Hätte ich mir gewünscht, dass Akira und Kondo zusammenkommen? Ja sehr!!! Was nicht heißt, dass ich nicht auch damit hätte leben können, dass sie nur platonisch befreundet bleiben. Aber was der Manga stattdessen macht, finde ich einfach nur schlimm. Dieser abrupte Kontaktabbruch kommt so rüber, als wäre eine Age-Gap-Beziehung absolut unmöglich und von vornherein zum Scheitern verurteilt. Das ist im Endeffekt die Aussage des Werkes und wird sogar noch durch das Was-wäre-wenn-Szenario untermauert, in dem Akira und Kondo gleich alt sind und quasi signalisiert wird, dass sie nur aufgrund des Altersunterschiedes nicht zusammen finden konnten.
Akira hat keinerlei positiven Einfluss auf Kondo, finde ich. Ich hätte mir gewünscht, er hätte sich mit seiner Geschichte wenigstens mal bei einem Verlag beworben oder an einem Autorenwettbewerb teilgenommen oder sonst was. Was war der Sinn dahinter, Kondos Exfrau einzuführen und ihre Begegnung mit Akira einzubauen, wenn sie dann nicht erfährt, was Akira für ihn empfindet? Da hätte man echt mehr drausmachen können, auch in Richtung Drama, denn let's face it: Ab Band 6 ging die Story komplett den Bach runter. Es gab eigentlich keine interessanten Vorkommnisse mehr und es plätscherte alles einfach nur noch bedeutungslos vor sich hin.
Ich finde übrigens nicht, dass das Genre eine Ausrede ist. Es gibt mehr als genug "Slice-of-Life"-Serien, bei denen man am Ende nicht das Gefühl hat, dass sämtliche Nebencharaktere eine völlig unbefriedigende bis gar keine Conclusion erhalten haben. Bei "K-On" hat man sich ja bspw. sogar die Mühe gemacht, in zwei Zusatzbänden aufzuzeigen, was den Mädels auf dem College passiert, bzw. den jüngeren im letzten Highschool-Jahr. Bei US-Serien - sofern sie nicht geaxed wurden - erfährt man sowieso fast immer in der letzten Folge, was aus allen geworden ist. Fakt ist, dass sämtliche Nebenplots absolut pointless waren und Kase storymäßig einfach nur verheizt wurde. Wahrscheinlich damit Kondo einen Grund hatte, Akira zu feuern (wegen der Ohrfeige), wobei auch das ein Manko des Mangas ist, dass man gar nicht erfahren hat, was er zu ihr sagt und weshalb sie im Café aufhört.
Warum dieser harte Kontaktabbruch von jetzt auf gleich? Ich hätte es z. B. viel schöner gefunden, wenn Kondo Akira am Ende von der Tribüne aus angefeuert hätte. Selbst Kondos alter Freund Chihiro durfte mit dem jüngeren Schriftsteller in Kontakt bleiben. Solche Enden finde ich immer schwer nachvollziehbar. Gerade wenn man so viel gemeinsam erlebt und durchgemacht hat. Dass man sich im Leben schon mal aus den Augen verliert, ist ja normal, aber im Manga findet ja ein ganz bewusster Kontaktabbruch statt. In der Hinsicht muss ich ganz ehrlich sagen, dass mir der Anime um Welten besser gefällt! Diese langweiligen Stories in den hinteren Bänden, die nirgendwohin führten, hat man einfach weggelassen und am Ende offen gelassen, ob Kondo und Akira noch zusammenkommen werden.
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