Comic-Stammtisch Wunschtitel: Die Chronik der Unsterblichen

[hipgnosis]

DIE CHRONIK DER

UNSTERBLICHEN

Deutsche Veröffentlichung: Okt. 2004
Verlag: Ehapa
Autor: Benjamin von Eckartsberg
Zeichner: Thomas von Kummant

Es existiert noch ein 160-seitiger HC "Making of" - Band, der die Entstehung des Comics anhand von Modelsheets, Bewegungsstudien, Kostümentwürfe, Inspirationals, architektonische Designs, Landschaftsentwürfe aufzeigt.
Der Comic, welcher auf einem Fantasy-Besteller-Roman von Wolfgang Hohlbein beruht, wurde 2005 auf der Frankfurter Buchmesse mit dem "Sondermann" ausgezeichnet.
Die französische Ausgabe erscheint bei Paquet.






Szenario: Benjamin von Eckartsberg

Benjamin von Eckartsberg (geboren 1970) studierte an der FH in München Kommunikations-Design und ist seit 1995 Mitglieder der Münchner Ateliergemeinschaft "Die Artillerie".
Seit 1993 arbeitet er als freiberuflicher Illustrator für Verlage, Werbung, Film und Fernsehen.
1999 kolorierte er Thomas von Kummants Zeichnungen für das ECC-Comic-AlbumGoethe 2 - Zum Schauen bestellt.
In den letzten eineinhalb Jahren zeichnete er für die Zeitschrift Maxim den monatlichen Comic Die wahre Geschichte.
Für den Weltbild-Verlag illustrierte er zusammen mit von Kummant die Cover der Sammler-Edition Der Hexer von Wolfgang Hohlbein.
Ebenfalls in Zusammenarbeit mit Zeichner von Kummant setzte er Wolfgang Hohlbeins Romanreihe Die Chronik der Unsterblichen in den gleichnamigen Comic um.
Mit diesem Comic gewannen sie auf der Frankfurter Buchmesse 2005 den Sondermann-Preis für den besten deutschen Comic.





Zeichnungen: Thomas von Kummant

Thomas von Kummant (geboren 1972) besuchte die "Deutsche Meisterschule für Mode" in München und ist seit 1999 Mitglied der Münchner Ateliergemeinschaft "Die Artillerie".
Er zeichnete im selben Jahr im Auftrag des Goethe-Instituts das Comic-Album Goethe 2 - Zum Schauen bestellt, das bei der Ehapa Comic Collection erschienen ist.
Seinen Lebensunterhalt verdient er mit Illustrationen für Verlage, Zeitschriften und Filmproduktionen (www.thomy.org).
Setzte zusammen mit dem Szenaristen Benjamin von Eckartsberg den Stoff der Romanreihe Die Chronik der Unsterblichen von Wolfgang Hohlbein in den gleichnamigen Comic um.
Dafür erhielten sie auf der Frankfurter Buchmesse 2005 den Sondermann-Preis für den besten deutschen Comic. Für den 2007 bei ECC erschienenen Comic Elvis - Die illustrierte Biografie widmet der Zeichner ein eigenes Kapitel.

[Quelle: Ehapa]



Benjamin von Eckartsberg Blogspot
Thomas von Kummant Blogspot
Die Artillerie







Band 1:

AM ABGRUND

Nach langer Abwesenheit kehrt Andrej Delany in seine Heimatstadt Borsa zurück, um seinen Sohn Marius anzuholen, den er vor Jahren in der Obhut von Pater Toros zurückgelassen hatte …
Obwohl ihm die Bewohner dieser Stadt nie sonderlich freundschaftlich gesinnt waren, ist er doch tief erschüttert, als er diese massakriert vorfindet, zumal er nur noch rechtzeitig ankommt, um seinen Sohn Marius, durch das eigene Schwert aus seinem endlosen Todeskampf zu erlösen.
Der einzige Überlebende des Massakers ist ein Junge namens Frederic.
Dieser berichtet Andrej wie die Schergen des grausamen Kirchenfürsten Domenicus auf der Suche nach einem angeblichen Ketzer unter der Bevölkerung wüteten und kann ihn schließlich überreden die Spur der Mörder aufzunehmen, um eine Gruppe Gefangene aus ihrer Gewalt befreien.
Der Weg führt sie über zerklüftete Gebirgszüge, dichte Wälder und nebelverhangene Täler, wo sie immer wieder auf blutige Zeichen der brutalen Inquisitionstruppen stoßen. Delany bereitet sich auf einen erbitterten Kampf vor und tatsächlich lassen die ersten Schergen nicht lange auf sich warten.
Der Erfolg Delanys über diese ersten Angreifer erweckt in Frederic erneut einen unbändigen Rachedurst und Andrej muss ihn davon abhalten, den einzig überlebenden Attentäter zu erschlagen, von dem sie schließlich erfahren, auf wessen Spur sie sich befinden…
Sie sind nicht mehr weit von der Stadt Constanta entfernt, dem Ziel des Inquisitors Domenicus, so kehren sie an diesem Abend in ein Wirtshaus ein, um sich von den Strapazen der vergangenen Tage zu erholen.
Bei einer kargen Abendmalzeit kommen sie mit den beiden Brüdern Sèrge und Krusha ins Gespräch, die ihnen berichten, dass die Stadt aufgrund eines Ausnahmezustands nur tagsüber betreten werden kann.
Plötzlich kehrt ein Krieger mit einer goldenen Maske in das Wirtshaus ein, der eine negative Kraft auf die Sippe der Delanys ausübt, einen kurzen Augenblick später wird die Herberge von Söldnern angegriffen und in Brand gesetzt. Andrej überwältigt unter schwersten Verletzungen die Angreifer, wobei er durch den einzigen überlebenden Sterblichen der Überfalls, Krusha, vor dem tödlichen Schwert des maskierten Kriegers bewahrt wird.
Die Körper der unsterblichen Delanys, Andrej und Frederic, sind zwar durch das Inferno stark versehrt, sie regenerieren sich jedoch zur Verwunderung Krushas in Kürze.
Dieser hilft den beiden Fremden in die Stadt zu kommen, wo der finstere Domenicus bereits auf die Neuankömmlinge wartet…










[Inhaltsangabe: joox]






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[joox]

Vielen Dank nochmal an dich, hip, für die Übernahme der Künstler-Bios!

Übrigens auch ein großes Lob für die Gestaltung des Titel-Schriftzusgs, das finde ich diesmal besonders gut gelungen.

Bezüglich der Kritik am erzählerischen Könnnen Hohlbeins warte ich mal Matbs Kommentar ab...
Wollte zu Beginn zunächst einmal nur auf die Eingangsszene verweisen. Die Wirkung hat mich beim ersten Lesen einfach umgehauen. Sowohl textlich als vor allem grafisch halte ich diese Eingangssequenz für ganz grosses Kino! Da bleibt einem die Luft weg!
Nicht zuletzt beweist von Kummant bereits hier seine großes Können was mimische Feinheiten anbetrifft, doch darauf komme ich später noch einmal mit ein paar anderen Beispielen zurück...

[joox]

Noch ein paar Teilbereiche von von Kummants künstlerischem Ausnahmetalent:

- Die sehr gekonnten, stimmungsvollen Hintergrundgemälde

- Die sehr dynamische, geradezu "filmische Inszenierunng" der Actionszenen.

Beides habe ich in dieser ausgefeilten Ausformung bisher noch nicht gesehen. TOP!

[hipgnosis]

Danke für´s Lob - ich versuche auch immer mit dem minimalistischen Möglichkeiten, welche das Forum in Punkto Layout bietet, rauszuholen was möglich ist!

Habe leider das Album gerade nicht vorliegen - daher bewerte ich die Eingangsszene etwas später.

Was mir beim Lesen auffiel, war zunächst dieser Kontrast was die Hintergrund-Landschaften und Gebäude betrifft, im Vergleich zu den Protagonisten und Gegenstände im Vordergrund.
Diese sehen fast aus, als wären sie am Computer nachträglich eingebaut wurden - das hat mich anfänglich unglaublich verwirrt.
Mir fehlte in dieser Sache die Homogenität der gesamten Illustration - später entwickelte sich das irgendwie besser, oder vielleicht fiel einem das angesichts der spannenden Geschichte nicht weiter auf.

Die Hintergrund-Illustrationen sind einfach grandios - ich liebe solche malerischen Szenarien. Deshalb gefiel mir ja auch deine Arbeit so gut!

[joox]

Auch dir, Danke fürs Lob!

Was mir beim Lesen auffiel, war zunächst dieser Kontrast was die Hintergrund-Landschaften und Gebäude betrifft, im Vergleich zu den Protagonisten und Gegenstände im Vordergrund.
Diese sehen fast aus, als wären sie am Computer nachträglich eingebaut wurden - das hat mich anfänglich unglaublich verwirrt.

Das sind sie auch! Aber da mir dieser Zeichentrickfilm-Look sowieso ziemlich gut gefällt, hatte ich persönlich damit keine Gewöhnungsbedürftigkeit.

Hier noch ein Hinweis auf dieses sehr sehenswerte und unterhaltsame Making-Of-Video.

[hipgnosis]

Habe die letzte Nacht das Interview mit Autor + Zeichner im ICOM-Jahrbuch 2008 gelesen.

Dort plaudern sie über Entstehungsgeschichte dieses Comics und den damit verbundenen Anstrengungen .
Viele Einblicke erhält der Interessierte wohl durch das "Making of" - das mir leider nicht vorliegt.
Ich hatte aber mal reingeschaut und sah, wie einzelne Sequenzen Schritt für Schritt entstanden.

Es ist einfach Wahnsinn, wenn man sieht oder man vom Zeichner beschrieben bekommt, wie aufwendig das Erstellen einer einzigen Seite ist.
von Kummant beschreibt alleine das Zeichnen der Hintergründe einer einzigen Seite, kann bis zu 2 Wochen dauern - die Regel ist knapp 1 Woche.
Danach werden dann noch die Charaktere am Computer eingepflegt und mit Photoshop koloriert. Diese Vorgänge dauern dann fast wieder eine Woche.

Der 2. Band, der das erste Buch der Chroniken abschliesst, ist noch aufwendiger, da es verstärkt in einer Stadt spielt und somit noch detaillierter gezeichnet wird.
Ausserdem weist es mit 62 Seiten nochmal 10 Seiten Mehrumfang auf.

Rechnet man im Schnitt für eine Seite 1 Woche Hintergrund-Illustrationen und 1 Woche Fertigstellung am PC - also insgesamt 2 Wochen, dann benötigt von Kummant alleine für Band 2, 124 Wochen - irre!?

Mag es auch für den Fortgang der Serie von grossem Nachteil sein und sicherlich einige Fans abschrecken, so muss man vor dieser Detailtreue auch einfach mal den Hut ziehen.

In Spanien und England warten sie übrigens genau aus diesem Grund mit der Lizenzierung der Serie, denn dies soll erst nach Fertigstellung des 2. Bandes erfolgen.

Ist schon echt eine Crux wenn ein Künstler solch einen ausufernden Zeichenstil aufweist - und bei unseren deutschen Künstlern kann ja kaum einer nur vom Comiczeichnen alleine leben - sprich der gute muss ja durch viele andersweitige Arbeiten noch sein Geld verdienen.

Im Vergleich dazu ist das Schreiben des Scripts mit etwas über 1 Monat beim ersten Band und ca. 2 Wochen für den 2. Band ja geradezu geschenkt.

[lucien]

Der Band hat mich vom graphischen Aspekt her auch ungemein beeindruckt. Den Zeichnungen sieht man deutlich die Hingabe und Detailbesessenheit an mit der (vermutlich) von Kummant zu werke geht.
Auf dem Comicsalon 2006 gab es auch eine Ausstellung in der man die Original-Panels und Skizzen bewundern konnte, sowie der von joox verlinkte Making of Film lief.

Interessant erscheint mir noch der Aspekt dass schon bereits zum Comic-Salon 2002 der Ehapa Verlag eine Art Vor-Album veröffentlichte. Die darin enthalten Zeichnungen hat von Kummant aber wieder verworfen und nochmals mit einem neuen Ansatz begonnen.

[joox]

Interessant erscheint mir noch der Aspekt dass schon bereits zum Comic-Salon 2004 der Ehapa Verlag eine Art Vor-Album veröffentlichte.

Was war das für´n Band?

[lucien]

Was war das für´n Band?

Das war eine mehrseitige Preview zum ersten Band der Serie. Leider hat mir meine Erinnerung einen Streich gespielt, die Preview erschien 2002 und nicht 2004, da erschien ja der erste Band tatsächlich.

Hier ein Link zu einem Interview bei comicgate: http://www.comicgate.de/content/view/55/76/ in welchem Thomas von Kummant nochmals erklärt warum er die ersten Seiten verworfen hat.
Diese Preview ist auch meines Wissens nach vergriffen.

[joox]

Danke für die Info!

Etwas gewöhnungsbedürftig fand ich die einzelnen, hier und da eingestreuten 3D-Kelche, aber sie fallen ja zum Glück nicht so sehr auf...

Insgesamt finde ich die Kombination verschiedener Techniken, was ja immer recht heikel ist, hier sehr gekonnt und gelungen.

Mit Computer-Effekten wird sehr sorgsam und immer in Rücksicht auf die Gesamtwirkung umgegangen...das ist im grafischen Bereich momentan nicht gerade die Regel!

Was ich Herrn von Kummant gern fragen würde, ist, welche Materialien er bei seinen Hintergrundbilder kombiniert anwendet. Mir scheint, da ist nicht Aquarell allein am Werk...

Müsste mal ins "Making of" reingucken, ob da genaueres zu steht....

[hipgnosis]

Wollte doch schon die ganze Zeit etwas zur Eingangssequenz antworten

Jetzt wo wir einige Infos aus dem verlinkten Interview, aber auch aus dem Comic-Jahrbuch und der ein oder andere vielleicht aus dem "Making of" gelesen haben, verwundert der cineastische Vergleich von joox "ganz grossem Kino" nicht mehr so sehr.

Das war ja eine der Hauptabsichten von Kummants, das ganze Comic wie einen Film ablaufen zu lassen.
So werden viele Szenen zu reinen Kamerafahrten - und natürlich gerade die Eröffnungssequenz, aber auch die der nachfolgenden Seiten, vermitteln wirklich den Eindruck man würde im Theater sitzen und schauen was sich auf der Bühne ereignet.
Dazu passt auch die Aussage des Comic-Autors, daß er ganze Bereiche von Hohlbeins Buch nicht nur gekürzt, sondern gestrichen und gar völlig geändert hat - und das mit ausdrücklicher Erlaubnis Hohlbeins.

Erst dieses Script - gleich dem Storyboard eines Films - ermöglicht es dem Betrachter sich ganz auf die Aufnahmen einzulassen.

Ich betrachte hier den Synergieeffekt den beide Künstler erzielen, als ausserordentlich hoch und gelungen.

[lucien]

Das "Zeichentrick-Gefühl" hatte ich auch beim ersten lesen bzw. beim betrachten der Bilder und dieses ist für mich zumindest keine schlechte Referenz.
Beim Lesen hat man wirklich den Eindruck einem Film zu folgen, welchen von Kummant durch seine grafische Aufbereitung und vor allem durch die Perspektiven entstehen lässt.

Ich glaube dem Inteview entnommen zu haben dass von Kummant mit Photoshop arbeitet und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

[hipgnosis]

Ich glaube dem Inteview entnommen zu haben dass von Kummant mit Photoshop arbeitet und das Ergebnis kann sich wirklich sehen lassen.

Ja das habe ich auch dem Comic-Jahrbuch so entnommen.
Er koloriert wohl auch erst am Computer mit Photoshop nach - aber ich glaube das betrifft wirklich nur die eingefügten Protagonisten und Gegenstände.

Die Hintergrund-Illustrationen werden sicherlich rein per Hand gezeichnet - vielleicht auch noch etwas am PC nachkoloriert.

[Mick Baxter]

Die Originale (waren ja schon mehrfach ausgestellt) sahen mir sehr nach Ölbildern aus.

[lucien]

Nachdem wir uns ja über die graphische Seite ja einig zu sein scheinen, was ihre aussergewöhliche Qualität anbelangt, die technischen Aspekte werden bestimmt noch ein wenig beleuchtet werden? Können wir uns ja den inhaltlichen und sonstigen Begleiterscheinungen des Comics zuwenden.

Für mich als Leser der schon mal ein Werk von Hohlbein gelesen hat und wenig begeistert war, ist dieser erste Teil spannende und gut aufgebaute Unterhaltung. Benjamin von Eckartsberg hat ja im oben verlinkten Interview von seiner Herangehensweise und dem Schaffensprozeß berichtet, demnach ist sein Anteil an der Lesbarkeit nicht zu unterschätzen, wenn auch die Grundidee von Herrn Hohlbein stammt. Geschickt werden zwei Figuren eingeführt die wohl die Helden des Abenteuers werden, hinzu kommen Gegenspieler in Form der Ritter mit Goldrüstung (eher ein klassisches Motiv) und auf der letzten Seite erstmals bildlich der "Böse" welcher für die Morde verantwortlich ist. Weiterhin wird mit Krusha eine positive Identifikationsfigur eingeführt. Das alles macht Lust auf die Fortsetzung und jetzt kommt der unvermeidliche Kritikpunkt den der Leser an der Entstehung des Comics hat, die Dauer bis zur Veröffentlichung.

Dies ist schon ausführlich im Ehapa Forum diskutiert worden und auch Gründe für das eher langsame Vorangehen sind bekannt, trotz aller nachvollziebaren Bewegungen bleibt beim Leser ein entäuschendes Gefühl.

[lucien]

hier http://www.comicforum.de/showthread.php?t=24405 übrigens der Link zu Chronik der Unsterblichen im Ehapa Forum.
Der Thread begann 2001! Nicht uninteressant was sich wie bewegt und verändert hat im Laufe der Zeit.

[hipgnosis]

Tja, normalerweise bin ich wirklich kein Ignorant - und eigentlich auch der Fantasy Literatur zugetan, dennoch habe ich mich bisher strikt den Werken Wolfgang Hohlbeins verweigert.
Das resultiert aus irgendeinem belanglosen Werk, welches ich mal von ihm las - ich weiss nicht mehr wie es hiess - ist schon lange her.

Und das werde ich auch wegen dieses Comics nicht aufgeben - denn so gut wie das ganze durch die Illustrationen als Comic wirkt, so wenig interessiert mich das als Buch.

Ich kann einfach diesen Vielschreibern wenig abgewinnen, da hatte ich schon meine Erfahrungen mit Stephen King gemacht - und der hat ja wenigstens noch Format.
Hohlbein schätze ich da doch wesentlich untalentierter ein, zumindest konnte ich das den kurzen Texten entnehmen, die ich bisher von ihm kenne, von Klappentexten bis kurzen Passagen aus den Werken, oder diesem vergessen Buch!

Mag aber sein, das die Chroniken der Unsterblichen bisher seine engagierteste Arbeit darstellt - ich kann es nicht beurteilen.
Der Mann hat ja unglaublich viele belanglose Bücher geschrieben - Konsalik lässt grüssen!

Problem ist einfach, das es unmenschlich wäre, wenn jemand der so viel in so kurzer Zeit verfasst auch noch Qualität abliefern könnte.
siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Werke_v...fgang_Hohlbein

Da bleibt es nicht aus, daß man sich bekannter Strickmuster bedient und sie dann immer nur etwas an die jeweilige Serie anpasst. Gibt es im Filmbereich ja auch zuhauf - diese Werke die immer mit den gleichen Zutaten hantieren.

Die Erfolge geben diesen Autoren im Prinzip auch recht - der Mensch ist ein Gewohnheitstier - und "Soaps" sind ja recht beliebt.


Im Grunde ist es da wirklich sehr anerkennungswert, daß Benjamin von Eckartsberg wirklich ein gutes Script für ein funktionierendes Comic entwarf.
Aber sind wir mal ganz ehrlich - die Story funktioniert - mehr aber erstmal auch nicht - die Illustrationen sind ganz klar das "Herz" dieses Comics.
Ob die Spannung im Laufe des 2. Teils dann wirklich konsequent weitergestrickt wird und auch ein interessanter Plot mit vielleicht der ein oder anderen Überraschung daherkommt, daß muss sich erst noch weisen.

Ich gebe lucien insofern Recht, daß die Fans wirklich auf eine harte Geduldsprobe wegen der langen Zeit zwischen den beiden Alben gestellt werden - so etwas kann schnell tödlich enden.
Aber alle Leser können nur froh sein, daß von Kummant sich wirklich so derart engagiert und auch profiliert, daß überhaupt diese hohe Qualität des Comics zustande kommt.
Ein weniger begnadeter oder vielleicht flüchtigerer Künstler hätte wesentlich weniger aus der Geschichte herausgeholt.

[joox]

Puh! Komm´gerade zu gar nix!
Da ich bislang noch nichts von Hohlbein gelesen habe, kann ich nur schlecht zu diesem Thema Stellung beziehen.

Allerdings, fand ich die Lektüre des Comics sehr flüssig und gelungen.
von Eckartsberg hat eine ordentliche Leistung hingelegt. Er konzentriert die Handlung auf ein paar Schlüsselszenen, die letztendlich dennoch (oder gerade deswegen?) alle eine dichte Atmosphäre entwickeln und dem Zeichner viel Spielraum lassen, sich auszutoben.

Der Leser wird intellektuell sicherlich nicht gerade überfordert, doch macht für mich die dichte, spannende Stimmung die möglicherweise etwas zu vorhersehbare und flache Handlung dicke wieder weg.
Ein unterhaltsames Abenteuer, das möglicherweise stärker von den ausdrucksstarken Charakteren lebt als von der eigentlichen Handlung.

Es wird jedenfalls genug Spannung aufgebaut, dass ich mir wünsche von Kummant wäre mit dem 2. Band schon soweit..

[lucien]

Inhaltlich kann man den Band auch schwerlich diskutieren. Für mich ein typischer Einstiegsband der zugegeben spannend erzählt ist aber natürlich viele Fragen offen lässt, die wohl im Laufe der Geschichte geklärt werden.

Da ja in zwei Comicbänden das erste Buch des Mehrteilers erzählt wird kann man vielleicht auch nicht mehr Tiefe bei den Personen erwarten, wohl erst im zweiten Comicband werden sich die Charaktere und auch die Geschichte entwickeln.

Aber vielleicht kann ja jemand der die Bücher gelesen hat einen Beitrag leisten? Am besten ohne natürlich zuviel vorweg zu erraten!

Vielleicht findet sich ja auch jemand er positiv zum Werk von Hohlbein steht. Hip und ich sind ja zumindest nach der Lektüre des ein oder anderen Bandes von ihm nicht begeistert.

[hipgnosis]

Leider habe ich das Gefühl das wir "drei" wieder auf einsamen Posten stehen und uns somit selbst unterhalten

Wäre aber nicht uninteressant, würde ein Kenner des 1. Buches mal schreiben, wie die Kürzungen von Eckartsberg, sich gegenüber dem Buch auswirken.

Ob dadurch deutlich Handlungsrelevantes weggenommen wird, oder ob gar die gekürzte Comicfasssung schöner und spannender zu lesen ist?

Ich bin aber auch geneigt zu bestätigen, daß solche Plots in Comicform sehr gut funktionieren - da benötigts nicht mal unglaublich viel Tiefgang der Storyline - zumindest wenn der Leser mit solch´ reichhaltigen Illustrationen belohnt wird!

[lucien]

Leider habe ich das Gefühl das wir "drei" wieder auf einsamen Posten stehen und uns somit selbst unterhalten

Ja und auch die ist ja etwas schleppend , leider ist auch meine Zeit begrenzt und zu diesem Titel fällt mir auch nicht mehr so sonderlich viel ein, so dass ich schon bald ein Fazit ziehen werde.
Der Thread würde bestimmt an Dynamik gewinnen, wenn der ein oder andere Hohlbein Leser dazu stossen würde.
Soweit ich mich erinnern kann habe ich zwei Bücher von ihm gelesen (an eins kann ich mich mit bestimmtheit erinnern) und nicht angetan war. Dies wird vielleicht nicht seinem Gesamtwerk gerecht, aber die von mir gelesene Lektüre hat mich eben nicht dazu angeregt weitere Bücher von Herrn Hohlbein zu lesen.

[hipgnosis]

Soweit ich mich erinnern kann habe ich zwei Bücher von ihm gelesen (an eins kann ich mich mit bestimmtheit erinnern) und nicht angetan war. Dies wird vielleicht nicht seinem Gesamtwerk gerecht, aber die von mir gelesene Lektüre hat mich eben nicht dazu angeregt weitere Bücher von Herrn Hohlbein zu lesen.

Genau das Problem beschrieb ich weiter oben.
Man hat von ihm irgendwann mal zwangsläufig etwas gelesen und kann sich einfach nicht mehr erinnern, was es für eine Geschichte war.
Warum?
Tja weil es beliebig austauschbar ist - und wenn man heute über seinen Output drüberschaut - einfach nicht mehr rausbekommt, um welches Werk es sich handeln könnte, angesichts der erdrückenden Masse!

Aber auch ich will von meiner Seite nichts schlechter reden als es vielleicht ist - es wäre ja super ungerecht von einem oder zwei Büchern auf sein gesamtes Werk abzuleiten.

Mein Fazit kommt definitiv demnächst - da ich den ZACK-Stammtisch irgendwie fertigstellen muss und einfach keine Zeit finde, mich ihm anunehmen
Aber bisher habe ich das immer irgendwie hinbekommen - und ausgerechnet den letzten Stammtisch im Jahr werde ich sicherlich nicht canceln!

Ich hoffe allerdings inständig, daß sich dort wenigstens ein paar mehr Leute zu einem Statement und zu interessanten Infos einfinden werden, denn ich bin da nicht der grosse Fachmann - und verspüre momentan auch wenig Lust mich mit 2-3 Peoples einem solch´ komplexen Thema zu erschliessen.

[Donovan]

Also, zunächst finde ich das ja ganz toll, dass ihr hier das Thema um die Chroniken aufgemacht habt und das Hip sich sogar in der Nacht die Zeit nimmt, im ICOM Jahrbuch 2008 das ziemlich lange Interview mit Thomy und Benjamin zu lesen.

Als ich anfing, mir ein deutsches Thema für das Jahrbuch zu überlegen, kam ich relativ schnell auf die Chroniken, allein aus dem Grunde, dass überraschenderweise relativ wenig über diese sehr sehr schöne Arbeit gedruckt bzw. veröffentlicht wurde.

Für die Interessierten hier der weitere Verlauf der Geschichte in den Büchern:

http://www.hohlbein.net/de/h/h0hb0ls14c/index.htm

War auch eine meiner Quellen bei den Recherchen zu dem Interview.
Thomy hat mir seine Arbeiten in München am PC gezeigt: ich sach euch: Unglaublich! War schwer beeindruckt.

Er arbeitet gerade mit Hochdruck am 2. Album! Und wer möchte, kann sich in seinem Blog vorab über den Fortschritt an dem Werk informieren:

http://vonkummant.blogspot.com/2007/05/abu-dun.html

Da gibt es bereits so einiges an Layout, Entwürfen und Seiten zu entdecken ...

Z.B.:
http://bp2.blogger.com/_rS6viElBETI/.../constanta.jpg

Der Hammer, oder ?

[joox]

In der Tat! Der Hammer!

Einen anderen Hammer finde ich übringens, dass sich nach langer Durststrecke, doch noch eine weitere Stimme unserer Diskussion angeschlossen hat!

Dafür vielen Dank, Donovan!

[hipgnosis]

Kurz vorm Abgang noch eine Stimme aus dem Nichts

Die Illustration deines Links Donovan ist einfach unglaublich - und hier möchte ich dann auch mein Fazit zu diesem ersten Band setzen.

M.E. werten die Illustrationen von Kummants nicht nur das Comic auf - sondern hauchen der Storyline erst so richtig Atmosphäre ein. Ohne diese wundervollen Zeichnungen wäre das Werk eine mittelmässige Fantasy-Erzählung - so wird sie allerdings zum Genuss.
Natürlich kann man von einem einzigen Comic-Album nicht die Handlungstiefe erwarten, welche einem Autor in seinem Buch zur Verfügung steht.
Hier zeigt von Eckartsberg sein Geschick als Storyboard-Schreiber, indem er die Rahmenhandlung des Buches auf´s nötigste reduziert und somit eine filmreife Adaption ermöglicht.

Doch über allem ragt das Können des Zeichners, der es versteht durch virtuose Hintergrundmalereien ein atemberaubendes Setting zu erstellen.
Die Charaktere und handlungsrelevanten Gegenstände werden dazu in trickfilmähnlichen Sequenzen ins Bild projeziert, sodaß man schon fast von einer Animation sprechen kann.
Diese Technik, aber vor allem die Detail-Liebe und die Sorgfalt lässt das Comic zu etwas "Aussergewöhnlichen" heranreifen und man darf sich jetzt schon auf den 2. Teil und das damit verbundene Zyklusende freuen.

All diejenigen die nun schon wieder nach einem schnelleren Veröffentlichungsrhytmus, oder gar nach Aufteilung auf verschiedene Zeichner schreien, sollten sich gut überlegen, ob das wirklich wünschenswert wäre.
Es existieren genügend "hingerotzte" Comics - man muss auch mal in der Lage sein, einem Künstler den zeitlichen Spielraum einzuräumen, den er für ein solches Werk benötigt.
Lieber erfreue ich mich alle 3 Jahre an einem hochwertigen Comicalbum, als auf Kosten der Qualität jedes Jahr ein minderwertiges Werk zu betrachten - denn so gut ist die Storyline nun wirklich nicht, daß man auf die opulenten Illustrationen verzichten könnte.

Für mich zeichnerisch nahe 10/10 und Storyline um die 7/10.

Wegen der schönen Aufmachung und dem exzellenten Gesamtbild neige ich aber die Zeichnungen höher zu bewerten und komme auf eine Gesamtnote von 8,8/10

Ich bin jetzt schon gewiss, daß mir der 2. Teil noch besser gefallen wird - denn laut Info des Zeichners werden die Illustrationen noch etwas detailverliebter, wie man ja auf dem Link schon gut sehen kann.
Sollte die Handlungintensität gleichermassen zulegen und gar die Geschichte nicht allzu unglaubwürdig weiter erzählt werden, bin ich sicher das hier der nächste HIT heranreift!