*something something* Grundsatzdiskussion *something something*

[Dekaranger]

Wenn man sich die Marktreporte der Comic Händler im Preiskatalog derzeit durchliest, kann von Krise oder ungesunden Markt derzeit keine Rede sein. Oder das ist das Pfeifen im Walde.

[Huckybear]

Mich würde interessieren unter welcher Bezeichnung Kunden erfasst werden, die regelmäßig in den Puff gehen und trotzdem Splitter komplett kaufen und dazu noch das Sommerhaus der deutschen Top Stars Affengeil finden?

Schliesst sich regelmässig Puff und Comics nicht eigentlich aus ? (zumindest in der normalen Gehaltsklasse , da beides zwei Luxusgüter , was beide vermutlich der Ehefrau /Lebenspartnerin nicht so behagen , da es vom Gesamtbudget bzw. Haushaltsgeld abgeht ?)
Ich meine, in dem Moment des Eintritts in das Bordell muss einen doch im Kopf bewusst sein, dass dadurch evtl. 2-5 Neuerscheinungen oder Wunschcomics dann nicht drin sind oder wieder nach hinten auf den nächsten Monat geschoben werden müssen usw...

[dino1]

Mich würde interessieren unter welcher Bezeichnung Kunden erfasst werden, die regelmäßig in den Puff gehen und trotzdem Splitter komplett kaufen und dazu noch das Sommerhaus der deutschen Top Stars Affengeil finden?

Das sind die sogenannten ‚jellymen‘.

[Mark O. Fischer]

Schliesst sich regelmässig Puff und Comics nicht eigentlich aus ?

https://www.comics.org/issue/612022/cover/4/

Ein gesunder Markt wäre also, wenn ein Verleger reihenweise Gurken produzieren könnte und diese im Handel als Bananen angepriesen werden.

Ein Supermarkt, der nur Bananen anbietet, wäre nicht existenzfähig. Mischkost ist gesund. Und dazu gehört auch ein Angebot von Comics im Supermarkt.
Potentielle Bestseller, die in einem Fachhandelsvertrieb versauern, der die Produkte gar nicht mehr verkaufen will, sind nicht gesund.

[Mervyn]

Potentielle Bestseller, die in einem Fachhandelsvertrieb versauern, der die Produkte gar nicht mehr verkaufen will, sind nicht gesund.

Das sind dann wohl eher die Gurken...

[Mark O. Fischer]

So wie der verkannte Jahrtausendseller Kitana.

Ist das ein running gag oder ein Blondinen-Witz?

[MickySpoon]

... habe schon seit über 10 Jahren keine privaten Sender mehr, seit der Umstellung auf DVBT bzw. jetzt DVBT2.

Dann hast Du ja Ahnung von dem, über das Du (vor-)urteilst! Passend zum derzeit vorherrschenden Zeitgeist. Wissen vom Hörensagen und aus dem Internet langt vollkommen zur Meinungsbildung!

[Mark O. Fischer]

Ist genauso ein Running Gag, wie die Schlechtrederei und apokalyptischen Weissagungen eines Verlegers, der es nicht auf die Reihe gekriegt hat, Kunden in der Kommunikation verarscht hat, es nicht verwinden kann, daß seine Bestseller, die er nicht bringen konnte, bei Splitter ein Zuhause gefunden haben.

Die Analyse des Gesamtmarktes hat mit meinen persönlichen Erfahrungen oder Leistungen nur begrenzt etwas zu tun. Wenn dir meine Argumentation zuwider ist, weil ich es wage überhaupt zu argumentieren, entkräftet das ja nun mal leider nicht die Tatsache, dass von den kleinen Auflagen keiner leben kann.

[Mervyn]

Die Analyse des Gesamtmarktes hat mit meinen persönlichen Erfahrungen oder Leistungen nur begrenzt etwas zu tun. Wenn dir meine Argumentation zuwider ist, weil ich es wage überhaupt zu argumentieren, entkräftet das ja nun mal leider nicht die Tatsache, dass von den kleinen Auflagen keiner leben kann.

Dann unterlasse doch bitte die Seitenhiebe gegen PPM, unabhängig von deinen persönlichen Erfahrungen, ist das der beste Comcivertrieb, den wir haben.
Wir als Laden sind mit der Zusammenarbeit mehr als zufrieden.

Und auch deine Vorurteile gegen Manga haben hier nichts zu suchen, Manga sind heutzutage nun mal die Einstiegsdroge für Kinder- & Jugendliche im Comicbereich. Sein wir doch froh, dass der Nachwuchs überhaupt liest.

[dino1]

Wenn ich das so verfolge gibt es doch nur Mark der den Markt am Ende sieht und mit persönlichem Ressentiment gegen Splitter und PPM aufwartet.
Warum da alle hektisch rote Flecken bekommen verstehe ich nicht, das ist doch gefühlt seit Jahren Marks einziges Thema.

[horst]

Ich meine, in dem Moment des Eintritts in das Bordell muss einen doch im Kopf bewusst sein, dass dadurch evtl. 2-5 Neuerscheinungen oder Wunschcomics dann nicht drin sind oder wieder nach hinten auf den nächsten Monat geschoben werden müssen usw...

Vielleicht bietet ja die Hure in ihrem Wartezimmer per
Lesezirkel Comics an ... das würde ein grundlegendes
Problem lösen!


Sorry ... ist mir gerade so bildlich durch den Kopf geschossen!

[Ollih]

Ich sehe nicht, dass hier irgendwelche Leistungen schlechtgeredet werden. Es geht nur um die unterschiedlichen Bewertungen heutiger Auflagen. Und diese unterschiedlichen Bewertungen finden schon zwischen Splitter und Finix selbst statt. Was für Splitter nicht mehr gut genug ist, kann für Finix noch gut sein. Es ist ja schön, wenn Fans ehrenamtlich Comics produzieren, aber das ist kein Zeichen für einen gesunden Markt.

Genau, Finix ist ein Fan-Verlag, gemessen an unserem jährlichen Output, sind wir für den dt. Comicmarkt völlig bedeutungslos (weit! unter 0,1%).
Uns daher als Referenz für einen angeblich „kränkelnden“ Markt zu benennen ist einfach grotesk.

Und um dein Argument vollkomen ad absurdum zu führen, dieser bedeutungslose Fanverlag macht trotzdem noch aus seiner Nische heraus seit drei Jahren einen 6-stelligen Jahresumsatz (die Inestoreneinlagen sind da aktuell noch gar nicht mit drinnen).
Jetzt rechne Dir selbst aus, was dann erst die relevanten Marktteilnehmer an Umsatz pro Jahr erzielen .

[Mark O. Fischer]

Dann unterlasse doch bitte die Seitenhiebe gegen PPM, unabhängig von deinen persönlichen Erfahrungen, ist das der beste Comcivertrieb, den wir haben.
Wir als Laden sind mit der Zusammenarbeit mehr als zufrieden.

Aus Kundensicht kann ich diese Einschätzung nachvollziehen und sogar teilen. Aus Lieferantensicht stellt sich die Lage leider anders dar. Da nun alle von Verlagen zuverlässige langfristige Lieferbarkeit verlangen, gehört diese andere Seite der Medaille auch zum Gesamtbild. Wenn also der Vertrieb nicht mehr lagern will und dem Verlag angelastet wird, dass er das nicht mehr kann, ist das nicht in Ordnung. Wenn wir es dann noch mit einem Monopol zu tun haben, der Verlage unterschiedlich bewertet und behandelt, verschärft sich die Lage zusätzlich. Die vertrieblichen Bedingungen für Verlage haben sich im Laufe der Jahre verschlechtert.

Und auch deine Vorurteile gegen Manga haben hier nichts zu suchen, Manga sind heutzutage nun mal die Einstiegsdroge für Kinder- & Jugendliche im Comicbereich. Sein wir doch froh, dass der Nachwuchs überhaupt liest.

Natürlich kann es einem Comic-Händler egal sein, welche Art von Comics er verkauft. Natürlich kann es einem Alben-Sammler egal sein, in welcher Auflage seine Kunst erscheint. Ich sehe aber nicht, was 20 Jahre Manga-Markt der Nachfrage nach europäischen Comics gebracht haben sollen, wenn das schon Asterix nicht schafft. Ich sehe lediglich eine Marktlücke frankobelgischer Stoffe für Jugendliche, die derzeit niemand füllt und die Nachfrage nach Alben mehr beflügeln würde als alle Manga und Superhelden zusammen.

[dino1]

Grundsatzdiskussion über (frankobelgische) Comics und die verdorbenen alten Männer landen am Ende im Puff. Nuff said.

Ach daher kennen wir uns.

[L.N. Muhr]

Da das eh schon ein Laberthread mit Blah ist, an dieser Stelle mal für alle: Die Vergangenheit von "schreiben" ist "schrieb", nicht "schrob". Man kann sich das auch nicht aussuchen, einzig "schrieb" ist richtig. Ich will mir da jedes Mal den Kopf irgendwo an einer Wand zermatschen, wenn ich das hier lese.

Ich nehme an, Menschen wie Heinz Erhardt machen dir Kopfschmerzen?

[L.N. Muhr]

Mich würde interessieren unter welcher Bezeichnung Kunden erfasst werden, die regelmäßig in den Puff gehen und trotzdem Splitter komplett kaufen und dazu noch das Sommerhaus der deutschen Top Stars Affengeil finden?

Kundengruppe 0: kein Familienleben, viel Knete und keinen Geschmack = denen kann man alles andrehen.

Sie stellen das Rückgrat der deutschen Comicindustrie dar.

[amicus]

Genau, Finix ist ein Fan-Verlag, gemessen an unserem jährlichen Output, sind wir für den dt. Comicmarkt völlig bedeutungslos (weit! unter 0,1%).
Uns daher als Referenz für einen angeblich „kränkelnden“ Markt zu benennen ist einfach grotesk.

Und um dein Argument vollkomen ad absurdum zu führen, dieser bedeutungslose Fanverlag macht trotzdem noch aus seiner Nische heraus seit drei Jahren einen 6-stelligen Jahresumsatz (die Inestoreneinlagen sind da aktuell noch gar nicht mit drinnen).
Jetzt rechne Dir selbst aus, was dann erst die relevanten Marktteilnehmer an Umsatz pro Jahr erzielen .

Viel interessanter ist der Gewinn, die Verbindlichkeiten, der Eigenkapitalanteil etc.etc. Umsatz alleine sagt nicht viel aus.

[horst]

Gefühle sind wie Zahlen. Trügerisch. Mit durchschnittlich 30 Büchern pro Jahr und 2-3 pro Monat bist Du ein guter Stammkunde. Ein an der Materie Interessierter. Dass Dir Dein monatliches Taschengeld nicht mehr Käufe erlaubt, ändert ja nix daran, dass 285 Splitter-Bücher nicht wenig sind. Ist von 2000 fast jedes 7te. Und wärst ein reicher Sammler, würde Splitter an Dir noch mehr verdienen.
Preise und Einkaufskraft sind andere Fässer.

Lustig, dass 30 Bücher im Jahr für die meisten
Zack-Leser in der zweiwöchentlichen Aera am
Jahresschluss auch nur 30 Hefte+Paraden waren.


Da egalisiert sich doch so einiges.

[Ollih]

Viel interessanter ist der Gewinn, die Verbindlichkeiten, der Eigenkapitalanteil etc.etc. Umsatz alleine sagt nicht viel aus.

Schon richtig, aber ohne Umsatz auch kein Gewinn.

Was ich damit verdeutlichen wollte ist, das die Nachfrage nach Comics heute (Stand 10.08.2019) vorhanden ist, der Markt also funktioniert. Wenn derzeit also einzelne Verleger (Marktteilnehmer) keinen Gewinn erzielen und/oder aufgeben müssen, hat das nichts mit fehlender Nachfrage oder einem "kränkelnden" Markt zu tun, sondern liegt allein in der Verantwortung des Verlegers.

[amicus]

@Ollih

Da bin ganz bei dir. Der Markt ist gesund! Wenn man sich überhaupt auch einmal das gesellschaftliche Ansehen des Comics betrachtet im Vergleich zu 50zigern und 60zigern, wo Comics als Schund bezeichnet wurden sind, und heute als Kunst anerkannt sind, bleibt unter dem Strich doch festzuhalten, dass das im Ganzen eine sehr erfreuliche Entwicklung ist.

[horst]

Das Dumme an dieser ganzen Hochrechnerei ist doch, dass jeder noch so stimmige Durchschnittswert überhaupt nichts aussagt.

Unsinn ... Hochrechnungen sind die bestmögliche Basis
um mit vernünftigem Aufwand zu Analysieren. Das wird in
Industrie, Politik und Planungswesen jeden Tag gemacht.

Über die Qualität der Hochrechnung entscheidet nur
die Qualität der Datenbasis ... und die ist bei uns "faktisch"
sehr gut.

Wenn nun 6.000 Sammler je 5 Titel pro Monat kaufen und 140.000 Gelegenheitskäufer je 1 Titel pro Jahr, sind das auch 500.000 verkaufte Titel pro Jahr. Kalkulatorisch verlässlich sind dann aber nur die wenigen Stammkunden.

Moment ... mal kurz nachrechnen:
6.000 plus 140.000 macht "146.000" Kunden/Leser.

Hast du nicht gerade deine ganze Antihaltung
ad absurdum geführt!?

Wenn es um die Frage geht, ob der Markt gesund oder krank ist, ist nicht der Gesamtumsatz, die Titel- oder Kundenzahl entscheidend, sondern nur, wer von Comics leben kann.

Und wieder wird ein neues Fass aufgemacht!

In Deutschland können vielleicht 50 Comiczeichner
(ich bezeichne diejenigen so, die das regelmäßig oder
ausschliesslich machen) nicht davon leben.

In Frankreich können 3.000 Comiczeichner nicht
davon leben.

Aber das ist eine ganz andere Diskussion.
Zumal wir Heute mehr deutsche Künstler beschäftigen,
als es das alte Zack je getan hat!

(Anm.: die Zahlen sind nur geschätzt!)

Statt also immer dieses Wachstum in die Breite schön zu reden sollte ehrlicherweise eigentlich jeder zumindest darüber nachdenken wollen, wie man größere Auflagen schneller verkaufen kann.

Mach alle Kleinverlage zu, verbiete allen Fan-Magazinen
und Fan-Zeichnern das produzieren, verbiete den internationalen
Handel mit Lizenzen ... und schon steigt auch wieder
die "deutsche Auflage"!

Ich hatte es dir schon mal vorgerechnet. Am Kiosk ist
die Einnahmequelle "Werbemarkt" im Begriff sich "aufzulösen"
und selbst 500.000 gedruckte Zack sind ohne komplette
Gegenfinanzierung der Produktionskosten durch Werbeeinnahmen
im durchschnittlichen Verkauf - das wären 125.000
Exemplare - nicht fähig den notwendigen Gewinn abzuwerfen.

Warum wohl gibt es z. B. ein Dutzend "LEGO und PLAYMOBIL"-
Comics am Markt! Denk doch einfach mal drüber nach!

Die Welt hat sich nun einmal "geändert" und überall
außerhalb der Comicwelt sind diese Veränderungen -
bzw. auch die Auflageneinbrüche - meist noch stärker.

[Grünling]

Ich sehe lediglich eine Marktlücke frankobelgischer Stoffe für Jugendliche, die derzeit niemand füllt

Was sollen denn frankobelgische Stoffe sein und wieso sollten Jugendliche das kaufen?

[OK Boomer]

Da das eh schon ein Laberthread mit Blah ist, an dieser Stelle mal für alle: Die Vergangenheit von "schreiben" ist "schrieb", nicht "schrob". Man kann sich das auch nicht aussuchen, einzig "schrieb" ist richtig. Ich will mir da jedes Mal den Kopf irgendwo an einer Wand zermatschen, wenn ich das hier lese.

Docht mir ein Gedicht

Ich stund auf, mir bromm der Kopf,
schloff zum Arzt, der schrob mich krank.
Zu Hause dann bruh ich mir Tee,
der brung mich wieder auf die Höh.
Satz mich an den Tisch,
docht mir dies Gedicht.

©️ Richard Thomas Günther

[dino1]

In Österreich wird als Perfekt (Vergangenheit) "Ich habe geschrieben" verwendet. "Ich schrieb" ist Präteritum (Mitvergangenheit). "Ich schrob" wird unter Geschwurbel verortet.

Sorry, aber das Perfekt ist doch keine Vergangenheit, sondern die vollendete Gegenwart.
Oder ist da so ein Unterschied zwischen Österreich und Deutschland?

[Gagel]

Hat er sich verschroben oder gar verschrobene Gedanken?