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Geändert von Micha (02.05.2018 um 13:47 Uhr)
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Zitat von Jano
Auch nicht viel bekloppter als seine anderen. Wo da die in dem Beitrag erwähnte "will tot sehen"-Szene vorkommen soll, kann ich allerdings nicht nachvollziehen.
Die Donald-Anthologie ist insgesamt sehr gelungen. Schön, dass Paperino 3d veröffentlicht wurde, wenngleich die Übersetzung deutlich entschärft ist. Im Original ist auf der 15.Seite die Rede davon, dass die Flammenwerfer Donald töten werden, worauf Dagobert mit den Worten (ne ho piacere - es freut mich) antwortet. Insgesamt ist die Geschichte etwas verharmlost, womit die Martina-Parodie ein wenig Biss verliert. Das aus meiner Sicht Großartige der Geschichte besteht darin, dass die scheinbaren Irren (die Pflanzen sein wollen) viel weniger geisteskrank sind als die Vertreter des Militärs und die Vertreter des Fernsehens und der Wirtschaft und Donald gewissermaßen stellvertretend für alle Opfer steht. Generell sind vor allem Martinas frühe Geschichten sehr stark von der italienischen Nachkriegszeit geprägt. Eine aus den Fugen geratene Welt, in der auch familiäre Bindungen kaum mehr Geborgenheit, sondern Unterdrückung bringen. Dagobert, der grausame Tyrann, der aber selber das erste Opfer seiner Besessenheit ist, Donald, der auf niedriger Ebene seinen Onkel kopiert und dabei doch immer irgendwie davonkommt und schließlich die Neffen, die viel weniger selbständig sind als die amerikanische Variante, sich aber doch kleine Spielräume schaffen. Auch sprachlich ist Martina genial und bietet immer wieder surreale, poetische und witzige Elemente. In der Einleitung (schön, dass es einen reaktionellen Teil in der Donald-Anthologie gibt) ist die Rede davon, dass Martina von Spannungsmoment zu Spannungsmoment, oft auf Kosten der Konsistenz der Handlung springt. Stimmt, aber auch nicht ganz, denn Martinas Handlungen sind ebenso kontingent (oder diskontinuierlich) wie das Leben, vor allem ein Leben, welches aus Bahnen geworfen wurde. All das (und man könnte noch viel schreiben) führt dazu, dass Martina bei vielen italienischen Disney-Kennern (und es gibt auf der ganzen Welt kaum so umfassende Disney-Kenner wie in Italien, weil die Disney Comics auch einen Einfluss auf die italienische Kultur hatten und immer für ein erwachseneres Publikum als die dänischen und amerikanischen Comics - mit Ausnahme der Zeitungsstrips - geschrieben wurden) als der nach Barks größte Duck-Autor betrachtet wird.
Wie auch immer, die Anthologien wie das gesamte Ehapa-Programm sind sehr erfreulich. Wahrscheinlich ist der Micky-Band schon kompiliert, wenn nicht, wäre es schön, wenn Topolino e la marea dei secoli veröffentlicht wurde, eine absolut faszinierende Geschichte von Casty, die wahrscheinlich nie ihren Weg in die normale LTB-Welt findet, weil sie zu komplex und kritisch ist.
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Hier kann man übrigens sehen, inwiefern sich die „Übersetzung“ von Paperino 3D vom Original unterscheidet: http://forum.fieselschweif.de/thread....html#pid77548
Um es kurz zu machen: Der Originaltext wurde fast vollständig ignoriert und die Geschichte einfach nach Lust und Laune neugetextet. Angesichts dieser Tatsache ist der Abdruck der Geschichte in dieser Anthologie leider fast wertlos. Mich würde stark interessieren, welcher superkreative „Übersetzer“ dafür verantwortlich ist.
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SysOp und Moderator Disney Fan Forum
Ja, aber nur in einem kleinen Abschnitt der Geschichte, die textlich deutlich entschärft worden ist, aber die Stimmung immer noch richtig wiedergibt - Dagobert erscheint im Deutschen nicht mehr brutal, sondern "nur" noch herzlos. Ich habe zwar nur die französische Übersetzung neben der deutschen vorliegen, aber diese stimmt in den fraglichen Passagen mit der zitierten italienischen im Rahmen der Möglichkeiten überein und ist ansonsten auch relativ nahe an der deutschen.
Man kann darüber streiten, ob eine nahezu wörtliche Übersetzung hier in der Anthologie nicht angebracht gewesen wäre. Ich tendiere auch zu: ja, wäre gegangen (und ist dann auch besser), aber die Geschichte geht durch freie Übersetzung im Ganzen nicht kaputt.
Und gut, dass die Geschichte nicht in eine unkommentiere LTB-Nebenreihe gelangt ist. Denn ehrlich: Wäre es nicht eine der weniger fehlenden Scarpa-Geschichten gewesen, hätte ich auf einen deutschen Abdruck wenig Wert gelegt, dazu ist mir die Geschichte einfach zu tabulos-schräg.
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Zitat von NRW-Radler
Ja, aber nur in einem kleinen Abschnitt der Geschichte, die textlich deutlich entschärft worden ist, aber die Stimmung immer noch richtig wiedergibt - Dagobert erscheint im Deutschen nicht mehr brutal, sondern "nur" noch herzlos.
Genau das meine ich. Diese Geschichte stammt von Guido Martina und das Verhalten der Charaktere stammt auch von Guido Martina. Der „Übersetzer“ hat absolut kein Recht, zu bestimmen, wie sich die Charaktere verhalten. Er hat die Aufgabe, den Text so gut wie es geht in die deutsche Sprache zu übertragen, nicht, ihn zu verändern, in dem er neue Sätze erfindet, die im Original gar nicht vorhanden sind.
Zitat von NRW-Radler
Man kann darüber streiten, ob eine nahezu wörtliche Übersetzung hier in der Anthologie nicht angebracht gewesen wäre.
Sehe ich nicht so. Eine solche Übersetzung ist nicht nur angebracht, sondern Pflicht.
Zitat von NRW-Radler
freie Übersetzung
Wenn ein „Gefällt mir! Ich hoffe, er ist auf dem Mars gelandet und bleibt dort!“ zu einem „Das würde diesem Faulpelz so passen!“ wird, ist es keine freie Übersetzung mehr, sondern ein Neutexten.
Geändert von Luk (05.05.2018 um 13:36 Uhr)
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SysOp und Moderator Disney Fan Forum
Ich bin manchmal zu diplomatisch, oder?
Ich meine, ich habe doch oft genug gesagt, dass ich im Normalfall für möglichst genaue Übersetzungen bin und habe ja auch schon immer wieder gerne darauf hingewiesen, wenn ich eine LTB-Übersetzung für unpassend halte. Ich verstehe halt die Gründe, die Stelle zu entschärfen (wie ja auch viele frühe LTB-Geschichten "zensiert" wurden), hätte es aber in einer kommentierten Buchhandelsausgabe wie der Anthologie eher nicht gemacht - und für das LTB hätte ich die Geschichte auch nicht kompiliert.
Mir geht es mehr darum, dass eine (zu) freie Übertragung von weniger als 5% der Geschichte, die darüber hinaus die Stimmung in der Geschichte nicht völlig falsch wiedergibt, noch nicht die ganze Geschichte kaputt macht.
Aber ich würde eigentlich lieber darüber diskutieren, was Guido Martina aus Dagoberts Charakter gemacht hat. Immerhin war Carl Barks damals noch gut damit beschäftigt, Dagobert mehr charakterliche Tiefe zu geben - und bei allen Ähnlichkeiten und allen charakterlichen Schwächen ist der Dagobert von Carl Barks irgendwie sympathisch, der von Guido Martina nicht. Und das kommt in der freien Übertragung eben immer noch heraus, ohne dass Dagobert eine martialische Sprache benutzen muss.
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Zitat von NRW-Radler
Ich bin manchmal zu diplomatisch, oder?
Ich meine, ich habe doch oft genug gesagt, dass ich im Normalfall für möglichst genaue Übersetzungen bin und habe ja auch schon immer wieder gerne darauf hingewiesen, wenn ich eine LTB-Übersetzung für unpassend halte. Ich verstehe halt die Gründe, die Stelle zu entschärfen (wie ja auch viele frühe LTB-Geschichten "zensiert" wurden), hätte es aber in einer kommentierten Buchhandelsausgabe wie der Anthologie eher nicht gemacht - und für das LTB hätte ich die Geschichte auch nicht kompiliert.
Mir geht es mehr darum, dass eine (zu) freie Übertragung von weniger als 5% der Geschichte, die darüber hinaus die Stimmung in der Geschichte nicht völlig falsch wiedergibt, noch nicht die ganze Geschichte kaputt macht.
Aber ich würde eigentlich lieber darüber diskutieren, was Guido Martina aus Dagoberts Charakter gemacht hat. Immerhin war Carl Barks damals noch gut damit beschäftigt, Dagobert mehr charakterliche Tiefe zu geben - und bei allen Ähnlichkeiten und allen charakterlichen Schwächen ist der Dagobert von Carl Barks irgendwie sympathisch, der von Guido Martina nicht. Und das kommt in der freien Übertragung eben immer noch heraus, ohne dass Dagobert eine martialische Sprache benutzen muss.
Lieber NRW-Radler, sehr oft sehe ich Geschichten sehr ähnlich wie du, aber bezüglich Martina habe ich eine etwas andere Meinung. Erstens hat Martina den Charakter des Scrooge entwickelt, als dieser auch bei Barks noch eher verstörende Züge trug (das erste Mal tauchte Scrooge in einer Martina-Geschichte bereits 1948 in Topolino e il cobra bianco auf, wenngleich hier nur in einem Bild und noch ohne Worte) und auf dieser Ebene wurde er von Martina weiterentwickelt. Das Entscheidende aber ist, dass Martinas Geschichten ganz auf der Linie des neorealismo (eine sehr wichtige italienische Filmströmung der 40er und 50er Jahre) liegt. Wir befinden uns bei Martina in einer halb zerstörten, armen, von sozialen Gegensätzen zerfressenen Welt, in der auch die Familien nicht mehr funktionieren. Scrooge ist dabei tatsächlich auf den ersten Blick ein grausamer Charakter, schaut man aber die Gesamtheit der frühen Martina-Geschichten an, so ist er vor allem der Vertreter einer sich überlebt habenden Welt, ständig in Furcht und ständig darauf aus, ja nicht zu verlieren. Was ihn aber von Flintheart Glomgold (McMoneysack) am meisten unterscheidet, ist, dass er selber das erste Opfer seines Verhaltens ist. Auf diese Weise ist er vielleicht nicht sympathisch auf den ersten Blick, aber man kann Mitgefühl mit ihm haben. Donald natürlich nicht, denn der ist Opfer des Systems Scrooge und gleichzeitig auch der, der es internalisiert hat, wenngleich auf völlig surreale Weise. Aber besonders interessant sind die drei Neffen: Sie sind nicht die selbstbewussten und souveränen amerikanischen Selbstdarsteller, die so typisch für die amerikanischen 50er sind, sondern zutiefst verletzlich, Opfer, die sich ein wenig Spielraum verschaffen. Das Schöne an ihnen ist, dass sie Momente des Mitgefühls haben mit ihren Onkeln, nicht immer, denn dazu leiden sie zu sehr, aber letztlich doch und damit geben sie den Takt an, wie die Figur des Dagobert/Scrooge zu sehen ist. Ich persönlich gehöre zu denen, die diese Nuancen von Martina grandios finden, wenngleich er natürlich schon in der frühen Phase, als er nahezu der einzige Autor war, am Fließband geschrieben (und auch übersetzt hat) und dadurch nicht jede Geschichte gleichermaßen geglückt ist. Letztlich verdanken wir aber unseren heutigen Duck-Kosmos neben Barks am meisten wohl diesem bei uns kaum bekannten Autor. Ab Mitte der 60er Jahre hat er dann den Charakter des Dagobert deutlich gemildert, auch Donald hatte nun öfter Erfolg, wenngleich noch die frühen Paperinik(Phantomias)Geschichten die tiefe Ambivalenz der Welt von Martina spiegeln: Es ist niemals klar, ob Donald wirklich Phantomias ist oder ob sich das alles in seiner Vorstellungswelt abspielt (genausowenig wie in vielen Geschichten der Frühzeit nicht so recht klar ist, ob Scrooge in all seiner Obsession nicht eher die Obsession von Donald ist...)
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SysOp und Moderator Disney Fan Forum
Danke übrigens für die Einblicke.
Es ist nicht so, dass ich eine feste Meinung hätte, wie Dagobert sein sollte und müsste, so was entwickelt sich ja auch mit der Zeit. Wenn man aber die ganz frühen Martina-Geschichten kaum kennt, dann irritieren sie schon ziemlich. Gerade wenn man durch Don Rosa gelernt hat, dass Dagobert irgendwo ja auch liebenswürdig ist und durch das Lustige Taschenbuch eher die frühen Scarpa-Geschichten kennt und Dagobert z.B. bei den "Linsen aus Babylonien" in seiner Verletztlichkeit viel weicher kennengelernt hat.
Das Problem ist, dass es ja auch ohnehin schon eine Reihe von Dagobert-Geschichten gibt, aus denen hervorgeht, dass er sein Vermögen nicht immer "square" (aufrichtig) erworben hat, wie er bei Barks/Rosa gerne betont, und auch bei ihnen streckenweise herzlos wirkt (siehe "Weihnachten für Kummersdorf", aber auch da scheint er ja erst mal was zu lernen bzw. es ist klar, dass Dagoberts Haltung nicht die des Autors ist).
Die frühen Martina-Geschichten toppen das allerdings. Natürlich wird deutlich, dass Dagobert mit eigenen Problemen kämpft. Aber es macht es hier in einer zynischen Art und Weise, für die man nur mit äußerster Mühe Verständnis aufbringen kann.
Aber vielleicht ist diese Überzeichnung auch notwendig gewesen, um Grenzen auszuloten. Denn wenn im ganzen frühen Scarpa-Werk "Amundsens Talisman" (LTB 333) ein minimal großzügiger, aber immerhin etwas einsichtiger Dagobert verdutzt von seinen Neffen geherzt wird, ist das wieder der Dagobert, den ich gut akzeptieren kann, der sich aber vom Martina-Dagobert schon deutlich abgrenzt und dem Barks-Dagobert wieder näher ist.
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Die "Entenhausener Filmklassiker" stellen tatsächlich eine schöne klassische Sammlung dar. Auch die redaktionellen Beiträge finde ich durchaus gelungen. Knackige Hintergrundinformationen, die keinen Gelegenheitsleser überfordern und auch für ein etwaiges jugendliches Zielpublikum geeignet sind. Moderne Blockbuster und knallbunte Actionkracher fehlen jedoch, hier wird eher die Historie Hollywoods aufgerollt.
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Mitglied
Zitat von Huxley
Moderne Blockbuster und knallbunte Actionkracher fehlen jedoch, hier wird eher die Historie Hollywoods aufgerollt.
Hollywood? Mit Novecento, Kater Karlo als Zampano und "La Dolce Vita"?
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Habe ich im Beitrag "eher" oder "ausschließlich" geschrieben? Das "eher" bezog sich auch vielmehr auf das Wort "Historie" als auf "Hollywood". Dass auch der europäische Film zu Ehren kommt, ist doch längst aus vorigen Kommentaren ersichtlich. Mittlerweile habe ich auch abermals die "Unendliche Geschichte" durch. Stelle nun diesen gelungenen Disney-Band von Egmont wieder zur Seite, widme mich dem Doctor Strange aus den Achtzigern und mache auch gleich wieder etwas Pause von diesem komischen Klugscheißerforum und Weltverbesserungsforum. Es nervt mich nämlich.
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Mitglied
Dass du dich auf die Historie bezogen hast war mir leider nicht klar. Und es ist wohl nicht abzustreiten, dass der Großteil des Bandes aus Parodien auf nicht-amerikanische Filme besteht.
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Von den 10 Filmklassikern kommen sechs aus den U.S.A. Und auch "Die Unendliche Geschichte" ist keine reine Produktion aus Deutschland, sondern etliches kommt aus der Traumfabrik. Also besteht der Großteil des Bandes doch aus Parodien auf amerikanische "Klassiker".
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Mitglied
die unendliche geschichte wurde in den bawaria filmstudios in münchen gedreht nur zur info und stammt von einem deutschen autor michael ende
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Der Film ist eine westdeutsch-japanisch-amerikanische Koproduktion mit Drehorten in Vancouver, Spanien und Deutschland, wobei der Hauptteil tatsächlich im Studio in München entstanden ist. Die Darsteller stammen bis auf ganz wenige Ausnahmen aus den USA.
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Mitglied
okay vielen dank für die schnelle aufklärung jano
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Ich mag übrigens den europäischen Film. Die meisten Beiträge im toten Teil der Splashmovies diesbezüglich gehen wohl auf die Kappe meiner Person. Ein bisserl kenne ich mich cineastisch schon auch aus. Und Jano habe ich zum redaktionellen Beitrag des Filmklassiker-Bands nur ein Lob meinerseits aussprechen wollen. Ich empfehle diese Kompilation einfach weiter.
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Premium-Benutzer
Novecento ist doch außerdem gar nicht drin, das war in Maus-Edition 2. Wobei der auch gut in diesen Band gepasst hätte, der ja erfreulicherweise eh ziemlich Cavazzano-lastig ist.
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Zitat von Huxley
Und Jano habe ich zum redaktionellen Beitrag des Filmklassiker-Bands nur ein Lob meinerseits aussprechen wollen.
Danke, danke.
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Mitglied
Zitat von Huxley
Von den 10 Filmklassikern kommen sechs aus den U.S.A. Und auch "Die Unendliche Geschichte" ist keine reine Produktion aus Deutschland, sondern etliches kommt aus der Traumfabrik. Also besteht der Großteil des Bandes doch aus Parodien auf amerikanische "Klassiker".
Zitat von HerrHase
Novecento ist doch außerdem gar nicht drin, das war in Maus-Edition 2.
Autsch!
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https://kinogucker.wordpress.com/201...filmklassiker/
Hier ein Kommentar eines Kinoguckers. Dass es eher Hommagen als Parodien sind, wollte ich auch schon schreiben, habe es aber dann doch nicht getan, weil mir die beiden Begriffe in den einzelnen Geschichten schon verschwimmen.
Auch hier wird das Sekundärmaterial ausdrücklich gelobt. Ist ja "nur" eine Seite zum jeweiligen Film und ein fünfseitiges Vorwort, aber immerhin will ich so etwas von Ehapa Egmont vermehrt sehen, weil man als Kunde das Gefühl bekommt, dass man ernst genommen wird. Und auch die paar Seiten müssen mal recherchiert werden.
Außerdem finde ich es wagemutig, dass man sich tatsächlich an Filmklassiker orientiert. Mit "Casablanca", "Die Spur des Falken", " Es geschah in einer Nacht" und "Fenster zum Hof" finden sich vier amerikanische und mit "La Strada" und "Dolce Vita" zwei Kultfilme von Fellini im Programm. Dass dann noch ein Aki Kaurismäki eingeflochten wird, ringt mir als Cineasten eben ein Lob ab.
Da haben sich die Macher tatsächlich mit viel Liebe zur Materie auch was dabei gedacht und uns nicht nur blubberlutschige Entengrütze und Mäuseköttel vorgesetzt. Sieht man an den Verbesserungen der Übersetzungen.
Man kann ja nicht nur immer auf den Verlag und die Menschen dahinter raufdreschen, sondern muss auch mal loben.
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Mitglied
Der Filmklassiker-Band ist wirklich sehr gut, und ich will eigentlich gar nicht viel herumkritteln, dennoch hier ein paar kleine Anmerkungen:
- Janos Texte sind hervorragend, nur verstehe ich gar nicht, wie man über Indiana Jones reden kann, ohne Indiana Goof (oder auch Tabea Trifftig) zu erwähnen!
- Den Ziche-Cartoon und vor allem die endlich nachgereichte Farbseite von "Casablanca" hätte man doch wirklich noch mal eben auf Deutsch übersetzen können. Nicht jeder kann Italienisch...
Übrigens scheint auch die Mittwochs-bei-Goofy-Story "Das Geheimnis der Puderdose" sich auf den "Malteser Falken" zu beziehen. Die Parallele mit Fatso/Fatman ist ja wohl unübersehbar.
Ach ja: Noch ein Kompliment an Jano für die Übersetzung von "Der Duck ohne Vergangenheit"! "O Mandelbaum, o Mandelbaum, wie gelb sind deine Trauben!" "Dein Fagott schwimmt im Schlamm!" - Da hat sich jemand aber wirklich ausgetobt, was?
Vielleicht äußere ich mich auch noch zu Ducktionary und der Donald-Anthologie. Das Format, alle ECC-Bände in einem einzigen Thread zu behandeln, behagt mir irgendwie nicht. Nur soviel vorweg: Die Anthologie halte ich für äußerst durchwachsen und teilweise leider ziemlich schlecht ausgesucht. Da wäre deutlich mehr drin gewesen.
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Zitat von Bubble Billy
- Janos Texte sind hervorragend, nur verstehe ich gar nicht, wie man über Indiana Jones reden kann, ohne Indiana Goof (oder auch Tabea Trifftig) zu erwähnen!
Ich war mit den Texten bereits etwas spät dran und hab schlicht in dem Moment nicht dran gedacht, weil ich halt primär Duck-Leser und -Texter bin. Pardon, mein Fehler, der gute Goof hätte natürlich noch in einem Satz erwähnt werden können. Aber die George-Lucas-Story hat eh auch schon den wenigen zur Verfügung stehenden Platz größtenteils gefüllt.
Zu Cartoon und Farbseite kann ich nichts sagen, weil ich mit den Grafiken der Redaktionsseiten nichts zu tun hatte.
Und freut mich, dass die Übersetzung gefallen hat. Wobei ich zugeben muss, dass die eigentlich weniger superkreativ war, als es vielleicht wirkt, da hier auch schon im Original völlig abstruse Sachen gestanden haben und ich nur versucht habe, eine passende deutsche Entsprechung zu finden. Das meiste musste zwar etwas freier adaptiert werden, aber das Fagott ist tatsächlich eine 1:1-Übernahme: "Your bassoon is swimming in slurp and thank you pretzel babble..."
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Hat Jano das nicht schon mal bekanntgegeben?
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