur Welt, Mutationen entstehen und die Bevölkerung siecht vor sich hin. Zitat: "Wir sterben nicht mehr an Viren, Infektionen [...], doch Selbstmorde nehmen zu, [...] Traumata sind die Ursachen". Am Ende kommt dass bisschen Esoterik rein: Eine Geisterfrau schwurbelt von dem Leben nach dem Tod und erklärt, dass so (mit der Ursuppe) auch die Seelen nicht mehr sterben können und die Heldin bekommt ein Sternbild in Form ihres Gesichts in einem fernen Sternennebel. Ende und aus.
Hätten doch nur die Aliens einfach alles platt gemacht.
Ihr merkt worauf ich raus will: Gegen Ende kann man die Geschichte auf folgenden Kern herunterbrechen: Die unmittelbare Bedrohung (Alienflotte) wird durch eine Spritze (mit der Ursuppe drin) abgewehrt, aber an den folgen der Spritze geht die Menschheit zugrunde. Ich wage mal die Theorie, dass wir ohne echte Pandemie keine plötzliche Spritzenstory am Ende einer Alieninvasionsgeschichte bekommen hätten. Es ist im Finale ein völlig paranioder Impfkommentar, wodurch Bec seine Geschichte völlig fallen lässt. Egal, wie man dazu steht - das gehört einfach da nicht hin, nicht nach so vielen Bänden und Jahren als Finale einer hervorragenden Geschichte.
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