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  1. #226
    Mitglied Avatar von TheDuck
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    Das in der Tat interessant.

    Technik im Wandel der Zeit (wenn man mal überlegt wie früher Comics gedruckt wurden - was sich da so alles getan hat :-)

  2. #227
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    Zitat Zitat von TheDuck Beitrag anzeigen
    Das in der Tat interessant.

    Technik im Wandel der Zeit (wenn man mal überlegt wie früher Comics gedruckt wurden - was sich da so alles getan hat :-)
    Tatsächlich ist die reine Druckqualität in den
    letzten Jahrzehnten durchweg gestiegen.

    Die Qualität der "Druckvorlagen" jedoch (Daten/
    Originale) nicht selten schlechter geworden.
    Dies vor allem im Bereich des Striches.

    Seltsam ist für mich - nach wie vor -
    dass in der Branche die meisten Zeichner
    die 300di als optimal ansehen. Das war es
    leider nie ... es ist (bzw. war) schon immer
    die "Mindestqualität" für ein 54er Raster.

    Heute druckt man im Qualitätssegment
    mit ca. 100er Raster. Alleine dafür braucht
    es mind. 500dpi. Wie man es richtig macht,
    zeigt z. B. unser neuer Superstar, der
    Ingo! Der macht auch komplette CMYKs,
    (wie die neuen Durangos)... aber schaut
    euch da mal die Details im Malcolm Max
    an. ... Das ist Top-Qualität.

  3. #228
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Wie kann denn überhaupt eine Auflösung 'optimal' sein? - Kann doch immer nur ein Kompromiss sein, aus Qualität (je höher die Auflösung, umso besser) und Datenmenge (je geringer die Auflösung, umso geringer die Datenmenge und damit die benötigte Rechner-Leistung). MWn sind 300dpi-Druckauflösung okay, 600 besser und ich scan im Zweifel lieber erstmal mit 1200 oder noch mehr und reduzier dann (mit bikubisch) beim Weiterverarbeiten, wenn ich feststell, dass die Datenmenge zu groß ist, um damit noch einigermassen arbeiten zu können...
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  4. #229
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Wie kann denn überhaupt eine Auflösung 'optimal' sein? -
    Na klar gibt es ein Auflösungs-Optimum.
    Nicht ein einheitliches, sondern eines für
    jede Art von Drucktechnik bzw. jedes
    individuelle Druckraster.

    Unser FM-Raster entspricht ungefähr einem
    100er Raster - der Belichter dafür rechnet
    in Quersumme mit 600dpi und dafür sind
    ca. 750dpi* optimal.

    Eine höhere Auflösung bringt optisch rein gar
    nichts, denn je feiner und modulierter das Raster,
    desto weniger Information zum interpolieren
    braucht man.

    Aber es sind halt auch keine 300dpi,
    die leider so häufig benutzt werden. Bei Splitter
    bearbeite ich solche Dateien bestmöglich.

    Und besagte 300dpi sind optimal für ein (wirklich
    grobes) 32er Raster. Selbst für das über Jahrzehnte
    übliche 54er Raster muss man eigentlich mindestens
    500dpi nehmen.

    Und im Strich ist schon seit ungefähr 40 Jahren
    2.400dpi das technische und optische Optimum.
    Hier muss man nichts umrechnen ... hier wird
    (eben optimal) jeder Belichtungspunkt eins zu eins
    von einem Bildpunkt umgesetzt, denn das ist
    die native Auflösung der Belichter.




    * das demnächst erscheinende Buch LEBENDE TOTE
    von Varanda und Vatine ist in 720dpi koloriert.
    Wie man sieht, sind hier - neben den verwendeten
    perfekten Farbwerten - wirkliche Profis am Werk.

  5. #230
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    Ich habe jetzt die erwähnte Seite ( Splitter Gesamtausgabe, Seite 138 ) mit dem Einzelalbum El Cobra (Kult Editionen) verglichen - interessanterweise ist die Auflösung / Qualität der Seite der Kult Editionen Album deutlich besser.

    Am besten erkennbar an der Originalseiten Nummer im rechts unten Bild (40)

  6. #231
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    Zitat Zitat von horst Beitrag anzeigen
    * das demnächst erscheinende Buch LEBENDE TOTE
    von Varanda und Vatine ist in 720dpi koloriert.
    Wie man sieht, sind hier - neben den verwendeten
    perfekten Farbwerten - wirkliche Profis am Werk.
    D.h. also, dass im Computer coloriert wurde?



    Aber allgemein. Was machen denn die Künstler und Verlage mit ihren Originalen? Gehen die wirklich so schlampig damit um, dass sie einfach so verloren gehen? In meinem Job werden Zeichnungen, allein von rechtswegen, komplett archiviert und sind, bei Bedarf, selbst nach Jahrzehnten noch erhältlich (wenn nicht alle zehn bis zwanzig Jahre ausgemistet wird). Archivieren die Verlage nicht die Originale?

  7. #232
    Mitglied Avatar von CHOUETTE
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    Die Originale sind meines Wissens das Eigentum der Künstler und werden nicht selten von diesen verkauft, teilweise einzeln.
    Fasse dich kurz! Nimm Rücksicht auf Wartende!

  8. #233
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    Wenn der also Teile verkauft sind die Sachen nicht mehr nachzudrucken, außer man scannt alte Hefte ein...

  9. #234
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    Zitat Zitat von Alice vom See Beitrag anzeigen
    Wenn der also Teile verkauft sind die Sachen nicht mehr nachzudrucken, außer man scannt alte Hefte ein...
    Einfach bei mir nachfragen, ich hab das meiste Zeug :-)

  10. #235
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Alice vom See Beitrag anzeigen
    Aber allgemein. Was machen denn die Künstler und Verlage mit ihren Originalen? Gehen die wirklich so schlampig damit um, dass sie einfach so verloren gehen? In meinem Job werden Zeichnungen, allein von rechtswegen, komplett archiviert und sind, bei Bedarf, selbst nach Jahrzehnten noch erhältlich (wenn nicht alle zehn bis zwanzig Jahre ausgemistet wird). Archivieren die Verlage nicht die Originale?
    Da erlebt man quasi "alles" ... vom perfekten Umgang
    mit den Originalen bzw. perfekten Scans davon bis hin
    zur großen Schlampigkeit in allen Belangen.

    Bei historischem Material - und vor allem auch Material,
    dass aus der analogen Zeit stammt - kommen halt weitere
    Faktoren hinzu. ... Aber man muss wirklich jedes Projekt,
    jeden Verlag und jeden Künstler schon individuell
    beurteilen, denn es gibt keinen allgemeingültigen Status.

    Bei besagtem Durango ist es so, dass der Künstler selbst
    das eigentlich analoge Material "digital" nachbearbeitet hat.
    Das kann man an fast allen Seiten sehen (er hat ca.
    jedes zweite Gesicht nachretuschiert) ... aber er hat
    auch stellenweise (Stichwort Seite 138) "versagt" ...
    warum auch immer dies hier der Fall war.


    Zitat Zitat von Alice vom See Beitrag anzeigen
    D.h. also, dass im Computer coloriert wurde?

    Ja, aber hier ganz sicher auf "höchstem" Niveau und mit viel
    Sachverstand. Die Bildqualität ist alleine in der Auflösung
    (Im Verbund mit der bestmöglichen Qualität in der Kompression)
    um ca. den Faktor 8 besser, als bei Durango.

  11. #236
    Moderator Splitter Forum
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    Zitat Zitat von Alice vom See Beitrag anzeigen
    Wenn der also Teile verkauft sind die Sachen nicht mehr nachzudrucken, außer man scannt alte Hefte ein...
    Bei Durango - wie gesagt - hat der Künstler nicht
    mehr die Originale als Basis für sein Werk definiert,
    sondern die deutlich überarbeitete digitale Fassung.

    Selbst wenn das Original noch vorhanden ist, dann
    ist die digitale Variante das "lizenzrechtliche" Produkt
    von Durango. ... Wir dürften ohne Zustimmung gar
    nicht die alte Fassung abdrucken.

  12. #237
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    Interessant. Danke Horst.

  13. #238
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Nachdem ich vor einiger Zeit beschlossen habe, auch mal einen Blick in das Weite Feld der Western in Comicform zu riskieren, hab ich mich zuallererst durch den ausführlichen Western-Thread hier im Forum gekämpft. Die schiere Masse der Veröffentlichungen ist ja schon erstmal abschreckend und alles kann man ja auch nicht lesen, naja, zumindest nicht auf einmal. Deshalb habe ich mir auf der Grundlage des Threads hier, einiger Rezensionen, und natürlich nach meinem eigenen Geschmack eine kleine Liste von Werken zusammengestellt, in die ich zumindest mal reinlesen will, um dann zu entscheiden, welche ich weiter verfolge. Um Durango kam ich dabei natürlich nicht herum. Das erste Album habe ich jetzt gesichtet, bin als alter Italo-Western-Fan schwer begeistert und von der Edlen Aufmachung, die Splitter der Gesamtausgabe verpasst hat sowieso. Die matte Covergestaltung gefällt mich deutlich besser, als die Glanzcover der früheren Alben! Ausführlicher habe ich meine Ansicht zum ersten Ausritt mit Durango wieder im PF festgehalten:

    Durango Gesamtausgabe 1 – Band 1: Hunde heulen im Winter

    Was freue ich mich drauf diese Reihe weiter zu verfolgen!

    VG, God_W.

  14. #239
    Mitglied Avatar von Kohlenwolle
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    Wieder einmal eine schöne Rezi God W.

    Und ja , Yves Swolfs ist sein richtiger Name.

    https://www.bedetheque.com/auteur-13...olfs-Yves.html
    Schöne Grüsse aus dem Kohlenpott


  15. #240
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Danke!

    Und danke für die Info.

  16. #241
    Mitglied Avatar von God_W.
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 2)



    Titel: Durango Gesamtausgabe 1 – Band 1: Hunde heulen im Winter

    Verlag: Splitter (Fr: Éditions Soleil)

    Format: 144 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Hunde heulen im Winter, Gewalt aus Angst geboren, Eine Falle für einen Killer

    Autoren: Yves Swolfs

    Zeichner: Yves Swolfs

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Er ist längst eine Western-Legende: Durango, der wahre lonesome Cowboy, der eher schießt, als lange zu schwatzen. Dabei war er, als er erstmals auf der Bildfläche erschien, fast schon ein Nachgeborener. John Wayne lag bereits fünf Fuß unter der Erde, und der Italo-Western hatte die Prärie nachhaltig umgepflügt. Was man Durango ansieht: Gerade sein Debüt verdankt den beiden Sergios, Leone und vor allem Corbucci, sehr viel. Doch auch die beiden hatten mittlerweile die Satteltaschen gepackt, waren weitergezogen. Durango aber kam und blieb. Seither haben noch viele andere verdiente Westerner sich in die ewigen Jagdgründe zurückgezogen, Durango jedoch, der schweigsame Rächer, findet nach wie vor keine Ruhe. Und das ist es, was am Ende zählt: Wer sich am längsten im Sattel hält.

    Die weiten Ebenen Wyomings am Ende des neunzehnten Jahrhunderts.

    Der gefürchtete Revolverschütze Durango reitet auf der Jagd nach Gesetzlosen einsam und ungerührt durch die wie Pilze aus dem Boden schießenden Städte im Grenzland.

    Bewaffnet mit seiner berühmten Mauser Automatik, schreckt der, den man den „Friedensstifter“ nennt, nicht davor zurück, das Gesetz zu umgehen und seinem eigenen Recht Geltung zu verschaffen.

    Wenn er Pulver und Blei sprechen lässt, färben Staub und Schnee sich mit Blut.



    Just my 2 cents:
    Yves Swolfs, der Belgier mit dem markanten Namen (ist das eigentlich ein Künstlername?) ist vermutlich den meisten Comicliebhabern ein Begriff, zumindest denjenigen, die mit Franko-Belgiern etwas anfangen können. Bereits seit 1980 versorgt er Genrefans in unregelmäßigen Abständen mit Stories um den wortkargen Revolverhelden Durango und, dass der Name so ähnlich klingt wie Django ist sicherlich beabsichtigt. Neben der großen Westernreihe ist seine vielgelobte Vampirgeschichte Der Prinz der Nacht eindeutig seine berühmteste Schöpfung. Das gute Stück ist bereits abgeschlossen und wird von Splitter demnächst ebenfalls mit einer umfassenden Gesamtausgabe gewürdigt. Falls ich Swolfs Stil etwas abgewinnen kann wird der finstere Vampirfürst wohl auch auf meinen Wunschzettel wandern, denn mit klassischen Horrorfiguren bin ich sowieso per Du. Jetzt gibt es allerdings erstmal einen Ausritt in den wilden Westen.

    Februar Anno 1896. Im verschneiten Wyoming sind vier üble Gesellen gerade dabei einen kleinen Rancher zu drangsalieren. Sie haben ihn und seine Tochter überfallen, den armen Kerl an den Füßen aufgeknüpft und sind drauf und dran ihn dem Kältetod preis zu geben. Angeblich hätte sich bei der Herde des Senators bedient, allerdings ist das scheinbar nur eine typische Masche des korrupten Politikers. Denn ihm gehört die größte Rinderherde der ganzen Gegend und er hat es sich zum Ziel gesetzt alle kleineren Farmer in der Gegend auszustechen, und wer nicht pariert wird zuerst eingeschüchtert und bei weiterem Widerstand gleich vollends aus dem Weg geräumt. Von allem Bitteln und Betteln der hübschen Tochter lassen sich die gedungenen Schurken nicht erweichen.

    Doch plötzlich werden die Typen gestört. Ein Fremder auf einem Pferd nähert sich durch den Schnee. Zeugen sind nun wirklich das Letzte, was die Bande gebrauchen kann und so ziehen sie ihre Waffen. BLAM! Vier unwahrscheinlich schnell abgefeuerte Schüsse und das Blut der Männer des Senators färbt den Schnee rot. Ein weiterer Schuss und der Strick, mit dem der Farmer gefesselt war ist entzwei. Ohne ein Wort zu verlieren reitet der namenlose Fremde weiter. Wie wir bald herausfinden sollen ist der wortkarge Meisterschütze gar nicht so namenlos, denn er hört auf den Namen Django und zählt zu den gefürchtetsten Kopfgeldjägern des Westens. Sein Bruder ist ein Mann ganz anderer Gesinnung, der sich in dieser Gegend niedergelassen hat. Doch sah er sich aufgrund der Machenschaften des Senators dazu gezwungen seinem ungleichen Bruder einen Brief zu schreiben. Jetzt ist Durango also hier, doch der Senator hat das Gesetz und eine halbe Armee auf seiner Seite…



    Unter dem Begriff Coolness muss jetzt neben Django, Clint Eastwood, Charles Bronson, Blade und Snake Plissken auch noch Durango hinzugefügt werden . Ein waschechter Italo-Western allererster Güte, der ganz klar auf Fans von Sergio Corbuccis Klassiker ausgerichtet ist und gar nicht erst versucht seine großen Vorbilder zu verleugnen. Im Gegenteil, da wird eine Verbeugung vor den Regiemeistern nach der Anderen gebracht und man fühlt sich direkt in die Zeit versetzt, zu der man diese brutal-archaischen Klassiker zum ersten mal zu Gesicht bekam. Yves Swolfs treibt die Heldenverehrung sogar so weit, dass Klaus Kinski mal wieder die Rolle des Bösewichts übernehmen darf, ganz großes Kino!

    Die Charaktere wirken im positiven Sinne wie Abziehbilder ihrer Vorbilder mit den großen Namen. Die Spannung wird durch Blicke und das, was unausgesprochen bleibt getragen und entlädt sich in blutigen und dynamischen Shoot-Outs wie man sie sich nur wünschen kann. Stattfindet das Ganze in einer wundervollen, verschneiten Western-Szenerie, die Herr Swolfs meines Erachtens deutlich besser gelingt, als die Protagonisten, denn an seinen Zeichenstil was Personen anbelangt musste ich mich ehrlich gesagt erstmal gewöhnen. Aber abgesehen von dieser kleinen, dem persönlichen Geschmack entspringenden Kritik kann ich den Band einfach nur feiern, denn die geradlinige Rachestory trifft exakt meinen Geschmack. Da bekomme ich direkt Lust die Filmsammlung mal wieder nach den Werken der drei Sergios (Leone, Corbucci und Sollima) zu durchforsten.

    Vielleicht kann man dieser ersten Story ein wenig mangelnden Einfallsreichtum vorwerfen, aber das ist etwas, was ich Western nie ankreide, denn das Genre wurde bereits dermaßen umfassend bedient, dass kaum Möglichkeiten bleiben, als bekanntes in bestmöglicher Art und Weise zu variieren und spannend aufzubereiten. Das ist Yves Swolfs und seinem Obercoolen Helden Durango eindrucksvoll gelungen.

    Eindrucksvoll ist auch das wunderbare Hardcover, in das Splitter die ersten drei Alben der Reihe gepackt hat. Die Bindung ist hochwertig, der Druck sehr sauber und diese neuen, matten Cover sehen zum einen brutal gut aus und haben eine richtiggehend edel anmutende Haptik. Ich freue mich, dass der Verlag jetzt nach und nach komplett auf diesen matten Stil umsteigen will, denn es hebt das Gesamterlebnis in der Leseecke doch nochmal um eine Nuance an. Spitzenarbeit, weiter so Splitter!

    Meine Wertung: 8/10

    Grandioser Italo-Western in schöner Optik und nahezu perfekter Aufmachung. Was will man mehr? Ich bin gespannt, was mich da bei den weiteren Bänden erwartet!

    VG, God_W.

  17. #242
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 5)



    Titel: Durango Gesamtausgabe 1 – Band 2: Gewalt aus Angst geboren

    Verlag: Splitter (Fr: Éditions Soleil)

    Format: 144 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Hunde heulen im Winter, Gewalt aus Angst geboren, Eine Falle für einen Killer

    Autoren: Yves Swolfs

    Zeichner: Yves Swolfs

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Er ist längst eine Western-Legende: Durango, der wahre lonesome Cowboy, der eher schießt, als lange zu schwatzen. Dabei war er, als er erstmals auf der Bildfläche erschien, fast schon ein Nachgeborener. John Wayne lag bereits fünf Fuß unter der Erde, und der Italo-Western hatte die Prärie nachhaltig umgepflügt. Was man Durango ansieht: Gerade sein Debüt verdankt den beiden Sergios, Leone und vor allem Corbucci, sehr viel. Doch auch die beiden hatten mittlerweile die Satteltaschen gepackt, waren weitergezogen. Durango aber kam und blieb. Seither haben noch viele andere verdiente Westerner sich in die ewigen Jagdgründe zurückgezogen, Durango jedoch, der schweigsame Rächer, findet nach wie vor keine Ruhe. Und das ist es, was am Ende zählt: Wer sich am längsten im Sattel hält.
    Die weiten Ebenen Wyomings am Ende des neunzehnten Jahrhunderts.

    Der gefürchtete Revolverschütze Durango reitet auf der Jagd nach Gesetzlosen einsam und ungerührt durch die wie Pilze aus dem Boden schießenden Städte im Grenzland.

    Bewaffnet mit seiner berühmten Mauser Automatik, schreckt der, den man den „Friedensstifter“ nennt, nicht davor zurück, das Gesetz zu umgehen und seinem eigenen Recht Geltung zu verschaffen.

    Wenn er Pulver und Blei sprechen lässt, färben Staub und Schnee sich mit Blut.



    Just my 2 cents:
    Zurück bei Djangos Bruder im Geiste, der mir bei unserem ersten Kontakt ja bereits außerordentlich gut gefallen hat. Der wunderbar geradlinige Erzählstil von Yves Swolfs hat mich sofort angesprochen und das Artwork hat mit bis auf ein paar kleine Kritteleien ja auch sehr gut gefallen. Zur wundervollen Aufmachung des Albums brauch ich auch nichts mehr schreiben, ist ja diesmal und auch beim nächsten Abenteuer noch der gleiche Band der Gesamtausgabe. Deshalb können wir auch sofort in die Vollen gehen.

    Peaceful-Church, ein verschlafenes kleines Nest, dass von einer äußerst frommen Gemeinschaft von Gebetsbrübern und ihren Familien gegründet wurde. Etwas außerhalb dieser Gemeinde lebt auch der frühere Haudegen Sean Kelly, der nach den Indianerkriegen zur Ruhe kommen und ein beschauliches, friedfertiges Leben führen wollte. Ganz so hilfsbereit und offenherzig wie sie sich gerne geben sind die Einwohner des Dörfleins allerdings scheinbar doch nicht, denn der Reverend und zwei weitere Vertreter der Einwohner legen Kelly nahe den schwer verwundeten Freund, den er vor einiger Zeit bei sich aufgenommen hat vor die Tür zu setzen und seiner Wege ziehen zu lassen, auch wenn er noch nicht vollends genesen ist. Denn mit Revolverhelden wollen die gottesfürchtigen Lämmer von Peaceful-Church nichts zu tun haben.

    Nur etwa 10 Meilen entfernt zieht die Callahan-Gang mal wieder einen Banküberfall durch. Die skrupellosen Verbrecher sind ein eingespieltes Team was Bankraub angeht und haben die Gegend genaustens ausgekundschaftet. Alles läuft wie am Schnürchen, allerdings ist einer der Jungs so gierig, das er beim Einpacken der Moneten zu viel Zeit verplempert und als vor der Bank der Marshal mit seinen Deputys misstrauisch wird, weil da ein schwer bewaffneter Cowboy schon länger mit zu vielen Pferden herumlungert gibt eins das andere und schließlich bricht die Hölle los. Das endet mit einem toten Bankkunden nebst einem erschossenen Marshal. Auch ein Gehilfe des Marshals wird erwischt und einer der Räuberbande bekommt ebenfalls kräftig was ab. Bei der überhasteten Flucht muss sich die Bande trennen, doch als eingespieltes Team, dass sie nun mal sind wurde vorab für den Fall der Fälle bereits ein Treffpunkt vereinbart – Peaceful-Church.

    Mit Schusswaffen haben die friedfertigen Einwohner des kleinen Kaffs natürlich nicht am Hut und so kommt es, dass sie nach ihrer Lautstarken Ansprache vom Vortag vielleicht doch ganz schnell ganz kleinlaut werden und den ach so brutalen, aber noch immer schwer verletzten Revolverhelden um Hilfe bitten müssen, den sie gerade noch loswerden wollten. Wer das ist könnt Ihr Euch ja denken…



    Und wieder bietet Yves Swolfs eine waschechte, blutige Western-Story wie aus besten Italo-Western-Zeiten. Da geht es straight forward, keine Handbreit rückwärts und ohne Schnörkel findet jede Kugel ihr Ziel. Die altbekannte Botschaft, dass gewaltlos leben zwar schön und gut ist, aber man für das was man liebt auch mal kämpfen muss ist so alt wie das Genre selbst. Ob das politisch korrekt ist und die richtige Moral für Kinder übermittelt, die sich mit Westerncomics beschäftigen wollen sei jetzt mal dahingestellt, aber es ist halt extrem cool und macht unglaublich viel Spaß, wenn man denn auf sowas steht. Achja, und dass heuchlerische Vertreter Gottes auf Erden ihr Fett wegkriegen ist sowieso klar.

    Meine Wertung: 8/10

    Als kleine Randnotiz: Diesmal hab ich keinen Charakter gefunden, der optisch an einem berühmten Schauspieler angelehnt wäre, aber dass die Bande der Gesetzlosen den gleichen Nachnamen trägt wie Dirty Harry ist schon cool.

    VG, God_W.

  18. #243
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 7)



    Titel: Durango Gesamtausgabe 1 – Band 3: Eine Falle für einen Killer

    Verlag: Splitter (Fr: Éditions Soleil)

    Format: 144 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Hunde heulen im Winter, Gewalt aus Angst geboren, Eine Falle für einen Killer

    Autoren: Yves Swolfs

    Zeichner: Yves Swolfs

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Er ist längst eine Western-Legende: Durango, der wahre lonesome Cowboy, der eher schießt, als lange zu schwatzen. Dabei war er, als er erstmals auf der Bildfläche erschien, fast schon ein Nachgeborener. John Wayne lag bereits fünf Fuß unter der Erde, und der Italo-Western hatte die Prärie nachhaltig umgepflügt. Was man Durango ansieht: Gerade sein Debüt verdankt den beiden Sergios, Leone und vor allem Corbucci, sehr viel. Doch auch die beiden hatten mittlerweile die Satteltaschen gepackt, waren weitergezogen. Durango aber kam und blieb. Seither haben noch viele andere verdiente Westerner sich in die ewigen Jagdgründe zurückgezogen, Durango jedoch, der schweigsame Rächer, findet nach wie vor keine Ruhe. Und das ist es, was am Ende zählt: Wer sich am längsten im Sattel hält.
    Die weiten Ebenen Wyomings am Ende des neunzehnten Jahrhunderts.

    Der gefürchtete Revolverschütze Durango reitet auf der Jagd nach Gesetzlosen einsam und ungerührt durch die wie Pilze aus dem Boden schießenden Städte im Grenzland.

    Bewaffnet mit seiner berühmten Mauser Automatik, schreckt der, den man den „Friedensstifter“ nennt, nicht davor zurück, das Gesetz zu umgehen und seinem eigenen Recht Geltung zu verschaffen.

    Wenn er Pulver und Blei sprechen lässt, färben Staub und Schnee sich mit Blut.



    Just my 2 cents:
    Durango besorgt sich neues “Arbeitsgerät“. Seine Wahl fällt auf eine Mauser C96, eine der ersten Automatikpistolen der Welt und mit einem 10-Schuss-Magazin den meisten Revolvern überlegen. Vielleicht braucht er die Waffe schneller als ihm lieb ist, denn ein Mienenbesitzer hat ihn um Hilfe gebeten und so macht sich Durango auf den Weg. Doch als er mit der Eisenbahn am vereinbarten Treffpunkt, einer verlassenen Bahnstation eintrifft erwarten ihn lediglich zwei Leichen. Zumindest scheint es zuerst so, bevor die drei gedungenen Mörder das Feuer auf ihn eröffnen. Haarscharfe Geschichte, aber die neue Mauser tut ihren Dienst…

    Im nahegelegenen Städtchen wird Durango vom Chef des Saloons geradezu verdächtig überschwänglich begrüßt, zu Drinks auf Kosten des Hauses eingeladen und bekommt ein nettes Zimmer. In dem wird er allerdings von schrecklichen Alpträumen geplagt – die sind aber noch gar nichts, verglichen mit dem Alptraum der ihn nach dem Erwachen erwartet. Am Fußende seines Bettes haben sich der Sheriff und drei weitere bewaffnete Männer versammelt und zu deren Füßen liegt eine Leiche mit sechs Messerstichen in der Brust. Bei dem Mann handelt es sich um keinen anderen als um Allen, den Minenbesitzer, der um Durangos Hilfe gebeten hatte – und dessen Mord sie Durango jetzt anhängen wollen.

    Haarige Situation für unseren Helden. Kann er sich aus dieser Klemme irgendwie befreien? Wird ihm Allens hübsche Frau glauben, dass er nichts mit dem Mord an ihrem Mann zu tun hat? Wer versucht ihm hier etwas anzuhängen und warum? Und wer ist dieser Geheimnisvolle Typ, der auch schon seit einiger Zeit nach Allen sucht (und einem bekannten Schauspieler wie aus dem Gesicht geschnitten ist)?



    Fragen über Fragen, die man alle schonmal irgendwo gehört hat, ikonisch ausgebreitete Westernszenerien wie man sie in mannigfaltigen Variationen schon gesehen hat, reichlich Motive und Versatzstücke des Genres, die in allen möglichen Adaptionen schon Verwendung fanden. Ja, auch diesmal bleibt sich Yves Swolfs treu und trägt genau gar nichts Neues zum Genre bei. Und das muss er auch nicht! Der Western ist meines Erachtens ein Genre, welches mit klassischen Motiven bestückt werden sollte und seine Kraft nicht aus äußerst verschachtelter Erzählstruktur mit komplizierten Wendungen oder vielschichtigen Charakteren zieht, nein, hier geht es um spannende Unterhaltung mit stereotypen Charakteren in einem relativ fest vorgegebenen erzählerischen Rahmen und dabei zählt vor allem eins: Stil.

    Stil bei der Inszenierung, Stil bei der Auswahl der Charaktere, Stil bei den Showdowns, gepaart mit ganz viel Timing. Diesen Stil hatten die großen Regisseure des Genres, setzten ihre Helden ultracool und die Bösewichte abgrundtief fies in Szene, brachten ggf. schmückendes Beiwerk (ja, in diesem Fall zählen dazu auch die Frauen) mit rein und ließen alles in wilden, teils blutigen Schießereien gipfeln. So mag ich das Genre und so bringt es der Belgier Swolfs auf gleichbleibendem, extrem hohem Niveau auf die Seiten.

    Meine Wertung: 8/10

    Ich freue mich sehr die Reihe für mich entdeckt zu haben und bin auf die weiteren Abenteuer des wortkargen Revolverhelden äußerst gespannt. Hoffentlich bleibt Mr. Swolfs bei seiner Prämisse und meint nicht irgendwann das Rad neu erfinden zu müssen!

    VG, God_W.

  19. #244
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    God_W.(est) – Into the West (Nr. 12)



    Titel: Durango Gesamtausgabe 2 – Band 4: Amos

    Verlag: Splitter (Fr: Éditions Soleil)

    Format: 144 Seiten im Hardcover Albenformat

    Inhalt: Amos; Wilde Sierra; Das Schicksal des Desperados

    Autoren: Yves Swolfs

    Zeichner: Yves Swolfs

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Er ist längst eine Western-Legende: Durango, der wahre lonesome Cowboy, der eher schießt, als lange zu schwatzen. Dabei war er, als er erstmals auf der Bildfläche erschien, fast schon ein Nachgeborener. John Wayne lag bereits fünf Fuß unter der Erde, und der Italo-Western hatte die Prärie nachhaltig umgepflügt. Was man Durango ansieht: Gerade sein Debüt verdankt den beiden Sergios, Leone und vor allem Corbucci, sehr viel. Doch auch die beiden hatten mittlerweile die Satteltaschen gepackt, waren weitergezogen. Durango aber kam und blieb. Seither haben noch viele andere verdiente Westerner sich in die ewigen Jagdgründe zurückgezogen, Durango jedoch, der schweigsame Rächer, findet nach wie vor keine Ruhe. Und das ist es, was am Ende zählt: Wer sich am längsten im Sattel hält.
    Die trockenen Wüsten Arizonas am Ende des neunzehnten Jahrhunderts.

    Der gefürchtete Revolverschütze Durango reitet auf der Jagd nach Gesetzlosen einsam und ungerührt durch die wie Pilze aus dem Boden schießenden Städte im Grenzland.

    Bewaffnet mit seiner berühmten Mauser Automatik, schreckt der, den man den „Friedensstifter“ nennt, nicht davor zurück, das Gesetz zu umgehen und seinem eigenen Recht Geltung zu verschaffen.

    Wenn er Pulver und Blei sprechen lässt, färben Sand und Staub sich mit Blut.



    Just my 2 cents:
    Wenn man eines dieser Splitter-Alben mit dieser neuen, matten Aufmachung in den Händen hält fühlt sich das irgendwie immer ein wenig edel an. Keine Ahnung weshalb, aber diese Haptik trifft exakt meinen Geschmack. Apropos edel, im Falle von Durango erwartet uns im Inneren sicher kein auf Hochglanz polierter Edelwestern, sondern roher, dreckiger und brutaler Italo-Style – der allerdings vom Allerfeinsten! Neben Männern wie Clint Eastwood, Franco Nero und Terence Hill reiht sich der grünäugige Durango nahtlos ein in die Ahnengalerie der wortkargen Revolverhelden mit scharfem Blick und bedrohlicher Ausstrahlung. Deshalb (und weil ich gleich los will auf Konzert) mache ich das heute mal ebenso: Weniger quatschen, mehr schießen.

    Eine abgelegen Spelunke im Grenzgebiet zu Mexiko. Ein einsamer Gast lehnt mit seinem Stuhl an der Wand und hält eine Siesta, als der Wirt plötzlich in Aufruhr gerät. Am Horizont erscheinen vier Gestalten auf Pferden, die sich der Cantina nähern. Scheinbar kennt der Barbesitzer die anrückenden Gringos, denn er ist alles andere als begeistert und schickt seine Tochter schleunigst weg. Auch scheint der Zeitpunkt extrem unpassend zu sein, an dem die vier – offenbar ein Team von skrupellosen Killern, die für einen Francisco Garcia arbeiten – das Etablissement betreten äußerst unpassend zu sein. Sie quetschen den Barkeeper aus und befragen ihn über einen Mexikaner, der im Grenzgebiet krumme Geschäfte macht um seine verarmten Landsleute zu unterstützen. Der Mann beteuert nichts zu wissen, als der Gesuchte schon heranreitet.

    Als Amos Rodriguez den Laden betritt wird er direkt festgesetzt und die vier Halunken machen deutlich, dass sie sich keineswegs zimperlich um den halb Ganoven, halb Freiheitskämpfer zu kümmern gedenken, als sich überraschend der schlafende Gringo in der Ecke regt. Das Gesicht des Fremden stimmt überraschenderweise mit dem auf einem Steckbrief über fünftausend Dollar überein, der nur eine Wand weiter hängt. Da können die vier natürlich nicht widerstehen und wollen selbstredend schnellstmöglich die Belohnung einstreichen. Die vier haben die Waffen bereits im Anschlag als Durango, der Mann auf dem Steckbrief, seine Mauser zieht um den Tod zu verbreiten. In dem Moment zieht auch Amos ein Messer aus seinem Ärmel und übernimmt den vierten Mann, während Durangos Kugeln die übrigen drei durchlöchern.



    Amos, dankbar für Durangos Hilfe, bietet diesem an ihn durch das Grenzgebiet rüber nach Mexiko zu bringen, denn in der Gegend kennt er sich prima aus. Durango, der bekanntermaßen lieber allein unterwegs ist lehnt ab und zieht von Dannen. So trennen sich die beiden um Guten, aber es wäre doch gelacht, wenn sie hier und heute, an diesem Gottverlassenen Fleckchen Erde das letzte mal aufeinandergetroffen wären. Wie heißt es so schön? Man sieht sich immer zweimal im Leben! Und wer weiß unter welchen Umständen die nächste Begegnung stattfinden wird…

    Wortkarg, spannend, äußerst brutal, mit einem Schuss Humor und einem Spritzer Erotik. Archetypische Bösewichte und ein schelmischer Halunke, der nicht nur optisch ganz stark an Tomás Milián aus Sergio Sollimas Cuchillo-Trilogie erinnert. Ja, das sind die Zutaten für einen perfekten Spaghetti-Western und den hat Yves Swolfs hier wieder in meisterlicher Manier abgeliefert. Die Story wirkt dermaßen schlüssig und aus einem Guss, dass man das Album weit schneller durch hat, als man einen Western gucken kann. Außer natürlich man verweilt länger bei Swolfs‘ Zeichnungen, die mir von Band zu Band immer besser gefallen. Nicht nur deshalb der für mich bislang beste Beitrag zur Reihe!

    Meine Wertung: 9/10



    Gnadenlos, kompromisslos und mit starken Charakteren. So muss ein So muss ein harter Italo-Western sein und das liefert Yves Swolfs in Reinkultur. Wer damit was anfangen kann: Zugreifen!

    VG, God_W.

  20. #245
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    Durango Gesamtausgabe 2



    - Band 5: Wilde Sierra
    Was soll ich in der Kürze groß sagen? Erneut ein nahezu perfekter Italo-Western den Mr. Swolfs hier abliefert. Die direkte Verbindung zum Vorgänger und somit das Beibehalten der sympathischen Nebenrolle macht enorm viel Spaß und bringt mehr Tiefe rein. Ansonsten weiter wortkarg, blutig, bierernst und (abgesehen von Blut und Whiskey) staubtrocken. Ich bin noch immer schwer begeistert, freue mich auf die weiteren Bände und bin sehr gespannt wie Yves Swolfs mit Vampiren klarkommt! Denn die Prinz der Nacht Gesamtausgabe mit den ersten sechs Alben liegt auch schon hier.
    9/10

  21. #246
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    Durango Gesamtausgabe 2 – Band 6: Das Schicksal des Desperados



    Yves Swolfs hält spielend das hohe Niveau und bringt seine „Amos“-Trilogie zu einem spannenden, blutigen und glorreichen Abschluss. Was könnte man aus diesen Vorlagen geniale Spaghetti-Western zaubern, wenn deren Zeit nicht längst passé wäre. Schade, dass das wohl nix mehr wird, aber schön, dass ich diese Stories immer wieder zur Hand nehmen und durchschmökern kann. Die drei Sergios hätten ihre helle Freude dran gehabt!
    9/10

  22. #247
    Mitglied Avatar von Mr. Brown
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    Well done, God_W, ich lese Deine teils immens ausführlichen Rezensionen sehr gerne, aber nicht konsequent alle, das ist bei mir sehr genreabhängig. Aber bei Durango stimme ich Dir zu 100% zu. Mein Lieblingswestern, noch vor Blueberry und Comanche...

    Zitat Zitat von God_W. Beitrag anzeigen
    … bin sehr gespannt wie Yves Swolfs mit Vampiren klarkommt! Denn die Prinz der Nacht Gesamtausgabe mit den ersten sechs Alben liegt auch schon hier...
    Da bin ich 'mal sehr gespannt, ob Dir auch der Querverweis auffällt, den Swolfs hierbei vom Prinzen der Nacht zu Durango (oder umgekehrt) gesetzt hat...
    Geändert von Mr. Brown (06.03.2020 um 10:30 Uhr) Grund: Zusatz eingefügt

  23. #248
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    OK, jetzt bin ich noch gespannter auf das Teil!

    Für Ausführliche Rezis hab ich aktuell leider gar keine Zeit, deshalb zumindest ein paar Zeilen zu den Sachen, die ich kürzlich gelesen hab. Freut mich immer sehr, wenn ich mitbekomme, dass das auch jemanden interessiert!

  24. #249
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    Durango Gesamtausgabe 3 – Band 7: Loneville



    Man mag es kaum glauben, aber Yves Swolfes ist es mit diesem siebten Band nochmal gelungen sich zu steigern. Eine Story, die vielschichtiger daherkommt als bisher, noch fesselnder geschrieben, noch eine Spur härter und das wunderbare Artwork mit der halbtoten Westernstadt in der verschneiten Novemberlandschaft sieht einfach super aus. Dazu gibt’s sonst nicht viel zu sagen.




    9/10

    VG, God_W.

  25. #250
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    Durango Gesamtausgabe 3 – Band 8: Ein guter Tag zum Sterben & Band 9: Duncans Gold




    Die letzten beiden Alben, die in Band drei der Gesamtausgabe um den wortkargen Meisterschützen enthalten sind liest man am besten direkt hintereinander weg, denn es wird eine große, zusammenhängende Story erzählt, und zwar eine, die gleich mehrere prall gefüllte Satteltaschen mit Anspielungen, Motiven und legendären Szenen der besten Leinwandvertreter des Genres mit sich bringt. Ach ja, und Lee van Cleef ist auch mit von der Partie.


    Los geht’s mal wieder ganz typisch indem Durango in ein kleines Städtchen reitet und dort von gleich drei Kopfgeldjägern attackiert wird, ganz schlechte Idee. Doch statt anschließend vom Sheriff eingebuchtet zu werden wird er vom reichsten, und somit mächtigsten Bewohner des Kaffs rekrutiert um seinen nächsten Jagdausflug abzusichern. Die Frau des Moguls steht nämlich total auf Ausflüge in die wilde und freie Natur, und außerdem ist sie jung und enorm hübsch, na wenn das mit Django in der Truppe mal gut geht…


    Ohne groß das Finale von Band acht, oder auch die Story zur direkten Fortsetzung „Duncans Gold“ verraten zu wollen kann ich sagen, dass es schon extrem cool ist, dass Lee van Cleef (natürlich nur optisch) der Bösewicht ist, der zu Beginn aus dem Knast flüchtet und sich an die Fersen von Durango und seiner aktuellen Begleitung heftet. Grandiose Landschaftsbilder, blutige Schießereien und die Jagd nach einem Goldschatz bieten alles, was das Westernherz begehrt, auch, wenn die Geschichte selbst noch etwas vorhersehbarer daherkommt als bei „Ein guter Tag zum Sterben“, und auch da hatten sich die Wendungen schon lange zuvor recht deutlich abgezeichnet. Insgesamt also ein tolles, zweiteiliges Westernepos, dass ein wenig an Überraschungsarmmut krankt, ansonsten aber erneut als nahezu perfekter Genre-Vertreter betitelt werden kann.

    8,5/10

    VG, God_W.
    Über Besuch, Meinungen, Diskussionen etc... freue ich mich immer sehr!

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