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Thema: Mein Unsinn

  1. #151
    Mitglied Avatar von Joachim_Horn
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    Was geht ab, Catalano!
    Der Prof ist tot, der Vogel tot, das Männchen ist tot. Wo drückt der Schuh?

  2. #152
    Emeritus Avatar von helmut
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    Tja, so ist das eben. Es gibt einfach Zeiten, da wird gestorben.

  3. #153
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    meine Figuren sind unsterblich.

  4. #154
    Mitglied Avatar von Zauberland
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    Nur der Admin kann sie umbringen. Der Sadist! :-)

  5. #155
    Mitglied Avatar von Joachim_Horn
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    @Catalano: Komisch, die bleiben aber alle liegen und stehen nicht wieder auf.
    Hast Du sie geklont.
    Tom und Jerry ist nur aus dem Grund jugendfrei, weil die nicht durch ihre Bomben und fliegenden Fäuste ums Leben kommen - Slapstick in bester Manier.

  6. #156
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    @Zauberland
    die Admins haben den Dr. Professor nicht getötet, aber sie haben ihm den Job gekostet. Das ist aber nicht minder schlimm.

    @JoachimHorn
    bei Tom und Jerry musste ich tatsächlich manchmal zusammenzucken, wenn sich Tom mal wieder ordentlich weh getan hat. Das war nicht ganz ohne.


  7. #157
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    Ich habe hier noch mal einen kurzen Text zu der Geschichte des Dr. Prof. geschrieben. Falls es jemand überhaupt lesen mag:

    Mit verzweifeltem Blick beobachtet der Dr. Professor die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas, als würde er darin die Lösung für seine Probleme finden. Wahrscheinlich findet er sie darin wirklich, wenn er so weiter macht, nur anders, als gedacht.
    Bedächtig nimmt er einen Schluck und spürt, wie der teure Scotch seine Kehle mit einem sanften Brennen auskleidet. Es ist bereits das vierte Glas an diesem Abend.
    Hinter der schlichten Brille mit dem runden Gestell sind seine wässrigen Augen wieder auf das Smartphone gerichtet, womit er vor ein paar Minuten Mr. Blasedale anrief, um seinem alten Job hinterher zubetteln. Doch der selbstgefällige dicke Chef der dubiosen Forschungseinrichtung gab ihm den Korb, den er erwartet hatte.
    Immerhin hat der Dr. Professor mit seinen abartigen Untersuchungen am so genannten „kleinen Volk“ die Kritik eines gewissen „Forums“ auf BLASEDALE INC. gerichtet, was massiven Kundenverlust bedeutete.
    Aber war es seine Schuld? War es seine Idee, diese großartige neue Entdeckung derart zu misshandeln, um an ihr Geheimnisse zu gelangen?
    Es waren die Vorgaben von Mr. Blasedale, wonach Dr. Professor arbeitete. Und das tat er mit einer Professionalität, wie sie nur ein Wissenschaftler vom alten Schlag haben konnte.
    Mr. Blasedale, der sich den ganzen Tag mit Lakritze voll stopft, Havanna Zigarren pafft und seine Belegschaft scheucht, als wären es einfache Lagerarbeiter, oder Putzfrauen.

    Wie gerne würde Dr. Professor es seinem fetten Ex Chef heimzahlen, sinniert er, während er seine Linke zu einer Faust ballt, und mit der anderen Hand den Rest Scotch in sich hineinschüttet.

    „Du bist etwas ganz Besonderes, kleiner Professor“, geht ihm als Nächstes durch den Kopf, als er das Bild seines Vaters an der rot bestrichenen Wand vor ihm betrachtet. Sicher ist es etwas Besonderes, wenn der Sohn einer armen Bauernfamilie ein reicher Wissenschaftler wird und tatsächlich den Vor- und Nachnahmen Professor trägt.
    Auch geschieht es nicht jeden Tag, dass ein Wissenschaftler intelligente Riesenfrösche züchtet und maßgeblich an der Entwicklung lebensechter Sexroboter beteiligt ist.
    Aber All das ist nichts im Vergleich zu der Tatsache, dass er, Dr. Professor Professor, eines der größten Wunder der Neuzeit entdeckte.
    Niemand sonst, außer er, hatte es für möglich gehalten, dass ein alter Bauernmythos der absoluten Wahrheit entsprechen würde. Doch er blieb dran und fand es, das „kleine Volk“, deren Bürger gemeinhin als Zwerge bezeichnet werden.

    Und im Zenit seiner Forschungen an den kleinen Geschöpfen, musste er seine Arbeit aufgeben, das nur, weil er das tat, was ihm von seinem Boss aufgetragen wurde. Nur, weil es den Mitgliedern eines gewissen „Forums“ nicht schmeckte, was er tat.
    Die werden noch dumm aus der Wäsche glotzen, wenn sich herausstellt, dass man durch die Experimente an den Zwergen Krankheiten wie Krebs, oder Ebola bekämpfen kann, geht ihm durch den Kopf.
    Er war so nah dran, der Widerstandsfähigkeit gegenüber Grippeviren auf die Spur zu kommen,
    die diese kleinen Wesen auszeichnete.

    „Nein Vater, ich bin nichts Besonderes, tut mir leid. Ich bin bloß ein alter Wissenschaftler, der im Geld schwimmt, und keine Lebensaufgabe mehr hat“, denkt er, während er nun deutlich angetrunken immer noch auf das Foto seines Vaters starrt.
    Geändert von Catalano (13.01.2015 um 20:35 Uhr)

  8. #158
    Mitglied Avatar von Joachim_Horn
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    Schön, ein paar Hintergründe zu erfahren, die Du in einem interessanten Erzahlstil geschrieben hast, der sogar auf schriftstellerische Qualitäten schließen läßt.

  9. #159
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    @joachim horn

    freut mich, dass du es gelesen hast. Ich schreibe gerne. Das liegt mir (glaube ich), noch etwas mehr, als zu zeichnen.

  10. #160
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  11. #161
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    Die Schweizer Kuckucksuhr (die den aktuellen Wert eines neuen Kleinwagens hat), schlägt die Stunde Null und ein hölzerner Vogel tritt hervor und schreit scheinbar: „Hundsfotz, Hundsfotz, Hundsfotz…“

    Kurze Zeit überlegt Dr. Professor, was ein „Hundsfotz“ ist, aber er ist sich sicher, dass er sich verhört hat. Immerhin hat er mehr als die halbe Flasche Scotch intus.
    Nachdem sich der nervige Kuckuck wieder in seine mechanische Höhle verzogen hat, beginnen des Doktors Gedanken wieder zu kreisen. Seine Kindheitserinnerungen aus scheinbar grauer Vorzeit sind an diesem Abend so real, als wären sie erst gestern passiert.
    Ein Lächeln macht sich auf seinem hageren Gesicht breit, als er sich daran zurückerinnert, wie sein Vater ihm das erste Mikroskop zum zehnten Geburtstag kaufte.
    Es war eine riesige Überraschung für den kleinen Professor, denn eine arme Bauernfamilie hatte für solche Sperenzchen eigentlich gar kein Geld. Er wusste schon damals, dass sein Vater ihn abgöttisch liebte und an seine Fähigkeiten glaubte.
    Es geht ihm durch den Kopf, wie seine Mutter sich damals über die Kosten eines solch nutzlosen Gerätes beschwerte und sein Vater sie beruhigte: „Der Händler war mir noch was schuldig. Er hat mir einen guten Preis gemacht, weil ich ihn nicht verpfiffen habe, diesen H……..“
    An den Rest erinnert sich der Dr. Professor nicht mehr. Es ist zu lang her.

    Der letzte Rest Scotch aus dem Glas landet in seinem Magen, inzwischen brennt es nicht mehr. Plätschernd lässt er eine neue Ladung Whisky hinein und schärft seine vom Alkohol verzerrten Gedanken, um zu überlegen, wie er es Mr. Blasedale heimzahlen kann. Er muss lachen, als ihm der Gedanke durch den Kopf geht, Blasedales tägliche Lakritzration irgendwie zu vergiften. Aber er will ihn nicht töten, das ist nicht die Art eines Gentlemans alter Schule. Ein wenig Abführmittel in seiner Lieblingsnascherei wäre aber okay, denkt er sich.

    Ein weiterer Schluck Scotch, eine weitere Zigarette (mit dem Rauchen hat er seit seiner Entlassung wieder angefangen), und sein kurzzeitiges, teuflisches Lachen verschwindet aus seinem Gesicht. Langsam spürt er, wie seine Augen trocken werden und kratzen, als hätte der liebe Sandmann ihm eine Ladung Schlafsand verpasst. Er wird müde.
    Er nimmt seine Brille ab und reibt sich die Nasenwurzel, dabei legt er seine Stirn in Falten.
    Ein Blick auf sein Smartphone verrät ihm, dass es bald ein Uhr nachts ist und er sich hinlegen sollte. Eigentlich sollte er generell mit Allem abschließen und sein Rentnerleben genießen. Die vielen Millionen auf seinem Konto sind ihm sicher und es mangelt ihm an nichts.
    Als er dann aber die kleine Plastikfigur auf seinem riesigen Schreibtisch erblickt, durchfährt ihn ein Gedanke, den er nicht lang genug halten kann, um ihn richtig zu erfassen.
    Es ist, als hätte man ein Wort auf der Zunge, wonach man eifrig sucht, aber man kommt nicht drauf.

    Er nimmt die kleine Plastikfigur in seine Hand und betastet sie mit seinem Daumen, ähnlich wie ein Blinder, der die Blindenschrift abtastet.
    Einige Wochen zuvor hatte er die kleine Figur noch in einem Supermarkt gekauft, denn sie spiegelt das Aussehen seiner wichtigsten Forschungsobjekte am besten wider. Ein kleiner Mann, mit einer hellblauen Robe und einem spitzen roten Hut.
    Während er nun diese Figur betrachtet, und mit einer Hand seinen grauen Ziegenbart durchkämmt, braut sich etwas in seinem Kopf zusammen. Etwas nebeliges, das ihn schon die ganze Zeit gestört hatte. Aber „herrgottverdammtnochmal, zum H….z“, was ist es?

    Nachdem sein Blick auf das selbst gemalte Ölgemälde schweift (der Dr. Professor kann nicht sonderlich gut malen und zeichnen, wie ihm nun auffällt), das einen großen Frosch neben einen Astronauten zeigt, erinnert er sich daran zurück, wie Mr. Blasedale ihm immerzu gratulierte.
    Kurz nachdem er diese Familie von Zwergen damals im Wald fing, war der dicke Lakritzfresser ganz aus dem Häuschen und lobte ihn in den Himmel.

    Der Doktor erinnert sich, wie Mr. Blasedale ihm sagte, dass er der Firma „lange erhalten“ bleiben sollte, ansonsten müsse man die Forschungen an einen gewissen Nachwuchsforscher weitergeben.
    Immer noch weiß er nicht, was ihm da auf der mentalen Zunge liegt, aber es beunruhigt ihn. Bevor er ins Bett geht, und seinen Rausch ausschläft, muss er es wissen, ansonsten hat er wieder eine schlaflose Nacht vor sich.

    Seine Gedanken formieren sich wie Soldaten, die in den Kampf ziehen. Eine graue Gedankenwolke baut sich über ihn auf, während er stärker an seinem Ziegenbart zupft. Was zum Geier liegt ihm da auf der Zunge?

    Und als er das ausgemusterte Mikroskop in der Ecke seines Salons erblickt (das mittlerweile als Deko dient), greift in seinem alkoholisierten Gehirn ein Zahnrad ins nächste.

    Sein Vater sagte zu seiner Mutter damals: „Der Händler war mir noch was schuldig. Er hat mir einen guten Preis gemacht, weil ich ihn nicht verpfiffen habe, diesen Hundsfotz!“

    Weshalb sein Vater den Händler damals nicht verpfiffen hatte, ist dem Dr. Professor völlig egal. Aber er hatte ihn als „Hundsfotz“ bezeichnet.
    Das tat sein Vater bei vielen Menschen, die er nicht leiden konnte.

    Und so tat es der Dr. Professor auch eines Tages, als er mit einem Kollegen über den jungen, arroganten, aber brillanten Nachwuchsforscher Dr. Havidson sprach. Dr. Darley Havidson. Der junge Schnösel aus der Roboterabteilung.
    Das *********, das sich mit Computer und Maschinen auskennt, aber nicht die geringste Ahnung über Biologie hat.

    Und genau gegenüber diesem frechen, vorlauten Typen hatte Dr. Professor damals verkündet, dass die Zwerge übermenschliche Fähigkeiten besitzen, nachdem er sein Experiment mit den Influenza Viren und dem Tabak machte.

    Und genau dieser junge Schnösel, der mechanische Sexsklaven und sinnlose, von Schmerz geplagte Cyborgs erschafft, wäre in der Lage, durch die ungeheuren Kräfte der Zwerge ein gefährliches Chaos zu kreieren.
    Brillant ist Dr. Darley Havidson ja, aber ebenso ist er naiv und ignorant. Man darf sich nicht ausmalen, was er anrichten könnte, wenn Mr. Blasedale ihm die Forschung des „kleinen Volkes“ überlässt.
    Und genau Das, hatte der dicke Chef von BLASEDALE INC. damals angedeutet.
    Er hat Havidson sicherlich die weitere Forschung der Zwerge überlassen.

    Dr. Professor Professor legt sich ins Bett. Ob ihm wieder eine schlaflose Nacht bevorsteht, weiß er nicht. Das ist ihm egal.
    Aber er weiß, was er zu tun hat: dem „Hundsfotz“ alle Möglichkeiten zu entziehen, Schaden anzurichten.
    Geändert von Catalano (15.01.2015 um 22:32 Uhr)

  12. #162
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    Ich kann nicht glauben, daß Du das geschrieben hast.
    Könnte auszugsweise den Romanen von Steven King entliehen sein. Respekt - das hat was.

  13. #163
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    Danke Joachim
    Stephen King ist in der Tat mein Lieblingsschriftsteller. Das kommt daher, weil er so schreibt, wie ich es selbst gerne tue. Ziemlich unverschnörkelt.

  14. #164
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  15. #165
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    Der folgende Abschnitt ist als "Kurzfassung" deklariert, weil ich noch einige tiefere Hintergrundgeschichten zu den Figuren vorhabe. Falls ich noch weiterhin Bock habe, die Story weiter auszubauen, werde ich das auslagern und hier ins "Schreibstubenforum" stellen:

    Dr. Darley Havidson, die Kurzfassung

    Dr. Havidsons ach so charmantes Lächeln verwandelt sich zu einem breiten Grinsen, als er den „Apparat 01“ einschaltet. Der an zwei Lederriemen hängende Oberkörper eines weiblichen Roboters zuckt kurz auf, strampelt mit den Armen und kommt anschließend wieder zur Ruhe. Mit Freude kann der junge Doktor beobachten, wie der extra heran gezüchtete Darm, der sich im Bauch des Roboters befindet, anfängt sich wellenartig zu bewegen. Wie eine braune Schlange, die ihr Essen herunterwürgt, denkt sich Havidson.

    „Yeahh Baby“, schreit er laut aus, während er das „ich bin brillant“ leise vor sich hin flüstert.

    Nach einigen Minuten bläht sich der untere Teil des Mastdarms ballonartig auf, bevor das ganze Verdauungsorgan mit einem flatternden Geräusch wieder zum erliegen kommt.
    Wahrscheinlich durch ein Blutgerinnsel.
    Aber das ist dem aufstrebenden Genie egal, er muss nur noch das mechanische Herz und die Blutzufuhr richtig kalibrieren.

    Der „Apparat 01“ (Dr. Havidsons Versuchsroboterin, an der er seine neuen Ideen ausprobiert), starrt mit seinen rot glühenden Augen weiter an die Wand des Labors, unbeeindruckt davon, dass gerade sein neuer Darm fast explodiert wäre. Er läuft im Standby Modus.

    Ja, das wird den vielen Kunden von BLASEDALE INC. gefallen. In Zukunft können die reichen Säcke ihre sexy Roboterfrauen sogar zum Essen ausführen, oder sonstige, abartige Dinge mit ihnen anstellen.
    Und ganz besonders wird sich Mr. Blasedale höchstpersönlich über den Fortschritt seines jüngsten Forschers freuen, wenn dieser ihn über die Ergebnisse informiert.

    Dr. Darley Havidson dreht das Radio auf, das den Song „WHO LET THE DOGS OUT” spielt, und legt ein Freudentänzchen hin. Ist zwar nicht ganz sein Musikgeschmack, aber in der jetzigen Situation würde er sogar zu Phil Collins tanzen.
    Einen Roboter mit funktionsfähigen Verdauungsorganen hat die Welt noch nicht gesehen.

    Er packt den kleinen Spielzeugroboter (Toto) an den Händen, der auf seinem Arbeitstisch steht, und dreht sich voller Freude mit ihm in Kreis. Dabei lässt er sich auch nicht davon stören, dass er gegen den „Apparat 01“ stößt und dessen Gedärme aus der künstlichen Bauchhöhle plumpsen. Klatschend fallen sie zu Boden und Dr. Havidson trampelt mit seinen teuren Armani Tretern in sie hinein. Kein Problem, denn immerhin bekommt er ein sechsstelliges Gehalt im Monat und kann sich tausend neue Schuhe kaufen. Und nach seinem weiteren, Bahn brechenden Forschungsergebnis wird sein Gehalt noch einmal kräftig aufgestockt. Da ist er sich sicher.

    Nicht, dass Dr. Havidson auf das Geld angewiesen wäre, was er von BLASEDALE INC. bekommt. Er stammt aus einer reichen Familie und wurde von seiner Mutter zu einem echten verwöhnten Ar…schloch erzogen. Es gäbe eigentlich gar keinen Grund für ihn zu arbeiten, er könnte sich mit den vielen Milliarden, die sein Vater ihm und seiner Mutter vererbt hatte, ein faules und schönes Leben machen.
    Doch ein brillanter Geist braucht eine Beschäftigung. Ein brillanter und gewissenloser Geist.

    Sein Freudentanz verliert an Fahrt und das breite, wahnsinnige Grinsen verschwindet langsam aus seinem Gesicht, als er in dem grauen Plastikgesicht des Spielzeugroboters Toto das Gesicht seines Adoptivbruders sieht.
    Damals war Darley Havidson zehn Jahre alt, als sein gleichaltriger Adoptivbruder Jesus (er stammt aus Brasilien) ihm sein Lieblingsspielzeug „überlassen“ hatte.
    Während Darley bereits in frühster Kindheit ein Interesse an Maschinen und Computer besaß, war Jesus ein schüchterner Eigenbrödler, dessen liebstes Spielzeug dieser Roboter war, den er Toto nannte (benannt nach seinem leiblichen Vater, der im Drogenkrieg Rio de Janeiros umgekommen war).
    Toto war der einzige Gegenstand, den Darleys Adoptivbruder von einem seiner leiblichen Elternteile „geerbt“ hatte.

    Dieses Plastikspielzeug besaß eine rote Kampfrüstung und konnte laufen, wenn man es aufzog. Ein dämliches Spielzeug für dämliche Kinder, wie Darley bereits damals empfand.

    Als der kleine Havidson aber in die Phase kam, in der er allerlei technische Geräte auseinander nahm, um sich ihr Innerstes anzusehen, fiel seine Begierde auf Toto, Jesus letztes Andenken an seinen leiblichen Vater.
    Selbstverständlich wollte er sein Spielzeug nicht hergeben, damit Darley es zerpflücken konnte.
    Aber dieser fand es wiederum selbstverständlich, wenn er das verfluchte Ding besitzen würde, denn er war das technische Genie, und sein Bruder nur ein dummer Junge aus den brasilianischen Slums.

    Und als Jesus eines Abends schlief, dabei Toto fest umklammert, sprühte der zehnjährige Darley seinem Adoptivbruder das Haarspray seiner Mutter in den offenen Mund, und entriss ihm den Spielzeugroboter.
    Darley grinste dabei wie ein Dämon, während Jesus sich vor Schmerzen krümmte. Seine Speiseröhre und Bronchien waren verätzt und er landete in ein tiefes Koma.

    Jetzt grinst Dr. Havidson genauso, wie damals, während er Toto in die dämlich dreinblickende Kunststoffvisage schaut. Er grinst wie ein Dämon, aber diesmal mit Tränen in den Augen.

    Einige Minuten später

    Mr. Blasedale reicht seinem jüngsten Nachwuchsforscher die Hand und gratuliert ihm schmatzend zum neuen Erfolg.
    Dr. Havidson bemerkt, dass Blasedales Zähne schwarz gefärbt sind, was von der teuren Lakritze herrührt, die er sich ständig reinstopft.
    Was für ein ekelhafter Fettsack, denkt sich Dr. Darley Havidson insgeheim, verborgen unter seinem charmanten Lächeln.

    Allerdings erstarrt er, als sein Boss einen unbedachten Satz äußert: „Da hat Dr. Professor anscheinend gute Vorarbeit geleistet, mit seiner Zwergenforschung“.

    Dr. Havidson schmeckt es gar nicht, wenn andere die Lorbeeren für seine Arbeit einheimsen. Wie kann es dieser widerliche Fettsack Blasedale wagen, dem alten Ziegenbart Dr. Professor auch noch Zuspruch zu zollen?

    Aber Dr. Havidson weiß im tiefsten seines brillanten Geistes ganz genau, dass es genauso ist, wie sein Boss sagt.
    Ohne die Vorarbeit des Dr. Professors hätte er es niemals geschafft, das Abwehrsystem des Darms soweit herunter zu züchten, dass es den mechanischen Körper seines „Apparates 01“ nicht abstößt.
    Und die optimale Beeinflussung des Abwehrsystems hatte der alte Sack Dr. Professor Professor durch die Forschung dieser ominösen Zwerge erreicht, von denen über all in der Firma BLASEDALE INC. die Rede ist.

    Der Schweiß läuft Dr. Havidsons Nacken entlang und seine Oberlippe zittert.
    „Alles in Ordnung mit Ihnen, Havidson? Sie wirken….irgendwie….angespannt“, merkt Mr. Blasedale an.

    „Alles in bester Ordnung, Mr. Blasedale“, entgegnet Dr. Darley Havidson mit seinem gestellten Lächeln.
    Doch in seinem Innersten brodelt er vor Eifersucht.
    Soll sein Erfolg etwa nur durch die Vorarbeit des entlassenen Ziegenbarts zustande gekommen sein? Ja, so ist es. Aber diese Tatsache erträgt das Ego des jungen Genies nicht.

    Und warum zum Teufel wird er, der selbsternannte beste Forscher von BLASEDALE INC, nicht gänzlich in die Zwergenforschung eingebunden?
    Das empfindet Darley Havidson als Beleidigung und Geringschätzung.
    Am liebsten würde er einen seiner Killerroboter auf Mr. Blasedale hetzen, die tief unten im Keller des Gebäudes stehen.

    Aber seine Laune wird schnell wieder angehoben, als Mr. Blasedale sich ein weiteres Lakritz in den Mund schiebt und sagt: „Dr. Havidson, ich möchte, dass Sie zusätzlich die weitere Zwergenforschung übernehmen!“

  16. #166
    Mitglied Avatar von Joachim_Horn
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    Mir gefällt nicht alles von King, aber das Buch "Christine" habe ich verschlungen. Sein Stoff würde sich bestimmt gut als Bildergeschichte machen, wie auch der anderer Horror-Fiction-Romane. Sorry, daß ich gerade etwas in Eile bin - werde Deinen Text aber noch lesen und ein Statement abgeben.

  17. #167
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  18. #168
    Mitglied Avatar von Joachim_Horn
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    So, bin Deine Geschichte durchgegangen. Kein Wunder, daß die Sätze so abgerundet sind, da Du Dich stark an den großen Schreibern orientierst.

    Die Comicseite, die Du erstellt hast, ist im Sinne eines Dialogs schlüssig und gut aufgebaut - bei Mimik und Gestik alles prima. Der Dialog findet leider ein Ende auf dieser Seite, wo er begann.
    Aus diesem Dialog könnte man allerdings einen spannenden, intelligenten Schlagabtausch machen. der den Leser um einige interessante Informationen reicher macht.
    Das Spannende an guten Dialogen ist, daß man da mit Emotionen und der Psyche der Redner spielen kann, wie es bei einem Verhör passiert.
    In dem Zusammenhang muß ein Comic nicht astrein gezeichnet sein, sondern kann durch die Story und wertvolle Inhalte überzeugen.

    Das nimmt schon eine gute Entwicklung bei Dir. Dein Zeichenstil reicht für die Umsetzung der Story.
    Geändert von Joachim_Horn (19.01.2015 um 21:50 Uhr)

  19. #169
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    Dein Zeichenstil reicht für die Umsetzung der Story.
    mit anderen Worten: die Zeichnungen sehen kacke aus

    Danke für dein Feedback


  20. #170
    Mitglied Avatar von Zauberland
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    Er kann einen Mann nicht von einer Frau unterscheiden. Da hilft auch kein: "Sorry". :-)

  21. #171
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    zauberland

    "Boah mann" sagt man doch so vor sich hin

  22. #172
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    Wirf anderen mal keinen Wecker vor den Kopf.
    Die letzten Zeichnungen sind gut, die können sich sehen lassen - und Du kannst damit eine Story verarbeiten - ist das nichts.

  23. #173
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  24. #174
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  25. #175
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