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Wo wir dich gerade da haben, Jano. Siehst du dich selbst als Künstler oder eher als ein Mann, der ein Handwerk ausübt?
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dani-books-SysOp mit Monsterallergie
Ich selbst seh mich als Übersetzer (bzw. gelegentlich Autor und gelegentlich Korrekturnörgler), eine Einordnung ist mir da ziemlich wurscht. Wenn man bei Handwerker Meister Eder, Bernbacher und Co. vor Augen hat und bei Künstlern verrückte Pinselschwinger und Reichstagverpacker, soll man's halt einfach Kreativschaffender nennen.
Denn Kreativität ist beim Literaturübersetzen immer erforderlich und man wird auch nie zwei identische Übersetzungen bekommen, wenn man denselben literarischen Text an zwei verschiedene Übersetzer gibt.
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Übersetzungen
Zitat von Jano
Ich selbst seh mich als Übersetzer (bzw. gelegentlich Autor und gelegentlich Korrekturnörgler), eine Einordnung ist mir da ziemlich wurscht. Wenn man bei Handwerker Meister Eder, Bernbacher und Co. vor Augen hat und bei Künstlern verrückte Pinselschwinger und Reichstagverpacker, soll man's halt einfach Kreativschaffender nennen.
Denn Kreativität ist beim Literaturübersetzen immer erforderlich und man wird auch nie zwei identische Übersetzungen bekommen, wenn man denselben literarischen Text an zwei verschiedene Übersetzer gibt.
verstehe, naja Kreativität schadet nirgends. Lehrer müssen kreativ sein, um den Stoff an die Schüler zu bringen. Sind auch keine Künstler.
Im Betrieb braucht man es um die Ware bestmöglich an den Mann zu bringen, Logistik zu beschleunigen usw. Kreativität ist überall notwendig sogar Buchhalter müssen Lücken erkennen und ausnützen können
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Mitglied
Zitat von Jano
Ich hab im Laufe der Jahre schon Texte von vielen Übersetzern bearbeitet (auch bei Disney, aber primär bei anderen Comics) und es ist tatsächlich so, dass es maximal eine Handvoll gibt, bei der die Texte quasi 1:1 in der abgelieferten Fassung übernommen werden können. Bei allen anderen sind die Übersetzungen, die man letztlich im gekauften Buch zu lesen bekommt, noch mehr oder weniger stark nachbearbeitet, teilweise bis zum nahezu kompletten Neuschreiben. (So was macht man als Lektor natürlich nicht aus Spaß, sondern weil's sonst nicht lesbar gewesen wäre bzw. sprachlich schlicht nicht gepasst hätte.)
Zitat von Jano
Rein rechtlich ist die Sache aber eindeutig: Literarische Tätigkeiten sind keine Handwerksberufe und Literaturübersetzungen haben in der Regel eine ausreichend hohe Schaffenshöhe, um ein eigenständiges neues Werk im Sinne des Urheberrechts zu ergeben. (Künstlersozialkasse lässt ebenfalls grüßen.)
Ich glaube Dir das alles aufs Wort. Ich finde es aber etwas seltsam, dass hierzulande die Übersetzung immer nur als urheberrechtlich geschütztes Kunstwerk des Übersetzers gilt, wenn doch der/ die Lektoren ebenfalls so einen großen Anteil am Endtext haben.
Ach, habe es gerade in § 3 UrhG selbst gefunden, die Bearbeitung ist bei entsprechender Schöpfungshöhe auch noch einmal geschützt. Aber ob das im Nachhinein dann immer entsprechend rekonstruierbar ist, wessen Wortschöpfung das nun gewesen ist, falls es einmal darauf ankommen sollte ... (Zahlen die Lektoren eigentlich auch in die Künstlersozialkasse ein?)
Gesetz über Urheberrecht und verwandte Schutzrechte (Urheberrechtsgesetz) § 3 Bearbeitungen
Übersetzungen und andere Bearbeitungen eines Werkes, die persönliche geistige Schöpfungen des Bearbeiters sind, werden unbeschadet des Urheberrechts am bearbeiteten Werk wie selbständige Werke geschützt. Die nur unwesentliche Bearbeitung eines nicht geschützten Werkes der Musik wird nicht als selbständiges Werk geschützt.
Geändert von Simulacrum (17.08.2017 um 18:43 Uhr)
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Premium-Benutzer
Danke, Jano, ja, war in der Hörnchengeschichte. Haha, jetzt wissen wir wenigstens, wie bei Egmont die Arbeitsbedingungen für Übersetzer sind, wenn ihr da solche Vorlagen bekommt.
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Zitat von HerrHase
Haha, jetzt wissen wir wenigstens, wie bei Egmont die Arbeitsbedingungen für Übersetzer sind, wenn ihr da solche Vorlagen bekommt.
Ist jetzt aber eher eine Ausnahme, die dem Alter der Story geschuldet war. Aktuelle Geschichten kriegt man normalerweise in Form von ausreichend detailscharfen PDFs. Wobei man auch da manchmal auswürfeln muß, welcher Neffe welcher ist, weil die Vorlagen schwarzweiß sind.
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