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Thema: Crisis on Infinite Earths

  1. #1
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Crisis on Infinite Earths

    Kurz zur Vorgeschichte: Zur Komplettierung des Morrison-Runs, der ja derzeit nach und nach in der Eaglemoss Batman-Collection veröffentlicht wird, hatte ich mir kürzlich auch die "Final Crisis" zugelegt. Genauer gesagt die entsprechende Eaglemoss Sonderband-Ausgabe aus der DC-Collection. Und wie das halt so ist mit der Sammelleidenschaft, kamen dann so nach und nach weitere, vorhergehende Krisen-Sonderbände hinzu.
    Ich meine mich zu erinnern, dass im alten Panini-Forum gerne mal des Öfteren vor den "berüchtigten" DC-Krisen gewarnt wurde. Und wohl deshalb hatte ich ja eigentlich bisher immer einen großen Bogen um diese Geschichten gemacht. Tja, eigentlich... Ist ja immer so eine Sache, mit den guten Vorsätzen.

    Damit will ich dann auch mal zum eigentlichen Thema kommen. Lesebeginn bei den Sonderbänden bildete nun natürlich die Ur-Krise schlechthin. Das allererste Mega-Event, Blaupause und Wegbereiter für unzählige spätere Event-Stories, wie sie inzwischen wohl sogar schon jährlich erscheinen: Die Crisis on Infinite Earths.
    Und um es gleich mal auf den Punkt zu bringen - Wow, war das anstrengend - Alle Warnungen waren absolut berechtigt. Puuuh!!! ... 12 Hefte umfasst das Hauptevent. Also gar nicht mal so viel, sollte man meinen, für heutige Verhältnisse. Trotzdem habe ich wohl tatsächlich fast eine Woche für den Band benötigt und musste mich regelrecht durchkämpfen! Wohl wirklich jede einzelne Figur, die irgendwann einmal eine Rolle im DC-Universum spielte, hat einen Auftritt. Und praktisch das gesamte Buch besteht aus stetig aufeinanderfolgenden Momentaufnahmen, in denen immer ein paar wenige (von den insgesamt unzähligen) Figuren einen kurzen Auftritt haben und sich schlagkräftig gegen die aktuelle Bedrohung zur Wehr setzen. Es wird von Erde 1 zu Erde XYZ gesprungen und zur nächsten Erde, von der Urzeit zum 30. Jahrhundert, hierhin, dorthin, dass einem regelrecht der Kopf schwirrt. Das Ganze hat, und das muss man wirklich sagen, geradezu biblische Ausmaße. Allerdings passiert in den ersten Heften leider auch fast nix anderes, als ein großer, permanenter Schlagabtausch, während unzählige Helden vergeblich gegen den Untergang ihrer Welten kämpfen. Diesen Part fand ich dann leider wirklich besonders anstrengend, da es einfach alles sehr eintönig und somit schlicht ermüdend ist. Immer und immer wieder passiert das Gleiche.
    Danach wird es dann schon etwas interessanter, allerdings bleibt die Geschichte auch weiterhin extrem überladen. Viele durchaus interessante Momente gehen dabei einfach komplett unter und unzählige Figuren-Auftritte sind praktisch auch vollkommen nutzlos, bzw. werden austauschbar oder wirken einfach nur sehr erzwungen.
    Man kann der eigentlichen Haupt-Geschichte dann eigentlich auch recht gut folgen, aber im Detail wirken die vielen, wie zufällig aneinandergereihten, Szenen oft sehr konfus und zusammenhanglos. Und zu guter Letzt muss dann auch noch erwähnt werde, dass die Geschichte natürlich gigantische Logiklöcher hat.
    Alles in allem also wirklich keine Lektüre, bei der man Spaß hat. Zumindest aus heutiger Sicht. Die Geschichte ist wirklich nicht gut gealtert.

    Aaaaber ... tja und das muss ich ehrlich zugeben, bin ich froh diese Geschichte gelesen zu haben.
    Zuerst einmal ist das Alles wirklich sehr hilfreich um bei diesem ganzen Universen-Tohuwabohu durchzublicken. Wie es anfing und warum DC das damals überhaupt machte. Also das Ganze bietet schon eine wirklich tolle, riesige Menge an Hintergrund-Infos. Vor allem finde ich den damaligen Ansatz auch sehr löblich, dieses ganze Chaos endlich mal unter einen Hut zu bringen. Marv Wolfman muss sich dafür damals wohl auch regelrecht ein Bein ausgerissen haben. Möchte mir ja gar nicht vorstellen, was der gute Mann damals wahrscheinlich alles an Material für diese Geschichte recherchieren musste.
    Und in der Hinsicht muss man dann natürlich auch sagen, dass es wirklich jammerschade ist, wie DC dann im Nachhinein diese ganze Mühe irgendwann letztlich doch wieder torpedierte. Also heute ist das ganze DC-Figuren-Sammelsurium ja noch viel unübersichtlicher als zu Prä-Crisis-Zeiten. (Und bei Marvel natürlich praktisch genau das Gleiche.) In der Hinsicht kann ich dann auch sehr gut verstehen, dass viele heutige Fans dieses Event immer noch als das einzig wahre bezeichnen.
    Die Komplexität der Geschichte ist denn natürlich auch wahrlich beeindruckend, auch heute noch. Für damalige, womöglich langjährige, Leser war das wahrscheinlich wirklich der absolute Wahnsinn.
    Also interessant ist das alles allemal, aber eben auch absolut keine einfache Lektüre, die man schnell nebenbei mal lesen kann.


    Hier dann auch mal eine wirklich tolle Nachbesprechung zur ersten Crisis, die ich heute bei der Suche nach anderen Rezensionen gefunden hab.
    Sollte man sich allerdings idealerweise erst ansehen, nachdem man die Geschichte gelesen hat!
    Teil 1
    Teil 2
    Teil 3
    Sehr viel Text, aber um der ersten Crisis wirklich gerecht zu werden, ist der Umfang wohl auch tatsächlich mehr als angemessen.
    Sehr informativ, mit vielen interessanten Hintergrundinfos und auch die Kommentare dort sind super interessant.



    Zwei kleine Anmerkungen hab ich dann noch.
    1. Lale hatte mich ja kürzlich erst gewarnt, dass die Eaglemoss-Sonderbände nur so vor Lettering-Fehlern strotzen. Und ja, ist teils wirklich grauselig. Aber es stört zumindest nicht beim Verständnis der Geschichte. Es ist halt nur ziemlich "unschön". So ab Heft 4 oder 5 wird es dann aber merklich besser.

    2. Ich hatte den Band ziemlich günstig erworben, neu verpackt und in einem top Zustand. Klasse! Dachte ich zumindest ... Beim ersten Öffnen des Bandes schlug mir dann ja ein furchtbarer Gestank entgegen. Wahrscheinlich irgendwo jahreland in einem feuchten Kellerloch gelagert. (Könnte dem Geruch nach aber auch ein Kuhstall gewesen sein.) Also richtig furchtbar! Sowas hab ich noch nicht erlebt. Einmal gelesen, aber jetzt kann ich den Band nur noch wegwerfen. Nichtmal verschenken will ich sowas. Wirklich sehr, sehr schade um das Buch.



    PS - Eine Sache noch: Nach kurzer Recherche ist mir auch gerade aufgefallen, dass Panini die ja eigentlich geplante Neuveröffentlichung von "Crisis on Infinite Earths" nun wohl doch wieder verworfen hat. Zumindest konnte ich dazu nirgends mehr einen Veröffentlichungstermin finden.

  2. #2
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Ich denke ja, dass die CoIE mehr Zweck denn Geschichte war. Es galt das Multiversum auf eine Welt zu verdichten und einen Nullpunkt für den Neustart zu setzen. Der Zweck stand insofern deutlich im Vordergrund. Und ja, das ist mitunter mühsame Lektüre.
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  3. #3
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Tolle Rezi @Hahlebopp !!!

    Das ist witzig, aus den gleichen Gründen (Morrison-Run und dadurch Final Crisis) war ich auch am Überlegen. Jetzt glaub ich, dass ich es lieber lasse.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

  4. #4
    Mitglied Avatar von Hahlebopp
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    Zitat Zitat von LaLe Beitrag anzeigen
    Ich denke ja, dass die CoIE mehr Zweck denn Geschichte war. Es galt das Multiversum auf eine Welt zu verdichten und einen Nullpunkt für den Neustart zu setzen. Der Zweck stand insofern deutlich im Vordergrund. Und ja, das ist mitunter mühsame Lektüre.
    Ja, das macht natürlich Sinn. Wolvman wird höchstwahrscheinlich auch damals schon selbst um die Schwächen, dieser ja doch recht speziellen Erzählform, gewusst haben.


    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    Tolle Rezi @Hahlebopp !!!

    Das ist witzig, aus den gleichen Gründen (Morrison-Run und dadurch Final Crisis) war ich auch am Überlegen. Jetzt glaub ich, dass ich es lieber lasse.
    Oha, ein Lob vom Meister. Danke!

    Wie ich ja geschrieben habe, ich meine das Lesen hat sich durchaus gelohnt. Aber es hat mehr etwas von interessanter Bildungslektüre, denn von reiner Unterhaltung. Also es eignet sich auf jeden Fall für die richtig großen DC-Fans.
    Zum Kauf verleitet hatte mich dann wohl u.a. auch die tolle Verarbeitungsqualität und der Umfang, bei der Final-Crisis Ausgabe von Eaglemoss. Für relativ wenig Geld bekommt man bei den Eaglemoss-Sonderbänden ja wirklich enorm viel geboten. Also das muss ich wirklich mal sagen - Preis-/Leistungs-technisch habe ich wohl bisher wirklich noch nichts Besseres auf dem deutschen Markt entdeckt.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Mosepuckel
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    CoIE ist und bleibt unerreicht! Ich kann mir vorstellen, dass vieles in diesem Event aus heutiger Sicht unüberschaubar wirkt und all das was oben genannt wurde. Dabei ist es so einfach. Man muss nur ganz viel lesen, von dem was davor war, ohne das Wissen was danach alles passieren wird, dann wird es leicht verständlich, übersichtlich und das Beste was Du je gelesen hast! Zeit ist ein wichtiger Faktor, um den Event so zu lesen und so zu durchleben, musst Du Ihn in den 80ern gelesen haben... (tut mir leid für alle die das nicht konnten, Ihr habt dafür andere tolle Sachen, die ich nicht gut sehen und verstehen kann (z.B. New52 ), es gibt halt immer nur ein erstes "Woodstock" und eine erste "Mondlandung"...alles danach wird nie so sein...

    Das CoIE war Wegbereiter für so Vieles (im Übrigen würde auch das MCU heute nicht so existieren)... einfach Hammer,... Superboy-Prime taucht das erste Mal auf, so viele Helden sterben, die Tode von Supergirl und Flash, Guy Gardner bekommt einen eigenen grünen Ring als Green Lantern usw...
    Geändert von Mosepuckel (07.06.2020 um 11:52 Uhr)

  6. #6
    Mitglied Avatar von LaLe
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    In der Tat habe ich über die CoIE viele Charaktere kennengelernt, die mir vorher so gar nichts sagten. Und das in einer bislang unerreichten Quantität.

    Das war für mich sehr viel spannender als die Geschichte selbst.

    Die steht allerdings fraglos ganz weit über dem was als erstes großes Marvelevent gilt. Secret Wars war einfach nur schlecht.
    Geändert von LaLe (07.06.2020 um 11:09 Uhr)
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  7. #7
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Zitat Zitat von Mosepuckel Beitrag anzeigen
    Ich kann mir vorstellen, dass vieles in diesem Event aus heutiger Sicht unüberschaubar wirkt und all das was oben genannt wurde.
    Ach, ein 8 Jähriger hätte damals ohne mit der Wimper zu zucken die verschiedenen Erden und Zeiten des DCU erklären können, Probleme hatten damit nur die "Erwachsenen"

    CoIE bleibt halt die Mutter aller Krisen, dem kann man nichts hinzufügen

    hier hatte ich mal versucht, die IMO wichtigsten Events von DC zusammenzufassen (inkl. Abstimmung und das Ergebnis finde ich immer noch gut )


    Zitat Zitat von LaLe Beitrag anzeigen
    Die steht allerdings fraglos ganz weit über dem was als erstes großes Marvelevent gilt. Secret Wars war einfach nur schlecht.
    Das hat dann DC quasi mit "Convergence" 30 Jahre später noch schlechter kopiert...

  8. #8
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Von Convergence ist bei mir nicht viel hängen geblieben. Neben der Hauptserie habe ich mir davon auch nicht viel gegeben.

    Warlord mal wieder zu sehen war cool und mit Erde-2 ging es dann ja dank Ersatzwelt auch weiter. That's it.
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  9. #9
    Mitglied Avatar von Mosepuckel
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    Das Beste an Convergence (fand ich) war, dass DC damit wenigstens den für mich "originalen" Superman gerettet hat. Richtig inkonsequent fand ich, das Hal Jordan Parallax in Convergence immernoch den Parasiten hatte. Aber na gut, der verückte gottgleiche Hal Jordan Parallax kann ja nach seinen eigenen Regeln durch die Convergence gehen und hat einfach dieses Abbild von sich mit dem Parasiten nach Joff Johns in die Convergence geschickt, damit das DCU denkt Hal Jorden wäre wieder Green Lantern, damit die Helden und die Fans vergessen, dass er das gesamte GL-Corp getötet hat, damit seine Heimatstadt erhalten bleibt, welche er neu erschaffen musste usw. .

    Ich freu mich schon auf den Megaevent, in welchem dann rauskommt, das es nie "Entitäten oder Parasiten" gab, dass das alles nur der Plan von Hal Jorden Parallax war...

  10. #10
    Mitglied Avatar von #churchi
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    Der Green Lantern Run von Johns gehört für mich zum Besten was bei DC je raus kam. Das billige "reinwaschen" von Hal Jordan finde ich bis heute aber unnötig.
    Mit Kyle hatte man einen würdigen Nachfolger und Parallax war ein interessanter und tragischer Charakter... Wirklich schade drum.
    Warte ja nur noch auf eine Parallax Who Laughs Variante aus dem finstren Dark Multiverse die jene Lücke schließt

  11. #11
    Mitglied Avatar von LaLe
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    Alter, so etwas spricht man doch nicht aus!
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