Einar Schleef

[Buddel-Bill]

Bei dem "Pilotfilm" war es so (hab ich in irgendeinem Prospekt nachgelesen), daß das Panorama (Wald, Rübenacker, Burg in der Ferne) nur einmal gezeichnet und jeweils in Ausschnitten gezeigt wurde, während ansonsten nur die Bewegungen der Figuren auf den Einzelbildern variierten. Vermutlich allgemein gängige Praxis bei Trickfilmen, in dem Fall könnte dann natürlich der Hintergrund auch relativ leicht ein bißchen vielfältiger gestaltet werden. -

Aha, gerade gefunden: Prospekt zur Ausstellung: "Die Digedags, größte deutsche Comic-Legende", Unterpunkt: "Dig, Dag und Ritter Runkel" - Der Pilotfilm zum "Mosaik von Hannes Hegen":

Für viele begeisterte Leser des MOSAIK war es schon lange der Wunschtraum: wann können Dig, Dag und Digedag, die Hauptfiguren aus dem MOSAIK von Hannes Hegen", endlich laufen? Jetzt ist es soweit - der Pilotfilm ist da! An dem fünfminütigen Animationsfilm der Firma OSTFILM, Hoffmann & Loeser arbeiteten 30 Mitarbeiter seit Januar diesen Jahres (1995). Über 25.000 Blatt Papier, Hunderte von verschiedenen Stiften und Radiergummis wurden verbraucht, um die 7200 Einzelbilder fertigzustellen. Die gezeichneten Bilder wurden per Computer digitalisiert und coloriert und danach mit den gemalten Hintergründen kombiniert ...

Übrigens war seinerzeit ebenfalls zu erfahren gewesen - noch bevor dann das Trickfilmprojekt den Bach runterging - daß H.H. einige seiner alten Mitarbeiter aus dem Mosaik-Team für das Projekt als Zeichner gewinnen wollte, da diese seiner Meinung besser wußten, worauf es bei der Figurengestaltung ankam, als die bisherigen Zeichner aus der Filmfirma. Sie hätten dazu ihre Arbeitsstelle wechseln müssen und sich ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren, denn gleichzeitig noch beim Steinchen-Verlag zu arbeiten, sei allein aus Zeitgründen schon nicht möglich gewesen ...

[Bhur]

Wer war denn 1995 noch aktiv bei Steinchen aus seiner Zeit? Das war doch wohl nur Lona Rietschel. Die ist zwar unbestritten ein Talent ohnegleichen aber ob sie tatsächlich für so ein Projekt zur Verfügung gestanden hätte.

Immerhin war der Rechtstreit um das angebliche Abrafaxe-Plagiat damals noch aktuell. Und die Zeichner fühlen sich noch heute benachteiligt, weil sie keinen Anteil an den Erlösen an den Sammelbänden haben, geschweige denn erwähnt werden.

[thowiLEIPZIG]

Übrigens war seinerzeit ebenfalls zu erfahren gewesen - noch bevor dann das Trickfilmprojekt den Bach runterging - daß H.H. einige seiner alten Mitarbeiter aus dem Mosaik-Team für das Projekt als Zeichner gewinnen wollte, da diese seiner Meinung besser wußten, worauf es bei der Figurengestaltung ankam, als die bisherigen Zeichner aus der Filmfirma. Sie hätten dazu ihre Arbeitsstelle wechseln müssen und sich ganz auf ihre Aufgabe konzentrieren, denn gleichzeitig noch beim Steinchen-Verlag zu arbeiten, sei allein aus Zeitgründen schon nicht möglich gewesen ...

Und im Ernst: Von MODERNEN Trickfilmen hätten DIE aber keinerlei Ahnung gehabt. Sind doch alles Hirngespinste.

[Buddel-Bill]

Im ERNST, es wurde damals von Seiten der Filmproduzenten (oder der ehemaligen Chefin des Buchverlags?) so etwas beiläufig geäußert, namentlich wurde aber niemand genannt, doch es war auf dem Bildschirm zu sehen. Man wolle einige alte Mosaikzeichner fragen und ihnen eine Mitarbeit anbieten, auf daß sie sich ultimativ entscheiden sollten, wo sie arbeiten wollten. Doch sie müßten dann ihre ganze Energie in dieses Projekt stecken, an zwei Stellen gleichzeitig zu arbeiten, sei nicht drin! Weiß auch nicht genau, was man sich dabei gedacht hatte. Vielleicht ging es tatsächlich um Lona, die den Filmzeichnern vormachen sollte, wie die Kobold-Gesichter zu gestalten sind, weil er (Hegen) nicht mehr die Nerven dafür hatte? Jochen Arfert, Hegens dienstältester Mosaik-Mitarbeiter, war übrigens zu der Zeit auch noch bei Steinchen in Lohn und Brot. Vielleicht rechnete Hegen ja wirklich damit, daß der Mosaik-Verlag in Kürze dichtmachen müßte und alle Zeichner dann auf der Straße stünden? Keine Ahnung. Aber es wurde nur so nebenher als Idee geäußert, vielleicht hat man nie direkt und tatsächlich jemanden angesprochen ...
Fragt mich jetzt auch nicht, in welchem Zusammenhang ich es genau gehört habe, möglicherweise während der Dokumentation des Filmteams, das seinerzeit auf der Aussttellung "Die Digedags - größte deutsche Comiclegende" immer im Wechsel mit dem Pilotfilm vorgeführt wurde.

[CHOUETTE]

...
Fragt mich jetzt auch nicht, in welchem Zusammenhang ich es genau gehört habe, möglicherweise während der Dokumentation des Filmteams, das seinerzeit auf der Aussttellung "Die Digedags - größte deutsche Comiclegende" immer im Wechsel mit dem Pilotfilm vorgeführt wurde.

Glaube, da erinnerst du dich richtig. Mir ist sowas auch im Gedächtnis. Ich hab die Ausstellung seinerzeit in Dresden gesehen. Müsste so um 1996 gewesen sein, wenn ich nicht vollkommen daneben liege.

[Buddel-Bill]

Ja, ich habe sie 1995 in Stralsund gesehen.

...Im übrigen sehe ich nicht ganz ein bzw. verstehe ich nicht recht, warum man die Zeichnungen aus einem Comic nicht entsprechend als Eckwerte für einen Trickfilm verwenden kann und sollte, sofern sie dafür geeignet wären (also nicht zu kompliziert gezeichnet), ohne sie grundsätzlich zu verändern...

Na weil es dafür absolut keine Notwendigkeit gibt. Ein Trickfilm entsteht doch nicht, in dem man die Comicvorlage möglichst 1:1 abzeichnet und die "Zwischenschritte" zwischen den einzelnen Panels ergänzt, ...

Wäre aber vielleicht der Weg, ein Stück Originaltreue zu garantieren und nicht aus "Hunden" "Katzen" werden zu lassen, um mal deine Vokabeln zu benutzen. Aber naja, jeder hat ein bißchen andere Visionen und Idealvorstellungen, da ist es ganz normal, daß man bei sowas auch mal verschiedener Meinung sein kann.

[CHOUETTE]

...Aber naja, jeder hat ein bißchen andere Visionen und Idealvorstellungen, da ist es ganz normal, daß man bei sowas auch mal verschiedener Meinung sein kann.

Aber sicher. War ja auch ne ganz ordentlich geführte Diskussion. Und sogar ganz ohne Selbstgereimtes! Ich bin stolz auf dich.

[phönix]

Zur Info: Seit 2011 ist in Sangerhausen im Einar-Schleef-Zentrum im Spengler-Museum in Sangerhausen eine neue Dauerausstellung über E.S. zu sehen.
War zwar eine ganze Zeit darin, aber habe keinen MOSAIK-Bezug gesichtet. (?übersehen?)