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Thema: Geschichte: Ein Deutscher in Mexiko – 1923

  1. #1
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    Geschichte: Ein Deutscher in Mexiko – 1923

    Ich bin neu hier und möchte eine spezielle Angelegenheit zur Diskussion stellen. Es ist unumgänglich daß dieser Beitrag etwas länger wird als sonst üblich, ihr werdet sehen warum.

    Aus einem privaten Nachlaß habe ich das Tagebuch eines 1923 nach Mexiko emigrierten Deutschen von der Handschrift in eine Textdatei übertragen. Die originale Handschrift umfaßt 200 Seiten, sie wurde noch nie veröffentlicht. Die in Briefform verfaßte Erzählung beginnt mit der Ausreise per Schiff aus Hamburg und der Überfahrt über den Atlantik. Nach drei Wochen die Ankunft in Mexiko und der Beginn eines neuen Lebens: die ersten Monate in der neuen (und sehr fremden) Umgebung, in der neuen Firma, in der neuen Wohnung etcª. Er war Drogist und wurde Handelsvertreter, der bald das ganze Land bereiste. Was er dabei alles erlebte, das schildert dieses Tagebuch auf eine sehr persönliche, originelle und anschauliche Weise – mit einem wachen Gespür für alles Merkwürdige und einem untrüglichen Sinn für Komisches und Skurriles, das z.T. mit gehörigem Sprachwitz erzählt wird.
    Es ist eine längere Geschichte in Episodenform. Bei der Beschäftigung damit kam unweigerlich der Gedanke: filmreif! Jedoch ist auch der Comic eine Möglichkeit, eine Geschichte bildlich zu inszenieren – und so bin ich nun hier gelandet.
    Ob das ein lohnendes Material für ein Comic-Projekt wäre? Das frage ich hiermit all jene, die davon mehr verstehen als ich.

    Es ist ein authentisches Zeitdokument – was tut man damit? Eine Textausgabe liegt nahe, natürlich. Aber ich frage mich (und Euch hier) ob da nicht vielleicht mehr Potential drin ist.
    Bei aller Komik darf man nicht vergessen, es handelt sich um ein Auswandererschicksal in der Zeit der Hyperinflation (erste Jahre der Weimarer Republik), um einen Menschen, der wegen Perspektivlosigkeit die Heimat verließ um ganz woanders mit Hoffnungen neu anzufangen. Also eigentlich eine sehr ernst grundierte Geschichte – in der aber dann Platz für die aberwitzigsten skurrilsten Erlebnisse ist. Vielleicht macht gerade das den Reiz aus. Wovon handeln die Episoden? Von Menschen jeglicher Coleur, von Maulesel- und Eisenbahnen, von Ratten, Pferden, Stieren, Mäusen, Schmetterlingen, Amphibien und Aasgiern; von rauschenden Festen und haarsträubenden Unfällen, von Sonnenschein und Dreck, von Schweiß und Schnaps, von Schießeisen und Vulkanen, von Einsamkeit und Übermut, von schönen Frauen und ›schrägen Vögeln‹ aller Art …

    Von Interesse ist in diesem Zusammenhang aber auch, daß es zusätzlich ein originales Photoalbum vom Autor des Tagebuches von 1924 gibt, in welchem das Erzählte zu einem großen Teil unmittelbar bebildert ist. Es gibt also auch für das Bildliche der Geschichten einen sehr konkreten, authentischen Anknüpfungspunkt.

    Ich kenne mich nicht damit aus, inwieweit reale Historie für Comic-Werke schon als Vorlage diente oder dafür infrage kommt. Falls ja, dann könnte das hier womöglich ein Kandidat sein. Nicht zuletzt der Stilaspekt – 20er Jahre – scheint mir hier ganz reizvoll zu sein.

    Aufgrund des schieren Umfanges stellt sich freilich auch die Frage nach einer Finanzierung und nach einer möglichen Kooperation mit einem Verlag. Aber mir geht es, in einem ersten Schritt, um die Frage, ob an einer solchen Geschichte überhaupt Interesse besteht.

  2. #2
    Junior Mitglied
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    Um einen ersten Eindruck zu bekommen, habe ich eine Leseprobe mit ein paar Textausschnitten aufbereitet.
    Da es hier anscheinend nicht möglich ist, Dateien unkompliziert einzubinden, versuche ich es mit einem externen Link …

    https://www.pdf-archive.com/2017/09/...iko-leseprobe/

  3. #3
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Finde ich sehr interessant, könnte man auch sehr schön grafisch umsetzen, dazu sagst du liegen auch noch Bilder vor.
    Ob das finanziell jetzt für Verlage was ist kann ich schlecht einschätzen, für mich persönlich schon.

  4. #4
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Maidith
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    Verlage wollen in der Regel ein fertig ausgearbeitetes Konzept sehen - mindestens die Story und einige Skizzen und Seiten. Eine bloße Idee, so nett sie auch ist, reicht nicht.
    Ich sehe drei Möglichkeiten:

    1) Einen professionellen Zeichner mit der Umsetzung beauftragen, als Auftragsarbeit - das kostet ordentlich was (da ja auch noch ein Szenario geschrieben werden muss), aber du kannst mitreden und behältst einiges an Kontrolle.
    2) oder das Material frei für alle online stellen und abwarten, ob jemand was draus macht. Das kostet dich nix, aber du hast auch keine Kontrolle mehr, was damit geschieht und kannst nicht mitreden und kriegst evtl. nicht mal Anerkennung als "Ideenlieferant", weil aus dem Material erst noch das Szenario geschrieben werden muss und das auch jemand anders macht und sich die Story damit aneignet.
    3) du wirst zum Autor und schreibst aus dem Material selbst ein Szenario und legst es interessierten Zeichnern vor. Zusammenarbeit unter der Bedingung, dass es sich um ein gemeinsames Projekt handelt.
    Das darfst du gern hier tun: http://www.comicforum.de/showthread....d-andersherum)
    Geändert von Maidith (04.09.2017 um 11:51 Uhr)

  5. #5
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    Nachfolgend meine Meinung zu Deinem Projekt:

    1. Ob sich jemand dafür interessiert, ist meiner Meinung nach zweitrangig. Die Frage ist vielmehr: ob Dich das Projekt so sehr begeistert, dass Du es durchziehen willst? Denn nur dann wirst Du es gut machen und nur dann werden sich Leute finden, die es auch gut finden. Ich selber finde aber auch, dass es interessant klingt!
    Ich gehe davon aus, dass Du das möchtest, sonst wärst Du nicht hier ;-)

    2. Die nächste Frage ist, weches Medium sich für Dein Projkt am besten eignet? Es gibt Geschichte die eignen sich für Bücher, andere für Filme und wieder andere für Comics. Manche für alles und manche nur für eines. Ich würde sagen, dass Du vorliegend sehr viel guten Text hast. Wenn Du daraus einen Comic machen willst, musst Du viel (guten) Text streichen, bekommst im Gegenzug aber Zeichungen. Ist das ein Mehrgewinn? Das musst natürlich Du entscheiden, aber ich sehe das so, dass Du hier ein Tagebuch bzw. einen Briefroman hast, insoweit bietet es sich an, es auch als Tagebuch bzw. Briefroman zu publizieren.

    Das Werk kann man natürlich mit Fotos bzw. Zeichnungen würzen. Wenn Du viele Photographien hast, würde ich ein Tagebuch mit Bildern daraus machen. Wenn Du nur sehr wenige Fotos hast, würde es sich anbieten, passende Zeichnungen anfertigen zu lassen. Eine Mischung mit Fotos und Zeichnungen ist vermutlich weniger gut, müsste man aber ggf. ausprobieren, bevor man diese Idee verwirft.

  6. #6
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    Danke für Eure Meinungen, das hilft schonmal weiter.

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