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Thema: Diskussion zum "Autor sucht Zeichner" (und andersrum)-Thread"

  1. #26
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von FilthyAssistant Beitrag anzeigen
    Genau sooft habe ich aber auch Autoren-Comics (also Comics, bei denen der Zeichner auch als Autor fungiert) gelesen, deren Geschichte furchtbar dünn oder schlecht konstruiert war oder die am Ende einfach abgesoffen ist, weil die Luft raus war. Da fühle ich mich als Leser(!) auch ein bisschen verarscht und denke, hätte da nicht ein guter Autor hilfreich sein können?
    Wer sich jahrelang mit Anatomie und Zeichentechnik beschäftigt, hat evtl. nicht mehr soviel Zeit, Lust, Energie, sich zB mit Dramaturgie oder Sprache zu befassen. Oder geht halt grundsätzlich eher vom Visuellen aus als vom Literarischen.
    Nicht umsonst gibt es in den großen Comicnationen fast immer die Trennung zwischen Autor und Zeichner.
    Gut in Worte gefasst.
    Ganz meine Meinung.

    Ich denke, dass es vor allem auf die glaubwürdige Motivation der Figuren ankommt.
    Warum macht wer was und kann ich das vor allem selber nachvollziehen.
    Einfach Leute "bekämpfen", weil sie eben aus irgendwelchen nicht näher definierten Gründen die Bösen sind, ist etwas dünn.
    (Das war jetzt ein willkürliches Beispiel.)
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  2. #27
    Mitglied Avatar von Mr.Hyde
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    Ich glaube nicht, das die sich hier anbietenden Autoren die tatsaechlich professionell arbeitenden Autoren wiederspiegeln. Bei denen sollte sich jeder Zeichner darueber klar sein, das sie Comics aus Spass an der Sache oder aus Liebe zu einem Stoff machen, den sie anders nicht untergebracht haben...oder manchmal auch nur um eine huebsche Mangazeichnerin ins Bett zu kriegen.

    Kein professioneller Autor macht Comics um in erster Linié Geld zu verdienen. Der Lohn fuer ein gutverkauftes Comicalbum entspricht bestenfalls zB dem Geld das man fuer eine Option (!!!) auf ein 20seitiges Filmtreatment oder in der Werbung fuer einen umfangreichen Copytext bekommt.

    Also bitte Hobbyschreiber nicht mit Autoren gleichsetzen. Fuer ersteré gilt der Satz des grossen Syd Field:

    "Ideen zu haben ist himmlisch, sie auszuarbeiten die Hoelle."

    Und wenn dann noch Comiczeichner mit falschen Eitelkeiten Oel in dieses Fegefeuer schuetten ist das schnell das Ende fuer jeden noch so talentierten Anfaenger.
    Geändert von Mr.Hyde (26.04.2016 um 19:12 Uhr)

  3. #28
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    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Kein professioneller Autor macht Comics um in erster Linié Geld zu verdienen. Der Lohn fuer ein gutverkauftes Comicalbum entspricht bestenfalls zB dem Geld das man fuer eine Option (!!!) auf ein 20seitiges Filmtreatment oder in der Werbung fuer einen umfangreichen Copytext bekommt
    Und trotzdem können die Scripte von Leuten, die Comicscripte aus Liebe zum Medium schreiben, professionell oder zumindest semiprofesionell sein und damit "gut genug", um hier Zeichner zu finden. Alles, was du über profssionelle Autoren geschrieben hast, trifft übrigens auch auf die meisten Comiczeichner zu - Geld verdienen sie als Illustratoren, in der Werbung oder als Dozenten.

    Und ich denke: wenn sich zwei Leute aus Liebe zum Medium zusammentun, um gemeinsam einen Comic zu kreieren, kann dabei etwas verdammt gutes bei rauskommen.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
    Trinken mit der Linken, Fechten mit der Rechten.

  4. #29
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Ich glaube nicht, dass die sich hier anbietenden Autoren die tatsaechlich professionell arbeitenden Autoren widerspiegeln.
    Woher willst du das wissen?
    Hat sich doch bisher noch keiner ernsthaft angeboten!

    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Bei denen sollte sich jeder Zeichner darueber klar sein, das sie Comics aus Spass an der Sache oder aus Liebe zu einem Stoff machen, den sie anders nicht untergebracht haben...oder manchmal auch nur um eine huebsche Mangazeichnerin ins Bett zu kriegen.
    Oder einen knackigen BD-Zeichner.

    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Kein professioneller Autor macht Comics um in erster Linié Geld zu verdienen. Der Lohn fuer ein gutverkauftes Comicalbum entspricht bestenfalls zB dem Geld das man fuer eine Option (!!!) auf ein 20seitiges Filmtreatment oder in der Werbung fuer einen umfangreichen Copytext bekommt.
    Wenn's nur um Geld ginge, würde hier sicherlich kaum jemand überhaupt etwas schreiben.

    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Also bitte Hobbyschreiber nicht mit Autoren gleichsetzen.
    Deswegen werden wir den Threadnamen dennoch nicht in "Comichobbyschreiber sucht Zeichner" umbenennen!

    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Fuer ersteré gilt der Satz des grossen Syd Field:
    "Ideen zu haben ist himmlisch, sie auszuarbeiten die Hoelle."
    Oder gleich: "Genie ist ein Prozent Inspiration und neunundneunzig Prozent Transpiration." - Thomas Alva Edison

    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Und wenn dann noch Comiczeichner mit falschen Eitelkeiten Oel in dieses Fegefeuer schuetten ist das schnell das Ende fuer jeden noch so talentierten Anfaenger.
    Den Satz habe ich jetzt nicht kapiert ...
    Welcher Comiczeichner verschreckt hier angehende Hobbyschreiber?
    Oder war das eher hypothetisch gemeint?
    Geändert von Pegasau (26.04.2016 um 20:54 Uhr) Grund: Tippfehler beseitigt und ergänzt.
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  5. #30
    Mitglied Avatar von Mr.Hyde
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    Wenn du Maidiths Eingangspost in "Grosser Comicautor sucht..." unter was Autoren denn bitte zu beachten haetten und die dazu gehoerigen Erfolgstips liest, dann hast du einen ersten Eindruck warum dieser Einwurf keinesfalls hypothetisch war.

    Ich pitsche um einen Auftrag und damit um Geld, aber nicht um die Zusammenarbeit mit einem Zeichner.Ein Autor ist kein Bittsteller.

    Dieser und viele andere Beitraege im Kuenstlerforum stellt die Arbeit des Zeichners ueber die des Autoren. Nicht schlimm in einem zeichnerdominierten Forum, aber auch nicht hilfreich.

    Im Idealfall sollte es ein kuenstlerisch gleichberechtigtes Miteinander sein, bei dem jeder die Staerken des anderen schaetzt und von ihnen profitiert. Und das auch um sich selbst kreativ weiter zu entwickeln.
    Geändert von Mr.Hyde (26.04.2016 um 21:40 Uhr)

  6. #31
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Irgendwie bin ich ein Fossil. Seit wann bietet das CF eigentlich keinen Raum mehr für Amateurprojekte, die vielleicht träumerisch aber begeistert sind? Für Projekte, die gemeinsam Spaß machen, ohne dass Profitabsicht und Entlohnungsfragen dominieren? Inzwischen ist die Diskussion um gerechte Bezahlung allgegenwärtig. Das ist angesichts mangelnden Bewusstseins für den Wert von Kunst im professionellen Bereich nachvollziehbar und wichtig, aber im Hobbybereich würgt es vieles ab. Wir hätten seinerseits keinen Spaß an FAITH oder der German Superhero League hier im Board gehabt, wenn das unser Maßstab gewesen wäre. Und wie bereits erwähnt: Auch Jazam hätte vermutlich im derzeitigen Klima nicht viel Land gesehen.

    Zumal Mr. Hyde Recht hat, was das gefühlt kommunizierte "Gefälle" zwischen Zeichnern/Illustratoren einerseits und Autoren andererseits angeht. Wobei man dazu sagen muss, dass reine Autoren hier schon immer die Seltenheit waren.

    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Jetzt habt ihr quasi ZWEI tote Threads.
    Na, glücklicherweise erlebt dieser hier gerade eine Art Second Coming.

    Aber selbst wenn dem nicht so wäre, denke ich, habe ich die Beweggründe durchaus erklärt.
    Geändert von Foxx (26.04.2016 um 21:47 Uhr)

  7. #32
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Wenn du Maidiths Eingangspost in "Grosser Comicautor sucht..." unter was Autoren denn bitte zu beachten haetten liest, dann hast du einen ersten Eindruck warum dieser Einwurf keinesfalls hypothetisch war. Er und viele andere Beitraege im Kuenstlerforum stellt die Arbeit des Zeichners ueber die des Autoren. Nicht schlimm in einem zeichnerdominierten Forum, aber auch nicht hilfreich.
    Im Idealfall sollte es ein kuenstlerisch gleichberechtigtes Miteinander sein, bei dem jeder die Staerken des anderen schaetzt und von ihnen profitiert. Und das auch um sich selbst kreativ weiter zu entwickeln.
    Da stimme ich dir zu, und ich bin froh, dass ich mit zwei Zeichnern zusammenarbeite, wo das genauso funktioniert.

    Vielleicht solltest du den Inhalt dieses deines Postings auch mal direkt in dem besagten obigen Thread zum Ausdruck bringen - hier ist nur der "Ausgesonderte-Offtopic-Thread", dessen vom Mod eingefügtes Thread-Thema irgendwie immer noch nicht zu den Thread-Inhalten passen will.
    Ich fürchte, wir werden bald aus dem verschobenen Thema verschoben.

    Im Übrigen glaube ich, dass nach dem, was Autoren in obigem Thread denn bitte alles zu beachten hätten, dort nie ein Autor auch nur irgendetwas ernsthaft postet.
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  8. #33
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Na, glücklicherweise erlebt dieser hier gerade eine Art Second Coming.
    Wir geben uns auch redlich Mühe, damit das Verschieben nicht umsonst war.
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  9. #34
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    ... Inzwischen ist die Diskussion um gerechte Bezahlung allgegenwärtig. Das ist angesichts mangelnden Bewusstseins für den Wert von Kunst im professionellen Bereich nachvollziehbar und wichtig, aber im Hobbybereich würgt es vieles ab.
    Tut mir übrigens leid, ich hatte nicht mitgekriegt, dass es in dem Thread "Großer Autor sucht ..." nur um den Hobbybereich ging/geht.
    Steht ja wohl auch nicht explizit dort.
    Danke für die Klarstellung.
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  10. #35
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    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Irgendwie bin ich ein Fossil. Seit wann bietet das CF eigentlich keinen Raum mehr für Amateurprojekte, die vielleicht träumerisch aber begeistert sind? Für Projekte, die gemeinsam Spaß machen, ohne dass Profitabsicht und Entlohnungsfragen dominieren?.
    Liegt vielleicht auch an der hier schon öfters geäußerten Meinung mancher Zeichner "Wozu soll ich Zeit und Mühe in DEIN Projekt stecken, lieber Autor, wenn ich dafür nicht angemessen entlohnt werde?" Oder auch "An meinen eigenen Projekten arbeite ich aus idealistischen Gründen; bei fremden Scripten fehlt mir - wenn sie unbezahlt sind - die Motivation."
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
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  11. #36
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Mr.Hyde Beitrag anzeigen
    Dieser und viele andere Beitraege im Kuenstlerforum stellt die Arbeit des Zeichners ueber die des Autoren.
    Abgesehen davon, daß es "des Autors" heißt: Soweit ich das mitbekommen haben, weisen die Zeichner vor allem auf den unterschiedlichen Zeitaufwand von Zeichnern und Autoren hin. Außer bei seitenlangen Dialogen (wo man dann auch fragen könnte, warum das ein Comic sein muß), arbeitet der Zeichner wesentlich länger an einer Seite, während der Autor mit einem simplen "das fünftausend Mann starke Heer der Hunnen erobert die sturmreif geschossene Festung der Kreuzritter" mehrere Seiten füllen kann.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  12. #37
    Mitglied Avatar von Elif
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    Abgesehen vom reinen Zeitaufwand ist es auch einfach so, dass man mit einer gewissen zeichnerischen Qualität relativ schnell an einen Punkt kommt, an dem sich kommerzielle Aufträge häufen. In der Hinsicht hat es wirklich einen Vorteil, das Zeichnen als Handwerk zu erlernen, weil ein paar Sekunden reichen, um ein Einzelbild zu beurteilen, während ein Autor deutlich mehr Aufmerksamkeitsspanne von potentiell interessierten Lesern und letztlich Kunden braucht und dadurch auch bei professioneller Qualität durchaus einige Jahre erfolglos bleiben kann. Entsprechend sind aber einfach auch viele der Leute, die früher auf reiner Spaß- und Hobbybasis einzelne Bilder und Geschichten gezeichnet haben, inzwischen haupt- oder nebenberufliche Illustratoren (o.Ä.) und haben nach einigen Stunden beruflichen Zeichnens jeden Tag natürlich weniger Energie übrig, um sich noch großartig mit Spaßsachen zu beschäftigen. Es ist ja nicht nur in dem Bereich so, wenn einen spätestens nach dem Studium die berufliche Realität einholt und dann vielleicht noch eine Familie dazukommt, dann geht es doch den meisten Menschen so, dass sie viel weniger Freizeit übrig haben, um sich rein aus Leidenschaft in so ein umfangreiches Projekt zu stürzen. Meiner Erfahrung nach läuft es wirklich meistens so, dass man als Hobbyzeichner entweder irgendwann zum Profizeichner wird, oder ganz aufhört bzw. die zeichnerische Aktivität extrem einschränkt, weil das Leben sich eben in eine andere Richtung entwickelt.

    Bei der Frage nach Partnerschaft vs. Entlohnung kann man sich aber auch andersherum fragen: möchte der Autor einen Partner, mit dem er zusammen eine Geschichte entwickelt, oder möchte er nur einen Dienstleister für den Part, den er selbst mangels handwerklicher Fähigkeiten nicht machen kann? Wenn ein Autor jemanden möchte, der sein Skript 1:1 so umsetzt, wie er es selbst tun würde, und auch kein Interesse daran hat, dass der Zeichner sich inhaltlich einbringt, dann hat das auch nichts mit einem gemeinsamen Spaßprojekt zu tun, sondern ist dann schlicht und ergreifend ein Auftrag. Und bei der so häufig gehörten Formulierung "ich hab ein Skript geschrieben, ich brauch nur jemanden, der es zeichnen kann", klingt das doch eher, als würde eine ausführende Hand gesucht, kein gleichberechtigter kreativer Partner.
    Geändert von Elif (27.04.2016 um 07:43 Uhr)

  13. #38
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    Zitat Zitat von Mick Baxter Beitrag anzeigen
    Abgesehen davon, daß es "des Autors" heißt: Soweit ich das mitbekommen haben, weisen die Zeichner vor allem auf den unterschiedlichen Zeitaufwand von Zeichnern und Autoren hin. Außer bei seitenlangen Dialogen (wo man dann auch fragen könnte, warum das ein Comic sein muß), arbeitet der Zeichner wesentlich länger an einer Seite, während der Autor mit einem simplen "das fünftausend Mann starke Heer der Hunnen erobert die sturmreif geschossene Festung der Kreuzritter" mehrere Seiten füllen kann.
    Ich will den grundsätzlichen Unterschied im Zeitaufwand nicht bestreiten, aber: Ein Comicscript besteht halt aus meh als nur einer Handlungsbeschreibung. Da sind neben den von dir genannten Dialogen auch Erzähltexte (und damit meine ich nicht "Kurz darauf..." oder ähnliches, sondern eher die Textboxen, die zB bei den Horrorschockern immer als handlungstragendes, narratives Stilmitel genutzt werden) und natürlich Dramaturgie und Struktur. Und das Schreiben von besonders Dialogen ist auch harte Arbeit, die handwerkliches Können vorraussetzt. Da feilt man manchmal an einem Satz oder einem Wort eine Stunde oder schreibt, wenn man am ende angekommen ist, Texte vom Anfang noch mal ganz um.

    Mich ärgern solche Sprüche wie "der Autor kann mit simplen Handlungsanweisungen ganze Seiten in 5 Minuten füllen", weil es wiederum das Schreibhandwerk auf ähnliche Weise abwertet, wie manche Hobby-Autoren natürlich auch unbestritten die Zeicherarbeit nicht genug wertschätzen.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
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  14. #39
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    Zitat Zitat von Elif Beitrag anzeigen
    Bei der Frage nach Partnerschaft vs. Entlohnung kann man sich aber auch andersherum fragen: möchte der Autor einen Partner, mit dem er zusammen eine Geschichte entwickelt, oder möchte er nur einen Dienstleister für den Part, den er selbst mangels handwerklicher Fähigkeiten nicht machen kann? Wenn ein Autor jemanden möchte, der sein Skript 1:1 so umsetzt, wie er es selbst tun würde, und auch kein Interesse daran hat, dass der Zeichner sich inhaltlich einbringt, dann hat das auch nichts mit einem gemeinsamen Spaßprojekt zu tun, sondern ist dann schlicht und ergreifend ein Auftrag. Und bei der so häufig gehörten Formulierung "ich hab ein Skript geschrieben, ich brauch nur jemanden, der es zeichnen kann", klingt das doch eher, als würde eine ausführende Hand gesucht, kein gleichberechtigter kreativer Partner.
    Als Autor muss ich auf jeden Fall damit leben, dass ich nur eine Vorlage abliefere. Wenn meine Arbeit zu Ende ist, fängt das Projekt erst richtig an... Ist schwer, ich hatte am Anfang auch damit zu kämpfen, aber man muss die künstlerische Kontrolle abgeben können und den Zeichner eine Interpretation seiner Geschichte abliefern lassen.

    Dann muss der Zeichner aber auch Ahnung von seinem Metier haben! Ich habe schon mit manchem Zeichnern gekämpft und zum Schluss das Projekt gecancelt, weil ich jedes einzelne Panel, jedes Seitenlayout umständlich erklären musste und der Zeichner einfach überfordert war.

    Gern setze ich mich auch mit dem Zeichner zusammen, wir erarbeiten gemeinsam das Seitenlayout und ich lasse mir Vorschläge für Erzähltext und Dialoge machen... Das ist aber sehr arbeitsaufwendig und funktioniert nicht bei jedem Projekt.
    Bitte beachtet meinen neuen Verkaufsthread.
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  15. #40
    Mitglied Avatar von Elif
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    Ich will den grundsätzlichen Unterschied im Zeitaufwand nicht bestreiten, aber: Ein Comicscript besteht halt aus meh als nur einer Handlungsbeschreibung. Da sind neben den von dir genannten Dialogen auch Erzähltexte (und damit meine ich nicht "Kurz darauf..." oder ähnliches, sondern eher die Textboxen, die zB bei den Horrorschockern immer als handlungstragendes, narratives Stilmitel genutzt werden) und natürlich Dramaturgie und Struktur. Und das Schreiben von besonders Dialogen ist auch harte Arbeit, die handwerkliches Können vorraussetzt. Da feilt man manchmal an einem Satz oder einem Wort eine Stunde oder schreibt, wenn man am ende angekommen ist, Texte vom Anfang noch mal ganz um.
    Naja, so Dinge wie Fehlerkorrektur, Überarbeitungen und stundenlanges An-doofer-Stelle-festhängen passieren glaube ich Autoren und Zeichnern gleichermaßen und kostet entsprechend auf beiden Seiten immer extra Zeit. Wenn du den grundsätzlichen Unterschied im Zeitaufwand nicht bestreitest, ist es demnach auch logisch, dass all diese Faktoren bei Zeichnern zeitlich auch proportional höher ins Gewicht fallen. Und genauso, wie du die Struktur eines Comics inhaltlich bearbeiten musst und nicht einfach drauflos schreibst, muss ein Zeichner ja auch visuell erstmal ein Grundgerüst aufbauen und zeichnet normalerweise nicht gleich mit dem ersten Panel los, sondern macht Konzeptskizzen von Charakteren und Schauplätzen, entwirft Ausrüstung und teilweise ganze Technikstile, findet den richtigen Zeichenstil für die Geschichte etc.
    Aber ich sehe den Punkt: Ein Skript schreibt sich nicht in einer halben Stunde

    Was mich übrigens generell interessiert: Wie stehen eigentlich die anwesenden Autoren zu der Konstellation, dass ein Zeichner eine Geschichte entwickelt hat, die er gern umsetzen würde, und bei der er gern einen Autoren dazuholen würde, um ihn rein bei der inhaltlichen Optimierung also Ausarbeitung der Struktur und der Charaktere, Auswahl der letztlich gezeigten Szenen, Formulierung der Texte etc. zu unterstützen?

    Edit: Danke noch für die andere Antwort. Ich denke auch, dass es da sehr individuell ist, wie zwei Leute zusammenarbeiten (können). Aber viele der Autoren, die auf der Suche nach einem Zeichner sind, stellen sich eben doch eher als der Part dar, der sagt, wo es langgeht, zumindest bei den Anfragen, die ich so mitbekomme.
    Geändert von Elif (27.04.2016 um 08:36 Uhr)

  16. #41
    Moderatpr Plem Plam Productions Avatar von Bendrix
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    Zitat Zitat von Elif Beitrag anzeigen
    Was mich übrigens generell interessiert: Wie stehen eigentlich die anwesenden Autoren zu der Konstellation, dass ein Zeichner eine Geschichte entwickelt hat, die er gern umsetzen würde, und bei der er gern einen Autoren dazuholen würde, um ihn rein bei der inhaltlichen Optimierung also Ausarbeitung der Struktur und der Charaktere, Auswahl der letztlich gezeigten Szenen, Formulierung der Texte etc. zu unterstützen?
    Würde mich jetzt nicht als Autoren bezeichnen, aber bei PlemPlem mach ich zum Teil genau das. Also das, was man in der US Szene einen "Editor" nennt und hier wohl am besten mit "Redakteur" übersetzt. Was aber auch aus meiner Sicht noch mal andere Qualitäten erfordert als die eines Autors.
    Und ich finde das - logischerweise - unabdingbar, habe aber das Gefühl, die Wichtigkeit eines solchen Jobs ist in Comic-Deutschland noch nicht so ganz durchgedrungen.

    Ich hatte schon das eine oder andere - fertige gezeichnete - Comic in der virtuellen Hand (was uns zur Veröffentlichung angeboten wurde) und hätte man da eine oder zwei Stufen früher was zu sagen können, wäre es mit dem gleichen Aufwand eine machbare Sache geworden, in der Form haperte es aber an Details. Leider war der Zug da schon abgefahren.

  17. #42
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    Zitat Zitat von Elif Beitrag anzeigen
    Abgesehen vom reinen Zeitaufwand ist es auch einfach so, dass man mit einer gewissen zeichnerischen Qualität relativ schnell an einen Punkt kommt, an dem sich kommerzielle Aufträge häufen. In der Hinsicht hat es wirklich einen Vorteil, das Zeichnen als Handwerk zu erlernen, weil ein paar Sekunden reichen, um ein Einzelbild zu beurteilen, während ein Autor deutlich mehr Aufmerksamkeitsspanne von potentiell interessierten Lesern und letztlich Kunden braucht und dadurch auch bei professioneller Qualität durchaus einige Jahre erfolglos bleiben kann. Entsprechend sind aber einfach auch viele der Leute, die früher auf reiner Spaß- und Hobbybasis einzelne Bilder und Geschichten gezeichnet haben, inzwischen haupt- oder nebenberufliche Illustratoren (o.Ä.) und haben nach einigen Stunden beruflichen Zeichnens jeden Tag natürlich weniger Energie übrig, um sich noch großartig mit Spaßsachen zu beschäftigen. Es ist ja nicht nur in dem Bereich so, wenn einen spätestens nach dem Studium die berufliche Realität einholt und dann vielleicht noch eine Familie dazukommt, dann geht es doch den meisten Menschen so, dass sie viel weniger Freizeit übrig haben, um sich rein aus Leidenschaft in so ein umfangreiches Projekt zu stürzen. Meiner Erfahrung nach läuft es wirklich meistens so, dass man als Hobbyzeichner entweder irgendwann zum Profizeichner wird, oder ganz aufhört bzw. die zeichnerische Aktivität extrem einschränkt, weil das Leben sich eben in eine andere Richtung entwickelt.

    Bei der Frage nach Partnerschaft vs. Entlohnung kann man sich aber auch andersherum fragen: möchte der Autor einen Partner, mit dem er zusammen eine Geschichte entwickelt, oder möchte er nur einen Dienstleister für den Part, den er selbst mangels handwerklicher Fähigkeiten nicht machen kann? Wenn ein Autor jemanden möchte, der sein Skript 1:1 so umsetzt, wie er es selbst tun würde, und auch kein Interesse daran hat, dass der Zeichner sich inhaltlich einbringt, dann hat das auch nichts mit einem gemeinsamen Spaßprojekt zu tun, sondern ist dann schlicht und ergreifend ein Auftrag. Und bei der so häufig gehörten Formulierung "ich hab ein Skript geschrieben, ich brauch nur jemanden, der es zeichnen kann", klingt das doch eher, als würde eine ausführende Hand gesucht, kein gleichberechtigter kreativer Partner.
    Es ist ein Fakt, dass ein Autor - ich banalisiere jetzt mal meinen Ausdruck - "schneller fertig" ist als ein Zeichner.
    Diese Mehrzeit kann er dann nutzen, um sich um andere wichtige Dinge zu kümmern: Lektorat, Korrektur, Verträge, Verhandlungen, den ganzen Geschäftskram halt, Recherchen für die nächsten Projekte oder mit einem anderen Zeichner an einem anderen Projekt weiterarbeiten oder sonst was.
    Darum ist es wichtig, meiner Meinung nach, dass beide eine Partnerschaft bilden.
    Ohne geht es einfach nicht.
    Beispiel: Ich als Autor habe eine bestimmte Szene beschrieben, den Text eingefügt, den ersten Seitenaufriss geliefert, soundso viele Panels benutzt, um dasunddas zum Ausdruck zu bringen. Eine schöne Sache. Rein aus der Warte eines Autors ein gelungenes Ding.
    Jetzt kommt der Zeichner, der das alles natürlich NICHT aus der Sicht eines Autors sieht, sondern aus der Sicht eines Zeichners.
    Und der stellt fest: Hä? Was will der denn jetzt von mir? Wenn er das meint, was ich denke, würde es mit ein/zwei Änderungen in der Panelzahl oder generell im Aufbau der Seite viel verständlicher und besser rüberkommen!
    In einer Partnerschaft hört man sich jetzt gegenseitig an und findet gemeinsam die optimalste Lösung.
    (Und dabei können auch mal die sprichwörtlichen Fetzen fliegen, das kann ich schon sagen.)

    Zitat Zitat von Elif Beitrag anzeigen
    Was mich übrigens generell interessiert: Wie stehen eigentlich die anwesenden Autoren zu der Konstellation, dass ein Zeichner eine Geschichte entwickelt hat, die er gern umsetzen würde, und bei der er gern einen Autoren dazuholen würde, um ihn rein bei der inhaltlichen Optimierung also Ausarbeitung der Struktur und der Charaktere, Auswahl der letztlich gezeigten Szenen, Formulierung der Texte etc. zu unterstützen?
    Da müsste man natürlich zunächst mal wissen, wie weit das Projekt denn schon "gediehen" ist, also hat es eher noch die Form eines groben/vagen Exposees oder gibt es schon ein fertiges Szenario mit Seitenaufrissen etc.
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  18. #43
    Mitglied Avatar von Elif
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    @Bendrix und Pegasau ich meinte schon auch eine Autorentätigkeit, also das Ausformulieren der groben Idee zum fertigen Skript, aber klar, ein bisschen ist man dann auch automatisch Editor.

    Der Gedanke dahinter ist, dass hier Autoren anmerkten, dass Zeichner sich dann auch lieber ihren eigenen Projekten widmen als mit Autoren zusammenzuarbeiten, aber auf diese Weise hat man doch beides - Zeichner hat seine Idee und möchte die gern zu einem veröffentlichungsreifen Comic machen, Autor kann sich anschließen und sein Autorending tun, nämlich aus einer groben Idee eine runde Geschichte und letztlich ein fertiges Skript machen. Dass das wenig Sinn macht, wenn es schon fertig durchgeplante Seiten gibt oder der Autor mit der Idee so gar nichts anfangen kann, ist klar, aber so generell ist das in meinen Augen eine gute Konstellation, wenn der ein Autor Probleme hat, seine eigenen Ideen bei Zeichnern unterzubringen und ein Zeichner zwar Lust hat, mit einem Autor zusammenzuarbeiten, aber auch viele eigene Ideen hat, die er gern verfolgen würde.

  19. #44
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Elif Beitrag anzeigen
    Ein Skript schreibt sich nicht in einer halben Stunde .
    Da hast du "Krane der Krieger" nicht gelesen. Der Zeichner brauchte nach eigener Aussage 80 Stunden pro Seite, der Autor und damalige Chefredakteur von (meiner Erinnerung nach PILOTE, aber das Internet spuckt nicht viel über ihn aus) Jean-Pierre Gourmelen kann da nicht mehr als 15 Minuten Zeit investiert haben. Schöner wurde das Mißverhältnis von Autor und Zeichner selten offenbar.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  20. #45
    Mitglied Avatar von Mr.Hyde
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    Wenn einem fuehrenden Mitglied des Icom in dieser Diskussion nicht viel mehr einfaellt, als der Verweis auf ueber 30 Jahre alte Comics aus Frankreich, um die Arbeit von Autoren zu diskreditieren, dann koennte das symptomatisch aufzeigen warum Comics in Deutschland selten aus der Amateurnische herauskommen.

  21. #46
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Elif Beitrag anzeigen
    ... Zeichner hat seine Idee und möchte die gern zu einem veröffentlichungsreifen Comic machen, Autor kann sich anschließen und sein Autorending tun, nämlich aus einer groben Idee eine runde Geschichte und letztlich ein fertiges Skript machen. Dass das wenig Sinn macht, wenn es schon fertig durchgeplante Seiten gibt oder der Autor mit der Idee so gar nichts anfangen kann, ist klar, aber so generell ist das in meinen Augen eine gute Konstellation, wenn der ein Autor Probleme hat, seine eigenen Ideen bei Zeichnern unterzubringen und ein Zeichner zwar Lust hat, mit einem Autor zusammenzuarbeiten, aber auch viele eigene Ideen hat, die er gern verfolgen würde.
    Das habe ich doch versucht, mit meinen Ausführungen zur gleichberechtigten Partnerschaft zum Ausdruck zu bringen.
    Ob ein Autor bei Null anfängt und einen Plot "aus dem Boden stampft" oder ob er auf die konkreten vorhandenen Vorstellungen, Wünsche und Ideen des Zeichners eingeht, spielt dabei doch eine untergeordnete bis gar keine Rolle.
    Es ist immer sehr reizvoll, als Autor nach speziellen Vorgaben/Wünschen zu arbeiten, wie es beispielsweise bei Anthologien zu einem bestimmten Thema der Fall ist.
    Oder anders ausgedrückt:
    Wenn ein Zeichner seinem Autor sagt, er wolle im nächsten Album gerne dies und das, dann ist das doch völlig in Ordnung.
    Dann wird das so gemacht. (Natürlich stets nach den nötigen Absprachen und Konkretisierungen etc.)
    Dafür ist man Partner.


    Die Grundprämisse ist allerdings, dass beide irgendwie auf "derselben Wellenlänge schwingen" und sich soweit vertrauen, dass sie die Sache ernstnehmen und durchziehen wollen.

    Ich kenne zum Beispiel Leute, die können dich mitreißen und für eine Sache begeistern, und wenn dann Nägel mit Köpfen gemacht werden sollen - pffffft - war nix als heiße Luft.
    So etwas braucht natürlich keiner.
    Geändert von Pegasau (27.04.2016 um 20:31 Uhr) Grund: Ergänzung.
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  22. #47
    Alumnus (ehemaliges Teammitglied) Avatar von Foxx
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    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    [...] dessen vom Mod eingefügtes Thread-Thema irgendwie immer noch nicht zu den Thread-Inhalten passen will.
    Ich bin für Vorschläge offen und passe das gerne an.

    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Tut mir übrigens leid, ich hatte nicht mitgekriegt, dass es in dem Thread "Großer Autor sucht ..." nur um den Hobbybereich ging/geht.
    Steht ja wohl auch nicht explizit dort.
    Danke für die Klarstellung.
    Danke umgekehrt für den Hinweis.

    Die Idee hinter dem Thread war eine Plattform für die Suche nach Kooperationspartnern zu schaffen, eben weil wir oftmals feststellen, dass in der Jobbörse Anfragen landen, die eigentlich dort nichts zu suchen haben, eben weil es nicht darum geht, einen Zeichner zu finden, der artig die eigen Vision ausführt, sondern wirklich eine gemeinsame kreative Zusammenarbeit das Ziel ist.

    Zitat Zitat von Elif Beitrag anzeigen
    Bei der Frage nach Partnerschaft vs. Entlohnung kann man sich aber auch andersherum fragen: möchte der Autor einen Partner, mit dem er zusammen eine Geschichte entwickelt, oder möchte er nur einen Dienstleister für den Part, den er selbst mangels handwerklicher Fähigkeiten nicht machen kann?
    Letzteres ist ein Fall für die Jobbörse und landet dort, bei unangemessener Entlohnungsaussicht, im Bettelthread.

    Zitat Zitat von Pegasau Beitrag anzeigen
    Es ist ein Fakt, dass ein Autor - ich banalisiere jetzt mal meinen Ausdruck - "schneller fertig" ist als ein Zeichner.
    Das würde ich nicht unterschreiben. Ein guter Autor recherchiert Hintergründe zum Szenario (geschichtlich, politsch, wirtschaftlich, sozial), er beschäftigt sich mit der Psychologie seiner Figuren, erstellt ihre Biographien (egal, ob diese im Endwerk vorkommen) er strukturiert den Plot, plant und durchdenkt die Dramaturgie, wählt die geeigneten Mittel, er feilt semantisch an seinen Sätzen ... Autor sein heißt nicht, mal eben irgendwas runterzuschreiben. Und gerade im Comicbereich als Medium zwischen Buch und Film ist die Rolle des "Regisseurs" aufgeteilt auf Autor und Zeichner und nicht wenige Autoren machen Perspektivvorschläge, denken sich in die visuelle Umsetzung ein, geben an, ob Nah- oder Ferndarstellungen bevorzugt werden etc.

    Man vergleiche einfach mal die Asterix-Ausgaben seit Goscinnys Tod, die von Uderzo alleine ausgeführt wurden, mit denen davor und man versteht, inwiefern auch Schreiben ein Handwerk ist, das nicht mal eben nebenbei erlernt wird.
    Geändert von Foxx (28.04.2016 um 00:09 Uhr)

  23. #48
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Ich bin für Vorschläge offen und passe das gerne an.
    Habe bereits was vorgeschlagen.

    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Das würde ich nicht unterschreiben. Ein guter Autor recherchiert Hintergründe zum Szenario (geschichtlich, politsch, wirtschaftlich, sozial), er beschäftigt sich mit der Psychologie seiner Figuren, erstellt ihre Biographien (egal, ob diese im Endwerk vorkommen) er strukturiert den Plot, plant und durchdenkt die Dramaturgie, wählt die geeigneten Mittel, er feilt semantisch an seinen Sätzen ... Autor sein heißt nicht, mal eben irgendwas runterzuschreiben. Und gerade im Comicbereich als Medium zwischen Buch und Film ist die Rolle des "Regisseurs" aufgeteilt auf Autor und Zeichner und nicht wenige Autoren machen Perspektivvorschläge, denken sich in die visuelle Umsetzung ein, geben an, ob Nah- oder Ferndarstellungen bevorzugt werden etc.
    Nix für ungut, Foxxi, aber liest du eigentlich auch die Beiträge?
    Alles, was du hier aufzählst, habe ich in anderer Form bereits angemerkt.
    Und auch ein guter Zeichner recherchiert Hintergründe zur bildlichen Darstellung (geschichtlich, politsch, wirtschaftlich, sozial), er beschäftigt sich mit der Psychologie seiner Figuren, erstellt ihre Biographien usw.
    Das deckt sich zum Großteil mit den Tätigkeiten des Autors, nur von der bildnerischen Seite her.
    Trotzdem ist der Autor "schneller fertig"!
    Das kannst du drehen und wenden, wie du willst.
    Und dieses "schneller fertig" soll jetzt um Himmels willen KEINE Abwertung der Tätigkeit eines Autors sein!!!
    (Würde ich mich ja ins eigene Fleisch schneiden ...)
    Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Auch der große Goscinny war stets "schneller fertig" als sein jeweiliger Zeichner!

    Um ein noch simpleres und banaleres Gleichnis zu machen:
    Ein Blatt Papier ist schneller mit einer Geschichte in Textform vollgeschrieben als mit derselben Geschichte in Bildern vollgemalt!
    Unabhängig von Recherchen und dem ganzen anderen "Kram".
    Es ist einfach so, da kann man nix machen.

    Und niemand hat hier irgendwas von "nebenbei erlerntes Handwerk" bezüglich des Schreibens erzählt.
    Geändert von Pegasau (28.04.2016 um 06:27 Uhr) Grund: Ergänzung.
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  24. #49
    Mitglied Avatar von Pegasau
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    @Foxx:
    Falls dir der Thread-Titel "Ausgesonderter-Offtopic-Thread" nicht gefällt, habe ich selbstverständlich noch haufenweise andere Vorschläge.
    Such dir einen Titel aus:
    "Der große Autoren-und-Zeichner-Laber-Thread",
    "Der große Diskussionsthread für Autoren und Zeichner",
    "Erfahrungsthread für Schreiben und Zeichnen",
    "Comicschaffende in Deutschland",
    "Writer versus artist",
    "Künstler und Texter United" usw.
    Ich könnte die Aufzählung noch beliebig fortsetzen ...
    Allen Leuten recht getan, ist eine Kunst, die niemand kann.

  25. #50
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Zitat Zitat von Foxx Beitrag anzeigen
    Ein guter Autor recherchiert Hintergründe zum Szenario (geschichtlich, politsch, wirtschaftlich, sozial), er beschäftigt sich mit der Psychologie seiner Figuren, erstellt ihre Biographien (egal, ob diese im Endwerk vorkommen)
    Das kann auch ein schlechter Autor machen. Die Qualität eines Skrips hat nichts mit dem (oft unnötigen) Aufwand zu tun. Uderzo hat sicher länger an seinen Szenarios gearbeitet als Goscinny, der ja zig Serien gleichzeitig schrieb.
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