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Thema: Filmisches Erzählen

  1. #1
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    Filmisches Erzählen

    Hallo Leute,

    einige erinnern sich eventuell. ich hatte vor etlicher Zeit einige Seiten meiner unvollendeten Comicprojekte "Punk In New York" und "Die leisen Mädchen und die Lauten" ins Forum gestellt. Der allgemeine Tenor war, das meine Splashs - also meine Blätter auf denen sich eine Zeichnung über eine ganze Seite erstreckte - oft ziemlich gut waren, dafür bei meinen Panels, also wenn ich versuchte filmisch zu erzählen, meist gähnende Langeweile herrschte - da sowohl Kameraperspektiven als auch Kadrierung mich noch vor Riesenprobleme stellen. Meine Frage an euch: Könnt ihr euch vorstellen dass ihr euch meine Seiten anseht, und mir sagt wo meine Problematik liegt, was ich verbessern könnte, so dass irgendwann sowohl Kadrierung als auch Kameraperspektiven für mich ein leichtes sind? Hier einfach mal eine neuere und eine ältere Zeichnung von mir:



  2. #2
    Mitglied Avatar von Remory
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    Schwierig. Du zeichnest eigentlich gar nicht räumlich. Deine Figuren und Hintergründe wirken wie Pappaufsteller. Vielleicht hilft es dir weiter, dich mit Perspektive zu befassen?

  3. #3
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    Hallo Remory, vielen Dank für deine Antwort!

    Ich habe mich beim obigen Comic tatsächlich darauf konzentriert dass meine Figuren ordentlich gezeichnet sind - weniger auf Perspektive, die tatsächlich nicht meine Stärke ist (mir ist zum Beispiel klar dass im Panel oben rechts die Figur links viel kleiner sein müsste - aber dass sind so Sachen die einem dann später einfallen...) - war schon während meines Grafikdesign-Studiums bei mir schwierig, da ich da null Lust auf Produktdesign hatte, und dementsprechend Perspektivisches Zeichnen nicht mein Lieblingsfach war. Aber vielleicht...bin ich doch nicht so schlecht wie alle denken? Hier mal eine Comic-Seite, die ich hier früher schonmal gepostet habe:

    Geändert von Joey Segafredo (02.09.2023 um 03:44 Uhr)

  4. #4
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    Außerdem einige Pop-Art-Gemälde von mir, indem man vielleicht auch so etwas wie Talent zum perspektivischem Zeichnen entdecken kann:






  5. #5
    Mitglied Avatar von Remory
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    Die Pop-Art Bilder sind schon besser. Vielleicht ist Comic einfach nicht dein Ding? Mit Perspektive meinte ich auch die Perspektive der Figuren. Bei dir wirkt alles flach und zweidimensional. Das kann man machen, wenn man einen cartoonartigen Stil anstrebt, wie du es offensichtlich bei der Detroit-Seite gemacht hast. Das ist dann aber eher kein filmisches Erzählen, sondern eher ein grafisches. Da geht es mehr um die Aufteilung der Flächen und um hell und dunkel. Weniger um Kameraeinstellung und Perspektive.

  6. #6
    Mitglied Avatar von Zwoelefant
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    Ich kann mich an deine Bilder durchaus erinnern Joey: Was meinst du mit "filmisch" erzählen? Für mich heißt das nicht, das du Perspektive etc. beherrscht. Auch flache, zweidimensionale Bilder können für mich filmisch erzählen.
    Unter filmisch erzählen verstehe ich vielmehr, dass die Geschichte hauptsächlich durch Bilder getragen wird und es keine langen Beschreibungen gibt, wie sich eine Figur fühlt. Siehst du das auch so?

    Bei denen Beispielen in Post #1 könnte ich nicht sagen, welche Seite neu und welche alt ist. Die obere Seite mit den Mädchen finde ich interessanter und abwechslungsreicher bei den Einzelbildern, auch wenn mir nicht ganz klar ist, was da passiert.
    Die Bilder mit dem Gitarrenspieler gefallen mir weniger. Dort lässt du jedenfalls sehr viel Platz ungenutzt, und die Seite hat viel Luft. Das kann man mögen oder nicht. Aber die Bilder sehen fast alle gleich aus, da gibt es kaum Unterschiede. Für mich ist das langweilig. Und die roten Striche im Hintergrund sind für mich zu dick im Verhältnis zu den schwarzen Strichen der Figuren. Da steht mehr der Hintergrund im Vordergrund, als die Figuren selbst.

    Die Seite von Post #3 gefällt mir besser als die beiden anderen Seiten: Verschieden Panel-Größen, unterschiedliche Blickwinkel und Einstellungen. Das finde ich interessant. Nur das große Bild ist für mich nicht ganz gelungen. Da ist wieder viel Luft drinnen und die Figuren nehmen nur wenig Platz ein. Auch die roten Striche ziehen wieder sehr viel Aufmerksamkeit auf sich.

    Deine bunten Bilder: Wandle diese einmal in Graustufenbilder um. Dann siehst du, dass es keine starken Kontraste gibt. Ich finde du solltest versuchen die wichtigste Stelle im Bild so darzustellen, dass man auch dort hinsieht. Das geht über Kontrast, oder auch Farbgebung. Momentan sind die Bilder eintönig in dem Sinn, dass es keine Punkte für mich gibt, die besonders hervorstechen.

  7. #7
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  8. #8
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Teste das mal bitte.

    Damit deine Gesichter etwas Tiefe bekommen.


  9. #9
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  10. #10
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    Zitat Zitat von Zwoelefant Beitrag anzeigen
    Ich kann mich an deine Bilder durchaus erinnern Joey: Was meinst du mit "filmisch" erzählen? Für mich heißt das nicht, das du Perspektive etc. beherrscht. Auch flache, zweidimensionale Bilder können für mich filmisch erzählen.
    Unter filmisch erzählen verstehe ich vielmehr, dass die Geschichte hauptsächlich durch Bilder getragen wird und es keine langen Beschreibungen gibt, wie sich eine Figur fühlt. Siehst du das auch so?
    Ich war zwar nicht gefragt, aber vielleicht hilft mein Senf ja trotzdem weiter
    Für mich halt filmisches Erzählen nix mit der Textmenge zu tun (immerhin gibt es im Film auch das Stilmittel des Voice-Over), sondern mehr mehr mit dem Flow der Bilder.
    Wenn du häufige Perspektivwechsel einbaust und dabei Stilmittel wie Close-up, Totale/Breitbild etc verwendest - das ist für mich filmisches Erzählen.
    Den Unterschied dazu sieht man vor allem in älteren Comics, die recht statische Panels verwenden, gern auch mehrere Panales hintereinander mit der selben Einstellung...
    Man könnte also auch sagen, "filmisches Erzählen" ist moderner und dynamischer als die klassische Erzählweise.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  11. #11
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  12. #12
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  13. #13
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Du Schelm, natürlich sollst du jetzt erstmal üben, zeichne mal so 500 Gesichter, dann machst du weiter…
    Was du möchtest kann man nur durch viel Arbeit erreichen.
    Das war‘s.
    Es gibt sonst keine magischen Tricks.

  14. #14
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    Zitat Zitat von dino1 Beitrag anzeigen
    Du Schelm, natürlich sollst du jetzt erstmal üben, zeichne mal so 500 Gesichter, dann machst du weiter…
    Was du möchtest kann man nur durch viel Arbeit erreichen.
    Das war‘s.
    Es gibt sonst keine magischen Tricks.
    Es geht mir nicht darum meinen Bildern Tiefe zu verleihen - in Bettina, die rothaarige Dame die auf den Pop-Art-Bildern zu sehen ist, hat sich immerhin mal jemand verknallt - sondern um Kadrierung, Layout, Filmisches Erzählen (also dass es nicht langweilig wird), sowie darum den eigenen Stil zu bewahren...

  15. #15
    Mitglied Avatar von tobra
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    Ein paar Tipps fürs Framing:

    Ein 3D-Programm verwenden, mit einfachen Klötzchen die Szene grob nachbauen und dann eine Kamera in die Szene platzieren. Den Blickwinkel auf die Kamera umschalten und mit der Kamera so lange durch die Szene bewegen, bis man eine interessante Einstellung gefunden hat. Man kann dabei auch gleich mit Linsen, Brennweite und Tiefenschärfe experimentieren. Es gibt kostenlose Programme wie Blender oder die Unreal Engine. Selbst wenn man noch nie mit einem 3D-Programm gearbeitet hat, sollten ein bis zwei Tage YouTube-Tutorials reichen, um selbst einfache Klötzchenszenen mit Kameraflug hinzubekommen.
    https://www.blender.org/
    https://www.unrealengine.com/de/

    Mittlerweile gibt es viele Quellen für ganze 3D-Umgebungen, z. B. Kitbash, Sketchfab oder den Unreal Marketplace. Die Kitbash-Sets für die Unreal Engine haben ein bereits fertiges Demo-Level. Man muss es nur öffnen und kann sofort mit einer Kamera darin herumfliegen. Da alles aus Einzelteilen besteht, kann man sich wie mit Lego auch selbst eine eigene Welt zusammenbauen.
    https://kitbash3d.com/
    https://sketchfab.com/3d-models/popular

    Man kann bei Shotdeck einen kostenlosen Probemonat abschließen und hat so Zugriff auf zehntausende Filmszenen, die man sehr gut auf Framing und Lighting analysieren kann.
    https://shotdeck.com/

    Und hier noch ein empfehlenswertes Video, bei dem es ums Framing geht:
    https://www.youtube.com/watch?v=FtKnPOVuHRI

    Viel Spaß und Erfolg beim Lernen

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