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Thema: From Hell

  1. #226
    dani-books-SysOp mit Monsterallergie Avatar von Jano
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    Ja, ist mir bewusst, aber er schrieb ja "vor Kurzem".

  2. #227
    Mitglied Avatar von Frank1360
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    Zitat Zitat von Jano Beitrag anzeigen
    Ja, ist mir bewusst, aber er schrieb ja "vor Kurzem".

    Wäre das was für Dani Books?

  3. #228
    dani-books-SysOp mit Monsterallergie Avatar von Jano
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    Hm ... müsste ich mir mal anschauen. Das sieht zwar nicht so unerträglich fett wie "Jerusalem" aus, aber 304 Seiten müssten natürlich trotzdem erst mal übersetzt werden. Fließtextsachen sind halt vom Übersetz- und Layoutaufwand her immer deutlich zeitintensiver als Comics. Mal schauen ... Ich lese demnächst mal die US-Ausgabe, dann kann ich eher was dazu sagen.

  4. #229
    Mitglied Avatar von Eric Zonfeld
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    Zitat Zitat von Harry Haller Beitrag anzeigen
    Alan Moore hat schon in den 90ern ein Buch veröffentlicht.

    http://en.wikipedia.org/wiki/Voice_of_the_Fire
    JA, das meinte ich jedenfalls.

  5. #230
    Mitglied Avatar von Huckybear
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    Zeichner Eddie Campbell arbeitet an einer Farbversion
    https://www.cbr.com/from-hell-color-master-edition/
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  6. #231
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Zitat Zitat von Huckybear Beitrag anzeigen
    Zeichner Eddie Campbell arbeitet an einer Farbversion
    https://www.cbr.com/from-hell-color-master-edition/
    Wäre das was für eine Neu-Edition?
    Würde dir mir ggf. nochmal kaufen, wenn die Colo passt... Die s/w behalte ich aber fein.

    C_R
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  7. #232
    Moderator Cross Cult Forum Avatar von Amigo
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    Mal schauen! Wobei es wohl in sw schon cooler ist.
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  8. #233
    Mitglied Avatar von Eric Zonfeld
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    Die Farbversion der wenigen Bildchen, die bis jetzt zu sehen sind, sieht irgendwie einfach nur schauderhaft aus. Dieser Comic ist als s/w-Werk erschaffen worden, und sollte auch so bleiben.

  9. #234
    CF Unterstützer Avatar von Gagel
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    comic.de erinnert mit einer alten Besprechung aus der taz an "From Hell" https://www.comic.de/2019/04/hoellen...rne-from-hell/

    Die GA ist ja vergriffen. Ist eigentlich an eine Neuauflage gedacht?

  10. #235
    Moderator Cross Cult Forum Avatar von Amigo
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    Nach drei Auflagen bei Cross Cult (mal als HC, mal als SC) ist die größte Nachfrage gestillt. Aber wenn kein anderer Verlag eine Neuausgabe angeht, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir den Band auch nochmal neu auflegen. Nur nicht in nächster Zeit.
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  11. #236
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Nachdem ich anfänglich doch einen gesunden Respekt vor dem Werk hatte hab ich mich schließlich auch mal ran getraut. Hatte dann gleich eine kleine Reihe draus gemacht und mir innerhalb weniger Wochen gleich vier Bände zu Gemüte geführt, die sich mit den Geschehnissen im East End Londons des Jahres 1888 beschäftigen. Wen interessiert, welche Variante mir am besten gefallen hat ist herzlich eingeladen mal rein zu schauen:

    Jack the Ripper – Splitter-Double

    Van Helsing vs. Jack the Ripper – Splitter-Double

    Batman Collection: Mike Mignola

    From Hell


    VG, God_W.

  12. #237
    Mitglied Avatar von God_W.
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    »Ein abgründiges, 600-seitiges Monster.« (The Guardian)



    Titel: From Hell

    Verlag: Cross Cult (UK: Eddie Campbell Comics)

    Format: 604 Seiten im Hardcover

    Inhalt: From Hell (Gesamtausgabe)

    Autoren: Alan Moore

    Zeichner: Eddie Campbell

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Grüße aus der Hölle …

    1888 bringt ein bis heute anonymer Mörder vier Prostituierte im Londoner Stadtteil Whitechapel um. Morde von ausgesprochener Brutalität: Den vier Dirnen werden die Kehlen aufgeschlitzt, ihre Unterleiber werden verstümmelt. Die Person und die Motive des Täters liegen bis heute im Dunkeln.

    1988 begann Alan Moore die Arbeit an FROM HELL. Zehn Jahre sollte er für dieses monumentale Werk benötigen, das mehr ist als nur eine minutiöse Aufarbeitung und Interpretation der Ereignisse in und um Whitechapel jener Tage. Auf sechshundert Seiten schildert dieser berühmte grafische Roman, wie sich reale Ereignisse und irrationale Ängste im London Ende des 19. Jahrhunderts zu einer Massenparanoia ungekannten Ausmaßes ausweiten.

    FROM HELL ist ein meisterlicher historischer Roman über die Natur der Angst, eines der zentralen Werke im Schaffen Alan Moores und einer der herausragendsten grafischen Romane aller Zeiten.
    Cross Cult präsentiert eine aufwendig aufbereitete Neuauflage des Graphic Novel-Klassikers erstmals im edlen Hardcover-Format und zusätzlichem redaktionellen Anhang.

    FROM HELL wurde auf dem Internationalen Comicfestival Angoulême mit dem Prix de la Critique als "Bester Comic 2001" ausgezeichnet.
    »Es ist ein Mammutwerk, das alle Vorstellungen von Comics sprengt: Der Klassiker FROM HELL zeigt alles, was wir über den Serienmörder Jack the Ripper wissen, dessen Schatten bis ins Heute reicht. Ein guter Grund für eine Neuauflage.«
    (stern.de)

    »Die schonungslos präzise, Blut triefende Autopsie eines kriminalistischen und kriminellen Ereignisses, das bis in die heutige Zeit nachhallt. Das Skalpell gehört einem Mörder, doch Moores Hand ist es, die es führt.«
    (Die Welt)

    »Wie der Mörder, dessen Taten nicht die eines Psychopathen sind, sondern eine kontrollierte Kälte ausstrahlen, arbeiten auch Moore und Campbell mit dem Skalpell, um Bild und Wort, belegte Tatsachen und Interpretationen zur unerbittlichen Autopsie einer Gesellschaft zusammenzufügen.«
    (Neue Zürcher Zeitung)

    »Den historischen Schlitzer-Fall haben bisher die meisten Autoren als gepflegte Gruselgeschichte gestaltet. Moore und Campbell hingegen wollen die Mordserie in ihrer unheimlichen Modernität zeigen.«
    (Berliner Zeitung)

    »Ein Buch, das den Leser erschüttert und fasziniert, durch die minutiöse Erzählung wie durch die Dichte des Strichs, fiebrig wie ein krankes Hirn und scharf wie ein Skalpell.«
    (Le Monde)



    Just my 2 cents:
    From Hell. Diesen kurzen, prägnanten Titel muss man erstmal sacken lassen, denn die Schottisch-Englische Koproduktion gehört zu den wenigen Comics, die einen schon als legendär zu bezeichnenden Status erlangt haben. Eines dieser Werke, welches selbst weit über die Nerd-Base hinaus bekannt ist, das in der Community sowieso jeder kennt und über das auch viele „Normalos“ reden, wenn die Sprache auf Comics oder Graphic Novels kommt. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es dann doch weit weniger Leute sind, die den Brocken auch wirklich gelesen haben (vielleicht irre ich mich auch, aber mir kommt es irgendwie so vor). Woran mag das liegen? Vielleicht an den auf den ersten Blick abschreckenden Zeichnungen? Eventuell am mit 600 Seiten doch enormen Umfang? Oder doch am Ruf, dass der Zugang zu der abgründigen Erzählung nicht der Einfachste sein soll? Vielleicht einfach an einer Mischung aus alldem und einer gehörigen Portion Respekt vor einem Werk mit einem solch überlebensgroßen Ruf. Das war zumindest der Hauptgrund, weshalb ich mir das gute Stück erstmal für eine Weile aufgespart hatte.

    Natürlich darf From Hell bei einem Themenmonat zu Jack the Ripper keinesfalls fehlen und durch die Lektüre einiger Moore-Werke, angefangen bei seinen Arbeiten an Spawn über Swamp Thing und einen Teil des Miraclemans bis zu V wie Vendetta hat sich die „Angst“ vor dem Ziegelstein mit der schwarzen Seele nach und nach abgebaut, denn Moores Stil als Autor hat mich bei all diesen Arbeiten nicht ein einziges Mal enttäuscht, scheint mir also zu liegen, der bärtige Zausel. Das Thema selbst interessiert mich sowieso, zumal das Viktorianische London zu einem meiner liebsten Schauplätze zählt, einfach schon der Atmosphäre wegen. An selbige kann ich mich auch im Bezug auf die Verfilmung des Stoffes mit Johnny Depp am ehesten erinnern. Klar, Depps leicht verschrobenes Schauspiel gepaart mit den makabren, düsteren Bildern macht schon was her. Der Rest ist leider, oder zum Glück, nach so vielen Jahren nicht mehr wirklich präsent in meinem Gedächtnis und so konnte ich mich sehr unbefangen daranmachen, die düsteren Gassen Londons unter der Führung von Alan Moore zu erkunden. Doch zu Beginn tauchen wir nicht gleich ein in die schwarz gepflasterten Straßen, nein, wir atmen erst einmal tief durch…



    …und eine Brise salziger Seeluft strömt in die Nase, als im September des Jahres 1923 zwei Gestalten am Strand von Bournemouth entlangwandern. Als die schemenhaften Figuren näher kommen wird klar, dass es sich um zwei ältere Herren, naja, eigentlich schon richtig alte Männer handelt. Wehmütig unterhalten sich die Beiden über die Situation im Land und die politische Lage und es dauert eine Weile bis einer der beiden auf ein Thema zu sprechen kommt, dass ihm schon lange auf der Seele liegt. Der Mann galt einst als Hellseher, hatte Visionen, teils schreckliche Visionen, und in diesem Zusammenhang war er auch der Polizei so manches mal behilflich. Der Name des einstmals königlichen Wahrsagers ist Mr. Lees und der Mann, dem er seine früheren Lügen beichtet ist der ehemalige Detective Frederick Abberline.

    Frederick Abberline ist ein Mann, der es seinen Leistungen und der damit einhergehenden Stellung innerhalb der Polizei verdankt aus den Armenvierteln Londons entflohen zu sein. So ist der Sohn eines Uhrmachers ganz und gar nicht begeistert, als er 1888 in seine alte Heimat, den Stadtteil Whitechapel des Londoner East Ends versetzt wird, um eine Reihe von Morden an Stadtbekannten Prostituierten zu untersuchen. Nie im Leben hätte er sich träumen lassen in welch schreckliche, sadistischen, erschreckende und intrigante Abgründe ihn diese Ermittlungen führen würden. Auch jetzt, so viele Jahre danach lässt ihn das Erlebte nicht los – und mich als Leser ebenso wenig, sobald ich einmal den Schritt in diese unsagbar finstere Welt gewagt hatte.



    Über die Story selbst brauche ich wohl gar nicht mehr zu schreiben. Viele wissen bereits worum es geht, und auch der erschreckende Hintergrund, der mittlerweile bereits in vielen Werken, sowohl literarisch als auch filmisch, angedeutet wurde ist wohl allen, die sich auch nur ein wenig mit dem Thema beschäftigt haben hinreichend bekannt. All jenen, auf die das nicht zutrifft, will ich die Überraschung, oder auch den Schock keinesfalls verderben! Es gibt wahrlich nichts Erschreckenderes als dieses Werk, wenn ich so Revue passieren lasse welche Comics ich bislang genossen habe. Jeder, der sich diesen Wälzer noch nicht zu Gemüte geführt hat sollte das auf jeden Fall auf seine Liste setzen, auch wenn die Zeichnungen im ersten Moment nicht den eigenen Geschmack treffen.

    Ja, das Artwork wirkt erstmal extrem roh, beinahe ungeschlacht und die dünnen schwarzen Linien könnten auch mit einem etwas auslaufenden, schwarzen Kugelschreiber hingekritzelt worden sein. Hübsch ist da rein gar nichts anzusehen und oftmals muss man ein Panel schon einen Moment länger betrachten um sich gewahr zu werden, was da überhaupt gerade passiert oder mir gezeigt werden soll. Aber nach und nach entdeckt man die ungeheure Kraft, die Eddie Campbell in seinen Bildern transportiert. Da fühlt man sich schon beim Betrachten unwohl, es werden Ängste geweckt und Bedrohungen suggeriert, sodass man gar nicht anders kann als völlig fasziniert und vom Schrecken gebannt Seite um Seite umzublättern.



    Ich gebe es zu, ich musste mich richtiggehend zwingen den Rat eines Forenmitgliedes, ich meine es war @Holzauge, zu beherzigen und nicht mehr als ein Kapitel pro Tag zu lesen. OK, manchmal wurden es zwei, aber mehr auf einmal rate ich wirklich niemandem. Lasst das Gelesene dann erstmal sacken, schlaft eine Nacht drüber und dann weiter. Noch ein persönlicher Tipp von mir: Auch wenn Ihr glaubt etwas nicht ganz verstanden zu haben, oder sich manche Zusammenhänge noch nicht erschließen, einfach weiterlesen. Oftmals klärt es sich dann ein oder zwei Kapitel später, oder man wird zumindest ein bisschen schlauer. Keinesfalls solltet Ihr nach jedem Kapitel oder gar jeder Seite die Anmerkungen dazu im Anhang lesen, das reißt Euch nur aus allem raus! Gebt Euch diese Erläuterungen und den Epilog erst im Nachhinein und blättert dann dabei lieber nochmal zurück um Euch die entsprechende Szene ggf. nochmals ins Gedächtnis zu rufen. Vertraut mir, so habe ich es gemacht und so habt Ihr am Meisten davon.

    Neben dem außergewöhnlichen Artwork, das von Seite zu Seite wirklich gewinnt und ohne welches From Hell einfach nicht das wäre was es ist, passt auch der gesamte Rest der Präsentation einfach absolut perfekt zusammen. Angefangen von der unaufgeregten, größtenteils sehr klassischen Panelaufteilung, die den Fokus somit komplett auf dem Storytelling belässt über das eher ungewöhnliche Lettering, dass mit seinem „gageligen“ Stil sehr unruhig daherkommt und auch ein Stück weit beunruhigend wirkt. Schlussendlich wurde das Ganze von Cross Cult in ein hochwertiges, sehr dunkel gehaltenes Hardcover mit einem schwarzen Lesebändchen gepackt, dass wie die schwarze Seele aus dem Buch herauszüngelt. Nicht zu vergessen der schöne Stilwechsel in Kapitel 5, der verdeutlicht welch ein Meister Eddie Campbell ist, auch wenn man das auf den ersten Seiten vielleicht gar nicht glauben möchte. Es gibt einfach keine perfektere Form diese Geschichte in Szene zu setzen, die von Meister Moore hier so meisterhaft herausgearbeitet wurde.



    Es ist schier unglaublich in welcher geradezu akribischen Detailversessenheit Alan Moore die Ereignisse rund um die wohl berühmteste Mordserie aller Zeiten seziert um sie anschließend zu einer möglichen Wahrheit zusammenzusetzen. Wieviel davon auf Fakten beruht und was aus verschiedensten Quellen zusammengeklaubt wurde? Was reiner Fantasie entspringt und welcher Szene und Annahme lediglich Vermutungen zugrunde liegen? Auch durch welche Denkanstöße der Autor zu selbigen kommt, dass alles wird im umfassenden, 55 Seiten starken Nachwort eindrucksvoll, zusammen mit einigen (zuweilen sogar humorvollen) Anekdoten zur Recherche selbst, vor dem geneigten Leser ausgebreitet. Auch wenn hier wieder deutlich wird, und zum Glück ist Mister Moore in diesem Punkt sehr ehrlich, dass es doch nicht ohne ein wenig Fantasie abgeht, wenn man über Ereignisse schreibt, die vor derart langer Zeit stattfanden, so ist es dennoch kaum von der Hand zu weisen, dass doch in den meisten Theorien, die in ähnlicher Form aus mannigfaltigen Quellen zu verlauten sind, zumeist ein Körnchen Wahrheit zu finden ist – und das ist wahrlich erschreckend genug.

    Ob ich jetzt noch den ungewöhnlichen Aufbau der Erzählung lobe, die teilweise an Hitchcock erinnert, da der Leser oft mehr weiß, als die Protagonisten. Mich über den faszinierenden Einsatz von Visionen mit Bezug zu späteren Zeiten auslasse. Die Verbindung zu historischen Figuren, wie beispielsweise dem Elefantenmenschen (den grandiosen Film von Lynch mal wieder schauen!) herausstelle. Wie die Verknüpfungen zu zeitgenössischen Theaterstücken – Jekyll & Hyde - noch mehr Realismus bringen. Wie herausragend ein ganzes Kapitel aus der Egoperspektive erzählt wird und wie verstörend das wirken kann. Auch wie real alle agierenden Personen wirken, da sie nachvollziehbar und realistisch handeln, dazu die spannenden Einblicke in die inneren Kreise der Freimaurer und…und…und… Ja, ich könnte eine endlos lange Liste an Lobhudeleien ablassen um zu verdeutlichen wie überragend dieses „abgründige, 600-seitige Monster“ doch ist. Aber vielleicht komme ich im Gegenzug stattdessen einfach zu den negativen Aspekten, mit denen From Hell behaftet ist. Keine.



    Meine Wertung: 10/10

    Meisterlicher kann man ein Thema einfach nicht bearbeiten und inszenieren, da gibt es genau nichts woran ich einen Punktabzug rechtfertigen könnte. Natürlich habe ich im Nachgang die zugehörige Verfilmung nochmals gesichtet und ganz kurz: Ja, die kann man gucken, nein, die wird Moores Werk in keinster Weise gerecht. Zum Thema selbst kann man sich sicherlich noch Der Dirnenmörder von London mit einem toll aufspielenden Klaus Kinski geben, in Sherlock Holmes‘ größter Fall trifft der klassische Held auf den Ripper und Ripper Street ist eine wirklich tolle Serie mit nur losen Verbindungen zu den Morden, aber toller Atmo und spannenden Fällen. Die beiden filmischen Verarbeitungen, die mir aber tatsächlich am nächsten am eigentlichen Thema dran waren sind überraschenderweise Sherlock Holmes - Mord an der Themse, der zwar mit Holmes (toller Christopher Plummer) und Watson (sympatischer James Mason) erfundene Figuren in die Hauptrolle setzt, den Rest aber wirklich überzeugend darlegt, dennoch muss der Film knapp hinter dem TV-Zweiteiler mit Michael Caine, Jack the Ripper – Das Ungeheuer von London zurückstecken. Der nimmt sich halt auch einfach die meiste Zeit für die Geschichte.

    Habt Ihr From Hell gelesen? Eure Meinung dazu? Und welchen Film zum Thema findet Ihr am gelungensten?

    VG, God_W.

  13. #238
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    From Hell ist noch besser als Watchmen. Ein absolutes Meisterwerk und auch ein beängstigendes Monster von Comic. Düsterer und depressiver geht es nicht mehr. Unvergessen die legendäre Kutchfahrt durch London. Ich werde es sicher nochmal lesen bzw. lesen müssen. Da warte ich aber noch auf eine hochwertige Neuauflage.

  14. #239
    Mitglied Avatar von joe ker
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    Wenn sie nur nicht immer alle schreiben würden, Monster.
    Ich habs mir ja fest vorgenommen, dieses Jahr ist From Hell dran, sicher, ganz bestimmt, versprochen.

    Und danach gleich Providence, obwohl das ist noch nicht so alt, das lager ich noch ein wenig ein
    "If you can't dazzle them with brilliance, baffle them with bullshit." W.C.Fields

  15. #240
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Nur keine Scheu! Trau Dich ruhig ran. Bei dem was Du schon alles gelesen hast wird es eigentlich sowieso endlich mal Zeit. Hätte gewettet, dass du das gute Stück schon lange gesichtet hast...

    @Claus Bürvenich: Ich finde die Hardcover Ausgabe von Cross Cult durchaus hochwertig! Muss man halt aktuell ein bissl stöbern um die zu bekommen.

  16. #241
    Junior Mitglied Avatar von Enrique
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    Zitat Zitat von Claus Bürvenich Beitrag anzeigen
    Da warte ich aber noch auf eine hochwertige Neuauflage.
    Wird es die bald geben?

  17. #242
    Mitglied Avatar von Comic_Republic
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    Meine CC-Ausgabe habe ich damals noch bei meinem ehem. Händler gekauft, als er seinen Laden auflöste. Konnte ihn günstig erwerben. Seitdem steht er ungelesen im Regal. Wollte mich immer mal wieder dran wagen, aber nie richtig Zeit und Ruhe für das Mammutwerk gefunden...

    Würde From Hell am liebsten an einem regnerischen Tag im Wintergarten lesen. Leider habe ich keinen Wintergarten...
    @Enrique : Noch nicht. Aber ich kann mir vorstellen, dass CC die kolorierte Version nochmal nachschiebt...

    C_R
    Geändert von Comic_Republic (20.01.2020 um 09:51 Uhr)
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  18. #243
    Mitglied Avatar von El Duderino
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    Zitat Zitat von joe ker Beitrag anzeigen
    Wenn sie nur nicht immer alle schreiben würden, Monster.
    Dann versuch ich es mal anders:
    Das Ding ist ein Brett!

    Hab die 3 alten Speed Bände erst vor kurzem mal wieder gelesen, war meine Zweitsichtung, nach knapp 17 Jahren. Finde auch dass die 3 Bände besser in der Hand liegen, als die Superfette Version von CC.
    Beim ersten mal hat es mich damals umgehaun und förmlich erschlagen, in der Fülle an Informationen die Moore hier liefert, besonders der Anhang ist auch sehr sehenswert. Und den schätze ich heute mehr als noch damals, unglaublich wie man hier ein dichtes Bild der damaligen Zeit und der Umstände, rund um die Morde kreiert hat.


    Auf keinen Fall vergleichbar mit der erbärmlich banalen Verfilmung!

  19. #244
    Junior Mitglied Avatar von Enrique
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    Zitat Zitat von El Duderino Beitrag anzeigen

    Hab die 3 alten Speed Bände erst vor kurzem mal wieder gelesen,
    Wie ist denn die Buchqualität von dem Verlag (Bindung, Verklebung, Druck, etc.)? Ich bin auch kein Fan von großen Schinken / Kompendium usw.
    Aber die 3 Bände sind ja auch schon 20 Jahre alt...

  20. #245
    Mitglied Avatar von Nivens McTwisp
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    Ist denn geplant, die kolorierte Version von FROM HELL zu veröffentlichen? Hab zwar bereits eure HC-Ausgabe, die kolorierte Fassung würde ich aber auf keinen Fall auslassen!

  21. #246
    Mitglied Avatar von El Duderino
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    Zitat Zitat von Enrique Beitrag anzeigen
    Wie ist denn die Buchqualität von dem Verlag (Bindung, Verklebung, Druck, etc.)? Ich bin auch kein Fan von großen Schinken / Kompendium usw.
    Aber die 3 Bände sind ja auch schon 20 Jahre alt...
    Eigentlich hatte ich mit Bänden von Speed noch nie ein Problem, bis eben jetzt beim zweiten Band From Hell. Da hat es auf einmal den berühmten Carlsen "KNACK!" gemacht und mir kamen ein paar Seiten entgegen...

  22. #247
    Mitglied Avatar von Robert2
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    Ich besitze die Hardcover - Ausgabe der Süddeutschen Zeitung von 2013 (SZ-Edition, inzwischen vergriffen) ; Druck und Verarbeitung auch nach 2-maligem Lesen absolut o.k. !
    und was schon meine Vorredner schrieben … ein beklemmendes, düsteres Meisterwerk.

  23. #248
    Junior Mitglied Avatar von Enrique
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    @El Duderino @Robert2 ok, danke für die Infos. Dann komt das erstmal auf meine Suchliste. Ich denke, ein dicker Schinken wie von CC wird auf lange Sicht auch die ein oder anderen Probleme mit der Verklebung etc. bekommen.

  24. #249
    Mitglied Avatar von Aslak
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    @ Enrique

    Nur zur Info: Der CC Band ist fadengeheftet (& mit Lesebändchen). Da wurde nichts "verklebt".

    Gruß,
    Nils

  25. #250
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Richtig, das ist schon ordentlich hochwertig verasbeitet und sollte bei vernünftiger Handhabung seeeehr lange Vergnügen mit dem Buch gewährleisten. Also was man bei "From Hell" halt so unter "Vergnügen" verstehen kann. Ich finde das Teil auch gar nicht so unhandlich wie es oft geredet wird. Habt Ihr alle noch nie ein "normales" Hardcover-Buch mit über 600 Seiten gelesen? Jeder zweite King, Dan Brown oder Follett hat doch zwischen 800 und 1000 Seiten und wird massenweise gekauft...

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