Beim Pogo bin ich auch am überlegen
C_R
Beim Pogo bin ich auch am überlegen
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Dieses rumgepimmel bezüglich US-Comics ist doch nichts anderes als eine Umschreibung von "Ich bin zu faul zum Suchen und Informieren". Wenn es nicht mundgerecht präsentiert wird dann gibt es halt einfach nichts und fertig, aus, Ende!
Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute so nah? Im Ernst: wann sollte ich das alles lesen? Und es gibt ja auch für mich Ausnahmen wie Bone.
Den Du kennengelernt hast, weil ihn Dir der Carlsen Verlag mit seinem hauptsächlich frankobelgischen Programm mitserviert hat
Ging mir übrigens so, mein erster echter "Amerikaner" nach meinem Wiedereinstieg ins Comiclesen nach der Pubertät.
Chew und Co, war dann schon schwerer zu finden, weil ich mich selbst informieren mußte, jenseits meiner bis dahin eingefahrenen Fixierung auf die klassischen frankobelgischen Verlage. Insofern ist das US-Programm des eher frankophilen Splitter Verlages genauso relevant wie irrelevant wie damals der Carlsen Verlag aus Sicht eines Kunden, dessen Comic-Sozialisation im frankobelgischen Comic stattgefunden hat (Disney und Superhelden mal ausgenommen)
Geändert von Ollih (02.11.2017 um 12:10 Uhr)
Zumindest die von mir genannten sind alle keine Endlosserien, ein paar Trade Paperbacks und das war es. Okay, L&R, Fables und SiP sind jetzt nicht so wenig Material, aber umso besser... Bei L&R z.B. kann man sich auf einige ausgewählte Bände beschränken, wenn es sein muss. Wem SiP zu viel Stoff ist, kann sich auch erstmal mit den schon erwähnten "Echo" und "Rachel Rising" begnügen, die mMn ebenfalls top of the line sind.
Das ist übrigens auch alles eine ganz andere Baustelle als die Splitter-Sachen von Image, die wieder eher Genre-Sachen sind (ich mag aber ausdrücklich "Lazarus", "Black Science" oder z.B. "Saga" von Cross Cult auch sehr).
Dann lass allerdings ja die Finger von "Arkham Asylum".From Hell hätte ich zB gern gelesen, aber die Schrift ist für meine schlechten Augen so übel, dass ich nach ein paar Seiten aufgegeben habe.
https://precinct1313.files.wordpress...14/11/aa-1.jpg
Geändert von franque (01.11.2017 um 18:50 Uhr) Grund: Link
Immer wieder erstaunlich zu lesen wie wenig offen einige sind.
Ich möchte niemandem was aufschwatzen, aber zumindest ein paar Klassiker wie Batman, Spidey oder FF kann man testen. Dazu die genannten von franque, also es gibt jede Menge exzellentes Material, ihr nehmt euch da einiges an Lesefreude.
Ich lenke mal kurz wieder zum ursprünglichen Thema dieses Threads.
So, heute war das Päckchen endlich da!
Dass ich den neuen Asterix gelesen habe, ist zwar inzwischen über eine Woche her, durch die quasi lückenlose Präsenz des Themas hier im Forum ist jedoch genug davon abrufbar, um in einen fairen Wettstreit mit der in einem Rutsch durchgelesenen Nimona zu treten.
Genug der Vorrede, es geht los:
1. Unterhaltungswert
Nimona:
Es schwankt ein bisschen zwischen solide und erfrischend. Nach einem recht amüsanten Start tritt mit dem Fortlauf der Geschichte eine wesentlich ernstere Stimmung in den Vordergrund.
Der wahre Böse, das Institut bzw. seine Direktorin, tritt meiner Meinung nach in zu oft gewählte Pfade, für meinen Geschmack etwas zu klischeehaft. Diese Stellen sind es dann auch, wo das Niveau etwas abrutscht.
Ansonsten gibt es aber doch einige überraschende Wendungen und ein etwas wehmütiges, aber zufriedenstellendes Ende. Ich habe mich sehr schnell in die Geschichte reingefunden und war stets gespannt, was das nächste Kapitel zu bieten hat. Für mich ist Nimona also ganz klar ein Pageturner und ich habe mich fast durchgehend gut unterhalten gefühlt.
Wertung 4,5
Asterix:
Ich erwarte beim Asterix keine Wunder (mehr), die Rückkehr zu alten Höhen halte ich für utopisch. Nach den letzten Werken Uderzos (nach "Morgenland" ging es konsequent und steil bergab) war ich froh, dass ein neues Team übernahm.
Nach einem enttäuschenden Start und einem besseren Nachfolger ist der dritte Band von Conrad und Ferri in Ordnung. Nicht schlecht, aber eben auch nicht berauschend. Einige gute Ansätze, aber wie hier schon öfter erwähnt wurde, teilweise aufgesetzt und zum Schluss abgehackt.
Wertung 3
2. Idee
Nimona:
Die Idee der jungen Emo-Göre, die sich dem Schurken als Sidekick anbietet, fand ich schon mal skurril, schräg, einen guten Einstieg. Dass sich das Ganze dann in eine andere Richtung entwickelt, hat mich dann gleich nochmal positiv überrascht.
Wertung 5
Asterix:
Das Problem der maroden Straßen mittels eines Wagenrennens aus dem Fokus des Senats zu bekommen: Warum nicht?
Die Idee ist als Ausgangspunkt so gut wie viele andere (oder besser; z.B. dass man versteinert, wenn man zu viel Zaubertrank einnimmt und nach der Gegenmaßnahme zum Kind wird oder dass ein Raumschiff über dem gallischen Dorf schwebt. AARGH!)
Wertung 4
3. Humor
Nimona:
Wo Nimona Humor einsetzt, trifft er genau meinen Geschmack.
Aber recht schnell bleibt der Humor zugunsten der eher dramatischen Entwicklung der Story im Hintergrund, nimmt also dementsprechend bei weitem weniger Platz ein, als ich beim ersten Reinlesen im Laden gedacht hätte.
Daher zählt für mich hier auch die Quantität.
Wertung 3
Asterix:
Auch das wurde schon erwähnt: man hat bei manchem Gag den Eindruck, er sei mit der Schraubzwinge in die Geschichte gepresst worden. Aber es ist doch auch einiges, was zündet:
Der eine oder andere Wortwitz macht Spaß und auch im Hintergrund ist ab und zu was Lustiges zu entdecken (wie der Wegweiser, der in beide Richtungen nach Rom zeigt; gab es das schon mal? Kam mir bekannt vor. Witzig fand ich es trotzdem).
Insgesamt war ich zufrieden.
Wertung 4
4. Story
Nimona:
Ich muss mich bei der letzten Wertung vielen meiner Vorschreiber anschließen:
Die Story mit ihrer hakenschlagenden Erzählstruktur hat mir außerordentlich gut gefallen! Ich liebe es, von einer Story überrascht zu werden und das ist Nimona wirklich gelungen.
Ich glaube, nicht viele hätten nach den ersten Kapiteln das Ende erraten. Sehr gut!
Wertung 5
Asterix:
Da will ich gar nicht so hart ins Gericht gehen. Das Problem bei Asterix ist, dass man jede neue Story automatisch mit dem Rest der Serie vergleicht und diese somit in die Wertung einbezieht. "Asterix in Italien" ist kein Totalschaden wie "Gallien in Gefahr", aber eben auch beileibe nicht Top wie zum Beispiel "Asterix auf Korsika".
Ich bleibe bei der Einschätzung:
Solide Story mit Luft nach oben.
Ferri ist auf dem richtigen Weg.
Wertung 3
Ausser Konkurrenz möchte ich aber noch ein paar Punkte verteilen, und zwar für die Zeichnungen (also nicht mit einrechnen, Simulacrum).
Conrad bekommt den Zeichenstil Uderzos mit jedem Album besser hin. Es gibt Schnitzer, wie Cäsar, diverse Frauen und leider auch noch recht oft Asterix selber (diese Augen...), aber bei vielen der neuen Figuren, wie zum Beispiel Lactus Bifidus, hatte ich das Gefühl, dass Uderzo sie nicht hätte besser entwerfen können.
Wertung 4
Ich habe mich überraschenderweise ein bisschen in die Zeichnungen von Nimona verguckt, was ich beim flüchtigen Blättern nicht für möglich gehalten hätte.
Ich habe ja keine Ahnung, ob Noelle Stevenson auch europäische Comics zu ihren Einflüssen zählt, aber für mich blitzen da Trondheim, Sfar, Ulf K. und bei den Skizzen am Ende ganz viel Wasterlain durch.
Klasse!
Sehr überraschende 4 Punkte!
Gesamtpunktzahl:
Nimona: 17,5 Asterix: 14
Zu guter Letzt noch einmal einen herzlichen Dank an Dich, Jelly! Tolle Aktion, coole Drucke (kommen gleich an die Wand), wunderbarer Comic. Wird weiterempfohlen!
Waren das schon alle Teilnehmer?
Stand bis #312 (11 Teilnehmer)
Nimona Asterix Unterhaltungswert 42,5 (3,9) 40,5 (3,7) Idee
46 (4,2) 36 (3,3) Humor
33 (3,0) 37,5 (3,4) Story
46 (4,2) 30 (2,7) Punkte (Durchschnitt) 167,5 (3,8)
144 (3,3)
5 für Top, 4 sehr gut, 3 finde ich in Ordnung 2. Einmal lesen ist OK 1. Wo verdammt ist der neue Goscinny 0. Totalschaden
Geändert von Simulacrum (01.11.2017 um 20:19 Uhr) Grund: uups: C_R übersehen
Ich wollte jetzt echt nicht ne Diskussion: Ami-Comics gegen den Rest der Welt lostreten. Ich hab nix gegen Ami-Comics - ich mag sie nur einfach nicht. Die Erzählstruktur und der Zeichenstil von den allermeisten sind nicht meins. Ich habe auch den hochgelobten Watchmen-Film vorzeitig verlassen, weil er mir tierisch auf die Nerven ging. Das hatte ich bis dahin noch nie getan.
Stray Bullets, Locke & Key, Preacher, Lazarus, Corben, Mouse Guard...
Der Vergleich bietet sich geradezu für Battle 2 an Wen schicken wir denn da ins Rennen?
@Jelly: kleine Anmerkung noch zur Battle 1. Wäre noch die Rubrik "Zeichnungen" dabei gewesen, hätte es für mich in der Gesamtwertung ein Unentschieden gegeben...
Vielleicht muss die Rubrik bei der nächsten Battle dazu - das gehört für mich bei Comics auf jeden Fall mit zu einer Bewertung.
VG, Robelix
Nimona geht so dermaßen am Massengeschmack vorbei das diese Kategorie in diesem Fall zu ungerecht gewesen wäre.
Es sind ja trotzdem noch einige darauf eingegangen, weil es natürlich eine Große Rolle spielt und extrem beeinflusst.
Diesmal ging es rein um Inhalte und Ideen.
Uderzo ist einer der besten Zeichner überhaupt und Conrad kopiert Ihn fast perfekt. Da wollte ich ungern eine junge Newcomerin die das als Web Comic durchgezogen hat, in den Vergleich schicken. Bei Nimona stand auch die abgefahrene und frische Story im Vordergrund.
Guter Punkt, wobei das ja auch immer schwierig ist.
Klar, Uderzo kann alles, von Funny bis Real, s/w und gemalt, da wäre ein Vergleich mit einer Newcomerin gemein, allerdings finde ich, dass z.B. Trondheim Comics nur deshalb so gut für mich funktionieren weil er eben einen ganz besonderen Strich hat.
Bei Trondheim würden auch 90%, weil „hässlich“ oder „Kinder Gekritzel“ 0 Punkte vergeben und 10% wie uns gefällt das. Wenn von einem der besten Künstler wie Trondheim bei manchen Ausgaben gerade mal 300 Stück oder noch weniger verkauft werden sagt das alles.
Die absolute Mehrheit liebt den realistischen Strich.
Geändert von jellyman71 (02.11.2017 um 08:18 Uhr)
Hab nun auch beides durch, meine Bewertung folgt in Kürze!
Klasse Endspurt. Ich würde sagen am Samstag um 0.01 wird „abgerechnet „ ;-)
Also auch gerne am Sonntag Simulacrum.
Dir nochmals besonderen Dank.
Interessant, einen Zeichenstil zu kopieren ist möglich, die Kunst gute Geschichten zu erzählen nicht.
Und Du wolltest uns allen ja mit dieser Aktion hier beweisen, dass der Massengeschmack nichts taugt, gell?
Da ist das Weglassen einer für Comics lebenswichtigen Kategorie bei der Klärung der Frage, ob etwas Neues völlig zu Unrecht vom Massengeschmack ignoriert wird, natürlich völlig unfair!
BTW, vielleicht liegt die mit den Jahrzehnten immer weiter gestiegene Auflage der Asterix-Reihe ja nicht nur an deren (zumindest überwiegender) Qualität, sondern auch am vergleichsweise moderaten Verkaufspreis, der die SC-Alben zum kleinen Mitbringsel tauglich macht. Bei rund 20€ für eine Nimona muss das Geld da schon sehr viel lockerer sitzen.
Geändert von Account gelöscht (02.11.2017 um 15:18 Uhr)
So, nun mein Senf dazu (kurz und knackig):
Unterhaltungswert
Nimona hat mir Spaß gemacht. Abgedrehtes Setting (Mittelalter gepaart mit Technologie), interessante Charaktere, Idee usw. Hab es tatsächlich in einem Rutsch durchgelesen, was ich eigentlich nicht geplant hatte. Luft nach oben ist immer, aber das ist gehobenes Klagen.
Note: 4
Asterix hat mir immer Spaß gemacht und wird mir immer Spaß machen. Auch den neuen hab ich in einem Rutsch gelesen, und es wird nicht das letzte Mal gewesen sein.
Note: 4
Idee:
Nimona ist sehr abgedreht. Könnte ich mir so nicht ausdenken. Ich mag es, wenn ein Comic (oder Film) nicht so vorhersehbar ist.
Note: 4
Asterix fand ich von der Idee her sehr gut, umgesetzt war es ein wenig suboptimal. Ich denke, ein paar Seiten hätten der Ideenentfaltung gut getan.
Note: 3,5
Humor:
Nimona schafft den Spagat zwischen Humor und anspruch spielend. Wenig Holzhammer-Humor, etwas Tiefgang. Vieles ist gut.
Note: 4
Asterix ist halt Asterix. Man erwartet das, was man bekommen hat. Auch wenn ein paar Gags nicht zünden - die vielen versteckten details und Anspielungen sorgen für die Höchstnote.
Note: 5
Story:
Nimona beginnt als Funny und endet nahezu dramatisch, mit Irrungen und Wirrungen. Unvorhersehbar! Mag ich! Nur die Zeichnungen sind eher ... hm ...
Note: 4
Asterix stinkt dagegen von der Story her ab, da - wie oben geschrieben - irgendwie alles zu hektisch ist und sich nicht entfalten kann. Gebt Ferri bitte mehr Seiten, dann reicht es für die Höchstnote. Da retten es auch die tollen Zeichnungen nicht (auch wenn es nicht an Uderzo herankommt). So leider nur
Note: 3
Fazit:
Nimona: 16
Asterix: 15,5
Enges Höschen. Hätte ich nicht gedacht, aber ich danke Jelly für die Erfahrung, einen tollen Comic bekommen zu haben, der auch im Regal stehen bleiben wird!
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