Mediterranee, 61, allein stehend, Ex-Model und Lui-Covergirl, jetzt Inhaberin eines kleinen Käsefachgeschäftes mit eigener Herstellung, die letzten neun Monate hat sie bis zum Ende die sterbenskranke Mutter gepflegt. Der Bruder: "...ich kann mich noch nicht an die Idee gewöhnen, dass jetzt du die Älteste der Solezas bist." ("Es gibt Worte, die zubeißen.")
Ulysses, 59, Witwer, Möbelpacker am Ende seiner letzten Schicht, bei der Verkleinerung des (Klein-) Betriebes bei der Sozialauswahl durchs Raster gefallen: "Ich hatte keine Wahl Ulysses. Die anderen Männer haben noch Kinder in der Ausbildung, Hyptheken..."
Beide kennen sich nicht.
Es bleiben Erinnerungen. Was wird? Die alten Männer auf der Parkbank, die missmutig vor sich hinstarren.
Ulysses (Gedanke): "Wie oft komme ich an dieser Bank vorbei? ... Nicht stehen bleiben, weiter gehen, Schritt für Schritt."
Mediterranee (Gedanke): "Also träumen wir alle von diesem reizenden Prinzen. ... Warum immer ein Prinz? ... Wir sollten lernen, uns mit Zwergen zu begnügen."
Ulysses (Gedanke): "Ruhestand? Leicht gesagt! ... Es fühlt sich eher an wie nach einem vernichtenden Rückzugsgefecht!"
Mediterranee und Ulysses treffen sich, ausgerechnet im Wartezimmer eines Frauenarztes. "Warten Sie auf Ihre Frau?" - "Meinen Sohn. Ich warte auf meinen Sohn." So kommt man ins Gespräch. Dann geht die Tür des Arztzimmers auf und: "Du bist schon da, Papa?"
Verabschiedung: "Kommen sie mal im Laden vorbei. Ich mache Ihnen einen Sonderpreis auf den Brie de Meaux."
Und Ulysses kommt vorbei ... und kommt wieder ... und wieder ... und sie machen etwas gemeinsam ... und sie machen ... eine wunderbare Erfahrung ...
Ulysses erzählt: "Der schlimmste Umzug meines Lebens? Ein Comicsammler. Ein echt kranker Typ! Er hatte an die 15.000 Alben! Wir haben ihm welche geklaut, um zu sehen, ob er es merkt. Tja... er hat es gemerkt, der Blödmann!" (Erkennt sich jemand wieder?)
Lydie, Merci, Die Adoption - und jetzt "das unabwendbare altern der gefühle". Zidrou schafft es immer wieder, berührende Geschichten in kitschfreie Szenarien zu verwandeln. Mit der jungen Aimée de Jongh hat er eine Zeichnerin gefunden, die seine Ideen kongenial mit leichtem Strich und warmen Farben umgesetzt hat.
warmherzig, hoffnungsvoll ...
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