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Thema: Comic-Stammtisch: Prinz Eisenherz

  1. #1
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Post Comic-Stammtisch: Prinz Eisenherz

    Prinz Eisenherz



    Originalseiten 1 - 92




    Orginaltitel: Prince Valiant
    Verlag: Carlsen - Band 1 + 2
    Deutsche Veröffentlichung: 1987/1988
    Autor/Zeichner: Harold R. Foster

    Diese Originalseiten erschienen im Jahre 1975 im Pollischansky Verlag als Sonderband 1 + 2.
    Desweiteren veröffentlichte der Splitter Verlag den Originaljahrgang 1937/1938 u.a. in einer farbigen limitierten Faksimilie-Ausgabe.
    Außerdem veröffentlichten der Badische Verlag, Aller, Melzer, Fischer, Hethke, Bastei und Condor weitere Prinz Eisenherz Publikationen.
    Im 3. Band der F.A.Z. - Klassiker der Comic-Literatur wurden dann ebenfalls nochmal die Originalseiten 1-92 u.a. gedruckt.
    Nach neuesten Ankündigungen will der Bocola-Verlag in einem ambitionierten Projekt, eine vollständige Prinz Eisenherz Werksausgabe herausgeben.



    Szenario/Zeichnungen: Harold R. Foster
    Harold Rudolph Foster, der spätere Schöpfer von Prinz Eisenherz, wurde 1892 in Halifax, Neuschottland (Kanada) geboren.
    Mit 14 verließ er die Schule, um zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, die durch den frühen Tod seines Vaters 1896 in arge Not geraten war.
    Bevor er 1910 seinen ersten Illustrationsauftrag erhielt, hatte der Autodidakt Foster schon als Bürobote, Preisboxer und Jagdführer gearbeitet.
    Nach zehn abwechslungsreichen Jahren als Illustrator und Werbezeichner fuhr Foster 1921 per Fahrrad ins 1500 Kilometer entfernte Chicago. Auch die ersten Jahre in den USA arbeitete Foster vor allem für Werbeagenturen.
    Über einen seiner Auftraggeber lernte er Joseph H. Neebe kennen, der von Edgar Rice Burroughs die Rechte für einen Tarzan-Strip erworben hatte. Neebe gewann Foster als Zeichner für sein Projekt, und so erschien am 7. Januar 1929 der erste Tarzan-Daily in dreizehn amerikanischen Zeitungen.
    Foster mochte seinen neuen Job nicht besonders. Er verstand sich als Angehöriger eines traditionsreichen Handwerks, und die »Funny Pages« der Zeitungen sah er zunächst - verglichen mit »echten« Illustrationen - als minderwertig an.
    So erfüllte er seinen Vertrag, Burroughs' Roman Tarzan of the Apes in 60 Strips umzusetzen, und wandte sich anschließend wieder der Werbung zu. Da das Anzeigengeschäft durch die Wirtschaftskrise jedoch rückläufig war, kehrte er zu den Comics zurück und übernahm 1931 die Tarzan-Sonntagsseite.
    Unzufrieden damit, eine Serie zu zeichnen, die nicht von ihm geschrieben wurde, begann Foster 1935, mit dem King Features Syndicate über die Publikation einer eigenen Serie zu verhandeln. Diese eigene Serie war Prinz Eisenherz, deren erste Folge am 13. Februar 1937 gedruckt wurde. Foster war zu diesem Zeitpunkt 45 Jahre alt.
    Prinz Eisenherz wurde einer der erfolgreichsten Comics aller Zeiten. Foster zeichnete ihn bis zu seinem Rückzug aus dem Comic-Geschäft in den siebziger Jahren.
    Da sein detaillierter Zeichenstil viel Zeit erforderte und er in der Regel etwa 50 Stunden an einer Seite arbeitete, hatte Foster kaum Gelegenheit, neben Prinz Eisenherz andere Comics zu zeichnen. Die einzige Ausnahme war 1943 der kurze Strip - Das Lied von Bernadette.
    Als Zusatzstrip für die Prinz Eisenherz-Seite entstand außerdem 1944/45 - Die Abenteuer zweier Ritterknaben.
    Fosters langjähriger Assistent John Cullen Murphy übernahm in einem annähernd zehn Jahre dauernden Prozess schrittweise den Strip aus den Händen seines Meisters, der sich erst 1979 ganz von Prinz Eisenherz verabschiedete.
    Foster starb 1982 in Spring Hill (Florida).

    [Quelle: Carlsen]



    Hier noch ein englischsprachiger Link für weitere Informationen:
    Harold R. Foster




    Originalseiten 1 - 92


    König Aguar und seine Gefolgsleute, werden von Sligon und dessen Mannen aus Thule vertrieben. Sie finden Schutz in den Sümpfen Britanniens, wo Prinz Eisenherz – Aguars Sohn – eine unbeschwerte Jugend verlebt. Zusammen mit einem befreundeten Fischersjungen besteht er zahlreiche Abenteuer, gegen die wilden Kreaturen des Sumpfes.
    Auf einem seiner Streifzüge wird er vom grobschlächtigen Thorg angegriffen – kann sich aber durch seine hervorragenden Reflexe und ungeheure Wendigkeit, leicht erwehren und seinen Gegner sogar niederstrecken. In seinem Edelmut bringt er den angeschlagenen Thorg zu dessen Mutter – der Hexe Horrit – nach Hause, wo diese schon verzweifelt wartet. Da Mutter und Sohn sich nicht alleine weiterhelfen können, muss Eisenherz erstmal für die nötige Nahrung Sorge tragen.
    Als Strafe für die Verletzung ihres Sohnes, deutet die Hexe Eisenherz die Zukunft und sagt ihm einen großen Schmerz voraus.
    Und in der Tat erfüllt sich diese düstere Vision, denn als Eisenherz wieder nach Hause kommt, ist seine innig geliebte Mutter bereits verstorben.
    Im Laufe des folgenden Jahres bereitet er sich durch Kampfübungen auf seine große Reise zum Festland vor, denn hier zu Hause kann ihn nach dem Tod seiner Mutter nichts mehr halten.
    Dort angekommen, muß sich der mittellose Prinz erstmal ein Pferd und Waffen beschaffen.
    Eines Tages trifft Eisenherz auf Gawain, einen Ritter der Tafelrunde König Artus´.
    Durch diesen lernt er viel über die Tugenden und Pflichten eines Ritters und sein Wunsch einer von Ihnen zu werden nimmt erste Formen an.
    Plötzlich werden sie von Negarth, einem Raubritter angegriffen und bevor Gawain zu seiner Waffe greifen kann, streckt ihn dieser mit dem Schlag seiner Keule nieder. Durch großen Mut und unkonventionelle Kampfeslist kann Eisenherz sowohl den Raubritter als auch dessen Knappen überwältigen und sie gefangen nehmen.
    Auf dem Weg nach Camelot müssen Gawain und Eisenherz noch einen Kampf gegen eine riesige Drachenechse bestehen.
    Angekommen in Camelot – an König Artus Hof – erfahren sie einen herzlichen Empfang und selbst der König und seine schöne Gemahlin Ginerva lassen sich von des Prinzen Abenteuer verzaubern.
    Als eines Tages eine holde Maid den Saal betritt und von der Stürmung Ihres Schlosses Finsterwald berichtet, stellen sich Gawain und Eisenherz freiwillig Ihrer Hilfe zur Verfügung.
    Das Ganze entpuppt sich allerdings als eine heimtückische Intrige zweier Ritter, die sich einen finanziellen Vorteil von der Gefangennahme eines Ritters der Tafelrunde erhoffen.
    Ihr Plan scheint fast aufzugehen als sie Gawain in die Falle locken, doch sie haben nicht mit der Kühnheit und dem Mute Prinz Eisenherz gerechnet. Dieser schleicht sich heimlich in die Festung, überwältigt einige Wachen und schafft es Ritter Gawain der in einem Verlies weilt, mit einem Schwert zu versorgen. Ihnen gelingt die Flucht – dabei wird Gawain jedoch schwer verletzt. Mühsam schaffen sie es noch nach Winchester, zum Turnierplatz des Königs, welcher sofort eine Abordnung zur Bestrafung der abtrünnigen Ritter entsendet.

    Während Ritter Gawain sich langsam von seiner Verletzung erholt, widmet sich Eisenherz wieder seiner Leibesertüchtigung. Wiederrum ist es eine hübsche Maid, die den Alltag des Prinzen jäh unterbricht. Ilene, deren Eltern auf Burg Branwyn gefangen gehalten werden, bittet um die Unterstützung, welche Ritter Gawain trotz seiner Verletzung nicht verwehren kann. Eisenherz ist verzaubert von Ilenes Schönheit – und auch Sie scheint sich in den jungen Prinzen verliebt zu haben. Es hätte ein ruhiger, romantischer Ritt nach Branwyn werden können, wäre es nicht wieder zu einem unerwarteten Kampf gekommen, bei dem Gawains, vor kurzem verheilte Wunde wieder aufbrach, sodaß nun Eisenherz völlig auf sich allein gestellt, die Besatzer der Burg zum Kampf stellen muss.
    Es gelingt ihm, durch Überziehen der Haut einer toten Gans, sein Gesicht zu einer fürchterlichen Fratze zu enstellen und somit seine Gegner dermassen einen Schrecken einzujagen, dass Ihr Anführer eines Herztodes stirbt und das Gesindel schleunigst das Weite sucht.
    Zum Dank seiner Rettung, erbittet Eisenherz den Herren von Branwyn um die Hand seiner Tochter Ilene – doch dies ist der einzige Gefallen der ihm nicht gewährt werden kann, denn es gibt schon ein Ehegelöbnis mit Prinz Arn, dem Sohn des König von Ord.
    Der Verzweiflung nahe, verbringt Eisenherz schlaflose Nächte, bis eines Tages ein Bote Ihm die Entführung Gawains durch die Fee Morgana überbringt.
    Hin und her gerissen zwischen Liebeskummer und Pflichterfüllung reitet der Prinz zum Schloss der Fee – wo er sich jedoch von Morgana überrumpeln lässt, indem sie ihm mit einem Trank betäubt und in einen Kerker wirft.
    Wieder bei Sinnen plant Eisenherz seine Flucht, die ihm auch nach einer Weile gelingt. Er sucht die Hilfe Merlins – dem großen Zauberer, welcher ihm die Überbringung eines persönlichen Gegenstandes Morganas aufträgt, damit er einen Gegenzauber entfachen kann.
    Der Zufall kommt Eisenherz zu Hilfe und er kann sich Morganas Falken bemächtigen. Unter Androhung schlimmer Träume ausgelöst durch die Magie Merlins, gibt Morgana Ritter Gawain frei.
    Auf dem Rückweg nach Camelot schüttet der Prinz, Gawain gegenüber sein Herz aus. Er verschwindet heimlich von Camelot um seinen Widersacher Prinz Arn gegenüber zu treten und diesen in fairem Kampf zu bezwingen, um Ilene für sich zu gewinnen.
    Kaum hat er Arn ausfindig gemacht und ihn zum Kampf gestellt, werden sie von einer Horde Wikinger überrascht. Schnell verbünden sich die beiden Streithähne und gehen gemeinsam gegen die neue Gefahr vor. Von einem überwältigten Wikinger erfahren sie von der Gefangennahme Ilenes, worauf beide überstürzt dem Gegner hinterhereilen.
    An einer Brücke werden sie gezwungen sich zu trennen, damit Arn Verstärkung holen kann. Eisenherz will alleine den Ansturm der Wikingerhorde aufhalten und bekommt von Arn das magische ` singende Schwert ´. Fast scheint es das dem Prinzen die Abwehr der Gegnermassen gelingt, doch ist der Ansturm einfach zu gewaltig, sodaß er am Ende völlig entkräftet überrumpelt wird.
    Tagnar, ihr Anführer will ihn gleich töten lassen, doch Eisenherz packt ihn bei der Ehre und erbittet sich einen Kampf Mann gegen Mann, den er mit seiner Schnelligkeit gewinnt.
    Als Gegenleistung seines Sieges verlangt Eisenherz, Ilenes Freilassung, doch Tagnar führt anderes im Schilde und zwingt beide an Bord seines Schiffes. Der Prinz schafft es gerade noch eine Nachricht für Prinz Arn zu hinterlassen. Dieser folgt ihnen unverzüglich an Bord seines Schiffes und ihm gelingt ein Überraschungsangriff, da Eisenherz die Wachsamkeit der Wikinger durch Geschichten und Lieder ablenkte.
    Zwar kann Arn eines der beiden Wikingerschiffe besiegen, doch Tagnar kann mit Ilene an Bord des anderen entkommen.
    Ein aufkommender Sturm macht die Verfolgung unmöglich, sodaß Arn und Eisenherz sich geradeso, unter großen Mühen, zum sicherem Festland retten können. Sie versuchen Ihr Glück weiter auf dem Festland, doch von Tagnar ist jede Spur verloren. So gelangen sie auch zu Sligons Hof und nur durch das beherzte Eingreifen Arn´s, kann sich Eisenherz einer Gefangennahme entziehen.
    Eines Tages entdecken sie auf ihrer Suche an der Küste, Wrackteile eines Schiffes. Darunter auch den Helm Tagnars und die Gürtelschnalle Ilenes. So hat der Tod Ilenes das Schicksal vorbestimmt und beide Prinzen vor einer tödlichen Auseinandersetzung untereinander bewahrt.
    Mit Hilfe Ritter Parzivals gelangen sie wieder nach Britannien und kurz vor Camelot trennen sich die Wege der Prinzen. Als Abschiedsgeschenk erhält Eisenherz das singende Schwert!
    Wieder berichtet er Artus seine Abenteuer und erbittet um die Aufnahme in die Ritterschaft.
    Doch dieses Privileg muss man sich erst im Kampf gegen erprobte Ritter erarbeiten, teilt ihm der König mit. Daraufhin fasst Eisenherz den Plan sich unbekannt auf dem anstehenden großen Turnier zu melden. Fast scheint sein Vorhaben zu gelingen – ein ums andere mal gelingt ihm der Sieg, bis schließlich der erfahrene Tristan ihn mit der Lanze vom Pferd stösst.
    Dabei verliert Eisenherz seinen Helm, sodaß er von allen erkannt wird. Zwar hat er den König und alle Ritter von seinem Mut und seiner Tapferkeit überzeugt, doch unter Spott und dem Gelächter aller Knappen, verlässt er verbittert den Turnierplatz.
    Bevor ihn noch jemand zu stoppen vermag, verlässt er Camelot und begibt sich zu seinem Vater in die Sümpfe, wo er begeistert empfangen wird.
    Hier im Zufluchtsort seiner ganzen Familie, bereitet er nun sein größtes Abenteuer – die Rückeroberung von Thule vor, sodaß sein Vater wieder den rechtmässigen Anspruch auf den Thron seines Heimatlandes ausüben kann.




    ENDE


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  2. #2
    Mitglied Avatar von abaddon
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    Ich muss ja zu meiner schande gestehen dass ich außer des FAZ bandes kein einziges exemplar eines eisenherzbandes bestizte. Dafür habe ich einen deutlich älteren bruder der seit seiner kindheit fan war uns so auch die späteren carlsen ausgaben kaufte. Ach wie schön ist es sich daran zurückzuerinnern im sommer im garten zu liegen und die sagenhaften geschichten zu lesen. Ich muss schon sagen da werden jugenderinnerungen wach. Für mich als damaliger comicneuling waren ja so komplexe geschichten mit absolut detailgertreuen zeichnungen etwas völlig neues. Keine sprechblasen und "erwachsene" geschichten über das erwachsen werden eines heldenhaften ritters am sagenumwogenen hof könig arthurs! Was braucht man als kind mehr.
    Mit den gechichten von Murphy wurde ich aber nie so vertraut wie mit den anfängen von Foster.
    Und ich merke es wird dringend zeit mir mal wieder die anfänge zugemüte zu führen schließlich ist wieder sommer und man soll die bräuche seiner jugenzeit hegen und pflegen.
    Und ich freue mich schon wahnsinnig auf september!!!!!!!!!
    Geändert von abaddon (25.06.2006 um 14:26 Uhr)

  3. #3
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    Eigentlich hatte ich ja erwartet, dass das Lesen des FAZ Bandes zu einer lästigen Pflichtübung werden würde. Den hatte ich sowieso nur der Vollständigkeit halber gekauft. Aber dann wurde ich überrascht: Prinz Eisenherz hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen... Irgendwas hat diese Geschichte. Ich hätte richtig Lust, mehr davon zu lesen, wenn ich nicht schon Tonnen von anderen Comickäufen geplant hätte. Die Charaktere wachsen einem sofort ans Herz, was sicher auch an den ungewöhnlichen realistischen Zeichnungen liegt. Interessant ist auch, wie die Story auf jeder Seite eine Episode erzählt, und sich diese dann zu einem epischen Ganzen zusammenfügen. So kann man immer mal ein paar Seiten lesen und jederzeit wieder leicht einsteigen und verzweifelt nicht an der großen Textmenge und dem damit verbundenen Leseaufwand.
    Geändert von Ortwin (26.06.2006 um 02:55 Uhr)

  4. #4
    Mitglied Avatar von abaddon
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    dabei sollte aber gesagt sein das der FAZ band einer der unglücklichsten ist, da er in keinster weise die stimmung rüber bringen kann wie die alben. Die zeichnugen sind einfach viel zu klein. Ich selbst habe besitze den band zwar, habe ihn aber nicht komplett gelesen weil es mit schlicht weg zu mühsam war.

  5. #5
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von abaddon Beitrag anzeigen
    da er in keinster weise die stimmung rüber bringen kann wie die alben.
    Und die sind schon nur halb so groß wie der Zeitungsabdruck.

  6. #6
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    Nach der Lektüre von Prinz Eisenherz drängt sich mir ein Loblied zu Foster's Zeichenkunst förmlich auf. Ich muss dazu sagen, dass ich als glücklicher Besitzer einiger Prinz Eisenherz-Bände in der farbigen Splitter-Ausgabe die Originalseiten 1-92 im Überformat genießen konnte. Da kommen Foster's Zeichnungen so richtig gut zur Geltung. Ich mag es, wenn Comics so virtuos gezeichnet sind. Überzeugend finde ich nicht nur den Realismus und den Detailreichtum in der Darstellung. Foster versteht auch die Kunst des 'Weglassens', sodaß die Bilder trotz der vielen Einzelheiten nie überladen wirken. Auch die Farbgebung finde ich sehr gelungen, die in der Carlsen-Ausgabe - obwohl am Original angelehnt – leider nicht so richtig „rüberkommt“.


    Prinz Eisenherz vermag aber nicht nur durch gute Zeichnungen zu überzeugen.* Was das Szenario betrifft, kann ich nur Ortwin zustimmen:
    Zitat Zitat von Ortwin Beitrag anzeigen
    ... Irgendwas hat diese Geschichte. ... Die Charaktere wachsen einem sofort ans Herz, was sicher auch an den ungewöhnlichen realistischen Zeichnungen liegt. Interessant ist auch, wie die Story auf jeder Seite eine Episode erzählt, und sich diese dann zu einem epischen Ganzen zusammenfügen.
    Obwohl die Inhalte (Kampfeslust und Ritterlichkeit) und auch die Sprache („... und eine Kriegerseele aufsteigt gen Walhall“) nicht gerade sehr modern wirken, nimmt einen diese Rittersaga doch gefangen.


    *= Dass noch so gute Zeichnungen für einen gelungenen Comic zu wenig sind, merkt man zum Beispiel ziemlich schnell, wenn man die ebenfalls von Foster gezeichneten, aber nicht von ihm geschriebenen Tarzan-Sonntagsseiten liest.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Und die sind schon nur halb so groß wie der Zeitungsabdruck.
    Ich kann dazu Xoomic Nr.10 empfehlen. Es enthält einen sehr informativen Artikel über die drucktechnischen Probleme einen Zeitungsstrip adäquat umzusetzen.

  8. #8
    Verstorben Avatar von hipgnosis
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    Die einzig adäquate Umsetzung bisher, sind wirklich die übergroßen und völlig überteuerten Luxus-Alben von Splitter. Dagegen stinken schon die Carlsen und Pollischansky-Alben stark ab, was nicht nur in einer Verkleinerung der Bilder begründet ist, sondern auch hauptsächlich an der teils unglücklichen Kolorierung liegt.
    Dazu sind die Pollischansky-Alben noch etwas kleiner als die Carlsen-Ausgaben geraten, Schreibmaschienen-gelettert und besitzen eine schlechtere Übersetzung, was auch wieder etwas den Spaß hemmt.
    Die F.A.Z. Edition ist wirklich nur zum groben reinschnuppern empfehlenswert - ansonsten eine Zumutung für jeden Foster-Liebhaber. Selten wurden solch opulente Zeichnungen durch diese enorm starke Größenreduzierung so verhunzt - das tut in der Seele weh!
    Man kann gespannt sein, wie Bocola die Foster-Werksausgabe hinbekommt, da die Bücher nicht viel größer wie ein normales Album sind, geschweige denn das Splitter-Format aufweisen.
    Wichtiger noch als die reine Größe, wäre m.E. eine perfekte Kolorierung - dadurch liesse sich sicherlich einiges wett machen.

    Noch einen Satz zu Tarzan von Hal Foster.
    Ich denke, die mindere Qualität, lässt sich auch dadurch erklären, daß Foster zu dieser Zeit einfach keine Comics zeichnen wollte und sich als reiner Werbegrafiker sah. Comics zeichnen waren für Ihn anfangs eine mindere Tätigkeit und das sieht man auch seinen Zeichnungen an. In seiner 2. Tarzan-Schaffensphase ab 1930/31 wurden dann die Zeichnungen von Jahr zu Jahr immer ausgereifter, sodaß Tarzan 1937 am Ende der Foster-Periode zumindest Illustrations-technisch schon auf seinem Höhepunkt war.
    Im Übrigen ist mir nicht bekannt, wer außer Foster die Tarzan Sonntagsseiten getextet hat, zumindest nicht die von 1932 bis einschliesslich 1936. (Aber wahrscheinlich waren es unbekannte Texter - sprich Helferlein, die hier eingesetzt wurden - ist jedenfalls reine Vermutung!)
    Ich ging bisher immer davon aus, daß die jeweiligen Zeichner Foster, Hogarth, Maxon, Rubinor usw. den Text schon mit initierten.
    Das Ganze basiert natürlich auf den Groschenromanen von Edgar Rice Burroughs und aus dieser Tatsache heraus ist vielleicht auch der Qualitätsunterschied zu Prinz Eisenherz zu sehen. Hier enstand ein Epos, in dem von Beginn an Zeichnungen und Text Hand in Hand gingen - bei Tarzan gab es zuerst nur die Romane und daraus wurde aus rein kommerziellen Gründen nach einer Idee von Palenske-Young, dann auch eine Comicumsetzung kreiert.
    Allerdings muss man fairerweise hinzufügen, mit einem der damals wohl besten und begnadesten Zeichner - Harold Foster.

    Andererseits ist es aber auch vielleicht nur eine rein persönliche Geschmacksfrage. Mir gaben schon als Kind die Tarzangeschichten sehr wenig - und Prinz Eisenherz, oder Ritter im Allgemeinen, waren oft meine Helden. Zu dieser Zeit kannte ich weder Tarzan noch Eisenherz-Comics und meine Vorliebe basierte rein auf den verschieden Filmen dieser Zeit.
    Geändert von hipgnosis (27.06.2006 um 10:03 Uhr)

  9. #9
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    Zitat Zitat von abaddon Beitrag anzeigen
    dabei sollte aber gesagt sein das der FAZ band einer der unglücklichsten ist, da er in keinster weise die stimmung rüber bringen kann wie die alben. Die zeichnugen sind einfach viel zu klein. Ich selbst habe besitze den band zwar, habe ihn aber nicht komplett gelesen weil es mit schlicht weg zu mühsam war.
    Klar, der FAZ Band sieht ziemlich besch...eiden aus. Man braucht auch ziemlich gute Augen, um das überhaupt lesen zu können. Die habe ich aber, und es war für mich formatmäßig gerade so genug. Ein so kleiner Band für 5€ ist für mich als armen Studenten wesentlich attraktiver, als ein großformatiges Album für ein Vielfaches des Preises. Wobei man sicherlich daran denken muss, dass der Klopapierdruck allein das Ganze wohl noch nicht so billig gemacht hätte, sondern bei der FAZ Ausgabe andere Faktoren dazukommen. Trotzdem schockierend, dass die Seiten in der Carlsen-Ausgabe mehr als das 10fache gekostet hätten.

  10. #10
    Mitglied Avatar von Hinnerk
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Die einzig adäquate Umsetzung bisher, sind wirklich die übergroßen und völlig überteuerten Luxus-Alben von Splitter.
    Zu einem ähnlichen Fazit gelangt auch der Xoomic-Artikel.

  11. #11
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    Zitat Zitat von hipgnosis Beitrag anzeigen
    Im Übrigen ist mir nicht bekannt, wer außer Foster die Tarzan Sonntagsseiten getextet hat, zumindest nicht die von 1932 bis einschliesslich 1936. (Aber wahrscheinlich waren es unbekannte Texter - sprich Helferlein, die hier eingesetzt wurden - ist jedenfalls reine Vermutung!)
    Ich ging bisher immer davon aus, daß die jeweiligen Zeichner Foster, Hogarth, Maxon, Rubinor usw. den Text schon mit initierten.
    Das dachte ich auch, bis ich dann irgendwo gelesen habe (leider weiß ich nicht mehr wo), dass Foster für Tarzan nur die Zeichnungen anfertigte. Wer die Texte verfasste weiß ich auch nicht, aber Foster war es nicht. Gerade seine Unzufriedenheit über den Text der Tarzan-Strips waren für ihn der Anlass mit Prinz Eisenherz zu beginnen, weil er davon überzeugt war, dass er bessere Geschichten schreiben kann.

  12. #12
    Mitglied Avatar von abaddon
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    Also auf mich haben rittergeschichten immermehr eindruck gemacht als ein affenmensch im tschungel,auch wenn ich tarzan die gelsenhabe und nur die antiquen filme mit demguten jonny weissmüller kenne.Aber selbst mit denen konnte ich in meiner kindheit nicht viel anfangen.
    Eisenherz traff einfach meinen nerv für faszination und spannend geschrieben waren sie allemal. Außerdem muss man bedenken dass sie für ihr alter immer noch toll zu lesen sind und keine spur von alterserscheinugen zeigen.

  13. #13
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    Laut Wikipedia ist die Artussage um 500 n.C. angesiedelt. Trifft das demnach auch auf Prinz Eisenherz zu?

  14. #14
    Mitglied Avatar von Matbs
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    So ungefähr schon - so treffen Eisenherz, Tristan und Gawain auf ihren Reisen ja z.B. auf die Horden Attilas und den römischen Feldherren Aetius, der besagte Horden gerade auf den katalaunischen Feldern die Stirn geboten hat (was doch sehr stark für das Jahr 451 n. Chr. spricht).

    Andererseits hat´s Foster ja nie sooo genau mit der historischen Genauigkeit genommen; zwar hat er wohl recht ausgiebig und intensiv recherchiert, aber dann alles, was ihm nicht in den Kram passte, wieder über Bord geworfen -m.M.n. übrigens einer der Gründe, warum Prinz Eisenherz so gut funktioniert: Eine solide Basis, die aber den Fluss der Handlung und die Integrität des Settings nicht erstickt. Entsprechend finden wir in der Serie dann auch sehr viele Elemente, die (zumindest wenn man ein langweiliger Pedant ist) nicht so ganz in die Zeit passen, sei es zu hoch entwickelte Technologie, die zu weit entwickelte Architektur oder auch die etwas zu frühen Wikinger (allerdings soll es ja gewisse frankobelgische Autoren geben, die ihre Wikinger noch ein paar Jahrhunderte früher verortet haben ).

    Insgesamt ist die Serie also eher ahistorisch und pickt sich das Beste und Interessanteste aus dem Bereich "Mittelalter" zusammen (ein bisschen so, wie auch Lucky Luke ahistorisch ist und vor dem Hintergrund eines zeitlos-idealisierten Westen mit immer wieder auftauchenden Bezügen zur Realität spielt)
    Geändert von Matbs (27.06.2006 um 22:46 Uhr)

  15. #15
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    Prinz Eisenherz ist der wahrscheinlich am besten gezeichnete Comic überhaupt. Wie schon mehrfach geschrieben wurde, nur in der Splitter-Farbausgabe kommt das wirklich rüber.

    Ich habe natürlich die Hoffnung, daß irgendwann einmal ein philantrophisch gesinnter Comic-Verleger ohne Rücksicht auf Verluste die restlichen Bände nachschiebt. Ein akzeptabler Notbehelf ist die "grüne" Melzer Ausgabe. Hier kommt die Grafik zumindest in sw sehr gut und detailiert rüber.
    Die aktuelle Melzer-Ausgabe fällt demgegenüber deutlich ab und war außer für das Konto des Veregers unnötig.

    Hoffen wir, daß Bocola es besser macht und zumindest Fosters Zeichnungen vollständig veröffentlicht.

    Zum eigentlichen Besprechungsobjekt, den Seiten 1-92:
    Zu Anfang nimmt Foster sich grafisch deutlich zurück, sondern packt mit kleinen Panels möglichts viel Story auf eine Seite. Später - wenn die Leser von der Geschichte schon gefangen sind - werden die einzelnen Panels immer größer, auch mit dem Layout experimentiert er.

    Im Gegensatz zu vielen erfolgreichen Comicserien, deren Autoren erst im laufe der Zeit ihren Höhepunkt erreichten (man vergleiche "Asterix der Gallier" mit "Asterix bei den Schweitzern") fing Foster bei Prinz Eisenherz auf höchstem Niveau an und hielt dieses über dreißig Jahre.
    Die Jahre mit Tarzan waren rückblickend wohl nur eine Lehr- und Ausbildungsphase.
    Angesichts der unbestreitbaren Meisterschaft von Fosters Grafik tritt der Erzähler Foster unverdientermaßen etwas in den Hintergrund. Seine besondere Stärke ist meines Erachtens die Charakterisierung der Figuren. Während bei Hogarth (und nicht nur dort) z.B. schwarz und weiß, gut und böse klar getrennt und schon äußerlich zu erkennen sind, gibt es bei Foster viele Grauschattierungen. Betrüger sehen sympatisch aus, monströse Riesen können keiner Fliege etwas zuleide tun und selbst der Thronräuber Sligon ist ein Opfer der Umstände und will eigentlich nur seine Ruhe haben.

    Ich freue mich auf die neue Ausgabe und kann jeden, der Prinz Eisenherz jetzt erstmals entdeckt nur beglückwünschen.

  16. #16
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    Die Originalversion der Artussage ist mir nicht bekannt. Wenn man der Sekundärliteratur Glauben schenken darf, ist diese jedoch stilistisch holprig und voller logischer Unzulänglichkeiten.

    Dennoch schlug sie den kindlichen John Steinbeck in ihren Bann, so sehr, dass dieser sich geradezu moralisch verpflichtet zu fühlen schien, die Sage in neuzeitliches Englisch zu transponieren, um sie zeitgenössichen Lesern zugänglicher zu machen und ihr so zu neuer Popularität zu verhelfen.
    In einem zur Zeit der Anfertigung seiner Version mit Freunden und Verleger geführten Briefwechsel scheint Steinbeck geradezu eingeschüchtert von der Aufgabe, den ursprünglichen Stil bei allem Feinschliff zu erhalten.
    Als ganz besondere Herausforderung aber empfand er es, eine Atmosphäre zu schaffen, die der der Entstehungszeit und der des Originalschauplatzes entspricht. Diese Suche war geprägt von Erfolgsgefühlen ("Endlich hab ich's") und Versagensängsten ("Nein, das ist es doch nicht, ich schaffe es nie ...").

    Steinbeck hat nur einen Teil der Sage in moderne Worte gekleidet, nicht annähernd das Maß, das er ursprünglich umzusetzen intendierte.
    Dennoch gelang es ihm, die Ideale eines Jahrhunderte zurück liegenden Zeitalters einzufangen.
    Wohlgemerkt: die Ideale.
    Liest man seine Version der Artussage unbefangen und unbeleckt von geschichtlichen Vorkenntnissen, erschreckt man, ob dieser Ideale.
    Sie entsprechen so gar nicht dem Geist einer Zeit, die die Aufklärung längst hinter sich wähnt.
    Edle Helden – meilenweit entfernt von heutiger political correctness.

    Die ersten Kapitel lesen sich wie die eines noch älteren Klassikers – der Bibel.
    Da werden Kriege miteinander verschwisterter und verschwägerter Kämpen aufgezählt und das erinnert dann auch gelegentlich an diese unsäglich langweiligen geneologischen Traktate aus der Bibel ("A zeugte B und B zeugte C, C aber zeugte D und D zeugte E ...").

    Recht wird im Mittelalter nicht von Gerechtigkeit sondern Geburtsrecht abgeleitet.
    Die Akte exzessiver Notwehr entsprechen noch am ehesten heutigen Moralvorstellungen.
    Und das alles war wohlgemerkt ein Ideal.
    Ideale entsprechen selten der Wirklichkeit und man fragt sich während des Lesens: Wenn das das Ideal war, wie sah dann die Wirklichkeit aus ?

    Einen Kampf um Wahrhaftigkeit gegenüber dem Quellenmaterial wie den von Steinbeck hat Foster sicher nicht ausgetragen.
    Er schuf einfach das Ideal eines Ideals.
    Zwar findet man die ein oder andere Parallele in den Versionen der Artussage Steinbecks und Fosters, doch muss man ehrlicherweise festhalten, dass die größte Übereinstimmung in den Namen der Hauptdarsteller liegt (Eisenherz/Valiant und seine Familie einmal ausgenommen).

    Die schon von anderen Forumsteilnehmern erwähnten Anachronismen betreffen nicht nur historische Ereignisse, Erfindungen, Lebensläufe usw. sondern insbesondere auch innere Einstellungen, vornehmlich Wertvorstellungen.
    Eisenherz denkt wie ein Europäer/Amerikaner der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, er ist kein Kind seiner, sondern der Zeit seines Autors.
    Der Autor hat sein kontemporäres Ideal dem Ideal des Mittelalters aufgepfropft.

    Merkwürdigerweise gibt es aber auch in diesem permanenten Anachronismus der Wertvorstellungen immer wieder eigene Anachronismen. So können wir in einer späteren Episode nachlesen, dass Sohn Arn erst dann zu einem "richtigen Mann" geworden ist nachdem er seinen ersten Feind getötet hat.

    Eisenherz idealisiert alles.
    In gewisser Weise ist nicht nur jede Person eine Art ideeller Prototyp eines Klischees
    (auch das schon von Don Geraldo erwähnte freundliche, missverstandene Moster, ist keineswegs Beleg für eine psychologisch ausgefeilte Darstellung. Nachdem die Literatur bereits Figuren wie Shellys „Modern Prometheus“, also das Monster Frankensteins, oder Hugos’ Glöckner von Notre Dame Quasimodo hervorgebracht hat, ganz zu schweigen von Filmen wie King Kong, bedarf es hierfür ein bisschen mehr),
    auch sind dies Tiere, Wälder, Schlösser (ganz besonders Camelot) usw.

    In diesem Sinne ist auch Fosters zeichnerische Leistung zu werten. Foster zeichnet im herkömmlichen Sinn schön, wobei "herkömmlich" nicht abwertend gemeint ist.
    Er ist Perfektionist. Jede Abweichung von seinem Schönheitsideal wäre für ihn (und seine Leser) eine misslungene Zeichnung.
    Bei jedem anderen Zeichner wäre man geneigt, eine solche Abweichung als stilistische Eigenwilligkeit zu interpretieren.
    Foster würde man dies nicht "durchgehen" lassen.
    Das wusste er und daher wich er auch nie von seinem Ideal ab.
    Seine Bilder sind geschaffen für Ästheten, die sich mehr an purer Schönheit, denn als an stilistischer Eigenwilligkeit berauschen können.

    Foster ist Romantiker. In Wort und Bild.
    Die Serie Eisenherz zeigt uns Helden auf der Suche nach Abenteuer und Liebe. Alles andere ist zweitrangig.
    In gewisser Weise entspricht er damit dem Klischee des Abenteuercomics (des Abenteuerfilms und der Abenteuerliteratur).




    Hm, ... wer kann mir folgende Frage zu den Eisenherz-Alben 1 und 2 des Carlsen Verlags beantworten:
    Welcher Comicheld verdankt sein Äußeres diesen frühen Eisenherz-Seiten?

  17. #17
    Mitglied Avatar von lucien
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    Schade dass ich die letzten zwei Wochen so gut wie keine Zeit fürs CF hatte. Möchte mich wenigstens hier kurz einbringen auch wenn ich die Bände schon länger nicht mehr gelesen bzw. betrachtet habe...

    Die tollen Seiten um Prinz Eisenherz sind mir schon recht früh begegnet und seitdem hat die Faszination für diese mich nicht verlassen.
    Was begeistert denn eigentlich an den Geschichten, für mich war gerade in meiner Kindheit das Aufwachsen von Prinz Eisenherz zu begleiten extrem spannend.

    Der Kampf mit der Riesenechse in seinem "Spielplatz" den Sümpfen hat mich fasziniert und seine Begegnung mit dem Sohn der Hexe (sorry mir ist der Name entfallen) und ihr selbst hatten mich unheimlich (im wahrsten Sinne des Wortes) gegruselt..... aber mein absoluter Schock-Moment war des Prinzen Kampf mit der Zeit, da stellen sich mir noch heute die Haare auf!
    Interessant das gerade der Kampf mit dem Herrn der Zeit auch einem guten Freund von mir, aus der gleichen Lesezeit, ebenfalls sehr im Gedächtnis haften geblieben ist.....

    Obwohl ich meinen Erstkontakt zu Prinz Eisenherz und Ritter Gawain, Ilene, Morgana und all den andren, mit einer Fischer Taschenbuchausgabe in S/W erlebte, war ich neben der Geschichte vor allem von den Bildern fasziniert. Ich konnte mich trotz der bescheidenen Qualität gar nicht oft genug an den Zeichnungen erfreuen. Dankenswerterweise erhielt ich irgendwann eine größere Farbausgabe, die mich die Zeichenkunst Fosters nochmals neu entdecken lies.

  18. #18
    Mitglied Avatar von Matbs
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Eisenherz denkt wie ein Europäer/Amerikaner der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, er ist kein Kind seiner, sondern der Zeit seines Autors.
    Der Autor hat sein kontemporäres Ideal dem Ideal des Mittelalters aufgepfropft.
    Gottseidank hat er das, ansonsten wäre das Ganze ungeniessbar - als Nebenfachistoriker mit ein paar Pflichtseminaren zum Thema kann ich höchstoffiziell vermelden, dass der original mittelalterliche Mensch™ nämlich i.d.R. einfach nur total gaga war (zumindest wenn man unser Verständnis von der Welt als Maßstab ansetzt) und außerdem auch noch schlechte Zähne hatte.
    Daraus macht man keine Comic-Klassiker ...

  19. #19
    Mitglied Avatar von lucien
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Hm, ... wer kann mir folgende Frage zu den Eisenherz-Alben 1 und 2 des Carlsen Verlags beantworten:
    Welcher Comicheld verdankt sein Äußeres diesen frühen Eisenherz-Seiten?
    Valerian ??

  20. #20
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Seine Bilder sind geschaffen für Ästheten, die sich mehr an purer Schönheit, denn als an stilistischer Eigenwilligkeit berauschen können.
    Dazu Originalseite 44, Bild 5.

  21. #21
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    Argh, meine Augen!

  22. #22
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    Ich finde es interessant, dass Hal Foster im selben Jahr wie J. R. R. Tolkien geboren wurde. Zwei Männer, die von den Sagen aus der Völkerwanderungszeit fasziniert waren und dann ihre eigenen Epen geschaffen haben. Und beide haben haben mehr Zeit als ihre Zeichner- und Autorenkollegen aufgewandt, um sicherzustellen, dass darin jedes Detail stimmte.

  23. #23
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Foster wurde aber viel früher verfilmt (1954). Eigentlich schon 1943 ("The Song of Bernadette"), aber da stammte ja die Literaturvorlage von Franz Werfel.
    Geändert von Mick Baxter (29.06.2006 um 03:46 Uhr)

  24. #24
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    Hm, ... wer kann mir folgende Frage zu den Eisenherz-Alben 1 und 2 des Carlsen Verlags beantworten:
    Welcher Comicheld verdankt sein Äußeres diesen frühen Eisenherz-Seiten?[/quote]


    Das ist wohl:
    The Demon (Etrigan)
    von Jack (King) Kirby

  25. #25
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    Original geschrieben von Happy Hogan:
    Das ist wohl:
    The Demon (Etrigan)
    von Jack (King) Kirby
    Jepp.
    Herzlichen Glückwunsch dem Quizgewinner.
    Hier kann man es nachlesen: 4. Absatz (kann ich ohne Genehmigung des Autors leider nicht in dieses Posting kopieren).
    ~~~~~
    Original geschrieben von Matbs:
    Gottseidank hat er das, ansonsten wäre das Ganze ungeniessbar - als Nebenfachistoriker mit ein paar Pflichtseminaren zum Thema kann ich höchstoffiziell vermelden, dass der original mittelalterliche Mensch™ nämlich i.d.R. einfach nur total gaga war (zumindest wenn man unser Verständnis von der Welt als Maßstab ansetzt) und außerdem auch noch schlechte Zähne hatte.
    Daraus macht man keine Comic-Klassiker ...
    Auch mit dem Comic Code hätte man so seine Schwierigkeiten gehabt (obwohl das Zeigen wirklichkeitsnaher mittelalterlicher Gebisse sicher auch den energischsten Bürstenverweigerer zu größter Nachhaltigkeit bei seiner Zahnpflege anzuspornen imstande gewesen wäre ).
    Geändert von felix da cat (29.06.2006 um 08:40 Uhr) Grund: Automatisch eingefügter Doppelbeitrag

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