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Thema: Die Gringos

  1. #26
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    Man merkt genau, bis zu welcher Stelle Charlier den Text geschrieben hat (bis zum ersten Viertel von Band 3). Danach hetzt die Geschichte nicht mehr von einem Cliffhanger zum nächsten, sondern bummelt unentschlossen vor sich her, während gleichzeitig die historischen Ereignisse nacherzählt werden.
    Die genialen Charlier-Tricks, mit denen die cleveren Helden aus aussichtslosen Situationen entkommen, gibt es in den späteren Bänden natürlich auch nicht mehr.

  2. #27
    Mitglied Avatar von Ulrich Happ
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    Da ich ja ein schneller Junge bin, habe ich vor kurzen die sechs Bände von _Die Gringos_ gelesen. Band sechs endet, die Story
    ist nicht zu ende, aber super spannend, ich bekomme Schweißperlen auf der Stirn, es wird der nächste Band mit dem Titel _
    Viva Pulguita_ angekündigt, ich schaue ins Impressum: 1998 Kult Editionen, schlechtes Gefühl kommt auf. Habe ich Band
    sieben und folgende nur verpennt, oder gibt es hier wirkliche ein Problem? Sind weiter Bände vielleicht in anderen Ländern
    schon erschienen?
    Um noch einmal zur Eingangsfrage zurückzukommen: Gibt es überhaupt einen Band 7 "Viva Pulguita" oder wurde die Serie hier eingestellt?

    Ich habe mir ebenfalls die 6 Alben besorgt und lese sie gerade am Stück. Wäre schade nach der Lektüre von Band 6 so einbrechen zu müssen wie Blackman.

    Weiss Bernd Biestig mehr?

  3. #28
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Kein Band 7. Nicht auf dt., nicht in Frankreich. Und ich glaub auch nich, dass noch einer kommt...

    Gruss!,oliver
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  4. #29
    Mitglied Avatar von bernd biestig
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    Original geschrieben von zaktuell
    Kein Band 7. Nicht auf dt., nicht in Frankreich. Und ich glaub auch nich, dass noch einer kommt...

    Gruss!,oliver
    Herr Biestig bestätigt das. (Sonst würde die Serie auch kaum wohlfeil angeboten...).

  5. #30
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    Hallo,

    leider laufen alle von Victor de la Fuente gezeichneten Alben anscheinend auch im Ausland so schlecht, dass die Serien eingestellt wurden! Es ist traurig, dass das einem der größten spanischen Comiczeichner passiert!

    Aber vielleicht bringt Kult ja bald das Tex Willer Album von ihm...

    Bis bald,
    Eckart

  6. #31
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Alter Thread zu guter Reihe, die ich gerade erst für mich entdeckt habe. Meine Meinung zu den ersten beiden Alben habe ich andernorts bereits erläutert, aber wenn jemand spezifisch nach der Reihe sucht freut er sich vielleicht, noch eine Einzelmeinung zu finden, deshalb hier mal die Links:

    Die Gringos 1 – Viva la Revolucion
    Die Gringos 2 – Viva Villa


    VG, God_W.

  7. #32
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    Jetzt auch endlich mal zu den nächsten beiden Bänden gekommen und ich persönlich konnte keinen Einbruch des Niveaus feststellen:

    Die Gringos 3 – Viva Adelita
    Die Gringos 4 – Viva Mexico


    VG, God_W.

  8. #33
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    Und auch die (leider) letzten beiden Abenteuer der Gringos habe ich jetzt endlich gesichtet. Traurigerweise kann ich dem Band mit dem berühmtesten Namen (und auch höchsten Preis) am wenigsten abgewinnen. Für mich deutlich der Tiefpunkt der Reihe, die nach dem wieder deutlich besseren sechsten Band leider einige lose Enden übrig lässt. Für Westernfans dennoch auf jeden Fall einen Blick wert! Ich hab meine Eindrücke wieder genauer im PF dargelegt:

    Die Gringos 5 – Viva Blueberry
    Die Gringos 6 – Viva Zapata


    VG, God_W.

  9. #34
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 1)



    Titel: Die Gringos 1 – Viva la Revolucion

    Verlag: Kult Editionen (FR: Dargaud)

    Format: 48 Seiten im Hardcover / nahezu Albenformat

    Inhalt: Les Gringos – Viva la Revolution

    Autoren: Jean-Michel Charlier

    Zeichner: Victor de la Fuente

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Der dunkelhaarige Pete Flanaghan ist ein Gesetzloser und Sprengstoffspezialist, der sich offenbar nur für eins interessiert: Geld.
    Der blonde Chett Crawford ist Pilot, schätzt die angenehmen Seiten des Lebens und einen gewissen Anstand im zwischenmenschlichen Umgang.
    Die zwei haben so gut wie nichts gemein.
    Doch das Schicksal schweißt das ungleiche Paar zusammen.
    Mehr oder weniger freiwillig veranstalten Chett und Pete ihre Feuerwerke, wobei sich die gegensätzlichen Charaktere wirkungsvoll ergänzen.

    Die Geschichte spielt während der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit schillernden Gestalten wie Helden, Schurken und Killern.



    Just my 2 cents:
    Wie in letzter Zeit schon ab und an mal „angedroht“ habe ich den Schritt gewagt, mich in ein weiteres großes Terrain, quasi das Weite Land der neunten Kunst vorzuwagen: Western-Comics. Für das Genre selbst hege ich seit frühester Jugend eine große Leidenschaft. Angefangen hat es schon als ganz kleiner Knirps, als ich noch nicht mal Fahrrad fahren konnte, mit Wiederholungen von Fury im öffentlich-rechtlichen TV und natürlich den Karl May Verfilmungen mit Pierre Brice und Lex Barker. Später zusammen mit meinem Paps die John Wayne Klassiker und die Spencer/Hill-Perlen verschlungen, bis ich mit Spiel mir das Lied vom Tod zuerst Sergio Leone, den Italo-Western und danach schließlich Clint Eastwood für mich entdeckt habe. Clint gehört noch heute zu meinen liebsten Filmemachern und ist für mich einer der letzten ganz Großen der alten Garde Hollywoods, egal welches Genre er gerade bedient.

    Westernmäßig fächerte sich das ganze Feld dann weit auf und von ziemlich alt bis sehr modern, von Mexiko und Amerika über Italien und Osteuropa bis Asien habe ich da ganz viel, wenn auch bei weitem nicht alles, gesichtet. Das Genre mit den rauen Sitten, rohen Typen und dem Duft nach Freiheit, Wildnis und Abenteuer hat es mir einfach angetan, auch wenn ich die letzten Jahre da viel weniger gesehen habe, als ich gerne möchte. Deadwood und Hell on Wheels muss ich zum Beispiel mal dringend noch nachholen! Wobei ich bei Hell on Wheels zumindest die erste Staffel schon gesehen hab. Aber egal, jetzt geht’s ja erstmal um Comics und da habe ich mir ebenfalls eine längere Liste von klassischerem und aktuellerem Material zusammengestellt, welches ich in nächster Zeit mal antesten möchte.

    Als Einstieg habe ich mir, vielleicht etwas untypisch, keinen der ganz großen Klassiker ausgesucht, sondern ein, wie ich hoffe, von manchen bislang übersehenes, kleines Schmuckstück. Die Gringos sind eine sechsbändige Reihe aus der Feder von Jean-Michel Charlier, von dem ich noch nichts gelesen habe, und gezeichnet von Victor de la Fuente, von dem ich auch noch nichts in den Fingern hatte. Aber Charlier hat wohl schon beim Klassiker Blueberry getextet und das Artwork des Spaniers de la Fuente hat mir auf den ersten Blick eigentlich ganz gut gefallen. Baldur Buscher, dem (zumindest damaligen) Chef von Kult Editionen war die Reihe zumindest so sehr ans Herz gewachsen, dass er sie trotz geringer Chancen auf Gewinn bei uns verlegt hat, einfach weil er ein großer Italo-Western-Fan ist und auf diese Weise sein ganz persönliches „Spiel mir das Lied vom Tod“ als deutsche Erstveröffentlichung bringen wollte. Diese Courage finde ich bemerkenswert und wollte dem Werk deshalb eine Chance einräumen. Also, jetzt gehen wir alle nochmal Pipi und dann reiten wir los…



    Geschafft! Nur der Rio Grande trennt den Outlaw Pete Flanaghan von seiner Freiheit, denn der Langfinger und Sprengstoffexperte wird in den allermeisten Staaten westlich des Mississippi steckbrieflich gesucht. Jetzt hat er den Plan gefasst der Amerikanischen Gerichtsbarkeit nach Mexico zu entfliehen und die Wirren der dort herrschenden Revolution dazu auszunutzen eine Menge Geld zu scheffeln, indem er seine Dienste an den Meistbietenden verhökert. Doch noch bevor Pete die Flussquerung in Angriff nehmen kann wird er beschossen. Seine Verfolger sind ihm zu dicht auf den Fersen und es bleibt ihm nichts Anderes übrig, als diesseits des Flusses in Richtung des Städtchens El Paso zu fliehen.

    In El Paso herrscht gerade wilder Aufruhr, denn eine reisende Sensation befindet sich in der Stadt! Ein fliegender Mensch! Eine wahrlich rare Spezies in diesen Zeiten. Die Rede ist von Chett Crawford, Luftfahrtpionier, Meisterschütze und Lebemann. Letzteres übertreibt er allerdings des Öfteren, so auch heute und deshalb der Tumult auf den Straßen. Der gute Chett verschiebt eine Flugschau nach der Anderen und süffelt lieber guten Whisky und umgibt sich mit der Damenwelt, die ihn für seinen Wagemut bewundern. Dabei haut er allerdings die Dollars auf den Kopf, die der Pöbel auf der Straße von seinem hart verdienten Geld abgezwackt hat, um den Mann in seiner tollkühnen Kiste fliegen zu sehen. Mittlerweile sind die Leute so ungeduldig, dass sie drauf und dran sind Chetts Partner und Manager Jeremiah zu Lynchen, wenn sie nicht endlich etwas für ihr Geld geboten bekommen.

    Alsbald tritt sogar der Sheriff auf den Plan und Chett bleibt, trotz aktuell denkbar windiger und somit ungünstiger Witterungsverhältnisse zu starten. Mich ach und Krach schafft er es heil wieder zu landen und die Menge jubelt. Jetzt werden gar Zehner und Zwanziger geboten, sollte er sich bereiterklären einen Passagier mitzunehmen. Gerade mit viel Glück dem Sensenmann von der Schippe gesprungen lehnt Chett dankend ab, doch als ein reicher Schnösel in einem Automobil vorfährt und ihm 1.000 Dollar für einen Rundflug bietet wird Chett schwach. Dumm nur, dass dieser Reiche Mann erstens gar nicht reich ist, zweitens den guten Chett direkt nach dem Start mit der Waffe bedroht und ihn zwingt den Kurs Richtung Mexiko zu wenden und drittens der Treibstoff sehr knapp bemessen ist.

    So kommt es, dass Chett Crawford der Pilot und Pete Flanaghan der Bankräuber, denn der hatte auf dem Weg nach El Paso ein älteres Pärchen überfallen und deren Wagen gestohlen, und so kommt es, dass das ungleiche Paar auf Mexikanischem Boden eine unschöne Bruchlandung hinlegt und kurz darauf auch noch von Mexikanischen Revolutionären gefangen genommen werden, die die beiden für Spione halten! Einziger Ausweg, sie müssen für die Banditen, die zu General Orozcos Seite gehören, in den Kampf ziehen – und zwar in einem äußerst riskanten Plan, der viel Sprengstoff und eine Luftwaffe erfordert…



    Schon beim Klappentext dämmert es mir, wo die Reise hingeht und sobald die ersten Panels meine Netzhaut erreicht haben bin ich mittendrin im wilden Westen. Das Szenario ist eine sehr schöne Variation bekannter Versatzstücke (gibt es im Western denn viele andere Möglichkeiten die Sache anzugehen?), die aber hervorragend funktioniert. Die Charaktere wirken lebendig und wachsen mir schnell ans Herz, auch wenn zu Beginn die ein oder andere Handlung unseres Fliegerasses Chett nicht ganz logisch erscheint. Aber der im Herzen gute Kerl kann halt nicht aus seiner Haut und stellt eindeutig den gutmütigen Part neben dem doch recht Skrupellosen Pete. Der hat eindeutig die Eli Wallach-Rolle (zwei Glorreiche Halunken) abbekommen.

    Wo wir gerade bei Sergio Leone sind, das Setting ist dem geneigten Western-Fan natürlich sofort durch Todesmelodie, den zweiten Teil seiner Amerika-Trilogie, im Kopf. Der Film ist früher im gleichen Jahrzehnt entstanden und auch dort treffen mit James Coburn und Rod Steiger zwei ungleiche Partner aufeinander, und Coburn kann ebenso ganz gut mit Dynamit umgehen - Zufall? Aber Spaß beiseite, gerade diese Parallelen sind es doch, die das Gesamterlebnis im Gehirn mit tollen Erlebnissen verknüpfen und zu einem noch größeren Vergnügen machen. Gerade wenn, wie hier geschehen, das Ganze fernab schnöden Kopierens, aufgegriffen und verwendet wird um eine neue, spannende, actionreiche und auch äußerst amüsante Geschichte zu erzählen.

    Minimale Unschärfen auf wenigen Seiten trüben leider den positiven Gesamteindruck des Hardcovers, die gibt es aber nur bei den Zeichnungen, nicht beim Lettering, vielleicht waren diese also schon bei der Druckvorlage enthalten? Die Texte selbst wirken an manchen Stellen etwas zu erklärend und, dass Flüche und Schimpfworte in Englisch belassen wurden fand ich anfangs erstmal gewöhnungsbedürftig, später wirkt es eigentlich ganz cool.

    Insgesamt ein sehr humorvoller Abenteuerwestern in den Wirren der Mexikanischen Revolution, die 1910 startete. Der Comic spielt 1912 und die Vielzahl der Parteien, die sich an den Kämpfen beteiligten und ihre Regelmäßigen Wechsel der Seiten versprechen viele brenzlige, aber auch lustige Situationen für unsere beiden unfreiwilligen Helden. Ganz nebenbei lernt man dabei sogar etwas über die Geschichte des Landes, wenn man sich denn dafür interessiert und sich im Nachgang manche Sachen ergoogelt. Ansonsten hat man lediglich viel Spaß einem Westerncomic der, zumindest vom Eindruck des ersten Bandes ausgehend, viel mehr Beachtung verdient, als er bislang bekommen hat.

    Meine Wertung: 7/10

    Mit starker Tendenz nach oben! Ich bin gespannt, was mich hier noch erwartet und freue mich auch, dass es sich nicht um eine Endlosreihe handelt, sondern das gute Stück in sechs Bänden abgeschlossen ist. Es wird also explizit auf ein Ende und Ziel hingearbeitet.

    VG, God_W.

  10. #35
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 3)



    Titel: Die Gringos 2 – Viva Villa

    Verlag: Kult Editionen (FR: Dargaud)

    Format: 48 Seiten im Hardcover / nahezu Albenformat

    Inhalt: Les Gringos – Viva la Revolution

    Autoren: Jean-Michel Charlier

    Zeichner: Victor de la Fuente

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Der dunkelhaarige Pete Flanaghan ist ein Gesetzloser und Sprengstoffspezialist, der sich offenbar nur für eins interessiert: Geld.
    Der blonde Chett Crawford ist Pilot, schätzt die angenehmen Seiten des Lebens und einen gewissen Anstand im zwischenmenschlichen Umgang.
    Die zwei haben so gut wie nichts gemein.
    Doch das Schicksal schweißt das ungleiche Paar zusammen.
    Mehr oder weniger freiwillig veranstalten Chett und Pete ihre Feuerwerke, wobei sich die gegensätzlichen Charaktere wirkungsvoll ergänzen.

    Die Geschichte spielt während der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit schillernden Gestalten wie Helden, Schurken und Killern.



    Just my 2 cents:
    Viva Villa! Nicht Villa des Wahnsinns, nicht Villariba und auch nicht Villabacho, nein, Pancho Villa! Für manche ist er Volksheld und Freiheitskämpfer, für andere ein Räuber und Warlord, aber eins ist klar, der Anführer mit der markanten Persönlichkeit war einer der berühmtesten Generäle und Guerilla-Kommandanten der Mexikanischen Revolution. Die Wirrungen der Revolution und so mancher haarsträubende Zufall führten dazu, dass unsere beiden Gringos Chett und Pete jetzt genau für diese historische Berühmtheit arbeiten, wenn auch nicht ganz freiwillig. Während Pete sich mittlerweile mit seinem Schicksal abgefunden hat ist Chett ist vom ungestümen Pancho nicht sehr begeistert, gibt ständig Widerworte und bekommt von seinem Partner wider Willen ab und an eins über die Rübe, sonst würde er die beiden noch um Kopf und Kragen quatschen, denn Pancho Villa ist ein Mann mit wenig Geduld, der keine Widerworte toleriert.

    Das der zwar mörderische, aber wenigstens immer direkte und ehrliche Francisco Villa, so Panchos vollständiger Name, nicht die schlimmste aller Ausgeburten der Revolution darstellt muss aber auch Chett bald am eigenen Leibe erfahren, denn Pancho wird zwar vom Bruder des Präsidenten zum General ernannt, aber mit General Don Victoriano Huerta einem bösartigen und nachtragenden Alkoholiker unterstellt, der unter der alten Regierung noch auch der Gegenseite gekämpft hat. Diese alte Feindschaft haben sowohl Villa, als auch Huerta nicht vergessen. Zwar beugt sich Pancho dem Befehl seines Präsidenten, will seinem alten Feind aber einen Schreck einjagen, weshalb er Chett aufträgt bei ihrem ersten Zusammentreffen einen waghalsigen Sturzflug auf den Cognac-Getränkten Hardliner auszuführen.

    Der im Grunde feige General Huerta blamiert sich bei dieser Gelegenheit natürlich gehörig, aber wie gesagt, der ist äußerst nachtragend. Er lässt Chett verhaften und bietet ihm nur einen einzigen Ausweg dem Erschießungskommando zu entgehen, Chett muss fortan für ihn statt für Pancho Villa arbeiten. Nachdem Chett nun erneut gezwungen war den Herrn zu wechseln und er schon bald herausfindet, dass Huerta versucht Pancho und seine Männer mit sinnlosen Befehlen in aussichtslose Schlachten schickt um ihn loszuwerden erkennt er, dass er für den Raubeinigen Villa doch etwas übrig hat. Ein gefährliches Spiel beginnt…



    Bei allem Humor den die Geschichte bietet, und das ist mal wieder reichlich, merkt Ihr doch schon wie politisch das Ganze angehaucht ist. Man erfährt wirklich eine Menge über die Parteien und Machtverhältnisse im Mexico der damaligen Zeit und die Story bietet reichlich überraschende Wendungen und auch spannende Schlachten voller Dramatik und Action. Zeichnerisch von de la Fuente vielleicht nicht meisterlich, aber doch sehr stimmungsvoll und passend in Szene gesetzt wird eine authentische Atmosphäre erzeugt. Leider wird die durch die ein oder andere Passage mit etwas unglaubwürdigem Szenenaufbau wieder ein Stück weit zunichte gemacht und auch die streckenweise etwas zu erklärend wirkenden Texte bringen leichten Abzug in der B-Note. Da sollte man dem Leser doch etwas mehr Eigeninitiative und Fähigkeit zum Mitdenken zutrauen.

    Dennoch macht das Album durch das realistische Setting, die kernigen und greifbar wirkenden Charaktere und die echt spannende Geschichte viel Spaß und ist eine Empfehlung wert.

    Meine Wertung: 7/10

    Mit leichter Tendenz nach oben. Gibt es abgesehen vom Guten Excelsior noch mehr Mitglieder hier, die die Reihe gelesen haben, oder sind die sechs Alben an Euch vorbeigegangen?

    VG, God_W.

  11. #36
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 6)



    Titel: Die Gringos 3 – Viva Adelita

    Verlag: Kult Editionen (FR: Dargaud)

    Format: 48 Seiten im Hardcover / nahezu Albenformat

    Inhalt: Les Gringos – Viva la Revolution

    Autoren: Jean-Michel Charlier

    Zeichner: Victor de la Fuente

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Der dunkelhaarige Pete Flanaghan ist ein Gesetzloser und Sprengstoffspezialist, der sich offenbar nur für eins interessiert: Geld.
    Der blonde Chett Crawford ist Pilot, schätzt die angenehmen Seiten des Lebens und einen gewissen Anstand im zwischenmenschlichen Umgang.
    Die zwei haben so gut wie nichts gemein.
    Doch das Schicksal schweißt das ungleiche Paar zusammen.
    Mehr oder weniger freiwillig veranstalten Chett und Pete ihre Feuerwerke, wobei sich die gegensätzlichen Charaktere wirkungsvoll ergänzen.

    Die Geschichte spielt während der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit schillernden Gestalten wie Helden, Schurken und Killern.



    Just my 2 cents:
    Schon viel zu lange habe ich keinen Ausflug mehr in den wilden Westen gemacht, also los und mitten hinein ins Kriegsgebeutelte Mexico, wo der große Anführer und Volksheld Pancho Villa aufgrund einer bösartigen Intrige durch seinen ehemaligen Widersacher General Huerta in der Todeszelle sitzt und auch seine Hinrichtung wartet. Einzig Präsident Madero könnte noch eine Begnadigung in letzter Minute aussprechen, doch der bösartige, und stets betrunkene Huerta hat dafür gesorgt, dass die Telegraphenämter nicht einen Piep weiterleiten und so scheint es unmöglich, dass den Präsidenten die Nachricht der bevorstehenden Hinrichtung rechtzeitig erreicht, und somit kann er natürlich auch keine Begnadigung aussprechen.

    Doch da kommt den Brüdern des Präsidenten, ebenfalls enge Freunde Villas, eine letzte, zündende Idee und so schicken sie umgehend nach Pete, dem geldgierigen Gringo und bieten ihm satte 1.000$, sollte er es schaffen den Präsidenten rechtzeitig zu informieren. Das kann dem Draufgänger natürlich nur mit Hilfe seines Partners, dem Piloten Chett gelingen. Dummerweise sitzt der aber gerade ebenfalls hinter Gittern, und selbst wenn nicht, ein Flug bei Nacht grenzt geradezu an Selbstmord! Auf eine solche Torheit wird sich zwar mutige, aber keinesfalls lebensmüde Chett sicher nicht einlassen. Pete sieht die ganze Sache natürlich gänzlich anders und um Chett aus dem Gefängnis zu holen schreckt er noch nicht mal vor der Entführung des Konsuls der Vereinigten Staaten zurück…



    Ha! Warum nur war ich bereits seit so langer zeit nicht mehr mit den beiden Gringos im Land der Kakteen unterwegs? Eine richtig launige (nicht lausige) Geschichte mit reichlich Humor, dennoch spannend und gespickt mit abwechslungsreichen Action-Einlagen. Dazu ein ungleiches Duo, wie es mit den ganzen Kabbeleien kaum herrlicher zusammenpassen könnte. Das stimmungsvolle, wenn auch nicht herausragende Artwork trägt ebenso zum runden Gesamtbild bei wie die immer wieder einfließenden Verbindungen zu realen Ereignissen.

    Eine tolle Reihe für Fans von Western mit Mexikanischem Hintergrund und alle, die einem coolen Buddy-Movie was abgewinnen können. Auch wenn dieser Band bis auf eine eingestreute Damenbegegnung recht vorhersehbar und überraschungsarm daherkommt. Alles was er macht, macht er toll und ich finde es schade, dass hiermit schon Halbzeit ist, denn nach Band #6 kam ja leider nix mehr nach.

    Meine Wertung: 7/10

    Ja, ich muss dringend mehr Western lesen! Aber irgendwie hat der Tag zu wenig Stunden. Mal schauen, vielleicht geht unser Urlaub nächstes Jahr sogar in die Richtung (das wäre aktuell eins von zwei möglichen Zielen), dann hab ich wenigstens schon reichlich Material zur Einstimmung hier liegen.

    VG, God_W.

  12. #37
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 8 )



    Titel: Die Gringos 4 – Viva Mexico

    Verlag: Kult Editionen (FR: Dargaud)

    Format: 48 Seiten im Hardcover / nahezu Albenformat

    Inhalt: Les Gringos – Viva Mexico

    Autoren: Jean-Michel Charlier

    Zeichner: Victor de la Fuente

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Der dunkelhaarige Pete Flanaghan ist ein Gesetzloser und Sprengstoffspezialist, der sich offenbar nur für eins interessiert: Geld.
    Der blonde Chett Crawford ist Pilot, schätzt die angenehmen Seiten des Lebens und einen gewissen Anstand im zwischenmenschlichen Umgang.
    Die zwei haben so gut wie nichts gemein.
    Doch das Schicksal schweißt das ungleiche Paar zusammen.
    Mehr oder weniger freiwillig veranstalten Chett und Pete ihre Feuerwerke, wobei sich die gegensätzlichen Charaktere wirkungsvoll ergänzen.

    Die Geschichte spielt während der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit schillernden Gestalten wie Helden, Schurken und Killern.



    Just my 2 cents:
    Obwohl das Land vom Bürgerkrieg zerrissen ist wird in den Straßen Mexicos ausgelassen Weihnachten gefeiert. Es wird nach Herzenslust gelacht, getanzt und gesungen, denn die Lebensfreude lassen sich die stolzen Mexikaner von nichts und niemandem nehmen. Gut so! Aber auch finstere Gestalten sind unterwegs und schmieden noch finsterere Pläne. Allen voran der gehässige General Huerta, der äußerst erbost darüber ist, dass Pancho Villas Hinrichtung einen Aufschub bis zu einer ordentlichen Verhandlung erfahren hat. Der hinterhältige Mistkerl ist sich aber sicher, dass Pancho noch vor der Verhandlung einen Ausbruchsversuch unternehmen wird und diesen Moment sollen Huertas Männer abpassen um den stolzen Revolutionär endlich mit Kugeln zu durchsieben.

    Wo auch immer Huerta seine Informationen her hat, sie sind leider goldrichtig. Sogar bis auf den Tag genau hat er herausgefunden, wann Pete, Chett und ihre Freunde Dolores und der Anwalt Carlitos den Ausbruch Pancho Villas planen. Vielleicht ist es göttliche Fügung, dass das Team kurz zuvor beschließt den Ausbruch um einen Tag vorzuverlegen. Dennoch wird das Ganze eine ganz enge Kiste und die wirre Flucht wird keineswegs einfacher, als plötzlich auch noch Dolores‘ verlobter Quiroga dazwischen grätscht…



    Höchst wendungsreich geht es auch im vierten Band der Schönen Western-Reihe weiter und wie sich die beiden todesmutigen Gringos zwischen Aztekengöttern, Hahnenkämpfen und Gesandten des Deutschen Kaisers in wahnwitzige Verkleidungen werfen müssen um zu versuchen einen weiteren Machtwechsel im Land zu verhindern wird wirklich zu keiner Sekunde langweilig! Dazu hat auf den letzten Seiten des Albums ein geheimnisvoller Fremder, der sich selbst Thomas N. nennt, seinen ersten Auftritt. Was es mit der mysteriösen Gestalt auf sich hat werden wir wohl erst im fünften Band erfahren, aber dessen Titel gibt uns vielleicht bereits einen dezenten Hinweis?

    Was soll ich groß schreiben? Es ist spannend, es ist actionreich, bietet jede Menge Abwechslung und neben viel Witz und Humor auch einige tragische und traurige Momente. Dazu ein Ende welches viel Lust auf mehr macht und fertig ist ein toller Western. Das Artwork, das mit vielen Details und teilweise tollen Gesichtern (Seite 9 links unten!) aufwartet gefällt mir ehrlich gesagt von Album zu Album besser und auch an die Sprache, die bei Flüchen meist im Englischen bleibt habe ich mich mittlerweile gewöhnt.

    Meine Wertung: 7/10

    An die acht reichts nicht ganz heran, aber viel fehlt wirklich nicht mehr! Bin schon voller Vorfreude auf Band fünf und meinen allerersten Kontakt mit dem „King of the West“ - Was für ein Untertitel .

    VG, God_W.

  13. #38
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 10)



    Titel: Die Gringos 5 – Viva Blueberry

    Verlag: Kult Editionen (FR: Dargaud)

    Format: 48 Seiten im Hardcover / nahezu Albenformat

    Inhalt: Les Gringos – Viva Nez cassé

    Autoren: Jean-Michel Charlier

    Zeichner: Victor de la Fuente

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Der dunkelhaarige Pete Flanaghan ist ein Gesetzloser und Sprengstoffspezialist, der sich offenbar nur für eins interessiert: Geld.
    Der blonde Chett Crawford ist Pilot, schätzt die angenehmen Seiten des Lebens und einen gewissen Anstand im zwischenmenschlichen Umgang.
    Die zwei haben so gut wie nichts gemein.
    Doch das Schicksal schweißt das ungleiche Paar zusammen.
    Mehr oder weniger freiwillig veranstalten Chett und Pete ihre Feuerwerke, wobei sich die gegensätzlichen Charaktere wirkungsvoll ergänzen.

    Die Geschichte spielt während der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit schillernden Gestalten wie Helden, Schurken und Killern.

    Dass Blueberry an der Seite der Gringos auftauchen konnte – Eine Idee von Fabrice Giger – haben wir der Liebenswürdigkeit Christine und Philippe Chaliers sowie Jean Girauds zu verdanken. Dern Anstoß gab Jean-Michel Chaliers Bemerkung in „Ballade für einen Sarg“: „…und auf seine alten Tage befehligte er (Blueberry) Pancho Villas „Amerikanische Fremdenlegion“…“



    Just my 2 cents:
    Die Gringos Chett und Pete treffen diesmal auf eine wahre Legende des wilden Westens. Blueberry ist wohl der mit Abstand berühmteste Westernheld, zumindest wenn es um Comics geht. Klammheimlich hat er sich bereits im vierten Abenteuer der Gringos in Pancho Villas Truppe eingeschlichen und soll jetzt seinen großen Auftritt bekommen. Man darf gespannt sein, und deshalb will ich auch gar nicht lange drum herumreden, denn die Ausstattung des Albums ist exakt identisch mit der aller vorangegangenen Ausgaben, und direkt mit dem Inhalt loslegen.

    Ein Unwetter schlägt los, ein Damm bricht, Blitze zucken und ein Indianerdorf wird von einer Flutwelle erfasst. Eine Frau versucht ihr Kind zu retten, flüchtet sich auf einen Felsvorsprung und klammert sich ans Leben. Doch da wird sie von einem herabstürzenden Adler attackiert – und erwacht schweißgebadet aus einem Alptraum, einer schrecklichen Vision aus der Vergangenheit. Zum Glück ist die gerade erwachte Isabel nicht allein in ihrem Reisewagen, die hilfsbereite Luz ist bei ihr und tröstet sie. Aber nur bis die nächste Katastrophe über die beiden allein reisenden Frauen hereinbricht, denn zwei schmierigen Halunken steht der Sinn nach etwas enger Gesellschaft, ob die Frauen nun wollen oder nicht. Zum Glück reisen die beiden nicht gänzlich ungeschützt, denn Isabels „Haustier“ kann schon den ein oder anderen Schwerenöter ins Bockshorn jagen.

    Zwischenzeitlich reitet der wiederkehrende Pancho Villa unter Freudenrufen in ein grenznahes Städtchen ein. Jedoch sind nicht alle des Jubels und schon bald entbrennt eine wilde Schießerei zwischen Panchos Männern und den Soldaten Huertas. Ein explosiver Luftangriff unserer Gringos kann die Schlacht jedoch schnell zugunsten des Rebellenführers entscheiden und ein freudiges Wiedersehen wird gefeiert. Doch was ist das? Unter Villas Männern befindet sich ein für die Gringos bekanntes Gesicht. Der Der Mann, der sich als Thomas N. ausgab ist niemand geringerer als der große Held Blueberry! Der soll fortan zusammen mit den Gringos die Freiheitskämpfer Pancho Villas zu einer schlagkräftigen und disziplinierten Truppe ausbilden.

    Es folgt so manche Bewährungsprobe der Truppe, Pancho Villa würde am liebsten bei jeder Siegesfeier eine weitere Frau ehelichen und der bösartige Huerta wird fuchsteufelswild und lässt einen politischen Gegner nach dem Anderen aus dem Weg räumen. Die beiden Frauen, die wir zu Beginn kennenlernten kommen auch wieder ins Spiel, was vor allem Chett zu schaffen macht und auch Blueberry selbst trifft eine Dame, die er von früher kennt. Es gibt viel Action, ein wenig Tragik, einen Schuss Humor und auch indianische Geistergeschichten bleiben nicht außen vor…



    Ja, was war hier für ein Potential versteckt! Die launigen Gringos zusammen mit dem großen Rebellenführer Pancho Villa und der Legende Blueberry in einer grandiosen Story vereint! Doch leider sucht man die „grandiose“ Story hier vergeblich. Eigentlich handelt es sich vielmehr um eine Aneinanderreihung von manchmal actionlastigen und manchmal humorvollen Einzelszenen, die irgendwie kein stimmiges Gesamtbild ergeben wollen. Durch diesen Umstand kommt so etwas wie Spannung diesmal leider nicht mal im Entferntesten auf und das komplette Werk wirkt wie eine einzige, große vertane Chance. Tatsächlich ist dieses „Cross-Over“ für mich sogar der mit Abstand schwächste Band der ganzen bisherigen Reihe. Welch Ironie, dass gerade dieser von allen sechs Bänden mit Abstand am teuersten gehandelt wird. Da wird es wieder deutlich: Ein berühmter Name füllt die Kassen, auch wenn dahinter nicht immer höchste Qualität steht.

    Das klingt jetzt alles ganz ganz übel, aber sooo schlecht ist es in Wahrheit gar nicht. Nur waren die Erwartungen eben ziemlich hoch, und obwohl die ein oder andere kurze Episode aus Viva Blueberry ganz gelungen ist und mir die Zeichnungen durchweg sehr gut gefallen, kommt das Album insgesamt gesehen keinesfalls über gängige Durchschnittsware hinaus. Da warte ich doch lieber bis zum November, wenn Egmont die Gesamtausgabe zu Blueberry startet, denn was man von allen Seiten so hört soll die Hauptreihe ja ein grandioser Klassiker sein und quasi Pflichtprogramm für Westernaffine Comicfans. Da werde ich auf alle Fälle mal rein schnuppern, auch wenn der von Egmont/Ehapa gewählte neue Untertitel „King of the West“ ziemlich schwachsinnig klingt.

    Meine Wertung: 5/10

    Sehr sehr schade, dass man eine so tolle Möglichkeit ungenutzt hat verstreichen lassen. Hoffentlich geht es im sechsten und letzten Band wieder etwas stimmiger zu, würde mich echt freuen.

    VG, God_W.

  14. #39
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 11)



    Titel: Die Gringos 6 – Viva Zapata

    Verlag: Kult Editionen (FR: Dargaud)

    Format: 48 Seiten im Hardcover / nahezu Albenformat

    Inhalt: Les Gringos – Viva Zapata

    Autoren: Jean-Michel Charlier

    Zeichner: Victor de la Fuente

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Der dunkelhaarige Pete Flanaghan ist ein Gesetzloser und Sprengstoffspezialist, der sich offenbar nur für eins interessiert: Geld.
    Der blonde Chett Crawford ist Pilot, schätzt die angenehmen Seiten des Lebens und einen gewissen Anstand im zwischenmenschlichen Umgang.
    Die zwei haben so gut wie nichts gemein.
    Doch das Schicksal schweißt das ungleiche Paar zusammen.
    Mehr oder weniger freiwillig veranstalten Chett und Pete ihre Feuerwerke, wobei sich die gegensätzlichen Charaktere wirkungsvoll ergänzen.

    Die Geschichte spielt während der mexikanischen Revolution zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit schillernden Gestalten wie Helden, Schurken und Killern.?



    Just my 2 cents:
    Mit einem leicht mulmigen Gefühl habe ich mich an den sechsten Band der Gringos gewagt. Nicht nur, dass ich den Vorgänger nicht wirklich gelungen fand, es war mir auch klar, dass diese Geschichte hier mein letztes Zusammentreffen mit den beiden Haudegen Chett und Pete darstellen würde, denn fortgesetzt wurde die Reihe leider nie. Auch das am Schluss der Story somit ein paar lose Enden übrig bleiben war mir vorab bekannt, was aber nicht wirklich tragisch ist, wenn es so läuft wie bei den ersten fünf Bänden. Auch da waren immer einige Handlungsstränge offengeblieben, aber das aktuelle Abenteuer an sich hat schon ein befriedigendes Ende gefunden. Also hoffen wir, dass es diesmal ähnlich ausgeht und das letzte Abenteuer mit unseren liebgewonnenen Gringos etwas mehr hergibt, als das fünfte mit dem berühmten Namen im Titel.

    Von jetzt an wird alles anders. Das merken wir nicht nur gleich im ersten Panel, nein, es wird uns sogar direkt gesagt! Von dem Ich-Erzähler der uns fortan begleitet, durchs Abenteuer führt und dessen Identität uns vorerst verborgen bleibt. Der sympathische alte Mann macht aber einen prima Job, denn er zieht die ganze Story mit ihren vielen Protagonisten und deren mehr oder weniger starken Verwicklungen untereinander als ein süffisantes Billardspiel auf, bei dem sich die Kugeln hier und da gegenseitig in den Weg geraten. Das hilft ungemein die teilweise doch nicht ganz unkomplizierten Zusammenhänge zu verstehen. Irgendein berühmter Regisseur hat zwar mal gesagt, dass nur Leute die es nicht schaffen eine Geschichte in Bildern und Dialogen zu erzählen eine Off-Stimme benötigen (sprich: Das Drehbuch oder der Regisseur sind scheiße), aber hey, ich liebe beispielsweise Frank Darabonts King-Adaption Die Verurteilten und die Preise, welche der Streifen eingeheimst hat (oder für die er zumindest nominiert wurde) sprechen ja auch eine deutliche Sprache. Nein, ich will die Gringos nicht mit einem solchen Leinwandmeisterwerk vergleichen, aber ein guter Erzähler ist bestimmt nicht immer das Schlechteste.

    Über die Story selbst will ich nicht allzu viel verraten, denn gerade die politischen Verwicklungen in diesem Band würden einige Ereignisse aus den vorangegangenen spoilern, aber auch abseits des Konflikts um die Machtposition im Land gibt es Einiges zu erleben im letzten Abenteuer der Gringos. Im November des Jahres 1913 sind wir in den Abendstunden zu Gast im Salon des Hotels Imperial, einem Dreh und Angelpunkt der gehobenen Gesellschaft, in dem sich gleich mehrere Akteure unserer zukünftigen Billardpartie versammelt haben. Der von uns allen gehasste Tyrann General Huerta frönt mal wieder dem Alkohol und lässt sich zur Verbesserung seines Rufes mit einem kleinen Kind ablichten. Weitaus interessanter ist allerdings das Streitgespräch zwischen einem hübschen jungen Mann und seinem halbspanischen Freund Frankie. Der Junge will unbedingt nach Süden zu den Rebellen Zapatas um seinen Vater ausfindig zu machen, und zu töten. Frankie findet das zu gefährlich und das Ganze artet in Beleidigungen und schließlich sogar Handgreiflichkeiten aus.



    Als Frankie aus dem Hotel stürmt gibt es vor der Tür noch einen weiteren Eklat, bevor er sich, aus welch ominösen Gründen auch immer, zur deutschen Botschaft auf macht. An ganz anderer Stelle sitzt der alte Manuel Araonz, seines Zeichens einer der reichsten Haciendados des Landes und schwer an Parkinson erkrankt, traurig grübelnd auf seiner Veranda. Eine alte, grantige Frau macht dem an den Stuhl gefesselten und des Sprechens mittlerweile unfähigen Greis das Leben zur Hölle. Doch gibt es da eine ebenso traurig dreinblickende Küchenmagd, die Manuel in ganz anderer Art umsorgt. Doch was haben ihre Blicke zu bedeuten?

    Pancho Villa kämpft mit seinen Rebellen derweil im Norden des Landes gegen die Schreckensherrschaft, während Emiliano Zapata das Gleiche im Süden macht. Dass sich die beiden ungleichen Anführer in fast gar nichts einig sind hilft der Revolution nicht gerade voran zu kommen. Da Schwerenöter Chett mal wieder eine verheiratete Frau bezirzt hat mussten die beiden Gringos, wie so oft, überstürzt fliehen und sind gerade dabei eine Bruchlandung in einen kleinen Schuppen zu setzen. Dort war der äußerst romantisch veranlagte Pulguita gerade dabei gelyncht, oder zumindest böse verprügelt zu werden. Denn der umherziehende und nach seiner großen Liebe suchende verkauft um über die Runden zu kommen allerlei „magischen“ oder „besonderen“ Krimskrams. Allerdings war da die Kundschaft scheinbar unzufrieden und fortan haben Chett und Pete das etwas naive Schlitzohr an der Backe.

    Jetzt mixt das alles mal kräftig durch, schüttelt wild und schaut mal, was dabei herauskommt, wenn man zwischen all diesen Leuten Fäden in den unterschiedlichsten Variationen schnürt, noch ein paar Nebenrollen dazu packt und die Wirren einer bereits Jahre andauernden Revolution hinzufügt. Egal was es ist, es hat vor allem eins gemacht: Lust auf mehr – und das gibt es halt leider nicht.

    Hach Leute, das war wahrlich ein bittersüßer Abschied. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge kehre ich den Gringos den Rücken zu. Weil mir die Reihe insgesamt doch viel Freude bereitet hat, der letzte Band zwar nicht der Beste, aber doch deutlich besser als sein Vorgänger daherkommt und mir die neue Erzählstruktur wirklich sehr gut gefallen hat. Wie gerne hätte ich gewusst, wie die Geschichten der beiden sympathischen Draufgänger weitergehen, vor allem, weil die losen Enden der Story mich doch ganz schön angetriggert haben. Aber alles Gute hat einmal ein Ende und die Gringos sind vielleicht kein Meisterwerk, aber man kann viele spannende und amüsante Stunden mit ihnen im wilden Mexico verbringen, ohne sich jemals zu langweilen. Das war insgesamt eine schöne Zeit, aber jetzt werde ich mich in Sachen Western wohl erstmal wieder der härteren Gangart von Durango zuwenden und anschließend einen wohl abgeschlossenen Vierteiler starten. Bye bye Ihr Gringos!



    Meine Wertung: 6/10

    Was der Reihe in Summe eine 6,5/10 einbringt. Gute Unterhaltung bei der alle Western-Fans, vor allem wenn sie mit dem Mexico-Setting was anfangen könnt, nichts verkehrt machen können. Aber auch alle anderen Liebhaber leicht humorvoll angehauchter Western können einen Blick riskieren. Um Leser auch genreübergreifend begeistern zu können fehlt es leider an der ein oder anderen Zutat.

    VG, God_W.

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