Zitat aus dem Tagesspiegel-Artikel: "Welchen Gegenwert an Comics bekommt man für den Preis eines monatlichen Netflixabonnements?"
Antwort: Wenn es um Alben geht, ein halbes. Das ist auch schon ein großer Teil der Antwort auf die Frage, warum die Auflagen der Alben in Deutschland sind, wie sie nun mal sind.
Nicht mal ein Kinoticket. Teilweise bezahlt man 12€...
C_R
3D am Wochenende: 14 Euro. Ansonsten das, was Ellen schrieb.
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Ich habe den Artikel schon gelesen und abgehakt gehabt, ehe er hier verlinkt worden ist. Ich hätte nämlich wieder nur einen zynischen Kommentar parat gehabt, natürlich auf unterirdischstem Niveau! Jetzt wurde der Artikel kommentarlos ins Forum gestellt. Ja, ich sehe mich inhaltlich darin nicht gefunden. Der Artikel repräsentiert nämlich nur die typischen Verhaltensmuster verhutzelter montenegrinischer Klageweiber, so wie es das niveauvolle ZACK-Editorial #6/17 tut. Alleine schon die uffzigste Erwähnung von für den Mainstream tauglichen Massenprodukten wie "Drei Steine", "Kinderland" oder "Irmina" und diese Art von Selbstbeweihräucherung des eigenen herausragenden Intellekts ob des Konsums dieser Graphic Novels. Oder die Aufzählung von den aktuellsten und hippsten Neuerscheinungen aus dem frankobelgischen Genre wie "Gaston", "Blake & Mortimer", "Andy Morgan", "Corto Maltese" oder "Freddy Lombard". Klar, logisch, damit erreiche ich ganz sicher den jugendlichen Nachwuchs und breitere Schichten und breche somit aus dem Ghetto des empfundenen Kreis der überzeugten Comic-Leser aus!
Bekommen einige aus der Familie denn überhaupt noch mit, was sich momentan aktuell da drüben am frankobelgischen Markt tut? Was Popcom, Toonfish oder Reprodukt leisten, um ein junges Publikum zu begeistern? Wohl nicht, sie krabbeln lieber nostalgisch verklärt in uralten ranzigen Hutbrummerserien rum und wundern sich dann, dass sie damit Nachwuchssorgen bekommen. Nicht sexy!
Mein Blog über Comics, Games und sonstiges: http://nerdenthum.de
"Kinderland" und "Irmina" waren (und sind) aber wenigstens veritable Bestseller, ohne die es Reprodukt womöglich nicht einmal in der inzwichen zurechtgestutzten Form noch gäbe. Denn die von vielen – auch mir! – gepriesenen innovativen Kinder-Comics finden von ganz wenigen (eigentlich fast nur einer) Ausnahmen wie "Kiste" im Handel nicht statt – gescheige denn, dass sie eine relevante Anzahl von Käufern fänden.
Dass das alles nicht nur ein Vertriebsproblem ist, wie man angesichts der hier beschränkten Möglichkeiten von Splitter oder Reprodukt vermuten könnte, zeigt übrigens Carlsen. Die haben mit Titeln wie "Pauls fantastische Abenteuer" oder "Ferdinand – Der Reporterhund" auch nicht viel mehr Glück und bei letzterem Titel ist sogar noch "Dein Spiegel" als Werbeplattform mit an Bord.
Wir müssen langsam wohl schon akzeptieren, dass Comics in der Form des klassischen franko-belgischen Albums nichts mehr sind für die Jugend. Denn natürlich konsumieren Kinder und Jugendliche auch heute noch massenhaft Comics – halt nur ganz andere!
Glück gehabt, dass ein paar Deutschlehrerinnen immer das kaufen, was in diversen Feuilletons gepriesen wird.
Da flippen die Kinder mit Garantie aus!Dass das alles nicht nur ein Vertriebsproblem ist, wie man angesichts der hier beschränkten Möglichkeiten von Splitter oder Reprodukt vermuten könnte, zeigt übrigens Carlsen. Die haben mit Titeln wie "Pauls fantastische Abenteuer" oder "Ferdinand – Der Reporterhund" auch nicht viel mehr Glück und bei letzterem Titel ist sogar noch "Dein Spiegel" als Werbeplattform mit an Bord.
Ich als Kunde muss nur akzeptieren, dass diverse frankobelgischen Alben (z.B. Les Légendaires), die moderne Kinder und Jugendliche heute in Frankreich unterhalten, hier oft gar nicht erscheinen, weil sie entweder für Verleger nicht pädagogisch wertvoll genug sind oder sich die gewünschten Auflagezahlen der Lizenzgeber nicht erreichen lassen, weil es hierzulande keinen Kioskmarkt mehr gibt.Wir müssen langsam wohl schon akzeptieren, dass Comics in der Form des klassischen franko-belgischen Albums nichts mehr sind für die Jugend. Denn natürlich konsumieren Kinder und Jugendliche auch heute noch massenhaft Comics – halt nur ganz andere!
Selbst vermasselt.
Herrlich, so ein Dissens!
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Zu den in Frankreich z.B. sehr beliebten Superschwestern gibt es im POPCOM-Forum einen eigenen Thread. 10 Euro für verkleinertes HC-Format. Nicht ansprechend. Nicht verkaufsfördernd. Bleibt hier unter dem Radarschirm. Erscheint bei den Franzosen ganz anders, damit Kinder und Jugendliche jederzeit zugreifen können. Die aktuellen und vielgeschmähten Suske und Wiske - Alben bekommst in den Niederlanden im Supermarkt für den Preis von 'nen Appel und 'n Ei. Man hat es in Deutschland in den letzten Jahrzehnten verbockt. Das muss man akzeptieren. Da kommt man auch so schnell nicht mehr raus.
Super Beispiel! Das ist für mich nämlich gerade keine richtige franko-belgische Alben-Serie, sondern ein Manga-Hybrid. Allerdings hatten auch solche "Manfras" hierzulande in der Vergangenheit wenig Erfolg (siehe z. B. die diversen Anakama-Sachen bei Tokyopop). Aber es stimmt schon – in diese Richtung müssen sich wohl die Comic-Stoffe entwickeln, um mehr Erfolg bei Jugendlichen zu haben.
Du bist ja auch so ein in die Jahre gekommenes verhutzeltes montenegrinisches Klageweib, das z.B. mit den fürchterbaren Manga-Hybriden nicht klar kommt, weil die gar nicht mehr klassisches und richtiges Fix und Foxi-Programm oder angestaubte ZACK-Kultur sind. Ihr klassischen Verleger mit eurer grenzenlosen Weisheit macht es mir schon schwer. Ich bin ja auch schon mitten in meinen Vierzigern, aber das Durchschnittsalter der Programmverantwortlichen in Deutschland ist noch wesentlich höher, oder?
Nehmen wir nur das Magazin ZACK. Statistiken zum Durchschnittsalter der Leser? Wie wollt ihr mit der Serienauswahl Nachwuchs lukrieren???
Geändert von Orwell (31.05.2017 um 08:57 Uhr)
Das ist tatsächlich ein entscheidender Punkt. Wobei man gar nicht bis in die Niederlande gehen muss, schon in Flandern*– also direkt in Belgien, wo "Suske und Wiske" herkommt*– hat sich das "frankophone" Hardcover-Album bei Comics nicht durchsetzen können. Dort werden selbst die flämischen Ausgaben der "Spirou"-Alben weiterhin günstig im Softcover angeboten.
Ich bin inzwischen zu der Überzeugung gekommen, dass wir eher schauen sollten, wie Comics in Flandern konsumiert werden, als dem Beispiel der Wallonen (und Franzosen) sklavisch nachzueifern. Das war wohl in den letzten zwei Jahrzehnten ein Irrweg. Wir dürften von der Mentalität her besser zu den fämischen Konsumenten passen.
Ach, da mach dir mal keine Sorgen. Auf jedes gelesene Comic-Album kommen bei mir wohl derzeit mindestens drei Mangas. Und letztes Wochenende habe ich mir auch ganz bewusst München gespart und fahre jetzt lieber am Samstag auf die DoKomi in Düsseldorf, weil die aus meiner Sicht für den "zeitgenössischen" Comic in Deutschland deutlich relevanter ist.
(Das ändert aber auch nichts daran, dass ich parallel gerade wieder nostalgische Anwandlungen habe und mich mit Marvel-Comics der 1960er zuschütte.)
Ihr müsst einen deutschen Weg beschreiten. "Günstiges SC ausgewählter Reihen" für den Massenmarkt und "edle Sammlerausgaben" für das betuchte und kaufkräftige jellyman-Publikum. Haben Carlsen und Ehapa vor zwanzig Jahren versucht, sind aber auch gescheitert. Was gerade Hachette und Eaglemoss versuchen, scheint eventuell ein Zwischenweg zu sein?
Das Magazin ZACK ist z.B. auch nicht flächendeckend, sondern Insider-Programm.
Wer sagt, dass wir das wollen?Nehmen wir nur das Magazin ZACK. Statistiken zum Durchschnittsalter der Leser? Wie wollt ihr mit der Serienauswahl Nachwuchs lukrieren???
EfWe
Interessant, da wir von erstem schon ein paar hundert exemplare via Empfelung an den Mann und die Frau gebracht. Ist ja auch einfach: "Mag er/sie Tim & Strupi? Ja? Dann hier: Das ist eine modernisierte Version davon."
9/10 Kunden nehmen dann Band 1 (und manchmal noch gleich 2 und 3) mit.
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