Da ich keinen Thread gefunden habe, eröffne ich jetzt einen. Während die Creme de la Creme sich den Kopf über Großbuchstaben und Majuskeln zerbrochen hat (ist doch eh alles versale ), habe ich einfach mal weiter die neuen Splittercomics gelesen. Genauer gesagt zwei davon (Gagel hat vermutlich im selben Zeitraum 200 gelesen ). Noch genauer: den Unsichtbaren Bd. 1 und den Reverend Bd. 2. Zum Unsichtbaren im H.G.Wells -Thread später mehr, zum Reverend hier ein paar kurze Anmerkungen:
Ein harter Western schon im ersten Teil, ein noch härterer im zweiten. Nach der Lektüre des splittereigenen Vorschautextes bin zunächst davon ausgegangen, es würde sich um eine der üblichen Rachestorys handeln. Dem Protagonisten geschieht in seiner Jugend Unrecht und er köpft sich dann als Erwachsener die Schurken vor. Einen nach dem anderen. Jeder der Bösewichter wird auf eine mehr oder weniger interessante Art in die zweitbeste aller Welten befördert. Zum Schluss der Oberschurke, der im persönlichen Shootaut dran glauben muss. Also alles entspannt, die richtige Gute-Nacht-Lektüre.
Schon nach ein paar Seiten kam dann bei mir das ungute Gefühl auf, mich geirrt zu haben. Tatsächlich fängt die Geschichte so an, läuft dann aber in eine gänzlich andere Richtung. Wer es genauer wissen will, sollte den Comic selbst lesen. Ich will hier keinen spoiler produzieren. Nur soviel: John Wayne wäre vielleicht nicht so begeistert gewesen. Es geht mehr in Richtung Undertaker. Für mich aber noch eine Spur desillusionierter. Helden gibt es nicht wirklich. Jede(r) ist moralisch angreifbar. Alles bewegt sich irgendwo im Graubereich zwischen gut und böse. Die Grenzen verwischen immer mehr. Und im zweiten Band geht es dann erst richtig los.
Die Zeichnungen sind klassisch franko-belgisch. Vielleicht nicht so gut, detailreich wie bei Meyer, aber ansprechend.
Fazit: Überraschend guter Western. Für alle Freunde des Genres zu empfehlen.
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