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Thema: Zeichnen zwischen Arbeit und Alltagsgedöns

  1. #1
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    Zeichnen zwischen Arbeit und Alltagsgedöns

    Ich ziehe im Moment den Hut vor den vielen Zeichner, die mit viel Arbeit und Aufwand Comics und andere große Projekte verwirklichen, und die einen Hauptberuf, Kinder und andere sehr fordernde Aufgaben haben. Und regelmäßige Zeichenübungen und Warm-ups machen.
    Ohne Probleme kann ich mich an eine Auftragsarbeit setzen, ich weiss normalerweise, was ich da tu, wie lange ich dafür brauche, mache das auch (meistens) mit viel Elan, es läuft alles...

    ... aber wenn ich dann mal wieder was nur für mich zeichne, dann ist der gesamte Drive weg. Ich komme aus der Uni und das Gehirn fährt in den Ruhemodus
    Das nie fertig werdende Comic ist ein Running-Gag geworden, das Portfolio setzt Staub an, und selbst selbstgewählte Themen wie Drachenschwanztorten gehen nur schwer von der Hand (und brauchen 3 Monate).

    Und viele Zeichner haben wahrscheinlich einen noch fordernderen Alltag als ich (ich sach nur... Kinder!)
    Wie haltet ihr euch wach, und wo nehmt ihr die Energie oder den Anreiz her, noch nebenbei viel zu zeichnen?
    Man is born naked, wet and hungry and screaming.
    Then everything gets worse (Autor unbekannt).

  2. #2
    Mitglied Avatar von Mayaca
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    Wenn einem die Tage, an denen man nichts tut, grausamer vorkommen , als die, an denen man was tut gehts eigentlich ganz gut.
    Geändert von Mayaca (20.03.2017 um 22:57 Uhr)

  3. #3
    Moderator Künstlerbereich Avatar von Fumetto
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    Inspiration durch die Arbeiten anderer Künstler ist ein wichtiger Motivationsfaktor - und Schulferien. Außerdem zeichne ich in jeder Freistunde und abends vor dem Fernseher, meistens nur kleine schnelle Zeichnungen, nichts Weltbewegendes, aber so rostet man wenigstens nicht ein. Für große Arbeiten fehlt mir im Moment allerdings auch der Atem. Pläne habe ich gleichwohl genug, ein Schicksal, das du ja sicher kennst.

  4. #4
    Alumna (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Jenny
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    Ich leiste mir regelmäßige gepflegte Tobsuchtsanfälle.

    Positiver kann ich es momentan leider nicht formulieren. Nachdem die Kleinkindphase beim einen relativ übergangslos in die Pubertät des anderen Kindes gewechselt ist, habe ich echte Verzweiflungsattacken. (2014, als ich "Cannae" machte, fiel tatsächlich in die ruhige Zeit, wo beide Kinder in der paradiesischen und stressfreien Grundschule waren - sowas gab's vorher und nachher nie wieder.) Ich habe auch immer noch den Wunsch, aufwändige Sachen zu machen, und irgendwie mache ich sie auch. Ich schätze, ein Faktor bei mir ist, dass ich muss. Ich habe Auftragsarbeiten, ich habe 100+ Leute auf Patreon, die zwar unfassbar verständnisvoll sind, wenn ich mal wochenlang nichts posten kann, aber es baut bei mir einen gewissen Druck auf. Und der entlädt sich immer wieder mal in erstaunlich guten Sachen - gemessen an dem Stress, unter dem sie entstanden sind.
    Geändert von Jenny (21.03.2017 um 08:43 Uhr)

  5. #5
    Moderator Alligator Farm Avatar von tillfelix
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    Ich bin im Moment tatsächlich eher ein Eichhörnchen, das sich mühsam nährt. Wenn ich unterwegs bin, schreibe ich Gedanken zu meinen eigenen Comics nieder. Wenn ich mal ne halbe Stunde zuhause hab (und es noch nicht zu spät ist), dann zeichne ich an der APOKALYPSE. Gerade letztere entwickelt sich im Moment aber nur (und zu meinen Verdruss) seeeeeehr langsam weiter...

  6. #6
    Moderatpr Plem Plam Productions Avatar von Bendrix
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    Tipp von dem Typen, der 2 Jahre für eher schlechte als rechte 12 Seiten braucht: Sich verpflichten. Sei es in einer Zusammenarbeit oder mit einer Deadline (z.B. für JAZAM).
    Hätte ich die beiden Comics, die ich gemacht habe nicht für den Autoren gemacht, sondern nur für mich, wären sie wohl nie fertig geworden.

  7. #7
    Mitglied Avatar von Elif
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    Was ich selbst noch nicht so richtig geschafft habe, zu befolgen, ist folgendes: Einfach VOR der anderen Arbeit jeden Tag eine gewisse Zeit für die eigenen Projekte einplanen. Ich weiß, das geht nur, wenn der Tag nicht sowieso schon von vorn bis hinten durchgeplant ist und man die Möglichkeit hat, morgens oder vormittags ein bis zwei Stunden freizuschaufeln, aber wenn das irgendwie möglich ist, ist es glaube ich die beste Möglichkeit, um regelmäßig das eigene Zeug voranzubringen. Eigentlich ist das ja eine simple Prioritätenfrage und meistens schafft man es nicht, sich um die eigenen Sachen zu kümmern, weil man alles andere für wichtiger hält, bis man dann abends zu platt ist. Tatsächlich sind es aber ja häufig gerade die Alltagsdinge, die gar nicht so viel kreative Energie und Drive brauchen, sondern die man sowieso macht, so dass das Vorschieben der eigenen Projekte, wenn man sich denn traut, die Prioritäten mal so zu legen, wirklich dabei helfen kann, regelmäßig voranzukommen

  8. #8
    Mitglied Avatar von Remory
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    Zitat Zitat von Riana Beitrag anzeigen
    Ich ziehe im Moment den Hut vor den vielen Zeichner, die mit viel Arbeit und Aufwand Comics und andere große Projekte verwirklichen, und die einen Hauptberuf, Kinder und andere sehr fordernde Aufgaben haben. Und regelmäßige Zeichenübungen und Warm-ups machen.
    Ohne Probleme kann ich mich an eine Auftragsarbeit setzen, ich weiss normalerweise, was ich da tu, wie lange ich dafür brauche, mache das auch (meistens) mit viel Elan, es läuft alles...

    ... aber wenn ich dann mal wieder was nur für mich zeichne, dann ist der gesamte Drive weg. Ich komme aus der Uni und das Gehirn fährt in den Ruhemodus
    Das nie fertig werdende Comic ist ein Running-Gag geworden, das Portfolio setzt Staub an, und selbst selbstgewählte Themen wie Drachenschwanztorten gehen nur schwer von der Hand (und brauchen 3 Monate).

    Und viele Zeichner haben wahrscheinlich einen noch fordernderen Alltag als ich (ich sach nur... Kinder!)
    Wie haltet ihr euch wach, und wo nehmt ihr die Energie oder den Anreiz her, noch nebenbei viel zu zeichnen?
    Ist bei mir genau umgekehrt. Ich habe so gar keinen Antrieb für irgendwelche Auftragsarbeiten und zeichne stattdessen, das was mir Spaß macht. Ich muss aber davon nicht leben. Innerhalb der beruflichen Arbeitswoche ist bei mir kein Zeichnen möglich. Ich habe mir aber vor Jahren einen Tag freigeschaufelt, in dem ich sozusagen nur vier Tage die Woche arbeite und den Freitag als meinen Tag für den Zeichentisch reserviert habe. Meist klappt das auch ganz gut. Natürlich habe ich auch mal Durchhänger, nicht jeden Freitag klappt das Zeichnen auf Knopfdruck. Das ist ganz normal. Immerhin, konnte ich so meine eigene Comicserie mittlerweile 10 Jahre kontinuierlich umsetzen.

  9. #9
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Wenn man jeden Tag was macht klappt es. Als ich vor Weihnachten an meiner Geschichte saß hab ich trotz Arbeit manchmal noch zwei Seiten mit Pencils/Inks geschafft. Gut, das war extrem, dann auch bis nach Mitternacht, morgens um sechs gleich weiter. Irgendwann ist man im Fluss.
    Jetzt dagegen, ich muss den Stift nur sehen und mir wird schlecht, selbst Kritzeleien sind so unglaublich schlecht und demotivierend, muss mich echt zwingen. Ist bei mir immer so ein Auf und Ab.


    Nebenbei, in den Wochen hab ich bemerkt wie anstregend Comiczeichnen ist, Hut ab an alle die jeden Monat ein Heft liefern, oder noch krasser in Japan Woche für Woche.
    Geändert von dino1 (23.03.2017 um 16:24 Uhr)

  10. #10
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    Mensch, es ist schon erleichternd zu sehen, dass da einige auch Probleme mit haben. Wobei es ja nicht so tröstlich ist zu hören, dass es mit fortgeschrittenem Alter und Familienplanung eher schwerer als leichter wird...

    Habe mir nun mal vorgenommen, beim Fernsehen immer Skizzen oder Scribbles zu machen um die kreativen Muskeln etwas zu trainieren. Hat mich gleich auf dumme Gedanken gebracht

    Das mit dem "Am Vormittag für sich arbeiten" probier ich am WE mal aus, Laufschuhe und ungeputzte Wohnungen können ja im Gegensatz zum Pubertier auch mal liegen bleiben. Wobei das Pubertier an sich ja auch gerne liegt *kalauer*.

    Verpflichtungen und Deadlines sind schon toll, habe ich selber bei diversen Jazams festgestellt.
    Das, was du beschreibst Dino, das fehlt mir halt. Dieser Drang, unter dem man sich spät abends noch hinsetzt, und nach dem Aufstehen gleich weitermachen will.
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