Tja, was soll ich sagen? Ich bin der Meinung, dass Marks Analyse des Comicmarktes und sein Vergleich zu dem in den 80ern vollkommen zutrifft. Vielleicht ist er der Karl Marx der deutschen Comicszene. Dessen Analyse war ja auch richtig, nur die Umsetzung seiner Verbesserungsideen ist dann gescheitert.
Richtig, es gab Comicalben auch im Schlabberlook. Aber wenn Finix eine abgebrochene Serie fortsetzt, muß er sich natürlich an der qualitativ besten Darreichungsform orientieren. Denn billige Hefte funktionieren nur mit hohen Auflagen, und die sind mit den Abschlußbänden einer vor Jahren abgebrochenen Serie nicht zu erreichen, und selbst die treuesten Leser würden durch Hefte auf dünnem Papier abgeschreckt. Dazu müssen sie nicht mal ein Kaufverhalten an den Tag legen, wie es hier im Forum immer wieder postuliert wird (wie z.B. die Tim-und-Struppi-Box nicht kaufen, weil einem die Buchrücken oder das Schubermotiv nicht gefallen, selbst wenn man bisher kein einziges Album der Serie hat).
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
[Kurzer Einschub]: Ich habe alle T&S Alben im SC, darf also über das Layout der Buchrücken motzen. [Einschub Ende]
Was das Thema Finix (und Alben) und mögliche Weiterentwicklung des Kundenpotenzials angeht, ist mir in den letzten Wochen im Fachhandel etwas aufgefallen:
Ich war in letzter Zeit in 3 neu eröffneten Comicshops. Alle hatten ausnahmslos Mangas bzw. Panini (und Cross Cult mit TWD) Produkte.
Kann es sein, dass es im Zuge der Serien, Animes, Filme und Cons generell eher zu einem Manga und Superhelden-orientierten Marktschub kommt?
Wie könnte man als Albenverlag davon profitieren?
Ist das nicht eher ein Vertriebsproblem dieser neuen Shops und wie könnte man die anfixen? (die hatten nämlich alle auch die Panini Alben wie Trigan, aber sonst eben nichts).
Darf ich fragen, welche das waren?
Ist doch seit einiger Zeit schon offensichtlich. Der Markt stirbt nicht. Nur die alten Leser aus den Drehständer-Achtzigern vergreisen. Der Markt ändert sich.Alle hatten ausnahmslos Mangas bzw. Panini (und Cross Cult mit TWD) Produkte.
Kann es sein, dass es im Zuge der Serien, Animes, Filme und Cons generell eher zu einem Manga und Superhelden-orientierten Marktschub kommt?
Das Programm modernisieren. Gibt am französischen Markt wunderbare Sachen. Oder am amerikanischen. Oder man lebt in der altmodischen Nische weiter.Wie könnte man als Albenverlag davon profitieren?
... und druckt eine GA nach der anderen und wundert sich wenn irgendwann nur noch ein Markt á la Wäscher ürigbleibt. Wenn ich hier schon (manchmal) lese neue Leser sollten durch Comicserien aus den 70er und 80ern (oder noch älter) erreicht werden, indem man billiger und im Zeitschriftenhandel anbietet. Lächerliche Traumtänzer .....
Glaube ich nicht, Uwe. Leider.
Paperstore in Pichling (eigentlich ein Papiershop)
Merchfox in St.Valentin
Genduron in Linz
Alle jünger als 3 Jahre. Alle waren auch auf der Con in Linz vertreten.
Ich frag mich nur wie bringt man die dazu auch bei PPM oder den größeren Verlagen direkt zu bestellen. Dann hätte man doch eine etwas größere Druchdringung des Marktes. Genduron in Linz war ja zB auch beim GCT dabei und hat dort auch die Alben Hefte liegen gehabt, bietet diese im Shop aber nicht an (zumindestens keine Neuware).
Bei Games Unlimited in Wels (einem Gameshop) kommen inzwischen aber auch Alben neben der Superheldentheamtik dazu.
Ich wusste gar nicht, dass sich in Oberösterreich wieder kleine Läden mit Comics eindecken. Bringen die Cons und die Superheldenfilme doch was. Für ein erweitertes Albenprogramm sehe ich jedoch schwarz. Den Kostenfaktor können wir nicht wegdiskutieren, den Retro-Charme auch nicht. Aber ich bin mir sicher, dass Assassins Creed oder Freaks' Squeele oder Lady Mechanika oder sogar Malcolm Max einen näheren Blick für die wert sein könnten. Sprich sie mal drauf an. Dan Cooper, Andy Morgan, Rick Master, Jackie Kottwitz oder Jugurtha werden sich die Ladenbesitzer aber sicher nicht in ihre Läden stellen. Weder im Hardcover noch im Heftchenformat.
Ohne jetzt Pichling, St. Valentin oder Linz zu kennen: Warum sollte es dort keine Kundschaft für diese Titel geben? Warum nicht einfach mal mit 1-2 Titeln antesten, bei PPM nach den Bestsellern nachfragen, Flyer auslegen und Poster aufhängen (zumindest von Splitter kenne ich die Programmübersicht als Poster), um als Händler Geld zu verdienen?
Aus meiner Sicht sollte die Initiative da schon vom Verlag bzw. dem Vertrieb ausgehen (noch dazu wo ich alle genannten Titel nicht selbst kaufe).
Ist für mich ja auch nur ein Symptom, dass entweder zu wenig getan wird oder man mit dem Erreichten zufrieden ist. Dann ist ja auch gut.
Und ja gerade die Splitter Stoffe (auch Bec) eignen sich für Superheldenläden bzw. Cons. Cross Cult ist da eh schon etwas weiter und meistens mit dabei. bei Finix könnte das etwas schwierig sein, andererseits gehen dort Disney Sachen auch gut und soweit ist da zB King und Kong nicht entfernt.
Damit würde ich im Grunde auch auskommen und mittlerweile führe ich den flächenmäßig größten Comicladen in Hamburg.
Ich ordere natürlich trotzdem bei PPM, das aber im Gegensatz zu Carlsen, Egmont, Tokyopop & Panini eben nicht mal jede Woche,
denn die Alben werden meist nur für ein paar alte Stammkunden und für mich selbst bestellt. Und den Vertrieb der Comic Combo Leipzig mit
Reprodukt und Co. nutze ich tatsächlich überhaupt nicht.
Das was in die Auslage geht an Alben oder an Gesamtausgaben könnte man sich im Prinzip auch sparen, denn es interessiert von der Laufkundschaft eigentlich keinen
(und es ist gibt durchaus viel Laufkundschaft, denn mein Geschäft befindet sich im Zentrum des Stadtteils gegenüber Karstadt).Zumindest stehen Aufwand/Ausgaben und zur Verfügung gestellte Fläche in keinem Verhältnis zum damit erzielten Umsatz. Da muss wirtschaftlich betrachtet eigentlich die Option "können wir gerne bestellen" genügen - also der berüchtigte "Nachfrage"-Markt"für Wissende, ohne großzügige Präsentation des Angebots für Nichteingeweihte. Bei Auflagen von ein- bis zweitausend Exmplaren genügt und funktioniert aber eben dieser Nachfrage-Markt auch.
Mir ist bewusst, dass es bei diversen "klassischen" Comicläden anders aussieht und dort die monatliche Splitter-Auslieferung das Highlight des Monats darstellt.
Aber bei neueren, modern ausgerichtete Läden (die neben Comics dann auch noch viel Merchandise im Programm haben), läuft es doch stark in die Richtung die hier in den Bespielen geschildert wird .
Die Form von Comic-Laden die MOF demnächst (nicht) eröffnet, wäre dagegen in der Ausrichtung so gesehen ein echter Kontrapunkt mit Retro-Charme (wirtschaftlich aber natürlich eine Totgeburt).
Geändert von Orwell (14.06.2017 um 11:07 Uhr)
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
Lang, lang ist's her. Österreich spielt mittlerweile in der EU mit. Morawa selbst hat aber ein echt nettes Comic-Programm. Seit dem Tipp hier im Forum dackele ich beinahe einmal pro Woche dort hin. Und sie haben alles, sie machen keine Unterschiede.
PS: Dort gibt es auch noch Drehständer!
Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!
Morawa macht noch den Pressevertrieb in Österreich. Mit der Zeitschriftenschiene ist man gut dabei. Bei Büchern (z.B. Gesamtausgaben von Finix Comics) ist man trotz des hohen Portos besser dran, wenn man als Händler gleich bei den einschlägigen Vertrieben aus Deutschland bestellt. Österreich ist sowieso ein eigenes Thema, wir berappen ja nochmal mehr als die Deutschen und den österreichischen Händlern macht die Spanne beim Verdienen zu schaffen. Also geht es hier auch eher weg vom Einzelhandel, hin zum bequemen Online-Bestellen und zum munterem Preisvergleich. Ich dackele noch aus nostalgischen Gründen gerne zum Drehständer.
Lesezeichen