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  1. #101
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Na da bin ich gespannt. Sinbad hat mich doch ziemlich enttäuscht.

  2. #102
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Wenn es so weit ist werde ich hier natürlich berichten.

    Jetzt kommen zur Rettung meines Geschreibsels nochmal alle meine Rezis zu Alim aus dem sterbenden Panini Forum rüber. Danke für die freundliche Aufnahme hier!
    Geändert von God_W. (03.01.2020 um 22:54 Uhr)

  3. #103
    Mitglied Avatar von God_W.
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    So kann man sich verfahren, wenn man eigentlich in den Orient möchte…



    Titel: Alim der Gerber – 1. Das Geheimnis des Wassers

    Verlag: Splitter (Fr: Guy Delcourt Productions / Lupano / Augustin)

    Format: 48 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Alim Le Tanneur: Le Secret Des Eaux

    Autoren: Wilfrid Lupano

    Zeichner: Virginie Augustin

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Im Reich von Jesameth ist es ein hartes Los, als Kastenloser geboren zu werden. Alim ist einer von jenen Unberührbaren. Als Gerber kommt ihm die Aufgabe zu, die leblosen Körper der in der Umgebung der kaiserlichen Stadt gestrandeten Killersirenen zu verarbeiten. Doch zuweilen mischt das Schicksal die Karten neu: An einem Abend wie jedem anderen vertraut der Ozean dem demütigsten und ärmsten aller Menschen sein größtes Geheimnis an.



    Just my 2 cents:
    Auf der Suche nach Comics zur Einstimmung auf unseren diesjährigen Urlaub, es geht mal wieder in den Orient, bin ich alsbald auch über Alim gestolpert. Von den meisten Lesern wird die vierbändige Reihe gelobt und Splitter-Alben haben mir von der Aufmachung her schon immer zugesagt, also nicht lange überlegt und geordert. Vom Autor Lupano und Zeichnerin Augustin habe ich bislang noch gar nichts gelesen, was mich aber keinesfalls abschreckt, denn ich probiere ja unheimlich gerne neue Sachen aus. Schon auf den ersten Seiten musste ich allerdings feststellen, dass ich einen Fehler begangen habe. Was heißt Fehler, vielmehr habe ich mich von meinem eigenen vorschnellen Schubladendenken in die Irre führen lassen. Alim? Klingt muslimisch. Gerber? Klar, in den Ländern früher sicher ein weitverbreiteter Beruf. Das Wort „Wasser“ im Titel? Logisch, gibt ja weite Wüsten im Orient.

    HA! Selbst schuld, wenn man sich zu derart vorschnellen Urteilen hinreißen lässt (kleine Lebensweisheit, gilt nicht nur für Comics ). Allerdings haben mir die ersten Seiten, obwohl sie so gar nicht meinen Vorstellungen entsprachen, durchaus sehr gut gefallen! Immer offen für Neues sein und stets voran und so habe ich die prachtvoll bunte Welt, die ich gleich zu Beginn des Albums präsentiert bekomme in meinem Hirn einfach in die Märchenschublade mit den Erzählungen aus 1001 Nacht gepackt und Abrakadabra, Simsalabim, schon passt das wieder mit unserem Reiseziel, dem Oman zusammen und ich konnte mich freudig auf die Geschichte stürzen.

    Die lebenslustige kleine Bul lebt etwas außerhalb der prachtvollen Stadt Bramhalem mit ihrem Vater zusammen, denn ihre Mutter ist leider bereits gestorben. Ihre Freude am wilden Toben und Spielen hat der kleine Wirbelwind deshalb aber noch lange nicht eingebüßt, denn erinnern kann sie sich an ihre Mutter sowieso nicht. Sie liebt es am Strand umherzurennen, ihren Drachen steigen zu lassen und mit den Füßen dabei durch die Brandung zu platschen. Dumm nur, dass Bramhalem das Zentrum des Reiches der Gottheit Jesameth ist und dort ist sowohl das Erheben in die Lüfte (auch mit einem Spieldrachen) als auch das befahren des Meeres (dazu kann auch schon das Plantschen darin gehören) strengstens verboten. Wenn man dann noch, wie die kleine Bul, als Kastenlose geboren wurde gehen die eigenen Rechte gen Null und so ist es umso schlimmer, dass sie während ihres unbedarften Spiels von einem Priester ertappt wird, das ungestüme Mädchen umgehend in Haft nimmt.

    In der Stadt selbst ist großes Tohuwabohu, weil gerade ein siegreicher Kriegszug nach Hause zurückgekehrt ist. Der große Krieger Torq Djihid ist mit seinen Truppen im Anmarsch. Er hat das Tal der gehörnten Kiefern im Namen Jesameths unterworfen und alle die sich weigerten zum Glauben an Jesameth zu konvertieren wurden getötet, oder als Gefangene mitgebracht, um sie vor den Augen aller hinzurichten, pardon, dem großen Gott Jesameth zu opfern. Der Siegeszug führt auch am Marktplatz vorbei, wo die Wachen gerade nach dem Gerber Alim suchen, denn seine Tochter Bul wurde ja vor den Kommissar geschleppt und wenn ein Vater nicht in der Lage ist seine Tochter gesetzestreu und im frommen Glauben an Jesameth zu erziehen ist er genauso schuldig wie die Missetäterin selbst…



    Hmmm, ehrlich gesagt lässt mich dieser erste Band etwas ratlos zurück, weil ich wirklich noch nicht erkennen kann, wo die Reise hingehen soll. Einerseits haben wir hier das vor Fantasie und bunten Farben überbordende Artwork. Diese fremde Welt, die doch auch ein Stück weit vertraut wirkt. Wie eine Mischung aus Indien, Istanbul und den Küsten des indischen Ozeans. Einfach prachtvoll! Gespickt mit fremden Gottheiten und fantastischen Tierwesen (nein, nicht die aus dem Potter-Verse) gehen einem die Augen teilweise beinahe über, weil man gar nicht weiß, was man zunächst bewundern soll! Eine ganz tolle Arbeit von Virginie Augustin, die hier scheinbar ihre erste Serie abliefert.

    Etwas verwirrt bin ich allerdings von der Darstellung der Personen, die mich stark an die japanischen Zeichentrickserien meiner Kindheit erinnert. So etwas wie Sindbad, Heidi, Wickie und die starken Männer etc. Grundsätzlich finde ich das gar nicht schlimm, allerdings impliziert das für mich immer sehr humorvolle Geschichten. Humor, sowohl sprachlich, als auch im Slapstikbereich gibt es zwar immer mal wieder, aber die sehr ernsten Grundthemen wie die Missstände eines Kastensystems, religiöser Fanatismus, das Aufwachsen als Waise, Kreuzzüge, Menschenopfer und so weiter vermag ich damit nicht so recht in Einklang zu bringen. Noch dazu gibt es so manche wirklich brutale Szene. Diese eingestreuten Gewaltakte wirken, vielleicht gerade wegen des eigentlich „harmlos“ anmutenden Artworks sehr drastisch finde ich.

    Ihr merkt, ich bin hin und hergerissen. Ob ich genau diesen Umstand jetzt extrem gut finden soll weiß ich auch nicht so richtig. Spannend ist die Geschichte allemal und ich will auch unbedingt wissen wie es weiter geht! Durchziehen werde ich die vier Bände auf jeden Fall, aber da ich nach diesem Erstling wirklich unschlüssig bin gehe ich die Sache erstmal vorsichtig an.

    Meine Wertung: 6/10

    Ich weiß, hier gibt es einige Fans von Alim, allen voran das stets wachsame @Holzauge. Vielleicht schlägt meine nach dem ersten Band bestehende Verwirrung ja auch noch in Begeisterung um, aber wie hat Euch Übrigen denn die Reihe gefallen?

    VG, God_W.

  4. #104
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    Eine Familie auf der Flucht…



    Titel: Alim der Gerber – 2. Die Verbannung

    Verlag: Splitter (Fr: Guy Delcourt Productions / Lupano / Augustin)

    Format: 48 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Alim Le Tanneur: Le Vent De L‘Exil

    Autoren: Wilfrid Lupano

    Zeichner: Virginie Augustin

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Im Reich von Jesameth ist es ein hartes Los, als Kastenloser geboren zu werden. Alim ist einer von jenen Unberührbaren. Als Gerber kommt ihm die Aufgabe zu, die leblosen Körper der in der Umgebung der kaiserlichen Stadt gestrandeten Killersirenen zu verarbeiten. Doch zuweilen mischt das Schicksal die Karten neu: An einem Abend wie jedem anderen vertraut der Ozean dem demütigsten und ärmsten aller Menschen sein größtes Geheimnis an.



    Just my 2 cents:
    Nachdem Alim mit seiner Tochter Bul und seinem Schwiegervater aufgrund der Ereignisse im ersten Band aus Bramhalem flüchten musste hat sich die kleine Familie in die Berge zurückgezogen. In einer abgelegenen Schutzhütte im eisigen Hochland versuchen sie sich durchzuschlagen, als plötzlich ein riesiges Schneemonster auftaucht. Die sogenannte Siläre, eine grobe Mischung zwischen Yeti, Berggorilla und Kaiju, hat scheinbar auch mächtig Kohldampf und eine atemlose Hatz beginnt. Es ist aussichtslos und das Leben der drei scheint verwirkt, als etwas Unglaubliches geschieht. Eine Leiter fällt vom Himmel. Eine Leiter, die an einem Luftschiff hängt! Etwas eigentlich absolut Unmögliches, wo die Meere und die Lüfte doch dem Gott Jesameth vorbehalten sind!

    Das Luftschiff ist ein sogenanntes Windfloß und die Menschen an Bord sind überaus gütige Hochlandbewohner. In ihrer Heimat, die den schottischen Highlands nicht unähnlich ist, züchten sie Schafähnliche Tiere und sind bereit mit ihren Besuchern alles zu teilen. Dass es sich dabei um „Kastenlose“ handelt ist ihnen herzlich egal.

    Alles schein sich zum Guten zu wenden doch in Bramhalem ist der rachsüchtige Khelob noch lange nicht besänftigt. Er hat die Suche nach den angeblichen Gotteslästerern noch immer nicht aufgegeben und möchte am liebsten die Ratsherren absetzen und selbst die Macht ergreifen. Derweil ist der große Feldherr Torq Djihid erneut auf einer Mission zur Bekehrung der ungläubigen und was im friedliebenden Bergreich Theoba, das schon deutlich an Tibet erinnert, geschieht ist geradezu entsetzlich.



    Die Geschichte nimmt noch deutlich an Fahrt auf, wird noch politischer, verzweigter und die Welt in der Alim und seine Familie unterwegs sind wird deutlich erweitert. Auch der zeitliche Rahmen in dem alles spielt bringt eine epische Breite mit rein, die ich bei der „bunten kleinen Geschichte“ aus Band eins so gar nicht erwartet hatte. Die Charaktere werden weiterentwickelt und vor allem die Bösewichte gewinnen deutlich mehr an Profil. Das alles gefällt mir sehr gut und gerade nach den schockierenden Ereignissen auf den letzten paar Seiten und dem bösen Cliffhanger will ich natürlich direkt wissen, wie es weiter geht!

    Das wunderschöne, teilweise extrem liebevoll und harmlos wirkende Artwork kann ich aber leider noch immer nur schwer mit der ein oder anderen wirklich schockierend gewalttätigen Szene in Einklang bringen. Das wirkt für mich echt nicht harmonisch. Die deutlich von verschiedenen Ländern inspirierten Landschaften finde ich Gegenzug einfach traumhaft umgesetzt und schaffen eine ganz tolle Atmosphäre. Aufgrund der sich mehr und mehr verdichtenden Story und den überraschenden Wendungen gibt es von mir diesmal einen Punkt mehr.

    Meine Wertung: 7/10

    Ziemlich unvorhersehbar das Alles! Bin gespannt, wo das noch hin führt…

    VG, God_W.

  5. #105
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    Wendet eine Prophezeiung für Alim und Bul alles zum Guten?



    Titel: Alim der Gerber – 3. Der weisse Prophet

    Verlag: Splitter (Fr: Guy Delcourt Productions / Lupano / Augustin)

    Format: 56 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Alim Le Tanneur: La Terre Du Prophète Pâle

    Autoren: Wilfrid Lupano

    Zeichner: Virginie Augustin

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Im Reich von Jesameth ist es ein hartes Los, als Kastenloser geboren zu werden. Alim ist einer von jenen Unberührbaren. Als Gerber kommt ihm die Aufgabe zu, die leblosen Körper der in der Umgebung der kaiserlichen Stadt gestrandeten Killersirenen zu verarbeiten. Doch zuweilen mischt das Schicksal die Karten neu: An einem Abend wie jedem anderen vertraut der Ozean dem demütigsten und ärmsten aller Menschen sein größtes Geheimnis an.



    Just my 2 cents:
    Beim dritten Ausflug in die fantastische, kunterbunte, jedoch auch grausame Welt von Alim und seiner Familie verdeutlicht bereits das Cover: Es wird noch fantastischer! Vermutlich auch bunter! Aber geht es auch genauso grausam und dramatisch weiter, wie der zweite Band geendet hat? Mit diesmal 56 Seiten im hübschen und hochwertig gedruckten Splitter-Album bekam die Geschichte jedenfalls einige Extra-Seiten spendiert, um sich vollends entfalten zu können. Lasst uns nachschauen, ob diese Seiten gut genutzt wurden, in was für turbulente Verwicklungen Alim mit seiner Tochter Bul jetzt wieder gerät und, was es mit dem weissen Propheten auf sich hat.

    Traurig und dramatisch beginnt die zweite Hälfte der Sage aus dem Reiche Jesameths. Während das Windfloß, auf dem Alim am Ende des zweiten Bandes um Haaresbreite die Flucht gelang, mitten in einen wilden Gewittersturm gerät hat der bewusstlose Alim einen fiebrigen Alptraum über seine Vergangenheit. In einer Rückblende erfahren wir, wie die kleine Bul ihre Mutter und Alim die Liebe seines Lebens verlor. So blieb der vom Schicksal gebeutelte Gerber mit einem kleinen Mädchen alleine und musste sein Leben fortan völlig anders gestalten. WHAM! Als Alim fix und fertig und völlig dehydriert inmitten der Trümmer des Windfloßes wieder erwacht ist er von seltsamen, dunkelhäutigen Menschen umringt. Bul ist verschwunden und der verzweifelte Vater wird von den Stammesmitgliedern in ihr Dorf verschleppt. Scheinbar hat das Windfloß ihn weiter gebracht als gedacht, denn die neue Umgebung ist ihm völlig unbekannt und scheint unserem Afrika nicht unähnlich zu sein…

    Obwohl bereits Jahre vergangen sind hat sich in der Stadt Bramhalem eine Legende in den Herzen der Ärmsten verfestigt. Die Legende eines der ihren, eines Kastenlosen der vom großen Jesameth auserwählt wurde. Jesameth hat ihn zu sich gerufen und so hat sich der Kastenlose über seinen Stand hinweg erhoben und ist dem Ruf des Propheten gefolgt. In einem ganz anderen Winkel der Welt hat ein alter Schamane eine Vision und schon bald bekommt er Besuch von einer Karawane. Besuch, der faszinierende Nachrichten mit sich bringt. Befreier seien gekommen und das, lange Dekaden währende, Joch des Schlangenkultes sei gebrochen. Als der langbärtige Sklave des Schamanen mithört, wie der Schlangenkult gebrochen und, durch welchen Glauben er ersetzt wurde, da wird der Mann, der vor langen Jahren aus fremden Landen hierhin verschlagen wurde hellhörig.



    Dieser dritte Band, in dem die Faszinierende Welt von Alim neben weiteren exotischen Tieren auch um neue Länder erweitert wird, gefällt mir bislang am besten in der Reihe. Im Laufe des Abenteuers gelangt Alim von einem Pseudo-Afrika mit den typischen Stämmen und Baobab-Bäumen bis zu faszinierenden Pyramiden-Städten, die an die Maya-Kultur oder auch an die Mexikanischen Pendants erinnern. Virginie Augustins prachtvolles Artwork füllt die Welt mit viel Leben und Atmosphäre und so wirkt alles zwar ein wenig vertraut, ist aber auch mit genug eigenständigen Einfällen gespickt um einen Hauch Fremdartigkeit zu vermitteln.

    Auch die Geschichte selbst ist ein großes Abenteuer, dass in Auszügen an Klassiker wie Gladiator oder Ben Hur erinnert und der Schlangenkult natürlich an Conan the Barbarian. Allgemein wird das allgegenwärtige Religionsthema sehr schön weiter vertieft und der Glaube in all seinen Formen und Ausprägungen dargelegt und auch in Frage gestellt. Ich könnte mir sogar vorstellen, dass streng gläubige Menschen die Reihe insgesamt etwas provozierend auffassen könnten, sofern sie auch hinter die vordergründige Fantasy-Abenteuergeschichte blicken. Wie bereits erwähnt, für mich der bisher beste Band der jetzt sogar nur noch ganz knapp an der nächsthöheren Note vorbeischrammt.

    Meine Wertung: 7/10

    Ich hoffe mal, dass das Finale auch mindestens auf diesem Niveau landet, dann ist die Reihe insgesamt eine sehr runde Sache. Außerdem wird es auch mal wieder Zeit, dass ich eine Serie beende, hab da momentan ein bissl viel am Laufen. Aber gut, Sin City ist jetzt durch, Alim so gut wie. Hab aber auch schon wieder was Neues gestartet, gibt es dann morgen .

    VG, God_W.

  6. #106
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    Happy End oder tragisches Schicksal? Das Finale bei Alim wird es zeigen…



    Titel: Alim der Gerber – 4. Dort, wo die Blicke glühen

    Verlag: Splitter (Fr: Guy Delcourt Productions / Lupano / Augustin)

    Format: 64 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Alim Le Tanneur: Là Où Brûlent les Regards

    Autoren: Wilfrid Lupano

    Zeichner: Virginie Augustin

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Im Reich von Jesameth ist es ein hartes Los, als Kastenloser geboren zu werden. Alim ist einer von jenen Unberührbaren. Als Gerber kommt ihm die Aufgabe zu, die leblosen Körper der in der Umgebung der kaiserlichen Stadt gestrandeten Killersirenen zu verarbeiten. Doch zuweilen mischt das Schicksal die Karten neu: An einem Abend wie jedem anderen vertraut der Ozean dem demütigsten und ärmsten aller Menschen sein größtes Geheimnis an.



    Just my 2 cents:
    Dem letzten Band der fantasievollen Reihe wurden einige zusätzliche Seiten spendiert, um die Geschichte auch wirklich zu einem runden Abschluss zu bringen. Sehr löblich! Ebenso wie die schicke und wertige Aufmachung von Splitter in gewohnt hochwertigem Druck und großem Hardcover, auch wenn mein Lieblingscover der Reihe schon beim zweiten Band verpulvert wurde. Aber auf den Inhalt kommt es ja bekanntlich an, weshalb es auch höchste Zeit wird einen Blick in den Abschlussband von Alim, dem Gerber zu werfen.

    Der fanatische und nahezu dem Wahnsinn anheimgefallene Khelob trachtet danach die ganze Welt zu seinem Glauben zu bekehren und sich selbst als höchsten Propheten Jesameths, seines – nein – DES einzig wahren Gottes einzusetzen. Allerdings ist dieses Ziel nicht so leicht zu erreichen, wie er es sich gedacht hat, denn aktuell irrt er, abgeschnitten von seinen Truppen, durch einen unwirtlichen Dschungel. Er wird verfolgt, gehetzt von einem Urwaldvolk namens Mojaowi und ihren hungrigen Bestien. Auch sein Heerführer Torq Djihid kämpft in diesem Dickicht ums Überleben. Als sie wieder mit ihrem einheimischen Führer zusammentreffen gelingt ihnen mit Hilfe fliegender Pflanzen in allerletzter Sekunde die Flucht – zumindest vorerst.

    Diese fliegenden Gebilde erinnern die Soldaten an die Flucht des Kastenlosen Alim. Um das Andenken an diesen gefährlichen Revoluzzer auszulöschen ließ Khelob einen schrecklichen Genozid durchführen. Nur ein einziger Kastenloser ist noch übrig, doch Khelob ahnt nicht, dass Alim als Sklave des einheimischen Führers unerkannt mitten unter ihnen weilt und versucht durch die Expedition seine Tochter Bul wiederzufinden. Tatsächlich gelingt es der Truppe irgendwann den Urwald hinter sich zu bringen, doch auf das, was sie hinter der grünen Hölle vorfinden war keiner von ihnen vorbereitet…



    Ja, ein spannendes, erneut überraschend blutiges Abenteuer mit dramatischem Finale erwartet uns im vierten Alim-Band. Das Ende kommt durchaus überraschend und hält so manchen Twist bereit. Die Zeichnungen sind wieder als äußerst gelungen, fantasievoll und farbenfroh zu bezeichnen, was meines Erachtens noch immer nicht zu 100% mit dem sehr ernsten Grundton der Story harmoniert, aber das bleibt wohl Geschmackssache. Der Hauptfokus bleibt weiter auf religiösem Fanatismus und all seinen Ausprägungen. Gut finde ich, dass da nicht nur eine Seite der Medaille beleuchtet wird, sondern Tatsächlich verschiedenste Varianten kritisch hinterfragt werden, wenn man denn zwischen den Zeilen zu lesen vermag. Ob Herr Lupano schlussendlich als weise Botschaft vermitteln will, dass Religion etwas Gutes ist, dass zu Reichtum, Wohlstand, Zufriedenheit und Glück führen kann, wenn man sie in der richtigen Art und Weise betreibt, oder, ob das alles bösartiger und gefährlicher Mumpitz und Aberglaube ist, und somit der Atheismus vorzuziehen sei, hat sich mir letztlich nicht erschlossen.

    Von einer schlanken, vierbändigen Albenreihe zu verlangen die endgültige Lösung für die Handhabung des Glaubens zu liefern wäre aber auch deutlich zu viel verlangt. Ich halte das für mich ganz einfach: Das sollte meiner bescheidenen Meinung nach jeder für sich selbst entscheiden, solange er dabei niemand Anderem etwas Böses tut. Auch abseits vom Religionsthema ist die Geschichte aber auch niemals langweilig und, sofern der Stil gefällt, schön anzuschauen. Entscheidet selbst, ob Ihr einen Blick riskieren wollt.

    Meine Wertung: 7/10

    Damit landen wir insgesamt auch bei einer, wenn auch etwas schwächelnden, sieben von zehn für die gesamte Reihe. Wer fand sie besser oder schlechter und weshalb? Der gute Excelsior hat eine 6/10 vergeben, ist von meiner rechnerischen 6,75 jetzt ja auch nicht soo weit weg…

    VG, God_W.

  7. #107
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Wer fand sie besser oder schlechter und weshalb? Der gute Excelsior hat eine 6/10 vergeben, ist von meiner rechnerischen 6,75 jetzt ja auch nicht soo weit weg…

    VG, God_W.
    Da bist du weit weg von meiner eigenen fiktiven Bewertung. Ich wäre bei der kompletten Geschichte (ich tu mir immer schwer einen Einzelband extra zu bewerten, wenn die Story 4 Bände hat) bei sicher 9 - 10 von 10.

    Die Geschichte ist komplett "rund" erzählt. Die Gesellschaftskritik ist unübersehbar, der Storyfluss fast perfekt. Die Zeichnungen haben eine tolle Qualität und passen zur Story wie die Faust aufs Auge.

    Eine der Besten Geschichten überhaupt. Die Serie hätte in meiner persöhnlichen Bestenliste auf jeden Fall einen Topplatz.

  8. #108
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ja, so sind die Geschmäcker halt (zum Glück!) unterschiedlich. Aber eine 7/10 ist ja auch nix Schlechtes. Ich persönlich war halt nur nicht komplett vom Hocker gerissen.

    Ja, die Gesellschaftskritik bzw. Kritik an religiösem Wahn ist überdeutlich und die Zeichnungen sind echt schön. Mir persönlich ist der Stil aber halt zu hübsch, verspielt und "Cartoonig" für eine so ernste Story. Aber wie gesagt, reine Geschmackssache.

  9. #109
    Papiertiger Avatar von OK Boomer
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    Ich sehe auch eine 7/10 als positive Bewertung. Alim hat W. gefallen.

    Für mich ist Alim übrigens eine glatte 10/10. Eine der besten Splitterserien und für mich persönlich bereits ein moderner Klassiker.
    Geändert von OK Boomer (04.01.2020 um 13:00 Uhr)

  10. #110
    Mitglied Avatar von satyricon
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    Ich gebe Alim auch eine 10/10. Die Serie hat mich unter anderem wieder an die Comics geführt. Davor war eine lange Pause.
    Als Fantasy Fan damals mit Zeit der Asche, Ythaq und eben Alim gleich zu Beginn drei Volltreffer bei Splitter "entdeckt".

  11. #111
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Alim gehört für mich ebenfalls zu einen der besten Serien. Ich lese extrem selten Stories mehrfach. Alim schon dreimal!!! Das sagt alles...

    C_R
    VERKAUFE COMICS
    (US, Superhelden, Frankobelgisch, Graphic Novel, ganze Serien)


  12. #112
    Mitglied Avatar von robert 3000
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    7/10 sehe ich auch als positiv und weit weg von einer negativen Beurteilung.

    Ich selbst bin bei der Serie schon sehr in Richtung 10/10 unterwegs.

    Gerade der Cartoonartige Zeichenstil gefällt mir bei ernsten Themen sehr, sehr gut. Warum? Weil man dort das Gefühl das eine Geschichte hat besser "einpacken" kann. Der Zeichner kann mit diesem Zeichenstil auch die Freude einfangen aber eben auch das Leid mit ein paar Zeichnungen.
    Bei einem realistischen Zeichenstil ist meist alles trüb und elend bei einer solchen Story. Keine Freude, kein Lachen, die paar glücklichen Momente kommen dann noch immer trübselig daher für den Leser. Beim Cartoonstil kommt die Freude als Freude daher und das Leid als Leid.

    Ich hoffe ich hab mich da jetzt nicht zu umständlich ausgedrückt und ihr versteht was ich damit meine.

  13. #113
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Etwas verwirrt bin ich allerdings von der Darstellung der Personen, die mich stark an die japanischen Zeichentrickserien meiner Kindheit erinnert. So etwas wie Sindbad, Heidi, Wickie und die starken Männer etc. Grundsätzlich finde ich das gar nicht schlimm, allerdings impliziert das für mich immer sehr humorvolle Geschichten. Humor, sowohl sprachlich, als auch im Slapstikbereich gibt es zwar immer mal wieder, aber die sehr ernsten Grundthemen wie die Missstände eines Kastensystems, religiöser Fanatismus, das Aufwachsen als Waise, Kreuzzüge, Menschenopfer und so weiter vermag ich damit nicht so recht in Einklang zu bringen. Noch dazu gibt es so manche wirklich brutale Szene. Diese eingestreuten Gewaltakte wirken, vielleicht gerade wegen des eigentlich „harmlos“ anmutenden Artworks sehr drastisch finde ich.
    Dann versuche dich mal - sofern noch nicht geschehen - an Art Spiegelmanns Maus.
    [SIGPIC][/SIGPIC]

  14. #114
    Mitglied Avatar von Mervyn
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    Auch ich halte Alim für eine der besten Splitterserien überhaupt.
    Wäre schön, wenn Band 1 noch mal nachgedruckt würde...

  15. #115
    Mitglied Avatar von God_W.
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    @LaLe: Maus liegt hier auf dem Lese-K2, kommt irgendwann.

    Ist für mich aber dennoch nochmal ganz anders, weil es keine menschliche Protagonisten sind.

  16. #116
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    Zitat Zitat von robert 3000 Beitrag anzeigen

    Gerade der Cartoonartige Zeichenstil gefällt mir bei ernsten Themen sehr, sehr gut. Warum? Weil man dort das Gefühl das eine Geschichte hat besser "einpacken" kann. Der Zeichner kann mit diesem Zeichenstil auch die Freude einfangen aber eben auch das Leid mit ein paar Zeichnungen.
    Bei einem realistischen Zeichenstil ist meist alles trüb und elend bei einer solchen Story. Keine Freude, kein Lachen, die paar glücklichen Momente kommen dann noch immer trübselig daher für den Leser. Beim Cartoonstil kommt die Freude als Freude daher und das Leid als Leid.

    Ich hoffe ich hab mich da jetzt nicht zu umständlich ausgedrückt und ihr versteht was ich damit meine.
    Ich verstehe, was du meinst. Geht mir gerade bei "Schock" (Salleck) genau so. Hinzu kommt, dass ich solche Zeichenstile einfach bevorzuge und ich mich leicht (und gern) von mir gefälligem Strich blenden lasse.

    Zu den Zahlen: Erinnerungsmäßig war Alim mir ebenfalls die volle Punktzahl wert, daraufhin habe ich die Bände aus dem heiligen Regal entnommen, begutachtet und dabei festgestellt: Ich habe den vierten Band noch gar nicht gelesen!
    Skandal!
    Wird schleunigst nachgeholt. Im Komplettdurchgang.
    Ich freu mich drauf.

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