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Thema: Hegen und die Urheberrechte (aus "Digedags in der Zeitung" ausgelagerte Diskussion)

  1. #126
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Wie mir Jens Fischer, einer der besten Kenner der Zeichenstile, versicherte, ist auch die fertige Zeichnung von dieser Szene von Hannes Hegen. Auch der Rückblick auf die Nero-Hypnose im Heft 198 ist ziemlich sicher von ihm, oder die Titelbilder der Hefte 200 und 212.

    Persönliche Zeichenstile sind ja nichts statisches. So etwas verändert sich im Lauf der Jahre langsam. Den Strich von Hannes Hegen aus den frühen 50ern kann man sicher nicht 1 zu1 20 oder 30 Jahre später genauso wiedererkennen.
    Ja das mit dem Titel 200 sieht man, gerade bei den Pflanzen und auch bei den Digedags, aber warum hat er später sich dann, obwohl viel mehr wieder selber gezeichnet, „verschlimmbessert“ um es mal so zu sagen. Denn die Digedags aus den 90er sind ja wohl nicht vergleichbar mit den, sagen wir mal Heft 200?
    Also das Bild wird zwar ihm zugeschrieben, aber ist nicht von ihm, vielleicht einzelne Figuren, aber nicht der Don Pedro!

  2. #127
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Rookie Beitrag anzeigen
    In einer Sache hat gbg aber recht. Das Mosaik war nie politisch. Auch das man damit quasi als DDR-Bürger verreisen konnte spielte damals keine Rolle. Es waren einfach lustige und vor allem spannende Geschichten. Die Legenden wurden dann später erst nach der Wende gestrickt. Ich empfand das schon immer sehr befremdlich das diese angeblich politische Rolle, die Herr Hegenbarth mit seinem Mosaik gespielt haben soll, immer so in der Presse und in Ausstellungen hervorgehoben wird. Das ist nämlich tatsächlich "Stuß".
    Ich habe mir noch einmal einige offizielle Pressemitteilungen des ZGF zum Mosaik und Hannes Hegen angesehen. Ja, in einem Teil dieser Artikel wird Hegens "Kampf gegen Verlag, FDJ und SED-Funktionäre" in meinen Augen unangemessen weit in den Vordergrund gestellt. Obgleich - und was seinerzeit für mich noch kein Thema war - in den 70er und besonders den 80er Jahren hat doch jeder mit offenen Augen sehen können, dass in unserer Presselandschaft etwas nicht stimmte. Da kamen dann schon positive Erinnerungen auf, wie angenehm politisch unbelastet die Mosaik-Abenteuer waren. Und um ehrlich zu sein, selbst die diesbezüglich viel gescholtenen Neos-Geschichten sind ja irgendwie zeitlos. Heute sehen wir, wie wenig Schurkenstaaten an ein spezifisches Gesellschaftssystem gebunden sind.
    War das Mosaik, mal abgesehen von dieser offensichtlichen Phase, politisch? Aber ja doch – denn es zeichnete sich durch eine politische Ästhetik aus. Das dürfte für andere Comics nicht weniger zutreffen (im positiven wie im negativen Sinne). Ich empfand die Ästhetik im Mosaik immer als ausgeprägt humanistisch. Und die politische Rolle des Herrn Hegenbarth – warum wird heute so massiv darüber berichtet – und ist das eine gestrickte Legende?

    Ich kann mir meine Meinung dazu natürlich nur aus den Informationen bilden die mir zugänglich sind und die ich nach 1990 so konsumiert habe. Und da denke ich zu allererst an Lettkemann/Scholz „Schuldig ist schließlich jeder…“. Verschiedene Autoren wie Kock, Kramer oder Friske griffen das Thema ebenfalls oder auch neu auf und es gipfelte in Lehmstedts „DgGdD“, die den Untertitel „Die Publikations- und Zensurgeschichte des Mosaiks von Hannes Hegen“ trägt.
    Wen wundert es da, dass Aussteller und Autoren der Tagespresse sich wieder und wieder diesen Hintergrundgeschichten widmen? Sie sind historisch interessant und auch relevant, deshalb dürfen sie bei der Nachlassverwaltung gerade im Haus der Geschichte auch nicht unter Tisch gekehrt werden. Aber in den Tageszeitungen sollte es doch eher um die Ausstellungen und die Bedeutung des Werks selbst gehen. Fußnoten der Geschichte auch als solche behandelt werden.

    Meine Meinung ist ebenfalls, dass Hegen in erster Linie „seine“ Bildgeschichten so erzählen wollte, wie er es wollte und sich sein „Kampf“ in erste Linie danach dem Motto richtete: „Hier steht Hannes Hegen drauf – und hier ist auch das drin wofür der Name Hannes Hegen steht“. Dafür sei ihm besonderer Dank und Anerkennung geschuldet. Das war es dann aber auch.
    Mehr als ein vorzeitiges Ende seiner Comicserie hat er nie riskiert.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  3. #128
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Ja das mit dem Titel 200 sieht man, gerade bei den Pflanzen und auch bei den Digedags, aber warum hat er später sich dann, obwohl viel mehr wieder selber gezeichnet, „verschlimmbessert“ um es mal so zu sagen. Denn die Digedags aus den 90er sind ja wohl nicht vergleichbar mit den, sagen wir mal Heft 200?
    Also das Bild wird zwar ihm zugeschrieben, aber ist nicht von ihm, vielleicht einzelne Figuren, aber nicht der Don Pedro!
    Ob der Pedro hier von ihm ist kann ja Bhur vieleicht nochmal mit Jens Fischer eruieren. Vieleicht sind ja auch die Digedags der 90er Jahre die, die sich Hegen so immer von der Ästhetik her vorgestellt hat. Nur wir finden die halt komisch, denn wir waren die alten Figuren gewohnt und haben die Neuerung als vieleicht "verschlimmbessert" wahrgenommen. Interessant finde ich bsw. auch im ZGF Vorlass, dass es Zeichnungen aus den 90er Jahren gibt vom Heft Nr. 1, wo die Figuren der Digedags neu gezeichnet wurden, also quasi auf modern getrimmt wurden. Hegen hatte damals auch im Rahmen der Nachdruckverhandlungen ab Heft 224 aus Gründen notwendiger Überarbeitungen einen Nachdruck der Hefte 1-12 ausgeschlossen und die Runkelserie favorisiert. Das ihn bei den frühen Heften die Digedags nicht mehr ganz so gefallen haben, könnte zumindest ein Grund dafür gewesen sein.

  4. #129
    Mitglied Avatar von gbg
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    Na ja, die Daxe waren nicht homogen, anfangs älter als später
    Ich glaube aber auch, Hegen konnte sich selber nicht eingestehen, und das geht halt leider vielen Künstlern so, wenn sie mit ihrem „Frühwerk“ konfrontiert werden, hätten sie es am liebsten unter den Tisch gekehrt. So ging es ihm ja mit seinen Karikaturen. Bei der Antwort auf meine Frage dazu, warst Du ja dabei...
    Aber ich finde, gerade das macht die Entwicklung eines Künstlers aus, durch Irrungen - Wirrungen, seinen Stil zu finden.
    Da aber das Mosaik von einem Kollektiv gestaltet wurde, und er praktisch der Herausgeber war, musste er damit leben, dass seine Entwürfe, die Handschrift der einzelnen Zeichner trugen. Er achtete penibel darauf, dass die Unterschiede marginal blieben, im Gegensatz zum heutigen Heft, wo von einer Seite zur nächsten der Strich derart wechselt, dass es manchmal schon „weh“ tut.
    Ich denke auch, später, als er die Titel und Vorsätze, angefangen hatte das bei der Dia-Serie, selber wieder zeichnete, er an die, ich sage mal „für gut befundene Qualität“, der Figuren nicht mehr ran kam. Seine Digedags wurden eben mit den Augen des Lesers, im Stil des Kollektivs gesehen.
    Vielleicht krämte ihn das?
    Und die Mär, dass er keine Aufträge mehr erhielt, weil er den Verlag verklagt hatte, ist sicher auch nur die halbe Wahrheit.
    Die Verlage oder Firmen (Dia-Serie) kannten von ihm nur das Mosaik und wollten nur das Mosaik.
    Um sich unabhängig zu machen, hätte er während der Zeit des Mosaik schon den Grundstein für das dritte Leben legen müssen, und genau das hat er nicht gemacht! Oder nicht machen können, wegen dem imensen Zeitdruck monatlich einen Vertrag zu erfüllen. Er wird manchmal schlaflose Nächte, kurz vor Drucklegung gehabt haben!
    Und die Person Hegenbarth hatte eben von 1947 bis 1974 alles „richtig“ gemacht, das wogte ihn auch in eine gewisse Sicherheit, es wird schon so weitergehen.
    Die spätere „Werbung“ für sich und sein 3. Lebenswerk, nun sich selbst zu inszenieren, das war nun wirklich nicht sein Ding!
    Dabei musste er bis zu letzt nicht am Hungertuch nagen, denn der Verlag, den er mal verklagte, „unterstütze ihn bis heute.“
    Also auch die Verwertung des „alten Zeugs“ bis heute- alles richtig gemacht!
    Hegen wollte, in Erinnerung seiner Verwandschaft, eben auch als „großer Künstler“, der der Nachwelt mehr hinterlässt, als „nur ein Mosaik“, gelten. Dass er sich gerade mit seinem geliebten, manchmal nervigen Kind Mosaik, unsterblich gemacht hat, ich glaube, dass hatte er erst ganz spät erkannt und wurde „milder“

    Das natürlich die Schenkung ans ZGF, zum einen ok war, denn damit bleibt es im „Besitz“ der „Massen“, zum anderen wird es dadurch einer politischen Zäsur im Sinne der BRD ausgeliefert, die sich nun mal als Sieger des Wettstreits der Systeme bezeichnet und daher nicht objektiv sein kann und darf!
    Da aber neue Systeme gern die alten „Fleddern“, kann es bei einem „Wechsel“ ebenso dazu kommen und die Schenkung geht wie weiland in der DDR, den Bach runter!

  5. #130
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    Naja, das Mosaik hat er zumindest schon in den Streitigkeiten mit dem Verlag Mitte der 70er Jahre als sein "Lebenswerk" bezeichnet, was man ihm gedenke wegnehmen zu wollen. Als Künstler hat er durchaus mehr der Nachwelt als nur Mosaik hinterlassen. Alleine 50 Tausend Zeichnungen soll der Vorlass umfassen und nur ein Teil davon ist Mosaikrelevant. Als Illustrator von Büchern hätte er sich denke ich auch ganz gut gemacht. Nach der Wende hingegen war es nun wieder am einfachsten, auf das altbewährte Mosaik zurückzugreifen und die Masse zu bedienen. Leicht verdientes Geld würde ich sagen, mit nur geringem unternehmerischem Risiko.

  6. #131
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    … aber warum hat er später sich dann, obwohl viel mehr wieder selber gezeichnet, „verschlimmbessert“ um es mal so zu sagen. Denn die Digedags aus den 90er sind ja wohl nicht vergleichbar mit den, sagen wir mal Heft 200?
    Du beschäftigst dich seit 30 Jahren mit der Materie, aber stellst immer noch diese Frage? Nun gut ich will versuchen es zu beantworten.

    Er war eben ein guter Chef und hat sich gute Leute geholt. Die haben "sein MOSAIK" auf eine Qualität gebracht, die er allein nie erreicht hätte und danach auch nicht mehr erreicht hat. Um mal die harte Wahrheit zu schreiben: als Zeichner war er einfach nicht so gut wie beispielsweise Lona Rietschel. So blieb ihm nach dem Ende seines Kollektivs nur noch, dessen Zeichnungen zu plagiieren, wenn er neue Vorsätze und Zwischentitel für die Sammelbände zeichnete. Und dazu kommt natürlich noch ein Faktor: er wurde nicht jünger, 1995 war er 70. Und natürlich wurde damit seine Zeichenfähigkeit nicht andauernd besser. Eine Tuschehand ist wie eine gute Stradivari. Im Schrank verliert sie an Qualität. Sie muss regelmäßig gespielt werden. Die aktuellen Zeichner haben mir gesagt, dass sie schon nach 2 Wochen Urlaub kleinere Schwierigkeiten haben wieder locker zu tuschen. Und getuscht hat er eben als Chef des MOSAIK fast nie und danach auch nur ein/zwei handvoll Zeichnungen pro Jahr. Damit blieb er wohl kaum in Übung. Selbst ein ganz großer Zeichner wie Uderzo, hat seine Alben am Schluss nicht mehr selbst getuscht. Aber eigene Schwächen einzugestehen war wohl nicht Hegens Größe.

  7. #132
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    …Das natürlich die Schenkung ans ZGF, zum einen ok war, denn damit bleibt es im „Besitz“ der „Massen“, zum anderen wird es dadurch einer politischen Zäsur im Sinne der BRD ausgeliefert, die sich nun mal als Sieger des Wettstreits der Systeme bezeichnet und daher nicht objektiv sein kann und darf!
    Da aber neue Systeme gern die alten „Fleddern“, kann es bei einem „Wechsel“ ebenso dazu kommen und die Schenkung geht wie weiland in der DDR, den Bach runter!
    Ich bin heute vielleicht etwas begriffsstutzig, kannst du das mal auch einem wie mir etwas näher erklären?

    - Die Schenkung bleibt im Besitz der Massen? Also ich dachte, das gesamte Material war zuvor vor aller Welt verborgen – und wer will schon wissen, ob es in einer wie immer auch weiter existierenden DDR überhaupt jemals der Öffentlichkeit zugänglich geworden wäre?
    - Der politischen Zäsur im Sinne der BRD ausgeliefert und deshalb nicht objektiv dargestellt? Also ich hatte mir 1989/90 die gesellschaftliche Entwicklung der DDR auch noch etwas anders erhofft als es dann kam … aber Objektivität war ja nun nicht unbedingt eine der großen Stärken der DDR-Kulturpolitik!
    - Bei einem (bevorstehenden?) Wechsel des Systems könnte die Schenkung den Bach runter gehen? Du meinst also, da die BRD Hannes Hegen als Widerstandskämpfer gegen den Kommunismus aufgebaut hat, würden die linken Kulturrevolutionsgarden nach dem Sieg des Sozialismus auf deutschem Boden das Mosaik von Hannes Hegen auf den Index setzen?

    Echt mal, da weiß ich jetzt kaum noch etwas zu erwidern… Deine Argumentationskette scheint lückenlos, aber wie du siehst – ich verstehe sie nicht!

    Zu Bedenken würde ich allerdings geben, dass es Publizisten mit eindeutiger DDR-Biografie waren (siehe auch #127), und Hannes Hegen mit seiner „autorisierte Biografie“ - aufgeschrieben von Bernd Lindner - sei ausdrücklich mit eingeschlossen, die dieses streng gehütete kulturpolitische Geheimnis der Öffentlichkeit preisgegeben haben.

    PS. ich werde noch immer nicht vom ZGF bezahlt – arbeite aber daran
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  8. #133
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Er war eben ein guter Chef und hat sich gute Leute geholt. Die haben "sein MOSAIK" auf eine Qualität gebracht, die er allein nie erreicht hätte und danach auch nicht mehr erreicht hat. Um mal die harte Wahrheit zu schreiben: als Zeichner war er einfach nicht so gut wie beispielsweise Lona Rietschel. So blieb ihm nach dem Ende seines Kollektivs nur noch, dessen Zeichnungen zu plagiieren, wenn er neue Vorsätze und Zwischentitel für die Sammelbände zeichnete. Und dazu kommt natürlich noch ein Faktor: er wurde nicht jünger, 1995 war er 70. Und natürlich wurde damit seine Zeichenfähigkeit nicht andauernd besser. Eine Tuschehand ist wie eine gute Stradivari. Im Schrank verliert sie an Qualität. Sie muss regelmäßig gespielt werden. Die aktuellen Zeichner haben mir gesagt, dass sie schon nach 2 Wochen Urlaub kleinere Schwierigkeiten haben wieder locker zu tuschen. Und getuscht hat er eben als Chef des MOSAIK fast nie und danach auch nur ein/zwei handvoll Zeichnungen pro Jahr. Damit blieb er wohl kaum in Übung. Selbst ein ganz großer Zeichner wie Uderzo, hat seine Alben am Schluss nicht mehr selbst getuscht. Aber eigene Schwächen einzugestehen war wohl nicht Hegens Größe.
    Saugut auf den Punkt gebracht!
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  9. #134
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    ...So blieb ihm nach dem Ende seines Kollektivs nur noch, dessen Zeichnungen zu plagiieren, wenn er neue Vorsätze und Zwischentitel für die Sammelbände zeichnete...
    Hast du dich da nicht etwas weit aus dem Fenster gelehnt? Hegen hat nicht nur selbst in den frühen Jahren seine Figuren weiterentwickelt, sondern doch wohl über die 2 Jahrzehnte auch die ganz natürlichen Veränderungen am Stil seiner Figuren durch seine hervorragenden Zeichner mitgetragen und als Chef auch akzeptiert und gefördert. Wenn er dann nach weiteren Jahrzehnten für die Bücher eine Gratwanderung zwischen seinem eigenen Stil und den betreffenden Heften vollführt - was hat das bitte mit "plagiieren", also mit Diebstahl von geistigem Eigentum zu tun? Das hieße dann auch, diese Arbeiten wären nicht mehr als Eigenleistungen Hegens zu würdigen, die Rechte an den Digedags der 60er und 70er hätte er verloren? Meinst du das im ernst?
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  10. #135
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    …Veränderungen … mitgetragen und als Chef auch akzeptiert und gefördert.
    Genau. Er hat sie eigene Wege gehen lassen, die er nie gegangen wäre.

    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    Wenn er dann nach weiteren Jahrzehnten für die Bücher eine Gratwanderung zwischen seinem eigenen Stil und den betreffenden Heften vollführt - was hat das bitte mit "plagiieren", also mit Diebstahl von geistigem Eigentum zu tun?
    Dann ersetzte "plagiieren" meinetwegen durch "nachzeichnen" von Szenen, die seine Mitarbeiter besser hinbekommen hatten.
    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    …Das hieße dann auch, diese Arbeiten wären nicht mehr als Eigenleistungen Hegens zu würdigen,…
    Die Originalzeichnungen aus dem MOSAIK waren ja auch nicht seine Eigenleistung – jedenfalls zum großen Teil.
    Zitat Zitat von Uhrviech Beitrag anzeigen
    … die Rechte an den Digedags der 60er und 70er hätte er verloren?
    Dass er sich die Nutzungsrechte an den Zeichnungen seiner Mitarbeiter und seinen Figuren gesichert hat, ändert ja nichts an den Fakten.

  11. #136
    Moderator Digedags Forum Avatar von Uhrviech
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    ... Dann ersetzte "plagiieren" meinetwegen durch "nachzeichnen" von Szenen ...
    Um etwas anderes ging es mir ja auch nicht, denn ob nun man nun diesen oder jenen Zeichner als den besseren empfindet sollte schon jeder für sich selbst entscheiden. Allerdings stelle ich mir auch gar nicht erst die Frage, ob ein junger Zeichner/in mit täglicher Routine produktiver und sicherer im Strich seines eigenen Stils ist, als 30 Jahre später ein hochbetagter "Nachzeichner" des gleichen Motivs.
    Es grüsst
    Uhrviech aus Passow, wo die Digedags ein Zuhause haben

  12. #137
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Du beschäftigst dich seit 30 Jahren mit der Materie, aber stellst immer noch diese Frage? Nun gut ich will versuchen es zu beantworten.

    Er war eben ein guter Chef und hat sich gute Leute geholt. Die haben "sein MOSAIK" auf eine Qualität gebracht...
    Danke Dir, so sehe ich es in etwa auch, leider ist das Auge vieler durch Glorienschein getrübt. An diesem Punkt, könnte ich mir sogar neue Abhandlungen vorstellen unter Auswertung der Originale, so man es zulässt?

    In Erwiderung der Klageschrift gegen Hegenbarth 1976, kam dieses Thema genau zur Sprache. Vor Gericht sollte Hegen „gezwungen“ werden eine Probe seiner Figuren, so wie sie jetzt aussehen, abzugeben. Ich glaube auch deshalb lies er sich „umstimmen“.
    Denn gerade diese Sache hätte er so nicht hinbekommen.
    Aber auch eine Frau Liesl Richter hatte daran ihren Anteil, also am umstimmen, leider sind ihre Unterlagen weg, zumindest ist mir nichts bekannt darüber. Dort wäre eine authentische Quelle, die den anderen Hegenbarth „skizzierte“

    Bei der Vorbereitung für die Ausstellungen von Götze und Lang, wurde sogar einzelne Sequenzen gefilmt, wie Hegen sein Mosaik nachzeichnet, um zu beweisen, dass alles allein von ihm stammt. Vielleicht hatte er sogar selber daran geglaubt, soweit, dass er es gelebt hat?
    Geändert von gbg (25.01.2018 um 19:29 Uhr)

  13. #138
    Mitglied Avatar von gbg
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    #uhrviech, ehe hier wieder was anbrennt und paranoia vermutet wird
    Die Letzten Sätze waren eher satirisch gemeint, ich habe mich mal als alter DDR-Bürger mit Parteiabzeichen gesehen(was ich gott sei dank nie war) und auch aus deren Sicht argumentiert. Du solltest mal den „RotFuchs“ lesen oder andere Zeitungen, der ehemaligen Bonzen aus Partei und Staatsführung, GST und FDJ, die hätten meine Argumentation verstanden
    Für sie ist die Übernahme der DDR und damit die gleichzeitige Zerstörung ihres Wunderwerkes Sozialismus, ein tiefer Einschnitt in ihrem Leben gewesen. Alles woran sie glaubten, gab es nicht mehr und dazu auch noch die „Verfolgung ihrer Genossen“ durch die „Staatsorgane der „BRD“ eben Siegerjustiz.
    Über das ZGF muss ich nichts sagen, eine Stiftung des „deutschen Volkes“, also der „Massen“. Vorher war Hegens Archiv rein privat, jetzt ist es, zumindest den Statuten nach „öffentlich“! Gehandhabt wird es aber so, wie auch zu DDR-Zeiten, man kommt nicht wirklich mehr ran!
    Deshalb, sollte es die BRD, laut Strategen aus dem RotFuchs, historisch nicht mehr geben, dann verschwindet meist auch deren kulturelle Mitbringsel, so wie weiland die DDR.
    Dass das eingelagerte Gut, aus früherer Zeit stammt, ist völlig egal. „Weg muss es!“
    Geändert von gbg (25.01.2018 um 18:38 Uhr)

  14. #139
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Du beschäftigst dich seit 30 Jahren mit der Materie, aber stellst immer noch diese Frage? Nun gut ich will versuchen es zu beantworten.

    Um mal die harte Wahrheit zu schreiben: als Zeichner war er einfach nicht so gut wie beispielsweise Lona Rietschel. So blieb ihm nach dem Ende seines Kollektivs nur noch, dessen Zeichnungen zu plagiieren, wenn er neue Vorsätze und Zwischentitel für die Sammelbände zeichnete.
    Ich möchte mal vorsichtig nachfragen. Handelt es sich hier um deine Privatmeinung oder ist das auch die Meinung des Verlages der aktuell das Mosaik herausgibt?
    Wäre ich Lehrer würde ich glatt sagen: sechs, setzen!

  15. #140
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Er war eben ein guter Chef und hat sich gute Leute geholt. Die haben "sein MOSAIK" auf eine Qualität gebracht, die er allein nie erreicht hätte und danach auch nicht mehr erreicht hat.
    Sprichst du da auch von der Qualität der Hefte ab 1976, die die Mitarbeiter dann erreicht haben und die ihren Höhepunkt Ende der 80er Jahre hatte? Falls ja kann ich dir doch noch folgen, denn mit Hannes hätte man das so tatsächlich nie erreicht bzw. wie du formuliert hast "auf so eine Qualität gebracht". Die Marktpreise verhalten sich ja eher umgekehrt proportional. Lona mit Hegen zu vergleichen kommt mir gar nicht in den Sinn. Beide harmonierten miteinander. Mit einem Vergleich Lona/ Hegen zum heutigen Heft der Abrafaxe gibt es hingegen einiges zu vergleichen. Aber solange alle den Marienkäfer entdecken und am TdoT ihr neues SW-Heft bekommen ist die Welt ja in Ordnung.
    Geändert von kathleen (28.01.2018 um 20:25 Uhr)

  16. #141
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Ich möchte mal vorsichtig nachfragen. Handelt es sich hier um deine Privatmeinung oder ist das auch die Meinung des Verlages der aktuell das Mosaik herausgibt?
    Wäre ich Lehrer würde ich glatt sagen: sechs, setzen!
    Da du so konkret fragst, ja das ist meine Privatmeinung.

    Jemand anderes, der hier geschrieben hat – und tatsächlich Lehrer ist – gab mir die entgegengesetzte Note.

    Zitat Zitat von kathleen
    Sprichst da da auch von der Qualität der Hefte ab 1976, die die Mitarbeiter dann erreicht haben und die ihren Höhepunkt Ende der 80er Jahre hatte?
    Nein, ich spreche hier ganz konkret über das, worum es hier im Forum geht, nämlich das MOSAIK von Hannes Hegen mit den Digedags. Falls es dir nicht aufgefallen ist: ich habe meine Einlassung weiter oben mit einem Lob an Hannes Hegen begonnen. Ich kann seine Verdienste um das Mosaik nämlich tatsächlich gut einschätzen. Er war ein sehr guter künstlerischer Leiter, als Co-Autor von Lothar Dräger hat er die Geschichten mit ihm zusammen besser gemacht, als es meistens danach Lothar Dräger allein gekonnt hatte. Als Leiter und Bestandteil des ganzen Teams hat er das MOSAIK auf eine Qualität gebracht, die er allein nie erreicht hätte. Aber trotzdem war er was das rein zeichnerische angeht nicht der allerbeste. Nichts anderes wollte ich gesagt haben. Wenn das jetzt hier als Majestätsbeleidigung aufgefasst wird, tut es mir leid. Da musst du auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.

  17. #142
    Mitglied Avatar von gbg
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    Ich denke, um mal die „Schärfe“ rauszunehmen, es geht nur ums alte Mosaik, da hängt eben das Herzblut eines alten Digedonen dran. Ohne Hegen hätte es das Heft so nie gegeben, auch wenn das Heft 1 mittlerweile für 12.000 Eus über die Buchttheke geht, mir gefallen die späteren Daxe besser. Und das war das Verdienst eines strengen, autoritären Chefs und eben der bienenfleißigen Mannschaft, beide haben diesen Mythos Mosaik geschaffen.
    Das Hegen die Daxe nicht so zeichnen konnte, liegt daran, und da hat Bhur recht, an der nur noch administrativen Mitarbeit Hegens. Ich weiß nicht was für ein Aufschrei durch de Fans gegangen wäre, hätte er mal den Titel oder große Teile des Hefts (s/w) selbst gezeichnet? Der Stilbruch wäre sofort aufgefallen.
    Deshalb haben mir z.B. die Cover der Diaserie auch nicht gefallen, das war eben nicht „mein“ bekanntes Mosaik. Und niemand hat das aufgeklärt!
    Sein Werk aus seinem 3. Leben ist doch eigentlich niemandem bekannt, und, ich schrieb es schon weiter oben, selbstgemacht. Da hat kein DDR-Staat, keine FDJ und auch kein Verlag eine Aktie dran.
    Inwieweit sich die Verlage absprachen, einen Hegen nicht mehr unter Vertrag zu nehmen, dafür gibt es bisher keine Belege.
    Das sind, nach dem Lindner-Buch, Hegens Vermutungen, die aber auf einer Selbsttäuschung seinerseits beruhen.
    Möglich ist das, sowas soll es ja auch noch heute geben...
    Er hat es leider nicht geschafft, seinen Stil, außer im Mosaik (verwässert - durchaus positiv zu betrachten) in die Kunstwelt zu überführen und dort seine Marke zu setzten! Siehe Miro, Rauch, Götze, etc.
    Auch gibt es keinen Sammlermarkt für Hegenbart Hannes, denn es gibt nichts von ihm auf dem freien Markt und mit der Schenkung an das ZGF hat er es auch für die Nachwelt geregelt.
    Das erklärt eben auch die horenden Preise für ein „Stück bedrucktes, gefaltetes, holzhaltiges Papier“ in Heftform.
    Eben Sammlerstücke!
    Würde es einen Markt geben, außerhalb des Mosaik, wo wirklich Hegen dransteht, weil er „drin“ ist, sähe es vielleicht anders aus.
    Wer kann denn von sich behaupten, einen echten Hegen zu haben? Ich glaube mehr als ein Dutzend sind es nicht!
    Und die Zeichnungen der Seiten des Mosaik, sind es bis auf die ersten Hefte wahrlich nicht!
    Figurinen sind fast alle von Edith und da sind auch nur ganz wenige im „Umlauf“, oder eben in Sammlerhände, also praktisch auch nicht auf dem Markt.
    Interessant wäre es, wenn Hegen seine Skizzen als Einzelstücke mal verkauft hätte, so als Sammlung, oder von mir aus auch Drucke mit Limitierung, die er zusätzlich coloriert oder als Vignette selbst gezeichnet hat...
    Praktisch eine Selbstvermarktung. Doch er hat bis zu letzt, was wiederum für die Gesamtübersicht seines Werkes ein Schatz ist, alles zusammengehalten. Dabei, zwischen Vermarktung und Eigensammeln, die Kurve zu bekommen, ist schwer.

    Aber so existiert, im Gegensatz zum Joseph, eben kein Hannes Hegen Markt!
    Geändert von gbg (25.01.2018 um 20:36 Uhr)

  18. #143
    Mitglied Avatar von gbg
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    ...Ich kann seine Verdienste um das Mosaik nämlich tatsächlich gut einschätzen. Er war ein sehr guter künstlerischer Leiter, als Co-Autor von Lothar Dräger hat er die Geschichten mit ihm zusammen besser gemacht, als es meistens danach Lothar Dräger allein gekonnt hatte. Als Leiter und Bestandteil des ganzen Teams hat er das MOSAIK auf eine Qualität gebracht, die er allein nie erreicht hätte. Aber trotzdem war er was das rein zeichnerische angeht nicht der allerbeste. Nichts anderes wollte ich gesagt haben. Wenn das jetzt hier als Majestätsbeleidigung aufgefasst wird, tut es mir leid. Da musst du auch nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.
    Hmm, da du ja mit genügend Zeichnern jeden Tag zusammen bist, würdest Du das auch so stehen lassen, weil z.B Jens Fischer nicht zeichnet wie Lucas Cranach?
    Ich denke jeder hat seinen Stil und Hegen hattes es geschafft, durch andere Zeichner, die er gerade dafür ausgesucht hat, „figürlich zeichnen“, sein Anfangswerk zu „vergolden“. Ich denke schon, dass er das erkannt hat, denn häufig bedauerte er, sein Studium nicht beendet zu haben, also mit Abschluß.Das er aber auch „figürlich“ zeichnen konnte, wenn er „musste“ zeigen seine Zeichnungen auf S.48 des Lindner-Buches. Danach geht es aber schon wieder in die Karikatur...
    Vielleicht hat ihn die Karikatur auch zu sehr „verprägt“, so dass er eben das „figürliche“ nur durch große Übung hinbekommen hätte?
    Wiederum, schon in seiner Bewerbung sprach er selber von „Illustrator“, was ihm am meisten lag, und dabei ist er eben geblieben!
    Geändert von gbg (25.01.2018 um 20:56 Uhr)

  19. #144
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Bhur Beitrag anzeigen
    Um mal die harte Wahrheit zu schreiben: als Zeichner war er einfach nicht so gut wie beispielsweise Lona Rietschel.
    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    Ich möchte mal vorsichtig nachfragen. Handelt es sich hier um deine Privatmeinung oder ist das auch die Meinung des Verlages der aktuell das Mosaik herausgibt?
    Wäre ich Lehrer würde ich glatt sagen: sechs, setzen!
    Ob Privatmeinung oder nicht - das ist ein objektiver Fakt.
    Daran gibt's nix zu rütteln.
    Man braucht sich die Arbeiten ja nur anzusehen.
    Aber wie ich weiter oben bereits schrieb:
    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Seine Leistung ist beachtlich und unbestritten, aber beides, Glorifizierung und Apotheose, sind unangebracht.
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  20. #145
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von gbg Beitrag anzeigen
    Das(s) er aber auch „figürlich“ zeichnen konnte, wenn er „musste“ zeigen seine Zeichnungen auf S.48 des Lindner-Buches.
    Das ist aber nichts Besonderes.
    Das schafft jeder Kunststudent im zweiten Semester.
    Nichts für ungut.
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  21. #146
    Mitglied Avatar von gbg
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    Eben, er musste ich weiß ja nicht wie damals die Aufnahmebedingungen waren, heute gehören diese Zeichnungen in die Bewerbungsmappe und die Auswahl trifft auf diejenige, denen man nur noch den letzten Schliff geben muss.
    Zumindest kenne ich das von der Aufnahmeprüfung für Fotografie an der HGB in Leipzig, wo ich mal „Mäuschen“ spielen durfte, Anfang der 90er.
    Geändert von gbg (25.01.2018 um 21:37 Uhr)

  22. #147
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    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Das ist aber nichts Besonderes.
    Das schafft jeder Kunststudent im zweiten Semester.
    Nichts für ungut.
    Das sehe ich hingegen etwas anders. Gerade die Vielseitigkeit Hegens machen seine eigendliche Kunst aus und grade hier haben wir ein gutes Beispiel dafür. Kein anderer Kollektivmitarbeiter dürfte außerhalb des Mosaiks "der eigendlichen bezahlten Auftragsarbeit" ein so großes Konvolut an Zeichnungen und Skizzen aller Art geschaffen haben. Für Hegen war zeichnen eben nicht nur Beruf, für ihn war es eine Leidenschaft. Er hat quasi in allen Lebenslagen gezeichnet, wenn auch nicht für die Öffentlichkeit. Er hat für sich gezeichnet. Alle anderen haben das gezeichnet was sie sollten, er hat gezeichnet was er wollte. Das ist freie Kunst. Ob die jedem gefallen muß ist eine andere Sache. Hegen hat auch während seiner Mosaikzeit immer nebenbei ganz andere Genre bedient. Und offensichtlich haben wohl Ihres Talentes die anderen Zeichner keine eigenständigen Karrieren außerhalb des Mosaiks hingelegt. Sie sind alle nur auf der Welle des Mosaiks von Hannes Hegen mitgeschwommen und haben darüber ein gewisses Maß an Popularität bei den eingefleischten Sammlern der Mosaikhefte erfahren. Hegen konnte 1955 bereits auf eine erfolgreiche Karriere als Pressezeichner zurückblicken und ganz talentlos durfte man auch da nicht sein. Das Gesamtwerk einzuordnen wäre Aufgabe des ZGF. Hingegen zu beurteilen ob das jeder Kunststudent nach 2 Semestern kann überlasse ich dann lieber einem versierten Kunstexperten.

  23. #148
    Mitglied Avatar von gbg
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    Na ja, Arfert hat illustriert, Lona und der Tierpark, Boche hatte Auftragsarbeiten, Handschick und seine Ilustrationen und Plakate etc, bitte ergänzen.

    Sicher kommen sie nicht an die bienenfleißige Arbeit ihres Chefs heran.
    Dazu muss er sich, neben dem ganzen Mosaik auch Zeit freigeschaufelt haben, ich denke, die meisten Zeichnungen sind nach 1975 entstanden? Ja und da hatte er Zeit im Überfluß!
    Schön für ihn, einfach seiner Berufung nachzugehen, aber die Anerkennung, so glaube ich, aus manchen „Worten“ herauszuhören, hätter er gern schon gehabt?
    Geändert von gbg (25.01.2018 um 21:47 Uhr)

  24. #149
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    Handschick möchte ich gern ausklammern, da er sehr früh die Arbeit beim Mosaik beendet hat. Klar hatten einige auch Auftragsarbeiten außerhalb von Mosaik, aber kennt man sie von ihren Auftragsarbeiten außerhalb des Mosaiks ohne mit dem Mosaik in Berührung zu kommen? Ich glaube nicht das du Boche oder Arfert ohne Mosaik durch Illustrationen aus bsw. populärwissenschaftlichen DDR Büchern kennen würdest. Demgegenüber aber stehen 50 Tausend Zeichnungen von Hegen und nur ein Teil davon ist Mosaikrelevant, nämlich die zum größten Teil in der ZGF Datenbank einsehbaren Zeichnungen. Ist schon ein für mich relevanter Unterschied, auch wenn ich nicht automatisch von Masse auf Klasse schließen möchte. Aber es zeigt eben was Hegenbarth war. Ein leidenschaftlicher Zeichner, begeistert davon seine Umwelt so wie er sie gesehen hat auf Papier zu bannen.

  25. #150
    Moderator Avatar von Bhur
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    Zitat Zitat von kathleen Beitrag anzeigen
    …aber kennt man sie von ihren Auftragsarbeiten außerhalb des Mosaiks ohne mit dem Mosaik in Berührung zu kommen? I
    Leider lässt dich dieses Argument auch für Hannes Hegen selbst anwenden. Bei welchen Ausstellungen oder in welchen Publikationen ohne Mosaikbezug wurde denn das Mammutwerk von "50.000 Zeichnungen" öffentlich gezeigt. (Eine mangelhafte Onlinedatenbank, die weder Künstler noch Entstehungszeiten korrekt zuordnet, lasse ich da nicht gelten).

    Deswegen bleibt nur …
    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Glorifizierung und Apotheose

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