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Thema: Cromwell Stone Gesamtausgabe

  1. #51
    Mitglied Avatar von JeffBär
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    Zitat Zitat von Philipp Schreiber Beitrag anzeigen
    ... Cromwell ist mein persönlicher Liebling von Autor Andreas. Es ist meiner Meinung die kompakteste und stringenteste seiner Stories und das Schwarz-Weiss sowie auch einige Panel-Ideen sind hier einfach sensationell...
    Finde ich auch

  2. #52
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Den will ich mir diesen Herbst unbedingt auch noch vornehmen! Freu mich schon auf einen verregneten Nachmittag/Abend mit heißem Earl Grey oder gutem Scotch in der Leseecke. Der Band liegt auf jeden Fall schon hier bereit.

  3. #53
    Mitglied Avatar von God_W.
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    Ich kopiere mal meine Meinung aus dem Panini Forum hier rein:

    Der Deutsche, der in seiner Heimat kaum Anerkennung findet…




    Titel: Cromwell Stone - Gesamtausgabe

    Verlag: Schreiber & Leser (FR: Editions Delcourt)

    Format: 114 Seiten im Hardcover, Albenformat (S/W)

    Inhalt: Cromwell Stone, Volumes 1, 2, 3

    Autoren: Andreas Martens

    Zeichner: Andreas Martens

    Klappentext bzw. Angaben des Verlags:
    Ein Freund von Cromwell Stone ist verschwunden und er ist nicht der erste: Cromwell überlebte mit einem Dutzend anderer Passagiere den Schiffbruch der Leviticus, doch in den letzten Jahren ist einer nach dem anderen auf mysteriöse Weise verschollen. Etwas befand sich auf der Leviticus, als sie havarierte, und diese Fracht wird nun allen zum Verhängnis.

    Andreas erzählt den Weg des rätselhaften Objekts, des „Schlüssels“ als einen eigenwilligen Schöpfungsmythos.





    Just my 2 cents:
    Es ist schon schade wie das manchmal läuft. Da haben wir mit Andreas Martens, Künstlername typisch Franko-Belgisch lediglich Andreas, einen hervorragenden Comic-Künstler aus deutschen Landen. Der Mann, der sein Studium in Düsseldorf begann, in Brüssel beendete und an illustren Instituten wie Saint-Gilles weiterführende Comic-Kurse besuchte erfreut sich in den umliegenden Ländern mit weitaus ausgeprägterer Comic-Kultur, für viele Jahrzehnte großer Beliebtheit. Nur in seinem Heimatland erfährt er keinerlei Beachtung. Zu sperrig die Geschichten, zu komplex erzählt, außergewöhnlicher Zeichenstil, nicht massenkompatibel… Die Liste der – pardon – bescheuerten Begründungen nichts (oder kaum etwas) von dem faszinierenden Künstler bei uns zu veröffentlichen ist lang. Der Prophet im Eigenen Land sag ich da nur…

    Zum Glück hat sich der Schreiber & Leser Verlag 2014 ein Herz gefasst und sich getraut das Integral, also die Gesamtausgabe seines drei Bände umfassenden Titels Cromwell Stone in wirklich hervorragender Qualität und in ordentlicher Alben-Größe bei uns im schnieken Hardcover zu veröffentlichen. Glück war das nicht nur für uns Leser, sondern scheinbar auch für den Verlag, denn die Verkäufe liefen gar nicht mal schlecht, scheinbar sogar richtig gut. So habe ich hier die zweite Auflage von 2016 vor mir liegen und in Deutschland, wo es viele Erstauflagen von Comics nicht schaffen abverkauft zu werden soll das schon was heißen. Ermutigt durch diesen Erfolg hat Schreiber und Leser im Nachgang noch die Gesamtausgabe von Andreas‘ Rork in zwei Bänden veröffentlicht und neben einigen One-Shots sogar sein Opus Magnum Capricorn in ganzen sieben Sammelbänden rausgehauen. Der siebte und finale Band ist ganz aktuell diesen Monat erschienen. Bravo S&L!

    Ja, man darf auch dem deutschen Leser mal zutrauen, sich in komplex erzählte Geschichten einzudenken und sich in, zuweilen auf den ersten Blick unübersichtliche, aber in herausragendem Stil von akribischer Detailversessenheit geprägte Bilder zu vertiefen. Hier rauscht man nicht einfach über die Seiten wie bei der neusten, actionreichen Episode irgendeiner Superkrise, nein, hier wird hohe Kunst geboten und wenn man sich drauf einlässt und den Bildern Raum und Zeit zur Entfaltung und Wirkung gibt, dann wird man mit einer Atmosphäre belohnt, wie ich sie bislang nur selten erleben durfte. Etwas vergleichbares zu finden dürfte kein leichtes Unterfangen sein. Von aktuellerem Stoff fällt mir da auf Anhieb nur Splitters Diamant-Ausgabe von Die lebende Tote ein, die ich zwar noch ungelesen hier liegen habe, aber schon zwei- / dreimal zum Durchblättern in der Hand hatte, denn das Artwork scheint ähnlich aufwändig und fasziniert mich in gleichem Maße. Davon abgesehen habe ich hier eine recht aufwändige Prachtausgabe von Dantes Göttlicher Komödie, die mit 136 großformatigen Holzstichen des Künstlers Gustave Doré illustriert wurde, daran erinnert mich Andreas‘ Stil auch ein wenig. Vor allem die bedrohliche Atmosphäre, die wie ein drückender, schwerer schwarzer Mantel auf mir liegt, wenn ich die Bilder betrachte haben beide Werke gemein. Jetzt aber genug der Vorschusslorbeeren für fulminantes Artwork, werfen wir mal einen Blick in die Story.





    Atemlos, gehetzt und voller Furcht flüchtet ein Mann auf einem schmalen Pfad an wilden Klippen entlang bis zu einem alten Herrenhaus, wo er panisch an die Pforte hämmert. Der Inhaber hat ihn scheinbar schon erwartet, gewährt ihm Einlass und begrüßt seinen offenbar alten Freund freudig, aber auch voller Besorgnis. Das Haus gehört Houston Crown und bei seinem nächtlichen Besucher handelt es sich um keinen Geringeren als Stone, Cromwell Stone. Die beiden warten auf einen Dritten im Bunde, doch wie es scheint wird der nicht mehr auftauchen. Ein weiterer, der zehnte Verlust in ihrer Gruppe von Überlebenden. Denn einst waren sie Zwölf. Zwölf Menschen, die dem Untergang der Leviticus durch, eigentlich eher unglückliche als glückliche Umstände, entgehen konnten.

    Doch seit jenem Tag erscheint zu jedem der jährlichen Treffen der Geretteten stets eine Person weniger als im Vorjahr. Immer ist einer der ihren verschwunden, unauffindbar, unter mysteriösen Umständen vom Erdboden verschluckt. Mit Farley, dem Drittletzten im Bunde hatte Cromwell Stone noch vor Kurzem Briefkontakt, weiß von seiner neuen Wohnstatt und ist gewillt der Sache nachzugehen. Gesagt getan und mit Crown, seinem letzten Vertrauten auf Erden abgeklärt, macht sich Stone auf den Weg. Er ist überrascht Farleys Haus unbewohnt und frei zur Vermietung vorzufinden. Kurzerhand mietet er sich selbst in das von seltsamer Architektur und unwirklich anmutenden Winkeln geprägte Gemäuer ein.

    Er ist überrascht vom Verwalter zu erfahren, dass das Gebäude seit geraumer Zeit nicht vermietet war und ein Mann namens Farley gänzlich unbekannt sein soll. Doch Cromwell Stone traut dem Braten nicht, will eigene Ermittlungen anstellen und beschließt trotz seltsamer Vorkommnisse und ungewöhnlicher Kälte, die in dem Haus vorherrscht, zu bleiben und seine Ermittlungen fortzusetzen.

    Einfach grandios mit welcher Dichte Andreas die verschiedensten Elemente aus H.P. Lovecrafts Schaffen zu einem dicken Teppich aus gotischem Horror und mystischen Schrecken. Bei Lovecraft sind die schrecklichsten Elemente of unsagbar, unvorstellbar, unbeschreiblich und für den menschlichen Geist nicht erfassbar. Dennoch gelingt es Andreas ein Gefühl von dem, was Lovecraft vielleicht in seinen Träumen begegnet sein mag, auf die Seiten zu bringen. Dazu wird allerlei anderer, klassischer Horror zitiert, wie die an Dracula erinnernde Anfangsszene schon andeutet. Wäre nach dem ersten Band Schluss gewesen, ich hätte eine klare 10/10 gegeben.





    Die Arbeit an Cromwell Stone wurde von Andreas 1982 begonnen, 1984 erschien das erste Album und 1994 die Fortsetzung. Erst 2004 schloss Andreas sein Werk ab, also gut 20 Jahre nachdem der erste Band das Licht der Buchhandlungen erblickte. Ich persönlich bin ein großer Fan von für sich alleinstehenden, mysteriösen Werken, die viele Fragen offen lassen und die dunklen Hintergründe auch nach Beendigung im Schatten verborgen bleiben. Man bekommt vielleicht eine Ahnung, was da lauert, kann es aber nicht greifen und grübelt lange über den verschiedensten Theorien. Über den zweiten und dritten in dieser Gesamtausgabe enthaltenen Band kann ich nicht viel schreiben ohne groß zu spoilern, aber für meinen Geschmack haben die das wohlige Gruseln des Unbekannten, dass die erste Geschichte mit sich brachte ein Stück weit zunichte gemacht.

    Natürlich wird dennoch nicht alles zu 100% offengelegt und vorgekaut und es bleibt noch ordentlich Raum für Interpretationen. Auch die kosmischen Ausmaße, die die Geschichte annimmt, passen wie angegossen zum Lovecraftschen Style, der sich durch alle drei Bände zieht. Im dritten und letzten Band wird zeichnerisch durch den Einsatz von Bleistiftzeichnungen bei Visionen, Träumen und Rückblenden nochmal ein weiteres Register gezogen, was Andreas‘ Meisterschaft am Stift oder der Tusche nur nochmal unterstreicht. Doch der Erzählfluss wird in den letzten beiden Bänden des Öfteren unterbrochen, wird abschweifender und weniger stringent als im grandiosen Erstling. Alles Gejammere auf allerhöchster Stufe und so landen wir bei…

    Meine Wertung: 8/10

    Mit einem Hang zur neun und der Frage des Rezensenten, ob es sich nicht lohnen würde auch weitere Werke des Autors/Zeichners zu sichten? Was kennt Ihr von Andreas und wie findet ihr das, was Ihr kennt?

    Ja, der Herbst hält Einzug, die Tage werden schon kürzer, es gibt mehr Regen und nach und nach schleicht sich die Kälte wieder zurück in unsere Gefilde. Bei mir bereitet das Stimmung und Gemütslage immer auf Horror- und Schauergeschichten vor. Ich mag den klassischen, wohligen Grusel und deshalb werde ich mich die nächsten Wochen und Monate häufig mit Lovecraft, Vampiren, Gruselgeschichten, Horrorstories oder Ausflügen in die Abgründe der menschlichen Seele beschäftigen. Ich hoffe Ihr habt daran genauso viel "Freude" wie ich.




    VG, God_W.
    Geändert von God_W. (15.07.2022 um 16:42 Uhr)

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