Die Sprechblase 248

Dez. 2023
€ 11,90
48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


Bestellungen und Abonnements:
Stefan Schlüter
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Web-Site:
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  1. #1051
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Danke!
    Alles stille Genießer!
    Bekanntlich schweigt der Kenner - und genießt!

  2. #1052
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    Du kommst gerade recht!
    Denn der heutige 1974er-Eintrag auf der Tafel ist auf eine von dir gestellte Frage zurückzuführen.
    Ohne dich hätte ich den gar nicht.

    Weißt du noch?

    Nachdenken, nicht gucken!

    O.k., jetzt darfst du:

    Zeittafel 1971-1977

  3. #1053
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Ohne dich hätte ich den gar nicht.
    naja, ein so grosser Verlust wäre es nicht.
    Bleibt nur noch zu erwähnen, dass das Album auch auf deutsch erschien, als Bastei Comic 18: Die Abenteuer des Kommissars San Antonio - San-Antonio geht auf reisen.

  4. #1054
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    Jeder Schnipsel zählt!

    Die Zeittafel umfasst diesmal über zwei Jahrzehnte!
    Es gab eine längere Trockenperiode.

    Zeittafel 1977-2003

  5. #1055
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    Die Zeittafel 2008-2014 (2004 bis 2007 habe ich nix gefunden) mit einem "Überhang-Beitrag".
    Der Eintrag zu "La grosse tête" (2014) ist noch nicht ganz fertig.
    Hat nicht auf die Tafel gepasst.
    Daher morgen der zweite Teil.

  6. #1056
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    Heute der Zeittafeln letzter Teil.

    Was ich an dem mich nicht sonderlich begeisternden S & F Spezial 20 interessant fand, ist gleich in den ersten beiden gescannten Panels zu sehen.
    Drei Figuren, die in dem einen Abenteuer nur als dekoratives Beiwerk dienen, bekommen über 50 Jahre später ihre 15 Minuten Ruhm.
    Da sieht man's mal wieder: nicht jegliches Warten ist vergebens!

    Zeittafel 2014-2018

  7. #1057
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    Kennt Ihr die Situation?
    Nichts Böses ahnend sitzt Ihr mit Eurer Süßen am Strand, da kommt ein muskelbepackter Rüpel vorbei, tritt euch Sand ins Gesicht und verschwindet mit eurem Babe, das euch kalt lächelnd einen letzten mitleiderregenden Blick zuwirft.
    Gedemütigt und abserviert!

    So hundertfach gelesen in den Anzeigen für das Muskeltraining von Charles Atlas!

    Nun, der nächste Sommer kommt bestimmt und damit Euch derlei Herzensleid erspart bleibt, hat sich der amerikanische Marvel Verlag entschlossen, aus Waschlappen Männer zu machen und sie in die hohe Kampfkunst des Kung Fu zu unterweisen.
    Lehrbücher wie diese zeigen dem untersten Ende der Hackordnung wie es sich nach oben kickt und boxt!
    Die Wälzer (ca. 700 bis 1.100 Seiten das Stück) ersetzen locker zehn Jahre hartes Training im Shaolin-Kloster eures Vertrauens! Und all das ohne den Hintern vom Sofa zu bewegen!
    100 %-iges Erfolgsversprechen auch für Couch-Potatoes!
    Auf die Charles Atlas-Geld-zurück-Garantie wird unter diesen besonderen Umständen natürlich verzichtet!


    Was ich mit all dem sagen will:
    Demnächst (wenn ich Zeit habe, noch diesen Sonntag):
    Schluss mit lustig!
    Master of Kung Fu!
    Deadly Hands of Kung Fu!

    Die Serienporträts!


    Zur Einstimmung

  8. #1058
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    Das Kramen in Erinnerungen

    Als ich Anfang der 1980er-Jahre begann, US-Comic Books im Original zu sammeln (Condor sei Dank!) gehörte Master of Kung Fu schnell zu meinen Lieblingsserien.
    Der junge Zeichner Gene Day beeindruckte mich mit seinen detailreichen, sehr verschnörkelten Großbildern sowie verwegenen Layouts, die denen des zur gleichen Zeit am Anfang seiner Karriere stehenden deutschen Zeichners Andreas (Rork) ähnelten. Texter Doug Moench sorgte mit seinen kurzweiligen Storys dafür, dass die Serie mehr war als das bloße Sehvergnügen.

    In den Back issue-Preislisten entdeckte ich, dass mit Jim Starlin und Paul Gulacy zwei meiner frühen Lieblingszeichner zu den Pionieren der Serie zählten und bestellte nach, was das Zeug hält, allerdings ohne die Serie jemals vervollständigen zu können. Hier kollidierte meine Sammelwut mit dem Wunsch, die Hefte in Mint-Zustand (also absolut unversehrt) zu erhalten.
    Ich brachte es dennoch auf ein paar ununterbrochene Nummernfolgen und konnte mir so ein recht gutes Bild über die Qualität der Serie verschaffen.
    Keine Frage, dass ich sie mir zulegen würde, käme jemand auf die glorreiche Idee, sie gesammelt nachzudrucken.

    Ein Lorbeerkranz für Marvel, denn genau dies ist geschehen!

    Oder eine Goldene Himbeere, denn lang genug hat es ja gedauert.
    Es gibt wohl kaum einen vergleichbaren Fall von qualitativ guten Geschichten, die bei Marvel so lang, nämlich über 30 Jahre, auf ihren ersten Reprint warten mussten.

    Die Wartezeit hat natürlich einen Grund und der heißt Fu Manchu.

    Um dem Anfang der 1970er vollkommen neu kreierten Helden der Serie, den eurasischen Kung Fu-Fighter Shang-Chi, einen optimalen Start zu verschaffen, verfiel Marvel-Chefherausgeber Roy Thomas auf die Idee, ihm eine fest in der Popkultur verwurzelte Figur an die Seite zu stellen. Spätestens seit dem erfolgreich aus der Romanwelt ins Marvel-Universum transferierten Barbaren Conan sortierte der Editor-in-Chief die von ihm mit nostalgischer Inbrunst geliebten Pulp-Figuren des frühen 20. Jahrhunderts im Kopf, sobald eine neue Comicserie auf den Markt lanciert werden sollte.
    "Devil Doctor" Fu Manchu, Erzschurke seiner eigenen Romanreihe, Personifizierung der "Gelben Gefahr" und damit wahrscheinlich die Blaupause aller mandeläugigen Bösewichte von Ming (Flash Gordon) bis zum Gelben Schatten (Bob Morane), war die Kopfgeburt eines Herrn, der unter dem Pseudonym Sax Rohmer schrieb und drängte sich als Gegenspieler eines fernöstlich anmutenden Helden, der fernöstliche Kampfkunst praktizierte, auf.

    Was in den 1970ern kommerziell vernünftig war, sollte Jahrzehnte später zur Ursache für den verzögerten Reprint werden.
    Die Nachlassverwalter des Pulp-Autoren mussten grünes Licht für den neuerlichen Gebrauch des Erz-Bösewichts geben, Gewinnbeteiligungen waren auszuhandeln, Verträge zu unterschreiben.

    Das Ergebnis der Verhandlungen waren vier relativ flott veröffentlichte Omnibus-Bände (Hardcover, ca. 750 Seiten) der Comic Book-Serie Master of Kung Fu und zwei der Magazinreihe Deadly Hands of Kung Fu (je Band ca. 1.100 Seiten), die u.a. mit Master of Kung Fu-Geschichten gefüllt waren.
    Die Wälzer verschaffen einen außergewöhnlichen Einblick in das Sein und Werden dieser Serie.

    Zu dem ich morgen noch gar nicht kommen werde.
    Es folgt zunächst ein Exkurs ins Allgemeine, zu den Marvels der 1970er.

  9. #1059
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    Vielen Dank, felix, für die Bretzelburger Querverweise! Ibanez war ein richtiger Klausack*! Ich kann auch von einem dreisten Diebstahl berichten, allerdings aus einer anderen Branche, muss dazu aber selber jemanden beklauen - nämlich mich ...

    "Dass die TV-Macher zuweilen bei der Konkurrenz klauen, ist ja nix Neues. Nahezu alle Hanna-Barbera-Stars etwa, wie Fred Feuerstein, George Jetson, Yogi Bär u.v.a. basieren auf populären Stars anderer Serien. Die hier besprochenen Tierserien wären allesamt ohne Lassies Erfolg wohl nicht denkbar (Ausnahme: Rin Tin Tin, begann in den USA nahezu zeitgleich).

    Lassie selbst hat aber auch geklaut, und zwar bei ... Lassie!

    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Timmy im Vergleich zu Jeff eine Flachpfeife ist - hier kommt er:

    In der Folge "The Carnival", 1. Saison, besucht Jeff mit Gramps einen Rummelplatz. Die Hundeschau schließt gerade, doch Jeff zeigt dem Betreuer und dessen Chef, dass auch Lassie erstaunliche Kunststücke beherrscht. Damit erregt er Begehrlichkeiten bei den beiden, die Lassie für ihre Schau gebrauchen könnten. Doch Jeff will sie natürlich nicht verkaufen. Also stehlen die beiden Ganoven den treuen Vierbeiner, den sie in eine Kiste verfrachten und brausen mit einem Truck davon. Im letzten Moment springt Jeff hinten auf die Ladefläche. Der Truck wird mittlerweile von Ordnungshütern verfolgt. Nach einigen Turbulenzen werden die Ganoven gestellt und Jeff kann Lassie wieder in die Arme schließen.

    In der Folge "Long Chase", 7. Saison, besucht Timmy einen Rummelplatz. Die Hundeschau kann nicht laufen, da der vierbeinige Star ausfällt - doch Timmy zeigt dem Betreuer und dessen Chef, dass Lassie mit ihren Kunststücken als Ersatz einspringen kann. Damit erregt er Begehrlichkeiten bei den beiden, die Lassie für ihre Schau gebrauchen könnten. Doch Timmy will sie natürlich nicht verkaufen. Also stehlen die beiden Ganoven den treuen Vierbeiner, den sie in eine Kiste verfrachten und brausen mit einem Truck davon. Im letzten Moment springt Timmy hinten auf die Ladefläche. Der Truck wird mittlerweile von Ordnungshütern verfolgt. Nach einigen Turbulenzen werden die Ganoven gestellt und Timmy kann Lassie wieder in die Arme schließen."
    http://www.tv-nostalgie-forum.de/t51...sch-gut-2.html
    Ein Posting weiter (-> Verlinkung) wird dann auch noch Fury ertappt!

    Die Originalsendedaten dazu:
    Lassie/Jeff: The Carnival (Jahrmarkttrubel) USA 28.11.54
    Fury: Wonder Horse (Karim, das Wunderpferd) USA 24.3.56
    Lassie/Timmy: Long Chase (Die Verfolgung) USA 9.4.61


    *Kenner des Kater Mikesch werden da aufhorchen ...

  10. #1060
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    "Bei sich selbst klauen" würde ich eher recyclen nennen.
    Übrigens haben das viele Comicautoren gemacht.
    Tillieux hat alle oder fast alle seine frühen Felix-Storys (manchmal mehrfach) für andere Serien umgeschrieben (Felix: siehe Post 314).


    Master of Kung Fu

    Hier sei ein kleiner Einschub gestattet.
    Nach meinem Empfinden galt für die Marvels der 1970er-Jahre eine Regel (selbstverständlich auch diese mit Ausnahmen): während die etablierten Serien des Verlags im genanntem Jahrzehnt verflachten, stellten die Neuzugänge die Highlights.
    Zu den Platzhirschen, die unter Qualitätsschwund litten, gehörten für mich z.B. Amazing Spider-Man (erst wieder richtig gut mit Roger Stern als Texter, ab Januar 1982), die Fantastic Four (erst wieder richtig gut mit John Byrne als Texter und Zeichner, ab Juli 1981), Daredevil (erst wieder richtig gut mit Frank Miller als Zeichner und später auch Texter, ab Mai 1979) und Thor (erst wieder richtig gut mit Walter Simonson als Texter und Zeichner, ab November 1983, hier allerdings überbrückte Roy Thomas die Flaute mit einigen schönen Storys).

    Zu den Top-Serien der 1970er (in qualitativer Hinsicht, nicht zwingend was die Verkaufszahlen betrifft) hingegen zählen für mich Warlock, der rundum erneuerte Captain Marvel, Killraven (mit Einschränkungen, denn diesen fand ich nur beim ersten Lesen gut, Texter Don McGregors für meinen Geschmack übertrieben barocke Sprache ging mir beim zweiten Lesen ziemlich auf den Keks), Tomb of Dracula, Howard the Duck, der frühe Conan und natürlich Master of Kung Fu.
    Diese Serien bewiesen, dass originelle Geschichten noch möglich waren, nur lähmte mangelnde Traute die Top-Titel.
    Mit der bei den Etablierten einmal funktionierenden Erfolgsformel sollte nicht gespielt werden, wodurch – folgerichtig - formelhafte Geschichten entstanden.

    Bei den neuen Titeln wurde mehr gewagt (und wahrlich nicht immer gewonnen: viele Titel erreichten nicht einmal eine zweistellige Heftnummer).
    Das heißt nicht, dass es für diese neuen Serien keine allgemeinen Vorgaben "von oben" gegeben hätte. So sollten in den Mitt-70ern keine Geschichten geschrieben werden, die sich über mehr als drei Hefte erstreckten.
    Doug Moench hatte gerade einen Sechsteiler des Master of Kung Fu mit vielen Heften Prolog und einer Ausgabe Epilog geschrieben, da wurde er von Stan Lee in dessen Büro gerufen.
    Er habe sich gefühlt wie ein Kind, das mit den Händen in der Keksdose erwischt worden sei. Moench berichtet, dass Lee sich ohne seine Miene zu verziehen ein halbes Dutzend Master of Kung Fu-Hefte angeguckt habe, die auf seinem Schreibtisch ausgebreitet lagen. Kaum aufblickend, bat er Moench, sich zu setzen.
    Stille.
    Schließlich blickte ihn Lee mit ernstem Gesicht an.
    "Ich verfolge, was du und Paul Gulacy mit Shang Chi machen." (Shang Chi ist der Titelheld der Serie Master of Kung Fu)
    Moench versuchte zu schlucken, es gelang ihm nicht.
    Lee begann die Hefte in Moenchs Richtung zu drehen. Er zeigte auf dieses und jenes Panel, diese und jene Sequenz und sagte dazu: "Hier, hier und hier! Paul und Du, ihr brecht alle Regeln."
    Er beließ es dabei. Moench erinnert sich, schwach genickt zu haben. Sinnlos, zu leugnen.
    Nun wich Lees Pokerface einem breiten Grinsen und er beendete seinen Satz: "… und ich liebe es!"

    Lee: "Ich sehe, dass ihr beiden genau wisst, was ihr tut. Ihr wisst, dass ihr alle Regeln brecht und dass es funktioniert. Also macht weiter so. Brecht alle Regeln, wenn ihr wisst, dass es funktioniert. Ich liebe, was ihr macht, aber sagt keinem, dass ich das gesagt habe."

    Und so wurde Master of Kung Fu von höchster Instanz der Segen erteilt.

    Übermorgen: Als Gekloppe "in" war.
    Geändert von felix da cat (26.02.2018 um 18:49 Uhr)

  11. #1061
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Timmy im Vergleich zu Jeff eine Flachpfeife ist - hier kommt er:
    Und wo ist nun der Beweis? Die Flachpfeife ist doch Lassie, die die Geschichte schon kennen mußte.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  12. #1062
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Das ist absoluter Unsinn. Lassie wurde von mehreren Darstellern verkörpert.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




    Dieser Beitrag wird sich in wenigen Sekunden selbst löschen.

  13. #1063
    Mitglied Avatar von Mick Baxter
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    Indiana Jones wurde auch von mehreren Darstellern gespielt, trotzdem kann er sich an die Episode mit den Schlangen im Zirkuswagen erinnern.
    Das ICOM-Heft zum Gratis Comic Tag 2012 jetzt herunterladen (7,3 MB)!

  14. #1064
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    Lassie ist doch keine Flachpfeife! Nie und nimmer! Lassie ist edel und gut. Weiß doch jeder.

  15. #1065
    Mitglied Avatar von franque
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    Bei den Marvelserien sind noch die X-Men nach dem Neustart Mitte der Siebziger als besonders herausragend zu erwähnen, eigentlich erstmals überhaupt richtig herausragend. Doctor Strange (schon ab dem Neustart in Marvel Premiere) und streckenweise die Avengers (z.B. Jim Shooters Korvac Saga) würde ich auch noch hervorheben.

  16. #1066
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    Wie geschrieben: keine Regel ohne Ausnahme!

    Avengers: Die Korvac-Saga fand ich jetzt nicht so berauschend. Sterbenslangweilig fand ich die Mantis/Celestial Madonna-Geschichten.

    X-Men und Doctor Strange: ähnlich wie der von mir genannte Captain Marvel waren das zwar nicht gänzlich neue Serien, ihre Autoren hatten sicher aber mehr Freiheiten, weil ihr erster Lauf gescheitert war.
    Aber stimmt natürlich, X-Men hatte ich vergessen. Doc Strange fand ich in dieser Zeit aber nur grafisch hervorragend. Der hatte das volle Programm an Spitzen-Künstlern.

    X-Men: Ich fand deren Vergangenheit gar nicht sooo düster, einerseits waren die Lee/Kirby-Sachen nicht übel, andererseits hatte die Serie unter Thomas/Adams/Palmer nach meinem Empfinden schon ein Qualitäts-Hoch (dank Palmer-inks vielleicht der beste Adams, den es je gab). Das Zeug dazwischen war natürlich öde.

  17. #1067
    Mitglied Avatar von franque
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Wie geschrieben: keine Regel ohne Ausnahme!

    Avengers: Die Korvac-Saga fand ich jetzt nicht so berauschend. Sterbenslangweilig fand ich die Mantis/Celestial Madonna-Geschichten.
    So ab Korvac wurde es wirklich wieder besser, bald darauf dann so richtig mit David Michelinie und noch mehr Roger Stern, in den Achtzigern. Der vorher noch nicht so zwingende Steve Englehart drehte dann mal so richtig auf mit den West Coast Avengers (die erste Mini-Serie finde ich noch mittelprächtig, aber dann wird es golden), das gelingt ihm dann später auch noch beim Silver Surfer (wo auch Mantis imo weitaus besser eingesetzt wurde).

  18. #1068
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    Roger Stern hat auch einen sehr guten Doctor Strange geschrieben.

    Übrigens führte Gerry Conway, einer der produktivsten Marvel-Autoren der 1970er, den Qualitätsverlust in diesem Jahrzehnt

    auf die Explosion des Verlagsausstoßes zurück (anstatt ca. zehn monatliche Titel in den Sechzigern mitunter das siebenfache – Magazine stärker eingerechnet, weil sie mehr Arbeit verursachten – in den Siebzigern),
    auf das dadurch entstandene allgemeine Chaos (wer macht diesen Monat welches Heft?) und
    auf die fehlende führende Hand, die die vielen neuen Autoren, die größtenteils am Anfang ihrer Karriere standen, hätte anleiten müssen.

    So, jetzt aber weiter im Text:

    Als Gekloppe Mode war

    Die jüngeren Leser werden es vermutlich nicht wissen, aber Anfang der 1970er-Jahre stand die westliche Medien-Welt einige kurze Augenblicke lang im Bann einer knackigen Kung Fu-Welle.
    Der kurzlebige Boom wurde durch die Action-Filme des Schauspielers und Kampfsportlers Bruce Lee ausgelöst und durch die populäre TV-Serie Kung Fu mit David Carradine in der Hauptrolle des Kwai Chang Caine verstärkt.
    Carl Douglas bescherte dem Phänomen sogar einen eigenen Welthit: Kung Fu Fighting.

    Obwohl Roy Thomas nicht viel von dem wie er sagte "prätentiösen Unsinn" der TV-Serie hielt, zeigte er sich offen für den Vorschlag von Marvel-Texter Steve Engelhart, die Rechte an der Figur des Kwai Chang Caine zu erwerben, um aus ihr den Star einer neuen Comicheft-Reihe zu machen. Sein Versuch schlug fehl, Engelhart und Zeichner Jim Starlin erfanden eine eigene Figur und Thomas bemühte sich mit mehr Erfolg um die Rechte an dem insbesondere aus der Romanwelt bekannten "Devil Doctor" Fu Manchu.
    Er hoffte auf den Synergie-Effekt. Seinen unbekannten Kung Fu-Kämpfer wollte er jedenfalls nicht ohne den Beistand einer namhaften Figur der Popkultur auf die Leserschaft loslassen.

    Shang Chi, der Master of Kung Fu wurde in der 15. Ausgabe einer Reprint-Reihe namens Special Marvel Edition vorgestellt, verkaufte sich prächtig und bekam nach einem weiteren Auftritt in der Nummer 16 bereits im April 1974 sein erstes eigenes Heft, Master of Kung Fu 17 (die Special Marvel Edition wurde eingestellt und die Nummerierung beim Master fortgesetzt).

    Ähnlich wie Thomas verfuhr eineinhalb Jahre später auch die Konkurrenz DC als sie die Serie Richard Dragon, Kung Fu-Fighter mit Coverdatum Mai 1975 startete.
    Dragon war bereits Held einer eigenen Romanheftreihe. Doch bescherte der damit eventuell verbundene Popularitätsschub der Serie nicht mehr als 18 Nummern (bis Coverdatum Dezember 1977).

    Die über hundert erschienenen Ausgaben Master of Kung Fu reichen zeitlich weit über das Ende des Kung Fu-Booms hinaus und sind zumindest ein Indiz auf deren Qualität. In Anbetracht der Lebensdauer des Kung Fu-Heftes von Bastei sind solche Rückschlüsse allerdings mit Vorsicht zu genießen.

    Ich habe versucht, die komplette Comic book-Reihe in ihrer Omnibus-Version möglichst ohne größere Unterbrechungen zu lesen und das ist mir im Wesentlichen gelungen. Das spricht für sie, denn wenn’s mir zu mittelmäßig oder gar schlecht wird, brauche ich zwischendurch mal ein paar gute Comics, um den Qualitätsabfall zu kompensieren (prinzipiell lese ich aber alles, was ich kaufe, auch schlechte Comics bis zur letzten Seite.

    Davon morgen mehr ... und ein paar Bilder obendrein.

  19. #1069
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    Lightbulb

    Die frühen Geschichten sind weder Perlen noch Rohdiamanten, aber doch ansehnlicher Schmuck: sie glänzen durch die Zeichnungen Jim Starlins, auch wenn der noch nicht auf der Höhe seiner Kunst ist, und einigen von Steve Engelhart kurzweilig erzählten, aber simplen Plots. Das ganze ist nettes Lesefutter, doch dürfte kaum ein Fan auf die Idee kommen, diesen Heften einen Ehrenplatz in seiner Comic-Vitrine zu reservieren.

    Auf den ersten in den Omnibussen ebenfalls nachgedruckten Leserbriefseiten* wird hin und wieder auf die philosophischen Momente der Serie verwiesen, doch ist davon nicht wirklich viel zu spüren. Roy Thomas wird darüber ähnlich gedacht haben wie über die Kalenderspruch-Philosophie der Fernsehserie (siehe gestriger Post). Später wird sich Texter Doug Moench bemühen, der einen oder anderen Geschichte durch gleichnishafte Darstellung etwas Tiefgang zu verleihen, aber auch das ist eher erzählerischer Kniff als ernstgemeinte Lektion.
    Egal, zurück zu den kurzweilig-simplen Frühwerken.

    Schnell ist dort eine Qualitätssteigerung auszumachen, besonders als der bereits erwähnte Engelhart-Nachfolger Doug Moench und der noch am Anfang seiner Karriere stehende, aber sich am Master of Kung Fu flugs steigernde Zeichner Paul Gulacy übernehmen.

    Ab den 30-er Nummern und mit der ersten sich über mehrere Hefte ziehenden Storyline wird klarer, welche Richtung die ursprünglich etwas orientierungslos wirkende Serie einschlagen soll.
    So wird Held Shang-Chi von einem Ausgabe für Ausgabe unfreiwillig in seine Abenteuer stolpernden Wanderer (und darin ist er Kwai Chang Caine aus der TV-Serie Kung Fu sehr ähnlich) zu einer Mischung aus Bruce Lee und fernöstlichem James Bond - ja, er arbeitet sogar für den Geheimdienst Ihrer Majestät - ohne dabei lächerlich zu wirken (gar nicht so einfach, wenn man mit Handkante gegen Maschinengewehre antritt).
    Moench und Gulacy dürften sich mit dieser Zusammenarbeit für den 1992 bei Dark Horse und Jahre später in Übersetzung bei Feest USA erschienenen Bond-Dreiteiler Serpent’s Tooth empfohlen haben. Und so sind die Momente, die beim Leser mannigfaltige Kinoerinnerungen wecken, beim Master of Kung Fu eng getaktet, schon weil nicht wenige der von Filmfan Gulacy dargestellten Figuren Hollywood-Größen wie Marlene Dietrich oder Marlon Brando nachempfunden sind.

    Den krönenden Abschluss der Moench/Gulacy- Zusammenarbeit am Master feiern die beiden mit einem in der Nummer 50 endenden Sechsteiler (mit den zahlreichen Prologen und dem Epilog zu dieser Geschichte sind’s rund ein Dutzend Fortsetzungen).
    Gegeben wird eine der vielen und hier die vorerst letzte Vater-Sohn-Konfrontation Shang Chi versus Fu Manchu und die zeigt den klassischen und in etwa zeitgleich durch Darth Vader und Luke Skywalker ebenfalls aufgelegten Vater-Sohn-Konflikt in seiner extremsten Form: hier das personifizierte Böse, da die personifizierte Unschuld.
    Man darf diesen Vielteiler wohl ohne Übertreibung das Magnum Opus der Serie nennen, ihre beste Geschichte in über hundert Heften, ein spektakulärer Schwanengesang, mit dem die Zusammenarbeit Moench/Gulacy – wie der Amerikaner so schön sagt – mit einem Knall und nicht mit einem Wimmern endet. Natürlich nur, was Shang-Chi betrifft. Die beiden sorgen noch für eine Menge Lesevergnügen und hierunter sind dann – ich komme auf den Anfang des Posts zurück - einige echte Juwelen wie Six from Sirius.

    Nach seiner Arbeit am Master verschwindet Paul Gulacy für eine Weile in der Werbung und gestaltet für die Comics vorübergehend nur Kleinteiliges wie Titelbilder. Ein schmerzlicher Verlust, denn nach seinem Abgang wandert der Master of Kung Fu-Leser durch ein Tal der Tränen.
    Permanent wechseln die Zeichner, werden Termine gerissen, so dass die Lücken mit sogenannten "Fill-in Issues" gestopft werden müssen, also Material, das just für solche Gelegenheiten lang in der Schublade liegt und nichtssagend genug sein muss, in jede erzählerische Kontinuität eingefügt werden zu können.

    Für eine Übergangsphase wechseln sich der Kanadier Jim Craig und der junge Mike Zeck bei den Vorzeichnungen ab, bis letzterer den Bleistift für eine Folge von rund 30 Ausgaben übernimmt.
    Beide konnten Gulacy zwar nicht das Wasser reichen, aber Zeck hielt ein anständiges Niveau, besonders wenn seine Zeichnungen von Gene Day getuscht wurden.
    In den Nummern 71-101 wird dem Leser locker-flockiges Popcorn-Kino auf Papier geboten, wobei Doug Moench einen inhaltlichen Richtungswechsel vollzieht: Shang-Chi, angewidert von den Realitäten des Spionagedienstes, verlässt den MI-6 und abenteuert sich privat durchs Leben. Seine Weggefährten folgen ihm und gründen eine Art Detektei, die nur noch moralisch einwandfreie Aufträge anzunehmen beabsichtigt.
    Der Höhepunkt auch dieses zweiten großen Laufs von Master of Kung Fu-Heften ist wieder ein und damit der zweite vorläufig letzte Fu Manchu-Mehrteiler.
    In sieben Fortsetzungen, die man erneut um einige Hefte Prolog ergänzen kann, bekämpft Shang-Chi erneut seinen renitenten Vater. Erfreulicherweise auf zumindest ähnlich hohem Niveau wie zu Gulacy-Zeiten.
    Die besten Storys dieser Serie sind tatsächlich diese ganz speziellen familiären Auseinandersetzungen. Sicher auch, weil Fu Manchu kein Olrik ist und Moench ihn nicht durch Überbeanspruchung abnutzt.


    *= Der Nachdruck der Leserbriefseiten ist ein Segen.
    Nicht nur, dass hier viele kluge Kommentare zur Serie zu lesen sind, unter den Verfassern der Fan-Post findet sich auch der eine oder andere Name, den man Jahre später in den Credits von Marvel-Geschichten wiederentdeckt, hier z.B. Peter Gillis, Ralph Macchio und Bob Rodi.



    MORGEN:
    Ein Märtyrer der Comics?
    Geändert von felix da cat (02.03.2018 um 10:48 Uhr)

  20. #1070
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    Ein Märtyrer der Comics?

    Nachdem Gene Day bereits längere Zeit als Tuscher des Master of Kung Fu tätig war, wird er in der Nummer 100 erstmals und ab Ausgabe 102 ständiger Bleistift-Vorzeichner der Serie, nach Jim Craig der zweite Kanadier in dieser Position. Wobei das Wort "ständig" die Situation nicht korrekt beschreibt. Da Day es bevorzugt, seine Vorzeichnungen selbst zu tuschen, werden die Abgabetermine für ihn zu einem Quell steten Kummers.
    Häufig müssen andere Zeichner den Ausputzer geben, werden die bereits im gestrigen Post erwähnten Fill-in-Issues zwischengeschaltet.

    Days Zeichnungen sieht man ihren Zeitaufwand an.
    Ein besonderes Faible scheint er für Statuen und Endlos-Treppen gehabt zu haben, denn er setzt diese in jeder möglichen und auch manch unmöglichen Situation ins Bild. Dies und einiger weiterer Schnörkel verleihen seinen Panels einen geradezu barocken Look. Der Betrachter kann sich entweder an der schieren Komplexität seiner Zeichnungen erfreuen oder von der Überladenheit der Panels erschlagen fühlen.

    Chefherausgeber Jim Shooter war von Days unkonventionellen, von Jim Steranko inspirierten Layouts nicht begeistert. Er forderte Day auf, lesefreundlicher zu zeichnen. Als der Zeichner dann noch hörte, dass geplant sei, Master of Kung Fu einzustellen, soll ihn das hart getroffen haben. Er liebte die Serie.

    Es ist eine Kontroverse darüber ausgebrochen, was sich in diesen Tagen des Jahres 1982 in den Marvel Offices abspielte. Moench und Shooter sind sich spinnefeind, aber einiges spricht dafür, dass Shooters Aussagen Day betreffend, korrekt sind.

    So betont er, er habe Days Master of Kung Fu-Layouts zwar kritisiert, aber diesen nicht gefeuert. Er wollte ihm andere Arbeit geben. Das klingt glaubwürdig, denn nach seinem Ab- oder Rückzug vom Master erschienen zwei von Day gezeichnete Ausgaben der Marvel-Star Wars-Reihe (Nummern 68 und 69, Coverdaten: Februar und März 1983).

    Ob sich der Stresslevel Days durch das Ende des Master of Kung Fu erhöhte und zu dem beitrug, was folgte, wird wohl niemand sagen können.
    Day hatte bereits seit langem Probleme mit seiner Niere. Außerdem berichtet seine Frau, die Abgabetermine hätten ihn so unter Dampf gehalten, dass er quasi an den Zeichentisch gefesselt war. Er habe kaum geschlafen, seine Zeit so gut wie nur in den eigenen vier Wänden verbracht, habe nur von Nikotin und Koffein gelebt.

    Seine letzte veröffentlichte Zeichnung dürfte sein spektakuläres Cover für Detective Comics 527 (Coverdatum Juni 1983) sein. Irgendwann in den Tagen nach dessen Fertigstellung bricht er beim Überqueren einer Straße zusammen, Herzinfarkt.
    Day starb am 23. Dezember 1982, er wurde nur 31 Jahre alt.

    Doug Moench ging dies natürlich nahe.
    Für seine Zusammenarbeit am Master of Kung Fu habe er zu dem in Kanada lebenden Day zwar nur telefonischen Kontakt gehabt, der Zeichner habe mit ihm aber stundenlange Gespräche geführt, was ihn wegen dessen Zeitproblemen immer wieder in Erstaunen versetzte.
    Erst später erfuhr er, dass Day auch während dieser Gespräche permanent getuscht hat.

    Day war ein außergewöhnliches Talent, das nur noch ein paar Stufen bis ganz nach oben zu gehen hatte. Man sah das Potenzial, ahnte, dass er sich an die Spitze vorarbeiten konnte, aber in Erinnerung bleiben wird er wohl nicht durch zeichnerische Brillanz sondern seine grafische Extravaganz.

    Die Moench/Day-Folgen sind vor allem auf dieser Ebene interessant.
    Die Storys liefern weiterhin solide Unterhaltung, doch viele Highlights finden sich nicht mehr in den späten Nummern.
    Die Hefte nach Ab- oder Rückzug Days sind ein qualitatives Desaster. Und so endet die Serie - anders als die Moench/Gulacy-Zusammenarbeit - mit einem Wimmern und keinem Knall.
    Moench hatte keine Lust mehr, wechselte zu DC und überließ es anderen Textern, die Serie abzuwickeln. Sie wurde mit der Nummer 125 eingestellt (Coverdatum Juni 1983).

    Der vierte Master of Kung Fu-Omnibus schließt mit einigen im Jahr 1988 in der Superhelden-Anthologie Marvel Comics Presents veröffentlichten 8-seitern von dem zwischenzeitlich zu Marvel zurückgekehrten Moench und Neal Adams-Klon Tom Grindberg, sowie dem 1990 herausgegebenen Prestige Formal-Titel Bleeding Black, von Moench und den Gene Day-Brüdern Dan und David.
    Der Name Dan Day wird zumindest den Insidern durch die ebenfalls in Zusammenarbeit mit Doug Moench für Eclipse produzierte Serie Aztec Ace ein Begriff sein.
    Obwohl der Zeichenstil der beiden überlebenden Brüder dem Genes ähnelt, erreichten diese weder sein künstlerisches Niveau noch seine Popularität.


    Nächste Woche: Deadly Hands of Kung Fu - Das Magazin!
    Geändert von felix da cat (03.03.2018 um 08:13 Uhr)

  21. #1071
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    ich interessiere mich nicht die Bohne für Kung-Fu Comics, aber es macht einfach tierisch Spaß, deine Ausführungen zu lesen.


  22. #1072
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    Danke!
    Versuche, die Trockenzeit bis zur nächsten SB sinnvoll zu überbrücken, das rumorende Lesevolk bei Laune zu halten. Man weiß ja, wie leicht Panik ausbricht.

  23. #1073
    Mitglied Avatar von franque
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    Ich bin ein großer Marvel/DC Fan und habe bis jetzt die Martial Arts-Serien ignoriert, weil mich das Genre kaum interessiert (hatte bisher nur die "Iron Fist" Epic Collections, aber auch bislang nur kurz angelesen). Aber nach deinen Lobeshymnen habe ich jetzt mal Omnibus 1 geordert. Raro war von der Serie ja auch offenbar sehr angetan.
    You had me at Jim Steranko-haftes Artwork.

  24. #1074
    Mitglied Avatar von frank1960
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    Ich hab mir damals fleißig Basteis KungFu gekauft, nicht so sehr wegen Shi-Kai oder Tea-Lung; vielmehr haben mich die Berichte und Bilder bzgl. des kleinen Drachen (Nein, nicht Grisu) interessiert. Freilich sind die nicht nur als Überbrückung zu verstehenden Notizen aus der chinesischen Provinz sehr lesenswert. Gene Days Schicksal is schon traurig; wenn man sich Porträts von ihm ansieht, wirkt er schon früh vergeudet.
    Ach wär Ich doch ein Junge noch wie einst
    Mit Bastei-Gruß,
    Euer Frank

    Ganz neu: Jetzt auch mit Lehning-Gruß!


    Und alles mit Maschinenschrift und in Bunt!




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  25. #1075
    Mitglied Avatar von franque
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    Das Bastei-Heft hatte ich auch ein paar Mal, fliegt noch irgendwo im Altpapier rum. Eine positive Erinnerung habe ich da nicht wirklich dran.

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