Grün

[Zardoz]

Was uns definitiv unterscheidet, so Frauke Berger auf die Frage, wieviel von ihr in der Protagonistin Lis steckt, ist Lis "kleines" Alkoholproblem. Dann bleibt nur zu hoffen, dass Frau Berger kein großes hat.

https://www.comic-couch.de/magazin/i...frauke-berger/

Splitter hat das Interview mit der sehr sympathisch wirkenden Künstlerin im Rezi-Thread eingestellt. Die vorgestellten Zeichnungen sind originell und haben Wiedererkennungswert. Die Story ist vielleicht nicht wirklich neu, aber welche Geschichte seit der Ilias kann das schon von sich behaupten. Ich bin jedenfalls neugierig geworden und drücke Frau Berger die Daumen, dass der Band auch kommerziell ein Erfolg wird. An mir wird es nicht scheitern!

[El Duderino]

Die Geschichte würde mich da eigentlich weniger interessieren, aber die Zeichnungen sind einfach sehr erfrischend. Erinnern mich an Brandon Graham(von ihm sind Image Serien wie Prophet, Multiple Warheads oder King City).

Mal sehen, vielleicht wird das mal ein Spontankauf, schön jedenfalls deutsche Genrekost mal wieder im Regal zu sehen.

[Zardoz]

Nachdem ich den Comic gelesen habe, hier mein Eindruck - kurz zusammengefasst:
Phantasievolle, erfrischende Zeichnungen; ungewöhnlicher Stil mit hohem Wiedererkennungswert.

Die Story funktioniert in dem Sinne, dass meine Neugierde geweckt ist und ich wissen möchte, wie es weitergeht. An dieser Stelle vielleicht eine kleine Kritik:
der Comic scheint mir nichts für "Schnellleser" zu sein. Da er nicht dialogüberfrachtet ist, muss man gelegentlich schon sehr genau hinschauen, um der Handlung folgen zu können. In Band 1 finden sich kaum Erklärungen. Es bleiben viele Fragen offen, vielleicht zu viele. Hintergründe, Verlauf, Ursache der ökologischen Katastrophe, Motivation der Protagonistin, ihre Beziehungen zu den anderen Figuren sind bisher weitestgehend ungeklärt. Die einzelnen Charaktere haben keinen besonderen Tiefgang. Man kann sich in keine Person richtig "hineinversetzen". Auch "das kleine Alkoholproblem" habe ich nicht als solches wahrgenommen, da die Protagonistin lediglich einmal auf einem gemeinsamen Gelage reichlich Alkohol konsumiert hat. In der Vorankündigung heißt es, es handele sich u.a. um eine Geschichte von "Tapferkeit und Freundschaft". Dazu finden sich in Band 1 nach meiner Auffassung aber allenfalls Andeutungen, was natürlich nicht ausschließt, dass diese noch in Band 2 vertieft werden. Der Funke ist daher bei mir noch nicht so richtig übergesprungen. Nur (nochmals) zur Klarstellung: das ist eine vorläufige Bewertung, eine abschließende Beurteilung kann selbstverständlich erst nach dem 2. Band erfolgen.

Das hört sich möglicherweise zu negativ an. Angesichts der sehr interessanten Zeichenstils hatte ich wahrscheinlich überzogene Erwartungen an den Comic geknüpft, denen er insgesamt nicht gerecht werden kann. Geht man wieder einen Schritt zurück, so bleibt festzustellen, dass es sich um ein gelungenes, gutes Debüt handelt, der die Aufmerksamkeit der Leserschaft verdient. Ich glaube, dass Frau Berger großes Potential besitzt und hoffe, dass ihr die Gelegenheit eingeräumt wird, ihren Stil zu verfeinern bzw. weiterzuentwickeln. In dem "Artwork" scheint mir ihre Stärke zu liegen. Möglichweise wäre auch die Zusammenarbeit mit einem guten Szenaristen anzudenken.

[Apobandicoot]

Wegen der "anderen" Zeichnungen wollte ich dem Comic eine Chance geben. Leider konnte mich die Story in keinem Moment wirklich packen. Für mich ist es zu verworren, ohne ein richtiges Ziel. Empathie kommt für keinen der Protagonisten auf. Es kommt mir leider so vor, als wollte man sehr viele "Probleme" gleichzeitig ansprechen. Schade. Ein wenig mehr hatte ich mir dann doch erhofft.

[Gagel]

Und hier gleich die Rezi auch comic-couch, damit sie nicht in der Rezisammlung untergeht. Da ich den Band noch nicht kenne, muss ich mich einer Stellungnahme enthalten.

https://www.comic-couch.de/titel/gruen-bd1/

[Atlan]

Ein beeindruckendes Werk. Schön, dass solche Comics auch hierzulande produziert und sogar veröffentlicht werden.
Die Geschichte ist noch etwas mysteriös, aber interessant und gut erzählt.
Ich frage mich nur (und bedaure), wie das Ganze in nur zwei Bänden abgehandelt werden soll. Die entworfende Welt wirkt wunderbar komplex mit ihren unterschiedlichen Gebieten und Völkern. Hier könnte man wirklich eine länger laufende Serie spielen lassen.
Die Zeichnungen sind wunderschön. Nicht perfekt, aber sehr atmosphärisch und nah am Stil von Hayao Miyazaki. Ich freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung/den Abschluss und hoffe, dass wir darauf nicht zu lange warten müssen.

[Whoosher]

Toll, weil anders. Ich habe wie einige Vorgänger nicht alles erfassen können und bin daher um so gespannter auf Teil 2. Ebenso hoffe ich, daß es nicht nur bei diesen beiden Alben bleiben wird. Vom Setting her Miyazakis Nausicaä, vom Stil Moebius. Was ich nicht erkennen kann, ist der hier erwähnte https://diezukunft.de/interview/comi...ga-und-moebius Manga Einfluss. Den muss man mir erläutern.

Wird Frau(ke) Berger in Erlangen anzutreffen sein?

Grüße

[makeshi]

Wird Frau(ke) Berger in Erlangen anzutreffen sein?Grüße

Ja, wird sie. Die offizielle Liste der eingeladenen Künstler kommt in den nächsten Tagen.

[Gimli]

Nach meinen überaus positiven Erfahrungen mit Myre und den zumeist positiven Einschätzungen hier, steht jetzt dieser "aus deutschen Landen von deutschen Damen"-Comic (Zitat mit hoffentlich freundlich gestatteter Verwendung durch OK.) ganz oben auf meiner Einkaufsliste.

[PhoneBone]

Ich habe den Comic gerade zugeklappt. Das Gesehene muss man erstmal sacken lassen. Der Einfluss von Moebius ist unübersehbar. Interessanterweise habe ich gerade im Interview gelesen, dass Neon Genesis Evangelion großen Einfluss auf die Entwicklung von Grün genommen haben soll. Tatsächlich ist NGE der einzige Manga, den ich bislang gelesen habe und das tatsächlich mit Begeisterung. Mit diesem Wissen im Hinterkopf lassen sich tatsächlich angedeutete Parallelen, zumindest was das Storytelling angeht, erkennen. Auch bei NGE gibt es keine Erklärungen und man muss sich das Wissen der Protagonisten alleine erarbeiten. Um Grün wirklich zu verstehen muss man normale Comic-Konventionen fallen lassen und sich auf die Erzählweise einlassen. Ich musste den Band gerade 2 mal hintereinander lesen, bevor ich das konnte. Ich habe es definitiv nicht bereut! Großartig! Bitte mehr davon!!
Schade, dass ich ohne jegliches Vorwissen am Samstag Frauke Berger den Band habe signieren lassen. Gerne hätte ich mit ihr über den Inhalt gesprochen. Im Nachhinein ist man immer schlauer.
Grün hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich habe ihn mir eigentlich hauptsächlich geholt, weil Frau Berger mir am Samstag ein bisschen Leid tat. Um sie herum lange Schlangen bei den anderen Künstlern und bei ihr fast niemand. Völlig unverständlich! Auf der anderen Seite kann ich froh sein, sonst wäre mir diese Perle wohl entgangen.

[Zardoz]

Keine Schlange bei Frau Berger? In der Tat gänzlich unverständlich. Wahrscheinlich werden sich in ein paar Jahren einige Leute richtig ärgern, dass sie sich keinen Band haben signieren lassen.

Ich jedenfalls bin richtig gespannt auf den 2. Band, der für März 2019 angekündigt ist.

[Kohlenwolle]

Auch ich habe mir bei Frauke Berger eine Skizze abgeholt, aber nicht aus Mitleid, sondern weil ich mir das auch vorgenommen hatte.
Das bei ihr kein großer Andrang wie bei den Anderen war, ist zwar nicht schön, aber dafür hatte sie wirklich Zeit beim zeichnen.
Ihre Zeichnung gehört zu meinen Top 5 die ich dieses Jahr in Erlangen ergattern konnte.

[Schreibfaul]

Keine Schlange bei Frau Berger? In der Tat gänzlich unverständlich. Wahrscheinlich werden sich in ein paar Jahren einige Leute richtig ärgern, dass sie sich keinen Band haben signieren lassen.

Das kann jedem passieren.
In Strassburg Comic Festival saß Ingo Römling komplett alleine. Habe natürlich die Gelegenheit genutzt und dafür die geilste Zeichnung ever bekommen.

[reformator]

Just ist auf Comic.de ein Video-Interview mit Frauke Berger erschienen:

http://www.comic.de/2018/06/comic-sa...hr-werk-gruen/

[Zardoz]

Band 2:
weiterhin sehr schöne, phantasievolle Zeichnungen, erinnert tatsächlich an moebius (mittlerweile habe ich schon einige Geschichten aus dem opus gelesen). Konsequente, stringente Fortsetzung der Geschichte. Allerdings nicht einfach zu verstehen. Ich habe mehrfach zurückgeblättert. Trotzdem bleibt das Gefühl, die Geschichte nicht vollständig durchdrungen zu haben. Ging mir bei moebius nicht anders. War anscheinend aber auch beabsichtigt.

PhoneBone hat weiter oben geschrieben, man müsse normale Comic-Konventionen fallen lassen und sich auf die Erzählweise einlassen. Für Apobandicoot ist die Geschichte verwirrend. Beide Ansichten scheinen zuzutreffen. Es wird nicht alles im Detail erklärt. Auch die Abfolge der Bilder trägt nicht immer zum Verständnis bei. Wenn im nächsten Panel herangezoomt wird und quasi eine Groß-/Detailaufnahme gezeigt wird, erkenne ich manchmal nicht, was dort eigentlich zu sehen ist.

Fazit: der Comic macht es dem Leser nicht einfach, vermag aber schon durch die Zeichnungen zu überzeugen. Er regt zum Nachdenken an. Wer Wert auf eine "herkömmliche" Abenteuerstory oder einen Science-Fiction in der Art von Bec legt, sollte die Finger davon lassen.

[Gagel]

Mir geht es ähnlich, obwohl ich Band 1 gleich noch einmal vorweg gelesen habe.