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Thema: Der ganze Gaston (in fünf Bänden)

  1. #376
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Ich lese die GA gerade am Stück. Mag auch daran liegen, dass sich dadurch die Gags etwas abnutzen. Die Gag-Serie mit den Parkuhren fand ich beispielsweise nur nervig. Fantasio war als Chef einfach ein Charakter. Demel finde ich irgendwie blass. Das ist alles Jammern auf hohem Niveau. Die Serie ist insgesamt eine absolute Ausnahme-Serie. Vielleicht hatte ich gerade einfach zu viel davon. Eine Überdosis Gaston.

  2. #377
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Na, ja, ursprünglich erschienen die One-Pager (nicht nur Gaston, auch Schnieff und Schnuff, Cubitus,...) ja maximal wöchentlich und sind halt auch für die 'kleine Dosis mit Zeitabstand' gemacht. Insofern ist's immer etwas heikel, wenn man davon Alben oder gar Gesamtausgaben 'komplett am Stück' liest. Grade zeichnerisch finde ich die Entwicklung zum Ende hin immer besser - das steuert gradewegs auf die 'Schwarzen Gedanken' zu, die gegenüber Gaston eine weitere Steigerung darstellen. Im Gegensatz zu seinen Kollegen Morris und Uderzo, die irgendwann ihren Zenit überschritten hatten und 'schlechter' wurden, hat sich Franquin stetig verbessert - und ist vielleicht noch VOR Erreichen seines persönlichen, potenziellen Zenits abgetreten. My 2 Cent.
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  3. #378
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Mir hat dieses "Schluffige" der frühen Phase wesentlich besser gefallen als der überdrehte Clown, der Gaston gegen Ende geworden ist. Diese Ruhe die er früher ausgestrahlt hat, diese Lässigkeit ist komplett verloren gegangen. Auch die Zeichnungen drücken das für mich aus: überladen und hektisch.

  4. #379
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Diese Ruhe die er früher ausgestrahlt hat, diese Lässigkeit ist komplett verloren gegangen. Auch die Zeichnungen drücken das für mich aus: überladen und hektisch.
    Gaston ist Franquin, in seinen Zeichnungen spiegelt sich auch sein Gemütszustand wieder, schwer depressiv, immer auf der Suche.
    Ich liebe ja seine ausufernden Zeichnungen, das ist einfach so geil, diese Gastonseiten wo man überall was entdeckt, ich komme gar nicht damit klar, dass Jidehem damals Franquins Strich erdrückt hat. Nichts gegen Jidehem, aber er ist das komplette Gegenteil von Franquin.
    Finde ich erstaunlich, dass du es ganz anders siehts Phony. Interessanter Einblick.

  5. #380
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Ich bin das genaue Gegenteil eines depressiven Menschen, vielleicht kann ich deshalb mit Franquins früherer, ruhigerer Phase mehr anfangen. Die schwarzen Gedanken sind auch überhaupt nicht meins.

  6. #381
    Moderator Finix Comic Club Avatar von joox
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    Franquin ist für mich ein (bzw. vielleicht sogar DER) absolute Ausnahme-Künstler im Comicbereich.
    Gerade seine Entwicklung sowohl zeichnerisch wie inhaltlich fand ich immer schon beeindruckend und faszinierend! Sowohl der "frühe" wie der "späte" haben irgendwie immer was. Kommt mir auch so vor, dass sein etwas hektischerer Stil mit den schwarzen Gedanken seinen Anfang nahm. Aber Demel finde ich als Ersatz für Fantasio einfach grossartig. Während Fantasio und Gaston am Anfang eher so etwas sind wie zwei Alter Egos (siehe die frühen Spirous: Da ist beim Duo Spirou+Fantasio eher Fantasio der Chaot). Ich denke Franquin hat sich immer etwas mit Fantasio/Gaston identifiziert. Demel hingegen bringt den Charakter des karrieregeilen mittleren Manager-Typen einfach so genial auf den Punkt, wie er immer Bruchmüller in den Allerwertesten hineinkriecht. Fantasio wäre für so eine grundsätzlich negativ besetzte Figur unmöglich gewesen.

  7. #382
    Moderator Finix Comic Club Avatar von joox
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    PS Allein die nach hinten gegeelte Demelfrisur ist doch schon irgendwie der Knaller!

  8. #383
    Premium-Benutzer Avatar von dino1
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    Finde ich auch, und Franquin selbst hat es ja gesagt, dass er es nicht mochte Fantasio die Kreativität zu nehmen. Mit Demel kommt ein typischer Vertreter der mittleren Führungsebene ins Spiel. Nach oben speicheln, nach unten treten. Wobei er durchaus auch einige positive Ansätze hat. Das mag ich so bei Gaston, trotz der Überzeichnung sind die Charaktere immer noch in der Realität behaftet, eine sehr geniale Mischung, die, wie ich finde, Franquin auch ähnlich gut bei Spirou beherrschte. Dies ist für mich auch der Grund des Erfolgs seiner Arbeit, jeder kann sich darin wiederfinden, die Figuren haben eine Lebendigkeit die es anderswo so nicht gibt, bei keinem der nachfolgenden Spirou Teams oder Zeichner. Sie sind weniger Puppen oder Schablonen, sondern atmen richtig.

    Wie joox schon sagte, für mich der herausragendste Comiczeichner, weit über Herge, dessen Arbeit immer etwas leblos ist.
    Aber das ist natürlich rein subjektiv, deshalb finde ich Phones Meinung sehr interessant.

  9. #384
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    Zitat Zitat von joox Beitrag anzeigen
    Ich denke Franquin hat sich immer etwas mit Fantasio/Gaston identifiziert. Demel hingegen bringt den Charakter des karrieregeilen mittleren Manager-Typen einfach so genial auf den Punkt, wie er immer Bruchmüller in den Allerwertesten hineinkriecht. Fantasio wäre für so eine grundsätzlich negativ besetzte Figur unmöglich gewesen.
    Dem stimme ich voll und ganz zu! Demel ist die bessere Besetzung des Gegenspielers von Gaston. Hinzu kommt die Ausweitung auf das ganzseitige Format, wodurch die Gags mehr Raum haben, sich zu entwickeln. Außerdem bekam Franquin dadurch mehr Platz für seine "Kleinigkeiten" in den größeren Panels.

  10. #385
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Demel ist für mich ein profilloser Stiefellecker.
    Er verhält sich nicht konsequent Gaston gegenüber. Mal gibt er den kompromisslosen Chef um dann wieder eher kumpelhaft oder auch als dümmliches Opfer aufzutreten. Mir fehlt da eine klare Linie.
    Geändert von PhoneBone (15.03.2018 um 20:53 Uhr)

  11. #386
    ist irgendwie doch wieder zaktuell Avatar von ZAQ
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    (...) Außerdem bekam Franquin dadurch mehr Platz für seine "Kleinigkeiten" in den größeren Panels.
    Größere Panels? Nicht eher: Mehr Panels?
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  12. #387
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    Zitat Zitat von PhoneBone Beitrag anzeigen
    Demel ist für mich ein profilloser Stiefellecker.
    Er verhält sich nicht konsequent Gaston gegenüber. Mal gibt er den kompromisslosen Chef um dann wieder eher kumpelhaft oder auch als dümmliches Opfer aufzutreten. Mir fehlt da eine klare Linie.
    Aber genau das passt doch - natürlich karikiert - zu solchen Funktionsträgern.
    Geändert von Kaschi (15.03.2018 um 22:09 Uhr)

  13. #388
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    Zitat Zitat von zaktuell Beitrag anzeigen
    Größere Panels? Nicht eher: Mehr Panels?
    Beides. Es tauchen auf den One-Pagern auch oftmals großformatige Panels auf.

  14. #389
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Aber genau das passt doch - natürlich karikiert - zu solchen Funktionsträgern.
    Das sehe ich nicht so

  15. #390
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    Es gibt natürlich wohltuende Ausnahmen ...

  16. #391
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    Aus irgendeinen unerfindlichen Grund erinnern mich die Akteure in diesem Thread an den guten alten Comic-Stammtisch.

    Und da es dort mitunter kontrovers zur Sache ging, ergreife ich hier Partei für einen scheinbar verlorenen Fall:
    Den armen Demel.
    Hat denn keiner Mitleid?
    Im wahren Leben hättet ihr sicher - wie hätten's die Stones gesagt - Sympathy for the Demel.

    Ja, der Demel macht den Bückling, sehr unsympathisch, keine Frage, aber jetzt stellt euch doch bitte mal vor, ihr hättet einen Mitarbeiter wie Gaston.
    Würdet ihr da den ganzen Tag über Gaston lachen ("Hach, was'n drolliger Kerl!") oder ihn hin und wieder richtig zusammensch .... ? Gar entlassen?

    Machen wir die Probe aufs Exempel:

    Würdet ihr wie folgt reagieren?

    "Ach, der Herr Gaston, hat zwar wieder ein Glas Tinte über meine Comicseite geschüttet, an der ich drei Tage gearbeitet habe, aber wie haben wir gelacht!"

    "Ach, der Herr Gaston muss wieder experimentieren! Dafür mache ich doch gerne Überstunden bis halb neun und erledige seine drei Säcke Leserpost!"

    "Ach, der Herr Gaston spielt wieder sein Gaffophon. Kann zwar keiner arbeiten bei dem Lärm und aus dem Instrument krabbelt auch allerhand toxisches Getier, aber locker bleiben, für das erste hängen wir später alle eine Stunde dran und für das zweite gibt's wunderbare Impfstoffe."

    "Ach der Herr Gaston füttert wieder seine Lachmöwe, die hier hin und wieder mal durchs Büro fliegt und alle wichtigen Verträge zukackt, auch die mit den für die Firma überlebenswichtigen Aufträgen. Sehr lustig!"

    und schließlich

    "Ach, der Herr Gaston, was für ein Kerl! O.k., der Laden hat wegen ihm dichtgemacht und wir müssen jetzt alle hartzen, aber schön war's."

    Na, ist der Demel immer noch so'n Arsch?
    Geändert von felix da cat (16.03.2018 um 13:03 Uhr)

  17. #392
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    Ich würde Gaston rausschmeißen. Schließlich geht's um DIE VERTRÄGE!!!

  18. #393
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    Ja, mir ist der Stammtisch auch wieder hochgekommen . . .

  19. #394
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    Eben, das ist doch genau das, was ich meine: wäre Demel konsequent müsste er mit allen Mitteln versuchen Gaston loszuwerden. Das tut er aber nicht. Im Gegenteil: des Öfteren fährt er sogar mit Gaston zur Arbeit. Warum? Mir würde so ein Mitarbeiter wie Gaston dermaßen gegen den Strich gehen...

  20. #395
    Klugscheissender SysOp Avatar von Clint Barton
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    Dann hätte aber bereits Fantasio ihn rausschmeissen müssen. Müsstest du ihm also auch ankreiden.
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  21. #396
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    Fantasio ist ja selbst ein Chaot, aber mit einem guten Herz. Das kann man über Demel nicht sagen. Überhaupt weiß man über Demel ja eigentlich gar nichts.

  22. #397
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    Wobei - und hier muss ich nochmal für Demel einspringen - dieser auf andere als Gaston nie böse ist.
    Oder habe ich da Erinnerungslücken?

  23. #398
    Mitglied Avatar von PhoneBone
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    Fantasio und der Gummi-Gaston, diese Gag-Serie ist einfach köstlich. Besonders Gag 123 ist der Oberhammer. Oder die Dynamik in Gag 125, da muss ich einfach laut lachen. Mit nur wenigen Panels den Witz genau auf den Punkt gebracht. Das gelingt Franquin bei den Einseitern oft nicht mehr. Da will er zu viel erzählen und der Gag verliert sich.

  24. #399
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    Bin da übrigens vollkommen bei dir.
    Der frühe Gaston ist mir auch der Liebste.
    Im Comic-Stammtisch habe ich geschrieben:
    Die künstlerische Hochphase der Serie würde ich irgendwo zwischen den Gags Nr. 150 bis 350 (sehr grob geschätzt) verorten.
    Was natürlich nicht heißen soll, dass davor und danach nichts Großartiges zu entdecken wäre.
    So liebe ich auch die Gags um den Gummi-Gaston (davor).

  25. #400
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    Bin hier im falschen Film, Gaston wird erst richtig gut als Franquin sich ihm ganz widmet.

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