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Thema: Copyright-Verletzungen nicht auf die leichte Schulter nehmen

  1. #626
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    Wenn man selbst kein Geld damit verdienen kann, dann will man so missgünstig, wie man ist, dass auch andere kein Geld damit verdienen.
    Wenn sie eine Chance sehen, damit Geld zu verdienen, werden sie es auch tun.
    Vielleicht sind mit damit dann auch andere Kosten verbunden, warum sie die Rechte nicht freigeben.

    Wenn jemand etwas erhalten will, dann gibt es ja Interesse.
    Und dann kann man auch den Urheber fragen, ob er das will.
    Durch so etwas kann nämlich auch wieder Interesse entstehen.
    Und wenn der Künstler noch lebt, dann will er etwas davon abhaben.
    Vielleicht auch die Erben, wenn er nicht mehr lebt.

    Und alle Werke sind ja bei den Nationalbibliotheken ja erhalten. (Problem dürfte durchaus das chrlorhaltige Papier sein.)
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  2. #627
    Moderator KAZÉ Fan-Community Avatar von artemis
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    Aber erstens nur der Urheber, nicht irgendein Verleger, der ,al irgendwelche obskuren Rechte eingekauft hat. Und zweitens verpflichtet jedes Eigentum dazu, es zum Wohl der Gesellschaft einzusetzen, auch geistiges. Und das Wohl der Gesellschaft kann nicht darin bestehen, dass ihr Teile ihrer Kultur vorenthalten werden. Auch wenn man das bei einigen Werken meinen könnte.
    Müsste dann nicht gleiches Recht für alle gelten?

    Es wurde ja schon erwähnt das man dann ja seinen Merzedes auch zur Verfügung stellen müsste.

    Aber gehen wir nen Schritt weiter, es wurde ja das neue Meldegesetz beschlossen das die Weitergabe der Daten mehr oder weniger an Werbefirmen, Adresshändler usw. erlaubt. Die Bevölkerung, Datenschützer usw. sind aber dagegen.

    Warum, also die Adresshändler, Werbefirmen usw. sehen diese Regelung ganz bestimmt so das es zu ihrem Wohl dient, sind denn diese Firmen und Organisationen nicht Teil der Gesellschaft?

    Aber wir blicken eigentlich immer nur auf das was vor unserer Nase so geschieht, blicken wir doch mal in eine ganz andere Richtung in die das neue Meldewesen ja eigentlich schon zeigt.

    Dadurch das wir Dinge als selbstverständlich betrachten, kann es durchaus passieren das diese Dinge auch von der Politik in Form eines Gesetzes aufgenommen werden.
    Das neue Meldewesen zeigt es zb. sehr gut, einerseits wollen wir Datenschutz, andererseits geben wir jedoch im Web sehr viel von uns Preis (Facebook, Blogs, wo auch immer), was natürlich zur Aushöhlung des Datenschutzes führt, denn Daten die man öffentlich preis gibt, sind ja im Grunde nicht mehr Schützenswert da sie jedermann Zugänglich sind. . Das Meldegesetz schlägt genau in diese Kerbe, im Grunde sind die Daten die dort gespeichert sind mitunter schon im Web verfügbar man müsste sie also nur mehr abgleichen, oder eben in Adressdatenbanken von solchen Adresshändlern, man würde zwar auch neue Datensätze gewinnen, dennoch würde man aber viele Daten einfach nur abgleichen/korrigieren.

    Das ganze kann man nun mal auf Ebene, des Urheberrechts, Persönlichkeitsrechts sowie eben dem Datenschutz sehen, denkt mal drüber nach, die Weitergabe Persönlicher Daten, aber auch von Geistigem Eigentum ist eine Sache die immer Selbstverständlicher wird, warum sollte man diese Sachen nicht auch irgendwann in ein Gesetz schreiben was das was wir eigentlich nicht wollen letztendlich legitimiert und wir am Ende eigentlich an nichts mehr was uns gehört die Rechte haben.

    Wünsche gehen mitunter in Erfüllung, genauso wie es Organisationen gibt die für das Urheberrecht mitunter like ACTA und co. eintreten, genauso gibt es auch Energien in die Entgegengesetzte Richtung die ungeahnte Konsequenzen für uns haben kann, die man aber erst sieht wenn man plötzlich Rechte verliert die man hat und eben diese Energien haben wie mans am Meldegesetz sieht durchaus auch Erfolg.

    Es mag Firmen und Organisationen geben im Bereich des Urheberrechts die nicht gerade fair spielen, aber das gibt es (leider) überall in jeder Branche, aber diejenigen die durch Urheberrecht und co. richtig betroffen sind, die, die auf die Einhaltung dessen wirklich angewiesen sind, die könnten beim obigen Szenario ganz gut nachempfinden wie sich das anfühlt wenn einem die Rechte genommen werden.

    Die Frage ist also, wie lange kann man das ganze Szenario weiter spielen, bis man den Punkt erreicht wo man nicht mehr zurück kann?


    Artemis

  3. #628
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Wenn jemand etwas erhalten will, dann gibt es ja Interesse.
    Und dann kann man auch den Urheber fragen, ob er das will.
    Durch so etwas kann nämlich auch wieder Interesse entstehen.
    Und wenn der Künstler noch lebt, dann will er etwas davon abhaben.
    Vielleicht auch die Erben, wenn er nicht mehr lebt.
    Wie gesagt: Ich bin für eine Reform des Urheberrechtes. In der Form, dass der unbedingte Schutz nicht mehr locker über 100 Jahre anhält.
    Davon abgesehen: Wenn bei einem Werk der Rechteinhaber bekannt ist, gilt es meines Wissens eher nicht als verwaist. Was macht man aber, wenn der Künstler tot ist, es keine bekannten Erben gibt und der ursprüngliche Herausgeber schon längst aus dem Geschäft ist?
    Und wenn das Interesse in den Augen des Rechteinhabers nicht gross genug ist, wird es nicht veröffentlicht - Druck/Pressung/Digitalisierung kosten oft etwas, das sich nicht immer lohnt.
    Ich bin ehrlich gesagt auch nicht mehr der Meinung, dass man mit einem bereits veröffentlichten Werk so weit gehen sollen kann, dass man es auslöschen kann. Schönes Beispiel ist das Rumfurwerken von George Lucas an seinem Star Wars...das durch den gewünschten Verlust des Originals eigentlich dazu führt, dass der zeitgeschichtliche Kontext (ursprüngliche Fassung) verloren geht. Ist aber eigentlich schon rein geschichtlich interessant.

    @artemis: Das sind jetzt aber komplett andere Felder. Wieso werden eigentlich immer materielle Güter angeführt, in denen Rohstoffe zur Herstellung stecken und die nicht beliebig vervielfältigt werden können - da gibt es keine Digitalisierung.
    Und die Adresshändler sind kommerzielle Firmen, die natürlich Interesse haben quasi um jeden Preis Geld zu machen. Datenschutz, Schutz der Persönlichkeit etc. sollten ja eigentlich höher stehen im Kurs der Regierungen als Firmen Privilegien zu verschaffen. Aber da genau das auch für Urheberrechtsverletzungsverfolgungen gerne geopfert würde (die diversen Entwürfe würden dazu führen müssen), scheint mir der Schutz der Bürger nicht ganz oben zu stehen.
    Ungeahnte Konsequenzen ist halt relativ. Das Urheberrecht gibt es in Deutschland (Preussen, was auch immer) erst seit einer gewissen Zeit. Dafür hat es...überraschenderweise...auch ein paar Schriftsteller gegeben (so ziemlich alle, die heute als die "grossen" gelten) und offenbar eine rege Buchkultur. Ja, es war nicht ideal, aber dahin wird es wohl so oder so nicht zurückgehen.

    Es geht hier auch nicht darum, dass man den Urhebern (und Vewertern, die ja Geld reinstecken), keinen Gewinn gönnt. Aber ich denke wir sind an einem Punkt, wo das ganze eben schon groteske Züge angenommen hat und von gerade denen, die noch gut im Geschäft sind, zu harsche Forderungen und Anschuldigungen kommen. Wer seine ehrlichen Kunden bestraft, kann seine Produkte irgendwann selbst behalten (aka: Wieso muss ich mir unüberspulbare "Raubkopierer sind soo böse"-Clips auf DVDs ansehen, die ich legal gekauft habe?). Es fehlt einfach die Verhältnismässigkeit für das Jammern der Grossen.
    Bei mir auf jeden Fall, wenn ich mir die teilweise seltsame Selbstüberhöhung von Künstlern ansehe, die quasi andeuten, dass ein Schutz bis 70 Jahre nach dem Tod ja völlig normal wäre. Und Wissenschaftler, Ingenieure etc. alle quasi nix machen, was genauso schützenswert wäre (wo genauso Geld drinsteckt, Lebensgrundlage etc.). Ich kann auf Lied xy, Buch zz etc. verzichten (es gibt genug Klassiker, die es ganz legal gratis gibt). Die Künstler auf das Geld auch?
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  4. #629
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    Zitat Zitat von Jähling Beitrag anzeigen
    Und das Wohl der Gesellschaft kann nicht darin bestehen, dass ihr Teile ihrer Kultur vorenthalten werden. Auch wenn man das bei einigen Werken meinen könnte.
    Bei der ganzen Nazi-Literatur, die zum Teil 2015 gemeinfrei wird, war es doch durchaus zum Wohl der Gesellschaft, daß sie nicht gedruckt werden durfte oder von den Nachkommen nicht zum Druck freigegeben wurde.
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  5. #630
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    Zitat Zitat von Minerva X Beitrag anzeigen
    Wie gesagt: Ich bin für eine Reform des Urheberrechtes. In der Form, dass der unbedingte Schutz nicht mehr locker über 100 Jahre anhält.
    Davon abgesehen: Wenn bei einem Werk der Rechteinhaber bekannt ist, gilt es meines Wissens eher nicht als verwaist. Was macht man aber, wenn der Künstler tot ist, es keine bekannten Erben gibt und der ursprüngliche Herausgeber schon längst aus dem Geschäft ist?
    Und wenn das Interesse in den Augen des Rechteinhabers nicht gross genug ist, wird es nicht veröffentlicht - Druck/Pressung/Digitalisierung kosten oft etwas, das sich nicht immer lohnt.
    Ich bin ehrlich gesagt auch nicht mehr der Meinung, dass man mit einem bereits veröffentlichten Werk so weit gehen sollen kann, dass man es auslöschen kann. Schönes Beispiel ist das Rumfurwerken von George Lucas an seinem Star Wars...das durch den gewünschten Verlust des Originals eigentlich dazu führt, dass der zeitgeschichtliche Kontext (ursprüngliche Fassung) verloren geht. Ist aber eigentlich schon rein geschichtlich interessant.

    Es geht hier auch nicht darum, dass man den Urhebern (und Vewertern, die ja Geld reinstecken), keinen Gewinn gönnt. Aber ich denke wir sind an einem Punkt, wo das ganze eben schon groteske Züge angenommen hat und von gerade denen, die noch gut im Geschäft sind, zu harsche Forderungen und Anschuldigungen kommen. Wer seine ehrlichen Kunden bestraft, kann seine Produkte irgendwann selbst behalten (aka: Wieso muss ich mir unüberspulbare "Raubkopierer sind soo böse"-Clips auf DVDs ansehen, die ich legal gekauft habe?). Es fehlt einfach die Verhältnismässigkeit für das Jammern der Grossen.

    Bei mir auf jeden Fall, wenn ich mir die teilweise seltsame Selbstüberhöhung von Künstlern ansehe, die quasi andeuten, dass ein Schutz bis 70 Jahre nach dem Tod ja völlig normal wäre. Und Wissenschaftler, Ingenieure etc. alle quasi nix machen, was genauso schützenswert wäre (wo genauso Geld drinsteckt, Lebensgrundlage etc.). Ich kann auf Lied xy, Buch zz etc. verzichten (es gibt genug Klassiker, die es ganz legal gratis gibt). Die Künstler auf das Geld auch?
    Erstens kann man eine Firma auch über Generationen vererben. Warum darf ein Künstler das nicht?
    Meistens sorgen Erben dafür, dass das Werk gepflegt wird. Da sollen sie auch Einkünfte aus den Werken erhalten.
    Ich glaube, du unterschätzt die Arbeit, die ein Künstler investiert. Für die ist alles Geld gerechtfertigt.

    Raubkopierer sind böse. Man muss sich ja davon nicht angesprochen fühlen, wenn man keine Filme raubkopiert.
    Ich fühlte mich dazu nie angesprochen. Mag sein, dass das Filmchen nervt, aber das ist ja auch weniger geworden, dafür weist man heute auf die Vorteile von Blu Ray hin.

    Und das Rumgefuhrwerke würde dann noch zunehmen. Goethe hat auch in seine Werke herumgefuhrwerkt.
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  6. #631
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    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Erstens kann man eine Firma auch über Generationen vererben. Warum darf ein Künstler das nicht?
    Meistens sorgen Erben dafür, dass das Werk gepflegt wird. Da sollen sie auch Einkünfte aus den Werken erhalten.
    Ich glaube, du unterschätzt die Arbeit, die ein Künstler investiert. Für die ist alles Geld gerechtfertigt.

    Raubkopierer sind böse. Man muss sich ja davon nicht angesprochen fühlen, wenn man keine Filme raubkopiert.
    Ich fühlte mich dazu nie angesprochen. Mag sein, dass das Filmchen nervt, aber das ist ja auch weniger geworden, dafür weist man heute auf die Vorteile von Blu Ray hin.

    Und das Rumgefuhrwerke würde dann noch zunehmen. Goethe hat auch in seine Werke herumgefuhrwerkt.
    Es gibt auch die Meinung, dass die vollständige Vererbung von Kapital zu einer Schicht-Bildung führt (bleibt halt in der Hand von Reichen) und damit den Fortschritt hindert (das war sogar mal bezüglich rein-kapitalismus zu hören). Ganz abgesehen davon, ist eine Firma ein materieller Besitz, den man nicht duplizieren kann. Und der Künstler, der mit seinem Werk ja Geld macht, hinterlässt dieses Geld bzw. die davon erworbenen materiellen Güter ja ebenfalls seinen Erben (Rowling hat ein paar Millionen Pfund...die sie genau wie eine Firma vererbt).

    Entschuldige, mir geht es auf den Keks, wie sehr manche "Künstler"zweige überhöht werden. Als ob andere Berufszweige, die durchaus viel für die Gesellschaft leisten, keine Zeit investieren und nichts gerechtfertigt ist. Und dafür keinen ewigen Schutz geniessen - einfach weil das den Fortschritt behinderen würde. Nach 20 Jahren ist es aus mit dem Patent (in dem normalerweise eine Menge Arbeit steckt). Also nein, ich sehe da keine grossartige Mehrleistung von Künstlern. Am Ende sind sie auch nicht Kreativer als andere Berufszweige, die eben nur beschränkt lange von ihren Werken leben können und das damit angehäufte Geld vererben (die Firma wird ja davon erworben). Ein Maler kann sein Ölbild auch nicht fünftausend Mal verkaufen und dann noch seinen Erben hinterlassen. Ein Bildhauer genauso wenig. Bei Büchern und Liedern geht's über die Masse, aber realistisch gesehen ist eine Laufzeit von 100 Jahren+ ziemlich unverständlich. Ich unterschätze da sicher nichts, ich denke die Künstler werden einfach überschätzt. Ich finde es nicht richtig, dass am Ende eine Gruppe, die nicht mehr oder weniger leistet, dermassen in den Himmel gehoben wird. Als ob Ingenieure, Wissenschaftler, Maler etc. alle eine viel unwichtigere Arbeit machen würde. Ohne Buch xy komme ich aber weit besser aus, als ohne den Kühlschrank.

    Es gibt keine Raubkopierer (Raub=bewaffneter Überfall). Blu-Rays sind zwar nett, aber bezüglich unüberspulbarer Vorspanne, Schutzmassnahmen etc. nicht weniger nervend. Und nein, ich sehe die Logik nicht dahinter, bei legal gekauften DVDs den ganzen Mist ansehen zu müssen (weil nicht überspulbar) - einfach weil ich es legal erworben habe. Bei illegalem Zeug würde ich mir das ersparen. Wenn das die Vorstellung der Industrie von Kundenservice ist, wundert mich nichts mehr. In ihren Augen sind legale Käufer also böse Raubkopierer...schön zu wissen.
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  7. #632
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    Vererbtes Betriebsvernmögen führt auch dafür, dass sich jemand dafür verantwortlich fühlt, das Geschäft weiterzuführen und zwar in einer bedächtigen, nicht raubtierhaften Art und Weise.

    Die Urheberrechte an einem Werk sind auch nicht dupilizierbar, nur die Werke sind es.
    Der Maler bekommt aber auch einen höheren Wert für sein Bild, der durchaus in die Millionen geht.
    Außerdem kann auch ein Maler das Veröffentlichungsrecht mitunter für sein Bild verfügen, Maler sollen ja auch von Kunstbüchern leben. Da wird ein Bild mitunter auch 5000 dupliziert.
    Der Autor, der Musiker nicht unbedingt, bei dem läppert sich alles.

    Mädel, du unterschätzt erheblich. Du unterschätzt die Arbeit, du unterschätzt, dass nicht alles sofort ein Erfolg ist, nicht jeder ist eine Rowling und hat so viel Glück. Du unterschätzt, wie viele Kopien man verkaufen muss, um auf einen guten Schnitt zu kommen.

    Ja, die Kulturlosen, Unzivilisierten kommen ohne Bücher, Filme und Musik aus, aber wirklich nur die!!!

    Nein, zum Teufel, in Augen der Filmindustrie bist du kein Raubkopierer, wenn du es nicht saugst. Man muss sich den Schuh nicht anziehen. Nur, wenn du es machst, bist du einer und davor gewarnt. Außerdem diese Raubkopierer-Verwarnfilmchen gibt es neuerdings auf Filmen nicht mehr, bezüglich der Blu-Ray-Filmchen.
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  8. #633
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    Das mithilfe der duplizierten Werke erworbene Vermögen (Kunstvermögen?) ist genauso vererbbar. Wenn ein Werksschaffer erfolgreich ist, könnten seine Erben auch nach auslaufen der Urheberrechte Spezialversionen drucken, vielleicht mit Vorwörtern von xy, Luxusausgaben...
    Ein Maler bekommt nur Millionen, wenn er verdammt erfolgreich ist (bzw. meistens, wenn er schon laaange tot ist und dann der Besitzer des Bildes). Damit eher nicht - wie viel Bilder so durchschnittlich kosten, ist ja zu sehen.

    Junge (Mädel? *murmel*) du überschätzt gewaltig. In deinen Augen ist eben ein Künstler etwas ganz besonderes irgendwo in den Sternen - in meinen nicht. Er leistet Arbeit, er steckt Zeit rein und hofft damit Geld zu machen (und das teils minimiert, indem er sich aus den Nutzungsrechten rauskaufen lassen muss). Oder er lässt sich anstellen (Illustratoren etc.) und ist dann quasi in den Augen des Restes wohl nicht mehr in den Sternen.
    Ein Patent hat auch keine Garantie, in den 20 Jahren erfolgreich zu sein oder verkauft zu werden. Der Grossteil wird's nicht, manche sind vor ihrer Zeit dran und danach erfolgreich. Die Arbeit steckt trotzdem drin und die ist nicht alles, was drin steckt - die Anmeldekosten summieren sich auf recht anschauliche Summen.
    Der Grossteil wird nicht erfolgreich, das ist nun mal die harte Realität. Und dieser Grossteil wird auch durch 100+ Jahre nicht erfolgreicher. Eine Grundversorgung wäre schon schön um das abzufedern, aber ist eine wohl zu kommunistische Idee.
    Ich würde halt gerne mal eine sinnige Begründung hören, weiso "Kunst" eine so viel längere Schutzzeit braucht (von denen der Autor an sich nichts mehr hat) als die ausgearbeiteten Ideen eines Patentes.

    Ah, kulturlos. Nein. Nur kann man auch Bücher lesen, bei denen der Autor schon ein wenig länger verstorben ist (so kulturuninteressante Autoren wie Poe, Schiller, Shakespeare etc. gibt's), sich aus dem Fundus der gratis zur Verfügung gestellten Sachen (vom Urheber) bedienen etc. So theoretisch.
    Aber ja, ohne Kühlschrank ist sicher viel leichter als ohne das neue Buch von Autor xy.

    Die Filmindustrie zog den Schuh an. Denn wieso sonst musste sie jahrelang auf legal erworbenen DVDs die Filmchen präsentieren? Ich fand's ja ganz erfrischen, auf einer DVD mal keine Drohspots zu sehen, sondern ein "Danke" (aber ich glaube das war eine britische...). Das fand ich dann zumindest etwas gerechter dem legalen Käufer gegenüber.

  9. #634
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    Patente bauen mitunter aufeinander auf- Wenn die Schutzfrist zu lange andauern würde, würde es tatsächlich den Fortschritt bedeuten.
    Bei Kunstwerken ist es nicht der Fall. Da ist nämlich nur das Werk, sein Motiv geschützt, nicht die Methode, wie es hergestellt wurde. Wenn jemand mit Bakterien malt, dann können andere Leute, ohne Patenmtgebühren, auch mit Bakterien malen.
    Das ist der Unterschied. Ansonsten dürfte man das Patent nicht einschränken.


    Die Kultur entwickelt sich weiter. Ich glaube, Goethe und Schiller wären die ersten, die auf ein Urheberrecht pochen würden, Poe sicherlich nicht, denn der war ja erfolglos. Bei der Geschäftstätigkeit von Shakespeare ist auch anzunehmen, dass er ein Urheberrecht für gut befunden hätte.
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  10. #635
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    weit im Süden ^__^
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    Ganz abgesehen von der Urheberrechtsdebatte geht es mir ziemlich auf die Nerven, das ewige Gejammere der "Künstler" zu hören, wie wenig sie verdienten.
    Meine Güte! Der durchschnittliche deutsche Schriftsteller veröffentlicht alle zwei Jahre ein 150-Seiten-Romänlein und beklagt sich dann, wie schlecht er davon leben kann. Es gibt Autoren, die in ihrem Leben über 100 Romane geschrieben haben. Die haben sie nie beklagt, daß sie zu wenig verdienten. Ich habe noch nie von einem Zahnarzt oder Büroangestellten gehört, der nur drei Tage im Monat arbeitet und sich dann beklagt, daß sein Beruf ihn nicht ernährte.
    Wer produktiv und halbwegs erfolgreich ist, braucht sich nicht zu beklagen. Wer unproduktiv ist, hat genug Zeit für einen richtigen Job.

    Überhaupt sollte ein echter, freier Künstler sein Geld nicht mit der Kunst verdienen, sondern einen anderen Beruf haben. Nur so ist er wirklich frei und kann seine künstlerischen Ideen ausleben und ist nicht darauf angewiesen, irgendwelchen Verlegern willfährig zu sein, oder sich um Subventionen oder bei Preisjurys einzuschleinem. Gerade die Schriftstellerei ist ja wohl die billigste Kunstform, die es gibt. Man benötigt keine Werkstatt, kein teueres Material, keine Gehilfen.
    In unserer modernen Zeit hat eigentlich jeder Arbeitnehmer genügend freie Zeit, um seinem Hobby nachzugehen. Wer täglich nur eine Stunde lang schreibt oder malt, kann am Ende des Jahres mindesten zwei Bücher oder ein Dutzend Bilder produzieren. (Wenn er morderne Kunst produziert, sogar ein paar hundert "Bilder".)
    "Was ist das denn für ein Tier?" - "Das ist ein Maunzilla. Beachten Sie es nicht weiter." [SIGPIC][/SIGPIC]

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  11. #636
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    @Minerva X

    Wieso werden eigentlich immer materielle Güter angeführt, in denen Rohstoffe zur Herstellung stecken und die nicht beliebig vervielfältigt werden können - da gibt es keine Digitalisierung.
    Lies den Link den ich rezitiert habe, der Gesetzgeber unterscheidet nicht zwischen Materiell und nicht Materiell das tun nur wir aber du hast meinen Beitrag scheinbar nicht ganz gelesen, mir ging es mehr um die Lemminge die immer brav nachrennen und sich dann beschweren wenn etwas wie beim Melderecht nun plötzlich zum Gesetz wird.

    Daher nochmal zu deiner Auffrischung, warum sollte der Gesetzgeber etwas nicht zum Standard machen was vom Volk bereits als solches Akzeptiert wird? Es ist doch egal ob einige wenige (wie im Falle von Urhebern es sind ja zur Gesamtzahl der Bevölkerung nur einige Prozent) etwas dagegen haben wenn die Mehrheit es als Gegeben ansieht.

    Ganz abgesehen davon, ist eine Firma ein materieller Besitz, den man nicht duplizieren kann.
    Nein eine Firma ist ein Ideeller Besitz, denn eine Firma als solches entstand na woraus, richtig aus der Idee einer oder mehrer Personen, das kann eine Idee zu einem Produkt sein, eine Idee zu einem Geschäftsfeld usw.
    Natürlich hat eine firma auch Materiellen Besitz, aber ein Unternehmen als solches ist nicht Materiell.

    Überhaupt sollte ein echter, freier Künstler sein Geld nicht mit der Kunst verdienen, sondern einen anderen Beruf haben.
    Es ist immer wieder schön, wie wenig die Leute die Arbeitswelt kennen. Die Leute bekommen immer weniger Kinder, nicht weil sie keine wollen, sondern weil sie einfach keine Zeit für Kinder haben. Die 40 Stunden Woche existiert nur auf dem Papier, viele arbeiten 60 oder gar 80 Stunden in der Woche oder müssen sogar zu ihrem Full Time job nochn 2ten Job machen um überleben zu können.

    Wann also sollen sie die Zeit finden ihrer Künstlerischen Tätigkeit nachzugehen? Zeit ist ein Kostbares gut in unserer Gesellschaft geworden, bereits so Kostbar das es in manchen Dienstleistungen berechnet wird.

    Aber noch mal zurück nun zu den Materiellen Gütern ...

    Wie bei Unternehmen, welche aus der Idee von einer oder mehrerer Personen entsteht, ist es auch bei Materiellen Gütern meist nicht viel anders, es benötigt ein Design Konzept, oder eine Idee, Das Auto stammt von der Kutsche ab (4 Räder, 1 Fahrer usw.) dennoch brauchte es erst mal jemanden der die Idee brauchte um das Auto zu dem zu machen was es heute ist.
    Wären Ideen, also persönliche Gedanken nicht mehr Schützenswert weshalb sollten Unternehmen dann noch darin Investieren? Vorallem aber warum sollten dann noch Leute ihre Ideen weiter geben?

    Es ist egal ob Architektur, Ingenieure, Autobauer, Äpfel aus Amerika, oder eben Urheber wenn ihre Ideen nichts mehr Wert sind werden sie diese schlicht und einfach auch nicht weiter geben.

    Wir brauchen ja nur aufs Mittelalter zu blicken, das Paradebeispiel wo Ideen mit ins Grab genommen wurde, Mozart zb. konnte ein Lied nieder schreiben das niemals zur weitergab gedacht war.
    Damals war die Philosophie genau diese, gib nichts weiter denn wenn jeder kann was du kannst wozu sollte man dann dich noch bestellen? So war es auch, am Hofe traten nur die Künstler, Orchester usw. auf die etwas außergewöhnliches zu bieten hatten, außergewöhnlich war es aber nur wenn nicht jeder im Besitz dessen war.

    Schmiedekunst, viele konnten mit Eisen oder Stahl umgehen, Schwerter schmieden usw. aber nur manche konnten Spezielle Techniken welche die Schwerter noch härter machten (Faltstahl zb.) und sie gaben dieses Wissen nicht weiter nur wenn sie einer Person vertrauten und meist erst wenn sie in nem gehobenen Alter waren, einfach damit nicht jeder diese Technik konnte und man quasi auf diese Personen angewiesen war.

    Letzten Endes jedoch entstehen all diese Dinge aus einer Ressource, den Gedanken der Menschen, welche einerseits Schützenswert sind andererseits jedoch dann doch nicht schützenswert sind sondern zum wohle aller eingesetzt werden sollten.

    Wie mal jemand zu mir sagte, was Produzieren wir? Was Produzieren andere? Wir fallen was Materielle Produktion angeht immer weiter zurück, denn Länder wie China, Indien usw. machens viel Günstiger, was Ideenreichtum angeht sind wir jedoch Top, viele Produkte entstehen weil irgendjemand in Deutschland die Idee dazu hatte oder einfach was dazu beigesteuert hatte an Ideen.

    Was wenn irgendwann Ideen, also Gedanken von Menschen nicht mehr Schützenwert sind, womit können wir dann noch am Internationalen Markt punkten?

    Was die Schutzdauer von Urheberrechtlich geschützten Werken angeht, diese ist in der Tat zu hoch, angenommen jemand schreibt mit 10 ein Buch, wird 100 Jahre alt, sind es 160 Jahre an Schutz die das Werk genießen würde.

    Die Schutzdauer sollte da durchaus etwas gesenkt werden, viel wichtiger wäre es aber, das Verträge nicht mehr auf Lebenszeit gemacht werden können bzw. auf die Dauer der Schutzfrist, sondern das diese Beschränkt würden, so das Urheber sich auch nen besseren/anderen Verlag suchen können oder das dieser ein Werk neu machen kann ohne vom Verlag abhängig zu sein.

    Im Großen und ganzen ist es egal wie die Urheberrechtsdebatte ausgeht, denn versucht man dem Urheber seine Rechte zu beschneiden verliert nur einer und das ist der Konsument. Denn wenn sich jemand meint unter seinem Wert bezahlt zu werden und dies jedoch nicht will, wird er sein Werk auch nicht zur Verfügung stellen, so einfach ist das mit den Gedanken der Menschen, sie kommen aber man kann sie auch wieder fallen lassen, niemand erfährt jemals etwas davon und niemand weiß ob es mitunter das Meisterwerk des Jahrhunderts gewesen wäre. Egal wie man es dreht oder wendet Geistiges Eigentum muss respektiert und geschätzt werden, aus meiner Sicht, sich ohne zu bezahlen etwas zu nehmen was einem nicht gehört ist genauso als würde man vor der Person stehen und ihr dafür das sie die Idee hatte nen Arschtritt geben.

    Gruß
    Artemis

  12. #637
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    Zitat Zitat von the_rooster Beitrag anzeigen
    Na, dann freu ich mich schon auf die Klage von Alice in Chains.
    Geil, heißt hier echt einer nach dieser congenialen Band?! XD Aber die werden kaum Stunk anzetteln - ist nicht Metallica, die wegen jedem Mist sich ins Hemd machen.

    @ Joker: Denke mal nicht. Sie werden es, wenn, dann erst mit einem Anschreiben inkl. Unterlassungsforderung versuchen, wobei sie bei einem solchen Namen erst einmal nachweisen müssten, dass es sich explizit um den Joker von DC handelt. Entsprechend dürfte eine entsprechende Klage schwer zu begründen sein, sodass sie nicht sofort als unbegründet abgewiesen wird, und zudem wäre selbst im extrem unwahrscheinlichem Fall, dass man mit so was durchkäme, das Ganze wohl kaum die Sache wert, dass DC sich richtig schlechte Presse einfängt.
    Wenn die Sonne Eier hätte, müsste man sie kastrieren!

    - Großmuttern

  13. #638
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    Zitat Zitat von Lizard Beitrag anzeigen
    Geil, heißt hier echt einer nach dieser congenialen Band?!
    Nein, der Grund für meinen Namen ist ein anderer - aber stören tut mich die Verbindung auch nicht unbedingt.

  14. #639
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    Zitat Zitat von Maunzilla Beitrag anzeigen
    Meine Güte! Der durchschnittliche deutsche Schriftsteller veröffentlicht alle zwei Jahre ein 150-Seiten-Romänlein und beklagt sich dann, wie schlecht er davon leben kann. Es gibt Autoren, die in ihrem Leben über 100 Romane geschrieben haben. Die haben sie nie beklagt, daß sie zu wenig verdienten. Ich habe noch nie von einem Zahnarzt oder Büroangestellten gehört, der nur drei Tage im Monat arbeitet und sich dann beklagt, daß sein Beruf ihn nicht ernährte.
    Wer produktiv und halbwegs erfolgreich ist, braucht sich nicht zu beklagen. Wer unproduktiv ist, hat genug Zeit für einen richtigen Job.

    Überhaupt sollte ein echter, freier Künstler sein Geld nicht mit der Kunst verdienen, sondern einen anderen Beruf haben. Nur so ist er wirklich frei und kann seine künstlerischen Ideen ausleben und ist nicht darauf angewiesen, irgendwelchen Verlegern willfährig zu sein, oder sich um Subventionen oder bei Preisjurys einzuschleinem. Gerade die Schriftstellerei ist ja wohl die billigste Kunstform, die es gibt. Man benötigt keine Werkstatt, kein teueres Material, keine Gehilfen.
    In unserer modernen Zeit hat eigentlich jeder Arbeitnehmer genügend freie Zeit, um seinem Hobby nachzugehen. Wer täglich nur eine Stunde lang schreibt oder malt, kann am Ende des Jahres mindesten zwei Bücher oder ein Dutzend Bilder produzieren. (Wenn er morderne Kunst produziert, sogar ein paar hundert "Bilder".)
    Schreiben ist nicht nur das Schreiben, sondern auch das Nachdenken, das Einlesen, das Überarbeiten, das Neuschreiben, bis die Form sitzt. Wenn du gut sein willst, ist das mehr als ein Hobby.
    Mir sind gut ausgearbeitete 150-Seitenbücher lieber als manches, auf auf 1000 Seiten aufgeblasen ist. Manchmal macht die Sprache den Unterschied, da merkt man doch ein Unterschied zwischen Hobby und jemand, der nur damit seine Zeit ausfüllt. Wenn die Sprache wie in "Es war einmal Indianerland" von Nils Mohr nicht unbedingt den Sprechhülsen entspricht, die man dann woanders manchmal lesen muss, dann kostet es Zeit, dann ist in der Neuheit der Sprache die Arbeitszeit geflossen. Und gute Sprache, eine neue Sprache braucht eben Zeit, die klatscht man nicht ebenso auf das Papier, da verwirft man mal den ersten Entwurf und macht es dann einmal.
    Und Recherche braucht dann auch noch einmal viel Zeit.
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  15. #640
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    Zitat Zitat von artemis Beitrag anzeigen
    @Minerva X
    Lies den Link den ich rezitiert habe, der Gesetzgeber unterscheidet nicht zwischen Materiell und nicht Materiell das tun nur wir aber du hast meinen Beitrag scheinbar nicht ganz gelesen, mir ging es mehr um die Lemminge die immer brav nachrennen und sich dann beschweren wenn etwas wie beim Melderecht nun plötzlich zum Gesetz wird.
    Doch, ich habe deinen Beitrag ganz gelesen. Du meinst den Link über das Gesetz mit dem Eigentum (einen anderen fand ich bisher nicht)? Ich bin mir nicht sicher, ob Eigentum auch immaterielle Güter miteinschliesst - wie Urheberrechte oder Nutzungsrechte (ein Rechtsgelehrter bin ich leider/Gott sei Dank nicht).

    Warum sollte der Gesetzgeber nicht...einfach alle Daten rausgeben? Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen dem Bereitstellen der Daten aller und der freiwilligen Entblössung einiger. Ersteres ist völlig unsteuerbar und unfreiwillig, zweiteres ist eine mehr oder minder freiwillige Handlung. Der Facebookianer verkauft seine Daten, seine Einträge, seine Bilder etc. an Facebook für die kostenlose Nutzung des Dienstes.
    Also ein direkter Austausch. Und da besteht ein gewaltiger Unterschied. Dass die Bevölkerung unfreiwilliger Datensammlung und -weitergabe äusserst gespannt gegenübersteht, war ja schon mit Googles Streetview ziemlich eindeutig sichtbar. Also nein, der Staat kann sich nicht darauf berufen, dass sich 20% der Bevölkerung freiwillig entblössen und er dann einfach den Rest gleich mitentblösst.

    Huh? Eine Firma ist im normalen Falle durchaus nicht nur ein ideeller Besitz (mit Ausnahme der "new economies" die entsprechend schnell bei Blase 1 platzte). Da steckt nicht eine Idee dahinter, die verkauft werden kann, sondern Know How, ausgebildete Mitarbeiter, Daten und ERfahrungswerte und materielle Besitze (Produktionslinien, Materialien etc.). Die Erfahrung und damit die Umsetzung der Idee sind quasi das Kapital. Das ist aber urheberrechtlich nicht so wirklich geschützt (Industriespionage...).
    Mit der Idee allein kann man die Firma auch gleich wieder schliessen. Irgendetwas muss man einem potentiellen Käufer bieten.

    Das mit der Arbeitswelt überlese ich mal - ich nehme an, das war nicht auf mich bezogen...

    Ähm, ja. Ich würde dir ja folgen, wenn es nicht vor dem Patentwesen auch Weiterentwicklungen geben hätte. Wir sind nicht vorher alle noch in Höhlen gesessen und plötzlich hat es "Puff" gemacht und Patente waren da. Schmiede haben durchaus ihr Wissen an ihre Lehrlinge weitergegeben. Nur genau wie heute, wird eben der genaue, spezielle Prozess gehütet wie ein Augapfel (oder denkst du, in einem Patent würden die wichtigen Kleinigkeiten auch drinstehen?).
    So wurde das Wissen weitergeben, aber nur an den, der eben geeignet erschien (bzw. das Lehrgeld gezahlt hat).
    Und selbst heute werden Produkte verkauft, bei denen das Patent abgelaufen ist.

    Mozart hat unter anderem von seinen Auftritten gelebt und damit wie viele andere Künstler recht gutes Geld verdient. Der konnte halt nicht mit einer Schallplatte für den Rest des Lebens aussorgen (heute die meisten auch nicht), sondern musste halt quer durch Europa touren und selbst auf der Bühne präsentieren. Das haben einige der grossen Komponisten so gemacht (ich denke fast alle).
    Die Noten wurden auch verkauft, nur gab's da dann recht schnell Kopien. Wie der Künstler sein Werk präsentiert, ist aber einmalig...

    Aber wenn du meine Posts richtig gelesen hast, müsstest du auch gelesen haben, dass ich verstehe, wieso es einen beschränkten Schutz für "Kunst" gibt und ich es auch zugestehe. Nur eben nicht in der Dauer. Kunst ist nicht mehr wert als eine wirtschafliche Entwicklung. Und da sind wir uns ja auch einig, dass die 70 Jahre bis nach dem Tod masslos übertrieben sind. Auf 100 Jahre Schutzzeit kommt man heute ja locker für fast jedes Buch.
    Und für bessere Verträge, die zeitlich beschränkt sind, wäre ich genauso.

    Bei dem sind wir uns wieder nicht einig. Beschneidet man die Urheberrechte, werden sich noch immer genug Möglichkeiten finden, Kunst zu machen und damit Geld zu verdienen. Ich hatte irgendwann einen Artikel gelesen, der die Buchproduktion in Deutschland (19 Jahrhundert, preussen?) das "urheberrechtsfrei" war, mit der englischen Produktion verglichen hat. In Deutschland kam eine weit grössere Menge an Büchern heraus, weil die Preise sich moderiert haben. Und die Urheber verdienten ihr Geld offenbar mit Erstausgaben, mit Spezialausgaben etc.
    Dazu gibt es noch mehr Möglichkeiten. Auftritte für Musiker, Kunden, die was original haben wollen etc. Bilder bleiben weiterhin einfach so verkaufbar etc.
    Aber davon war ja nicht die Rede. Siehe oben.

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Patente bauen mitunter aufeinander auf- Wenn die Schutzfrist zu lange andauern würde, würde es tatsächlich den Fortschritt bedeuten.
    Bei Kunstwerken ist es nicht der Fall.
    Kunst baut ebenfalls aufeinander auf. Und sie gibt das doch fast immer offen zu. Bezieht sich auf vorige Werke, setzt sie voraus. Kopiert Teile, bedient sich üblicher Schemata. Wenn die Werke nach einer gewissen Zeit günstiger zur Verfügung stünden würde das eigentlich auch dem Fortschritt dienen (Patente laufen ab und dann ist das Zeug gratis im Gegensatz dazu). Schon allein, wenn ich z.b. an wissenschaftliche Werke denke. Die stehen ja auch unter Urheberrecht...und das behindert durchaus den Fortschritt (nicht jede Uni kann sich die Zugangspreise leisten, die Zeitschriften verlangen, Bücher kosten...). Da da aber mindestens so viel Arbeit steckt, wie in den Büchern der anderen Variation...

    Aha, und die Erfolgreichen, die zu ihren Lebzeiten schon genug Geld hatten, würden für ein Urheberrecht plädieren, während die armen es nicht brauchen. Das sagt mir eigentlich nur, dass das Urheberrecht unnötig wäre. Nach der Logik.

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Mir sind gut ausgearbeitete 150-Seitenbücher lieber als manches, auf auf 1000 Seiten aufgeblasen ist. Manchmal macht die Sprache den Unterschied, da merkt man doch ein Unterschied zwischen Hobby und jemand, der nur damit seine Zeit ausfüllt. Wenn die Sprache wie in "Es war einmal Indianerland" von Nils Mohr nicht unbedingt den Sprechhülsen entspricht, die man dann woanders manchmal lesen muss, dann kostet es Zeit, dann ist in der Neuheit der Sprache die Arbeitszeit geflossen. Und gute Sprache, eine neue Sprache braucht eben Zeit, die klatscht man nicht ebenso auf das Papier, da verwirft man mal den ersten Entwurf und macht es dann einmal.
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    Nur sind und waren diese Experimente selten erfolgreich genug, ohne Förderungen und Preise den Künstler über Wasser zu halten. Die grossen Verkäufe machen nicht diese Bücher, sondern die (nicht-ganz) 1000-Seiter mit den von dir geächteten Worthülsen.
    Daran ändert ein Urheberrecht von hundert Jahren auch nichts. Arbeit kann man reinstecken, aber man darf nicht erwarten, dass auch grosses Interesse daran besteht.
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  16. #641
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    Die Zugangspreise haben auch etwas mit den Kosten zu tun, schließlich muss man das, was der Wissenschaftler geschrieben hat, ja auch in Peerreview überprüfen. Der Verlag hat seine Kosten.

    Du kannst doch einen Roman schreiben, dass beispielsweise nur aus sächlichen Substantiven besteht, auch wenn es jemand anderes schon mal gemacht, es darf nur nicht so werden wie XY. Ich sehe da kein Hindernis deiner Kreativität. Hätte der Autor, der sich das ausgedacht hat, ein Patent auf die Idee wäre es schon schwieriger. Du kannst auch eine Superheldengeschichte ausdenken, wenn der Superheld in das Kostüm von Superman trägt. Du kannst auch eine neue Vampirgeschichten schreiben, ohne in Bredouille zu geraten. Es gibt kaum Begrenzungen für die Phantasie, für den Fortschritt. Geschützt ist nämlich nur das Werk.

    Experimente sind durchaus manchmal erfolgreich, siehe das Wetter vor 15 Jahren, das neue Buch von Jennifer Egan oder Supergute Tage. Experimente sind wichtig, deswegen werden solche Autoren ja auch gefördert, weil sie das Möglichkeitssprektrum erneuern.
    Die anderen sollen sich bitte am Markt bewähren. Und ich will den Markt ja auch nicht einschränken, einteilen, was nun gut ist oder was nun schlecht. Das wäre nun Zensur. Ein Wälzer kann ja auch Qualität haben.

    Die Armen müssen ja nicht immer die Armen sein. Ich glaube, ein Armer würde sich auch ärgern, wenn ein Buch in der Zukunft Erfolg hat und er wird mit einem Linsengereicht abgespeist, in der Buchbranche kann der, der zuvor noch wenig Auflage hat, mit dem neuen Buch zu den Gewinnern gehören.
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  17. #642
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    Ich denke nicht, daß eine völlige Abschaffung des Urheberrechtes (was ohnehin nie geschehen wird), die Produktion von Kunstwerken und Kulturgütern erheblich verringern würde.
    Nehmen wir beispielsweise die Kinematographie. Mehr als siebzig Jahre lang gab es keine Videos und kein Internet, konnte man Filme nur im Kino und zum Teil im Fernsehen schauen. Und dennoch hat die Filmindustrie geblüht. Anscheinend war sie nicht darauf angewiesen Geld mit Videos zu verdienen. Und das wäre sie auch in Zukunft nicht. Klar könnte sie dann gewisen Schauspielern keine 20 Millionen Dollar Gage mehr bezahlen. Aber ich denke nicht, daß ein James Stewart oder eine Greta Garbo schlechtere Schauspieler waren als Tom Cruse, nur weil sie nicht mal ein Fünfzigstesl von dem bekamen, was jener verdient. Und ein guter Film muß auch keine 200 Mil. kosten.

    Dasselbe in der Literatur. Jedes Jahr werden in Deutschland an die 10 Millionen Bücher geschrieben, von denen nur knapp ein Prozent auch gedruckt wird. Und dieses eine Prozent macht immer noch mehr als 100'000 Neuerscheinungen aus. Die allermeisten dieser Bücher sind keine Auftragsarbeiten, sondern wurden von den Autoren in ihrer Freizeit und auf eigene Rechnung geschrieben, ohne die Aussicht oder Garantie auf Gewinn. Die Literaturproduktion ist auf ein Urheberrecht eigentlich gar nicht angewiesen. Klassiker, die von jedem frei nachgedruckt werden können, werden immer noch verlegt; und die Verlage machen wohl trotzdem einen Gewinn damit. Neue Autoren könnte ihre Bücher selbst ohne Verleger als e-Book herausgeben. Bei erfolgreichen Autoren wäre auch eine gedruckte Ausgabe ohne Copyright rentabel (siehe Goethe, Shakespeare & co.)

    Wenn man bedenkt, daß die meisten Bücher keine zweite Auflage erleben und die meisten vom Feuilleton hochgelobten Autoren litterarische Eintagsfliegen sind, deren zweites Buch bestenfalls Durchschnitt, deren drittes ein Flop und deren viertes gar nicht mehr erscheint, so wäre eine Schutzdauer von 10 Jahren nach Erscheinen des Werkes schon mehr als genug. Die Harry-Potter-Tante hat in dieser Zeit 500 Mil. verdient; ein erfolgloses Buch wird nach 2-3 Jahren verramscht oder wandert direkt in die Papiermühle. Diesen Autoren entgeht also auch nichts.
    Auch Filme kommen innerhalb von zwei Jahren als Video heraus und spätestens nach 3 Jahren werden sie im TV gezeigt. Nach 10 Jahren ist damit auch kaum noch etwas zu verdienen. Auch diese könte man frei geben. Bei Musik ist es doch auch nicht viel anders. Künstler, die sich 40 Jahre lang halten sind sehr selten. Und auch das nur, weil sie mit der Zeit gehen und immer neue Alben herausbringen. Glaubt ihr, Justin Bieber wird 2040 noch seine Teenie-Songs verkaufen können? Der hat heute schon ausgesorgt.
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  18. #643
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    Zitat Zitat von Maunzilla Beitrag anzeigen
    Ich denke nicht, daß eine völlige Abschaffung des Urheberrechtes (was ohnehin nie geschehen wird), die Produktion von Kunstwerken und Kulturgütern erheblich verringern würde.
    Nehmen wir beispielsweise die Kinematographie. Mehr als siebzig Jahre lang gab es keine Videos und kein Internet, konnte man Filme nur im Kino und zum Teil im Fernsehen schauen. Und dennoch hat die Filmindustrie geblüht. Anscheinend war sie nicht darauf angewiesen Geld mit Videos zu verdienen.
    Beindruckende Argumentation. Solltest du dir patentieren lassen.
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  19. #644
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Beindruckende Argumentation. Solltest du dir patentieren lassen.
    Das habe ich nicht nötig. Wie du meiner Signatur entnehmen kannst, sind alle meine Beiträge in diesem Forum Public Domain.
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  20. #645
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    Zitat Zitat von Maunzilla Beitrag anzeigen
    Ich denke nicht, daß eine völlige Abschaffung des Urheberrechtes (was ohnehin nie geschehen wird), die Produktion von Kunstwerken und Kulturgütern erheblich verringern würde.
    Nehmen wir beispielsweise die Kinematographie. Mehr als siebzig Jahre lang gab es keine Videos und kein Internet, konnte man Filme nur im Kino und zum Teil im Fernsehen schauen. Und dennoch hat die Filmindustrie geblüht. Anscheinend war sie nicht darauf angewiesen Geld mit Videos zu verdienen. Und das wäre sie auch in Zukunft nicht. Klar könnte sie dann gewisen Schauspielern keine 20 Millionen Dollar Gage mehr bezahlen. Aber ich denke nicht, daß ein James Stewart oder eine Greta Garbo schlechtere Schauspieler waren als Tom Cruse, nur weil sie nicht mal ein Fünfzigstesl von dem bekamen, was jener verdient. Und ein guter Film muß auch keine 200 Mil. kosten.

    Dasselbe in der Literatur. Jedes Jahr werden in Deutschland an die 10 Millionen Bücher geschrieben, von denen nur knapp ein Prozent auch gedruckt wird. Und dieses eine Prozent macht immer noch mehr als 100'000 Neuerscheinungen aus. Die allermeisten dieser Bücher sind keine Auftragsarbeiten, sondern wurden von den Autoren in ihrer Freizeit und auf eigene Rechnung geschrieben, ohne die Aussicht oder Garantie auf Gewinn. Die Literaturproduktion ist auf ein Urheberrecht eigentlich gar nicht angewiesen. Klassiker, die von jedem frei nachgedruckt werden können, werden immer noch verlegt; und die Verlage machen wohl trotzdem einen Gewinn damit. Neue Autoren könnte ihre Bücher selbst ohne Verleger als e-Book herausgeben. Bei erfolgreichen Autoren wäre auch eine gedruckte Ausgabe ohne Copyright rentabel (siehe Goethe, Shakespeare & co.)

    Wenn man bedenkt, daß die meisten Bücher keine zweite Auflage erleben und die meisten vom Feuilleton hochgelobten Autoren literarische Eintagsfliegen sind, deren zweites Buch bestenfalls Durchschnitt, deren drittes ein Flop und deren viertes gar nicht mehr erscheint, so wäre eine Schutzdauer von 10 Jahren nach Erscheinen des Werkes schon mehr als genug. Die Harry-Potter-Tante hat in dieser Zeit 500 Mil. verdient; ein erfolgloses Buch wird nach 2-3 Jahren verramscht oder wandert direkt in die Papiermühle. Diesen Autoren entgeht also auch nichts.
    Auch Filme kommen innerhalb von zwei Jahren als Video heraus und spätestens nach 3 Jahren werden sie im TV gezeigt. Nach 10 Jahren ist damit auch kaum noch etwas zu verdienen. Auch diese könte man frei geben. Bei Musik ist es doch auch nicht viel anders. Künstler, die sich 40 Jahre lang halten sind sehr selten. Und auch das nur, weil sie mit der Zeit gehen und immer neue Alben herausbringen. Glaubt ihr, Justin Bieber wird 2040 noch seine Teenie-Songs verkaufen können? Der hat heute schon ausgesorgt.
    Zur Anfangszeit des Kinos kosteten die Filme auch keine 100-Millionen Dollar, daher brauchte man das Geld aus den Video nicht.
    Und der Film kostet nicht nur wegen der Schauspieler so viel, gerade Pixarfilme sind so teuer, weil da viel Gedankenschweiß investiert wird.
    Pixarfilme sind allesamt genial.
    Wenn es nach 10 Jahren kein Interesse mehr gibt, muss der Produzent damit leben, das ist sein Risiko.
    Wenn es aber nach 10 Jahren doch noch Interesse gibt, dann soll er auch davon profitieren, vielleicht hilft es ja den neuen Film zu finanzieren.
    Ja, wenn man so gut ist, das man sich um Jahre hält, dann soll man davon profitieren. Es ist ja nicht nur Justin Bieber, der dadurch Geld einsackt, auch die Komponisten und die Texter.
    Manchmal, gerade bei intellektuelleren Sachen ist es so, braucht es Zeit, damit sich etwas durchsetzen kann, weil der Autor sich erst einen Namen machen musste.

    Umberto Eco, der Korrekturen-Autoren und viele andere, die positiv im Feuilleton besprochen wurden, sind eben keine Eintagesfliegen, sondern setzen sich dauerhaft durch. Und wenn es so wäre, soll der Autor aus den Einnahmen seines ersten Buches profitieren, wenn das andere danach ein Flop wird, solange er lebt und 70 Jahre danach.
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  21. #646
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    Wenn ich lese, wie viele Millionen die Hollywood-Filme allein am ersten Wochenende einspielen, habe ich nicht den Eindruck, als wären sie auf die Video-Einnahmen angewiesen. Und auch Pixar-Filme könnten billiger produziert werden. Wo viel Geld leicht verdient wird, wird es auch leicht ausgegeben.
    Vielleicht bekämen wir dann sogar wieder Filme mit intelligenter Story und guten Dialogen zu sehen und nicht noch mehr Krach, Bumm und Päng!
    Umberto Eco ist (oder war) Professor an der Uni. Der hat auch ohne Bücher gut verdient. "Der Name der Rose" verkauft sich heute sicher immer noch, aber das allermeiste Geld hat er in den ersten paar Jahren nach Erscheinen gemacht.
    Wenn einer nach seinem ersten Buch nichts gescheites mehr zu wege bringt, was hindert ihn daran den Beruf zu wechseln? Boris Becker wird auch nicht lebenslang für Tennisspielen bezahlt.

    Letztlich dient das Urheberrecht (wie alle Immaterialgüterrechte) nur dazu, das Geld von unten nach Oben umzuverteilen. Millionen müssen zahlen, damit einer prassen kann. In allen anderen Berufen, bekommt man für seine Arbeit auch nur einmal Geld.

    Aber wie gesagt, ich bin nicht für eine völlige Abschaffung des Urheberrechtes, aber für eine deutliche Begrenzung, und für eine Abschaffung der Auswüche. Das Urheberrecht gibt es seit fast 150 Jahren, aber erst in den letzten 20-30 Jahren kam es zu einer massiven Abzocke und Kriminalisierung der Bevölkerung. Auch früher haben kreative Leute an ihren Werken verdient, aber sie haben nicht für einen Monat Arbeit 20 Millionen kassieren können.
    Manche "Kreative" verdienen mehr Geld mit Abmahnfallen als mit dem regulären Verkauf ihrer Werke.
    Einfache Abbildungen, die das deutsche Recht schützt (im Gegensatz zu dem meisten anderen nationalen Urheberrechten, die nur Bildwerke ab einer gewissen Schöpfungshöhe schützen) und dafür sorgt, daß Leute für ein Bild vom Kölner Dom oder einer Bratwurst auf dem Teller zur Kasse gebeten werden können.
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  22. #647
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    @Pats Reiseabenteuer: Peer Reviews bezahlt? Das wäre mir neu. Das meiste wird bei wissenschaftlichen Veröffentlichungen gratis gemacht...und unter anderem deswegen gibt es ja immer mal wieder Aufrufe in wissenschaftlichen Kreisen, bei gewissen Verlagen nicht mehr zu veröffentlichen (blöd nur, wenn da die Zeitschriften erscheinen...in denen man sein sollte).


    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Zur Anfangszeit des Kinos kosteten die Filme auch keine 100-Millionen Dollar, daher brauchte man das Geld aus den Video nicht.
    Wenn man die Inflation nicht einberechnet, waren alle Filme bis vor ein, zwei Jahrzehnten spottbillig. Tatsache ist aber, dass es durchaus in den 20ern schon Filme gab, die das Äquivalent von heutigen Blockbustern kosteten (haben zumindest mal ein paar Dokus behauptet...)

    Zitat Zitat von Pats Reiseabenteuer Beitrag anzeigen
    Wenn es nach 10 Jahren kein Interesse mehr gibt, muss der Produzent damit leben, das ist sein Risiko.
    Wenn es aber nach 10 Jahren doch noch Interesse gibt, dann soll er auch davon profitieren, vielleicht hilft es ja den neuen Film zu finanzieren.
    Ja, wenn man so gut ist, das man sich um Jahre hält, dann soll man davon profitieren. Es ist ja nicht nur Justin Bieber, der dadurch Geld einsackt, auch die Komponisten und die Texter.
    Manchmal, gerade bei intellektuelleren Sachen ist es so, braucht es Zeit, damit sich etwas durchsetzen kann, weil der Autor sich erst einen Namen machen musste.

    Umberto Eco, der Korrekturen-Autoren und viele andere, die positiv im Feuilleton besprochen wurden, sind eben keine Eintagesfliegen, sondern setzen sich dauerhaft durch. Und wenn es so wäre, soll der Autor aus den Einnahmen seines ersten Buches profitieren, wenn das andere danach ein Flop wird, solange er lebt und 70 Jahre danach.
    Der Produzent etc. sind aber die einzigen in der riesigen Filmcrew, die davon profitieren. Die, die zum Teil den Gedankenschweiss reinstecken, werden trotz Urheberschaft oft mit Fixbeträgen bedacht und damit hat es sich erledigt. Wo ist jetzt der Urheber der Nutzniesser?
    Und noch einmal: Wieso sollte gerade der Kunstbereich ewig und drei Tage von einem Werk leben können, während man in allen anderen Bereichen einmal etwas bekommt bzw. zeitlich begrenzt. Dem industriellen Fortschritt hat eine Schutzzeit von 20 Jahren auf Patenten ja auch nicht geschadet (und noch mal: Für die zahlt man ordentlich, investiert Zeit um überhaupt zu patentieren...und das darfst du dann für jedes Land bald extra zahlen). Und nein, "Kunst" (da könnten wir jetzt noch diskutieren) steht nicht irgendwo im luftleeren Raum und erschafft etwas ganz neues. Die derzeitigen Schutzzeiten behindern den Fortschritt durchaus...denn sie führen dazu, dass sicher ein paar Werke wegen mangelndem Interesse "untergehen", die früher eben später Bestand gehabt hätten.
    Und das betrifft auch wissenschaftliche Werke, die doch von Interesse sein könnten - aber Nachdrucke teilweise ziemlich unwahrscheinlich sind (weil sie zu alt sind etc.)

    Wenn der Urheber erst nach langer Zeit berühmt wird, hindert ihn ja niemand daran, was neues zu schreiben/filmen bzw. die Sachen in Spezialeditionen herauszubringen. Die eben kein anderer hat. Neues Vorwort, Erläuterungen, Director's Cut...blablubb.
    Ich sehe nicht ein, wieso die Schutzzeiten so ewig sein sollen. Es entbehrt leider jeder Logik. Mach 30 Jahre Schutzzeit (meinetwegen 40), dann ist derjenige lange genug versorgt, um Geld damit anzuhäufen oder späteren Ruhm zu bekommen. Wenn das Werk erst 100 Jahre später berühmt wird, muss ich halt leider sagen: Pech gehabt. Wenn du eine geniale Idee hast und mit viel Geld und Mühe patentieren lässt - und erst 30 Jahre später jemand das toll findet, bekommst du auch nichts mehr.
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  23. #648
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    Der englische Vorstoß zur Regulierung verwaister Werke ist jetzt in die Kritik geraten, und englische Comiczeichner formen ihren Protest. Ich habe mir den Entwurf noch nicht durchgelesen, aber anscheinend geht es weniger darum, verwaiste Werke "freizusetzen", damit alle was davon haben, als sie "einzufangen", damit einzelne Firmen damit Profite machen können. Plus, die Definition, wann ein Werk als verwaist gilt, ist wohl etwas schwammig und könnte viele Werke umfassen, die gar nicht wirklich verwaist sind und deren Urheber dann Schwierigkeiten haben könnten, sie wiederzukriegen. Oder das ist zumindest die Kritik.

    Wenn das alles so zutrifft, dann zeigt es für mich umso mehr, wie notwendig es ist, verwaiste Werke zum Gemeingut zu erklären und diese Diskussion nicht irgendwelchen Möchtegern-Verlegern und ihren Lobbyisten zu überlassen.

  24. #649
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Und wie soll das passieren? "Verwaist" heißt ja zunächst nur, daß irgendjemand den Urheber nicht finden kann. Das kann man schlecht gesetzlich regeln, außer, daß man die Intensität der Suche festsetzt. Denn sonst würden erst mal alle Werke für gemeinfrei erklärt und müßten von den Urhebern oder deren Verlegern und Erben wieder "eingefangen" werden. Wer das Gesetzgebungsverfahren in den USA verfolgt hat, weiß, was für ein Wahnsinn da getrieben wurde.
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  25. #650
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    Wenn ein Werk wirklich verwaist ist, kann man es schon heute frei vervielfältigen oder Nachdrucken. Es wäre zwar streng genommen nicht erlaubt, aber mangels eines Klägers, kann man auch nicht zur Verantwortung gezogen werden. Es bleibt nur ein gewisses Restrisiko.
    In der Praxis aber dürfte das ohenhin keine Rolle spielen. Kommerzielle Verlage werden nicht irgend einen 30 Jahre alten Schundroman neu auflegen. Bedeutende Werke sind selten vergriffen oder verwaist.
    Und was den Erhalt anbelangt, finde ich, daß nicht alles ewig erhalten bleiben muß. Nihil sub sole perpetuum - wie der Lateriner sagt. Außerdem könnten diese Werke trotzdem zur Sicherung digitalisiert werden. Nur müssten die Daten eben bis zum Ablauf des Urheberrechtes unter Verschluß bleiben. Da es aber ohnehin noch Jahrzente oder vielleicht noch länger dauert, bis alle Bücher eingescannt und alle Schallplatten und Tonbänder eingelesen wurden, halte ich das auch für kein so großes Problem. Dann fängt man einfach mit den ältesten an und arbeitet sich langsam voran.
    "Was ist das denn für ein Tier?" - "Das ist ein Maunzilla. Beachten Sie es nicht weiter." [SIGPIC][/SIGPIC]

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