Erinnert mich ein wenig an Conquestador, nur dass die Geschichte im 17. Jahrhundert spielt. "Historiencomic" mit Mysterie-Elementen: Treibjagd auf Monster, Mumien, Mutationen, aber ohne Mumie. Ich nehme hier nichts vorweg. Das erschließt sich schon aus dem Cover/Titelbild. Ein wenig Jim Hawkins, ein wenig Liebesgeschichte, eine Prise Inka/Maya, ein Schuss Long John Silver. Eine bunte Mischung. Richtig spannend wird es erst zum Schluss, was daran liegt, dass erst die Akteure vorgestellt werden müssen. Im Gegensatz zu Conquistador ist der Protagonist keine starke Persönlichkeit, kein cooler Held, sondern jung, unerfahren, hat keine erkennbaren besonderen Stärken. Die Erzählung bleibt bisher etwas in der Schwebe, wirkt unentschlossen, in welche Richtung es gehen soll. Ich finde sie nicht schlecht, es gibt aber stärkere Anfangsbände. Gleichwohl kommt keine Langeweile auf. Die Story hat Potential. Langeweile kommt beim Lesen nicht auf. Bin also auf die Fortsetzung gespannt.
Die Bilder erinnern mich an den Manierismus, d.h. längliche Köpfe und verlängert erscheinende Gliedmaßen, für mich ein bewusst eingesetztes Stilmittel. Die Mimik der Gesichter wirkt manchmal etwas eintönig oder hölzern. Die Schiffe sind schön gezeichnet, hat man aber z.B. bei Delitte schon detailgetreuer und ansprechender gesehen. Der Gesamteindruck ist absolut in Ordnung.
P.S.: Eine Prophezeiung gibt es nicht. Der Band könnte daher auch etwas für Chouette sein.
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