Die Sprechblase 248

Dez. 2023
€ 11,90
48. Jahrgang
Nr. 248


INHALT
3 Vorwort, Abos, Impressum
4 Heinz-Wolf-Comic
6 Das FIX-UND-FOXI-Duell
Kauka gegen Neugebauer
14 Neugebauers zwei Leben
16 Die Affäre MAX + MOLLY
18 Neugebauers TARZAN-Parodie
HARRY MAGAZIN: 27 Rezensionen
36 News, 42 Generation Lehning
46 ZACK Edition, 48 Zauberstern<
50 Bastei Freunde 53 Bocola News
54 Interview: Lizenzgeber Rebellion
56 Florian Julino: Nachruf u. Comicbuch
58 FIX und FOXI: Der Reuss-Reprint
60 BATMAN-Zeichner Kelley Jones
68 A. Brauns Buch "Staying West"
69 Eddy Paapes MARC DACIER
70 A. Brauns Buch "Katzenjammer"
73 Österr. Comiczeichner-Offensive
76 "Uganda" von Ronald Putzker
77 "Tomorrow" v. Michaela Konrad
80 "Meuterei auf der Bounty":
Was wirklich geschah
87 Artikel und Comic:
BLUT AUF DER PRÄRIE (Teil 2)
96 Bela Sobottkes ROCCO
97 Leserbriefe


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Stefan Schlüter
die.sprechblase@t-online.de

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Web-Site:
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  1. #951
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    So sind hohe Zahlen aber nur schwer zu erreichen. Da bevorzuge ich das Lesen.


    Zitat von kaschi:
    2767mal höchstwahrscheinlich der ultimativen Comic-Serie ausgewichen. Good grief!
    Tja, Charlie Brown und Snoopy haben bei mir immer noch Hausverbot!

  2. #952
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Tja, Charlie Brown und Snoopy haben bei mir immer noch Hausverbot!
    Solche Leute haben wohl jedweden Glauben an das wirklich Gute verloren! Sogar an den großen Kürbis!

  3. #953
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Mein Güte, wie machst du das nur... so viele Seiten in so kurzer Zeit!

    Ich hatte diese Woche Comicurlaub - und nur ca. 300 Seiten geschafft. Aber immerhin waren es allesamt Originalseiten... in Bonn.

  4. #954
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    Ach, wenn ich für Ausstellungs-Besuche Zeit hätte ... würde ich nach Frankfurt fahren (ist eigentlich gar nicht weit für mich).
    Immerhin 300 Seiten in 'ner Ausstellung zu lesen, erfordert auch ein gewisses Stehvermögen! Chapeau!

    Was meine Zahlen betrifft, verrate ich gern mein Geheimnis: es hilft, wenn du nicht schläfst.

    Nee, im Ernst: so schwer ist das gar nicht. Ich lese ja nicht nur textintensive Charlier-Comics oder Blake & Mortimer-Alben. Nehmen wir den Batman Trade Paperback I am Gotham, den ich heut Morgen gelesen habe. Ziemlich viel Actionspektakel, wenig Sprechblasen pro Seite. Im Trade befinden sich 7 Storys à 20 Seiten. Für jede Geschichte brauche ich unwesentlich länger als 10 Minuten. In ca. 80 Minuten habe ich 140 Seiten geschafft.
    Mit zwei Trades (160 Minuten = 2 Stunden, 40 Minuten) bin ich schon fast auf Höhe deiner Wochenleistung.

    Dann arbeite ich seit Abzahlung meiner Eigentumswohnung nur noch 34 Stunden die Woche. Wenn du eine 40-Stunden-Woche hast, arbeite ich eine Stunde, 12 Minuten weniger pro Tag (bitte nicht neidisch werden ), d.h. wenn du nach Hause kommst, habe ich schon ein Batman Trade gelesen. Bildlich gesprochen.

    Zusätzlich bin ich in der wirklich glücklichen Lage mit dem Fahrrad in fünf Minuten am Arbeitsplatz zu sein, Hin- und Rückfahrt also zehn Minuten. Manche Leute sitzen dafür eine Stunde und mehr am Tag hinterm Steuer (in der Bahn könnte man auch lesen). Vergeudete Lebenszeit! In der Zeit kann man Comics lesen!

    Und was das Zeitmanagement angeht: da mach ich’s z.B. so wie der Ludwig mit dem Eternauta-Band (ja, ich höre aufmerksam zu!). Ich habe immer was zu Lesen an der Arbeit. Beinahe jede Mittagspause verdrücke ich mich auf eine naheliegende Parkbank (bin einerseits Frischluftfanatiker, andererseits fliehe ich aus dem Büro, damit ich in meiner mir heiligen Pause nicht mit dienstlichen Dingen behelligt werde: Anrufe, Kollegen wollen was wissen usw.).

    Schließlich: wenig Fernsehen hilft! Die einzige Serie, die ich momentan regelmäßig gucke, ist Big Bang Theory.

    Diesen Monat knacke ich garantiert die 3.000!
    Geändert von felix da cat (09.09.2017 um 13:35 Uhr)

  5. #955
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    Und für so etwas habe ich dann auch noch Zeit:

    BERÜHMTE GEMÄLDE IM COMIC

    Um nicht dem Vorwurf ausgesetzt zu werden, die "viereckigen Bilder" seien pädagogisch wertlos, muss dringend eine Rubrik her, die das Renommee des Threads steigert.
    Wir sind schließlich nicht zum Vergnügen hier!

    Befassen wir uns also einmal mit der Malerei, dem allseits geachteten Urahn der Comics.
    Allen, die jetzt verschreckt dichtmachen, sei versichert: ich behalte das Thema aller Themen, also die Comics, immer im Blick.

    Es gibt einige alte, aber auch junge Meister, deren Werke ein bisschen häufiger als andere im Comic zu sehen sind. Natürlich denkt jetzt jeder an die Mona Lisa, aber fangen wir nicht mit dem offensichtlichen an. Nehmen wir uns zunächst zwei Bilder eines anderen alten Meisters vor: Rembrandt.

    Dem Niederländer ist es gelungen, einige der bedeutendsten Gemälde überhaupt auf der Leinwand zu verewigen. Besonders seine Nachtwache dürfte den meisten bekannt sein. Und einigen Comicfans, die viel und aufmerksam lesen, sowieso. Warum? Gleich mehr dazu.

    Comicbiografien von Rembrandt, der von 1606 bis 1669 lebte, gibt es einige. Die älteste mir bekannte stammt aus dem Jahr 1959, erschien in Tintin und wurde von den Geschwistern Funcken gezeichnet. Ich habe hier aber nur kurz gesucht, für aufwändige Recherche fehlt mir dann doch die Zeit. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass auch Spirou in der Oncle Paul-Serie oder andere Zeitschriften in kurzen Geschichten von diesem Maler berichten.
    Die längeren Storys lassen sich leicht aufspüren: Bei Casterman erschien sowohl eine Biografie von Oliver und Denis Deprez (2010) als auch eine von Raymond Koot alias Typex (2015). In Deutschland hat sich der Willi Blöß Verlag aktuell in Band 28 seiner Reihe von Künstler-Biografien des Niederländers angenommen. Siehe hier.

    In Kurz- oder Langbiografien findet man – wenig erstaunlich – die eine oder andere Abbildung der Nachtwache sowie anderer Rembrandt-Werke. Doch um das Entdecken eines Gemäldes in einer Comicbiografie soll es in dieser Rubrik nicht gehen, vielmehr um das Aufspüren in einem "normalen" Comic, gern auch verfremdet.

    Los geht's:

    Die Nachtwache von Rembrandt van Rijn (1642)

    Unter den Frankobelgiern habe ich das Werk nur einmal in einem solchen "normalen" Comic entdeckt. Die Geschichte Verfolgungsjagd in Amsterdam aus der Serie Michel Vaillant bot sich für eine Reproduktion des Gemäldes an, da es im Reichsmuseum der Hauptstadt ausgestellt wird. Hier ist deutlich zu sehen, dass das Bild groß ist: es misst 4 x 5 Meter. Graton hat ihm wohl deshalb eine halbe Seite eingeräumt, was für seine damaligen (1963) Layouts viel war. Der Comiczeichner durchbrach selten sein Korsett von vier Bildstreifen pro Seite (in der 62-Seitigen Geschichte finden sich nur drei halbseitige Zeichnungen).

    Interessant finde ich, dass Jean Graton, vielleicht aus Respekt vor dem Werk, darauf verzichtet hat, dieses durch Sprechblasen zu entstellen. Die Helden befinden sich in dieser Szene allerdings auch in besorgt-gedrückter Stimmung. Daher wäre die Annahme, sie seien angesichts des Meisterwerks in tiefe Andacht verfallen, zumindest gewagt.

    Morgen: Sauce Hollandaise! Die Nachtwache ist eines der bedeutendsten niederländischen Kunstwerke. Erweisen die dortigen Künstler ihm den nötigen Respekt?
    Geändert von felix da cat (12.09.2017 um 09:50 Uhr)

  6. #956
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    Bevor die Nachtwache Anfang des 19. Jahrhunderts "Nachtwache" genannt wurde, trug sie nur den etwas sperrigen "offiziellen" Titel "Kapitän Frans Banningh Cocq gibt seinem Leutnant den Befehl zum Aufmarsch der Bürgerkompanie".

    Interessant an diesem Werk ist z.B., dass es ohne einen, ich nenn’s mal Cheese-Moment auskommt.
    Keine der dargestellten Personen scheint für den Maler stillzustehen.
    Der Kapitän bespricht gestikulierend mit seinem Nachbarn die Lage, andere reden unbekümmert ohne auf den Vorgesetzten zu achten, ja sogar ein Bewegungsablauf wird – in gewisser Weise comichaft – simuliert:
    der Herr in Rot zur Linken lädt,
    der weit ausschreitende, halb verdeckte kleine Soldat rechts neben dem Mädchen schießt – die Lanze dahinter scheint die Schussrichtung anzugeben – und
    der etwas gebückt wirkende Mann Mitte rechts bläst die Pfanne aus.

    Aber zurück zum eigentlichen Thema:
    In Holland hat es die Nachtwache nicht nur in die Comicstorys geschafft, sondern sogar in deren Titel.
    So schlägt Agent 327 in seinem Album Nummer 8 das Dossier Nachtwacht auf (bei Ehapa als Band 6: Geheimakte Nachtwache), nachdem das Gemälde gestohlen wurde. Sämtliche Geheimnisse der Niederlande befinden sich auf der Rückseite des Bildes auf Mikrofilm (als wäre das Gemälde nicht wertvoll genug!). Interessant ist, dass Texter/Zeichner Lodewijk Rembrandts Meisterwerk in der 1981er Version des Albums nachzeichnet, diese Zeichnung in der 2001er Fassung jedoch durch ein Foto ersetzt.

    Eine Nachtwache wurde auch eingebaut in eine Folge des in Deutschland nur durch ein Album bekannten Gilles, dem Geusen und das, obwohl die Serie zu Anfang des sogenannten achtzigjährigen Krieges im 16. Jahrhundert spielt, also zeitlich lang vor Fertigung des Gemäldes! In der Nummer 6, Titel: Spionage (scheint in Holland das Thema zu sein!) sind die auf der Nachtwache abgebildeten Personen nicht Teil eines Bildes, sondern treten als Ordnungshüter auf, die zufällig so aussehen und positioniert sind, wie Rembrandt sie ein halbes Jahrhundert später malen sollte.

    Hier der Agent und Gilles im Bild.

    Naheliegend wäre eine Platzierung des Gemäldes in Franka. Schließlich hat die Heldin in Amsterdam ihr Domizil, hat das Reichsmuseum nachweislich besucht und sogar eine Nebenfigur arbeitet dort.
    Aber Fehlanzeige!
    Rembrandt war ein Meister von Licht und Schatten und hat in der sonnendurchfluteten, fröhlichen Welt von Franka nichts zu suchen. Deshalb muss ich die Fans dieser Serie auf eine eventuelle Picasso-Folge verweisen.

    Aber selbstverständlich dürfen Suske und Wiske nicht in solch einer Aufzählung fehlen. Der berühmteste niederländische Comic muss sich des berühmtesten niederländischen Kunstwerks annehmen. Im Rahmen einer Zeitreise, natürlich.
    Zum Rembrandt-Jahr 2006 (400. Geburtstag) fertigten Luc Morjaeu (Zeichnungen) und Peter van Gucht (Text) Suske und Wiske 292: De Nachtwachtbrigade.
    2009 erschien das Album noch einmal als Nummer 10 der Sonderreihe der Niederländischen Abenteuer der Serie. Dessen Cover zeigt uns das Mädel, das in Rembrandts Gemälde so ungewöhnlich hell beleuchtet wird.

    Siehe hier.

    Demnächst: Rembrandt in Amerika!
    Geändert von felix da cat (11.09.2017 um 22:07 Uhr)

  7. #957
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    Bevor ich wie angekündigt gänzlich über den Teich setze, bleibe ich irgendwo auf halber Strecke hängen (oder doch bei den Oranjes?).
    Denn eine weitere Nachtwachen-Imitation wurde zwar von einem Niederländer zu Papier gebracht und wurde auch in den Niederlanden veröffentlicht, zeigt aber amerikanische Helden.
    Im Donald Duck Weekblad Nr. 21/2006 (2006? Da war doch etwas in diesem Jahr! Erinnert ihr euch? Suske und Wiske, das groß gefeierte Rembrandt-Jahr) erschien das zweiseitige Poster der Nachtwache in Entenversion von Harry Balm.
    Wer meint, den Namen schon einmal irgendwo gehört zu haben: es könnte sein, dass ihr euch deswegen an ihn erinnert.
    Geändert von felix da cat (11.09.2017 um 22:06 Uhr) Grund: Verschreiber. 2016 auf 2006 korrigiert!

  8. #958
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    "Rembrandt in Amerika" muss ich mit einem kleinen Quiz beginnen.

    Fans nennen Tarzan-Zeichner Burne Hogarth gern den "Michelangelo der Comics".
    Diesen Beinamen habe ich auch schon – seltener – neben John Buscema gesichtet.
    Doch wer ist der "Rembrandt der Comics"?
    Kleiner Tipp: ich habe bereits erwähnt, dass Rembrandt als ein Meister des Lichts und Schattens gilt. Der gesuchte Comiczeichner ebenfalls.

    Ich verrat nix.

    Ich verrat nix.

    Ich verrat’s doch.

  9. #959
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    Elton Caniff? Ach nee, falsch!

  10. #960
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    Für die Auflösung: schau unter "ich verrat's doch".
    Hm, hat meine kleine Falle am Ende doch zugeschnappt?

  11. #961
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    Ein Rembrandt-Gemälde ist gleichbedeutend mit "wertvoll".
    Kein Wunder also, dass es in Comics oft als Schatz oder Beute dient.
    Hier ein paar Beispiele, die sich allein auf DC beschränken:

    In Batman 270 (Dezember 1975) versucht ein Dieb einen Rembrandt aus einem Museum zu stehlen.
    In Action 557 (Juli 1984) stiehlt Terra-Man Rembrandt-Gemälde, um Superman zu einem Duell zu locken.
    In Superman Family 167 (November 1974) geht Jimmy Olsen auf Tauchgang, um versunkenen Rembrandt-Gemälden nachzuspüren.
    Das ist keine erschöpfende Aufzählung. Auf der unten folgenden Tafel findet ihr ein weiteres Beispiel.

    Und wenn wir schon bei DC sind: wusstet ihr, dass eine der auf der Nachtwache (hier noch einmal zur Erinnerung; wichtig für meine nächste Frage) zu sehenden Personen Clark Kent ist?
    Da seid ihr baff!
    Aber in der in Superman 211 (November 1968) erschienenen Geschichte You, too, can be a Super-Artist! (Auch du kannst ein Superkünstler werden!) reist Superman in der Zeit zurück und steht Rembrandt Modell (den "Beweis" findet ihr ebenfalls auf der Tafel unten)!

    Der Inhalt von Captain America Volume 6 Nummer 10 hat rein gar nichts mit Rembrandt zu tun. Dennoch lohnt ein Blick auf eines der Variant Cover (die sich so gut wie nie auf den Inhalt der Comicstory beziehen, auf die sie neugierig machen sollen). Hier hat sich Geral Parel an einer Avengers-Version der Nachtwache versucht. Und da das ganze so gut gelungen ist, wurde ein Poster draus.

    Und hier die Bilder zu meinem heutigen Text.

    Nun die angekündigte Frage: welche Figur der Nachtwache wird durch Clark Kent dargestellt.
    Braucht ich hier nicht zu beantworten, weil das bei genauerem Hingucken jedem klar sein sollte. Aber finde ich eine nette Idee, dass man Kent nicht eine x-beliebige Pose (die nichts mit dem Bild zu tun hat) machen lässt.
    Hm ... ist ein ganz klein bisschen wie in der Hörzu: Original und Fälschung!

    MORGEN: Das kann doch nicht die Nachtwache sein!?!
    Geändert von felix da cat (13.09.2017 um 19:51 Uhr)

  12. #962
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    Zitat Zitat von Kaschi Beitrag anzeigen
    Elton Caniff? Ach nee, falsch!
    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen
    Für die Auflösung: schau unter "ich verrat's doch".
    Hm, hat meine kleine Falle am Ende doch zugeschnappt?
    Ach Milt, äh, Mist!

    Aber bei der Nachtwache kann ich Clarks "Abbildung" tatsächlich nicht eindeutig ausmachen.

  13. #963
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    Dann scheint mir eine kleine Serviceleistung angebracht.

    Lösung:

    Clark ist der Herr mit der Fahne (nicht im Sinne von "besoffen" , stehend in der oberen Reihe, leicht links von der Mitte.
    Zu erkennen an der Fahne, die Kent mit dem rechten Arm in die gleiche Richtung stemmt, dem Streifenmuster der Fahne, dem Hut mit Federbusch, den weißen Rüschen (auch wenn der Kragen etwas anders aussieht).
    Gesicht, Haare und Farben stimmen natürlich nicht überein, aber da hat sich Rembrandt künstlerische Freiheiten herausgenommen. Es sei ihm gegönnt.


  14. #964
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    Stimmt. Die Fahne habe ich im Panel nicht ausfindig gemacht.

  15. #965
    Mitglied Avatar von Markus_1969
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    Darf ich auch einen zum Besten geben?
    Man schlage auf: Kohle an Bord, Comicseite 10.
    Von wem ist das (impressionistische) Ölgemälde im Hintergrund?

  16. #966
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    Und der Felix wird sich leider bald noch mehr Zeit nehmen. Habe kürzlich einen Auftrag erhalten, nicht von M, auch nicht von Colonel L, aber von Kapitän GF. 
    Warte nur noch auf die bestellte Sekundärliteratur und dann muss ich mich dem Ernst des Lebens stellen. Muss dann wohl über einen Monat in Klausur gehen. Den Rembrandt bringe ich aber noch zum würdigen Abschluss ... und nach der Zwangspause geht’s natürlich weiter.

    Jetzt aber zur Nachtwache des Tages und damit zu einem Comichelden der 1942 für den Verlag Quality Comics kreiert wurde (mittlerweile hat er wie so viele seine Heimat bei DC gefunden):

    Kid Eternity war ein Junge, der im zweiten Weltkrieg getötet wurde. Ein himmlischer Fehler, denn als sein Geist im Jenseits ankommt, wird ihm gesagt, dass er eigentlich noch 75 Jahre zu leben gehabt hätte (Stoff für viele US-Komödien der 1940er-Jahre). Soll niemand sagen, die Bürokraten dort oben würden ihre Fehler vertuschen (wären sie sonst in den Himmel gekommen?): um den Jungen zu entschädigen, darf er die nächsten 75 Jahre zur Erde zurückkehren, soll dort aber Gutes tun. Dabei behilflich sind ihm seine neuen Fähigkeiten: so vermag er nicht nur sich selbst beim Aussprechen des Wortes "Eternity" zu materialisieren, sondern auch jedwede Person der Menschheitsgeschichte oder Figuren aus Literatur und Mythologie. Er ist ein Wanderer zwischen den Welten.

    In Kid Eternity Nummer 3 (Coverdatum Herbst 1946, Zeichner: Mac Raboy, bekannt durch seine Arbeit am Flash Gordon-Zeitungsstrip) trifft der junge Held im Himmel auf den Geist von Rembrandt. Der ist unruhig, weil er spürt, dass eines seiner Gemälde im Wharton Museum in Gefahr ist. Eine Art siebter Sinn, genauer ein Stechen im Herzen, sagt ihm, dass dort die Nachtwache aus ihrem Rahmen geschnitten und gestohlen werden soll. Wie wir mittlerweile wissen, hätten die Diebe sich eigentlich an das Amsterdamer Reichsmuseum wenden müssen, doch werden Kunstgegenstände im Rahmen von Ausstellungen hin und wieder ausgeliehen, so lassen wir das durchgehen.
    Die Diebe werden zwar auf frischer Tat ertappt, doch gelingt es einem von ihnen mit dem Bild zu entfliehen. Wenn man bedenkt, dass die Nachtwache aufgerundet 4 x 5 Meter groß ist, dann hat er das Gemälde auf eine wohl einmalige Art gefaltet, denn das bisschen Bild, das der Dieb bei seiner Flucht in der Hand hält, scheint wahrlich nicht den genannten Maßen zu entsprechen.
    Mit der Hilfe des härtesten Polizisten der Literaturgeschichte, Inspektor Javert aus den "Elenden" von Victor Hugo, mit Nostradamus, Hippokrates und zwei zu Leben erwachten Kunstwerken gelingt es Kid Eternity schließlich, den Dieb zu stellen und das Kunstwerk an das Museum zurückzugeben. Artig bedankt sich Rembrandt beim jugendlichen Held.

    So sieht das aus.

    Mit der Nachtwache schließe ich nicht ab ohne ein Wort des Zweifels zu äußern. Jepp, an einem solchen Werk! Blasphemie!

    In Post 956 habe ich folgende comichafte dreiteilige Episode im Bild beschrieben:

    der Herr in Rot zur Linken lädt,
    der weit ausschreitende, halb verdeckte kleine Soldat rechts neben dem Mädchen schießt – die Lanze dahinter scheint die Schussrichtung anzugeben – und
    der etwas gebückt wirkende Mann Mitte rechts bläst die Pfanne aus.
    Hier die entsprechende Szene vergrößert.
    Bei Punkt 2 sieht man deutlich Mündungsfeuer.
    Und wenn sich das Mündungsfeuer bereits so weit ausgebreitet hat, muss der Knall schon zu hören gewesen sein.
    Und da setzt meine Kritik an: Wenn das Bild eine natürliche Szene zeigen soll (und die den Maler nicht zu bemerken scheinenden Figuren lassen keinen anderen Schluss zu), müssten die Personen darauf nicht erschreckt dreinblicken, zusammenzucken oder sich blitzartig Punkt 2 zuwenden, also der Richtung aus der der Knall kommt? Ich meine, die Leute damals mögen tougher als unsereins gewesen sein, aber so unbeeindruckt von einem Schuss zu bleiben, erscheint mir dann doch etwas unrealistisch.
    Oder fängt dieses Bild die hundertstel Sekunde vor der Schockstarre ein?

    Am Wochenende: das zweite häufig in der neunten Kunst zu entdeckende Rembrandt-Gemälde! Es soll eine berühmte Comicstory inspiriert haben!
    Geändert von felix da cat (14.09.2017 um 18:48 Uhr)

  17. #967
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    Nur um es spannender zu machen: ich weiß natürlich, welches Gemälde du meinst, aber in meiner Ankündigung meinte ich nicht den "Berliner Rembrandt" ... der ohnehin kein echter Rembrandt ist/sein soll.

  18. #968
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    Ich SEHE unseren Comic-Stammtisch wieder ...
    http://www.comicforum.de/showthread....=1#post2196345

  19. #969
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    Kaschi, du bist ein Visionär, ich würde sogar sagen ein Seher.

  20. #970
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    Zitat Zitat von Pickie Beitrag anzeigen
    Alfred Sisley. Nice.

    chapeau

  21. #971
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    O.k., da zunächst vom Mann mit dem Goldhelm die Rede war (ohne ihn zu erwähnen), zeige ich mal kurz, was ich von oder zu dem gefunden habe.
    Die Enten-Fraktion unter den Lesern der "viereckigen Bilder" wird es bereits wissen: dieser Schein-Rembrandt ist im Rahmen der Duckomenta duckisiert worden. Sogar mehrmals, wie im nächsten Link zu sehen sein wird.
    Auf zumindest eine Enten-Fassung hat’s ein echter Rembrandt gebracht: Hendrijke, in einem Fluss badend (ich finde es handelt sich eher um eine Kneipp-Kur als ein Bad).

    Hier zu bewundern.

    Und wenn ich schon bei den Gemälden bin, die ich nicht eingehender besprechen will, dann erwähne ich gleich noch meinen Lieblings-Rembrandt, Das Gastmahl des Belsazar (auch: Belsazar entdeckt die Schrift an der Wand), vermutlich aus dem Jahr 1635, der Meister war in diesem Jahr noch keine 30 Jahre alt.

    Gegenstand des Gemäldes ist eine düstere göttliche Prophezeiung (das berühmte Menetekel), die wie von Geisterhand an eine Palastwand des babylonischen Königs geschrieben wurde.
    Ich mag dieses Gemälde, weil unheimliche Prophezeiungen allgemein, auch in Literatur, Film, Comic, wenn klug eingesetzt, gruslige Wirkung entfalten können (man denke nur an die Prophezeiungen des Elias in Moby Dick; Gänsehaut pur).
    Rembrandt fängt das Erschrecken, das die Schrift an der Wand bei ihren Betrachtern auslöst, brillant ein, dazu das Licht- und Schattenspiel, das dem Bild nicht nur Tiefe gibt, sondern zudem das Erschaudern steigert.
    Obwohl sich diese Szene sehr gut verfremden und in einen Comic einbauen ließe, habe ich das Gemälde erst ein einziges Mal in einem solchen gesehen und dann auch noch - ganz unverfälscht - als gerahmtes Bild, das betrachtet wird.

    Und in welchem Comic war das? Dort, wo man es nicht unbedingt erwartet.

    Ich weiß, ich schweife ab, aber die Geschichte hinter der auf dem Gemälde dargestellten, alttestamentarischen Szene, zeigt auch gut, welche Wirkung die Bibel auf unseren Sprachgebrauch hat. Durch sie kennen wir das schon erwähnte Menetekel, dann die berühmte "Schrift an der Wand", die man doch bitte sehen soll (mit beiden meint man dunkle Vorzeichen) und die Redewendung vom "gewogen und für zu leicht befunden", so die Übersetzung der an der Palastwand des Belsazar aufscheinenden Schrift (mit der man sagen will, dass jemand oder etwas einer Prüfung nicht standgehalten hat).

    Morgen: Rembrandt, the final mission!
    Geändert von felix da cat (15.09.2017 um 19:55 Uhr)

  22. #972
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    Nun zu dem zweiten Rembrandt, der etwas häufiger in den Comics vertreten ist.

    Die Anatomie des Dr. Tulp von Rembrand van Rijn (1632).

    Das Gemälde ist ca. 1,70 Meter x 2,17 Meter groß und ist in Den Haag zu sehen.

    Wie schon im Falle der Nachtwache hat auch dieses Gemälde einen etwas unhandlichen ursprünglichen Namen: "Der Arzt Nicolas Tulp bei der Demonstration der Anatomie des Armes".
    Wie schon im Falle der Nachtwache ist eine Alternativ-Fassung auch dieses Gemäldes in Suske und Wiske 292 und Gilles der Geuse 6 wiederzusehen (siehe nächster Link, zur Nachtwache siehe Post 956).

    Doch war die Tulp-Szene nicht nur einmal in Suske und Wiske zu entdecken. Nur acht Jahre nach ihrer ersten Sichtung in Album 292 kam es zum Comeback. Und nicht irgendwo versteckt in einem Panel, sondern ganz offen auf dem Cover von Ausgabe 326 (aus 2014).

    Im Gegensatz zu Album 292 geht es in diesem Suske und Wiske-Abenteuer aber nicht um Rembrandt.
    In der erneut von Luc Morjeau (Zeichnungen) und Peter van Gucht (Text) gestalteten Geschichte De Zwarte Tulp steht die Suche nach der äußerst seltenen schwarzen Tulpe im Mittelpunkt.
    Ich nehme an, das niederländische Wort für diese Blume ("Tulp") wird bei den Kreativen eine Assoziation ausgelöst haben und so ist das Album-Cover zu einer Reverenz an das Gemälde geworden.
    Interessant finde ich, dass weder der Wiki-Eintrag zur Geschichte, noch eine andere Seite auf der ich mich über das Album informiert habe, die Anspielung erwähnt. Vielleicht, weil sie sich auf die Anordnung der Figuren im Halbdunkel beschränkt und niemand seziert wird, nicht einmal ein Fisch.

    Und damit wären wir bei kaschis mysteriöser Bemerkung (Post 971). Zeitlich vor Suske und Wiske sowie Gilles dem Geusen war die von ihm gemeinte Anspielung bereits in Asterix Nr. 19: Der Seher zu bewundern. Hier behauptet der titelgebende Scharlatan, die Zukunft aus den Eingeweiden eines Fisches lesen zu können und da letzterer dafür seziert werden muss, zeigen uns Goscinny und Uderzo in entsprechendem Panel wie Rembrandt das dargestellt hätte.

    Schaut ihr hier.

    Auf dem US-Markt habe ich zwei witzige Cover mit einer entsprechenden Anspielung entdeckt. In der Tat war es das Doctor Fate-Titelbild von Sonny Liew, das mich zu dieser Rubrik inspiriert hat. Hm ... die Szene könnte aus den Geschäften der Unsterblichen stammen ...

    Ist es Zufall, dass gerade diese beiden so unterschiedlichen US-Serien das Anatomie-Gemälde für sich entdeckt haben? Nicht wirklich. Schließlich haben sie etwas gemeinsam. Denkt nach! Ist ganz einfach ...

    Lösung:

    Beide Serien haben einen Doktor als Hauptfigur … wie das Gemälde.



    Ich gebe zu, ich habe vorgestern in meinem Ankündigungs-Post etwas geflunkert. Nicht zu der Story, doch zumindest zum Titel einer berühmten Comicstory hat "Die Anatomie des Doktor Tulp" inspiriert. In Ausgabe 6 des Comic Book Creator verriet Alan Moore den Lesern in einem Interview, dass ihn das Gemälde veranlasste, seine Geschichte in Swamp Thing 21 Anatomy Lesson zu nennen (auf Englisch lautet der Titel des Rembrandt-Bildes: The Anatomy Lesson of Dr. Nicolaes Tulp). Wie jeder Fan amerikanischer Comic Books weiß, eine landmark issue, eine wegweisende Ausgabe, nicht nur der Serie.
    Und hier hab ich's gelesen. Diesmal finden wir die Abbildung des Gemäldes also - quasi nachgereicht - in der Sekundärliteratur.

    Eigentlich wollte ich mich ja auf Comics (inklusive deren Cover) beschränken, aber der folgende Cartoon von Ben Chen ist dann doch zu schön, als dass ich ihn unerwähnt lassen könnte und rundet das Thema humoristisch ab: Voilà: The Anatomy Lesson of Dr. Joker.

    Moment, moment! Noch nicht Weggehen!

    MORGEN:
    Eine Zugabe!
    Ein Comic von Rem Brandt mit mehreren seiner Werke (Nein, wirklich! Kein Traum, keine Imaginary-Story! Und wie in Post 955 versprochen auch nichts aus einer Biografie!)
    Geändert von felix da cat (16.09.2017 um 19:24 Uhr)

  23. #973
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    Das Star Trek Cover ist ja nicht nur ein Beleg für die mindestens bis ins 23. Jahrhundert fortdauernde Popularität Rembrandts, sondern auch für die Wiederkehr der Fotoapparate von Mitte bis Ende des 20. Jahrhunderts. Oder womit sonst versucht Lt. Uhura (oder isses Lois Lane?), den verstorbenen Nachfahren von Unkerich abzulichten?

  24. #974
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    Aber lieber kaschi: spätestens seit Raumpatrouille Orion wissen wir doch, dass in der Zukunft Allerweltsgegenstände wie Duschköpfe und Bügeleisen nur so aussehen wie Duschköpfe und Bügeleisen und in Wahrheit Bedienelemente eines Raumschiffs sind, die, wenn du nicht höllisch aufpasst, den Overkill auslösen!
    Uhura hat da bestimmt eine Variante des berühmten Tricorders in ihrer Hand.

    Oder um es - angemessen für die gegenwärtige Rubrik der "viereckigen Bilder" - mit Magritte zu sagen: "Ceci n'est pas un appareil photo."

    Kommen wir nun zur Rembrandt-Zugabe:

    1966

    Hm … wenn wir die Zahlen etwas schütteln, kommen wir auf 1669, dem Todesjahr von Rembrandt.
    Das muss doch irgendeine Bedeutung haben.

    Also: 1966.

    Die Zeitschrift Tintin wird 20 Jahre alt.
    In der Jubelnummer 39 erscheinen unter anderem vier Seiten, die inhaltlich etwas an MAD erinnern: 20 ans de rebuts wurde das genannt, 20 Jahre Abfall.
    Zum Einstieg erklärt die Redaktion, dass man das hohe Niveau der Zeitschrift nur hat erreichen und halten können, weil alle Vorschläge für neue Geschichten einer gnadenlosen Auswahl unterlagen.
    Damit die Leser eine Vorstellung davon bekommen, was ausgesiebt wurde, veröffentlicht man nun acht abgelehnte Beiträge.
    Diese wurden in Streifenform dargeboten, wobei sich jeder Streifen über zwei Heftseiten zog. Vor jedem Streifen befindet sich ein kurzes Bewerbungsschreiben des jeweiligen Aspiranten, dahinter die Bewertung des Strips durch die Tintin-Redaktion.

    Auch ein gewisser Rem Brandt hat sich gemeldet. Hinter jedem seiner Panels steckt ein Kunstwerk des echten Rembrandt, wobei ich das erste nicht erkenne (wer kann helfen?). Die, die ich identifizieren konnte, habe ich hier entschlüsselt.

    Der Comic folgt inhaltlich den Motiven der Rembrandt-Bilder, d.h. die Texte haben inhaltlich etwas mit diesen Bildern zu tun. Für alle, die das interessiert und die kein Französisch können:

    Zunächst wird das Schreiben Rem Brandts aus dem Niederländischen übersetzt:

    Werter Herr, da ich mich in der Gravur versuche, will ich ihnen ein paar kleinere Werke schicken. Nebeneinander gestellt kann man daraus eine kurze Geschichte machen.
    Unterzeichnet: Rem Brandt

    Bild 1
    Eines Abends findet man in der Nähe des berühmten Detektivs Tulp Rouletabolleke den Leichnam eines getöteten Mannes.

    Bild 2
    Dieser traf seine ersten Feststellungen:
    Tulp: Meine Herren, kein Zweifel, dass dieser Mann mit einem malaiischen Dolch von hinten angegriffen wurde. Wieder ein Coup der Tuchmacher-Bande.
    - Tss
    - Was für eine Schande!
    - Genug!

    Bild 3
    Tulp Rouletabolleke alarmiert seinen Freund, den Kapitän Bahning Cock
    Tulp: Verstehst du? So kann das nicht weitergehen!
    Cock: Reg dich nicht auf! Die Sache wird erledigt!

    Bild 4
    Tatsächlich. Kurz nachdem der Schuldige zu einem Geständnis gedrängt wurde …
    Ja, ich gebe zu, es war tatsächlich die Tuchmacher-Bande, die mir den Auftrag gab.

    Bild 5
    Und diese wurden in ihrem Versteck überrascht.
    - Achtung! Die Wache kommt!
    - Flieht!
    - Zu spät!

    Kommentar von Tintin: Schon gesehen! (Weiterleiten an die Akademie der Künste)



    Wer nach dieser Kostprobe Lust auf einen ähnlich gestalteten Comic hat, der schaue sich Jack Stallers Der Fliegende Holländer an. Jedes Panel dieses im Holland des 16. Jahrhunderts spielenden Comic ist im Stil eines barocken Gemäldes gehalten.
    Aber nur anschauen.
    Das Lesen ist kein Vergnügen. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob es an Jack Staller oder dem Arboris Verlag liegt. Letzterer ist ja berüchtigt für seine ... speziellen Übersetzungen.


    Und jetzt muss ich in Klausur gehen.
    Wer der nächste Künstler sein wird? Ich weiß es noch nicht: Dali, David oder Doré ... aber nur vielleicht.
    Geändert von felix da cat (18.09.2017 um 12:24 Uhr)

  25. #975
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    Zitat Zitat von felix da cat Beitrag anzeigen

    Auch ein gewisser Rem Brandt hat sich gemeldet. Hinter jedem seiner Panels steckt ein Kunstwerk des echten Rembrandt, wobei ich das erste nicht erkenne (wer kann helfen?). Die, die ich identifizieren konnte, habe ich hier entschlüsselt.

    http://www.rembrandtdatabase.org/Rem...man-to-the-inn

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